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ID1420406300

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Änderung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . . . 20033 A Begrüßung des Vizepräsidenten des spani- schen Abgeordnetenhauses, Herrn Lopez, und seiner Delegation . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20038 C Tagesordnungspunkt I: (Fortsetzung) a) Zweite Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bun- deshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2002 (Haushaltsgesetz 2002) (Drucksachen 14/6800, 14/7537) . . . . 20033 B b) Beschlussempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses zu der Unter- richtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2001 bis 2005 (Drucksachen 14/6801, 14/7324, 14/7538) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20033 B 16. Einzelplan 04 Bundeskanzler und Bundeskanzleramt (Drucksachen 14/7304, 14/7321) . . . . . . . 20033 B Michael Glos CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 20033 D Gerhard Schröder, Bundeskanzler . . . . . . . . . 20038 C Dr. Guido Westerwelle FDP . . . . . . . . . . . . . . 20048 B Rezzo Schlauch BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 20053 A Hans-Peter Repnik CDU/CSU . . . . . . . . . 20055 D Dr. Guido Westerwelle FDP . . . . . . . . . . . . . . 20057 B Roland Claus PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20057 D Dr. Peter Struck SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20060 A Dr. Angela Merkel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 20064 C Oswald Metzger BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 20073 D Dr. Hermann Otto Solms FDP . . . . . . . . . . . . 20076 D Dr. Gregor Gysi PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20078 C Klaus Hagemann SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20080 D Dr. Gregor Gysi PDS . . . . . . . . . . . . . . . . 20081 D Günter Nooke CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 20083 D Lothar Mark SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20085 D Peter Hintze CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 20087 D Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . 20088 D Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20089 C 17. Einzelplan 05 Auswärtiges Amt (Drucksachen 14/7305, 14/7321) . . . . . . . 20092 A Steffen Kampeter CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 20092 A Uta Titze-Stecher SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20094 A Dr. Norbert Lammert CDU/CSU . . . . . . . . . . 20098 B Uta Titze-Stecher SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20099 B Dr. Werner Hoyer FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20099 C Dr. Helmut Lippelt BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20102 D Wolfgang Gehrcke PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . 20104 D Volkmar Schultz (Köln) SPD . . . . . . . . . . . . . 20106 D Dr. Andreas Schockenhoff CDU/CSU . . . . . . 20108 A Joseph Fischer, Bundesminister AA . . . . . . . . 20110 A Volker Rühe CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 20113 C Plenarprotokoll 14/204 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 204. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 28. November 2001 I n h a l t : Joseph Fischer (Frankfurt) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20116 D Volker Rühe CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 20117 B Gert Weisskirchen (Wiesloch) SPD . . . . . . . . 20118 A Christian Schmidt (Fürth) CDU/CSU . . . . . . 20119 A Dr. Elke Leonhard SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 20120 C Steffen Kampeter CDU/CSU (zur GO) . . . . . 20121 C 18. Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung (Drucksachen 14/7313, 14/7321) . . . . . . . 20121 D Dietrich Austermann CDU/CSU . . . . . . . . . . 20122 A Volker Kröning SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20124 D Günther Friedrich Nolting FDP . . . . . . . . . . . 20127 A Angelika Beer BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 20128 C Jürgen Koppelin FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20131 B Angelika Beer BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 20131 D Dr. Uwe-Jens Rössel PDS . . . . . . . . . . . . . . . 20132 A Paul Breuer CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 20133 B Volker Kröning SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 20134 D Rudolf Scharping, Bundesminister BMVg 20137 A Helmut Rauber CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 20142 B Hildebrecht Braun (Augsburg) FDP . . . . . . . . 20142 C Winfried Nachtwei BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20143 D Heidi Lippmann PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20144 D Manfred Opel SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20145 D Kurt J. Rossmanith CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 20147 B Namentliche Abstimmungen . . . . . . . . . . . 20149 A, B Ergebnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20149 D, 20152 C 19. Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (Drucksachen 14/7317, 14/7321) . . . . . . . 20154 B Michael von Schmude CDU/CSU . . . . . . . . . 20154 D Dr. Emil Schnell SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20156 C Joachim Günther (Plauen) FDP . . . . . . . . . . . 20159 A Antje Hermenau BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 20160 C Carsten Hübner PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20162 C Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20163 D Klaus-Jürgen Hedrich CDU/CSU . . . . . . . . . 20166 C 28. Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Natur- schutz und Reaktorsicherheit (Drucksachen 14/7315, 14/7321) . . . . . . . 20168 B Jochen Borchert CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 20168 C Waltraud Lehn SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20170 C Birgit Homburger FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20173 A Dr. Reinhard Loske BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20175 C Eva Bulling-Schröter PDS . . . . . . . . . . . . 20176 C Birgit Homburger FDP . . . . . . . . . . . . . . . 20177 C Eva Bulling-Schröter PDS . . . . . . . . . . . . . . . 20178 D Jürgen Trittin, Bundesminister BMU . . . . . . . 20180 A Dr. Peter Paziorek CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 20182 C Ulrike Mehl SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20185 A Dr. Christian Ruck CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 20187 B Christoph Matschie SPD . . . . . . . . . . . . . . . . 20189 C Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20192 C Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 20193 A Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 204. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 28. November 2001II Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 204. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 28. November 2001
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 204. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 28. November 2001 Vizepräsidentin Anke Fuchs 20192 (C) (D) (A) (B) Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 204. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 28. November 2001 20193 (C) (D) (A) (B) Altmann (Aurich), BÜNDNIS 90/ 28.11.2001 Gila DIE GRÜNEN Beck (Bremen), BÜNDNIS 90/ 28.11.2001 Marieluise DIE GRÜNEN Behrendt, Wolfgang SPD 28.11.2001 Buntenbach, Annelie BÜNDNIS 90/ 28.11.2001 DIE GRÜNEN Follak, Iris SPD 28.11.2001 Frick, Gisela FDP 28.11.2001 Friedrich (Altenburg), SPD 28.11.2001 Peter Girisch, Georg CDU/CSU 28.11.2001 Hauer, Nina SPD 28.11.2001 Heiderich, Helmut CDU/CSU 28.11.2001 Hornung, Siegfried CDU/CSU 28.11.2001 Jünger, Sabine PDS 28.11.2001 Kraus, Rudolf CDU/CSU 28.11.2001 Dr. Küster, Uwe SPD 28.11.2001 Lippmann, Heidi PDS 28.11.2001 Müller (Berlin), PDS 28.11.2001* Manfred Nahles, Andrea SPD 28.11.2001 Roth (Gießen), Adolf CDU/CSU 28.11.2001 Rübenkönig, Gerhard SPD 28.11.2001 Schenk, Christina PDS 28.11.2001 Scherhag, Karl-Heinz CDU/CSU 28.11.2001 Schlee, Dietmar CDU/CSU 28.11.2001 Schultz (Everswinkel), SPD 28.11.2001 Reinhard Dr. Freiherr von CDU/CSU 28.11.2001 Stetten, Wolfgang Dr. Süssmuth, Rita CDU/CSU 28.11.2001 Dr. Thomae, Dieter FDP 28.11.2001 Wiesehügel, Klaus SPD 28.11.2001 Wolf (Frankfurt), BÜNDNIS 90/ 28.11.2001 Margareta DIE GRÜNEN Dr. Zöpel, Christoph SPD 28.11.2001 * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung entschuldigt bisAbgeordnete(r) einschließlich entschuldigt bisAbgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlagen zum Stenographischen Bericht Druck: MuK. Medien- und Kommunikations GmbH, Berlin
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Helmut Lippelt


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich
    habe mich den Vormittag über und noch mehr bei der letz-
    ten Rede gefragt, warum die FDP eigentlich so sauer ist.


    (UtaTitze-Stecher [SPD]:Verlobung geplatzt! – Weiterer Zuruf von der SPD: Verschmähte Liebe!)


    Herr Westerwelle stolzierte wie ein Storch hier herum und
    sprach von „grünen Fröschen“, die er gern an die Wand
    werfen, vielleicht lieber noch fressen wolle.


    (Ulrich Irmer [FDP]: Er doch nicht! Der Außenminister!)


    – Ich zitiere Westerwelle; von ihm kam dieser Spruch.

    (Walter Hirche [FDP]: Sie sind doch grün vom Krötenschlucken! – Dr. Karl-Heinz Hornhues [CDU/CSU]: Was ist denn das für ein Niveau?)


    Dann haben Sie, Herr Präsident, über den „Unterwer-
    fungsparteitag“ gesprochen und Sie, Herr Hoyer, haben
    von einem seidenen Faden und einem Gewissen, das uns
    in Rostock abgekauft worden sei, geredet.

    Herr Solms, Sie haben ja unseren Kollegen Oswald
    Metzger angesprochen,


    (Dr. Karl-Heinz Hornhues [CDU/CSU]: Herr Kollege Lippelt, Sie dürfen den Präsidenten nicht kritisieren! Seien Sie vorsichtig!)





    Dr. Werner Hoyer
    20102


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    sich bei ihm für die schöne Arbeit bedankt und bedauert,
    dass Sie ihn nicht mehr sehen. Ich glaube, Sie werden ihn
    noch länger sehen, aber mich nach der nächsten Wahl
    nicht mehr. Deshalb kann ich zum Schluss ja einmal sa-
    gen, was mich bei dieser allgemeinen Einschätzung im-
    mer sehr geärgert hat.

    Ich habe vor 20 Jahren den zweiten Parteitag der Grü-
    nen geleitet, auf dem wir das Friedensmanifest von 1981
    verabschiedet haben.


    (Zuruf von der PDS: Das waren noch schöne Zeiten!)


    – Ihr habt euch nicht weiterentwickelt, deshalb könnt ihr
    das jetzt so sagen. – Zentrale Sätze waren: Nicht dem
    Osten, nicht dem Westen, sondern untereinander loyal.
    – Wir sind loyal nicht zu Regierungen, sondern wir sind
    loyal zu Bewegungen. – Dabei dachten wir an Solidar-
    nosc, die wir besucht haben, wo ich selten oder eigentlich
    nie einen FDP-Abgeordneten getroffen habe, von den an-
    deren Parteien durchaus. Wir dachten an die Charta 77,
    wir dachten an die russischen Dissidenten. Es ist ja kein
    Zufall, dass die grünen Kontakte sehr stark waren.
    Warum? Weil wir von einer Situation ausgingen, in der
    zwei Militärblöcke, mit hundertfachem Overkill gerüstet,
    einander gegenüberstanden, und weil wir wussten, dass
    die Raketen, die hier stationiert werden sollten, das, was
    sie vorgaben, nicht leisten konnten, nämlich das Land und
    die Bevölkerung zu schützen. Denn in dem Moment, in
    dem man sie wirklich hätte einsetzen müssen, wären Land
    und Volk draufgegangen.

    Nun will ich nicht vergangene Streitigkeiten noch ein-
    mal führen. Ich will nicht den Streit führen, den Sie vor
    20 Jahren mit Vorgängern von mir geführt haben. Eines
    will ich Ihnen aber sagen: Sie sollten sehr vorsichtig sein
    und, bezogen auf die Grünen, nicht immer sagen, dass
    sich bei denen jemand verbiegt und an seinem Sessel
    klebt. Nein, wir sind einen sehr konkret nachzuzeichnen-
    den Weg von einer Friedensbewegung hin zu einer Frie-
    denspolitik gegangen, wie sie heute hier von den Grünen
    vertreten wird und wie sie in dem Hause, welchem Sie so
    sehr nachtrauern, hoffentlich noch sehr lange vertreten
    werden wird.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD – Dr. Werner Hoyer [FDP]: Jetzt geht es Ihnen besser! – Ulrich Irmer [FDP]: Das musste doch einmal gesagt werden!)


    – Ja, das musste gerade Ihnen gesagt werden.

    (Walter Hirche [FDP]: Sagen Sie uns doch ein mal etwas über Ihre SPD-Zeit!)

    – Mit großem Vergnügen könnte ich dazu etwas sagen;
    weshalb denn nicht? Wissen Sie – – Naja, gut.


    (Lachen bei der CDU/CSU)

    – Ich sage es einmal so: Ich bin gerne in der SPD gewe-
    sen und wäre nie in die FDP, die Partei der Besserver-
    dienenden, gegangen.


    (Zuruf von der FDP: Wir hätten Sie auch nicht gewollt!)


    Ich war gerne in der SPD, habe aber auch sehr gerne die
    Grünen mitbegründet.

    Im vorigen Jahr hat der Kollege Lamers hier bemerkt,
    dass der Haushalt 05 leider nur die Hälfte dessen umfasst,
    was die Engländer oder die Franzosen für ihreAußenpoli-
    tik ausgeben. In Deutschland sind es 0,77 Prozent des Ge-
    samtvolumens. Anderorts sind es 1,35 Prozent und
    1,31 Prozent. Das ist richtig. Er hat aber vergessen hinzu-
    zufügen, dass dieser Haushalt vor zehn Jahren ein Volu-
    men in Höhe von 1 Prozent imVerhältnis zum Gesamtvo-
    lumen aufwies. Es ist bis zum Eintritt der rot-grünen
    Regierung auf genau diesen bedauerlichenWert gesunken.

    Ich habe nun nachgerechnet und festgestellt, dass wir
    von den 0,77 Prozent jetzt bei 0,87 Prozent angekommen
    sind. Wenn ich das umrechne, erkenne ich, dass das einem
    Anstieg von 13 Prozent entspricht. Ich bin trotzdem der
    Meinung von Herrn Lamers, dass das immer noch zu we-
    nig ist. Ich bin auch der Meinung, dass die Außenpolitik
    dieses Deutschlands vergleichbar ausgestattet sein muss
    wie die Außenpolitik Englands und Frankreichs.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    In diesem Jahr wurde ein wesentlicher Anfang gemacht.
    Wir hoffen auf die Regierung, die Opposition und unsere
    eigenen Fraktionen, damit dieser Anteil in den nächsten
    Jahren sukzessive weiter gesteigert wird.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Die Anhebung, die wir in diesem Jahr erreicht haben,
    geht nur in geringem Umfang auf die Zusatzmittel nach
    dem 11. September zurück. Ihre Erhöhung entspricht
    mehr den Erwartungen, dass sich Deutschland verstärkt
    international engagiert. Der deutsche Außenminister und
    die deutsche Diplomatie zeigten sich solchen Erwartun-
    gen gewachsen: Ich erinnere an den Fischer-Plan zur Be-
    endigung des Kosovo-Kriegs, an den von Deutschland
    initiierten Stabilitätspakt, an die vom Außenminister nicht
    gesuchte, dann aber entschieden aufgenommene Vermitt-
    lungstätigkeit im Nahost-Konflikt und an die intensive
    Beteiligung Deutschlands bei der Suche nach einer Post-
    Taliban-Lösung, die nun dazu geführt hat, dass Deutsch-
    land Gastgeber der ersten Konferenz der verschiedenen
    afghanischen Gruppierungen auf dem Petersberg ist.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

    Ich denke, es ist gut, dass Deutschland in der Lage war,

    in diesem Jahr mit knapp 100 Millionen DM für die hu-
    manitäre Hilfe in Afghanistan ein Viertel der Gesamt-
    mittel, die in der EU aufgebracht worden sind, zur Verfü-
    gung zu stellen. Ich finde es auch gut, dass der deutsche
    Außenminister auf dem Petersberg jetzt 160 Millionen
    DM als deutschen Anteil an einer zukünftigen Wiederauf-
    bauhilfe für Afghanistan in Aussicht stellen konnte. Dies
    alles ist gut und richtig. Wir müssen der Außenpolitik ei-
    nen größeren Handlungsspielraum geben; denn wir wis-
    sen, dass eine gute Außenpolitik zugleich eine gute Prä-
    vention bedeutet und eine gute Prävention zugleich eine
    gute Friedenspolitik ist.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)





    Dr. Helmut Lippelt

    20103


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    Deshalb sollten wir uns alle einig sein, den Etat in Zukunft
    weiter aufzubessern, und zwar über das Niveau dieses
    Jahres hinaus.

    Ich möchte jetzt noch drei Bemerkungen anschließen:
    Erstens. Wir erleben gegenwärtig einen tief greifenden

    Umbruch derAllianzen. Seit dem Jahr der Gründung der
    UN selbst waren sich deren Mitglieder im Sicherheitsrat
    noch nie so einig wie jetzt, wo es um die Bekämpfung des
    internationalen Terrorismus geht. Deshalb erleben wir un-
    ter diesem Stichwort jetzt auch eine Phase entschiedener
    Setzung internationalen Rechts. Das sage ich gerne in
    Richtung PDS; denn daraus müsste für deren Verhalten ei-
    gentlich auch etwas folgen.

    Dabei ist die neue Bestimmung der Position Russ-
    lands, seine Öffnung zum und seine bewusste Veranke-
    rung im Westen, politisch besonders wichtig. Dies ist von
    uns allen in der Rede Putins vor dem Plenum des Bun-
    destages besonders deutlich wahrgenommen worden.

    Dennoch werden wir weiter verlangen müssen, dass
    Russland den Krieg in Tschetschenien beendet, und zwar
    politisch,


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD und der FDP)


    und ihn nicht dem Stichwort „Bekämpfung des Terroris-
    mus“ subsumiert. Der Weg dahin ist jetzt endlich einge-
    schlagen worden durch ein erstes Gespräch zwischen dem
    Bevollmächtigten Putins und einem Bevollmächtigten des
    gewählten tschetschenischen Präsidenten Maschadow.

    Wir werden auch darauf bestehen müssen, dass es wei-
    ter Pressefreiheit für regimekritische Journalisten gibt.


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Das ist doch in allen Staaten dieser Welt eine Selbstverständlichkeit!)


    Es darf nicht sein, dass nach der Zerschlagung des Sen-
    ders NTV nun auch noch der letzte regimekritische Sen-
    der TV-6, bei dem eine Reihe jener kritischen Journalisten
    Unterschlupf gefunden hat, zur Schließung gezwungen
    wird.


    (Christian Schmidt [Fürth] [CDU/CSU]: Das ist eine berechtigte Forderung!)


    Ich komme zum zweiten Punkt. Wenn die Suche nach
    den Hauptverantwortlichen für die Mega-Attentate in
    Washington und New York beendet ist, was, wie wir alle
    hoffen, bald der Fall sein wird, und die Zerschlagung der
    Terrororganisation al-Qaida gelungen ist, wird in den
    USA die Diskussion über die Komplizenschaft des iraki-
    schen Diktators immer lauter werden. Wer die in der
    Presse zutage tretenden Indizien nicht überliest, wird un-
    schwer feststellen können, dass sich die Beweise dafür
    häufen. Da aber zugleich die politischen Bedenken gegen
    eine militärische Intervention im Irak nicht geringer wer-
    den, muss jetzt umso intensiver nach einer politischen Lö-
    sung gesucht werden, und zwar – dies mit der gebotenen
    Vertraulichkeit – über alle zur Verfügung stehenden arabi-
    schen und russischen Kanäle.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Während sich nämlich der Iran in die Antiterrorkoalition
    einbringt und Libyen den Weg aus früherer Verstrickung
    in die Förderung terroristischer Aktivitäten zu neuer in-
    ternationaler Verbindlichkeit und Glaubwürdigkeit sucht,
    hat Saddam Hussein erneut Inspektionen bei Aufhebung
    der gegen sein Land verhängten Sanktionen abgelehnt.

    Ich denke, im Rahmen der deutschen und auch der eu-
    ropäischen Diplomatie müssen alle Kanäle genutzt wer-
    den, bevor wir vor der Frage stehen, ob wir auch hier Waf-
    fentreue zeigen müssen; dies hat Herr Glos heute früh
    bereits gefolgert. Ich denke, da liegt der Unterschied zwi-
    schen uns und Ihnen: Sie wissen, dass in den USA über
    Somalia und den Irak diskutiert wird, und Ihre erste Frage
    ist: Sind wir im weltweiten militärischen Kampf gegen
    den Terrorismus auch dabei? Wir hingegen werden inten-
    siv nach politischen Lösungen suchen. Wir wollen nicht
    den militärischen Weg einschlagen.


    (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der SPD)


    Ich denke aber, dies ist ein Problem, das innerhalb der
    Koalition gelöst werden muss. Sie sind immer schnell da-
    rauf bedacht, mit Ja zu stimmen, und ärgern sich, wenn
    wir Ihnen aus bestimmten Gründen Schwierigkeiten ma-
    chen, dort zuzustimmen, wo Sie gerne zugestimmt hätten.
    Sie sollten hier vielleicht etwas umdenken und eine
    größere Nachdenklichkeit über die Art der Mittel, die hier
    einzusetzen sind, an den Tag legen.

    Meine abschließende Bemerkung möchte ich zu Laeken
    machen, wo in zwei Wochen der Europäische Rat zusam-
    mentritt. Ich bin Mitglied der Parlamentarischen Versamm-
    lung des Europarats. Ich finde es bedauerlich, dass auf der
    Agenda für den Konvent und später für die Regierungs-
    konferenz zwar die Anhebung der Grundrechte-Charta auf
    eine verbindliche Form steht, dass aber nicht der Beitritt der
    EU zur Europäischen Menschenrechtskonvention ansteht.
    Ich glaube aber, dass dies zusammen behandelt werden
    sollte. Das ist sehr wichtig, damit das Europa der 800 Mil-
    lionen, das Europa des Europarats, nicht zu einer anderen
    Entität wird als das EU-Europa.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD und der FDP – Dr. Karl-Heinz Hornhues [CDU/CSU]: Sehr wahr!)


    Herzlichen Dank.

    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)




Rede von Dr. Hermann Otto Solms
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Das Wort
hat jetzt der Kollege Wolfgang Gehrcke von der PDS-
Fraktion.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von: Unbekanntinfo_outline


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (PDS)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: ()

    Herr Präsident! Liebe
    Kolleginnen und Kollegen! Die Fraktion der PDS wird
    den Haushalt des Auswärtigen ablehnen, weil wir weder
    mit dem Haushalt selbst noch mit der Grundrichtung der
    Außenpolitik einverstanden sind.


    (Beifall bei der PDS)





    Dr. Helmut Lippelt
    20104


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    Sofern meine Zeit reicht, werde ich dies im Einzelnen be-
    gründen.

    Vorweg möchte ich was zur Afghanistan-Konferenz
    bei Bonn sagen. Ich hoffe sehr, dass die Afghanistan-Kon-
    ferenz ein Erfolg wird. Ich hoffe sehr, dass endlich die
    Waffen schweigen, dass mehr Überlebenshilfe in Afgha-
    nistan ankommt, dass die Grundlagen für einen berechen-
    baren Staat entstehen und dass die Menschen in Afghanis-
    tan, insbesondere die afghanischen Frauen, eine neue
    Chance bekommen.


    (Beifall bei der PDS)

    Ich sage dies, gerade weil ich weiß, dass ein Erfolg der

    Konferenz als Argument gegen meine Kritik an dem
    Krieg benutzt werden wird – wie ich finde, fälschlicher-
    weise –:


    (Beifall bei der PDS)

    für friedliche Lösungen alles, für kriegerische Lösungen
    nichts.

    Ich verbinde dies mit der Forderung an die Bundesre-
    gierung, dafür einzutreten, dass nicht die Bilder vom
    Krieg gegen Afghanistan – noch immer wird Krieg ge-
    führt – durch neue Kriegsbilder aus dem Irak, aus Soma-
    lia oder aus anderen Ländern ersetzt werden. Ich würde
    sehr gern den Bundeskanzler heute Vormittag so verstan-
    den haben, dass er weitere militärische Aktionen – auch
    gegen den Irak oder Somalia – ausschließt. Zurückhaltend
    waren seine Bemerkungen; ausgeschlossen hat er es nicht.


    (Dr. Karl-Heinz Hornhues [CDU/CSU]: Das haben Sie richtig bemerkt, Herr Kollege!)


    Ich möchte, dass die Regierung hier klipp und klar erklärt,
    dass sie weitere kriegerische Aktionen und die Teilhabe
    der Bundeswehr an solchen Aktionen ausschließt.


    (Dr. Karl-Heinz Hornhues [CDU/CSU]: Das kann er doch gar nicht! – Dr. Helmut Lippelt [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist doch in dem Beschluss schon ausgeschlossen!)


    Ich meine, dass kann man von einer außenpolitischen De-
    batte erwarten.


    (Beifall bei der PDS)

    Außenminister Fischer – jetzt lassen Sie uns über

    Grundrichtungen reden – sprach auf der Generalver-
    sammlung der Vereinten Nationen davon, dass die Welt-
    politik neu ausgerichtet würde. Er sprach von einer Ord-
    nungspolitik für das 21. Jahrhundert und von der
    Notwendigkeit einer Weltinnenpolitik.Wenn es stimmt,
    dass es um eine Neuausrichtung der Weltpolitik geht – da-
    ran habe ich keinen Zweifel –, muss man doch wohl hier
    im Bundestag darüber reden und diskutieren, in welche
    Richtung die Neuordnung derWelt gehen soll und wel-
    ches der spezifisch deutsche Beitrag dazu ist.


    (Uta Titze-Stecher [SPD]: Das war aber in seiner Rede enthalten!)


    Soll es in die Richtung der Vorherrschaft des Politi-
    schen vor dem Militärischen gehen? Dann bin ich einver-
    standen. Soll es in die Richtung des Ausgleiches, der Ko-

    operation, der sozialen Gerechtigkeit gehen? Das wäre
    eine europäische Handschrift nach dem Willen der PDS.


    (Beifall bei der PDS)

    Oder sollen nach wie vor militärische Lösungen vor poli-
    tischen Lösungen stehen? Soll nach wie vor das Recht des
    Stärkeren über der Stärke des Rechts stehen?


    (Zurufe von der SPD: Oh!)

    Ich glaube, dass diese Fragen hier beantwortet werden
    müssen.

    Dass es nur die eine Welt gibt, ist eine Binsenweisheit.
    Aus meiner Sicht ist aber fraglich, ob diese Welt immer
    näher zusammengerückt ist. Mir scheint, dass die Klüfte
    in dieser einen Welt tiefer, schroffer und unversöhnlicher
    geworden sind.

    Die These von der Weltinnenpolitik halte ich für ganz
    gefährlich. Wenn man dieser These einer Weltinnenpoli-
    tik unter den heutigen Bedingungen folgen würde, wür-
    den militärische Aktionen zu Polizeiaktionen. Dann
    würde die Frage aufzuwerfen sein, welches die Ord-
    nungsmächte dieser Welt sind. Die Ordnungsmächte sind
    nach der Realität die großen wirtschaftlichen und mi-
    litärischen Mächte, man könnte auch sagen, die G 8 und
    insbesondere die USA, die dann sozusagen die Weltregie-
    rung bilden. Ich glaube, wer heute die These der Weltin-
    nenpolitik aufstellt, verbaut den Weg für kooperative Lö-
    sungen.


    (Beifall bei der PDS)

    In diesem Zusammenhang muss man sich auch mit

    dem auseinander setzen, was Bundeskanzler Schröder in
    seiner Regierungserklärung vom 11. Oktober 2001 aus-
    geführt hat. Er sprach von einem neuen Selbstverständnis
    der deutschen Außenpolitik. Das passt zusammen: neue
    Weltordnung, neue deutsche Außenpolitik. Schröders Ge-
    dankenfolge war: Die Nachkriegsgeschichte ist abge-
    schlossen. Damit sind auch alle Deutschland betreffenden
    Selbstbeschränkungen hinfällig. Jetzt wird von Deutsch-
    land mehr als sekundäre Hilfsleistung erwartet, nämlich
    weltweite direkte Beteiligung an militärischen Aktionen.

    Die Rolle Deutschlands in der Nachkriegsgeschichte
    hat Franz Josef Strauß einmal so beschrieben: ökono-
    misch ein Riese, militärisch ein Zwerg. Weil der Bundes-
    kanzler die neue Rolle Deutschlands in der Welt – er
    spricht von Deutschland als großer Macht, dann könnte
    man wohl auch sagen: Deutschland als Großmacht – an
    den militärischen Fähigkeiten zum weltweiten Engage-
    ment festmacht, ist das Militärische eben nicht das lästige
    Beiwerk, sondern ein zentraler Punkt.

    Liebe Kolleginnen und Kollegen der CDU/CSU, was
    wäre, wenn Strauß dies noch hätte erleben können? Diese
    neue Rolle Deutschlands in der Welt, ökonomisch und mi-
    litärisch ein Riese, kann aus meiner Sicht nicht die
    Grundlinie deutscher Außenpolitik sein.


    (Beifall bei der PDS)

    Strauß allerdings hat diesen Satz nationalstaatlich ge-
    meint. Schröder hat dies mit Vorherrschaft und Stärke in
    Europa, in internationalen Organisationen übersetzt. Das
    ist ein bedeutsamer Unterschied. Dieser darf nicht




    Wolfgang Gehrcke

    20105


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    verkleistert werden. Deswegen gab es die Zustimmung
    zur neuen NATO-Strategie und zum Konzept der welt-
    weiten Intervention. Deswegen gab es diese Reform der
    Bundeswehr. Darüber wird noch zu streiten sein. Deswe-
    gen gab es diesen Begriff der uneingeschränkten Solida-
    rität mit den USA.

    Wir sollten nicht weiter über Absichten, sondern über
    Interessen reden. Ich finde Interessen konkreter. Die USA
    brauchen militärisch das Engagement Deutschlands nicht.
    Wir haben wenig, was die USA nicht haben. Sie wollten
    dieses Engagement, um Deutschland politisch in diesen
    Prozess einzubinden. Es wäre umgekehrt die Frage zu
    stellen, warum sich Deutschland so leicht hat einbinden
    lassen. Wenn man Einfluss daran festmacht, dass man mi-
    litärisch mitmacht und glaubt, darüber Einfluss nehmen
    zu können, wenn man das als die neue Rolle in der Welt-
    politik sieht, dann muss man sich an solchen Aktionen be-
    teiligen, um sich weltweit engagieren zu können und mit
    den Großen der Welt mitzuspielen. Das ist die Konse-
    quenz der außenpolitischen Linie, wie die Bundesregie-
    rung sie entwickelt hat.

    Also sind es keine Differenzen in einzelnen Fragen zu
    diesem oder jenem Problem, obwohl diese gewichtig ge-
    nug sind, sondern es sind politisch ganz unterschiedliche
    Grundrichtungen. Nicht die Frage, ob Deutschland eine
    große Macht ist, ist entscheidend. Aus meiner Sicht ist
    Deutschland natürlich eine Großmacht. Wichtig wäre für
    mich, in welcher Richtung Deutschland seine Stärke in
    diesen weltweiten Auseinandersetzungen einsetzt. Ich bin
    dafür, dass dort mit einer europäischen Handschrift ge-
    schrieben wird.


    (Beifall bei der PDS)

    Europa ist mehr sozialerAusgleich und nicht Neolibe-

    ralisierung.EuropamusswiederAbrüstungunddasPrimat
    des Zivilen sein. Europa muss insbesondere eine Koope-
    ration mit den benachteiligten Teilen der Welt, mit Län-
    dern, die weitestgehend abgeschrieben sind, betreiben.


    (Beifall bei der PDS)

    Das ist etwas anderes als die Grundlinie der Außenpolitik
    der USA. Wenn man sich mit dem Versprechen der un-
    eingeschränkten Solidarität an die USAkettet, dann bleibt
    man angebunden.

    Lassen Sie mich abschließend ein paar Bemerkungen
    zum Haushalt selber machen. Den Haushalt des Auswär-
    tigen Amtes kritisiere ich, weil er wiederum gekürzt wor-
    den ist. Mehr Bedeutung für Außenpolitik, aber weniger
    Geld ist schon eine seltsame Logik. Das muss man erst
    einmal zusammenbringen. Das wird auch manche
    Schwierigkeiten bereiten.

    Die Ausgaben für nicht militärische Ausstattungshilfe,
    Minenräumung, Krisenprävention, humanitäre Hilfe,
    freiwillige Beiträge für internationale Organisationen sta-
    gnieren auf dem ohnehin schon niedrigen Vorjahresni-
    veau. Das ist aus meiner Sicht nicht akzeptabel. Nicht ak-
    zeptabel sind auch die Kürzungen im Personalbereich.


    (Beifall bei der PDS)

    Wer gute Arbeit will, muss gutes Geld zahlen und genü-
    gend Personal zur Verfügung stellen, sonst bekommt man
    das nicht. Das sagen Ihnen die Beschäftigten, die Be-

    triebsräte und übrigens auch die deutschen Botschafter im
    Ausland.

    Lassen Sie mich in diesem Zusammenhang, Herr
    Kampeter, sagen, was mir an Ihrer Rede nicht gefallen
    hat. Sie hat mir insgesamt gar nicht gefallen, aber ein Satz
    hat mich besonders gestört. Hier wende ich mich auch an
    den Kollegen Hoyer. Man kann über Herrn Steiner im
    Auswärtigen Amt sehr unterschiedlicher Auffassung sein.
    Ich kann mich nicht erinnern, dass ich in den drei Jahren,
    in denen ich ihn kenne, mit ihm in irgendeiner Frage ein-
    mal einer Meinung war. Aber in dieser Art nachtreten,
    wenn jemand am Boden liegt, ist menschlich unkorrekt.
    Das sollten wir lassen. Das gehört sich nicht. Das ist keine
    politische Auseinandersetzung.


    (Beifall bei der PDS sowie bei Abgeordneten der SPD und der FDP – Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Es geht um die Frage der finanziellen Auswirkungen, Herr Kollege!)


    Zusammenfassend: Sie haben einen Haushalt der Sta-
    gnation vorgelegt. Wenn es sich nur um eine Stagnation
    des Geldes handeln würde, wäre es schlimm genug. Aber
    Ihr Haushalt ist ein Haushalt der geistigen Stagnation. Das
    werden Sie zu verantworten haben.


    (Beifall bei der PDS)