Rede:
ID1420403300

insert_comment

Metadaten
  • insert_drive_fileAus Protokoll: 14204

  • date_rangeDatum: 28. November 2001

  • access_timeStartuhrzeit der Sitzung: 09:00 Uhr

  • av_timerEnduhrzeit der Sitzung: 22:58 Uhr

  • fingerprintRedner ID: Nicht erkannt

  • perm_identityRednertyp: Präsident

  • short_textOriginal String: Dr. Gregor Gysi (PDS): info_outline

  • record_voice_overUnterbrechungen/Zurufe: 0

  • subjectLänge: 71 Wörter
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 56
    1. die: 4
    2. Sie: 3
    3. bestätigen,: 2
    4. dass: 2
    5. den: 2
    6. der: 2
    7. Sozialhilfe: 2
    8. nicht: 2
    9. weil: 2
    10. eine: 2
    11. und: 2
    12. auf: 2
    13. Herr: 1
    14. Kollege,: 1
    15. würden: 1
    16. im-merhin: 1
    17. zum: 1
    18. Beispiel: 1
    19. zwei: 1
    20. Kindergeld-erhöhungen: 1
    21. gerade: 1
    22. Ärmsten: 1
    23. in: 1
    24. Gesellschaft,: 1
    25. näm-lich: 1
    26. empfangenden: 1
    27. Kindern,: 1
    28. zugutekommen,: 1
    29. Beträge: 1
    30. von: 1
    31. abgezogenwerden?: 1
    32. Würden: 1
    33. durch: 1
    34. Kürzung: 1
    35. derBeihilfen: 1
    36. für: 1
    37. Familien: 1
    38. letztlich: 1
    39. Schlechterstel-lung: 1
    40. erfolgt: 1
    41. dass,: 1
    42. Wiedereinführungder: 1
    43. Vermögensteuer: 1
    44. damit: 1
    45. Umverteilungverzichtet: 1
    46. haben,: 1
    47. Armen: 1
    48. heute: 1
    49. besser: 1
    50. dastehenals: 1
    51. vor: 1
    52. drei: 1
    53. Jahren,: 1
    54. sondern: 1
    55. eher: 1
    56. schlechter?: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Änderung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . . . 20033 A Begrüßung des Vizepräsidenten des spani- schen Abgeordnetenhauses, Herrn Lopez, und seiner Delegation . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20038 C Tagesordnungspunkt I: (Fortsetzung) a) Zweite Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bun- deshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2002 (Haushaltsgesetz 2002) (Drucksachen 14/6800, 14/7537) . . . . 20033 B b) Beschlussempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses zu der Unter- richtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2001 bis 2005 (Drucksachen 14/6801, 14/7324, 14/7538) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20033 B 16. Einzelplan 04 Bundeskanzler und Bundeskanzleramt (Drucksachen 14/7304, 14/7321) . . . . . . . 20033 B Michael Glos CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 20033 D Gerhard Schröder, Bundeskanzler . . . . . . . . . 20038 C Dr. Guido Westerwelle FDP . . . . . . . . . . . . . . 20048 B Rezzo Schlauch BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 20053 A Hans-Peter Repnik CDU/CSU . . . . . . . . . 20055 D Dr. Guido Westerwelle FDP . . . . . . . . . . . . . . 20057 B Roland Claus PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20057 D Dr. Peter Struck SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20060 A Dr. Angela Merkel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 20064 C Oswald Metzger BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 20073 D Dr. Hermann Otto Solms FDP . . . . . . . . . . . . 20076 D Dr. Gregor Gysi PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20078 C Klaus Hagemann SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20080 D Dr. Gregor Gysi PDS . . . . . . . . . . . . . . . . 20081 D Günter Nooke CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 20083 D Lothar Mark SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20085 D Peter Hintze CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 20087 D Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . 20088 D Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20089 C 17. Einzelplan 05 Auswärtiges Amt (Drucksachen 14/7305, 14/7321) . . . . . . . 20092 A Steffen Kampeter CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 20092 A Uta Titze-Stecher SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20094 A Dr. Norbert Lammert CDU/CSU . . . . . . . . . . 20098 B Uta Titze-Stecher SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20099 B Dr. Werner Hoyer FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20099 C Dr. Helmut Lippelt BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20102 D Wolfgang Gehrcke PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . 20104 D Volkmar Schultz (Köln) SPD . . . . . . . . . . . . . 20106 D Dr. Andreas Schockenhoff CDU/CSU . . . . . . 20108 A Joseph Fischer, Bundesminister AA . . . . . . . . 20110 A Volker Rühe CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 20113 C Plenarprotokoll 14/204 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 204. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 28. November 2001 I n h a l t : Joseph Fischer (Frankfurt) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20116 D Volker Rühe CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 20117 B Gert Weisskirchen (Wiesloch) SPD . . . . . . . . 20118 A Christian Schmidt (Fürth) CDU/CSU . . . . . . 20119 A Dr. Elke Leonhard SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 20120 C Steffen Kampeter CDU/CSU (zur GO) . . . . . 20121 C 18. Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung (Drucksachen 14/7313, 14/7321) . . . . . . . 20121 D Dietrich Austermann CDU/CSU . . . . . . . . . . 20122 A Volker Kröning SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20124 D Günther Friedrich Nolting FDP . . . . . . . . . . . 20127 A Angelika Beer BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 20128 C Jürgen Koppelin FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20131 B Angelika Beer BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 20131 D Dr. Uwe-Jens Rössel PDS . . . . . . . . . . . . . . . 20132 A Paul Breuer CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 20133 B Volker Kröning SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 20134 D Rudolf Scharping, Bundesminister BMVg 20137 A Helmut Rauber CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 20142 B Hildebrecht Braun (Augsburg) FDP . . . . . . . . 20142 C Winfried Nachtwei BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20143 D Heidi Lippmann PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20144 D Manfred Opel SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20145 D Kurt J. Rossmanith CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 20147 B Namentliche Abstimmungen . . . . . . . . . . . 20149 A, B Ergebnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20149 D, 20152 C 19. Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (Drucksachen 14/7317, 14/7321) . . . . . . . 20154 B Michael von Schmude CDU/CSU . . . . . . . . . 20154 D Dr. Emil Schnell SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20156 C Joachim Günther (Plauen) FDP . . . . . . . . . . . 20159 A Antje Hermenau BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 20160 C Carsten Hübner PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20162 C Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20163 D Klaus-Jürgen Hedrich CDU/CSU . . . . . . . . . 20166 C 28. Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Natur- schutz und Reaktorsicherheit (Drucksachen 14/7315, 14/7321) . . . . . . . 20168 B Jochen Borchert CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 20168 C Waltraud Lehn SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20170 C Birgit Homburger FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20173 A Dr. Reinhard Loske BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20175 C Eva Bulling-Schröter PDS . . . . . . . . . . . . 20176 C Birgit Homburger FDP . . . . . . . . . . . . . . . 20177 C Eva Bulling-Schröter PDS . . . . . . . . . . . . . . . 20178 D Jürgen Trittin, Bundesminister BMU . . . . . . . 20180 A Dr. Peter Paziorek CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 20182 C Ulrike Mehl SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20185 A Dr. Christian Ruck CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 20187 B Christoph Matschie SPD . . . . . . . . . . . . . . . . 20189 C Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20192 C Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 20193 A Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 204. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 28. November 2001II Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 204. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 28. November 2001
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 204. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 28. November 2001 Vizepräsidentin Anke Fuchs 20192 (C) (D) (A) (B) Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 204. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 28. November 2001 20193 (C) (D) (A) (B) Altmann (Aurich), BÜNDNIS 90/ 28.11.2001 Gila DIE GRÜNEN Beck (Bremen), BÜNDNIS 90/ 28.11.2001 Marieluise DIE GRÜNEN Behrendt, Wolfgang SPD 28.11.2001 Buntenbach, Annelie BÜNDNIS 90/ 28.11.2001 DIE GRÜNEN Follak, Iris SPD 28.11.2001 Frick, Gisela FDP 28.11.2001 Friedrich (Altenburg), SPD 28.11.2001 Peter Girisch, Georg CDU/CSU 28.11.2001 Hauer, Nina SPD 28.11.2001 Heiderich, Helmut CDU/CSU 28.11.2001 Hornung, Siegfried CDU/CSU 28.11.2001 Jünger, Sabine PDS 28.11.2001 Kraus, Rudolf CDU/CSU 28.11.2001 Dr. Küster, Uwe SPD 28.11.2001 Lippmann, Heidi PDS 28.11.2001 Müller (Berlin), PDS 28.11.2001* Manfred Nahles, Andrea SPD 28.11.2001 Roth (Gießen), Adolf CDU/CSU 28.11.2001 Rübenkönig, Gerhard SPD 28.11.2001 Schenk, Christina PDS 28.11.2001 Scherhag, Karl-Heinz CDU/CSU 28.11.2001 Schlee, Dietmar CDU/CSU 28.11.2001 Schultz (Everswinkel), SPD 28.11.2001 Reinhard Dr. Freiherr von CDU/CSU 28.11.2001 Stetten, Wolfgang Dr. Süssmuth, Rita CDU/CSU 28.11.2001 Dr. Thomae, Dieter FDP 28.11.2001 Wiesehügel, Klaus SPD 28.11.2001 Wolf (Frankfurt), BÜNDNIS 90/ 28.11.2001 Margareta DIE GRÜNEN Dr. Zöpel, Christoph SPD 28.11.2001 * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung entschuldigt bisAbgeordnete(r) einschließlich entschuldigt bisAbgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlagen zum Stenographischen Bericht Druck: MuK. Medien- und Kommunikations GmbH, Berlin
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Klaus Hagemann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Bitte.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Jetzt wächst zu sammen, was zusammengehört!)




Rede von: Unbekanntinfo_outline
Herr Kollege, würden Sie im-
merhin bestätigen, dass zum Beispiel zwei Kindergeld-
erhöhungen gerade den Ärmsten in der Gesellschaft, näm-
lich den Sozialhilfe empfangenden Kindern, nicht zugute
kommen, weil die Beträge von der Sozialhilfe abgezogen
werden? Würden Sie bestätigen, dass durch Kürzung der
Beihilfen für die Familien letztlich eine Schlechterstel-
lung erfolgt und dass, weil Sie auf die Wiedereinführung
der Vermögensteuer und damit auf eine Umverteilung
verzichtet haben, die Armen heute nicht besser dastehen
als vor drei Jahren, sondern eher schlechter?


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Klaus Hagemann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Sie müssen die Gesamt-
    rechnung sehen, sehr geehrter Herr Gysi, und die ist posi-
    tiv.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD – Dr. Ruth Fuchs [PDS]: Genau die Gesamtrechnung! Das ist das eigentliche Problem!)





    Klaus Hagemann

    20081


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    Gerade die Zahl der Kinder, die Sozialhilfe empfangen, ist
    deutlich nach unten gegangen. Hier ist gehandelt worden.
    Deswegen kann ich das, was Sie gesagt haben, nicht so
    stehen lassen.

    Was Sie zu den Kindergelderhöhungen gesagt haben,
    ist auch nicht ganz korrekt. Zumindest die letzte Er-
    höhung, nämlich die um 20 DM, ist auch den Familien,
    die Sozialhilfe empfangen, zugute gekommen. Das wollte
    ich doch noch einmal hervorheben.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Ein anderes Stichwort: Zukunftsinvestitionen. Hier
    wird immer wieder behauptet – auch Herr Solms hat es
    vorhin getan –, dass die Investitionsquote zurückgefahren
    worden sei. Das ist nicht richtig. Gerade was Straßenbau,
    Schienenbau, Ausbau der Deutschen Bahn angeht, ist die
    höchste Investitionsquote erreicht worden, die die Bun-
    desrepublik Deutschland je gehabt hat, und das sollten Sie
    nicht einfach wegreden.

    Wenn ich zu Zukunftsprojekten spreche, dann lassen
    Sie mich auch Bildung und Forschung erwähnen. Das ist
    sicherlich einer der größten Beiträge zur Zukunftsfähig-
    keit unseres Landes.


    (Beifall bei der SPD)

    Hier haben wir gerade vonseiten der FDP – leider sind nur
    noch zwei Kollegen anwesend – eine Flut von Anträgen
    erlebt. Wenn ich aber den heutigen Zustand mit 1998 und
    mit den Jahren davor vergleiche, sehr geehrter Herr
    Solms, stelle ich fest, dass gerade die Mittel für Forschung
    und Bildung in der Zeit Ihrer Verantwortung nach unten
    gefahren worden sind. Der Bildungshaushalt war Finanz-
    steinbruch. Da war nichts mit Zukunftsminister Rüttgers,


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    er ist eigentlich eher ein Rückwärtsminister gewesen. Ge-
    rade hier kann man Anspruch und Wirklichkeit verglei-
    chen. Sie haben das alles mit zu verantworten. Sie haben
    es mitgetragen, dass die Mittel für Forschung und Bil-
    dung in dieser Zeit nach unten gefahren worden sind, und
    wir haben jetzt große Mühe gehabt, diese Mittel wieder
    deutlich nach oben zu entwickeln. Ich denke, meine Kol-
    legin Klemmer wird morgen ausführlicher darauf ein-
    gehen.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    Hier sprechen Zahlen für sich. Im Jahr 1998 standen

    für Forschung und Bildung 14,5 Milliarden DM zur Ver-
    fügung und im Jahr 2002 werden es fast 17 Milliar-
    denDM sein. Gott sei Dank gilt die Erhöhung auch für das
    BAföG. Hier bekommen mehr Berechtigte wieder mehr
    Geld. Auch das ist wichtig.

    Natürlich stellt sich für Sie auch die Frage der Glaub-
    würdigkeit, wenn Sie heute in Oppositionszeiten kräftig
    draufpacken und Anträge stellen, aber die Wirklichkeit in
    Ihrer Regierungszeit ganz anders aussah.


    (Beifall bei der SPD)

    Lassen Sie mich in der Generalaussprache auch die Fa-

    milien- und Jugendpolitik ansprechen. Ich habe gestern

    Abend die Debatte zum Einzelplan 17 verfolgt. Es ist
    schon interessant, wie viele Kolleginnen und Kollegen die
    politische Vergangenheit vergessen haben. Ein Verfas-
    sungsgerichtsurteil aus dem Jahre 1998 hat Ihre Fami-
    lienpolitik beurteilt und benotet, sehr geehrte Frau
    Merkel. Man kann es in einem Satz zusammenfassen: Die
    Familienförderung der CDU/CSU-FDP-Regierung war
    völlig unzureichend.


    (Hans Georg Wagner [SPD]: Familienfeindlich!)


    Gestern Abend warf uns eine Kollegin noch vor, wir,
    also die Koalition, hätten erst aufgrund eines Verfas-
    sungsgerichtsurteils gehandelt. Es stellt sich natürlich die
    Frage, warum es zu diesem Verfassungsgerichtsurteil ge-
    kommen ist. Wir mussten erst einmal Ihre Fehler ausbü-
    geln und hier neue Wege gehen. Das haben wir in der
    Steuerpolitik durch die Familienentlastung gemacht. Ich
    bin vorhin darauf eingegangen.

    Wir haben aber auch beim Kindergeld sehr deutlich
    zugelegt und das Kindergeld für das erste und für das
    zweite Kind von 220 DM auf 300 DM erhöht. Es wurde
    hier schon der Vergleich gebracht – ich möchte es nur
    noch einmal unterstreichen –, dass die Verkäuferin da-
    durch ihr 13. Monatsgehalt bekommt, und das netto. Auch
    das sei hier noch einmal erwähnt.

    Die Frage der Glaubwürdigkeit ist natürlich auch zu
    stellen, wenn Sie jetzt aus der Opposition heraus ein Fa-
    miliengeld von 1 200 DM im Monat fordern und keine Fi-
    nanzierungsvorschläge vorlegen. Wir wissen doch, dass
    10 DM Kindergelderhöhung uns etwa 1 bis 1,5 Milliar-
    den DM kosten. Es ist eigentlich unvorstellbar, wie Sie
    das alles finanzieren wollen. Ich frage Sie deshalb: Ist das,
    was Sie hier vortragen, glaubwürdig?

    Wenn wir die Glaubwürdigkeit ansprechen, muss auch
    erwähnt werden, dass in den süddeutschen Ländern, ge-
    rade in Bayern, Kindergartenplätze fehlen.


    (Georg Brunnhuber [CDU/CSU]: Ausgesprochener Blödsinn!)


    – Das ist so. Auch bei der Ganztagsbetreuung liegt man
    dort sehr weit zurück.

    Die Freiwilligendienste wurden gestern Abend ange-
    sprochen. Wir sind auch in der Jugendpolitik nach vorne
    gegangen. Wir gehen gerade in der Gesellschaftspolitik
    neue Wege. Ich erinnere mich noch an die Ausschuss-
    arbeit in der letzten Legislaturperiode, als wir immer mit
    Frau Nolte kämpfen mussten, weil die Mittel nach unten
    gefahren wurden. Das war der falsche Weg. Wir gehen
    den richtigen Weg. Viele Punkte könnten in diesem Zu-
    sammenhang noch erwähnt werden.

    Die Frage der Finanzierung des Haushaltes möchte
    ich noch ansprechen, insbesondere einen Antrag der
    Union mit der Drucksachennummer 14/7582, der gestern
    verteilt worden ist. Darin geht es darum, dass ein Sub-
    ventionsabbau vorgenommen werden soll. In diesem An-
    trag wird zwar global angemerkt, aber nicht konkret be-
    nannt – auch heute hat niemand dazu Stellung bezogen –,
    an welchen Stellen – bei der Landwirtschaft, bei der Ju-
    gend oder bei den Frauen? – und in welchem Umfang




    Klaus Hagemann
    20082


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    Subventionsabbau vorgenommen werden soll. Konkrete
    Aussagen fehlen; alles bleibt offen. Nur ein pauschaler
    Antrag wurde gestellt.

    Ich möchte auf die FDP zu sprechen kommen. Herr
    Rexrodt hat gestern davon gesprochen, dass Leistungsge-
    setze kritisch überprüft werden müssten. Er hat jedoch
    nicht gesagt, ob er damit den Abbau von Sozialleistungen
    für sozial Schwächere oder etwas anderes meint. Nichts
    dergleichen wurde vorgetragen.

    Bei den Haushaltsberatungen wird immer wieder kriti-
    siert, dass die Ausgaben für Öffentlichkeitsarbeit we-
    sentlich zu hoch seien. Auch in den Debatten am gestri-
    gen Abend spielte dieser Punkt eine wichtige Rolle. Ich
    habe mir die prozentuale Entwicklung der Ausgaben für
    Öffentlichkeitsarbeit der gesamten Bundesregierung im
    Verhältnis zum Bundeshaushalt auflisten lassen. Es han-
    delt sich dabei um 0,00-Beträge.


    (Eckart von Klaeden [CDU/CSU]: Wurden die Ausgaben erhöht?)


    Dennoch ist besonders die dritte Stelle hinter dem
    Komma interessant, Herr von Klaeden. Im Jahre 1990
    – das war ein Ausnahmejahr; das gebe ich zu – waren es
    immerhin 0,06 Prozent. 1998 – da haben Sie schon gute
    Fortschritte gemacht – waren es 0,037 Prozent. Die Bun-
    desregierung wird für ihre Öffentlichkeitsarbeit viel ge-
    scholten. Betrachten wir die Zahlen für das Jahr 2000: Es
    sind – immerhin wieder ein bisschen weniger – 0,032 Pro-
    zent. In diesem Jahr sind es 0,031 Prozent. Die Mär, die
    Bundesregierung erhöhe die Ausgaben für Öffentlich-
    keitsarbeit, ist damit widerlegt.

    Gestern Abend wurde behauptet, die Regierung mache
    eine so schlechte Politik, dass sie immer höhere Ausgaben
    für Öffentlichkeitsarbeit brauche. Man kann aber an der
    Zahlenentwicklung feststellen, dass die Bundesregierung
    eine ordentliche Arbeit macht und weniger Mittel für die
    Öffentlichkeitsarbeit braucht.


    (Beifall bei der SPD)

    Lassen Sie mich noch eines hinzufügen: Frau Merkel,

    es ärgert mich schon ein wenig, dass Sie Holzmann an-
    gesprochen haben. Vor drei Jahren hat der Bundeskanzler
    – Gott sei Dank – eine Rettungsaktion eingefädelt. Ich
    kann mich noch gut daran erinnern, dass Herr Koch und
    Frau Roth, beide CDU, schön mitgewunken und mitgeju-
    belt haben.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    Auch daran muss an dieser Stelle einmal erinnert werden.
    Vergessen Sie nicht, dass Sie sich ebenfalls in diesem Er-
    folg gesonnt haben. Heute wollen Sie davon nichts mehr
    wissen.

    Ich komme aus dem Rhein-Main-Gebiet.

    (Georg Brunnhuber [CDU/CSU]: Wo kommen Sie denn her, um Gottes willen?)

    Dort sind viele Mittelständler für diese Aktion dankbar,
    weil sie ohne die Aktion Pleite gegangen wären, verehrter
    Herr!


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Sonst sähe es in diesem Gebiet inzwischen ganz anders
    aus. Fakt ist – das kann man nachweisen –: Frau Roth und
    Herr Koch haben mitgewunken und mit davon profitiert.


    (Hans Georg Wagner [SPD]: Und der Bundesrechnungshof!)


    – Vielen Dank, Kollege Wagner. Auch der Bundesrech-
    nungshof hat es positiv gesehen.

    Ich möchte zum Schluss kommen und Bilanz ziehen.
    Ein seriöser Haushalt wurde vorgelegt. Es ist davon aus-
    zugehen, dass dieses Jahr punktgenau gelandet wird. Wir
    arbeiten uns aus der von der CDU/CSU-FDP-Koalition
    geschaffenen Schulden- und Zinsfalle langsam, aber
    spürbar heraus. Wir gehen Zukunftsaufgaben an und müs-
    sen immer weniger Zinszahlungen leisten. Wir haben uns
    am Anfang unserer Regierungszeit zum Ziel gesetzt, die
    Zukunftsfähigkeit und die Innovation zu stärken sowie
    die Politik der Gerechtigkeit und der Solidarität voranzu-
    treiben. Das wird mit diesem Haushalt getan. Wir werden
    deshalb dem Einzelplan 04 zustimmen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)