Rede:
ID1420312500

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Metadaten
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  • date_rangeDatum: 27. November 2001

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Nachruf auf das ehemalige Mitglied des Deut- schen Bundestages Bundesminister a. D. Dr. Gerhard Stoltenberg . . . . . . . . . . . . . . . . . 19917 A Tagesordnungspunkt I: a) Zweite Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bun- deshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2002 (Haushaltsgesetz 2002) (Drucksachen 14/6800, 14/7537) . . . . 19917 B b) Beschlussempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses zu der Unter- richtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2001 bis 2005 (Drucksachen 14/6801, 14/7324, 14/7538) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19917 C 1. Einzelplan 01 Bundespräsident undBundespräsidialamt (Drucksachen 14/7301, 14/7321) . . . . . . . 19917 D 2. Einzelplan 02 Deutscher Bundestag (Drucksachen 14/7302, 14/7321) . . . . . . . 19917 D 3. Einzelplan 03 Bundesrat (Drucksachen 14/7303, 14/7321) . . . . . . . 19918 A 4. Einzelplan 08 Bundesministerium der Finanzen (Drucksachen 14/7308, 14/7321) . . . . . . . 19918 A in Verbindung mit 5. Einzelplan 32 Bundesschuld (Drucksache 14/7319) . . . . . . . . . . . . . . . 19918 B in Verbindung mit 6. Einzelplan 60 Allgemeine Finanzverwaltung (Drucksache 14/7320) . . . . . . . . . . . . . . . 19918 B in Verbindung mit 7. Einzelplan 20 Bundesrechnungshof (Drucksache 14/7321) . . . . . . . . . . . . . . . 19918 C Tagesordnungspunkt 8: Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Bekämpfung von Steu- erverkürzungen bei der Umsatzsteuer und anderen Steuern (Steuerverkürzungs- bekämpfungsgesetz) (Drucksachen 14/6883, 14/7085, 14/7470, 14/7471, 14/7536) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19918 C in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 9: Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Bundesregierung über die Entwicklung der Finanzhilfen des Bun- des und der Steuervergünstigungen gemäß § 12 des Gesetzes zur Förderung Plenarprotokoll 14/203 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 203. Sitzung Berlin, Dienstag, den 27. November 2001 I n h a l t : der Stabilität und des Wachstums der Wirtschaft (StWG) vom 8. Juni 1967 für die Jahre 1999 bis 2002 (18. Subventions- bericht) (Drucksache 14/6748) . . . . . . . . . . . . . . . 19918 D in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 10: Beschlussempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses zu dem Antrag der Abgeordneten Dietrich Austermann, Heinrich-Wilhelm Ronsöhr, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion der CDU/ CSU: Nachtragshaushalt zur Korrektur der Entwicklung der Bundesfinanzen vorlegen (Drucksachen 14/5449, 14/6339) . . . . . . . 19919 A Dietrich Austermann CDU/CSU . . . . . . . . . . 19919 A Hans Georg Wagner SPD . . . . . . . . . . . . . . . . 19923 B Dr. Uwe-Jens Rössel PDS . . . . . . . . . . . . 19924 C Dr. Günter Rexrodt FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . 19928 D Oswald Metzger BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 19932 A Dr. Christa Luft PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19937 A Hans Eichel, Bundesminister BMF . . . . . . . . 19939 A Peter Rauen CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 19947 D Oswald Metzger BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 19951 C Peter Rauen CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 19952 A Franziska Eichstädt-Bohlig BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19952 B Jürgen Koppelin FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19954 B Heidemarie Ehlert PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . 19956 B Hans-Eberhard Urbaniak SPD . . . . . . . . . . . . 19957 B Hans Jochen Henke CDU/CSU . . . . . . . . . . . 19958 B Lydia Westrich SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19960 B Susanne Jaffke CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 19961 C Jörg-Otto Spiller SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19963 B Hansgeorg Hauser (Rednitzhembach) CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19964 C Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . 19966 D Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19967 C 11. Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz (Drucksachen 14/7307, 14/7321) . . . . . . . 19970 B in Verbindung mit 12. Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht (Drucksache 14/7321) . . . . . . . . . . . . . . . 19970 B Albrecht Feibel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 19970 C Carsten Schneider SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 19972 A Rainer Funke FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19974 C Volker Beck (Köln) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19976 A Dr. Evelyn Kenzler PDS . . . . . . . . . . . . . . . . 19978 A Dr. Herta Däubler-Gmelin, Bundesministerin BMJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19979 A Albrecht Feibel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 19979 D Norbert Geis CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 19982 B Carsten Schneider SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 19984 C 13. Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern (Drucksachen 14/7306, 14/7321) . . . . . . . 19984 D in Verbindung mit 14. Einzelplan 33 Versorgung (Drucksachen 14/6800, 14/7537) . . . . . . . 19984 D Carl-Detlev Freiherr von Hammerstein CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19985 A Gunter Weißgerber SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 19987 A Dr. Werner Hoyer FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19988 D Cem Özdemir BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 19991 D Ulla Jelpke PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19994 D Otto Schily, Bundesminister BMI . . . . . . . . . 19996 C Erwin Marschewski (Recklinghausen) CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19997 C Dieter Wiefelspütz SPD . . . . . . . . . . . . . . 19998 B Wolfgang Bosbach CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 20001 B Helmut Wilhelm (Amberg) BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20003 B Lothar Mark SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20004 A Erwin Marschewski (Recklinghausen) CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20005 B Otto Schily SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20006 B Dieter Wiefelspütz SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 20008 A Sylvia Bonitz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 20009 B Hartmut Koschyk CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 20012 A Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 203. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 27. November 2001II 15. Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Senio- ren, Frauen und Jugend (Drucksachen 14/7316, 14/7321) . . . . . . . 20013 C Dr. Michael Luther CDU/CSU . . . . . . . . . . . 20013 D Antje-Marie Steen SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 20015 C Ina Lenke FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20018 A Christian Simmert BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20019 D Monika Balt PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20021 A Maria Eichhorn CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 20022 B Dr. Christine Bergmann, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20023 D Dr. Maria Böhmer CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 20027 A Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20029 D Berichtigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20029 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 20031 A Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Rüdiger Veit, Konrad Gilges, Harald Friese, Klaus Barthel (Starnberg), Reinhold Hemker, Konrad Kunick, Götz-Peter Lohmann (Neubrandenburg), Dr. Christine Lucyga, Adolf Ostertag, Renate Rennebach, Gudrun Roos, René Röspel, Horst Schmidbauer (Nürnberg), Ottmar Schreiner, Sigrid Skarpelis-Sperk und Waltraud Wolff (Wolmirstedt) (alle SPD) zur Abstimmung über die Beschlussempfehlung zu dem An- trag der Bundesregierung zum Einsatz be- waffneter deutscher Streitkräfte bei der Un- terstützung der gemeinsamen Reaktion auf terroristische Angriffe gegen die USA auf Grundlage des Art. 51 der Satzung der Ver- einten Nationen und des Art. 5 des Nordat- lantikvertrags sowie der Resolution 1368 (2001) und 1373 (2001) des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen verbunden mit dem Antrag des Bundeskanzlers gem. Art. 68 des Grundgesetzes (201. Sitzung, Tagesord- nungspunkt 3 und Zusatztagesordnungs- punkt 4) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20031 D Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 203. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 27. November 2001 III Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 203. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 27. November 2001
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    Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 203. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 27. November 2001 Dr. Maria Böhmer 20029 (C) (D) (A) (B) Berichtigung 201. Sitzung, Seite 19843 (B), 1. Absatz, der erste Satz ist wie folgt zu lesen: „Für sehr bedeutsam hält die PDS-Fraktion in diesem Zusammenhang, dass im Rahmen der Beratungen über den Gesetzentwurf im federführenden Bundestagshaushaltsaus- schuss auch eine grundlegende Neuordnung der parlamentarischen Kontrolle auf dem Gebiet der Schuldenpolitik des Bundes einvernehmlich zwischen allen Fraktionen durchgesetzt werden könnte.“ Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 203. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 27. November 2001 20031 (C) (D) (A) (B) Altmann (Aurich), BÜNDNIS 90/ 27.11.2001 Gila DIE GRÜNEN Beck (Bremen), BÜNDNIS 90/ 27.11.2001 Marieluise DIE GRÜNEN Behrendt, Wolfgang SPD 27.11.2001 Buntenbach, Annelie BÜNDNIS 90/ 27.11.2001 DIE GRÜNEN Follak, Iris SPD 27.11.2001 Friedrich (Altenburg), SPD 27.11.2001 Peter Dr. Grehn, Klaus PDS 27.11.2001 Großmann, Achim SPD 27.11.2001 Haack (Extertal), SPD 27.11.2001 Karl-Hermann Hauer, Nina SPD 27.11.2001 Heiderich, Helmut CDU/CSU 27.11.2001 Hornung, Siegfried CDU/CSU 27.11.2001 Hörster, Joachim CDU/CSU 27.11.2001 Jünger, Sabine PDS 27.11.2001 Dr. Kohl, Helmut CDU/CSU 27.11.2001 Kramme, Anette SPD 27.11.2001 Kraus, Rudolf CDU/CSU 27.11.2001 Dr. Küster, Uwe SPD 27.11.2001 Lennartz, Klaus SPD 27.11.2001 Lippmann, Heidi PDS 27.11.2001 Lüth, Heidemarie PDS 27.11.2001 Maaß (Wilhelmsha- CDU/CSU 27.11.2001 ven), Erich Müller (Berlin), PDS 27.11.2001** Manfred Nahles, Andrea SPD 27.11.2001 Nolte, Claudia CDU/CSU 27.11.2001 Ostrowski, Christine PDS 27.11.2001 Reiche, Katherina CDU/CSU 27.11.2001 Ronsöhr, CDU/CSU 27.11.2001 Heinrich-Wilhelm Rossmanith, Kurt J. CDU/CSU 27.11.2001 Roth (Gießen), Adolf CDU/CSU 27.11.2001 Rübenkönig, Gerhard SPD 27.11.2001 Rühe, Volker CDU/CSU 27.11.2001 Schenk, Christina PDS 27.11.2001 Schlee, Dietmar CDU/CSU 27.11.2001 Schultz (Everswinkel), SPD 27.11.2001 Reinhard Dr. Freiherr von CDU/CSU 27.11.2001 Stetten, Wolfgang Dr. Süssmuth, Rita CDU/CSU 27.11.2001 Dr. Thomae, Dieter FDP 27.11.2001 Wiesehügel, Klaus SPD 27.11.2001 Wolf (Frankfurt), BÜNDNIS 90/ 27.11.2001 Margareta DIE GRÜNEN Dr. Zöpel, Christoph SPD 27.11.2001 ** für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Rüdiger Veit, Konrad Gilges, Harald Friese, Klaus Barthel (Starnberg), Reinhold Hemker, Konrad Kunick, Götz-Peter Lohmann (Neubrandenburg), Dr. Christine Lucyga, Adolf Ostertag, Renate Rennebach, Gudrun Roos, René Röspel, Horst Schmidbauer (Nürnberg), Ottmar Schreiner, Sigrid Skarpelis- Sperk und Waltraud Wolff (Wolmirstedt) (alle SPD) zur Abstimmung über die Beschlussempfehlung zu dem Antrag der Bundesregierung zum Ein- satz bewaffneter deutscher Streitkräfte bei der Unterstützung der gemeinsamen Reaktion auf terroristische Angriffe gegen die USA auf Grundlage des Art. 51 der Satzung derVereinten Nationen und des Art. 5 des Nordatlantikver- trags sowie der Resolution 1368 (2001) und 1373 (2001) des Sicherheitsrates der Vereinten Natio- nen verbunden mit dem Antrag des Bundes- kanzlers gem. Art. 68 des Grundgesetzes (Tagesordnungspunkt 3 und Zusatzpunkt 4) entschuldigt bisAbgeordnete(r) einschließlich entschuldigt bisAbgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlagen zum Stenographischen Bericht Wir erklären, dass wir dem Antrag des Bundeskanzlers gem. Art. 68 GG, den er in Verbindung mit dem Antrag der Bundesregierung „Einsatz bewaffneter deutscher Streit- kräfte bei der Unterstützung der gemeinsamen Reaktion auf terroristische Angriffe gegen die USA auf Grundlage des Art. 51 der Satzung der Vereinten Nationen und des Art. 5 des Nordatlantikvertrages sowie der Resolutionen 1368 (2001) und 1373 (2001) des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen“ gestellt hat, zustimmen. Wir stim- men zu in Anbetracht der Konsequenzen einer Ablehnung für die politische, soziale und wirtschaftliche Entwick- lung, die weiter dazu führen könnten, dass die von uns un- eingeschränkt getragene sozialdemokratisch-bündnis- grüne Bundesregierung an ihr Ende kommen könnte. Eine andere Regierungskoalition würde die politische, soziale und wirtschaftliche Lage für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, für die gesellschaftlich Benachteiligten si- cher verschlechtern und sie zu den Leidtragenden einer nach rechts rückenden politischen Konstellation machen. Das können und wollen wir nicht verantworten! Uns ist der Konflikt zwischen der Regierungsfähigkeit der rot-grünen Koalition und unserer entschiedenen Ab- lehnung des Antrages auf „Einsatz bewaffneter deutscher Streitkräfte ...“ aufgezwungen worden. Doch wird sich bei unserer Bejahung der Fortsetzung der sozialdemokra- tisch-bündnisgrünen Regierung nichts an unserem grund- sätzlichen Nein gegen den Einsatz der Bundeswehr außer- halb des NATO-Vertragsgebietes ändern. Erstens. Krieg ist nach unserer Überzeugung kein ge- eignetes Mittel im Kampf gegen den internationalen Ter- rorismus. Wir zweifeln im Bewusstsein der Folgen des Krieges, die für die Beteiligten und Unbeteiligten immer eine große Katastrophe bis zum Tode bedeuten, an dem Sinn der kriegerischen Maßnahmen. Zweitens. Aus prinzipiellen Gründen lehnt die Mehr- heit der Unterzeichner ab, dass die Bundeswehr außerhalb des NATO-Vertragsgebietes zu Kampfhandlungen bereit- gestellt und eingesetzt wird. Drittens. Wir weisen die Bevollmächtigung der Bun- desregierung (Exekutive) über eine Bereitstellung von Kampfverbänden durch den Deutschen Bundestag zu- rück. Damit wird die Verantwortung des Parlaments (Legislative) über den Einsatz von Soldaten auf die Bun- desregierung übertragen und damit seine verfassungs- rechtlich gesicherte Verantwortung für ein verfassungs- gemäßes Gebot abgetreten. Viertens.Wir stehen in der Tradition der SPD, die stolz darauf ist, dass in der fast 140-jährigen Geschichte „die SPD das deutsche Volk nie in einen Krieg geführt hat“. Wir unterstellen damit nicht, dass die Entscheidung für die Bereitstellung der 3 900 Soldaten an die Regie- rung das Ende dieser Tradition bedeutet. Wir sehen viel- mehr die große Gefahr der Eskalation in der genannten Region. Fünftens. Wir haben berücksichtigt, dass die Legitima- tion für die kriegerischen Handlungen auf Grundlage des Art. 51 der Satzung der Vereinten Nationen und des Art. 5 des Nordatlantikvertrages sowie der Resolutionen 1368 (2001) und 1373 (2001) des Sicherheitsrates der Verein- ten Nationen gegeben ist, aber die Mehrheit der Unter- zeichner zweifelt wegen des Verstoßes gegen den völker- rechtlich anerkannten Grundsatz der Verhältnismäßigkeit der Mittel die völkerrechtliche Legitimität des Bombar- dements auf afghanischem Gebiet an. Wir fordern im Rahmen dieser Erklärung nochmals nachdrücklich die Bundesregierung auf, alle ihre Mög- lichkeiten wahrzunehmen, um das menschliche Elend, was durch das Talibanregime sowie durch andere auto- ritäre und menschenverachtende Systeme in dieser Re- gion entstanden ist, zu lindern. Aus unserer eigenen eu- ropäischen Tradition der Aufklärung haben wir erfahren, dass die Emanzipation der Völker sowie ihrer Bürgerinnen und Bürger einer demokratischen und ins- besondere einer sozialen Grundlage sowie der Herstel- lung von Menschenrechten und sozialen Rechten be- darf. Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 203. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 27. November 200120032 (C) (D) (A) (B) Druck: MuK. Medien- und Kommunikations GmbH, Berlin
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Antje-Marie Steen


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Frau Präsidentin! Liebe
    Kolleginnen und Kollegen! Herr Dr. Luther, in gewohnter
    gemeinsamer Arbeit, die wir geleistet haben, werde ich
    Ihnen zu Ihren einzelnen Fragen, die Sie gestellt haben,
    im Laufe meiner Rede Antwort geben.

    Mit dem Entwurf des Einzelplans 17 für das Haus-
    haltsjahr 2002 setzen wir auch im dritten Jahr unserer Re-
    gierungsverantwortung den Haushaltskonsolidierungs-
    kurs, aber auch den Abbau des Reformstaus fort, den wir
    bei der Regierungsübernahme vorgefunden haben.


    (Beifall bei der SPD – Ina Lenke [FDP]: Sie bauen da etwas auf, nicht ab!)


    Besonders der Bereich der Familien-, Frauen- und Ju-
    gendpolitik war durch Stillstand und Mittelkürzung ge-
    prägt. Wir messen der Familienpolitik einen zentralen
    Stellenwert in der Gesellschaft bei.


    (Ina Lenke [FDP]: Wir auch!)

    und wir handeln danach. So sehen wir im Jahr 2002 im
    Rahmen der Familienförderung eine Steuersenkung von
    2,5 Milliarden Euro vor, die Familien mit Kindern weiter
    entlasten wird.


    (Ina Lenke [FDP]: Mit Gegenfinanzierung!)

    Die familienpolitischen Leistungen finden nicht nur

    im Einzelplan 17 Ausdruck, sondern – daran möchte ich
    Sie erinnern – haben zusätzlich durch das Familienleis-
    tungsgesetz, die Neufassung der Elternzeit, die deutliche
    Erhöhung des Kindergeldes, die bessere Berücksichti-
    gung von Erziehungszeiten bei der Rente, die BAföG-
    Aufstockung


    (Ina Lenke [FDP]: BAföG aufstocken und weniger Freibeträge für Studenten! Geben und nehmen!)


    und die Wohngeldregelung einen wesentlichen Sprung
    nach vorn gemacht. Allein die steuerlichen Auswirkungen
    familienpolitischer Maßnahmen werden in 2002 insge-
    samt 52,3 Milliarden Euro für die Familienförderung aus-
    machen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Zur Erinnerung: 1997 waren es gerade einmal 39 Mil-
    liarden Euro.


    (Ina Lenke [FDP]: Sie sollten sich von Ihrem Referenten nicht so einseitig informieren lassen!)


    Seit ihrem Antritt im Jahre 1998 wird die rot-grüne Bun-
    desregierung die familienpolitischen Leistungen und
    Steuerleichterungen bis zum Jahr 2002 somit um rund
    12,3 Milliarden Euro erhöht haben. Wir verbessern
    Rahmenbedingungen, anstatt den Deckmantel eines, wie
    Sie es gerne wollen, CDU-Familiengeldes auszubreiten.
    Damit machen Sie es sich wirklich zu einfach, liebe Kol-
    leginnen und Kollegen der CDU. Uns fehlen Ihre




    Dr. Michael Luther

    20015


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    Deckungsvorschläge, wie die Ausgaben in Höhe von circa
    30,7 Milliarden Euro finanziert werden sollen. Oder wol-
    len Sie weiter das von Ihnen praktizierte Verfahren der
    Neuverschuldung ausweiten?


    (Dieter Dzewas [SPD]: Schulden machen! So ist das bei denen!)


    Wir als Koalition bleiben besser bei unserer Familienför-
    derung, die bereits heute für die Familien wirksam wird.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Für uns ist eine Politik der sozialen Ausgewogenheit
    wichtig. Diese spiegelt sich besonders in Kap. 1702, also
    den Allgemeinen Bewilligungen, wider. Umso erfreuli-
    cher ist es, dass hier keine Einschnitte erfolgten und dass
    es insgesamt sogar zu einer wesentlichen Schwerpunkt-
    setzung durch Umschichtungen in Höhe von 35 Milli-
    onen Euro kam. Hinter diesem Titel stehen die Politikbe-
    reiche, die man zu Recht als ein rot-grünes Herzstück
    bezeichnen kann: eine zukunftsorientierte Politik für die
    Jugendlichen, eine Politik zur Entlastung der Familien,
    eine moderne Gleichstellungspolitik


    (Ina Lenke [FDP]: Was Sie so modern nennen!)


    und eine Politik, die die Zivilgesellschaft stärkt.
    Der ursprüngliche Ansatz für das Erziehungsgeld in

    2002 – Herr Dr. Luther hat das eben schon gesagt – wird
    trotz verbesserter Voraussetzungen, die wir bereits im
    letzten Jahr geschaffen haben, für den Bezug von Erzie-
    hungsgeld nicht voll ausgeschöpft werden, weil unter an-
    derem die Geburtenrate weiter rückläufig ist.


    (Ina Lenke [FDP]: Woran liegt denn das? – Lachen bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Wilhelm Schmidt [Salzgitter] [SPD]: Am Bundeskanzler!)


    – Ich will es Ihnen gerne erklären.

    (Ina Lenke [FDP]: In Frankreich gibt es einen Babyboom!)

    Das verdeutlicht, dass nicht nur finanzielle Anreize für die
    Lebensplanung junger Familien vorrangig sind, sondern
    insgesamt soziale und gesellschaftliche Verbesserungen
    erforderlich werden, um ihnen die Entscheidung für Kin-
    der zu erleichtern.


    (Beifall bei der SPD)

    Benachteiligt sind Familien in der Vereinbarkeit von

    Beruf undKindererziehungnachwie vor durch dengroßen
    Fehlbedarf an ganztätigen Betreuungsangeboten wie Kin-
    dergärten, Horten, Krippen oder Ganztagsschulen.


    (Ina Lenke [FDP]: Aha!)

    Es bleibt aber im Verantwortungsbereich der Länder, für
    eine bessere Infrastruktur bei den Betreuungsangeboten
    zu sorgen.


    (Beifall bei der SPD)

    Die Bundesregierung nimmt Jugendliche als Partner

    ernst. Das verdeutlicht sie mit dem Regierungsprogramm

    „Chancen im Wandel“ und der „Bundesinitiative Beteili-
    gungsbewegung“. Mit dem ressortübergreifenden Zehn-
    punkteprogramm verpflichtet sich die Bundesregierung
    zu einer aktiveren Jugendpolitik. Das hätte ich mir in den
    vergangenen Jahren von Ihnen gewünscht.


    (Beifall bei der SPD)

    Zu Recht kann man sagen, dass dieser Haushaltsentwurf
    im Zeichen der Jugend steht. So erfährt gerade die Titel-
    gruppe im Bereich der Jugendpolitik für 2002 eine deut-
    liche Erhöhung von 56,5Millionen Euro gegenüber 2001.
    Das sind für das ganze Kapitel insgesamt 23,7 Prozent
    mehr. Ich denke, das ist eine Leistung, die sich sehen las-
    sen kann. Wir haben auch die entsprechende Motivation,
    diese Leistung deutlich zu machen.

    Bereits für 2001 haben wir angesichts des er-
    schreckend anwachsenden Potenzials gewaltbereiter und
    fremdenfeindlich gesinnter Jugendlicher ein Sonder-
    programm gegen Gewalt und Rechtsextremismus aus
    Sondermitteln aufgelegt. Der vorliegende Entwurf enthält
    jetzt einen eigenen Titel in Höhe von 10 Millionen Euro,
    um das ursprünglich nur einjährig ausgelegte Programm
    „Jugend für Demokratie und Toleranz“ zu verstetigen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Außerdem können in Zukunft aus diesem Titel auch klei-
    nere lokale Netzwerke gefördert werden.

    Ähnlich erfolgreich erwiesen sich die Modellprojekte
    „Civitas-Initiativen gegen Rechtsextremismus und für die
    Beratung von Opfern rechtsextremer Gewalttaten in den
    neuen Bundesländern“. Herr Kollege Luther, entgegen Ih-
    rer Kritik, ein Programm extra nur für die neuen Bundes-
    länder würde eine Negativwirkung auslösen und die
    neuen Länder stigmatisieren, sind die Mittel aus diesen
    Programmen sehr schnell abgeflossen und umgesetzt
    worden. Civitas hat sich besonders auf die Stärkung der
    zivilgesellschaftlichen Strukturen im Gemeinwesen kon-
    zentriert. Das können wir alle doch nur begrüßen. Um der
    großen Nachfrage Rechnung zu tragen und die Fortset-
    zung der Maßnahmen zu sichern, wird der Ansatz für
    diese beiden Programme um jeweils 2,5 Millionen Euro
    erhöht, damit also verdoppelt.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Unberührt kann uns nicht lassen, dass noch immer eine
    starke Abwanderung von Jugendlichen aus den neuen
    Bundesländern stattfindet. Diese Entwicklung stellt viele
    Regionen in Ostdeutschland vor große Probleme. Wir
    möchten mit dem Wettbewerb „Jugend bleibt!“ zu einer
    Ideenbörse anregen, wie größere Chancen für die Jugend-
    lichen vor Ort hinsichtlich der Verbesserung der Attrak-
    tivität ihrer Region entwickelt werden können. Wir
    versprechen Jugendlichen zwar keine blühenden Land-
    schaften. Aber wir wollen sie ermuntern, zusammen mit
    Wirtschaft und Politik vor Ort neue Perspektiven zu
    entwickeln.

    Nicht nur neue Modelle und Projekte stehen auf unse-
    rer Agenda, sondern auch die Verstetigung und Eva-
    luierung erfolgreicher Maßnahmen. Zu diesen gehört das




    Antje-Marie Steen
    20016


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    Programm „Entwicklung und Chancen junger Menschen
    in sozialen Brennpunkten in Städten und ländlichen Räu-
    men“, dessen Ansatz von 1,5Millionen Euro auf 11,5Mil-
    lionen Euro erhöht wird. Es werden also 10 Millionen
    Euro draufgelegt.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Es lohnt sich, die Bilanz der bisherigen Maßnahmen, die
    aus diesem Programm finanziert werden, anzusehen. Uns
    ist es als Koalition allerdings wichtig, dass zu den bereits
    bestehenden Maßnahmen neue und zusätzliche Angebote
    gemacht werden können, die bisher nicht im Maßnah-
    menkatalog waren.

    Außerordentlich erfreulich ist, denke ich, das große
    Engagement junger Menschen im Rahmen der Freiwilli-
    gendienste. Mit der angestrebten Novellierung der ge-
    setzlichen Bestimmungen für die Freiwilligendienste sol-
    len die Einsatzfelder für das freiwillige soziale Jahr und
    das freiwillige ökologische Jahr neu geregelt und um zu-
    sätzliche Bereiche wie zum Beispiel Kultur, Sport und
    Denkmalpflege erweitert werden. Zusätzlich spielen die
    Flexibilisierung der Dauer des Dienstes, die Ausweitung
    auch auf das außereuropäische Ausland und die Änderung
    des Mindestalters sowie die Ausstellung eines Zeugnisses
    mit Aufnahme berufsqualifizierender Elemente eine
    große Rolle. Im Haushalt 2002 sind die Haushaltsmittel
    von 11,1Millionen Euro um 5Millionen Euro aufgestockt
    worden, damit auch auf die zu erwartende erhöhte Nach-
    frage reagiert werden kann.

    Nachdem wir bereits in den Vorjahren im Zivildienst
    eine Verkürzung der Dienstzeit auf zehn Monate und eine
    Angleichung des Soldes für die Zivildienstleistenden vor-
    genommen haben, scheint mir die Öffnung bzw. die
    mögliche Verzahnung der Zivildienstableistung bei Frei-
    willigendiensten interessant und auch ein Angebot an die-
    jenigen zu sein, die Zivildienst leisten wollen. Anstelle
    des Zivildienstes können also anerkannte Kriegsdienst-
    verweigerer auch ein freiwilliges soziales oder ein ökolo-
    gisches Jahr neuerer Prägung ableisten.


    (Ina Lenke [FDP]: Das kommt aber gerade noch rechtzeitig und auch nur abgespeckt!)


    Ich begrüße das sehr, da sich damit das Aufgabenspek-
    trum für jüngere engagierte Menschen deutlich erweitert.

    Nur wer die Sprache beherrscht, kann als Aussiedler,
    Ausländer, Flüchtling oder Asylsuchender in der Gesell-
    schaft Fuß fassen. Ich freue mich, dass die Diskussion
    über das Sprachkonzept abgeschlossen ist und es sich
    auf dem Wege der Umsetzung befindet. Mit der Neu-
    strukturierung der Sprachförderung, die den individuellen
    Bedarf in den Mittelpunkt stellt, werden wir ab 2003 ei-
    ner größeren Nachfrage nach dem Erwerb der deutschen
    Sprache nachkommen können. Wir gehen davon aus, dass
    bis zu diesem Zeitpunkt auch das neue Zuwanderungsge-
    setz greifen wird, sodass das reformierte Sprachkonzept
    ein wichtiger Baustein in einem umfassenden Integrati-
    onskonzept sein kann.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Um besondere Elemente aus diesem Gesamtkonzept
    schon im Jahre 2002 modellhaft erproben zu können, stel-
    len wir für dieses Haushaltsjahr zusätzlich 5 Millio-
    nen Euro zu den bisherigen Haushaltsmitteln von
    141,6 Millionen Euro ein.

    Neben dem Spracherwerb sollen aber auch sozial-
    pädagogische Begleitung und Hilfestellung angeboten
    werden, um den Erfolg des Integrationsprozesses zu er-
    höhen. Selbstverständlich gehört für uns auch eineKinder-
    betreuung während der Teilnahme an Sprachkursen dazu.

    Im Interesse eines zusammenwachsenden Europas
    sind der Austausch und das gegenseitige Kennenlernen
    der Kinder und Jugendlichen über die Grenzen hinweg ein
    unschätzbarer Faktor.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    Die Arbeit zum Beispiel der Jugendwerke mit Frank-
    reich und Polen, aber auch andere Formen multinationa-
    ler Begegnung sind unverzichtbare Elemente auf dem
    Weg zur Völkerverständigung.


    (Klaus Haupt [FDP]: Richtig!)

    Exemplarisch verbinden wir mit dem Haushalt 2002 die-
    sen europäischen Gedanken ganz nachdrücklich durch
    eine Verstärkung der Mittel für das Deutsch-Polnische Ju-
    gendwerk um insgesamt 500 000 Euro im Vergleich zu
    2001. Ich hoffe, dass der Kollege Dr. Luther nun beruhigt
    ist, dass wir hier keine Kürzung vornehmen. Zu den Haus-
    haltsvermerken möchte ich mich nicht äußern. Sie kennen
    den Grund dafür genau. Das hat nichts damit zu tun, dass
    die Arbeit des Deutsch-Polnischen Jugendwerkes einge-
    schränkt oder in ihrem Wert gemindert werden soll.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Liebe Kolleginnen und Kollegen, wir reden nicht nur
    über Gleichstellung und Chancengleichheit von Män-
    nern und Frauen, sondern wir haben mit dem Gleich-
    stellungsdurchsetzungsgesetz im öffentlichen Dienst und
    dem Betriebsverfassungsgesetz wesentliche Maßnahmen
    in der Frauen- und Familienpolitik in Angriff genommen.


    (Ina Lenke [FDP]: Das war der Fehler!)

    Mit der Vereinbarung über Chancengleichheit, die die
    Bundesregierung am 2. Juli mit den Spitzenverbänden der
    deutschen Wirtschaft getroffen hat, haben wir eine gute
    Arbeitsgrundlage, um bessere gleichstellungspolitische,
    aber auch familienfreundliche Rahmenbedingungen in
    der Privatwirtschaft zu schaffen. Sie sieht die Formulie-
    rung verbindlicher und überprüfbarer Zielsetzungen zur
    Vereinbarkeit von Familie und Beruf vor. Die SPD-Frak-
    tion und sicherlich auch die Fraktion der Grünen wird sehr
    genau prüfen, ob die Eigeninitiative der Privatwirtschaft
    ausreicht. Anderenfalls behalten wir uns vor, eine gesetz-
    liche Regelung vorzulegen.


    (Beifall bei der SPD – Ina Lenke [FDP]: Das wollten Sie schon in diesem Jahr!)


    LiebeKolleginnen undKollegen, dies ist der letzte Ent-
    wurf des Einzelplans 17, den ich Ihnen als Hauptbericht-
    erstatterin heute vorlege und zur Beschlussfassung emp-




    Antje-Marie Steen

    20017


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    fehle. Ich werde dem nächsten Bundestag nicht mehr an-
    gehören. Deshalb möchte ich die Gelegenheit zu einem
    Dank nutzen. Zunächst danke ich meinen Kolleginnen
    und Kollegen Mitberichterstattern für die gute und kon-
    struktive Zusammenarbeit. In diesen Dank schließe ich
    die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Ministeriums
    ein, besonders aber „mein“ Haushaltsressort unter der be-
    währten Leitung von Herrn Nücken. Sie alle haben mir
    meine Aufgabe erleichtert – eine Aufgabe, in deren Mit-
    telpunkt die Familie als Kern desGemeinwesens steht und
    die für meine politische Arbeit immer ganz wichtig war.

    Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.

    (Beifall im ganzen Hause)




Rede von: Unbekanntinfo_outline
Wir hoffen aber alle,
dass dies noch nicht Ihre letze Rede war, sondern dass wir
Sie hier noch einige Male hören können.


(Antje-Marie Steen [SPD]: Das war meine letzte Rede zu einem Haushaltsentwurf!)


Jetzt spricht die Kollegin Ina Lenke für die FDP-Frak-
tion.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Ina Lenke


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Frau Präsidentin! Meine Damen
    und Herren! Wir beraten, wie Frau Steen gesagt hat, zum
    letzten Mal von dieser Regierung den Einzelplan 17 des
    Familien- und Frauenministeriums.


    (Beifall bei der FDP – Antje-Marie Steen [SPD]: Das habe ich nicht gesagt!)


    Gemessen an den großartigen Ankündigungen von 1998,
    als Frau Steen den ersten Haushalt eingebracht hatte, ha-
    ben Sie drei Jahre lang kleine Brötchen gebacken. Wie
    schön Sie das Gleichstellungsgesetz für die Wirtschaft
    verpackt haben, zeigt, dass Sie aus der Mücke einen Ele-
    fanten gemacht und dasDefizit zumErfolg hochgelobt ha-
    ben. Wer sich da auskennt, weiß, dass das ganz anders ist.


    (Beifall bei der FDP – Irmingard ScheweGerigk [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wir warten noch auf die Unterstützung der FDP!)


    Meine Damen und Herren, in der Frauenpolitik haben
    Sie Gesetze produziert, besonders neue Schutzgesetze für
    Frauen. Ich sage Ihnen: Das sind Bumerang-Gesetze,


    (Irmingard Schewe-Gerigk [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Denen hat die FDP zugestimmt!)


    die den Frauen mehr Schaden als Nutzen bringen werden:
    Das Gesetz zum Rechtsanspruch auf Teilzeitarbeit wird
    zur Folge haben, dass bei der Einstellung künftig Männer
    bevorzugt werden, da sie in geringerem Maße als junge
    Frauen nach einem halben Jahr Anstellung Teilzeit in An-
    spruch nehmen. Der heutige Kommentar in der „Frank-
    furter Allgemeinen Zeitung“ zeigt die Richtung auf und
    belegt, dass dieses Gesetz wie ein Bumerang wirken wird.

    Auch die Senkung des Schwellenwertes beim Kündi-
    gungsschutz ist ein Einstellungshindernis besonders in
    kleinen Betrieben.


    (Klaus Haupt [FDP]: Richtig!)


    Wer mehr als fünf Mitarbeiter einstellt, muss sich bei
    Kündigungen vom Staat hineinreden lassen.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Widerspruch bei der SPD)


    – Natürlich, das ist eine frauen- und familienpolitische
    Debatte. Genau um die Vereinbarkeit von Familie und Be-
    ruf geht es.


    (Beifall bei der FDP)

    Ich sage Ihnen: Junge, qualifizierte Frauen wollen

    keine Schutzzäune, die sie letztlich davon ausgrenzen,
    dass sich der Unternehmer dafür entscheidet, sie einzu-
    stellen.


    (Beifall bei der FDP)

    Erfolgreiche Arbeitsmarktpolitik für Frauen zielt auf
    einen deregulierten Arbeitsmarkt und eine liberale Mittel-
    standspolitik, die Lust auf Personaleinstellungen macht.

    Rot-Grün hat uns in Europa hinsichtlich des Wirt-
    schaftswachstums auf einen der letzten Plätze verwiesen.


    (Bartholomäus Kalb [CDU/CSU]: Auf den letzten Platz!)


    Die Arbeitslosenrate steigt. Auch Sie sagen doch, dass die
    Leidtragenden höherer Arbeitslosigkeit die Frauen sind.
    Hier liegen die großen Versäumnisse der rot-grünen Re-
    gierung.


    (Zuruf von der SPD: Wie war es denn 1998?)

    Sie verkünden einen neuen Aufbruch in der Frauenpolitik.
    Durch diese Bumeranggesetze haben Sie meines Erach-
    tens eine Bauchlandung geschafft.


    (Beifall bei der FDP)

    Besonders schön hat der Bundeskanzler die Wichtig-

    keit Ihres Ressorts in dieser Koalitionsregierung auf den
    Punkt gebracht.


    (Widerspruch bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    – Ach so, Sie wollen nicht hören, was der Bundeskanzler
    auf dem Parteitag gesagt hat? Ich kann es Ihnen gern vor-
    tragen.

    Während Sie, Frau Bergmann, Gender Mainstrea-
    ming zum Durchbruch verhelfen wollen, erklärt Ihr Bun-
    deskanzler mal so nebenher, wie es geht. In aller Ruhe
    führt er auf Ihrem Parteitag aus, dass er Gender
    Mainstreaming als Begriff doch etwas sperrig finde. Da-
    mit erteilt er Ihren politischen Vorstellungen meines Er-
    achtens eine Generalabsage. Das macht er im frauenpoli-
    tischen Bereich besonders gern. Hat er nicht einmal von
    „Familienpolitik und sonstigem Gedöns“ gesprochen? In-
    sofern haben Sie bei Ihrem Kanzler noch Nachholbedarf.

    Meine Damen und Herren, wegen des Bundesverfas-
    sungsgerichtsurteils von 1998 mussten Sie nachlegen.


    (Dieter Dzewas [SPD]: Das stimmt nachweislich nicht! Das ist unglaublich!)


    Sie haben das nicht freiwillig gemacht. Sie blieben aber
    für Familien an der unteren Grenze. Es kam noch besser.




    Antje-Marie Steen
    20018


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    Das zweite Familienfördergesetz, von dem Sie so lobend
    gesprochen haben, hat eine Kindergelderhöhung von
    30 DM gebracht, die die Familien auch noch selbst finan-
    zieren mussten, denn es hat Umschichtungen von Familie
    zu Familie je nach deren Struktur gegeben.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Widerspruch bei der SPD)


    Den Familien wurde der Haushaltsfreibetrag für Allein-
    erziehende gestrichen. Ebenso wurden ordentliche sozial-
    versicherungspflichtige Arbeitsplätze im Haushalt durch
    die Streichung des ach so beschimpfenswerten Dienst-
    mädchenprivilegs gestrichen. Ebenso haben Sie den Aus-
    bildungsfreibetrag für Kinder, die auswärts studieren, zu-
    sammengestrichen.

    Ihre Familienpolitik, wie sie sich in diesem und in an-
    deren Gesetzen niederschlägt, ist nur ein Verschiebebahn-
    hof. Wenn Sie sich den Leitantrag der SPD zu ihrem Par-
    teitag richtig durchlesen, dann erkennen Sie, dass Sie
    zum Bereich der Kinderbetreuung keine Aussage getrof-
    fen haben. Hier höre ich von Frau Steen, dass Sie das al-
    les auf die Kommunen und auf die Länder abschieben.


    (Zuruf von der SPD)

    – Sicher sind Sie dafür zuständig. Aber Frau Bergmann
    hat zu Beginn der Legislaturperiode versprochen, dass sie
    auf diesem Gebiet etwas tun wird. Diese Zusage hat sie
    nicht eingehalten.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    Ich will noch einmal kurz auf die Grünen eingehen. Ich

    muss ihnen ein Lob zollen. Auf dem Parteitag der SPD ist
    die Familienpolitik ein bisschen nach hinten gerückt
    worden.


    (Christel Humme [SPD]: Das stimmt nicht!)

    Im krassen Gegensatz dazu steht der Koalitionspartner.
    Die Grünen hatten auch gerade einen Parteitag. Sie hatten
    mehr mit dem Umfallen zu tun, als dass sie etwas für die
    Familienpolitik tun konnten.


    (Dieter Dzewas [SPD]: Meine Güte!)

    Das war kein Thema auf deren Parteitag.

    Meine Damen und Herren, ich will noch etwas zu un-
    seren Vorstellungen von Vereinbarkeit von Familie und
    Beruf sagen.


    (Christel Humme [SPD]: Jetzt warte ich auf die Vorstellungen der FDP!)


    Wir sehen diese als zentrales Ziel liberaler Frauen- und
    Familienpolitik an. Das allerwichtigste sind Angebote an
    flexibleren staatlichen und privaten Kinderbetreu-
    ungsmöglichkeiten.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    In dieser Hinsicht haben Sie in dieser Legislaturperiode
    nichts unternommen. Wir haben unsere Forderungen in
    den von uns in dieser Zeit eingebrachten Anträgen deut-
    lich gemacht.

    Ich komme nun zum Thema Zivildienst, der mir im-
    mer ein Anliegen war. Sie schrecken auch beim Zivil-

    dienst vor sozialen Ungerechtigkeiten nicht zurück. Die
    Ansprüche der Zivildienstleistenden in der Rentenversi-
    cherung haben Sie gekürzt. Sie haben auch das Weih-
    nachtsgeld für die Zivildienstleistenden, die ja länger die-
    nen – das wissen Sie ganz genau –, gekürzt.


    (Dieter Dzewas [SPD]: Die Dienstzeit haben wir auch verkürzt!)


    Sie haben es versäumt, die Öffentlichkeit darauf auf-
    merksam zu machen, dass es beim Zivildienst eine Ableis-
    tung in Teilen gibt, nämlich sieben plus drei Monate. Da-
    von habe ich von dieser Regierung und auch von den
    Regierungsfraktionen nichts gehört.

    Eine Ihrer schwerwiegendsten Fehlleistungen dieser
    Legislaturperiode ist für mich, dass ein Gesamtkonzept
    für die Freiwilligendienste – ich meine nicht die abge-
    speckte Version, die Sie in der nächsten oder übernächsten
    Woche vorlegen werden – fehlt.

    Es ist schon ein Hammer – das ist das Zweite –, eine
    Greencard für Pflegekräfte einzuführen, statt ein nach-
    haltiges Zukunftskonzept in diesem Bereich zu ent-
    wickeln.


    (Beifall bei Abgeordneten der FDP)

    Das ist eine blamable Antwort auf das Erfordernis von
    Konzepten, die wir in einer alternden Gesellschaft von ei-
    ner Bundesregierung erwarten.

    Ich hätte gern noch etwas zu der Integration auslän-
    discher Jugendlicher gesagt. Ich hätte gern noch etwas
    zum deutsch-russischen Jugendwerk gesagt. Für all das
    setzt sich mein Kollege Haupt ein.


    (Klaus Haupt [FDP]: Mit heißem Herzen!)

    Aber eines will ich Ihnen, liebe Kolleginnen und Kolle-
    gen, noch sagen: Wir wollen uns für Frauen- und Famili-
    enpolitik in der Bundesrepublik einsetzen – aber mit libe-
    ralen Konzepten.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Zurufe von der SPD)