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  • tocInhaltsverzeichnis
    Nachruf auf das ehemalige Mitglied des Deut- schen Bundestages Bundesminister a. D. Dr. Gerhard Stoltenberg . . . . . . . . . . . . . . . . . 19917 A Tagesordnungspunkt I: a) Zweite Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bun- deshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2002 (Haushaltsgesetz 2002) (Drucksachen 14/6800, 14/7537) . . . . 19917 B b) Beschlussempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses zu der Unter- richtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2001 bis 2005 (Drucksachen 14/6801, 14/7324, 14/7538) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19917 C 1. Einzelplan 01 Bundespräsident undBundespräsidialamt (Drucksachen 14/7301, 14/7321) . . . . . . . 19917 D 2. Einzelplan 02 Deutscher Bundestag (Drucksachen 14/7302, 14/7321) . . . . . . . 19917 D 3. Einzelplan 03 Bundesrat (Drucksachen 14/7303, 14/7321) . . . . . . . 19918 A 4. Einzelplan 08 Bundesministerium der Finanzen (Drucksachen 14/7308, 14/7321) . . . . . . . 19918 A in Verbindung mit 5. Einzelplan 32 Bundesschuld (Drucksache 14/7319) . . . . . . . . . . . . . . . 19918 B in Verbindung mit 6. Einzelplan 60 Allgemeine Finanzverwaltung (Drucksache 14/7320) . . . . . . . . . . . . . . . 19918 B in Verbindung mit 7. Einzelplan 20 Bundesrechnungshof (Drucksache 14/7321) . . . . . . . . . . . . . . . 19918 C Tagesordnungspunkt 8: Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Bekämpfung von Steu- erverkürzungen bei der Umsatzsteuer und anderen Steuern (Steuerverkürzungs- bekämpfungsgesetz) (Drucksachen 14/6883, 14/7085, 14/7470, 14/7471, 14/7536) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19918 C in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 9: Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Bundesregierung über die Entwicklung der Finanzhilfen des Bun- des und der Steuervergünstigungen gemäß § 12 des Gesetzes zur Förderung Plenarprotokoll 14/203 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 203. Sitzung Berlin, Dienstag, den 27. November 2001 I n h a l t : der Stabilität und des Wachstums der Wirtschaft (StWG) vom 8. Juni 1967 für die Jahre 1999 bis 2002 (18. Subventions- bericht) (Drucksache 14/6748) . . . . . . . . . . . . . . . 19918 D in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 10: Beschlussempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses zu dem Antrag der Abgeordneten Dietrich Austermann, Heinrich-Wilhelm Ronsöhr, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion der CDU/ CSU: Nachtragshaushalt zur Korrektur der Entwicklung der Bundesfinanzen vorlegen (Drucksachen 14/5449, 14/6339) . . . . . . . 19919 A Dietrich Austermann CDU/CSU . . . . . . . . . . 19919 A Hans Georg Wagner SPD . . . . . . . . . . . . . . . . 19923 B Dr. Uwe-Jens Rössel PDS . . . . . . . . . . . . 19924 C Dr. Günter Rexrodt FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . 19928 D Oswald Metzger BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 19932 A Dr. Christa Luft PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19937 A Hans Eichel, Bundesminister BMF . . . . . . . . 19939 A Peter Rauen CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 19947 D Oswald Metzger BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 19951 C Peter Rauen CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 19952 A Franziska Eichstädt-Bohlig BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19952 B Jürgen Koppelin FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19954 B Heidemarie Ehlert PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . 19956 B Hans-Eberhard Urbaniak SPD . . . . . . . . . . . . 19957 B Hans Jochen Henke CDU/CSU . . . . . . . . . . . 19958 B Lydia Westrich SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19960 B Susanne Jaffke CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 19961 C Jörg-Otto Spiller SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19963 B Hansgeorg Hauser (Rednitzhembach) CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19964 C Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . 19966 D Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19967 C 11. Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz (Drucksachen 14/7307, 14/7321) . . . . . . . 19970 B in Verbindung mit 12. Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht (Drucksache 14/7321) . . . . . . . . . . . . . . . 19970 B Albrecht Feibel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 19970 C Carsten Schneider SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 19972 A Rainer Funke FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19974 C Volker Beck (Köln) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19976 A Dr. Evelyn Kenzler PDS . . . . . . . . . . . . . . . . 19978 A Dr. Herta Däubler-Gmelin, Bundesministerin BMJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19979 A Albrecht Feibel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 19979 D Norbert Geis CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 19982 B Carsten Schneider SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 19984 C 13. Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern (Drucksachen 14/7306, 14/7321) . . . . . . . 19984 D in Verbindung mit 14. Einzelplan 33 Versorgung (Drucksachen 14/6800, 14/7537) . . . . . . . 19984 D Carl-Detlev Freiherr von Hammerstein CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19985 A Gunter Weißgerber SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 19987 A Dr. Werner Hoyer FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19988 D Cem Özdemir BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 19991 D Ulla Jelpke PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19994 D Otto Schily, Bundesminister BMI . . . . . . . . . 19996 C Erwin Marschewski (Recklinghausen) CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19997 C Dieter Wiefelspütz SPD . . . . . . . . . . . . . . 19998 B Wolfgang Bosbach CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 20001 B Helmut Wilhelm (Amberg) BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20003 B Lothar Mark SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20004 A Erwin Marschewski (Recklinghausen) CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20005 B Otto Schily SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20006 B Dieter Wiefelspütz SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 20008 A Sylvia Bonitz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 20009 B Hartmut Koschyk CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 20012 A Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 203. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 27. November 2001II 15. Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Senio- ren, Frauen und Jugend (Drucksachen 14/7316, 14/7321) . . . . . . . 20013 C Dr. Michael Luther CDU/CSU . . . . . . . . . . . 20013 D Antje-Marie Steen SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 20015 C Ina Lenke FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20018 A Christian Simmert BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20019 D Monika Balt PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20021 A Maria Eichhorn CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 20022 B Dr. Christine Bergmann, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20023 D Dr. Maria Böhmer CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 20027 A Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20029 D Berichtigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20029 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 20031 A Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Rüdiger Veit, Konrad Gilges, Harald Friese, Klaus Barthel (Starnberg), Reinhold Hemker, Konrad Kunick, Götz-Peter Lohmann (Neubrandenburg), Dr. Christine Lucyga, Adolf Ostertag, Renate Rennebach, Gudrun Roos, René Röspel, Horst Schmidbauer (Nürnberg), Ottmar Schreiner, Sigrid Skarpelis-Sperk und Waltraud Wolff (Wolmirstedt) (alle SPD) zur Abstimmung über die Beschlussempfehlung zu dem An- trag der Bundesregierung zum Einsatz be- waffneter deutscher Streitkräfte bei der Un- terstützung der gemeinsamen Reaktion auf terroristische Angriffe gegen die USA auf Grundlage des Art. 51 der Satzung der Ver- einten Nationen und des Art. 5 des Nordat- lantikvertrags sowie der Resolution 1368 (2001) und 1373 (2001) des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen verbunden mit dem Antrag des Bundeskanzlers gem. Art. 68 des Grundgesetzes (201. Sitzung, Tagesord- nungspunkt 3 und Zusatztagesordnungs- punkt 4) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20031 D Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 203. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 27. November 2001 III Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 203. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 27. November 2001
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    Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 203. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 27. November 2001 Dr. Maria Böhmer 20029 (C) (D) (A) (B) Berichtigung 201. Sitzung, Seite 19843 (B), 1. Absatz, der erste Satz ist wie folgt zu lesen: „Für sehr bedeutsam hält die PDS-Fraktion in diesem Zusammenhang, dass im Rahmen der Beratungen über den Gesetzentwurf im federführenden Bundestagshaushaltsaus- schuss auch eine grundlegende Neuordnung der parlamentarischen Kontrolle auf dem Gebiet der Schuldenpolitik des Bundes einvernehmlich zwischen allen Fraktionen durchgesetzt werden könnte.“ Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 203. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 27. November 2001 20031 (C) (D) (A) (B) Altmann (Aurich), BÜNDNIS 90/ 27.11.2001 Gila DIE GRÜNEN Beck (Bremen), BÜNDNIS 90/ 27.11.2001 Marieluise DIE GRÜNEN Behrendt, Wolfgang SPD 27.11.2001 Buntenbach, Annelie BÜNDNIS 90/ 27.11.2001 DIE GRÜNEN Follak, Iris SPD 27.11.2001 Friedrich (Altenburg), SPD 27.11.2001 Peter Dr. Grehn, Klaus PDS 27.11.2001 Großmann, Achim SPD 27.11.2001 Haack (Extertal), SPD 27.11.2001 Karl-Hermann Hauer, Nina SPD 27.11.2001 Heiderich, Helmut CDU/CSU 27.11.2001 Hornung, Siegfried CDU/CSU 27.11.2001 Hörster, Joachim CDU/CSU 27.11.2001 Jünger, Sabine PDS 27.11.2001 Dr. Kohl, Helmut CDU/CSU 27.11.2001 Kramme, Anette SPD 27.11.2001 Kraus, Rudolf CDU/CSU 27.11.2001 Dr. Küster, Uwe SPD 27.11.2001 Lennartz, Klaus SPD 27.11.2001 Lippmann, Heidi PDS 27.11.2001 Lüth, Heidemarie PDS 27.11.2001 Maaß (Wilhelmsha- CDU/CSU 27.11.2001 ven), Erich Müller (Berlin), PDS 27.11.2001** Manfred Nahles, Andrea SPD 27.11.2001 Nolte, Claudia CDU/CSU 27.11.2001 Ostrowski, Christine PDS 27.11.2001 Reiche, Katherina CDU/CSU 27.11.2001 Ronsöhr, CDU/CSU 27.11.2001 Heinrich-Wilhelm Rossmanith, Kurt J. CDU/CSU 27.11.2001 Roth (Gießen), Adolf CDU/CSU 27.11.2001 Rübenkönig, Gerhard SPD 27.11.2001 Rühe, Volker CDU/CSU 27.11.2001 Schenk, Christina PDS 27.11.2001 Schlee, Dietmar CDU/CSU 27.11.2001 Schultz (Everswinkel), SPD 27.11.2001 Reinhard Dr. Freiherr von CDU/CSU 27.11.2001 Stetten, Wolfgang Dr. Süssmuth, Rita CDU/CSU 27.11.2001 Dr. Thomae, Dieter FDP 27.11.2001 Wiesehügel, Klaus SPD 27.11.2001 Wolf (Frankfurt), BÜNDNIS 90/ 27.11.2001 Margareta DIE GRÜNEN Dr. Zöpel, Christoph SPD 27.11.2001 ** für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Rüdiger Veit, Konrad Gilges, Harald Friese, Klaus Barthel (Starnberg), Reinhold Hemker, Konrad Kunick, Götz-Peter Lohmann (Neubrandenburg), Dr. Christine Lucyga, Adolf Ostertag, Renate Rennebach, Gudrun Roos, René Röspel, Horst Schmidbauer (Nürnberg), Ottmar Schreiner, Sigrid Skarpelis- Sperk und Waltraud Wolff (Wolmirstedt) (alle SPD) zur Abstimmung über die Beschlussempfehlung zu dem Antrag der Bundesregierung zum Ein- satz bewaffneter deutscher Streitkräfte bei der Unterstützung der gemeinsamen Reaktion auf terroristische Angriffe gegen die USA auf Grundlage des Art. 51 der Satzung derVereinten Nationen und des Art. 5 des Nordatlantikver- trags sowie der Resolution 1368 (2001) und 1373 (2001) des Sicherheitsrates der Vereinten Natio- nen verbunden mit dem Antrag des Bundes- kanzlers gem. Art. 68 des Grundgesetzes (Tagesordnungspunkt 3 und Zusatzpunkt 4) entschuldigt bisAbgeordnete(r) einschließlich entschuldigt bisAbgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlagen zum Stenographischen Bericht Wir erklären, dass wir dem Antrag des Bundeskanzlers gem. Art. 68 GG, den er in Verbindung mit dem Antrag der Bundesregierung „Einsatz bewaffneter deutscher Streit- kräfte bei der Unterstützung der gemeinsamen Reaktion auf terroristische Angriffe gegen die USA auf Grundlage des Art. 51 der Satzung der Vereinten Nationen und des Art. 5 des Nordatlantikvertrages sowie der Resolutionen 1368 (2001) und 1373 (2001) des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen“ gestellt hat, zustimmen. Wir stim- men zu in Anbetracht der Konsequenzen einer Ablehnung für die politische, soziale und wirtschaftliche Entwick- lung, die weiter dazu führen könnten, dass die von uns un- eingeschränkt getragene sozialdemokratisch-bündnis- grüne Bundesregierung an ihr Ende kommen könnte. Eine andere Regierungskoalition würde die politische, soziale und wirtschaftliche Lage für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, für die gesellschaftlich Benachteiligten si- cher verschlechtern und sie zu den Leidtragenden einer nach rechts rückenden politischen Konstellation machen. Das können und wollen wir nicht verantworten! Uns ist der Konflikt zwischen der Regierungsfähigkeit der rot-grünen Koalition und unserer entschiedenen Ab- lehnung des Antrages auf „Einsatz bewaffneter deutscher Streitkräfte ...“ aufgezwungen worden. Doch wird sich bei unserer Bejahung der Fortsetzung der sozialdemokra- tisch-bündnisgrünen Regierung nichts an unserem grund- sätzlichen Nein gegen den Einsatz der Bundeswehr außer- halb des NATO-Vertragsgebietes ändern. Erstens. Krieg ist nach unserer Überzeugung kein ge- eignetes Mittel im Kampf gegen den internationalen Ter- rorismus. Wir zweifeln im Bewusstsein der Folgen des Krieges, die für die Beteiligten und Unbeteiligten immer eine große Katastrophe bis zum Tode bedeuten, an dem Sinn der kriegerischen Maßnahmen. Zweitens. Aus prinzipiellen Gründen lehnt die Mehr- heit der Unterzeichner ab, dass die Bundeswehr außerhalb des NATO-Vertragsgebietes zu Kampfhandlungen bereit- gestellt und eingesetzt wird. Drittens. Wir weisen die Bevollmächtigung der Bun- desregierung (Exekutive) über eine Bereitstellung von Kampfverbänden durch den Deutschen Bundestag zu- rück. Damit wird die Verantwortung des Parlaments (Legislative) über den Einsatz von Soldaten auf die Bun- desregierung übertragen und damit seine verfassungs- rechtlich gesicherte Verantwortung für ein verfassungs- gemäßes Gebot abgetreten. Viertens.Wir stehen in der Tradition der SPD, die stolz darauf ist, dass in der fast 140-jährigen Geschichte „die SPD das deutsche Volk nie in einen Krieg geführt hat“. Wir unterstellen damit nicht, dass die Entscheidung für die Bereitstellung der 3 900 Soldaten an die Regie- rung das Ende dieser Tradition bedeutet. Wir sehen viel- mehr die große Gefahr der Eskalation in der genannten Region. Fünftens. Wir haben berücksichtigt, dass die Legitima- tion für die kriegerischen Handlungen auf Grundlage des Art. 51 der Satzung der Vereinten Nationen und des Art. 5 des Nordatlantikvertrages sowie der Resolutionen 1368 (2001) und 1373 (2001) des Sicherheitsrates der Verein- ten Nationen gegeben ist, aber die Mehrheit der Unter- zeichner zweifelt wegen des Verstoßes gegen den völker- rechtlich anerkannten Grundsatz der Verhältnismäßigkeit der Mittel die völkerrechtliche Legitimität des Bombar- dements auf afghanischem Gebiet an. Wir fordern im Rahmen dieser Erklärung nochmals nachdrücklich die Bundesregierung auf, alle ihre Mög- lichkeiten wahrzunehmen, um das menschliche Elend, was durch das Talibanregime sowie durch andere auto- ritäre und menschenverachtende Systeme in dieser Re- gion entstanden ist, zu lindern. Aus unserer eigenen eu- ropäischen Tradition der Aufklärung haben wir erfahren, dass die Emanzipation der Völker sowie ihrer Bürgerinnen und Bürger einer demokratischen und ins- besondere einer sozialen Grundlage sowie der Herstel- lung von Menschenrechten und sozialen Rechten be- darf. Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 203. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 27. November 200120032 (C) (D) (A) (B) Druck: MuK. Medien- und Kommunikations GmbH, Berlin
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    Rede von Dietrich Austermann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Frau Präsiden-
    tin! Meine Damen und Herren! Die Haushaltsberatung in
    zweiter Lesung – die letzte unter einer rot-grünen Bun-
    desregierung –


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Widerspruch bei der SPD)


    muss zu unserem Bedauern mit folgender Feststellung
    beginnen: Deutschland befindet sich in einer Rezes-
    sion und die ist hausgemacht. Die rot-grüne Bundes-
    regierung und ihr Finanzminister haben erheblichen An-
    teil daran.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Wir haben bereits vor einem Jahr auf dunkle Wolken

    am Konjunkturhimmel und auf rezessive Tendenzen hin-
    gewiesen. Unsere frühere Forderung nach einem Nach-
    tragshaushalt, die wir bereits im März dieses Jahres er-
    hoben haben, wurde genauso abgetan wie der Hinweis
    auf sich abzeichnende Löcher in den Haushalten 2001
    und 2002. Zuerst wurde die Realität geleugnet. Dann
    wurde von einem bescheidenen Wachstum – immerhin –
    geredet. Dann wurde daraus eine schwarze Null und
    dann eine rote Null. Dann wurde von Minuswachstum
    und Stagnation gesprochen. Schließlich gab man zu,
    dass man am Rand einer Rezession stehe. All dies wurde
    in mehreren Etappen im Verlauf der letzten Monate zu-
    gegeben, und zwar vor dem 11. September. Aufwärts ge-
    hen aber nur die Arbeitslosenzahlen, die Sozialabgaben,
    die Schulden, die Zahl der Pleiten, die Energiepreise und
    die Steuern. Die rot-grüne Bundesregierung hat bei der
    Wirtschafts-, Arbeitsmarkt- und Finanzpolitik total ver-
    sagt.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Das Bemerkenswerte an dieser Aufzählung ist, wie
    viele Vokabeln es für das wirtschaftliche Versagen von
    Rot-Grün gibt. Wenn man sich jede dieser Vokabeln ein-
    zeln auf der Zunge zergehen lässt, dann stellt man fest:
    Wir befinden uns – das erfüllt uns überhaupt nicht mit Ge-
    nugtuung – in einer Rezession.

    Die Haushaltsberatungen haben den wirtschaftlichen
    Niedergang in letzer Minute nachvollziehen müssen.
    Kreatives Gegensteuern ist ausgeblieben. Die Bundes-
    regierung hat die Hände in den Schoß gelegt. Bis dahin
    wurde die Kenntnisnahme der Realität verweigert. Sie be-
    finden sich gewissermaßen in einem Spagat zwischen
    Realitätsverweigerung und Zweckoptimismus. Ich nenne
    das Finanzautismus.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Meine Damen und Herren, es ist falsch, wenn be-

    hauptet wird, die Wachstumsschwäche Deutschlands sei
    durch die Weltwirtschaft, insbesondere die Rezession in
    Amerika, verursacht worden. So unberechtigt die dreiste
    Aussage des Kanzlerkandidaten Schröder im Mai 1998
    war: „Dies ist mein Aufschwung“, so zutreffend ist heute
    die Feststellung, dass die Rezession 2001/2002 hausge-
    macht ist und Schröders Abschwung darstellt. „Schröder
    ist der Kanzler des Abschwungs.“


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Dies schrieb die „Süddeutsche Zeitung“ bereits am 7. No-
    vember dieses Jahres.

    Der Abschwung wurde im Wesentlichen durch eine
    falsche, verpennte und rechthaberische Politik dieser
    Bundesregierung verursacht. Die letzten Zahlen bewei-
    sen, dass die Binnenwirtschaft schwächer als der Export
    ist. Ohne den Außenbeitrag ginge es der deutschen Wirt-
    schaft noch schlechter. Das Minus läge nicht bei 0,3 Pro-
    zent, sondern bei 1,2 Prozent und wäre damit viermal
    höher.

    Der Bundesfinanzminister fordert nun von den Unter-
    nehmen und Bürgern Vertrauen, Investitionen und Kon-
    sum. Um seine Nettokreditaufnahme um jeden Preis zu
    verteidigen, sitzt er bei beschlossenen Investitionen aber
    längst im Bremserhäuschen. Ich sage es ganz konkret:
    Herr Eichel, Sie sind für den Wegfall von 100 000 Ar-
    beitsplätzen auf dem Bau persönlich verantwortlich. Der
    Bahn-Vorstand hat in einem internen Vermerk festgehal-
    ten, dass das Bundesfinanzministerium über Monate Ver-
    einbarungen verschleppt und die vollständige Verplanung
    der Mittel, die die Bahn einsetzen wollte, verweigert hat.
    Das Ergebnis: Bei der Deutschen Bahn AG konnten
    bis Mitte November Bundesmittel in Höhe von 5 Milli-
    arden DM nicht ausgegeben werden. Beim Straßenbau
    sind es 2,7 Milliarden DM. Im sozialen Wohnungsbau
    sind es 30 Prozent der Bundesmittel, bei Investitionen in
    Gesundheit und Sport 50 Prozent, bei der Landwirtschaft
    gar 60 Prozent. Das ist eine Statistik Ihres Hauses, die
    deutlich macht, dass Sie die Investitionen bewusst
    zurückhalten und damit die Arbeitslosigkeit steigern, nur
    um die Nettokreditaufnahme in Grenzen zu halten.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Zuruf von der CDU/CSU: Pfui!)





    Vizepräsidentin Anke Fuchs

    19919


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    Das Ganze haben Sie vor einem Jahr als „Zukunftspro-
    gramm“ gefeiert und sich dafür auf die Schultern ge-
    klopft.

    Ich zitiere aus einem Vermerk der Bahn:
    Alle wesentlichen Finanzierungsvereinbarungen
    für das Jahr 2001 waren im Dezember mit dem
    BMVBW einvernehmlich ausgehandelt, aber noch
    nicht vom Bund unterzeichnet. Die Unterzeichnung
    durch den Bund erfolgte teils im Februar, teils später.
    Dadurch entstandene Verzögerungen erwiesen sich
    als nicht einholbar. Einzelfinanzierungsvereinbarun-
    gen wurden teilweise bis Ende April mit der Begrün-
    dung nicht unterzeichnet, die bereits gezeichneten
    Vereinbarungen schöpften das Fördervolumen des
    Bundes aus.


    (Hans-Peter Repnik [CDU/CSU]: Sag das etwas langsamer, damit es alle hören!)


    – „Einzelfinanzierungsvereinbarungen“ mit der Bahn
    „wurden teilweise bis Ende April mit der Begründung
    nicht unterzeichnet, die bereits gezeichnetenVereinbarun-
    gen schöpften das Fördervolumen des Bundes aus“. Das
    heißt,manhat derBahngesagt:Bitte gebt dasGeld, daswir
    bereitgestellt haben, nicht aus; ihr dürft es gar nicht ausge-
    ben. Heute aber wirft man der Bahn vor, sie sei mit ihren
    Investitionen nicht schnell genug, daher braucheman auch
    keine zusätzlichen Mittel zur Verfügung zu stellen.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Hans-Peter Repnik [CDU/CSU]: Skandalös!)


    Anstatt die Mittel, die die Bahn nicht ausgeben darf, für
    den Straßenbau zur Verfügung zu stellen, wie es CDU
    und CSU wiederholt gefordert haben, sollen sie verfallen.
    Das ist ökonomisch falsch und schadet dem Wachstum.
    Außerdem vernichten Sie mit dieser Politik Arbeitsplätze.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg. Dr. Günter Rexrodt [FDP])


    Sie versuchen damit, die Neuverschuldung im Plan zu
    halten, verschärfen aber die Problematik nach Art. 115 des
    Grundgesetzes, der den Abstand zwischen Investitionen
    und Neuverschuldung beschreibt. Schon in diesem Jahr
    – so behaupten wir – werden Sie Probleme mit dieser Ver-
    fassungsgrenze haben. Auch reicht die Kreditermäch-
    tigung im Haushalt ohne Zustimmung des Haushaltsaus-
    schusses nicht aus.

    Meine Damen und Herren, zehn Monate vor der nächs-
    ten Bundestagswahl ist es angemessen, neben der Detail-
    betrachtung eine Bilanz rot-grüner Haushaltspolitik vor-
    zunehmen: Das Wachstum ist eingebrochen, der Geldwert
    des Euro ist um 25 Prozent gesunken, aus sinkender Ar-
    beitslosigkeit wurde trotz Aufblähung der Mittel für den
    zweiten Arbeitsmarkt – lassen Sie sich nichts vormachen:
    Die Mittel für den zweiten Arbeitsmarkt waren nicht
    1998, sondern 2001 höher denn je – eine steigende Ar-
    beitslosigkeit. Die Sozialabgaben klettern, die Zahl der
    Pleiten hat zugenommen, die Energiepreise wurden nach
    oben „gezwiebelt“, Investitionen wurden gedrosselt, Hil-
    fen für Mittelstand, neue Länder und Landwirtschaft
    gekürzt. Die Ausgaben für Forschung und Technologie
    liegen in der Summe unter denen des Jahres 1998.


    (Lachen bei der SPD)


    Die Rentenerhöhungen liegen unter der Inflationsrate.
    Wenn der Rentenminister sagt,


    (Friedrich Merz [CDU/CSU]: Wo ist der eigentlich?)


    im nächsten Jahr gebe es 2 Prozent mehr, und dabei tut,
    als sei er der Weihnachtsmann und verschenke an dieser
    Stelle etwas, dann beschreibt das eigentlich nur, dass er
    sich an das Gesetz halten muss, das die Rentenerhöhun-
    gen des nächsten Jahres an die Nettolohnentwicklung des
    Vorjahres koppelt. Das ist also ebenfalls kein Verdienst.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Wilhelm Schmidt [Salzgitter] [SPD]: Wie war das denn bei Ihnen?)


    Die Rentenerhöhungen liegen seit zwei Jahren unter
    der Inflationsrate. Bei den Krankenkassen muss über
    Bundeszuschüsse geredet werden. Die Steuerquote steigt
    wie die Ausgaben des Bundes und die Schulden. Die
    Menschen müssen heute länger im Jahr für den Staat ar-
    beiten; ihnen verbleibt weniger als 1998. Die Gemeinde-
    haushalte entwickeln sich katastrophal, was die Investi-
    tionen noch einmal kräftig dezimiert.

    Schuld ist eine ignorante Politik, die Arbeitnehmer und
    Betriebe spüren, die ihnen die Eigenverantwortung nimmt
    und sie wegen dieser Entwicklung mit Sorge erfüllen
    muss. Das Gespenst der Arbeitslosigkeit ist in den letz-
    ten drei Jahren größer geworden.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Das alles ist unter der Überschrift „Sparpolitik“ vom

    SPD-Parteitag ein bisschen kritisiert und dann abgenickt
    worden. Nur der DGB-Vorsitzende sprach von einem
    Skandal, als er die 4 Millionen Arbeitslosen erwähnte.
    SPD-Kollege Schreiner sprach vom Ende eines Wahlver-
    sprechens. Lafontaine – die Älteren werden sich noch an
    ihn erinnern;


    (Heiterkeit bei der CDU/CSU und der FDP)

    das war 1998 der Hintermann auf dem Tandem – sagte vor
    nicht einmal vier Wochen:

    Unter der SPD geht es Arbeitern und Rentnern
    schlechter.

    (Friedrich Merz [CDU/CSU]: Wo er Recht hat, hat er Recht! – Beifall bei der CDU/CSU)


    – Wo er Recht hat, hat er Recht. Wenn wir das sagten, dann
    würde das wohl angezweifelt werden.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


    Der Bundesfinanzminister ist mit den Vokabeln Kon-
    solidierung, Generationengerechtigkeit und Nachhaltig-
    keit angetreten. Die Bundesregierung sagt, sie wolle
    Deutschland modernisieren und die Lebensgrundlagen
    der jungen Generation bewahren.

    Herr Finanzminister, auf meine Frage, wie Sie denn
    Konsolidierung eigentlich messen wollen, haben Sie im
    Ausschuss einen Vergleich zwischen der Summe aus der
    Neuverschuldung 1998 und den Privatisierungserlösen
    auf der einen Seite und den entsprechenden Zahlen für




    Dietrich Austermann
    19920


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    dieses Jahr auf der anderen Seite gezogen. Ich will diese
    Berechnung heute nachvollziehen.

    In den vier Jahren von 1995 bis 1998 wurde „Tafelsil-
    ber“, wie Sie das damals nannten, also Bundesvermögen,
    im Wert von 27,8 Milliarden DM veräußert. Von 1999 bis
    2002 werden es nach Ihren Plänen 66,6 Milliarden DM
    sein. Diese Mittel sollen zur Stopfung von Haushalts-
    löchern dienen. Nimmt man die UMTS-Milliarden hinzu,
    die Sie ja hinsichtlich der Zinszahlungen entlasten, wer-
    den es gar 165 Milliarden DM sein. Das sind Privati-
    sierungserlöse, die Sie brauchen, um Ihren Haushalt aus-
    zugleichen. Das heißt doch, dass Sie durch die
    Privatisierung mit der Brechstange immer mehr Vermö-
    gen der Bürger für Konsum verfrühstücken. Das ist keine
    Konsolidierungspolitik.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Sie schwimmen durch gewaltige ererbte Privatisie-

    rungserlöse im Geld – Sie müssten sich eigentlich jeden
    Tag bei Theo Waigel dafür bedanken, dass er die Privati-
    sierung möglich gemacht hat –, senken die Neuverschul-
    dung aber nur minimal ab. Die Gesamtschuldenlast steigt.

    Ein kümmerliches Ergebnis. „Hans im Glück“ hat aus
    einem von Theo Waigel ererbten Goldklumpen der Priva-
    tisierungschancen


    (Lachen bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Antje Hermenau [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das war Katzengold!)


    einen Haufen Schulden gemacht.

    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Um die Ausgabenlast und -steigerung zu kaschieren,
    macht man Ausgaben zu negativen Einnahmen und
    nimmt im Übrigen bei der KfW, bei der Treuhandanstalt
    und bei der Post Zuflucht zu Schattenhaushalten und zu
    gewaltigen Zuflussvermerken. Die Mittel für die Finanz-
    hilfen Ost werden ausgabeseitig ganz aus dem Haushalt
    herausgenommen und auf der Seite der Steuereinnahmen
    des Bundes und der Länder abgezogen. Das Ausgabenvo-
    lumen müsste also um insgesamt 6,6 Milliarden DM
    höher sein. Weil Sie das wissen, kündigen Sie bereits
    heute ein zweites Sparprogramm an, natürlich für die Zeit
    nach der Bundestagswahl. Herr Eichel, die Bürger werden
    dafür sorgen, dass Sie es nicht zu vollziehen brauchen.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Trotz der Wachstumsschwäche wird der Bund im

    nächsten Jahr nach Ihrer Betrachtung fast 50 Milliar-
    den DM mehr Steuern einnehmen als 1998. Aber nur ein
    Bruchteil dieses Betrages, bestenfalls etwa 10 Milliar-
    den DM, werden wirklich zur Reduzierung der Nettokre-
    ditaufnahme verwandt. 41,5 Milliarden DM neue Schul-
    den sind 2002 erforderlich, um für 48,8 Milliarden DM
    Investitionen zu tätigen. Ist das Konsolidierung?

    Von 1999 bis 2002 tilgen Sie zwar 100 Milliarden DM
    durch die UMTS-Erlöse, machen aber gleichzeitig
    183 Milliarden DM neue Schulden. Ist das Sparpolitik?


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg. Dr. Günter Rexrodt [FDP])


    Statt die notwendige Reform der Alterssicherung in
    Angriff zu nehmen, haben Sie über die so genannte Öko-
    steuer einfach mehr Geld in die Rentenversicherung ge-
    pumpt und den Bürger dafür bezahlen lassen.

    Wie Sie mit den Rentnern umgehen, zeigt ein Gesetz-
    entwurf, den wir heute im Haushaltsausschuss erörtert
    haben. Der Rechnungshof, vor einer halben Stunde zu
    diesem Vorgang befragt, hat eher davon abgeraten, die-
    sem Gesetzentwurf zuzustimmen. Der Gesetzentwurf
    soll den Griff des Arbeitsministers in die Rentenkasse er-
    lauben, um eine Beitragserhöhung um 0,3 Punkte, die
    sonst fällig wäre, zu vermeiden und den Haushalt zu ent-
    lasten.

    Ich darf das einmal vorlesen, weil die Bundestags-
    drucksache 14/7284 die ganze Situation sowie auch das
    Vorgehen dieser Bundesregierung und dieses Finanz-
    ministers beschreibt:

    Durch ein Absenken der Mindestschwankungsre-
    serve um 20 vom Hundert einer Monatsausgabe wird
    ein Anstieg des Beitragssatzes um drei Zehntel Pro-
    zentpunkte verhindert.

    Mit anderen Worten: Wenn man nicht in die Schwan-
    kungsreserve eingriffe, müsste der Rentenbeitrag steigen.

    Der Bund wird durch diese Maßnahme im Jahr 2002
    um etwa 0,5 Mrd. Euro beim allgemeinen Bundes-
    zuschuss sowie von rund 0,2 Mrd. Euro bei den
    Beiträgen für Kindererziehungszeiten entlastet.

    Also, um 0,7 Milliarden Euro, 1,4 Milliarden DM, wird
    der Bundeshaushalt entlastet, weil der Arbeits- und So-
    zialminister in die Rentenkasse greift.


    (Zurufe von der SPD)

    Sie schaffen dadurch eine etwas bessere Situation. Ist das
    Konsolidierungspolitik? Ist das Sparpolitik? Ist das ver-
    antwortliche Sozialpolitik? Wir sagen eindeutig: nein.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Wir könnten uns jetzt lange über das Sparpaket unter-

    halten, das Sie im Jahr 1999 verabschiedet haben und das
    im Wesentlichen darin bestand, Lasten auf die Länder,
    Gemeinden und Sozialversicherungen zu verschieben.
    Dadurch haben Sie das Maastricht-Problem natürlich
    nicht gelöst. Wenn Sie die Schulden nicht machen, müs-
    sen andere Schulden machen und das ändert dann an der
    gesamtstaatlichen Verschuldung überhaupt nichts. Auch
    das ist keine Konsolidierung. Das ist nicht nachhaltig. Das
    ist allenfalls eine nachhaltige Verschiebung des Reform-
    drucks.

    Auch bei dem groß gefeierten Solidarpakt II, der mit
    einer Tilgungsaussetzung beginnt, haben Sie eine Lasten-
    verschiebung in die Zukunft, auf die nächste Generation,
    vorgenommen, was Sie früher selbst kritisiert haben.


    (Jörg Tauss [SPD]: Ausgerechnet!)

    Die Post soll in einer Art Panikaktion beschleunigt

    privatisiert werden, und zwar zu schlechteren Kursen, als
    dem Ausgabewert der Aktien entspricht. Die Einnahmen
    aus der Privatisierung waren ursprünglich dafür gedacht,
    die Altersversorgung der ehemaligen Postbediensteten




    Dietrich Austermann

    19921


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    abzusichern. Wir müssen davon ausgehen, dass die Mittel
    dafür in nächster Zeit nicht ausreichen werden. Das heißt,
    dass Sie auch diese Belastung auf künftige Generationen
    verschieben.

    Meine Damen und Herren, der Investitionsanteil des
    Haushalts sinkt auf ein historisches Tief. Auch das ist
    nicht nachhaltig; denn schnelle Investitionen sind preis-
    werte Investitionen. Je mehr man das Ganze streckt und
    schiebt, umso teurer wird es. Auch dies ist also keine
    nachhaltige Politik.

    Die Steuerreform muss mit der gleichen Elle gemessen
    werden. Die Salamireform hat nicht zu einer signifikan-
    ten Senkung der Steuerbelastung der normalen Arbeit-
    nehmer und des Mittelstands geführt. Wenn Sie damit
    kokettieren, dass Sie das Kindergeld ab 1. Januar er-
    höhen, dann sage ich: Dieser Entlastung steht aber die Tat-
    sache gegenüber, dass die Zahl der Kinder in Deutschland
    in den letzten Jahren um 300 000 gesunken ist, was Ihnen
    diese Ausgabe erleichtert. Außerdem reicht das höhere
    Kindergeld nicht aus, um die zusätzlichen Belastungen
    auszugleichen, die die Familien aus allein vier neuen
    Steuern, die am 1. Januar in Kraft treten, haben, nämlich
    die nächste Stufe der Ökosteuer, Versicherungsteuer, Ta-
    baksteuer und Bauabzugsteuer, eine Steuer, die bisher
    noch niemand so richtig in ihrer belastenden Wirkung er-
    kannt hat.


    (Hans Eichel, Bundesminister: Was? Das ist unglaublich!)


    Auch das ist keine nachhaltige Politik.
    Die rot-grüne Steuerreform entpuppt sich als weitere

    Verkomplizierung des Steuerrechts, schamloses Abkas-
    sieren des Mittelstands und der Leistungsträger der Ge-
    sellschaft.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Vor der Wahl hat die damalige Opposition angekün-

    digt, sie würde die Ausgaben für Forschung und Bildung
    verdoppeln. Sie wurden vorhin unruhig, als ich gesagt
    habe:


    (Wilhelm Schmidt [Salzgitter] [SPD]: Bei Ihnen wird keiner unruhig, Herr Austermann! Bilden Sie sich nichts ein!)


    Die Ausgaben für Forschung und Technologie sind im
    nächsten Jahr real niedriger als vor der Bundestagswahl.
    Dies kann man anhand konkreter Zahlen ganz eindeutig
    belegen.

    Das Gleiche gilt natürlich auch für das BAföG. Vor
    kurzem wurde eine große Reform verkündet. Ergebnis ist,
    dass heute weniger Geld im Haushalt zur Verfügung steht
    und im nächsten Jahr noch weniger Geld für BAföG
    ausgegeben wird. Ist das Politik für die Zukunft?

    Ich habe den Eindruck, dass die Bundesregierung die
    Öffentlichkeit im Hinblick auf die Leistungen des Bundes
    für die neuen Länder hinters Licht führt. Bis 1998 wurde
    jedes Jahr in tabellarischen Aufstellungen festgehalten,
    welche Mittel in die neuen Bundesländer fließen. Der
    Bundesfinanzminister hat dem Kollegen Luther vor kur-
    zem mitgeteilt, diese Listen würden nicht mehr weiterge-

    führt. Man fragt sich, warum denn wohl. Wahrscheinlich
    wäre es zu blamabel, wenn offensichtlich würde, welche
    Einschnitte bei der Mittelstandsförderung in den neuen
    Ländern, bei der Forschungsförderung und bei der Ge-
    meinschaftsaufgabe zur Verbesserung der Wirtschafts-
    struktur vorgenommen werden.

    Der Bundeskanzler hat gesagt, er werde sich „jeder-
    zeit“ an der Zahl der Arbeitslosen messen lassen. Der alte
    Zirkusgaul hat sich vergaloppiert, als er behauptet hat, die
    Zahl der Arbeitslosen werde in Richtung 3 Millionen sin-
    ken. Die Betrachtung der manipulierten Statistik und der
    demographischen Entwicklung zeigt, dass auf diesem
    Gebiet das entscheidende Versagen der rot-grünen Bun-
    desregierung liegt.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Die Arbeitslosigkeit steigt. Senkung der Zahl der Arbeits-
    losen heißt offensichtlich nur, dass diese Zahl nicht zu
    sehr steigt. Diese Zahl steigt aber; sie liegt alsbald bei
    über 4 Millionen. Man fragt so ganz diskret: Was ist ei-
    gentlich aus der Faulenzerdebatte geworden, die der Bun-
    deskanzler einmal losgetreten hat?


    (Friedrich Merz [CDU/CSU]: Das kann man auf der Regierungsbank sehen!)


    Der Sachverständigenrat stellt zu Recht fest, dass die
    Bundesregierung drei der vier Ziele des Stabilitäts- und
    Wachstumsgesetzes verfehlt hat. Statt Wachstum gibt es
    Rezession, statt Vollbeschäftigung mehr Arbeitslose und
    statt eines ausgeglichenen Haushalts geht der Marsch in
    die Verschuldung ungebremst weiter.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP – Widerspruch bei der SPD)


    Man betrachte die Entwicklung der konkreten, absoluten
    Zahlen.

    Dieser Haushalt ist auch deshalb nicht geeignet, die
    Situation zu verbessern, weil Sie falsche Daten zugrunde
    legen. Sie gehen für das nächste Jahr immer noch von
    einem Wachstum von 1,25 Prozent, von einer Zunahme
    der Beschäftigung und von Lohnzuwächsen von 2,75 Pro-
    zent aus. Diese Rechnung kann nicht aufgehen. Das be-
    deutet im Ergebnis, dass Sie auch im Jahre 2002 an die
    Maastricht-Kriterien gewissermaßen heranschrammen
    und wahrscheinlich die in Art. 115 des Grundgesetzes
    festgelegte Grenze streifen werden. Ich fordere Sie auf,
    spätestens bei der Vorlage des Jahreswirtschaftsberichts
    im Januar nächsten Jahres – es sollte nicht wieder nur eine
    Märchenstunde werden – die Störung des gesamtwirt-
    schaftlichen Gleichgewichts zu erklären, damit Sie in der
    Realität keinen verfassungswidrigen Haushalt abwickeln
    müssen.


    (Dr. Konstanze Wegner [SPD]: Das kommt mir so bekannt vor!)


    Wir haben beantragt, die Nettokreditaufnahme weiter
    zu senken, mit dem Subventionsabbau zu beginnen, die
    Investitionen zu erhöhen


    (Rezzo Schlauch [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Genau!)





    Dietrich Austermann
    19922


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    und den Konsum zu begrenzen. Wir fordern eine Mobili-
    tätsoffensive,


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    um über die Infrastruktur die Rahmenbedingungen für
    Wirtschaft und Arbeitsplätze zu verbessern.


    (Rezzo Schlauch [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Eine Eier legende Wollmilchsau fordern Sie!)


    – Herr Schlauch, stimmt es, dass wir im Jahre 1998 ein
    wirtschaftliches Wachstum von mindestens 2,5 Prozent
    hatten und heute – Sie regieren seit drei Jahren – eine Re-
    zession haben? Bei allem, was Sie anderen vorwerfen,
    und angesichts der heute vorgelegten Bilanz müssten Sie
    sich in ein Schneckenhaus verkriechen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Dr. Wolfgang Gerhardt [FDP]: In einen Schlauch!)


    Wir wollen auch eine Durchforstung des zweiten
    Arbeitsmarktes ermöglichen. Wir wollen mehr Geld für
    Verteidigung, damit sich die Bundeswehr nicht weiter in-
    ternational blamiert, Stichwort Großflugzeug. Wir wollen
    – dies ist kostenlos – die Rücknahme beschäftigungs-
    feindlicher Regulierungen am Arbeitsmarkt.

    Die vier Jahre bis zum Jahre 2002 werden nach der Bi-
    lanz der ersten drei Jahre und nach dem vorgelegten Haus-
    halt, der wesentliche Daten für das letzte Jahr dieser Le-
    gislaturperiode setzt, vier verplemperte Jahre für die
    Wirtschaft in Deutschland, für die Arbeitslosen und für
    die junge Generation sein. Diese Regierung und dieser Fi-
    nanzminister stehen bereits nach Ablauf von drei Jahren
    mit leeren Händen da. Der Haushaltsentwurf 2002 zeigt,
    dass diese Regierung auch keine Perspektive für das
    vierte Jahr – ihr letztes Jahr – hat.


    (Michael Glos [CDU/CSU]: Leider wahr!)

    Es ist an der Zeit, sich auf den Wechsel einzustellen. Wir
    sind dazu bereit.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP – Lachen bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)




Rede von Anke Fuchs
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Für die SPD-Fraktion
erteile ich das Wort dem Kollegen Hans Georg Wagner.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Hans Georg Wagner


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Frau Präsidentin! Meine
    sehr verehrten Damen und Herren! Herr Kollege
    Austermann, ich komme gleich auf Deutschland zurück.
    Sie sprachen von einem Phantomland. Ich muss Fragen:
    Dort leben Sie wohl, wir nicht.


    (Dr. Günter Rexrodt [FDP]: So schlimm ist unser Land auch nicht!)


    Denn alle Punkte, die Sie dargestellt haben, sind heute im
    „Handelsblatt“ nachzulesen. Dort wird berichtet, dass
    Bankökonomen eine Untersuchung eines amerikanischen
    Instituts über die Wirtschaft in Amerika auf Deutschland
    übertragen haben. Ich will Ihnen die Überschrift nicht

    vorenthalten: „Deutschland steckt nicht in der Rezes-
    sion“.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Das steht heute Morgen im „Handelsblatt“. Ich unterstelle
    einmal: Alles, was Sie gesagt haben, ist falsch und stimmt
    nicht.


    (Wilhelm Schmidt [Salzgitter] [SPD]: Miesmacherei!)


    Alles, was Sie gesagt haben, ist an den Haaren herbeige-
    zogen und entspricht damit nicht der Wirklichkeit.


    (Beifall bei der SPD)

    Wenn Sie die Höhe der Ausgaben für Investitionen be-

    klagen – zum Teil ja zu Recht –, muss ich Sie fragen, Herr
    Kollege Austermann, ob Sie das wirklich so ernst meinen,
    wie Sie es hier immer darstellen. Weil Sie ständig aus dem
    Haushaltsausschuss herauslaufen, was ich sehr bedauere,
    können Sie nicht mitbekommen, dass zum Beispiel im
    Bereich der Bauwirtschaft in all den Jahren kontinuierlich
    die vorgesehenen Investitionen zu 99,9 Prozent getätigt
    worden sind.

    Unser einziges Sorgenkind ist in der Tat die Bahn. Der
    Kollege Waigel hat damals mit den für die Bahn be-
    stimmten Mitteln die Pensionskassen aufgefüllt. Das
    waren Gelder für Investitionen, die bei der Bahn übrig ge-
    blieben waren. Damals war Herr Wissmann Verkehrs-
    minister. Heute versuchen wir, die Mittel dorthin zu len-
    ken, wo sie hin sollen, um endlich die Schere zwischen
    Investitionen in den Straßenbau und in den Schienenbau
    zu schließen, die Sie geöffnet haben. Wir wollen, dass für
    die Schiene genauso viel investiert wird wie für die
    Straße.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Makaber, Herr Kollege Austermann, war Ihre Behaup-
    tung bezüglich des Griffs in die Rentenkassen. Ich ver-
    stehe die Welt nicht mehr. 1998 betrug die Schwankungs-
    reserve für die Rentenkassen bei Ihnen 18Milliarden DM.
    Die heutige Schwankungsreserve beträgt 27 Milliar-
    den DM. Jetzt müssen Sie mir mit Ihrer Rechenkunst be-
    weisen, das sei weniger als 18 Milliaren. Das kann nur
    Herr Austermann so ausrechnen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Deshalb habe ich auch gedacht, als der Kollege Steffel in
    Berlin Sie zum finanzpolitischen Berater gemacht hat:
    Das werden 5 Prozent weniger für die CDU. – Genauso
    ist es gekommen, Herr Kollege Austermann.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Wenn Sie Forschung und Entwicklung ansprechen und
    sagen, da sei nicht sehr viel passiert, können Sie nicht
    rechnen. Ich freue mich, Frau Kollegin Bulmahn, Ihnen
    für die Koalition sagen zu dürfen, dass wir über Ihren Er-
    folg auf der Forschungsministerkonferenz in der vorigen
    Woche in Edinburgh froh sind. Dort hat Deutschland eine




    Dietrich Austermann

    19923


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    Führungsrolle in der Luft- und Raumfahrt übernommen,
    die die Opposition verspielt hat.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Das soll der friedlichen Nutzung dieser Technik dienen
    und nicht dem, was Sie immer im Hinterkopf hatten.

    Zur Haushaltsentwicklung im Jahr 2001: Da haben
    Sie auch wieder Märchen aufgetischt. Übrigens haben Sie
    sich vertan; Sie haben den Nachtragshaushalt schon
    im Januar gefordert – im März haben wir darüber disku-
    tiert –, drei Tage nach der Unterschrift des Bundespräsi-
    denten unter den Haushalt. Das nur der Wahrheit wegen.

    Wir haben gute Chancen, in diesem Jahr die Defizitli-
    nie von 43,7Milliarden DM einzuhalten. Die Belastungen
    auf dem Arbeitsmarkt mit etwa 4,5 Milliarden DM konn-
    ten weder Sie noch wir, die konnte niemand vorhersagen.
    Durch den Rückkauf der D-Mark-Münzen, der so ge-
    nannten Schlafmünzen, sind 2 Milliarden DM Mehrkos-
    ten entstanden, die im nächsten Jahr – Herr Kollege
    Waigel, das wissen Sie – durch den Verkauf neuer Euro-
    münzen wieder zurückkommen. Nicht realisierte Privati-
    sierungserlöse ergeben 1 Milliarde DM. Das sind 7,5 Mil-
    liarden DM weniger in diesem Haushaltsvollzug.

    Als Entlastungen nenne ich: Zinsersparnisse von
    3 Milliarden, höhere Gewährleistungseinnahmen von
    2 Milliarden und die Mehreinnahmen bei der Mineralöl-
    steuer – Sie wissen, die Verrechnung erfolgt jetzt im De-
    zember, nicht mehr im Januar – von 1,3Milliarden, sodass
    man etwa auf die gleiche Größe wie die Belastungen
    kommt. Das heißt, wir haben gute Chancen, den Haushalt
    2001 ordnungsgemäß abzuschließen, obwohl wir auf-
    grund der Steuerschätzung Steuermindereinnahmen von
    3,5 Milliarden DM zu erwarten haben. Aber wir sehen,
    dass der Haushalt in der Linie läuft, wie er geplant war.
    Deshalb ist für Panikmache überhaupt kein Grund, Herr
    Kollege Austermann.


    (Beifall bei der SPD)

    Zum Haushalt 2002, meine Damen und Herren: Durch

    die Beschlüsse der Koalition ist sichergestellt, dass der
    Konsolidierungspfad, den wir mit dem Zukunftspro-
    gramm 2000 betreten haben, nicht verlassen wird. Wir
    bleiben auf diesem Konsolidierungspfad der deutschen
    Finanzpolitik, wie schon seit 1999.

    Trotz der Wachstumsschwäche, die zweifellos vorhan-
    den ist und die niemand bestreiten kann, bleibt die Netto-
    kreditaufnahme bei 21,1 Milliarden Euro. Das ist ange-
    sichts der Rezession in Amerika, der Entwicklung hier in
    Europa und der noch größeren Rezession in Japan ein ehr-
    geiziges Ziel. Genauso halten wir an dem ehrgeizigen Ziel
    fest, im Jahre 2006 zu einem ausgeglichenen Haushalt mit
    null Nettokreditaufnahme zu kommen, damit wir endlich
    mit dem Abbau Ihrer Schulden, der 1,5 Billionen DM
    Altschulden der CDU/CSU-FDP-Regierung, beginnen
    können.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Die Neuverschuldung liegt 1,2 Milliarden Euro unter
    dem Sollansatz des Jahres 2001. Auch das ist eine erfreu-

    liche Konsolidierungsentwicklung im Bundeshaus-
    halt 2002.