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  • tocInhaltsverzeichnis
    Tagesordnungspunkt 1: Abgabe einer Regierungserklärung: Terror- anschläge in den USA und Beschlüsse des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen sowie der NATO . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18301 A Gerhard Schröder, Bundeskanzler . . . . . . . . . 18301 B Friedrich Merz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 18305 A Dr. Peter Struck SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18307 B Dr. Guido Westerwelle FDP . . . . . . . . . . . . . . 18309 D Kerstin Müller (Köln) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18312 A Roland Claus PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18315 A Gernot Erler SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18316 D Michael Glos CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 18318 C Dr. Ludger Volmer, Staatsminister AA . . . . . . 18320 D Dr. Wolfgang Gerhardt FDP . . . . . . . . . . . . . . 18322 D Rudolf Scharping, Bundesminister BMVg . . . 18324 B Dr. Angela Merkel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 18325 C Gert Weisskirchen (Wiesloch) SPD . . . . . . . . 18327 D Otto Schily, Bundesminister BMI . . . . . . . . . 18329 C Wolfgang Bosbach CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 18332 D Cem Özdemir BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 18335 C Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . 18337 A Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18337 C Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18340 A Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 18341 A Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Dr. Uwe Jens (SPD) zur namentlichen Abstim- mung über den Entschließungsantrag zu der Regierungserklärung des Bundeskanzlers zu den Terroranschlägen in den USA und den Be- schlüssen des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen sowie der NATO (Drucksache 14/6920) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18341 C Anlage 3 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Dr. Wolfgang Freiherr von Stetten (CDU/CSU) zur namentlichen Abstimmung über den Ent- schließungsantrag zu der Regierungserklärung des Bundeskanzlers zu den Terroranschlägen in den USA und den Beschlüssen des Sicher- heitsrates der Vereinten Nationen sowie der NATO (Drucksache 14/6920) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18342 B Anlage 4 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN) zur namentlichen Abstimmung über den Entschließungsantrag zu der Regierungser- klärung des Bundeskanzlers zu den Terroran- schlägen in den USA und den Beschlüssen des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen sowie der NATO (Drucksache 14/6920) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18342 C Plenarprotokoll 14/187 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 187. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 19. September 2001 I n h a l t : Anlage 5 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Irmingard Schewe-Gerigk und Christian Simmert (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zur namentlichen Abstimmung über den Ent- schießungsantrag zu der Regierungserklärung des Bundeskanzlers zu den Terroranschlägen in den USA und den Beschlüssen des Sicherheits- rates der Vereinten Nationen sowie der NATO (Drucksache 14/6920) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18342 C Anlage 6 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Christa Nickels, Ulrike Höfken, Grietje Bettin, Sylvia Voß und Steffi Lemke (alle BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zur namentlichen Abstim- mung über den Entschließungsantrag zu der Regierungserklärung des Bundeskanzlers zu den Terroranschlägen in den USA und den Be- schlüssen des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen sowie der NATO (Drucksache 14/6920) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18343 A Anlage 7 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Wolfgang Gehrcke (PDS) zur namentlichen Abstimmung über den Entschließungsantrag zu der Regierungserklärung des Bundeskanz- lers zu den Terroranschlägen in den USA und den Beschlüssen des Sicherheitsrates der Ver- einten Nationen sowie der NATO (Drucksache 14/6920) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18343 B Anlage 8 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Dr. Ilja Seifert (PDS) zur namentlichen Ab- stimmung über den Entschließungsantrag zu der Regierungserklärung des Bundeskanzlers zu den Terroranschlägen in den USA und den Beschlüssen des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen sowie der NATO (Drucksache 14/6920) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18343 C Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 187. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 19. September 2001II Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 187. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 19. September 2001
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    Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 187. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 19. September 2001 Vizepräsidentin Anke Fuchs 18340 (C)(A) Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 187. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 19. September 2001 18341 (C) (D) (A) (B) Altmann (Aurich), BÜNDNIS 90/ 19.09.2001 Gila DIE GRÜNEN Brandt-Elsweier, Anni SPD 19.09.2001 Brinkmann (Hildes- SPD 19.09.2001 heim), Bernhard Caesar, Cajus CDU/CSU 19.09.2001 Dr. Doss, Hansjürgen CDU/CSU 19.09.2001 Fischer (Frankfurt), BÜNDNIS 90/ 19.09.2001 Joseph DIE GRÜNEN Frankenhauser, CDU/CSU 19.09.2001 Herbert Dr. Friedrich CDU/CSU 19.09.2001 (Erlangen), Gerhard Friedrich (Altenburg), SPD 19.09.2001 Peter Götz, Peter CDU/CSU 19.09.2001 Haupt, Klaus FDP 19.09.2001 Hauser (Bonn), CDU/CSU 19.09.2001 Norbert Hohmann, Martin CDU/CSU 19.09.2001 Hornung, Siegfried CDU/CSU 19.09.2001 Jung (Düsseldorf), SPD 19.09.2001 Volker Dr. Küster, Uwe SPD 19.09.2001 Lehn, Waltraud SPD 19.09.2001 Lensing, Werner CDU/CSU 19.09.2001 Lewering, Eckhart SPD 19.09.2001 Nolte, Claudia CDU/CSU 19.09.2001 Rehbock-Zureich, SPD 19.09.2001 Karin Dr. Riesenhuber, CDU/CSU 19.09.2001 Heinz Dr. Schmidt-Jortzig, FDP 19.09.2001 Edzard Schmitt (Berg), Heinz SPD 19.09.2001 Schmitz (Baesweiler), CDU/CSU 19.09.2001 Hans Peter Dr. Schuchardt, Erika CDU/CSU 19.09.2001 Schulhoff, Wolfgang CDU/CSU 19.09.2001 Späte, Margarete CDU/CSU 19.09.2001 Steiger, Wolfgang CDU/CSU 19.09.2001 Stünker, Joachim SPD 19.09.2001 Weisheit, Matthias SPD 19.09.2001 Dr. Wodarg, Wolfgang SPD 19.09.2001 Wolf, Aribert CDU/CSU 19.09.2001 Wolff (Wolmirstedt), SPD 19.09.2001 Waltraud Dr. Zöpel, Christoph SPD 19.09.2001 Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Dr. Uwe Jens (SPD) zur nament- lichen Abstimmung über den Entschließungsantrag zu der Regierungserklärung des Bundeskanzlers zu den Terroranschlägen in den USA und den Be- schlüssen des Sicherheitsrates der Vereinten Natio- nen sowie der NATO (Drucksache 14/6920) Warum ich mit „Nein“ gestimmt habe. Auf einem Transparent vor der amerikanischen Bot- schaft der USA in Berlin steht die Aufforderung: „De- mocratic civilized revenge“. Dass auf die menschenver- achtenden Anschläge der Terroristen in New York und Washington eine unmissverständliche gezielte Antwort gegeben werden muss, steht für mich außer Frage. Auch ich unterstreiche die Erklärung der NATO sowie die Resolution des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen vom 12. September 2001. Es ist gut, dass die Bundesrepu- blik Deutschland bei ihrer besonderen Vergangenheit in diese Vertragswerke eingebunden ist. Nur so hat sie die Möglichkeit der Einflussnahme, die genutzt werden muss. Leider ist die Sprache, die von führenden Politikern in diesen hektischen Tagen benutzt wird, verwirrend oder verräterisch. Die Sichtweise des stellvertretenden Vertei- digungsministers der USA auf „ending states“ macht be- sorgt. Das Wort „Krieg“ im Zusammenhang mit den ter- roristischen Verbrechen liefert „Wasser auf die Mühlen“ der Terroristen. Diese Terroristen sind Verbrecher, müssen zur Verantwortung gezogen und dürfen nicht zu Kriegs- gegnern hochstilisiert werden. Es besteht die Gefahr einer „selffulfilling prophecy“. entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlagen zum Stenographischen Bericht In der vorliegenden Entschließung (Punkt 7) wird nun auf die „uneingeschränkte Solidarität“ verwiesen und die „Bereitstellung militärischer Fähigkeiten“ in Aussicht ge- stellt. Diese Begriffe beinhalten zum Beispiel die Mög- lichkeit der Bereitstellung von Bundeswehrsoldaten zum direkten Einsatz in Afghanistan oder dem Irak und ande- res mehr. Hiermit würde für mich der „Rubikon“ zur Ter- rorismusbekämpfung überschritten werden. Die Gefahr, dass wir – wie 1914 – in einen Weltkrieg „hineinschlid- dern“, ist im Bereich des Möglichen. Davor will ich war- nen. Auch wenn ein möglicher Militäreinsatz der Bun- deswehr im Parlament noch einmal zusätzlich zur Abstimmung gestellt werden muss, könnten diese Begriffe später als Hinweise auf diese Option ausgelegt werden. Für mich ist diese Problematik – wie auch der Mazedonieneinsatz der Bundeswehr – eine Gewissens- frage. Bekanntlich soll man den Anfängen wehren und bei wichtigen Entscheidungen stets das Ende bedenken. Ich bin sicher, dass eine denkbare weitere Abstimmung im Parlament zu konkreten Bundeswehreinsätzen dann für andere ebenfalls auch zur Gewissensfrage wird. Aufgrund meiner Erfahrung und Erkenntnis liegt diese Reiz- schwelle niedriger. Wichtig zur Bekämpfung des Terrorismus in der Welt sind aus meiner Sicht ebenfalls enge Kooperation zwi- schen USA, Russland, China und allen friedliebenden Staaten; die Einhaltung internationaler Verträge und Ab- sprachen; das stärkere Engagement der großen In- dustrienationen zur Verhinderung von grauenhaften krie- gerischen Konflikten sowie wirklich politische und wirtschaftliche Hilfe für die ärmsten und sich entwi- ckelnden Länder in der Welt. Anlage 3 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Dr. Wolfgang Freiherr von Stetten (CDU/CSU) zur namentlichen Abstimmung über den Entschließungsantrag zu der Regierungs- erklärung des Bundeskanzlers zu den Terroran- schlägen in den USA und den Beschlüssen des Si- cherheitsrates der Vereinten Nationen sowie der NATO (Drucksache 14/6920) Bei allem Erschrecken über den Terroranschlag muss man nüchtern feststellen: Wir befinden uns nicht im Krieg. Amerika gehört unsere volle Solidarität und auch die Unterstützung im Kampf gegen den Terrorismus, un- abhängig von der Frage des Bündnisfalles. Es kann aber keinen Automatismus für von den USA getroffene mili- tärische Einsätze für die Bundeswehr geben. Der Bundes- tag hat jeweils die Maßnahmen, die die Bundeswehr zu er- greifen hat, zu bestimmen. Es wäre für uns Abgeordnete sicherlich leichter, eine generelle Zustimmung zu erteilen, doch so einfach können und dürfen wir es uns nicht machen. Ich stimme der gemeinsamen Resolution zu, um damit zu demonstrieren, dass Bündnis keine einseitige Angele- genheit ist und Solidarität keine Einbahnstraße. Anlage 4 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Dr. Antje Vollmer (BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN) zur namentlichen Ab- stimmung über den Entschließungsantrag zu der Regierungserklärung des Bundeskanzlers zu den Terroranschlägen in den USA und den Beschlüs- sen des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen sowie der NATO (Drucksache 14/6920) Ich habe mich in der Abstimmung der Stimme enthal- ten, da ich die in Absatz 7 des Entschließungsantrages im- plizierte Öffnung zu einer militärischen Bekämpfung des internationalen Terrorismus in der Sache für nicht erfolg- versprechend halten kann. Bei meiner jahrzehntelangen Beschäftigung mit den Ursachen des Terrorismus, seinen Täterbiografien, seiner potenziellen Eskalationsgefahr und den vorliegenden internationalen Erfahrungen mit militärischer Terrorismusbekämpfung habe ich die Erkenntnis gewonnen, dass der Terrorismus militärisch nicht besiegbar ist. Umso mehr unterstütze ich die sonsti- gen in dem Antrag genannten positiven Ansätze und Stra- tegien, insbesondere alle Bemühungen der Bundesre- gierung und insbesondere des Bundesaußenministers, den Zentralkonflikt der islamischen Welt im Nahen Osten politisch zu befriedigen. Anlage 5 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Irmingard Schewe-Gerigk und Christian Simmert (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) zur namentlichen Abstimmung über den Entschließungsantrag zu der Regie- rungserklärung des Bundeskanzlers zu den Ter- roranschlägen in den USA und den Beschlüssen des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen so- wie der NATO (Drucksache 14/6920) Wir haben in der Fraktionssitzung vom 12. September 2001 dem Beschluss des Parteirates von Bündnis 90/Die Grünen zugestimmt und teilen seine Intention: solidarisch im NATO-Bündnis auf eine besonnene und effiziente Strategie in der Bekämpfung des Terrorismus hinzuwir- ken. „Angesichts der terroristischen Angriffe auf US-Bür- gerinnen und Bürger können wir der Inanspruchnahme des Bündnisfalles nicht widersprechen.“ Mit dieser Zu- stimmung zum Bündnisfall haben wir den Weg eröffnet, über verschiedene Konsultationsprozesse auf die USA einzuwirken und ein besonnenes und angemessenes Ver- halten zu erreichen. Diesen Weg haben wir beschritten und wir halten ihn für richtig. Der heute zu beschließende interfraktionelle Antrag zur Erklärung der Bundesregierung betreffend „Terroran- schläge in den USA und Beschlüsse des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen sowie der NATO“ eröffnet aus un- serer Sicht hingegen den Weg zu einem Vorratsbeschluss zur Zustimmung für „uneingeschränkte Solidarität“, aus der die Zustimmung für militärische Unterstützung resul- tieren kann, und aus der wiederum eine Zustimmung zu Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 187. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 19. September 200118342 (C) (D) (A) (B) möglichen Einsätzen der Bundeswehr abgeleitet werden kann. Augenblicklich fehlen die Informationen über kon- krete Handlungsanforderungen. Die Grundlage, auf der über die „uneingeschränkte Solidarität“ entschieden wer- den soll, ist also nicht geklärt. Auf der anderen Seite muss der Deutsche Bundestag den USA weiterhin Unterstützung und Solidarität entge- genbringen. Darüber hinaus muss die Bundesrepublik Deutschland weiterhin zur friedlichen Lösung des Nah- ostkonfliktes beitragen. Auch dies macht der Antrag deut- lich. In Abwägung dieser Punkte werden wir uns in der Ab- stimmung über den Antrag enthalten. Anlage 6 Erklärung nach § 31 GO derAbgeordneten Christa Nickels, Ulrike Höfken, Grietje Bettin, Sylvia Voß und Steffi Lemke (alle BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zur namentlichen Abstimmung über den Entschließungsantrag zu der Regierungserklärung des Bundeskanzlers zu den Terroranschlägen in den USA und den Be- schlüssen des Sicherheitsrates der Vereinten Na- tionen sowie der NATO (Drucksache 14/6920) Der Terrorakt, der das amerikanische Volk tief getrof- fen hat, ist auf das Schärfste zu verurteilen. Den Hin- terbliebenen, Verletzten und Geschädigten gilt unsere ganze Solidarität und Anteilnahme. Wir stimmen dem interfraktionellen Entschließungsan- trag des Deutschen Bundestages in der Gewissheit zu, dass die von der Bundesregierung bekundete uneingeschränkte Solidarität mit den Vereinigten Staaten von Amerika kei- nen Raum für eine Geisteshaltung von Rache und Vergel- tung eröffnet und dass die Erkenntnis, dass Terrorismus mit militärischen Mitteln nicht zu besiegen ist, Eingang in die Strategie zu dessen Bekämpfung findet. Anlage 7 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Wolfgang Gehrcke (PDS) zur namentlichen Abstimmung über den Entschlie- ßungsantrag zu der Regierungserklärung des Bundeskanzlers zu den Terroranschlägen in den USA und den Beschlüssen des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen sowie der NATO (Druck- sache 14/6920) Ich habe wie die große Mehrheit meiner Fraktion dem Entschließungsantrag der Fraktionen von SPD, CDU/CSU, Bündnis 90/Die Grünen und FDP nicht zugestimmt – weil unsere Sorgen, dass die NATO in ihrer Erklärung vom 12. September 2001 die Priorität beim Militär angesiedelt hat, nicht ausgeräumt wurden – im Gegenteil –; weil wir befürchten, dass aus der Bereitstellung geeigneter militäri- scher Fähigkeiten der Einsatz dieser Fähigkeiten werden wird; weil in der Entschließung nicht ein Wort zur Be- kämpfung der sozialen Ursachen des Terrorismus – Hun- ger, Armut, Unterdrückung, eine sozial ungerechte und nicht demokratische Weltwirtschaftsordnung – gesagt wird, was bedauerlich und unverständlich ist. Andere Punkte des Entschließungsantrages – genauer gesagt: sieben von zehn Punkten – finden meine Zustim- mung ebenso wie die meiner Fraktion. Deshalb haben sich einige Abgeordnete der PDS der Stimme enthalten. Ihre Abwägung ist anders ausgefallen, auch wenn sie unsere Kritik, die ich dargelegt habe, vollständig und ohne Ein- schränkung teilen. Anlage 8 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Dr. Ilja Seifert (PDS) zur na- mentlichenAbstimmung überden Entschließungs- antrag zu der Regierungserklärung des Bundes- kanzlers zu den Terroranschlägen in den USA und den Beschlüssen des Sicherheitsrates derVereinten Nationen sowie der NATO (Drucksache 14/6920) Ich habe mich der Stimme enthalten. Ich möchte das hier kurz begründen: Die Punkte 1 bis 5 sowie 8 und 9 des von SPD, CDU/CSU, Bündnis 90/Die Grünen und FDP vorgelegten Antrags finden meine Zustimmung. Punkt 6 will feststellen, dass unter Umständen „der ter- roristische Angriff vom 11. September 2001 gegen die Vereinigten Staaten als Handlung im Sinne des Artikels 5 des Washingtoner Vertrages zu gelten“ habe. Diese Mei- nung teile ich nicht, zumal ja das Bundesverfassungs- gericht noch nicht entschieden hat, ob die Zustimmung der Bundesregierung zur 1999 erfolgten Änderung des NATO-Vertrages rechtskräftig war. Im Punkt 7 wird unter anderem „die Bereitstellung ge- eigneter militärischer Fähigkeiten“ zur Unterstützung der Bekämpfung des internationalen Terrorismus unterstützt. Das lehne ich aber ab. Um weder die positiven Aspekte zu negieren noch die aus meiner Sicht abzulehnenden Punkte zu ignorieren, enthalte ich mich bewusst der Stimme. Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 187. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 19. September 2001 18343 (C) (D) (A) (B) Druck: MuK. Medien- und Kommunikations GmbH, Berlin
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    Rede von Dr. Peter Struck


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine Da-
    men und Herren! Wir haben in den letzten Tagen in

    Deutschland eine beispiellose Welle der Trauer, des Ent-
    setzens, aber auch der Solidarität mit dem amerikanischen
    Volk erlebt. Zigtausende waren bei der amerikanischen
    Botschaft in Berlin, haben sich in Kondolenzbücher ein-
    getragen und haben ihr Mitleiden in Worte gefasst – Trau-
    ergottesdienste, Gebete, Gedenkminuten. 200 000 Men-
    schen kamen am Freitag zum Brandenburger Tor, um
    gemeinsam mit dem Bundespräsidenten und dem ameri-
    kanischen Botschafter ihr Mitgefühl für die Opfer und das
    amerikanische Volk zu zeigen.

    All diese Symbole der Solidarität stehen für die Nähe
    des deutschen Volkes zu den Menschen in den Vereinig-
    ten Staaten von Amerika. In beeindruckender Weise hat
    Bundeskanzler Gerhard Schröder in den letzten Tagen,
    aber auch soeben vor diesem Haus die Solidarität
    Deutschlands mit den USA zum Ausdruck gebracht.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Er hat unmissverständlich deutlich gemacht, dass die So-
    lidarität von Regierung und Parlament mehr als eine bloß
    symbolische sein muss und sein wird.

    Aber wir dürfen uns nicht täuschen: Bei allem, was wir
    jetzt zu entscheiden haben, geht es um mehr als lediglich
    die Solidarität mit den USA; denn wir können die Terror-
    angriffe in den USA nicht gleichsam aus der Zuschauer-
    loge bewerten. Wenn wir in der Betrachtung einig sind,
    dass die Angriffe der gesamten zivilisierten Welt gegolten
    haben, dann galten sie natürlich auch uns. Wir müssen
    wissen, dass die Angriffe auf New York und Washington
    nicht singuläre Ereignisse bleiben müssen.

    Niemand soll dem Irrtum verfallen, der Terror könnte
    an Deutschland und Europa vorbeiziehen, wenn wir uns
    jetzt im vermeintlichen Eigeninteresse aus dem Kampf
    gegen den Terrorismus heraushielten.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU, des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der FDP)


    Natürlich ist Europa im Visier der Terrornetzwerke. Ver-
    eitelte Anschläge und Festnahmen in Deutschland und
    Frankreich belegen das. Nirgendwo steht geschrieben,
    dass Deutschland nur als Schlafstätte oder Ruheraum für
    den internationalen Terrorismus dienen könnte. Deshalb
    ist es nicht nur Bündnispflicht, sondern auch originäres
    Eigeninteresse, gemeinsam mit unseren amerikanischen
    Freunden, mit den NATO-Partnern und allen, die sich
    dieser Bedrohung nicht ergeben wollen, entschlossen
    den Kampf gegen den internationalen Terrorismus zu
    führen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Wir müssen alles tun, um denjenigen das Handwerk zu
    legen, die mit apokalyptischem Schrecken die Welt aus
    den Fugen heben wollen. Dazu bedarf es jener besonne-
    nen Entschlossenheit, wie sie unser Bundeskanzler in den
    letzten Tagen gezeigt hat.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 187. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 19. September 2001

    Friedrich Merz

    18307


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    Er lässt keinen Zweifel aufkommen, dass er seiner Ver-
    antwortung gerecht wird – auch bei anstehenden harten
    Entscheidungen. Wie diese Verantwortung aussieht, hat
    der damalige Bundeskanzler Helmut Schmidt in den bis
    dahin schwersten Tagen der Republik, in den Tagen nach
    der Entführung von Hanns-Martin Schleyer, 1977 formu-
    liert: „Die Verantwortung heißt: nichts zu versäumen und
    nichts zu verschulden.“ Das gilt für den Kanzler, für die
    Regierung, aber auch für jeden Einzelnen von uns im
    Deutschen Bundestag.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Nichts zu versäumen, um nichts zu verschulden: Dazu
    bedarf es nationaler und internationaler Anstrengungen,
    kriminalistischer und geheimdienstlicher Aktivitäten so-
    wie gesetzgeberischer Maßnahmen. Aber es bedarf auch
    der Bereitschaft, diesen Kampf notfalls mit militärischen
    Mitteln zu führen.

    Ich halte daher die Erklärung der NATO vom 12. Sep-
    tember für angemessen und absolut notwendig. In ihr
    wird zu Recht festgestellt, dass der terroristische Angriff
    vom 11. September gegen die USA als Handlung im
    Sinne von Art. 5 des NATO-Vertrages anzusehen ist, also
    als Angriff gegen alle NATO-Verbündeten, falls festge-
    stellt wird, dass der Anschlag vom Ausland aus auf die
    Vereinigten Staaten verübt wurde. Die Aktivierung von
    Art. 5 bedeutet die Einforderung der Beistandspflicht der
    Alliierten.

    Wir sollten uns über die Bedeutung unseres Handelns
    in der NATO völlig im Klaren sein. Die NATO, die noch
    nie zuvor den Bündnisfall auslösen musste, steht vor ei-
    ner bedeutsamen Bewährungsprobe. Die USA realisieren
    so deutlich wie selten zuvor, dass auch sie als einzige
    Weltmacht verwundbar und auf verlässliche Verbündete
    angewiesen sind. Daher werden sie in ihrem zukünftigen
    internationalen Handeln wesentlich davon beeinflusst
    werden, wie die Bündnispartner in Zeiten der Krise und
    Bedrohung Solidarität und Beistand zu leisten bereit sind.

    Wer befürchtet hatte, die USA würden unüberlegt und
    in blindem Schmerz auf die Anschläge antworten, sieht
    sich getäuscht. Die USA haben wohl überlegt angefan-
    gen, eine breite Koalition gegen den internationalen
    Terrorismus zu schmieden, und haben deutlich gemacht,
    dass seine erfolgreiche Bekämpfung den Einsatz unter-
    schiedlichster Mittel mit langem Atem erfordert.

    Auf Antrag der USAhat sich der Sicherheitsrat der Ver-
    einten Nationen mit den Angriffen auf New York und
    Washington befasst. In seiner Resolution vom 12. Sep-
    tember wird das Recht auf individuelle und kollektive
    Selbstverteidigung gegenüber terroristischen Gewalttaten
    anerkannt und zum ersten Mal der internationale Terroris-
    mus völkerrechtlich als Bedrohung des Weltfriedens und
    der internationalen Sicherheit qualifiziert. Diese Verän-
    derung des Völkerrechts hat die Möglichkeit eröffnet, ter-
    roristische Gewalttäter, ihre Organisationen und die sie
    unterstützenden Kräfte mit angemessenen – auch militäri-
    schen – Mitteln zu bekämpfen bzw. ihrer Bestrafung zu-
    zuführen.

    Sehr zu begrüßen ist, dass sich neben der Europäischen
    Union und Japan auch Russland und China an die Seite

    der USA gestellt haben und zu enger Kooperation gegen
    den internationalen Terrorismus bereit sind.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


    Wir sollten alles unternehmen, um eine größtmögliche
    Koalition gegen den Terrorismus zu schaffen. Dabei müs-
    sen insbesondere die Vereinten Nationen eine wichtige
    Rolle spielen. Denn die erfolgreiche Bekämpfung und
    Austrocknung des internationalen Terrorismus verlangt
    eine komplexe und differenzierte Strategie, die politische,
    wirtschaftliche, kulturelle und militärische – natürlich
    auch geheimdienstliche – Elemente miteinander verbin-
    den muss.

    Es besteht kein Zweifel daran – das sollten wir über
    den Deutschen Bundestag auch unseren Bürgerinnen und
    Bürgern mitteilen –, dass es eine militärische Vergeltung
    für den kriegerischen Terroranschlag auf das World Trade
    Center und das Pentagon geben wird: wenn klar ist, wer
    die verantwortlichen Kräfte und die sie unterstützenden
    Staaten sind. Die militärische Abschreckung funktioniert
    bei Staaten, aber nicht bei zu Selbstmord bereiten Ter-
    roristen. Sie müssen gefasst und unschädlich gemacht
    werden durch zielgenaue Aufklärung und hoch mobile
    militärische Spezialkommandos. Sie müssen ihre Stütz-
    punkte und staatlichen Fluchtburgen verlieren durch mas-
    sive internationale Sanktionierung aller Staaten und Re-
    gierungen, die Terroristen beherbergen, unterstützen und
    nicht ausliefern. Sie müssen ihrer Finanzmittel verlustig
    gehen durch die Verstopfung ihrer Geldkanäle und Verei-
    telung ihrer Finanztransaktionen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN, der FDP und der PDS)


    Aber auch das wird nicht reichen: Wir müssen den
    gesellschaftlichen Resonanzboden für Terroristen aus
    Armut, sozialem Elend und verletztem Stolz abbauen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der FDP)


    Vordringlich ist dabei – der Bundeskanzler hat darauf hin-
    gewiesen –, den Nahostkonflikt in friedliche Bahnen zu
    lenken und eine Lösung zu finden, die Israel eine gesi-
    cherte Existenz und den Palästinensern einen eigenen
    Staat garantiert, der wirtschaftlich lebensfähig ist.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD, des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der PDS)


    Wir müssen den Armutsregionen der Welt eine Perspek-
    tive geben durch entwicklungspolitische Maßnahmen,
    aber auch durch die Öffnung unserer Märkte und den Ab-
    bau von Protektionismus gegenüber ihren Produkten.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der PDS)


    Sie müssen in den Regeln der Welthandelsorganisation
    auch für sich Vorteile erkennen. Wir müssen den Dialog

    Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 187. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 19. September 2001

    Dr. Peter Struck

    18308


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    und die Solidarität der Religionen und Kulturen verstärkt
    organisieren und vertiefen, damit deutlich wird, dass
    – nun zitiere ich aus dem gemeinsamen Entschließungs-
    antrag von SPD, CDU/CSU, Bündnis 90/Die Grünen und
    FDP – keine Religion Verbrechen gegen die Menschlich-
    keit rechtfertigt.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN, der CDU/CSU und der FDP)


    Meine Damen und Herren, es sind nicht nur welt- und
    außenpolitische Herausforderungen, denen wir uns jetzt
    stellen müssen, sondern wir sind im Innern genauso
    gefordert, uns von diesen Feinden der freiheitlichen
    Lebensweise der westlichen Welt diese nicht zerstören
    zu lassen. Wir dürfen nichts versäumen und nichts ver-
    schulden, hat Helmut Schmidt gesagt. Wir dürfen nicht
    versäumen, die Zellen fundamentalistischen Terrors in
    unseren Städten aufzudecken. Aber wir dürfen nicht ver-
    schulden, dass 3 Millionen muslimische Mitbürger in un-
    serem Land unter Generalverdacht gestellt werden.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der FDP und der PDS)


    Wir dürfen nicht versäumen, genauer hinzuschauen,
    wer an unseren Hochschulen studiert. Aber wir dürfen
    nicht verschulden, dass diese die von uns allen gewollte
    Anziehungskraft in der Welt verlieren.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN, der FDP und der PDS)


    Wir dürfen nicht versäumen, bei der Regelung der Zu-
    wanderung sicherheitsrelevante Aspekte im Ausländer-
    recht zu berücksichtigen, wie vom Bundesinnenminister
    geplant. Aber wir dürfen nicht verschulden, dass Zuwan-
    derung als bedrohlich empfunden wird.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN, der FDP und der PDS)


    Wir dürfen nicht versäumen, alle erdenklichen Aspekte
    für die Sicherheit unseres Landes und unserer Bürger zu
    bedenken. Aber wir dürfen nicht verschulden, darüber die
    Werte, für die wir, die westlichen Demokratien, stehen,
    über Bord zu werfen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN, der FDP und der PDS)


    Bundesinnenminister Otto Schily hat bei diesen Aufga-
    ben die volle Unterstützung der SPD-Bundestagsfraktion.


    (Zuruf von der CDU/CSU: Hoffentlich!)

    Er hat in den letzten Tagen bewiesen, dass er sich den He-
    rausforderungen mit ganzer Kraft stellt.


    (Beifall bei der SPD)

    Ruhige Hand und kühler Kopf sind auch hier die besseren
    Rezepte als hektische Milliardenprogramme.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Wir werden alles, was nötig ist, einleiten und auch fi-
    nanzieren. Aber wer so tut, als brauche man nur mal eben
    Milliarden in Geheim- und Sicherheitsdienste zu ste-
    cken, um die Terrorszene auszuheben, der macht den
    Bürgerinnen und Bürgern in diesem Land etwas vor.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Wir alle werden möglicherweise Entscheidungen zu
    treffen haben, die sich niemand von uns jemals erdacht,
    geschweige denn gewünscht hat. Alle bisherigen He-
    rausforderungen verblassen vor dem, was wir jetzt zu be-
    wältigen haben. Meine Fraktion unterstützt den Bundes-
    kanzler und die Bundesregierung im Einsatz gegen die
    Herausforderungen dieses Weltterrorismus.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Wir sind gewiss, dass nur eine geschlossene und ent-
    schlossene Antwort der zivilisierten Welt die Menschheit
    in Zukunft vor dem Grauen des 11. September schützen
    kann. Freiheit und Demokratie, Menschenwürde und die
    Achtung vor der jeweils anderen Religion dürfen nicht
    unter den Trümmern des World Trade Centers begraben
    werden.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU, der FDP und der PDS)


    Das ist die Verantwortung, vor der wir jetzt stehen. Sie
    zu übernehmen und sie zu tragen wird keinem von uns
    leicht fallen; aber wir dürfen und können uns dieser Ver-
    antwortung nicht entziehen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)




Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Ich erteile dem Kolle-
gen Guido Westerwelle, FDP-Fraktion, das Wort.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Guido Westerwelle


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Herr Präsident!
    Meine sehr geehrten Damen und Herren! Sie werden ver-
    stehen, dass auch ich diese Rede hier nicht beginnen
    möchte, ohne an die Tausenden von Toten zu erinnern,
    die noch immer unter den Trümmern des World Trade
    Centers und des Pentagons liegen. Sie sind Opfer eines
    feigen, eines hinterhältigen Terroranschlages. Unsere Ge-
    danken und Gefühle sind bei ihnen, ihren Angehörigen
    und Freunden.

    Als jemand, der sehr viel in den USA unterwegs ist,
    meine ich – da werden mir viele Kolleginnen und Kolle-
    gen zustimmen –: Es war eine Sternstunde, zu erleben,
    wie am vergangenen Freitag 200 000 Menschen in Berlin
    auf die Straße gegangen sind, um Solidarität mit den Ame-
    rikanern und mit den Opfern in Amerika zum Ausdruck zu
    bringen.


    (Beifall bei der FDP, der SPD, der CDU/CSU und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Ich denke, dass wir jetzt alle in diesem Hause überpar-
    teilich gefragt sind. Deswegen, Herr Bundeskanzler,

    Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 187. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 19. September 2001

    Dr. Peter Struck

    18309


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    möchte ich Ihnen auf Ihre Regierungserklärung zuerst
    antworten: Sie haben hier eine würdige Regierungser-
    klärung abgegeben und ich möchte Ihnen jedenfalls für
    die Oppositionspartei FDP zusagen und zusichern, dass
    das, was Sie gesagt haben, was Sie hier als Kurs bestimmt
    haben, die Zustimmung der Freien Demokraten findet.
    Jetzt geht es nicht darum, den Parteienstreit fortzusetzen,
    sondern jetzt geht es darum, dass wir alle unsere Verant-
    wortung wahrnehmen, ob wir auf der Oppositionsseite
    oder auf der Regierungsseite sitzen. Wir als Freie Demo-
    kraten sind dazu bereit.


    (Beifall bei der FDP und der SPD)

    Das ist eine wichtige Herausforderung für das gesamte

    Bündnis. Deswegen kann man an diesem Tage hier nicht
    sprechen, ohne auch auf die besondere Situation der
    Deutschen hinzuweisen. Wir sind heute Morgen vor dem
    Reichstagsgebäude allesamt an drei Demonstranten vor-
    beigegangen. Bei uns in Berlin ist es das gute Recht die-
    ser Demonstranten, auch unmittelbar vor dem Reichstag
    zu demonstrieren. Aber es sei schon erlaubt, an Folgendes
    zu erinnern: Diese drei Demonstranten würden nicht de-
    monstrieren, wenn die Vereinigten Staaten nicht die Frei-
    heit und den Frieden in Europa und in Berlin gesichert
    hätten.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der SPD, der CDU/CSU und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Wir alle wären nicht hier. Wir könnten hier nicht sprechen.
    Deutschland hat den Tyrannen nicht aus eigener Kraft
    überwunden, sondern mithilfe der Amerikaner und ihrer
    Verbündeten. Das ist weit mehr als nur eine dankbare
    Floskel. Das ist nach meiner Überzeugung vielmehr ein
    Ausdruck der persönlichen Verantwortung, die wir jetzt
    haben.

    John F. Kennedy hat einmal gesagt: „Ich bin ein
    Berliner.“ Er wollte damit die Verantwortung seines Lan-
    des, die Freiheit in Berlin zu sichern, zum Ausdruck brin-
    gen. Wenn wir jetzt sagen: „Wir stehen fest an der Seite
    der Vereinigten Staaten“, dann ist das Jahrzehnte später
    unser Beitrag dazu, den Frieden und die Freiheit in der
    Welt zu sichern. Diese große Verantwortung haben jetzt
    alle Demokraten. Ich denke, in den letzten Tagen konnte
    man erkennen, dass unser demokratisches Gemeinwesen
    dieser Verantwortung weiß Gott gerecht wird.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU)


    Ich freue mich übrigens darüber, dass die Ansichten
    mancher, die in dieser Situation mit den üblichen anti-
    amerikanischen Reflexen reagieren – dies erfolgt selbst
    am heutigen Tage; bestimmten Kommentaren in süddeut-
    schen Zeitungen habe ich dies heute entnommen –, im Au-
    genblick widerlegt werden. Denn die Vereinigten Staaten
    von Amerika handeln, wie es einer reifen Demokratie ent-
    spricht: entschieden, aber auch verantwortungsvoll.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der SPD, der CDU/CSU und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Im gemeinsamen Kampf gegen den Terrorismus und bei
    der Erhaltung der inneren und äußeren Sicherheit kann es

    keinen Parteienstreit geben. Deutschland verdient eine par-
    teiübergreifende Verantwortung. Die FDP ist dazu bereit.

    Wir werden mit Sicherheit erleben, dass das Militär,
    aber auch die inneren Vollzugsbehörden der Polizei im
    Rahmen der Terrorismusbekämpfung handeln werden.
    Aber ich finde, wir sollten bei alledem das Politische nicht
    aus den Augen verlieren: Wir werden den Terrorismus in
    der Welt nicht in erster Linie mit Militär und Polizei, son-
    dern nur mit politischen Lösungskonzepten bekämpfen
    können.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der SPD, der CDU/CSU und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    In dieser Situation ist festzustellen: Die Bevölkerung er-
    wartet von uns zu Recht, dass wir entschieden handeln,
    um den Terrorismus zu bekämpfen. Aber sie erwartet von
    uns auch, dass wir so besonnen handeln, dass der Frieden
    in Europa erhalten bleibt.

    Es gibt einen bemerkenswerten Gedanken in dem fa-
    belhaften Buch „Kassandra“ von Christa Wolf, der mir in
    diesen Tagen immer wieder in den Sinn gekommen ist.
    Sie schreibt dort:

    Wann Krieg beginnt, das kann man wissen, aber
    wann beginnt der Vorkrieg. Falls es da Regeln gäbe,
    müsste man sie weitersagen.

    Ich persönlich bin zu dem Ergebnis gekommen: Wenn Po-
    litiker mehr über Kriegsszenarien als über Friedenslö-
    sungen sprechen, dann beginnt ebendieser Vorkrieg. Die
    Bevölkerung erwartet von uns zu Recht, dass wir uns
    zunächst darüber unterhalten, wie man einen solchen Pro-
    zess hin zum Krieg verhindern kann.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der SPD, des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der PDS)


    Es geht jetzt nicht um eine einseitige Fixierung auf das
    Militärische. Wir brauchen vielmehr zuallererst politische
    Lösungskonzepte. Politiker, die sich jetzt in öffentlichen
    Interviews über Kriegsszenarien äußern, denen sollte man
    sagen: Friedensszenarien sind jetzt bei uns in der Bevöl-
    kerung gefragt.


    (Beifall bei der FDP und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD, der CDU/CSU und der PDS)


    Gleichwohl ist es notwendig, Entschiedenheit und
    Härte zu zeigen. Gleichwohl ist es natürlich auch not-
    wendig, über die Rolle der Bundeswehr zu sprechen. Wir
    können nicht so tun, als gäbe es hier keine Probleme.

    Meiner Einschätzung nach sollten wir in dieser Debatte
    zunächst einmal über Prävention und nicht nur über Re-
    pression sprechen. Dabei geht es auch um regionale Kon-
    fliktlösungsmechanismen. Wenn etwas in diesen Tagen
    klar geworden ist, dann das, dass es auf dieser einen Welt
    keine regionalen Konflikte mehr gibt, von denen andere
    Teile der Welt unbetroffen sein könnten. Jeder regionale
    Konflikt ist in Wahrheit auch ein weltweiter Konflikt. Je-
    der ungelöste regionale Konflikt trägt den Keim in sich,
    auch bei uns Unglück zu säen.

    Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 187. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 19. September 2001

    Dr. Guido Westerwelle

    18310


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    Deswegen müssen wir auch und gerade jetzt in diesen
    Zeiten eine globale politische Verantwortung wahrneh-
    men, wenn es um die Konfliktlösung im Nahen Osten
    geht. Wir erneuern hier unseren Vorschlag und appellieren
    an Sie als Bundeskanzler und an den Außenminister, die-
    sen Vorschlag in der Europäischen Union einzubringen.
    Es geht darum, dass wir als Lösung eine Konferenz für Si-
    cherheit und Zusammenarbeit im Nahen Osten anbieten,
    dass wir sie initiieren; denn man hört viel zu oft, man
    könne im Nahen Osten niemals zum Frieden finden, dort
    sei alles so verhärtet, das sei nicht mehr zueinander zu
    führen, das könne nur noch militärisch auseinander ge-
    schlagen werden.

    Dies ist sträflicher, ja geradezu tödlicher Leichtsinn,
    meine Damen und Herren. So wie es uns in Mitteleuropa,
    im Nachkriegsdeutschland, im Nachkriegseuropa gelun-
    gen ist, aus Erbfeinden Freunde zu machen, so ist es auch
    in anderen Regionen der Welt möglich, Menschen mitei-
    nander zu versöhnen, wenn der Wille und die Anstren-
    gung groß genug sind. Das muss erstes Ziel der deutschen
    Politik sein.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der SPD und des Abg. Michael Glos [CDU/ CSU])


    Ich will Ihnen, Herr Bundeskanzler, und der Bundesre-
    gierung in dieser Debatte ein paar Bemerkungen aber
    nicht ersparen. Wir haben die Debatte über den Haus-
    halt unterbrochen, als uns die Nachricht von diesem
    schrecklichen Terroranschlag im wahrsten Sinne des Wor-
    tes getroffen hat. Wir werden diese Debatte über den
    Haushalt aber fortsetzen. Wir müssen sie auch fortsetzen.

    Vorgestern meldete die Deutsche Presse-Agentur eine
    Erklärung eines Sprechers des Verteidigungsministe-
    riums. Dieser verglich die Situation der Bundeswehr mit
    einem Kaufhaus, in dem viele leere Regale stehen und
    mehrere Abteilungen wegen Umbaus geschlossen sind.
    Dies sagt nicht ein Oppositionspolitiker, sondern ein
    Sprecher des Verteidigungsministeriums. Herr Bundes-
    kanzler, wenn es Staatsräson ist, dass jetzt auch die Op-
    position zum Bündnis steht – und wir tun das –, dann ist
    es Ihre Staatsräson, dafür zu sorgen, dass die Bundeswehr
    entsprechend anständig ausgestattet wird.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    Diese Strukturfragen haben wir zu beantworten und ich
    gehe davon aus, dass Sie, Herr Finanzminister, einen kor-
    rigierten Haushalt vorlegen werden.

    Ich möchte an das anknüpfen, was Sie, Herr Kollege
    Struck, gesagt haben. Sie haben gesagt, man dürfe nicht
    den Eindruck erwecken – Sie haben völlig Recht dabei –,
    dass dann, wenn man nur Milliarden in die Terrorismus-
    bekämpfung stecken würde, die Probleme gewisser-
    maßen gelöst seien. Sonst würde man den Bürgern etwas
    vormachen. Da haben Sie Recht. Ich sage Ihnen aber
    auch: Wenn wir diese Milliarden D-Mark nicht in die Ter-
    rorismusbekämpfung stecken, lösen wir die Probleme
    auch nicht und machen den Bürgerinnen und Bürgern
    auch etwas vor.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Ludwig Stiegler [SPD]: Zuerst einmal gucken, was wir brauchen! – Joachim Poß [SPD]: Zu Zahlen hat er noch nie ein Verhältnis gehabt!)


    Deswegen ist es notwendig, dass wir in der Diskussion
    über die innere Sicherheit noch auf das Folgende hin-
    weisen: Herr Innenminister, das, was rechtsstaatlich not-
    wendig ist, um Freiheit und Sicherheit in Deutschland zu
    gewährleisten, werden wir mit Ihnen gemeinsam be-
    schließen. Daran gibt es überhaupt keinen Zweifel. Aber
    ich füge auch hinzu: In meinen Augen beruht das Problem
    der inneren Sicherheit nicht zuerst auf einem Gesetzes-
    defizit, sondern auf einem Vollzugsdefizit. Die Ausstat-
    tung der Polizeibehörden – übrigens auch der Verfas-
    sungsschutzämter – in Deutschland lässt zu wünschen
    übrig. Dies ist eine finanzielle, eine haushaltspolitische
    Herausforderung.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Joachim Poß [SPD]: Darum haben Sie sich in Ihrer Regierungsverantwortung nicht gekümmert!)


    Eine bessere Ausstattung ist notwendig. Ich denke, dass
    wir dieses Problem lösen werden. Antworten Sie darauf!
    Richten Sie sich darauf ein!

    Ich möchte zum Schluss gerne noch einen Gedanken in
    diese Debatte einführen. Es ist ein Gedanke, der mir eben-
    falls sehr wichtig ist. Alle haben darauf hingewiesen, dass
    man nicht im Namen von Religion derartige Verbrechen
    begehen kann. Das ist völlig richtig. Ich möchte es aus
    meiner Sicht noch einmal sagen: So, wie ich als Christ
    nicht dafür in Haftung genommen werden möchte, dass in
    Nordirland kriminelle Fundamentalisten Schulkinder
    bombardieren und glauben, sie täten das im Namen der
    Bibel, so ist es auch unzulässig, Andersgläubige in Haf-
    tung zu nehmen, weil sich Straftäter auf den Koran beru-
    fen. Bei dem einen geht es nicht um die Bibel, bei dem an-
    deren nicht um den Koran. Beides sind Verbrechen.


    (Beifall im ganzen Hause)


    Das möchte ich – gerade als Liberaler, der unverdächtig
    ist, dass es ihm an Toleranz mangeln würde – zur wehr-
    haften Demokratie sagen.


    (Widerspruch bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Joachim Poß [SPD]: Je nach Situation! Sie sind ja wendig! Mal so, mal so!)


    – Ich glaube, das sind wir alle in diesem Augenblick. Oder
    etwa nicht? Ich meine das übrigens ganz ernst.

    Bezogen auf das liberale Verständnis möchte ich Ihnen
    etwas sagen, was ich gerade in dieser Zeit für ganz be-
    sonders wichtig halte: Toleranz ist gut. Toleranz gegen-
    über Intoleranz ist in meinen Augen aber nicht liberal,
    sondern dumm.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU)


    Darauf muss man in dieser Situation hinweisen; denn da-
    rum geht es.

    Herr Bundeskanzler, für das, was Sie in Ihrer Regie-
    rungserklärung gesagt haben, haben Sie die Rücken-
    deckung der Freien Demokraten. Wir gehen davon aus,
    dass Sie uns auch weiter informieren. Zu dem, was Sie uns

    Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 187. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 19. September 2001

    Dr. Guido Westerwelle

    18311


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    nicht gesagt haben, können wir uns nicht äußern. Wir ha-
    ben Verständnis dafür, dass Sie zwar mehr wissen, aber
    natürlich nicht alles sagen können. Sie sehen ein, dass wir
    unsere Zustimmung nur Punkt für Punkt zu dem, was Sie
    in Ihren Erklärungen geäußert haben, geben können.
    Wenn Sie einen entschiedenen, aber zugleich auch beson-
    nenen Weg gehen, werden Sie die Unterstützung über die
    Parteigrenzen hinweg erhalten. Das kann ich zumindest
    für die Freien Demokraten in diesem Hause sagen.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der SPD, der CDU/CSU und der PDS)