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  • tocInhaltsverzeichnis
    Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . 14671 A Tagesordnungspunkt 14: Abgabe einer Regierungserklärung: Die Bundeswehr der Zukunft, Feinauspla- nung und Stationierung . . . . . . . . . . . . . 14671 A Rudolf Scharping, Bundesminister BMVg 14671 B Friedrich Merz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 14676 B Jürgen Koppelin F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14680 B Gernot Erler SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14680 D Günther Friedrich Nolting F.D.P. . . . . . . . . . . 14683 A Winfried Nachtwei BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 14685 C Ulrich Adam CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 14687 A Gernot Erler SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14687 C Hildebrecht Braun (Augsburg) F.D.P. . . . . . . . 14688 A Hannelore Rönsch (Wiesbaden) CDU/CSU 14688 C Winfried Nachtwei BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 14689 B Wolfgang Gehrcke PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . 14689 D Peter Zumkley SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14691 C Wolfgang Dehnel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 14693 A Kurt J. Rossmanith CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 14693 C Peter Zumkley SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14694 B Christian Schmidt (Fürth) CDU/CSU . . . . . . 14695 B Hildebrecht Braun (Augsburg) F.D.P. . . . . 14695 C Georg Pfannenstein SPD . . . . . . . . . . . . . 14697 B Angelika Beer BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 14698 B Dietrich Austermann CDU/CSU . . . . . . . . . . . 14699 D Wolfgang Börnsen (Bönstrup) CDU/CSU . . . 14700 C Angelika Beer BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 14701 A Ursula Mogg SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14701 D Paul Breuer CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 14703 A Manfred Opel SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14704 C Paul Breuer CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 14706 C Tagesordnungspunkt 15: a) Große Anfrage der Abgeordneten Wolfgang Börnsen (Bönstrup), Gunnar Uldall, weiterer Abgeordneter und der Fraktion CDU/CSU: Die Ostsee- region – Chancen und Risiken einer Wachstumsregion von zunehmender weltweiter Bedeutung (Drucksachen 14/2293, 14/4460) . . . . . 14707 A b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wirtschaft und Tech- nologie zu dem Antrag der Abgeordne- ten Wolfgang Börnsen (Bönstrup), Gunnar Uldall, weiterer Abgeordneter und der Fraktion CDU/CSU: Initiative zur Stärkung der Ostseeregion (Drucksachen 14/3293, 14/4573) . . . . . 14707 B c) Große Anfrage der Abgeordneten Jürgen Koppelin, Dr. Helmut Haussmann, weiterer Abgeordneter und der Fraktion F.D.P.: Ostsee-Politik der Bundes- regierung (Drucksachen 14/3424, 14/4026) . . . . 14707 B in Verbindung mit Plenarprotokoll 14/150 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 150. Sitzung Berlin, Freitag, den 9. Februar 2001 I n h a l t : Zusatztagesordnungspunkt 8: Antrag der Abgeordneten Franz Thönnes, Dr. Margrit Wetzel, weiterer Abgeordneter und der Fraktion SPD sowie der Abgeord- neten Werner Schulz (Leipzig), Kerstin Müller (Köln), Rezzo Schlauch und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Die Entwicklung der Ostseeregion nach- haltig stärken (Drucksache 14/5226) . . . . . . . . . . . . . . . 14707 B Dr. Margrit Wetzel SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 14707 C Wolfgang Börnsen (Bönstrup) CDU/CSU . . . 14708 C Joseph Fischer, Bundesminister AA . . . . . . . . 14711 A Wolfgang Börnsen (Bönstrup) CDU/CSU 14712 C Jürgen Koppelin F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14714 C Rolf Kutzmutz PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14716 A Jürgen Koppelin F.D.P . . . . . . . . . . . . . . . . 14716 C Heide Simonis, Ministerpräsidentin (Schles- wig-Holstein) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14717 B Ulrich Adam CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 14719 B Franz Thönnes SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14720 D Dr. Christine Lucyga SPD . . . . . . . . . . . . . . . 14721 D Zusatztagesordnungspunkt 10: Beschlussempfehlung des Ausschusses nach Art. 77 des Grundgesetzes zu dem Fünf- zehnten Gesetz zur Änderung des Bun- deswahlgesetzes (Drucksachen 14/3764, 14/4265, 14/4647, 14/5238) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14723 A Zusatztagesordnungspunkt 11: Beschlussempfehlung des Ausschusses nach Art. 77 des Grundgesetzes zu dem Gesetz zur Bekämpfung gefährlicher Hunde (Drucksachen 14/4451, 14/4920, 14/5052, 14/5239) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14723 B Tagesordnungspunkt 16: a) Antrag der Abgeordneten Ulrich Heinrich, Ulrike Flach, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion F.D.P.: Innova- tionspotenzial moderner Technologien für mittelständische Pflanzenzüchter erhalten (Drucksache 14/2297) . . . . . . . . . . . . . 14723 C b) Große Anfrage der Abgeordneten Marita Sehn, Ulrich Heinrich, weiterer Abgeordneter und der Fraktion F.D.P.: Harmonisierung der Zulassungs- praxis von Pflanzenschutzmitteln auf europäischer Ebene (Drucksachen 14/3054, 14/4136) . . . . 14723 C c) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Ernährung, Landwirt- schaft und Forsten – zu dem Antrag der Fraktion CDU/CSU: Zulassung von Pflan- zenschutzmitteln auf nationaler und EU-Ebene beschleunigen – zu dem Antrag der Abgeordneten Marita Sehn, Ulrich Heinrich, weiterer Abgeordneter und der Fraktion F.D.P.: Wettbewerbsnachteile durch unter- schiedliche Zulassungspraxis von Pflanzenschutzmitteln in Europa zügig abbauen (Drucksachen 14/3096, 14/3298, 14/3713) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14723 C Ulrich Heinrich F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14723 D Heino Wiese (Hannover) SPD . . . . . . . . . . . . 14725 A Helmut Heiderich CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 14726 B Steffi Lemke BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 14728 B Ulrich Heinrich F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . 14728 D Helmut Heiderich CDU/CSU . . . . . . . . . . 14729 B Eva Bulling-Schröter PDS . . . . . . . . . . . . . . 14730 B Gustav Herzog SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 14731 A Tagesordnungspunkt 17: Erste Beratung des von den Abgeordneten Gerda Hasselfeldt, Heinz Seiffert, weiteren Abgeordneten und der Fraktion CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Erhöhung des Trinkgeldfreibetrages (Drucksache 14/4938 [neu]) . . . . . . . . . . . 14732 A in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 9: Erste Beratung des von den Abgeordneten Ernst Burgbacher, Gerhard Schüßler, wei- teren Abgeordneten und der Fraktion F.D.P. eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Einkommensteuergeset- zes (Abschaffung der Trinkgeldbesteue- rung) (Drucksache 14/5233) . . . . . . . . . . . . . . . 14732 B Klaus Brähmig CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 14732 C Simone Violka SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14734 B Klaus Brähmig CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 14735 A Ernst Burgbacher F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . 14737 A Christine Scheel BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 14738 B Dr. Barbara Höll PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14739 C Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 150. Sitzung. Berlin, Freitag, den 9. Februar 2001II Tagesordnungspunkt 19: Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Klaus Grehn, Petra Bläss, weiterer Abgeordneter und der Fraktion PDS: Aufhebung des Asylbewerberleistungsgesetzes (Drucksachen 14/3381, 14/4695) . . . . . . . 14740 A Brigitte Lange SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14740 B Dr. Barbara Höll PDS . . . . . . . . . . . . . . . . 14740 D Karl-Josef Laumann CDU/CSU . . . . . . . . . . 14743 B Marieluise Beck (Bremen) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14744 B Dr. Heinrich L. Kolb F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . 14745 B Pia Maier PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14746 B Marieluise Beck (Bremen) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14747 A Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14747 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 14749 A Anlage 2 Zu Protokoll gegebene Rede zur Beratung des Berichts: Aufhebung des Asylbewerber- leistungsgesetzes (Tagesordnungspunkt 19) Peter Weiß (Emmendingen) CDU/CSU . . . . . 14749 D Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 150. Sitzung. Berlin, Freitag, den 9. Februar 2001 III Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 150. Sitzung. Berlin, Freitag, den 9. Februar 2001
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 150. Sitzung. Berlin, Freitag, den 9. Februar 2001 14747 (C)(A) Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 150. Sitzung. Berlin, Freitag, den 9. Februar 2001 14749 (C) (D) (A) (B) Dr. Bartsch, Dietmar PDS 09.02.2001 Dr. Bauer, Wolf CDU/CSU 09.02.2001 Behrendt, Wolfgang SPD 09.02.2001* Dr. Berg, Axel SPD 09.02.2001 Bierling, Hans-Dirk CDU/CSU 09.02.2001 Dr. Blüm, Norbert CDU/CSU 09.02.2001 Bohl, Friedrich CDU/CSU 09.02.2001 Dr. Böhmer, Maria CDU/CSU 09.02.2001 Bosbach, Wolfgang CDU/CSU 09.02.2001 Bühler (Bruchsal), Klaus CDU/CSU 09.02.2001* Carstensen (Nordstrand), CDU/CSU 09.02.2001 Peter H. Dr. Däubler-Gmelin, SPD 09.02.2001 Herta Eymer (Lübeck), Anke CDU/CSU 09.02.2001 Fograscher, Gabriele SPD 09.02.2001 Formanski, Norbert SPD 09.02.2001 Friedhoff, Paul K. F.D.P. 09.02.2001 Friedrich (Altenburg), SPD 09.02.2001 Peter Dr. Fuchs, Ruth PDS 09.02.2001 Dr. Gerhardt, Wolfgang F.D.P. 09.02.2001 Gloser, Günter SPD 09.02.2001 Göring-Eckardt, Katrin BÜNDNIS 90/ 09.02.2001 DIE GRÜNEN Hempelmann, Rolf SPD 09.02.2001 Henke, Hans Jochen CDU/CSU 09.02.2001 Heyne, Kristin BÜNDNIS 90/ 09.02.2001 DIE GRÜNEN Hilsberg, Stephan SPD 09.02.2001 Höfken, Ulrike BÜNDNIS 90/ 09.02.2001 DIE GRÜNEN Hollerith, Josef CDU/CSU 09.02.2001 Ibrügger, Lothar SPD 09.02.2001 Kampeter, Steffen CDU/CSU 09.02.2001 Klappert, Marianne SPD 09.02.2001 Labsch, Werner SPD 09.02.2001 Leidinger, Robert SPD 09.02.2001 Lohmann (Neubranden- SPD 09.02.2001 burg), Götz-Peter Mascher, Ulrike SPD 09.02.2001 Müller (Düsseldorf), SPD 09.02.2001 Michael Nolte, Claudia CDU/CSU 09.02.2001 Ost, Friedhelm CDU/CSU 09.02.2001 Otto (Frankfurt), F.D.P. 09.02.2001 Hans-Joachim Dr. Pfaff, Martin SPD 09.02.2001 Pieper, Cornelia F.D.P. 09.02.2001 Rühe, Volker CDU/CSU 09.02.2001 Dr. Schäfer, Hansjörg SPD 09.02.2001 Schauerte, Hartmut CDU/CSU 09.02.2001 Schily, Otto SPD 09.02.2001 Schmidt (Aachen), Ulla SPD 09.02.2001 Schmitz (Baesweiler), CDU/CSU 09.02.2001 Hans Peter Dr. Schuchardt, Erika CDU/CSU 09.02.2001 Schultz (Everswinkel), SPD 09.02.2001 Reinhard Sebastian, Wilhelm-Josef CDU/CSU 09.02.2001 Dr. Spielmann, Margrit SPD 09.02.2001 Thiele, Carl-Ludwig F.D.P. 09.02.2001 Tröscher, Adelheid SPD 09.02.2001 Türk, Jürgen F.D.P. 09.02.2001 Uldall, Gunnar CDU/CSU 09.02.2001 Vogt (Pforzheim), Ute SPD 09.02.2001 Dr. Waigel, Theodor CDU/CSU 09.02.2001 Dr. Westerwelle, Guido F.D.P. 09.02.2001 Wohlleben, Verena SPD 09.02.2001 * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Anlage 2 Zu Protokoll gegebene Rede zurBeratung des Berichts: Aufhebung des Asylbe- werberleistungsgesetzes (Tagesordnungspunkt 19) Peter Weiß (Emmendingen)(CDU/CSU): Im Jahre 1993 hat der Deutsche Bundestag das Asylbewerberleis- tungsgesetz beschlossen, mit welchem die Leistungen für entschuldigt bisAbgeordnete(r) einschließlich entschuldigt bisAbgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlagen zum Stenographischen Bericht Asylsuchende und andere Ausländerinnen und Ausländer ohne dauerhaftes Aufenthaltsrecht aus dem Bundessozial- hilfegesetz (BSHG) herausgelöst und in einem eigenstän- digen Gesetz geregelt wurden. Die Gründe, die zum da- maligen Asylkompromiss und zur Schaffung dieses neuen Gesetzes führten, haben weiterhin Geltung. Der im Jahr 1992 zustande gekommene Asylkompro- miss beinhaltete, außerhalb des Bundessozialhilfegeset- zes deutlich abgesenkte Leistungen für Asylbewerber ei- genständig zu regeln und den Vorrang von Sachleistungen festzulegen. Dadurch sollte der Anreiz für nicht politisch Verfolgte reduziert werden, Asyl in Deutschland zu su- chen. Die dringende Notwendigkeit für dieses neue Gesetz ergab sich vor allem aus der Zunahme der Tätigkeit kri- mineller, gut organisierter und international tätiger Schlepperorganisationen. Die Not wie die Zukunftshoff- nungen vieler Menschen, die aus ihrer angestammten Hei- mat auswandern oder fliehen wollen, wird bis zum heuti- gen Tag in schamloser Weise von Organisationen ausgenutzt, die eine der verwerflichsten Formen des mo- dernen Menschenhandels betreiben. Deshalb sollte mit dem neuen Gesetz das Risiko reduziert werden, dass Geldleistungen des Bundessozialhilfegesetzes letztlich zur Bezahlung dieser Schlepperorganisationen und ihrer kriminellen Hintermänner verwendet werden. Deshalb war und ist das Asylbewerberleistungsgesetz kein Gesetz, das sich etwa gegen die Asylsuchenden wendet, sondern zuallererst ein Gesetz, das den kriminellen Machenschaf- ten der Schlepperorganisationen das Handwerk legt. Diese Organisationen knöpfen Asylsuchenden das Geld ab, das eigentlich für den Lebensunterhalt dieser Men- schen gedacht ist. Dieses Programm besteht mit gleicher Dringlichkeit auch heute fort. Wegen des nur vorübergehenden Aufenthaltes der Asylbewerber in der Bundesrepublik Deutschland konn- ten mit dem Asylbewerberleistungsgesetz die Leistungen zur Absicherung des Lebensunterhaltes geringer festge- setzt werden als die vergleichbaren Regelsätze des Bun- dessozialhilfegesetzes, da Integrationsleistungen zunächst nicht erforderlich sind. Dennoch sind die Leistungen exis- tenzsichernd angelegt. Die Reduzierung der Krankenhilfe und Krankenbehandlung auf das aus medizinischer Sicht unumgänglich Notwendige – vor allem die Behandlung von Akutkrankheiten und Schmerzzuständen – erfolgte ebenfalls wegen des nur vorübergehenden Aufenthalts der allermeisten Asylbewerber. Asylberechtigte erhalten dagegen vom Zeitpunkt der Anerkennung an die vollen Leistungen der Sozialhilfe wie auch die Inländer. Wer ein Bleiberecht in der Bundesrepublik erworben hat, der wird in keiner Weise gegenüber einem Inländer benach- teiligt. Auch die Gewährung von Sachleistungen ist so ange- legt, dass eine ausreichende Versorgung sichergestellt ist. So werden bei der Zuteilung von Lebensmitteln der unterschiedliche Bedarf von Kindern, Erwachsenen, Schwangeren etc. berücksichtigt. Die nach dem Asylbe- werberleistungsgesetz vorgesehene medizinische Versor- gung leistet das, was während eines nur vorübergehenden Aufenthaltes notwendig ist. Werdende Mütter und Wöch- nerinnen erhalten uneingeschränkte medizinische Hilfe. Dies zeigt, dass auch die Begründung des PDS-Antrags schlichtweg an der Realität vorbeigeht bzw. diese leugnet. Das Asylbewerberleistungsgesetz ist in keiner Weise in- human. Weiterhin bestehen also die guten und sachlich zu rechtfertigenden Gründe dafür, das Asylbewerberleis- tungsgesetz beizubehalten und damit für Asylbewerber andere Leistungen vorzusehen, als jene, die für Bezieher von Sozialhilfe gelten. Zielsetzung der Politik muss viel- mehr sein, dass über den Status eines Asylbewerbers möglichst schneller entschieden wird. Denn sobald die Statusfragen geklärt sind, können Bleibeberechtigte die vollen Leistungen des Bundessozialhilfegesetzes erhal- ten und regelt sich auch die Frage des Arbeitsmarktzu- gangs. Für uns gilt weiterhin: Wer als Asylsuchender zu uns kommt, erhält das Lebensnotwendige. Wer ein Bleibe- recht erworben hat, erhält auch die vollen Leistungen zur Integration in unserer Gesellschaft. Und wer nur ab- zocken und andere Menschen ausbeuten will, dem schie- ben wir einen Riegel vor. Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 150. Sitzung. Berlin, Freitag, den 9. Februar 200114750 (C) (D) (A) (B) Druck: MuK. Medien- und Kommunikations GmbH, Berlin
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Ursula Mogg


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Ich möchte grundsätzlich keine
    Zwischenfrage zulassen.

    Bei der Bundeswehr entstehen neue, moderne und at-
    traktive Arbeitsplätze. Die Reform der Bundeswehr wird
    vielen verbesserte Perspektiven bringen. Sie wird auf
    mittlere Sicht neue Aufstiegs- und Beförderungsmög-
    lichkeiten eröffnen. Das ist selbstverständlich auch eine
    Herausforderung für die Bereitschaft der Arbeitnehmerin-
    nen und Arbeitnehmer, sich auf Neues einzulassen. Auch
    dazu stehen die Angebote: gute Ausbildung, Fort- und
    Weiterbildung und zivilberufliche Qualifizierung; in Ko-
    operation mit den Kammern.

    Ich bin mir sicher: Diese Reform wird bei den Mitar-
    beiterinnen und Mitarbeitern der Bundeswehr einen
    neuen Motivationsschub erzeugen, da wir alle wissen,
    dass der Prozess der Erneuerung unumkehrbar ist. Die Zu-
    sage der Sozialverträglichkeit gilt in jeder Konsequenz.
    Jeder und jede wird die Chance haben, eine Antwort auf
    die ganz persönliche Lebens- und Berufsplanung zu fin-
    den.


    (Dr. Gerd Müller [CDU/CSU]: Überall protestieren die Gewerkschaften vor Ort! Überall laufen sie Sturm! Das ist doch doppelzüngig! Zynisch ist das!)


    – Herr Kollege, ich gehöre zu der kleinen Zahl privile-
    gierter Abgeordneter, die ein hartes Jahr der Diskussion
    vor Ort hinter sich haben. Ich sehe an dem Standort in Ko-
    blenz viele strahlende Gesichter, weil klar ist, welche Per-
    spektiven diese Bundeswehr bietet.


    (Beifall bei der SPD – Dr. Gerd Müller [CDU/ CSU]: Die Zivilbeschäftigten wissen seit zwei Wochen Bescheid!)


    Der Blick zurück macht Mut. In der Vergangenheit ist
    es gelungen, Erneuerungsprozesse sozialverträglich zu
    gestalten. Das wird auch in der Zukunft gelingen.

    Eine herausfordernde Aufgabe zur Gestaltung der Bun-
    deswehr der Zukunft liegt vor uns. Das ist ganz unbestrit-
    ten. Ich fordere Sie alle auf: Arbeiten wir gemeinsam da-
    ran!


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)




Rede von Dr. Hermann Otto Solms
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Als
nächster Redner hat das Wort der Kollege Paul Breuer von
der CDU/CSU-Fraktion.




Ursula Mogg
14702


(C)



(D)



(A)



(B)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Paul Breuer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine Da-
    men und Herren! Wenn man die Debatte hier verfolgt,
    auch gerade den letzten Redebeitrag von Frau Mogg, hat
    man den Eindruck, die Bundeswehr sei ein Feld für
    Betriebswirtschaftler oder Sozialpolitiker. Ich sage Ihnen
    eines: Die Bundeswehr ist ein wichtiges verteidigungs-
    und sicherheitspolitisches Instrument.


    (Zustimmung bei der SPD)

    Wir werden niemanden in Deutschland und darüber hi-
    naus überzeugen können, wofür wir diese Bundeswehr
    brauchen und haben, wenn wir nicht primär eine sicher-
    heits- und verteidigungspolitische Debatte darüber
    führen.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Lothar Mark [SPD]: Das müssen Sie mal Herrn Merz sagen!)


    Diese sicherheits- und verteidigungspolitische Debatte,
    meine Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kolle-
    gen, ist nicht hinreichend geführt worden. Das ist auch das
    Hauptproblem, das Verteidigungsminister Scharping hat.
    Sein Hauptproblem ist, dass er sagt, er wolle eine große
    Reform machen. Schaut man aber genau hin, stellt man
    fest: Er hat nicht das Geld dafür, die Reform nach vorne
    zu bringen, keine Anschubinvestition, keine Möglichkeit
    zu modernisieren, weder inhaltlich noch personell.

    Ich sage Ihnen, warum er es nicht hat: Er hat die Frak-
    tionen in der Regierung, SPD und Grüne, nicht davon
    überzeugen können, dass es wichtig ist, das zu tun, weil
    sie die sicherheitspolitische Debatte unterlassen haben.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Gernot Erler [SPD]: Wir machen es doch gerade!)


    Den Vorwurf, wir hätten die Bundeswehr in den 90er-
    Jahren nicht modernisiert,


    (Lothar Mark [SPD]: Das trifft zu!)

    muss man sich einmal genau anschauen. Die Entwicklung
    in den 90er-Jahren, in den letzten zehn Jahren,


    (Lothar Mark [SPD]: Da war alles noch viel schlimmer! Schauen Sie sich mal die Geländewagen an!)


    war insbesondere natürlich zunächst dadurch geprägt,
    dass der Warschauer Pakt zusammenbrach und die Sow-
    jetunion von der Bildfläche verschwand. Das hat uns ei-
    nen Sicherheitszugewinn hier in Mitteleuropa gebracht.
    Auf der anderen Seite hatten wir die Entwicklung, dass
    eine diffuse Sicherheitslage in Europa selbst – siehe Bal-
    kan – entstanden ist und dass Konflikte am Rande Euro-
    pas – Kaukasus, Nordafrika, Naher Osten – aufgetre-
    ten sind, die uns in Europa nicht ruhig lassen können.


    (Gernot Erler [SPD]: Und was habt ihr gemacht?)


    Wir müssen Sicherheit exportieren, wir müssen Stabili-
    tätspolitik betreiben.

    Als diese Debatte in der Sicherheitspolitik in den 90er-
    Jahren in Deutschland geführt wurde, haben Sie, SPD und
    Grüne, zunächst jämmerlich versagt, weil Sie glaubten,
    dass eine deutsche Verantwortungskultur, zusammen mit

    unseren Partnern mit Streitkräften ins Ausland zu gehen,
    ungefähr mit dem Imperialismus zu vergleichen war.


    (Zuruf von der SPD: Machen Sie Vergangenheitsbewältigung?)


    Das war doch Ihre Position in der damaligen Zeit.

    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der F.D.P. – Gernot Erler [SPD]: Die alten Schlachten müssen nochmals geschlagen werden!)


    Wir haben begonnen, im Übrigen gegen Ihren Willen,
    die Bundeswehr zu reformieren.


    (Gernot Erler [SPD]: Wann denn, um Gottes willen?)


    Wir haben zunächst einmal zahlenmäßig eine große An-
    passung vorgenommen. Die Bundeswehr ist fast halbiert
    worden. Wir haben die Krisenreaktionskräfte aufge-
    baut. Jetzt geht es darum, diesen Reformprozess fortzu-
    setzen.


    (Zuruf von der SPD: Das tun wir doch!)

    Wir wissen sehr genau, dass dieser Reformprozess fort-
    gesetzt werden muss, weil zwischen die Vereinigten Staa-
    ten von Amerika und Europa eine Lücke gekommen ist,
    eine Lücke der Investition, eine Lücke der Technologie.
    Wer nicht bereit ist, in Deutschland diese Verantwortung
    zu erkennen und als wesentliches Land in Europa und in
    der NATO hier etwas zu tun, der versagt in diesem Pro-
    zess.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der F.D.P. – Gernot Erler [SPD]: Deswegen: Machen Sie doch einfach mit!)


    Dieses Versagen, Herr Kollege Erler, werfe ich Ihnen und
    Ihrem Minister Scharping vor. Scharping ist ein Reform-
    versager.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Lothar Mark [SPD]: Sie haben gar keine Reformen gemacht!)


    Das, was Sie hier als größte Reform aller Zeiten für die
    Bundeswehr vorgeben, ist in meinen Augen eine Mogel-
    packung.


    (Zuruf von der SPD: Der Mann fürs Grobe!)

    Es ist auch in der Art, wie es präsentiert wird, eine Mo-
    gelpackung. Heute soll über Standorte diskutiert werden.
    Wir kennen die Realität.


    (Gernot Erler [SPD]: Was machen Sie denn? – Weiterer Zuruf von der SPD: Wo ist Ihr Konzept?)


    60 Standorte werden komplett geschlossen, an die 100 ins-
    gesamt massiv betroffen. Wie hat der Verteidigungsmi-
    nister Scharping die deutsche Öffentlichkeit, die Soldaten
    und die zivilen Mitarbeiter der Bundeswehr auf diese Dis-
    kussion vorbereitet? In der „Süddeutschen Zeitung“ vom
    18. April des letzten Jahres – das ist noch kein Jahr her –
    wird Herr Scharping mit folgender Aussage zitiert:






    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    Ich glaube nicht, dass wir mit Standortschließungen
    wirklich weiterkommen, denn das heißt ja immer
    auch, in die Lebens- und Arbeitsbedingungen der An-
    gehörigen der Bundeswehr einzugreifen ...

    Das hat er damals gesagt und heute sind 100 Standorte in
    Deutschland von Schließungen betroffen. Sie machen
    sich unglaubwürdig.


    (Zuruf von der SPD: Wo denn?)

    Gemessen an dem Anspruch, der vertreten worden ist,
    sind die vorgelegten Pläne eine Mogelpackung.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P. – Dr. Gerd Müller [CDU/CSU]: Das ist die Scharping-Lüge! – Zuruf von der SPD: Wer mogelt? – Peter Zumkley [SPD]: Ich dachte, wir wollten über Sicherheitspolitik diskutieren! Das ist die sicherheitspolitische Diskussion!)


    – Sparen Sie Ihre Luft! Sie brauchen sie noch.
    Eggesin in Mecklenburg-Vorpommern wurde hier als

    Beispiel genannt. Ministerpräsident Ringstorff, SPD,
    wird im „Nordkurier“ der letzten Tage zitiert: „Scharping
    hat falsche Hoffnungen geweckt.“ Der „Wiesbadener Ku-
    rier“ aus Hessen schreibt am 30. Januar – es ist also nur
    ein paar Tage her –:

    Ringen um den Standort Wiesbaden
    Das Bundesverteidigungsministerium hat gestern
    der Darstellung von Bundesministerin Heidemarie
    Wieczorek-Zeul widersprochen.

    Der Hintergrund war, dass Frau Wieczorek-Zeul – sie ist
    hier anwesend und sitzt im Übrigen auf der Regierungs-
    bank; Herr Scharping hat sich wieder irgendwohin ver-
    dünnisiert;


    (Zuruf von der SPD: Das ist eine Frechheit!)

    ich weiß nicht, wo er gerade ist – in Wiesbaden gesagt hat,
    sie habe die Zusage, die Wehrbereichsverwaltung Wies-
    baden bleibe erhalten. Die Realität heute sieht so aus, dass
    die Wehrbereichsverwaltung Wiesbaden geschlossen
    wird, nur die Außenstelle bleibt. So sieht die Glaubwür-
    digkeit von Verteidigungsminister Scharping und dieser
    Bundesregierung aus.


    (Dr. Uwe Küster [SPD]: Blubber, blubber, blubber!)


    Die Art, wie dieses Standortkonzept präsentiert wird,

    (Johannes Kahrs [SPD]: Haben Sie eins?)


    ist stellvertretend für das gesamte Reformkonzept. Sie er-
    heben hier den Anspruch, die Ausrüstung der Bundes-
    wehr zu modernisieren. Die Rede ist von großen Investi-
    tionen. Die Realität in der Bundeswehr ist völlig klar. Ich
    sage Ihnen eines: Die Rechnungen für die Reparaturen der
    Luftfahrzeuge und für andere Fahrzeuge der Bundeswehr
    aus dem vergangenen Jahr sind heute, Anfang Februar,
    noch nicht bezahlt.


    (Zuruf von der SPD: 16 Jahre Misswirtschaft!)

    Die Realität hinsichtlich der Planungen im Bundesvertei-
    digungsministerium über die Abwicklung des Haushal-

    tes 2001 – nennen Sie mich einen Lügner, wenn es nicht
    stimmt – sieht derzeit so aus, dass die Planer dazu aufge-
    fordert werden, dieses Haushaltsjahr mit Tricksereien zu
    gestalten. Sie müssen schon jetzt zugeben, dass sie die Re-
    paraturen des laufenden Jahres in diesem Jahr nicht be-
    zahlen können. Die Planer fordern die Industrie dazu auf,
    die Rechnungen im November zu stellen, damit man sie im
    März oder im April des kommenden Jahres bezahlen kann.

    Ich sage Ihnen voraus: Der Haushalt ist so knapp, dass
    Sie in diesem Jahr nicht dazu in der Lage sind, ein einzi-
    ges größeres Beschaffungsprojekt auf den Weg zu brin-
    gen. Der Anspruch, den Sie hier erheben, hat mit der
    Wirklichkeit einer echten Reform zum Zwecke der Mo-
    dernisierung der Bundeswehr nichts zu tun. Der Schaden
    für Deutschland in Bezug auf seinen Beitrag zur europä-
    ischen und zur nordatlantischen Sicherheit wird leider
    massiv werden.


    (Gernot Erler [SPD]: Anderen hat Herr Merz angerichtet!)


    Ändern Sie diese Politik! Es ist dringend notwendig.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P. – Johannes Kahrs [SPD]: Wo ist Ihr Konzept? Was wollen Sie inhaltlicht?)