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ID1413804400

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Glückwünsche zum Geburtstag des Abgeord- neten Dr. Heinz Riesenhuber . . . . . . . . . . . . 13463 A Tagesordnungspunkt III (Fortsetzung): a) Zweite Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bun- deshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2001 (Haushaltsgesetz 2001) (Drucksa- chen 14/4000, 14/4302) . . . . . . . . . . . 13459 A b) Beschlussempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses zu der Unter- richtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2000 bis 2004 (Drucksachen 14/4001, 14/4301, 14/4524) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13459 A Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und Forschung (Drucksachen 14/4518, 14/521) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13459 B Steffen Kampeter CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 13459 C Siegrun Klemmer SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13463 A Steffen Kampeter CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 13465 D Ulrike Flach F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13466 B Dr. Ilja Seifert PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . 13468 A Matthias Berninger BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13469 B Maritta Böttcher PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13471 D Edelgard Bulmahn, Bundesministerin BMBF 13473 C Werner Lensing CDU/CSU . . . . . . . . . . . 13474 A Ulrike Flach F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13476 C Dr. Gerhard Friedrich (Erlangen) CDU/CSU 13478 B Hans-Josef Fell BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 13481 A Ulrike Flach F.D.P . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13481 D Jörg Tauss SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13482 C Haushaltsgesetz 2001 (Drucksachen 14/4522, 14/4523) . . . . . . . . . . 13486 C Tagesordnungspunkt IV: Dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2001 (Haushaltsgesetz 2001) (Drucksachen 14/4000, 14/4302, 14/4501 bis 14/4520, 14/4521, 14/4522, 14/4523) . . . . . . 13486 D Adolf Roth (Gießen) CDU/CSU . . . . . . . . . . 13487 A Joachim Poß SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13490 A Dr. Günter Rexrodt F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . 13494 A Antje Hermenau BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13496 B Dr. Christa Luft PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13499 B Hans Jochen Henke CDU/CSU . . . . . . . . . . . 13500 D Hans Eichel, Bundesminister BMF . . . . . . . . . 13502 C Dr. Bernd Protzner CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 13505 D Namentliche Abstimmungen 13506 D, 13507 C, 13510 A Ergebnisse . . . . . . . . . . . . .13507 D, 13510 C, 13514 C Plenarprotokoll 14/138 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 138. Sitzung Berlin, Freitag, den 1. Dezember 2000 I n h a l t : Tagesordnungspunkt V: Zweite und dritte Beratung des von der Bun- desregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Neuregelung der sozialversiche- rungsrechtlichen Behandlung von einmalig ge- zahltem Arbeitsentgelt (Einmalzahlungs-Neu- regelungsgesetz) (Drucksachen 14/4371, 14/4409, 14/4743, 14/4803) . . . . . . . . . . . . . . 13512 B Gerd Andres, Parl. Staatssekretär BMA . . . . . 13513 A Heinz Schemken CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 13516 B Karl-Josef Laumann CDU/CSU . . . . . . . . 13518 B Katrin Göring-Eckardt BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13519 A Dr. Heinrich L. Kolb F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . 13519 D Gerd Andres, Parl. Staatssekretär BMA . . . . . 13520 D Dr. Heinrich L. Kolb F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . 13520 D Pia Maier PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13521 A Franz Thönnes SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13521 D Tagesordnungspunkt VI: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Reform des Zivilprozesses (Drucksache 14/4722) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13522 D Dr. Herta Däubler-Gmelin, Bundesministerin BMJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13523 A Norbert Röttgen CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 13524 B Helmut Wilhelm (Amberg) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13527 A Rainer Funke F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13527 D Dr. Evelyn Kenzler PDS . . . . . . . . . . . . . . . . 13528 D Joachim Stünker SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13529 C Norbert Röttgen CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 13531 B Dr. Herta Däubler-Gmelin SPD . . . . . . . . . . . 13531 C Joachim Stünker SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13531 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13532 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 13533 A Anlage 2 Erklärung der Abgeordneten Heidi Knake- Werner (PDS) zur Abstimmung über den Än- derungsantrag der Fraktion der F.D.P. zu der zweiten Beratung des Entwurfs des Haushalts- gesetzes 2001 (Drucksache 14/4829) und zur Abstimmung über den Entwurf eines Ge- setzes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2001 (Drucksachen 14/4522 und 14/4523) . . . . . . . 13533 D Anlage 3 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13534 A Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 138. Sitzung. Berlin, Freitag, den 1. Dezember 2000II Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 138. Sitzung. Berlin, Freitag, den 1. Dezember 2000
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 138. Sitzung. Berlin, Freitag, den 1. Dezember 2000 Joachim Stünker 13532 (C)(A) Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 138. Sitzung. Berlin, Freitag, den 1. Dezember 2000 13533 (C) (D) (A) (B) Balt, Monika PDS 01.12.2000 Dr. Blank, CDU/CSU 01.12.2000 Joseph-Theodor Dr. Blens, Heribert CDU/CSU 01.12.2000 Dr. Blüm, Norbert CDU/CSU 01.12.2000 Dr. Bötsch, Wolfgang CDU/CSU 01.12.2000 Bühler (Bruchsal), CDU/CSU 01.12.2000 Klaus Bulling-Schröter, Eva PDS 01.12.2000 Burchardt, Ursula SPD 01.12.2000 Caesar, Cajus CDU/CSU 01.12.2000 Frankenhauser, Herbert CDU/CSU 01.12.2000 Friedhoff, Paul K. F.D.P. 01.12.2000 Friedrich (Bayreuth), F.D.P. 01.12.2000 Horst Gehrcke, Wolfgang PDS 01.12.2000 Dr. Gerhardt, Wolfgang F.D.P. 01.12.2000 Girisch, Georg CDU/CSU 01.12.2000 Dr. Grehn, Klaus PDS 01.12.2000 Haack (Extertal), SPD 01.12.2000 Karl-Hermann Hasselfeldt, Gerda CDU/CSU 01.12.2000 Dr. Haussmann, Helmut F.D.P. 01.12.2000 Heyne, Kristin BÜNDNIS 90/ 01.12.2000 DIE GRÜNEN Hiksch, Uwe PDS 01.12.2000 Homburger, Birgit F.D.P. 01.12.2000 Dr. Hoyer, Werner F.D.P. 01.12.2000 Kelber, Ulrich SPD 01.12.2000 Kolbow, Walter SPD 01.12.2000 Lehn, Waltraud SPD 01.12.2000 Louven, Julius CDU/CSU 01.12.2000 Müller (Berlin), PDS 01.12.2000 Manfred Ostrowski, Christine PDS 01.12.2000 Pau, Petra PDS 01.12.2000 Pieper, Cornelia F.D.P. 01.12.2000 Rauen, Peter CDU/CSU 01.12.2000 Reiche, Katherina CDU/CSU 01.12.2000 Rühe, Volker CDU/CSU 01.12.2000 Schenk, Christina PDS 01.12.2000 Schily, Otto SPD 01.12.2000 Schmitz (Baesweiler), CDU/CSU 01.12.2000 Hans Peter von Schmude, Michael CDU/CSU 01.12.2000 Dr. Schockenhoff, CDU/CSU 01.12.2000 Andreas Schulhoff, Wolfgang CDU/CSU 01.12.2000 Schultz (Everswinkel), SPD 01.12.2000 Reinhard Simm, Erika SPD 01.12.2000 Spranger, Carl-Dieter CDU/CSU 01.12.2000 Dr. Stadler, Max F.D.P. 01.12.2000 Dr. Freiherr von CDU/CSU 01.12.2000 Stetten, Wolfgang Dr. Uhl, Hans-Peter CDU/CSU 01.12.2000 Dr. Waigel, Theodor CDU/CSU 01.12.2000 Wiese (Hannover), SPD 01.12.2000 Heino Wissmann, Matthias CDU/CSU 01.12.2000 Wohlleben, Verena SPD 01.12.2000 Wolf (Frankfurt), BÜNDNIS 90/ 01.12.2000 Margareta DIE GRÜNEN Wülfing, Elke CDU/CSU 01.12.2000 Anlage 2 Erklärung der Abgeordneten Heidi Knake-Werner (PDS) zurAbstimmung über den Änderungsantrag der Fraktion der F.D.P. zu der zweiten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 2001 (Druck- sache 14/4829) und zur Abstimmung über den Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2001 (Drucksachen 14/4522 und 14/4523) Für die PDS-Fraktion erkläre ich, dass wir irrtümlich bei der Abstimmung zum Haushaltsgesetz 2001 (Drucksache 14/4522 und 14/4523) sowie zum Änderungsantrag der FDP § 25 Abs. 2 Satz 1 HHG mit Enthaltung gestimmt haben. Das Votum der PDS-Fraktion lautet bei beiden Abstim- mungen Nein. entschuldigt bisAbgeordnete(r) einschließlich entschuldigt bisAbgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlagen zum Stenographischen Bericht Anlage 3 Die Fraktion der CDU/CSU hat mit Schreiben vom 30. November 2000 – den Antrag „Energiepreiserhöhung zurück- nehmen, Energiebesteuerung in Europa har- monisieren“ – Drucksache 14/293 –, – den Antrag „Rücknahme des „Steuerentlas- tungsgesetzes 1999/2000/2002“ des „Gesetzes zum Einstieg in die ökologische Steuerreform“ sowie des „Gesetzes zur Neuregelung der geringfügigen Beschäftigungsverhältnisse“ – Drucksache 14/536 – und – den Antrag „Diskriminierung von ‚Frauen bei- den Olympischen Spielen in Sydney 2000“ – Drucksache 14/2240 – zurückgezogen. Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mit- geteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden EU-Vorla- gen bzw. Unterrichtungen durch das Europäische Parla- ment zur Kenntnis genommen oder von einer Beratung abgesehen hat. Innenausschuss Drucksache 14/3428 Nr. 1.7 Finanzausschuss Drucksache 14/4170 Nr. 2.44 Drucksache 14/4170 Nr. 2.49 Drucksache 14/4170 Nr. 2.72 Drucksache 14/4170 Nr. 2.79 Drucksache 14/4170 Nr. 2.87 Drucksache 14/4309 Nr. 1.15 Drucksache 14/4309 Nr. 1.31 Ausschuss fürWirtschaft und Technologie Drucksache 14/2952 Nr. 2.8 Drucksache 14/2952 Nr. 2.14 Drucksache 14/2952 Nr. 2.16 Drucksache 14/2952 Nr. 2.17 Drucksache 14/2952 Nr. 2.19 Drucksache 14/2952 Nr. 2.27 Drucksache 14/2952 Nr. 2.31 Drucksache 14/2952 Nr. 2.32 Drucksache 14/2952 Nr. 2.33 Drucksache 14/2952 Nr. 2.34 Drucksache 14/3050 Nr. 2.28 Drucksache 14/3050 Nr. 2.29 Drucksache 14/3050 Nr. 2.30 Drucksache 14/3050 Nr. 2.31 Drucksache 14/3723 Nr. 2.4 Drucksache 14/4170 Nr. 1.14 Drucksache 14/4170 Nr. 2.13 Drucksache 14/4170 Nr. 2.15 Drucksache 14/4170 Nr. 2.32 Drucksache 14/4170 Nr. 2.43 Drucksache 14/4170 Nr. 2.46 Drucksache 14/4170 Nr. 2.56 Drucksache 14/4170 Nr. 2.61 Drucksache 14/4170 Nr. 2.63 Drucksache 14/4170 Nr. 2.66 Drucksache 14/4170 Nr. 2.67 Drucksache 14/4170 Nr. 2.68 Drucksache 14/4170 Nr. 2.75 Drucksache 14/4170 Nr. 2.77 Drucksache 14/4170 Nr. 2.80 Drucksache 14/4170 Nr. 2.85 Drucksache 14/4170 Nr. 2.88 Drucksache 14/4170 Nr. 2.89 Drucksache 14/4170 Nr. 2.92 Drucksache 14/4309 Nr. 1.1 Drucksache 14/4309 Nr. 1.10 Drucksache 14/4309 Nr. 1.11 Drucksache 14/4309 Nr. 1.12 Drucksache 14/4309 Nr. 1.23 Drucksache 14/4309 Nr. 1.34 Drucksache 14/4309 Nr. 1.35 Drucksache 14/4309 Nr. 1.43 Drucksache 14/4309 Nr. 1.47 Drucksache 14/4309 Nr. 1.48 Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Drucksache 14/671 Nr. 2.32 Drucksache 14/1708 Nr. 2.1 Drucksache 14/1708 Nr. 2.2 Drucksache 14/1708 Nr. 2.4 Drucksache 14/1708 Nr. 2.10 Drucksache 14/1708 Nr. 2.14 Drucksache 14/1778 Nr. 2.1 Drucksache 14/1778 Nr. 2.8 Drucksache 14/1778 Nr. 2.9 Drucksache 14/2747 Nr. 2.16 Drucksache 14/2747 Nr. 2.41 Drucksache 14/2747 Nr. 2.42 Ausschuss für Arbeit und Soziales Drucksache 14/3050 Nr. 2.25 Drucksache 14/3341 Nr. 2.28 Drucksache 14/3341 Nr. 2.38 Ausschuss für Gesundheit Drucksache 14/4309 Nr. 1.30 Drucksache 14/4441 Nr. 1.5 Drucksache 14/4441 Nr. 1.18 Ausschuss für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen Drucksache 14/3859 Nr. 1.1 Drucksache 14/3859 Nr. 2.1 Drucksache 14/3859 Nr. 2.9 Drucksache 14/3859 Nr. 2.12 Drucksache 14/4170 Nr. 2.59 Drucksache 14/4170 Nr. 2.62 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Drucksache 14/4170 Nr. 1.2 Drucksache 14/4170 Nr. 2.2 Ausschuss für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe Drucksache 14/3576 Nr. 1.4 Drucksache 14/3576 Nr. 1.5 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung Drucksache 14/4441 Nr. 1.8 Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 138. Sitzung. Berlin, Freitag, den 1. Dezember 200013534 (C) (D) (A) (B) Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 14/3428 Nr. 2.17 Drucksache 14/4170 Nr. 1.7 Drucksache 14/4309 Nr. 1.8 Drucksache 14/4309 Nr. 1.27 Drucksache 14/3409 Nr. 1.46 Drucksache 14/4441 Nr. 1.24 Ausschuss für Kultur und Medien Drucksache 14/4170 Nr. 2.65 Drucksache 14/4309 Nr. 1.39 Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 138. Sitzung. Berlin, Freitag, den 1. Dezember 2000 13535 (C)(A) Druck: MuK. Medien- und Kommunikations GmbH, Berlin
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Rudolf Seiters


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Ich schließe
    die Aussprache.

    Wir kommen nun zu einer Reihe von Abstimmungen.
    Zunächst stimmen wir über die Änderungsanträge ab.

    Abstimmung über den Änderungsantrag der Fraktion
    der CDU/CSU auf Drucksache 14/4790. Wer stimmt
    dafür? – Wer stimmt dagegen? – Enthaltungen? – Der Än-
    derungsantrag ist mit den Stimmen von SPD und Bünd-
    nis 90/Die Grünen gegen die Stimmen der CDU/CSU bei
    Enthaltung von F.D.P. und PDS abgelehnt.

    Abstimmung über den Änderungsantrag der Fraktion
    der CDU/CSU auf Drucksache 14/4791. Wer stimmt
    dafür? – Wer stimmt dagegen? – Enthaltungen? – Der Än-
    derungsantrag ist mit dem gleichen Stimmenverhältnis
    wie zuvor abgelehnt.

    Abstimmung über den Änderungsantrag der Frak-
    tion der F.D.P. auf Drucksache 14/4830. Wer stimmt
    dafür? – Wer stimmt dagegen? – Enthaltungen? – Der

    Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 138. Sitzung. Berlin, Freitag, den 1. Dezember 2000
    Jörg Tauss

    13485


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    Änderungsantrag ist mit den Stimmen von SPD und
    Bündnis 90/Die Grünen abgelehnt.

    Abstimmung über den Änderungsantrag der Fraktion
    der F.D.P. auf Drucksache 14/4831. Wer stimmt dafür? –
    Wer stimmt dagegen? – Enthaltungen? – Der Änderungs-
    antrag ist mit den Stimmen von SPD, CDU/CSU und
    Bündnis 90/Die Grünen gegen die Stimmen von F.D.P.
    und PDS abgelehnt.

    Abstimmung über den Änderungsantrag der Fraktion
    der F.D.P. auf Drucksache 14/4832. Wer stimmt dafür? –
    Wer stimmt dagegen? – Enthaltungen? – Der Änderungs-
    antrag ist mit den Stimmen der Koalition gegen die Stim-
    men der Opposition abgelehnt.

    Abstimmung über den Änderungsantrag der Fraktion
    der F.D.P. auf Drucksache 14/4834. Wer stimmt dafür? –
    Wer stimmt dagegen? – Enthaltungen? – Der Änderungs-
    antrag ist mit den Stimmen der Koalition gegen die übri-
    gen Stimmen des Hauses abgelehnt.

    Abstimmung über den Änderungsantrag der Fraktion
    der PDS auf Drucksache 14/4824. Wer stimmt dafür? Wer
    stimmt dagegen? – Enthaltungen? – Der Änderungsantrag
    ist mit den Stimmen des Hauses gegen die Stimmen der
    PDS abgelehnt.

    Abstimmung über den Änderungsantrag der Fraktion
    der PDS auf Drucksache 14/4825. Wer stimmt dafür? –
    Wer stimmt dagegen? – Enthaltungen? – Der Änderungs-
    antrag ist mit den Stimmen des Hauses gegen die Stimmen
    der PDS abgelehnt.

    Abstimmung über den Änderungsantrag der Fraktion
    der PDS auf Drucksache 14/4826. Wer stimmt dafür? –
    Wer stimmt dagegen? – Enthaltungen? – Der Änderungs-
    antrag ist mit dem gleichen Stimmenverhältnis wie zuvor
    abgelehnt.

    Abstimmung über den Änderungsantrag der Fraktion
    der PDS auf Drucksache 14/4827. Wer stimmt dafür? –
    Wer stimmt dagegen? – Enthaltungen? – Der Änderungs-
    antrag ist mit den Stimmen des Hauses gegen die Stimmen
    der PDS abgelehnt.

    Abstimmung über den Änderungsantrag der Fraktion
    der PDS auf Drucksache 14/4828. Wer stimmt dafür? –
    Wer stimmt dagegen? – Enthaltungen? – Der Änderungs-
    antrag ist abgelehnt.

    Abstimmung über den Änderungsantrag der Fraktion
    der F.D.P. auf Drucksache 14/4833. Wer stimmt dafür? –
    Wer stimmt dagegen? – Enthaltungen? – Der Änderungs-
    antrag ist mit den Stimmen der Koalition gegen die Stim-
    men von CDU/CSU und F.D.P. bei Enthaltung der PDS
    abgelehnt.

    Abstimmung über den Einzelplan 30 in der Ausschus-
    sfassung. Wer stimmt dafür? – Wer stimmt dagegen? –
    Enthaltungen? – Der Einzelplan 30 ist mit den Stimmen
    von SPD und Bündnis 90/Die Grünen gegen die Stimmen
    von CDU/CSU, F.D.P. und PDS angenommen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Lauer Beifall! – Gegenruf des Abg. Jörg Tauss [SPD]: Ein bisschen Freude, Herr Kampeter, wäre jetzt angebracht!)


    – Das Abstimmungsergebnis hing bestimmt mit der Rede
    von Herrn Tauss zusammen.


    (Heiterkeit – Beifall bei der SPD – Jörg Tauss [SPD]: Schwere Überzeugungsarbeit!)


    Ich rufe auf:
    III. 24 Haushaltsgesetz 2001

    – Drucksachen 14/4522, 14/4523 –
    Berichterstattung:
    Abgeordnete Dietrich Austermann
    Michael von Schmude
    Hans Georg Wagner
    Oswald Metzger
    Dr. Günter Rexrodt
    Dr. Christa Luft

    Eine Aussprache ist nicht vorgesehen.
    Wir kommen deshalb gleich zur Abstimmung.

    Zunächst stimmen wir über einen Änderungsantrag der
    Fraktion der F.D.P. auf Drucksache 14/4829 ab. Wer
    stimmt für diesen Änderungsantrag? – Wer stimmt dage-
    gen? – Enthaltungen? – Der Änderungsantrag ist mit den
    Stimmen der Koalitionsfraktionen gegen die Stimmen von
    F.D.P. und CDU/CSU bei Enthaltung der PDS abgelehnt.1)

    Ich bitte nun diejenigen, die dem Gesetzentwurf in der
    Ausschussfassung zustimmen wollen, um das Handzei-
    chen. – Wer stimmt dagegen? – Enthaltungen? – Der Ge-
    setzentwurf ist damit in zweiter Beratung mit den Stimmen
    der Koalitionsfraktionen gegen die Stimmen von CDU/
    CSU und F.D.P. bei Enthaltung der PDS angenommen.2)

    Wir kommen jetzt zur Abstimmung über die Be-
    schlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Un-
    terrichtung durch die Bundesregierung „Finanzplan des
    Bundes 2000 bis 2004“, Drucksachen 14/4001, 14/4301
    und 14/4524. Der Ausschuss empfiehlt Kenntnisnahme.
    Wer stimmt für diese Beschlussempfehlung? – Wer
    stimmt dagegen? – Keine Enthaltungen? – Die Beschluss-
    empfehlung ist einstimmig angenommen.

    Ich rufe den Tagesordnungspunkt IV auf:
    Dritte Beratung des von der Bundesregierung ein-
    gebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Fest-
    stellung des Bundeshaushaltsplans für das Haus-
    haltsjahr 2001

    (Haushaltsgesetz 2001)

    – Drucksachen 14/4000, 14/4302, 14/4501 bis
    14/4520, 14/4521, 14/4522, 14/4523 –
    Berichterstattung:
    Abgeordnete Dietrich Austermann
    Michael von Schmude
    Hans Georg Wagner
    Oswald Metzger
    Dr. Werner Hoyer
    Dr. Christa Luft

    Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 138. Sitzung. Berlin, Freitag, den 1. Dezember 2000
    Vizepräsident Dr. h. c. Rudolf Seiters
    13486


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    1, 2) siehe Anlage 2

    Es liegen sechs Entschließungsanträge der Fraktion der
    CDU/CSU, sechs Entschließungsanträge der Fraktion der
    F.D.P. und zwei Entschließungsanträge der Fraktion der
    PDS vor. Über den Gesetzentwurf sowie zwei Ent-
    schließungsanträge der Fraktion der F.D.P. und einen Ent-
    schließungsantrag der Fraktion der PDS werden wir spä-
    ter namentlich abstimmen.

    Nach einer interfraktionellen Vereinbarung sind für die
    Aussprache anderthalb Stunden vorgesehen. – Ich höre
    keinen Widerspruch. Dann ist so beschlossen.

    Ich eröffne die Aussprache und erteile das Wort für die
    CDU/CSU-Fraktion dem Kollegen Adolf Roth.

    Adolf Roth (Gießen) (CDU/CSU) (von Abgeordneten
    der CDU/CSU mit Beifall begrüßt): Herr Präsident!
    Meine sehr verehrten Kolleginnen und Kollegen! Zu Be-
    ginn der dritten Lesung des Bundeshaushaltes 2001 lassen
    Sie mich zunächst in meiner Funktion als Vorsitzender des
    Haushaltsausschusses die Gelegenheit wahrnehmen, all
    unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Ausschuss-
    sekretariat, in den Fraktionsarbeitsgruppen, in unseren
    Büros, beim Bundesrechnungshof und in den Ministerien
    ein herzliches Dankeschön für die konstruktive Zusam-
    menarbeit unter schwierigen Bedingungen zu sagen.


    (Beifall im ganzen Hause)

    Wir haben den Haushalt 2001 termingerecht in der parla-
    mentarischen Beratungsrunde abschließen können. Den
    an der Stirnseite unseres Plenarsaales anwesenden tüchti-
    gen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Ausschuss-
    sekretariats möchte ich meinen besonderen Dank und
    meine Anerkennung aussprechen.


    (Beifall bei der CDU/CSU, der SPD, der F.D.P. und der PDS)


    Wir haben nach wochenlangen Berichterstatter-
    gesprächen und Einzelberatungen am Ende über insge-
    samt 1 240 parlamentarische Initiativen, Vorschläge der
    Berichterstatter, Plus-Minus-Listen der Ministerien und
    Ini-tiativen bis zur Bereinigungssitzung zu beraten und
    abzustimmen gehabt. Wir haben es am Ende geschafft. Ich
    denke, dass wir uns letztmalig den äußerst schwierigen
    Arbeitsbedingungen in der Luisenstraße aussetzen muss-
    ten und nach einem, wie ich hoffe, pünktlichen Umzug ins
    Paul-Löbe-Haus


    (Dr. Wolfgang Gerhardt [F.D.P.]: Vielleicht gibt es einen Wassereinbruch!)


    wieder eine attraktivere Arbeitsatmosphäre haben wer-
    den.

    Auf die Frage, wie wir das überhaupt hinbekommen
    haben, kann ich nur antworten: Der Indianer kennt keinen
    Schmerz.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und der F.D.P.)


    Außerdem haben wir in der Rotstiftzone des Parlaments,
    wie jeder weiß, auch eine besondere Streit- und Parla-
    mentskultur. Wenn wir uns durch die Bereinigungssitzung
    durchgekämpft haben, in der der letzte Krach beigelegt

    und die letzten Auseinandersetzungen beendet werden
    müssen, dann trinken wir zum Abschluss gemeinsam ei-
    nen Schnaps und schauen uns auch wieder in die Augen.
    So gehört es sich unter guten Haushaltspolitikern.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und der F.D.P.)


    Meine Damen und Herren, jeder weiß, dass beim poli-
    tischen Kampf um knappes Haushaltsgeld die viel be-
    schworene Konsensdemokratie schnell an ihre Grenzen
    stößt. Die Mehrheit wie die Minderheit im Haushaltsaus-
    schuss – aus wohlbegründeter Tradition von einem Oppo-
    sitionspolitiker geführt – müssen die klar definierte Posi-
    tion des Parlaments gegenüber der Exekutive vertreten,
    denn die Verfügung über die Finanzmittel unseres Staa-
    tes obliegt der Bundesregierung nur im Bereich der poli-
    tischen Initiative. Das Bewilligungsrecht und die Pflicht
    zur Kontrolle liegen beim Parlament. Ich denke, wir ha-
    ben allen Anlass, diese klare Kompetenzabgrenzung auch
    zu verteidigen und sie durch niemanden aushöhlen zu las-
    sen. Wir können uns keine Entparlamentarisierung der
    Politik in Deutschland erlauben.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD und des Abg. Dr. Günter Rexrodt [F.D.P.])


    Für das Haushaltsjahr 2001 kann sich die Bundesre-
    gierung ganz sicher nicht über mangelnde Generosität der
    Koalitionäre im Haushaltsausschuss beklagen. Denn es ist
    für mich nach langjähriger Arbeit im Haushaltsbereich
    eine wirklich neue Erkenntnis, dass am Ende des parla-
    mentarischen Verfahrens alle Einzelpläne der Ministe-
    rien – also ohne Ausnahme – einen materiellen Aufwuchs
    erfahren haben. Sie haben nicht nur die 5 Milliarden DM
    kalkulatorische Zinsersparnis in Investitionen gelenkt,
    sondern Sie haben noch deutlich mehr als 1 Milliarde DM
    den Ressorts zusätzlich bewilligt. Das heißt, Sie haben
    mehr bewilligt, als die Bundesregierung überhaupt beim
    Parlament beantragt hatte.


    (Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Sparen nennt man das!)


    Sie mögen sagen, die Sparsamkeit von Rot-Grün
    drückt sich in einer besonderen Großzügigkeit bei der
    Verteilung aus. Aber dann stehen Sie bitte auch dazu, statt
    wie die Kraftprotze der neuen Konsolidierungsepoche
    durchs Parlament zu laufen.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Das, was geschehen ist, hat mit Sparsamkeit im Detail
    herzlich wenig zu tun gehabt.

    Damit wende ich mich an den Bundesfinanzminister:
    Herr Eichel, Ihr Regierungsentwurf zum Bundeshaus-
    halt 2001, den Sie im Juli im Kabinett zur Verabschiedung
    gebracht haben, ist, wenn man ihn nüchtern bewertet, ein
    reiner Routinehaushalt ohne neue politische Markierun-
    gen gewesen.


    (Dr. Günter Rexrodt [F.D.P.]: Richtig! – Uta Titze-Stecher [SPD]: Das stimmt nicht!)


    Er ist ein Fortschreibungshaushalt in einem engen Ge-
    füge von Haushaltskennziffern und Entwicklungsreihen.

    Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 138. Sitzung. Berlin, Freitag, den 1. Dezember 2000
    Vizepräsident Dr. h. c. Rudolf Seiters

    13487


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    Ich glaube, Sie haben das auch selber gemerkt, denn Sie
    haben am Dienstag bei der Aussprache hier im Parlament
    davon gesprochen, dass die unverhoffte Milliardenein-
    nahme aus der Lizenzvergabe bei UMTS für Sie ein Zu-
    fallsfund gewesen sei.

    Das ist eine zutreffende Beschreibung. Sie wird auch
    nicht dadurch relativiert, dass der Bundeskanzler am Mitt-
    woch in der Aussprache hier im Parlament etwas verlegen
    auf diese neue Semantik reagiert hat.

    Ich glaube, es hätte überhaupt keine politische Akzen-
    tuierung für das kommende Haushaltsjahr gegeben


    (Hans Eichel, Bundesminister: Stimmt nicht!)

    ohne diese nach der Veräußerung der UMTS-Lizenzen zu-
    sätzlich bewilligten Milliarden.


    (Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Eine positive Erblast!)


    Ich füge hinzu, Herr Minister Eichel: Sie profitieren
    hier unverdientermaßen


    (Hans Eichel, Bundesminister: Quatsch!)

    vom Erfolg der früheren Bundesregierung,


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    von der Reformpolitik im Bereich von Post und Telekom-
    munikation. Diese Politik ist mit den Namen von Christian
    Schwarz-Schilling und von Wolfgang Bötsch verbunden,
    aber ganz gewiss nicht mit Ihrem Namen. Deshalb kassie-
    ren Sie hier eine Dividende, die Ihnen nicht zusteht,


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    im Gegenteil: Mit Ihrem Namen und mit dem Namen des
    Bundeskanzlers ist die politische Absage an diese Libera-
    lisierungspolitik und deren Bekämpfung verbunden ge-
    wesen, denn Sie haben seinerzeit gegen die Privatisierung
    im Bereich der Post gestimmt.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Bremser!)


    Stehen Sie dazu!

    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Natürlich gehört die Verwendung dieser Zinserspar-
    nisse im investiven Bereich zu den Optionen, die sich
    aus der Entwicklung ergeben haben, aber ich weise da-
    rauf hin: Die Deutsche Bundesbank und auch die Sach-
    verständigen haben diesen Weg als den eher zweitbesten
    eingestuft. Sie, Herr Eichel, haben am Dienstag dem Par-
    lament gesagt, etwas anderes sei politisch nicht durch-
    setzbar gewesen, etwa eine zusätzliche Schuldentilgung,
    wie sie ja selbst in Teilen der Koalition ursprünglich be-
    absichtigt gewesen war.

    Ich glaube, Sie räumen damit ein, dass Sie die uner-
    warteten UMTS-Einnahmen aus der Verlegenheit befreit
    haben, selbst und aus eigener politischer Initiative einen
    qualitativen Umbau der Haushaltsstruktur hin zu mehr in-
    vestiven und zukunftsorientierten Ausgaben vorzuneh-
    men. Das ist die Situation gewesen.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Wenn es zutrifft, dass der Kern des Haushaltes, den wir
    heute nach dem Ende der parlamentarischen Beratungen
    verabschieden, auf einem Zufallsfund auf der Einnahme-
    seite basiert, dann kann ich nur sagen: Dieser Bundes-
    haushalt ist ein Zufallsprodukt der Bundesregierung und
    fügt sich in den Rahmen der Beliebigkeit Ihrer übrigen
    Entscheidungen ein.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Lassen Sie mich in diesem Zusammenhang noch einen

    Punkt hinzufügen. Ich glaube, dass die Sondertilgung für
    die Erblastschulden und für die Verbindlichkeiten im Zu-
    sammenhang mit der Währungsumstellung in Höhe von
    100 Milliarden DM zu der Überlegung hätte führen müs-
    sen, ob jetzt nicht der Zeitpunkt für eine weitere Absen-
    kung des Solidaritätszuschlages auf etwa 4 Prozent ge-
    kommen ist. Bei den Beratungen zum Solidarpakt
    1993/94, an denen Sie ja teilgenommen haben, ist der So-
    lidaritätszuschlag dem Bund als ein befristeter Ausgleich
    für


    (Hans Eichel, Bundesminister: Aufbau Ost!)

    den Schuldendienst nach der Übernahme der DDR-Schul-
    denlast zugewiesen worden. Er hat mit dem Aufbau Ost,
    wie Sie sehr wohl wissen, überhaupt nichts zu tun.


    (Hans Eichel, Bundesminister: Völlig falsch!)

    Er wird von den Steuerzahlern in Ost und West finanziert.
    Das ist die Situation.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Herr Minister Eichel, Sie sind jetzt eineinhalb Jahre im

    Amt. Nach dem für Sie überraschenden Aufgabenwechsel
    haben Sie in Berlin früher vertretene Positionen deutlich
    korrigieren müssen. Das wirft Ihnen niemand vor. Aber
    wir müssen Sie daran erinnern, dass Sie damals in den
    90er-Jahren in Ihrer Funktion als Ministerpräsident – Sie
    waren sozusagen das Gegengewicht im Bundesrat – ge-
    gen die „Kaputtsparer“ in Bonn operiert haben.


    (Hans Eichel, Bundesminister: Das ist falsch! – Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Da hatte er noch die Spendierhosen an!)


    Hätten Sie damals nicht so schamlos eine solche Ob-
    struktions- und Blockadepolitik betrieben, wären wir in
    Deutschland weiter, weil einige der Probleme, mit denen
    auch Sie sich heute herumschlagen müssen, längst gelöst
    wären.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Ich werfe Ihnen vor, dass Sie bis heute nicht zu einem

    fairen Gesamturteil über die Finanzpolitik der 90er-Jahre
    gekommen sind. Sie fuchteln bei jeder sich bietenden Ge-
    legenheit mit Grafiken herum und argumentieren mit
    endlosen Zahlenkolonnen gegen die damalige Politik. Ich
    denke, das ist weder souverän noch sachgerecht. Sie wer-
    den aber damit den Stolz der CDU/CSU und den Stolz der
    Deutschen in Ost und West auf den Erfolg der Aufbauar-
    beiten nach der glücklichen Wiedervereinigung nicht
    schmälern können. Es wäre an der Zeit, dass Sie ein fai-
    res Urteil über diese Politik wenigstens ansatzweise in das
    Bild der Vergangenheit einfügen könnten.

    Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 138. Sitzung. Berlin, Freitag, den 1. Dezember 2000
    Adolf Roth (Gießen)

    13488


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    Ich sage Ihnen noch einmal – wir werden diesen Stand-
    punkt immer wiederholen –: 1982, zum Ende der SPD-ge-
    führten Bundesregierung, betrug das staatliche Finanzie-
    rungsdefizit in Deutschland 4,4 Prozent. Das entspräche in
    heutigen Kategorien des Bruttoinlandsprodukts einer
    Summe von 180Milliarden DM. Wir hatten bis zum Jahre
    1989 dieses Finanzierungsdefizit in einen gesamtstaatli-
    chen – kleinen – Überschuss verwandelt, der uns in die
    Lage versetzt hat, die Lasten der Wiedervereinigung zu
    meistern. Am Ende unserer Regierungszeit 1998 war das
    Finanzierungsdefizit wieder auf 1,5 Prozent abgeschmol-
    zen, also auf ein Drittel des Finanzierungsdefizits, das die
    sozialdemokratische Bundesregierung 1982 hinterlassen
    hat.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Wir hatten die niedrigste Ausgabenquote des Bundes

    und eine sinkende Staatsquote. Außerdem hatten wir die
    niedrigste Steuerquote in unserer Geschichte. Alle diese
    Punkte müssen in diesem Zusammenhang erwähnt wer-
    den.

    Wenn Sie heute beklagen, dass die Finanzierung des
    Bundes eine Schieflage aufweist, dann muss ich sagen,
    dass das zutreffend ist. Aber ich frage Sie hier erneut: Wen
    wollen Sie eigentlich anklagen? Bei wem wollen Sie
    Empörung hervorrufen? Sie waren doch als Koordinator
    der SPD im Bundesrat höchstpersönlich maßgeblich da-
    ran beteiligt, gegen die entsprechenden Entscheidungen
    anzugehen.


    (Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Der Strippenzieher!)


    Sie haben also die Konsequenzen selbst zu verantworten.

    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Wir sind, wie die Zahlen des Haushaltes ausweisen,
    längst wieder in ruhigeres Fahrwasser gekommen. Die
    Einnahmeseite hat sich kräftig verbessert. Wir haben
    55 Milliarden DM mehr Steuereinnahmen als 1998.

    Zwischen 1998 und 2005 wird allein der Bund voraus-
    sichtlich über 100 Milliarden DM zusätzlich Steuern ein-
    nehmen. Gleichzeitig erzählen Sie den Leuten, im Jahre
    2005 müssten sie 95 Milliarden DM weniger Steuern zah-
    len als 1998. Wie Sie aus dieser Rechenformel eine poli-
    tische, qualitative Aussage machen wollen, müssen Sie
    dem deutschen Volk und dem Parlament erst noch erklä-
    ren.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Sie reden oft und gern von Gerechtigkeit. Ich sage Ih-

    nen: Die Willkürlichkeit Ihrer Steuerpolitik ist die subtils-
    te Form der Ungerechtigkeit in unserem Land. Sie räumen
    den großen Kapitalgesellschaften der Industrie bessere
    Steuerbedingungen ein als den arbeitenden Menschen und
    den persönlich haftenden Unternehmern des Mittelstan-
    des. Das ist ein Skandal.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Angesichts dessen können wir nicht zur Tagesordnung

    übergehen. Die Gleichmäßigkeit der Besteuerung für
    sämtliche Arbeits- und Unternehmenseinkommen, unab-

    hängig von der Rechtsform und unabhängig von Erzie-
    lung und Verwendung dieser Einkommen – diese Frage
    von Recht und Gerechtigkeit bleibt auf der Tagesordnung
    der deutschen Politik. Wir werden uns spätestens im
    nächsten oder übernächsten Jahr bei dieser Diskussion
    wiederfinden.

    Weltweit zeichnet sich heute ein grundlegender Mei-
    nungswandel ab, den man als Abkehr vom staatlichen Ak-
    tivismus und Wiederentdeckung marktwirtschaftlicher
    Erfolgsprinzipien, gerade auch im Sinne einer effiziente-
    ren Sozialordnung, beschreiben kann. Nach dem endgül-
    tigen Fehlschlag sozialistischer ökonomischer Systeme
    beginnt eine neue Phase der sozialen Marktwirtschaft.
    Das ist das zentrale Programm der CDU/CSU als Oppo-
    sition im Deutschen Bundestag.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Herr Minister Eichel, Sie haben vor den Studenten der

    Humboldt-Universität kürzlich die Ordnungsprinzipien
    der sozialen Marktwirtschaft und die geistige Tradition
    ihrer freiheitlichen Denker und Wegbereiter positiv her-
    vorgehoben. Ich habe das mit Genugtuung zur Kenntnis
    genommen; denn ich erinnere mich sehr wohl an den er-
    bitterten Kampf in den 50er-Jahren gegen die Politik
    Ludwig Erhards, wie er gerade von der SPD betrieben
    worden ist.

    Die haushaltspolitische Kurskorrektur von 1999 hätte
    wahrscheinlich auch dann viele Menschen überrascht und
    Aufmerksamkeit erregt, wenn sie nicht nur ein Befrei-
    ungsschlag nach dem totalen Scheitern in der Amts-
    führung Ihres Vorgängers, Oskar Lafontaine, gewesen
    wäre. Herr Lafontaine mischt sich quasi täglich mit seiner
    grollenden Kritik an Ihrer Amtsführung in die öffentliche
    Diskussion ein, auch wenn er nicht einmal mehr bei sei-
    ner kleinen Saar-SPD als Gutachter akzeptiert wird.

    Zumindest ehrlich war er in einem Punkt: Er hat nie
    weniger Staat gewollt. Aber sofern sich nach seinem Weg-
    gang die Fassade Ihrer Politik verbessert hat, stellen sich
    doch die Fragen: Haben wir heute eigentlich weniger Re-
    gulierung? Haben wir weniger Staat? Haben wir weniger
    Abgaben und Steuern? Diese Fragen werden Kernpunkte
    der Auseinandersetzung in der Zukunft sein. Mit Grund-
    satzerklärungen werden Sie diese Probleme nicht bewäl-
    tigen. Sie haben einen langen, steinigen Weg vor sich;
    auch im Hinblick darauf, dass Sie die von Ihnen verkün-
    deten Grundsätze Ihrer Politik in Ihrer eigenen Fraktion
    durchsetzen müssen.

    Ich kann Ihnen nur sagen: Die Zeit drängt. Wir werden
    mit dem Haushalt 2001 bei den grundlegenden Reformen
    und insbesondere bei der Reform der Finanzverfassung in
    Deutschland Chancen verspielen. Weil das so ist, können
    wir dieser Politik kein politisches Vertrauen entgegen-
    bringen. Wir lehnen diesen Bundeshaushalt 2001 in der
    dritten Lesung ab.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)




Rede von Dr. Rudolf Seiters
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Ich gebe
dem Kollegen Joachim Poß für die SPD-Bundestagsfrak-
tion das Wort.

Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 138. Sitzung. Berlin, Freitag, den 1. Dezember 2000
Adolf Roth (Gießen)


13489


(C)



(D)



(A)



(B)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Joachim Poß


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine Damen
    und Herren! Auch diese Haushaltswoche hat gezeigt: Die
    Haushaltspolitik der Bundesregierung und der sie tragen-
    den Fraktionen ist solide und zukunftsweisend.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Sie ist hier im Hohen Hause ohne Alternative.

    (Jürgen Koppelin [F.D.P.]: Sie haben die Rede von Rexrodt noch nicht gehört!)

    Herr Roth, wenn Sie ehrlich wären, müssten Sie zuge-

    ben: Wenn Sie einen solchen Haushalt in Ihrer Verant-
    wortung als haushaltspolitischer Sprecher in den letzten
    Jahren jemals hätten vorlegen können, hätten Sie an die-
    ser Stelle jubiliert.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Deswegen merkte man Ihrer Rede auch an, wie schwer es
    Ihnen gefallen ist, Ihre Ablehnung unseres Haushalts zu
    begründen. Diese Haushaltswoche hat gezeigt: Die Zwi-
    schenbilanz der Regierung Schröder ist überzeugend. In
    dieser Woche ist deutlich geworden: Gewinner unserer
    Politik sind vor allem Arbeitnehmerinnen und Arbeitneh-
    mer, Familien mit Kindern und der Mittelstand.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN Lachen bei der CDU/CSU – Dr. Günter Rexrodt [F.D.P.]: Das Gegenteil ist deutlich geworden!)


    Meine Damen und Herren von der Opposition, wie
    schon bei der ersten Lesung des Haushalts haben Sie
    keine ernsthafte haushaltspolitische Debatte geführt. Das
    hat zwei Gründe:

    Erstens. Sie wissen, dass der Bundeshaushalt 2001 im
    Rahmen der Möglichkeiten und Gegebenheiten in Wahr-
    heit ein gelungener Etat ist und dass es deshalb keine
    grundsätzlichen Einwendungen dagegen gibt. Sie wissen
    auch, dass es zu unserer Haushaltspolitik, die inzwischen
    zum Markenzeichen dieser Koalition geworden ist, keine
    sinnvolle Alternative gibt.

    Zweitens. Sie wissen, dass Sie – das gilt insbesondere
    für die Union –, in Ihrer derzeitigen Verfassung weder
    die konzeptionelle noch die politische Kraft haben, eine
    Alternative zu entwickeln.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Sie sind dabei, Ihre jüngste Vergangenheit zu bewältigen.

    (Hartmut Schauerte [CDU/CSU]: Wer hat Ihnen denn den Unsinn aufgeschrieben? Ich sage nur: Wettig-Danielmeier!)


    Dabei sind Ihnen fast jedes Argument und jedes Mittel
    recht. Der Parteienforscher Lösche sagt dazu:

    Die CDU versucht – verlockt durch den Wahlsieg in
    Hessen im Februar 1999 – immer noch, den beque-
    meren Weg zu gehen. Sie will über die Mobilisierung
    von Vorurteilen Wahlen gewinnen, statt eine alterna-
    tive Programmatik zur Regierung zu entwickeln. Die

    Partei ist innerlich zerrissen und hat bisher keinen
    Konsens gefunden.

    Das ist die Situation der Union.

    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Hartmut Schauerte [CDU/ CSU]: Das hätten Sie gern!)


    Die letzten drei langen Tage haben gezeigt: Die Haus-
    haltspolitik der Koalition ist solide und verlässlich. Sie
    löst die aktuellen Probleme, hat aber auch die Sicherung
    der Zukunft und die Interessen der nachfolgenden
    Generationen im Blick.


    (Hartmut Schauerte [CDU/CSU]: Wo ist bei diesem Mann die Nachdenklichkeit geblieben?)


    Was haben Sie dem entgegenzusetzen? Insbesondere die
    so genannten Hauptredner von CDU/CSU und F.D.P. ha-
    ben nicht viel geboten, haben sich im Wesentlichen in
    Halbwahrheiten, Unwahrheiten und bisweilen sogar in
    absurden Gedankengängen verloren. Zu den absurden
    Äußerungen zählt vor allem Ihre Behauptung – Herr Roth
    hat sie gerade wiederholt –, die Koalition habe im Haus-
    halt 2001 zu wenig gespart. Das ist wirklich abwegig.

    In den parlamentarischen Beratungen ist es gelungen,
    die Nettokreditaufnahme gegenüber dem Entwurf um
    2,4 Milliarden DM auf 43,7 Milliarden DM zu senken.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Eine derart niedrige Nettokreditaufnahme ist Ihnen in den
    90er-Jahren nur einmal, und zwar im Jahre 1992, gelun-
    gen. Mit Ihren Einwänden spekulieren Sie also auf das
    kurze Gedächtnis der Menschen. Ich will nur auf die letz-
    ten drei Jahre, in denen Sie für die Nettokreditaufnahme
    des Bundes verantwortlich waren, zurückblicken: 1996
    haben Sie fast 80 Milliarden DM an Krediten aufge-
    nommen, 1997 64 Milliarden DM und 1998 immer noch
    über 56 Milliarden DM.


    (Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Das ging doch runter!)


    Das waren nicht nur historisch hohe Neuverschuldungen;
    in den Jahren 1996 und 1997, Herr Austermann, lag die
    Nettokreditaufnahme zudem weit über der Höhe der
    Investitionsausgaben. Sie haben damit die Kreditober-
    grenze des Art. 115 Grundgesetz in zwei aufeinander fol-
    genden Jahren nicht eingehalten.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    Und auch im Jahre 1998 haben Sie mit der Neuverschul-
    dung lediglich um 690 Millionen DM unter den Investi-
    tionen gelegen.


    (Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Das ist ja fast wie in Niedersachsen!)


    Das heißt: Als wir die Regierungsverantwortung über-
    nommen haben – das ist die historische Wahrheit –, muss-
    ten wir zunächst die Verfassungsmäßigkeit der Haushalts-
    aufstellung sicherstellen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 138. Sitzung. Berlin, Freitag, den 1. Dezember 200013490


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    Das ist uns gelungen. Ab dem Jahre 1999 liegt, wie das
    Grundgesetz es vorschreibt, die jährliche Kreditaufnahme
    des Bundes erheblich unter den Investitionsausgaben. Da
    wir die Nettokreditaufnahme kontinuierlich senken wer-
    den, die Investitionen jedoch ihr Niveau behalten sollen,
    wird diese Differenz immer größer werden. Das heißt, der
    Art. 115 des Grundgesetzes ist unter unserer Regierung
    kein Thema mehr. Damit verantworten wir eine Finanz-
    politik, die eine ganz andere Qualität hat als Ihre Finanz-
    politik, meine Damen und Herren.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Das bringt mich zu einer anderen Behauptung, die Sie
    wiederholt gemacht haben. Sie haben behauptet, Herr
    Eichel und die Koalition insgesamt stünden nur deshalb
    haushaltspolitisch so gut dar, weil sie von glücklichen
    Umständen auf der Einnahmenseite, insbesondere bei den
    Privatisierungserlösen profitierten.


    (Dietrich Austermann [CDU/CSU]: 120 Milliarden DM!)


    – Ich rede nicht über UMTS, sondern über Ihre Behaup-
    tung, die Sie zu den Privatisierungserlösen gemacht ha-
    ben.

    Bezeichnend für die Art und Weise, wie zum Beispiel
    der haushaltspolitische Sprecher der CDU/CSU, Herr
    Austermann, mit Fakten umgeht, ist seine Behauptung:
    Kein Finanzminister in Deutschland habe je mehr Priva-
    tisierungserlöse erzielt als Bundesfinanzminister Eichel.


    (Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Richtig! 120 Milliarden DM!)


    – Sie sagen jetzt noch: „Richtig!“ Herr Austermann,
    1998 – in der Regierungszeit der Herren Kohl und Waigel;
    also in Ihrer Regierungszeit, auch wenn Sie nicht regiert
    haben, sondern im Parlament gestaltend mitgewirkt ha-
    ben – gab es Einnahmen aufgrund von Beteiligungsver-
    äußerungen und von Rückflüssen von Kapitaleinlagen,
    also Privatisierungserlösen, von 22,6 Milliarden DM.
    Dem gegenüber betragen die Privatisierungserlöse 2001
    nur 15,6 Milliarden DM. Dies ist, wie es Ihre Art ist, Herr
    Austermann, wieder einmal eine Falschaussage.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Dietrich Austermann [CDU/ CSU]: UMTS hat er völlig vergessen! – Dr. Günter Rexrodt [F.D.P.]: Das war aber schwach!)


    Mit diesen Privatisierungserlösen finanzieren wir das
    Vorziehen der dritten Stufe des Steuerentlastungsgesetzes
    von 2002 auf 2001. Das ist im Interesse von den Bezie-
    hern kleiner und mittlerer Einkommen und auch solide,
    weil ein einmaliger Vorgang. Auch das unterscheidet uns
    im Übrigen: Wir tun etwas zur steuerlichen Entlastung
    und finanzieren diese Entlastung solide. Sie haben in den
    90er-Jahren nicht ein Steuerkonzept vorgelegt, das auch
    nur annähernd solide finanziert war. Das unterscheidet
    uns wesentlich.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Dietrich Austermann [CDU/ CSU]: Was war 1997?)


    Wenn einige von Ihnen behaupten, die Regierungsko-
    alition habe nicht gespart, dann zeigen Sie nur, dass Sie
    ein kurzes Gedächtnis haben. Es ist gerade ein Jahr her,
    dass fast jeder Berufsstand – auch jene, die vorher noch
    nichts mit Demonstrationen zu tun hatten – vor dem Bran-
    denburger Tor gestanden und gegen die umfangreichen
    Sparpläne von Koalition und Regierung protestiert hat.
    Wer von uns erinnert sich nicht an die manchmal bitter-
    bösen Briefe, die wir bekommen haben, weil wir quer
    über den gesamten Bundeshaushalt und quer über alle Po-
    litikbereiche finanzielle Mittel eingespart und abgebaut
    haben? Sie wissen das doch noch. Sie haben doch bei ei-
    nigen Demonstrationen – ich werfe Ihnen das gar nicht
    vor – kräftig mitgemacht. Auch für einige von Ihnen war
    das ein neues Erlebnis.

    Wer uns vor diesem Hintergrund mangelndes Sparen
    und mangelndes Konsolidieren vorwirft, bastelt sich die
    Welt so, wie er sie haben will und wie er es politisch für
    opportun hält. Herr Austermann, Herr Merz, aber auch
    Herr Rauen: In dieser Hinsicht unterscheiden Sie sich in
    nichts von Ihrem früheren Bundeskanzler Dr. Helmut
    Kohl, dessen Realitätsverständnis man letzthin wieder
    einmal bei der Vorstellung seines Tagebuches staunend
    zur Kenntnis nehmen konnte.


    (Peter Dreßen [SPD]: Das war aber höflich formuliert)


    – Ja, das war sehr höflich formuliert. Ich habe mir extra
    vorgenommen, heute Morgen besonders höflich zu sein.

    Ihre Kritik, wir würden zu wenig sparen, wird völlig
    unglaubwürdig, wenn man sich Ihr Abstimmungsverhal-
    ten in den Beratungen des Haushaltsausschusses und hier
    im Plenum – zu den Änderungsanträgen, über die wir ab-
    gestimmt haben – ansieht. Wenn man sich die Forderun-
    gen Ihrer Fachpolitiker anschaut, so stellt man fest, dass
    es kaum einen Bereich gibt, in dem Sie nicht opportunis-
    tisch draufsatteln wollen: mehr Geld für die Bauern, mehr
    Geld für die Beamten, mehr Geld für den Straßenbau,
    mehr Geld für die Bundeswehr. Man kann diese Reihe be-
    liebig fortsetzen. Nur: Solange Sie keinen sinnvollen
    Finanzierungsvorschlag machen – bisher haben Sie das
    nicht –, sind solche Forderungen wohlfeil. Sie überzeugen
    noch nicht einmal diejenigen, die von Ihrer Politik be-
    günstigt werden sollen.

    Eine allgemeine Aussage machen Sie – Sie werden sie
    sicherlich gleich wiederholen –, indem Sie behaupten,
    man müsse bei den konsumtiven Ausgaben mehr sparen
    und dafür die Investitionen erhöhen. Doch was sind
    – auch manche Wissenschaftler benutzen diesen Begriff
    leichthin – „konsumtive Ausgaben“? Was sind konsum-
    tive Ausgaben im Bundeshaushalt? Da ist das Erzie-
    hungsgeld, da ist das Wohngeld: Wollen Sie das abschaf-
    fen? – Da ist das BaföG: Noch heute Morgen haben Sie
    eine weitere Erhöhung gefordert, obwohl wir in dieser
    Hinsicht schon eine Menge gemacht haben.


    (Heinz Wiese [Ehingen] [CDU/CSU]: Eine Reform wollen wir!)


    Das sind konsumtive Ausgaben. – Oder Arbeitslosengeld
    oder die Arbeitslosenhilfe: Wollen Sie die abschaffen?

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    Wenn Sie, meine Damen und Herren von der Opposi-
    tion, an diese Leistungen herangehen wollen, dann sagen
    Sie das den Bürgerinnen und Bürgern, damit sie wissen,
    woran sie bei Ihnen wirklich sind. Wer mehr sparen will,
    der muss genau sagen, wo er sparen will.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Allgemeine Floskeln helfen nicht weiter. Die Wahrheit ist
    immer konkret.

    Konsumtiv ist auch der gesamte Bereich der Alters-
    sicherungsleistungen aus dem Bundeshaushalt, also
    nicht nur die Zuschüsse an die Rentenversicherungsträ-
    ger, sondern zum Beispiel auch die Ausgaben für die Al-
    terssicherung der Landwirte und die Versorgungsleistun-
    gen für Beamte, die beim Bund beschäftigt sind. Wenn Sie
    an diesen Stellen abbauen wollen, dann sagen Sie das
    doch bitte den Rentnern, den Landwirten und den Beam-
    ten. Aber auf der einen Seite sozusagen eine neue soziale
    Melodie anzustimmen und uns – wie gestern – eine un-
    soziale Politik vorzuwerfen


    (Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Mit Recht!)


    und auf der anderen Seite den Abbau von konsumtiven
    Leistungen zu fordern, das geht nicht auf und das lassen
    wir Ihnen nicht durchgehen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Was Sie hier zum Thema Rente von sich geben, zeigt
    Ihre vollkommene Konzeptionslosigkeit und auch eine
    mangelnde Abstimmung in der Union. Walter Riester hat
    sich monatelang bemüht, Ihnen entgegenzukommen.


    (Eckart von Klaeden [CDU/CSU]: „Bemüht“ kann man sagen! Er war stets bemüht! Das ist schon das Abschlusszeugnis für den Minister!)


    Wie ist Ihre Reaktion? Zunächst waren Sie bereit, die
    schwierige, aber dennoch unabdingbare Reform der Al-
    terssicherung mit uns zusammen anzugehen. Herr Merz
    bekundet verbal noch immer, dass er dazu bereit ist. In
    Wirklichkeit aber wollen Sie aus rein taktischen Erwä-
    gungen zusammen mit uns keine Lösung mehr finden,
    egal, was Herr Merz uns hier weismachen will.

    Interessant ist auch die Art und Weise Ihrer Argumen-
    tation. Sie sagen, wir berücksichtigten in der Rentenfrage
    zu wenig die Interessen der jungen Generation,


    (Eckart von Klaeden [CDU/CSU]: Genau!)

    bei uns stiegen die Beiträge zu stark und die späteren Ren-
    tenleistungen für die heutigen jungen Leute seien zu nied-
    rig. Was wollen Sie nun? Wollen Sie noch niedrigere
    Beiträge für die Generation der derzeitigen Beitragszah-
    ler als von uns vorgesehen? Wenn das Ihre Absicht ist,
    dann müssten Sie aufgrund der daraus folgenden geringe-
    ren Beitragseinnahmen in den Rentenkassen den heutigen
    Rentnern weniger Geld auszahlen. Wenn Sie das wollen,
    dann sagen Sie den Rentnern, dass das die Konsequenz
    ist. Oder wollen Sie zur Kompensation einen höheren
    Bundeszuschuss?


    (Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Um wie viel Prozent sind die Renten in diesem Jahr erhöht worden? Inflationsausgleich!)


    Nur, wie würde sich das mit der von Ihnen eingeforderten
    stärkeren Haushaltskonsolidierung vertragen? Außerdem
    wären damit mehr konsumtive Ausgaben verbunden;
    diese aber wollen Sie senken.

    Des Weiteren werfen Sie uns vor, dass wir das Ren-
    tenniveau zu stark absenken. Ein höheres Rentenniveau
    verlangt aber logischerweise mehr Einnahmen in den
    Rentenkassen. Also sind auch in diesem Fall höhere
    Beiträge oder ein höherer Bundeszuschuss notwendig,
    was Sie wiederum ablehnen. Man sieht also: Auch in die-
    ser Argumentation steckt nichts als Konzeptionslosigkeit
    und Widersprüchlichkeit.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Das bisher Gesagte beweist: Sie versuchen bei jeder
    Gelegenheit, die wahren Sachverhalte zu verschleiern.
    Vor allem CDU und CSU setzen so darauf, dass es ihnen
    gelingt, von ihrer konzeptionellen, aber auch personellen
    Schwäche abzulenken. Den Grad an Realitätsferne, den
    Sie mittlerweile erreicht haben, zeigt übrigens auch die
    Tatsache, dass Sie gegen die grundlegende Wahrnehmung
    der Bürgerinnen und Bürger anreden. Gerade der Bun-
    desfinanzminister Hans Eichel steht bei den Bürgerinnen
    und Bürgern, und zwar zu Recht, für den Erfolg der Bun-
    desregierung aus SPD und Bündnis 90/Die Grünen.
    Unsere Haushalts- und Finanzpolitik steht für Solidität,
    für Verlässlichkeit und für Zukunftsorientierung.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Dietrich Austermann [CDU/ CSU]: Wann?)


    Wir konsolidieren den Haushalt Schritt für Schritt und
    Jahr für Jahr. Aber gleichzeitig lassen wir die Menschen
    nicht allein. Wir verbessern die soziale Situation für viele.
    Wir haben in den letzten beiden Jahren viel zur Wieder-
    herstellung der sozialen Gerechtigkeit in Deutschland
    getan,meine Damen und Herren. Vielleicht haben wir ei-
    nen Fehler gemacht: Wir haben zu wenig darüber geredet.
    Aber diesen Fehler werden wir noch korrigieren.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Dr. Barbara Höll [PDS]: Davon wird es auch nicht besser!)


    – Etwas für die soziale Gerechtigkeit zu tun ist etwas an-
    deres als die Sozialdemagogie, die von der PDS kommt –
    um das zur Unterscheidung auch einmal klarzumachen.


    (Beifall bei der SPD – Dr. Barbara Höll [PDS]: Na, na, na!)


    Wir müssen in diesem Parlament einmal für programma-
    tische und inhaltliche Schärfe sorgen, damit den Bürgern
    die Unterschiede wirklich klar werden zwischen verant-
    wortungsbewusster Politik, die gleichzeitig sozialgerecht
    ist, und hemmungslosem Populismus, wie wir ihn hier
    von rechts und von links erleben.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Rosel Neuhäuser [PDS]: Das ist doch unglaublich!)


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    Deswegen sagen wir, dass konsumtive Ausgaben im
    Haushalt nach wie vor ihre Berechtigung haben. Außer-
    dem sind wir sehr wohl der Meinung, dass gerade in Zei-
    ten, in denen dauerhafte Arbeitsplätze immer seltener
    werden und berufliche Perspektiven für jeden Einzelnen
    immer schwieriger zu planen sind, eine verlässliche fi-
    nanzielle Absicherung des Risikos der Arbeitslosigkeit
    unbedingt vonnöten ist. Arbeitsmarktausgaben, seien sie
    passiv oder aktiv, müssen – das ist die Grundaussage –
    auch weiterhin auf hohem Niveau erhalten bleiben,


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    auch wenn, so füge ich hinzu, beständig überlegt werden
    muss – und das machen wir –, ob man ihren Einsatz nicht
    effizienter und zielführender gestalten kann. Aber beides
    steht nicht im Gegensatz zueinander.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    Es ist natürlich richtig, dass die Struktur des Bundes-

    haushalts noch mehr in Richtung Zukunftsgestaltung ver-
    bessert werden muss. Aber auch das geht ja seriöserweise
    nur schrittweise; denn der entscheidende Zusammenhang
    heißt hier:


    (Zuruf von der CDU/CSU: Aber man muss damit anfangen!)


    mit den Zinsausgaben herunter, mit den Investitionen
    herauf! So haben wir es mit den UMTS-Versteigerungs-
    erlösen gemacht: 5 Milliarden DM Zinsersparnisse auf-
    grund von Schuldentilgung haben wir zu 5Milliarden DM
    zusätzlichen Zukunftsinvestitionen gemacht. Das ist un-
    ser Konzept auch für die zukünftige Haushaltspolitik.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Zuruf von der CDU/CSU: 3,9 Milliarden DM!)


    Herr Rauen sprach am Dienstag von einem gewaltigen
    Investitionsstau in Deutschland. Wer hat denn hier
    16 Jahre lang regiert? Wer hat denn die offensichtlichen
    Infrastrukturprobleme – nicht nur bei der Bahn – zu ver-
    antworten? Verkehrswege, Bauten und Kanäle verfallen
    doch nicht von heute auf morgen; sie können allerdings
    auch nicht von heute auf morgen wieder saniert bzw. auf-
    gebaut werden.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Für diese Bewältigung der Erbschaft brauchen wir leider
    noch mehrere Legislaturperioden. Das ist die Wahrheit,
    meine Damen und Herren, und das werden wir den Bür-
    gern auch in aller Deutlichkeit vermitteln. Was Ihre Erb-
    schaft wirklich bedeutet und dass das nicht über Nacht be-
    wältigt werden kann, ist eigentlich noch gar nicht ins
    Bewusstsein gedrungen.

    Eine weitere Behauptung, die genauso falsch ist, ist
    in dieser Woche wiederholt worden: Wir würden die Bür-
    ger in Wirklichkeit steuerlich gar nicht entlasten. Aber
    selbst Herr Rauen musste zugeben, dass, wenn jemand
    5 500 DM brutto verdient, er im nächsten Jahr um
    1 026 DM entlastet wird. Dann sagt Herr Rauen – das geht
    nun wirklich nicht –: Die Menschen haben von diesen

    Entlastungen nichts, weil das Geld durch die Folgen des
    Energiepreisanstiegs aufgezehrt werde.


    (Zuruf von der CDU/CSU: So ist es!)

    Es ist möglich, dass es diese Fälle gibt. Aber geht der Ener-
    giepreisanstieg auf politische Maßnahmen zurück? Der
    Energiepreisanstieg geht doch – entgegen den Behaup-
    tungen bei der Bauern- und Dummenfängerei, die Sie be-
    treiben – zum allergrößten Teil auf die Erdölproduzenten
    und Erdölhändler zurück. Inzwischen wissen die Bürge-
    rinnen und Bürger das auch – trotz der Kampagne, die Sie
    heute wieder gestartet haben. Deswegen werden Ihre An-
    tiökosteuerkampagnen Sie keinen Schritt weiterbringen;
    denn trotz Ökosteuer wird sich die Abgaben- und Steu-
    erquote in den nächsten Jahren verringern. Gleiches gilt
    auch für die Staatsquote.


    (Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Die Abgabenquote steigt!)


    Das gilt im Übrigen gerade für den Mittelstand, denn von
    den über 90Milliarden DM Steuerentlastung profitiert der
    Mittelstand mit 30Milliarden DM. Die Großunternehmen
    werden mit 2 Milliarden DM sogar leicht belastet. Wir ha-
    ben etwas geändert, was die Bürger über Jahre geärgert
    hat und was Sie, insbesondere die F.D.P., durch Klientel-
    politik herbeigeführt haben, nämlich dass sich Millionäre
    arm rechnen konnten. Jetzt können sie das nicht mehr.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Auch mit dieser groben Ungerechtigkeit haben wir
    Schluss gemacht.

    Im Übrigen muss man sich von der Vorstellung lösen,
    ein Mittelständler unterliege in der Regel dem Einkom-
    mensteuerspitzensatz. Alle empirischen Untersuchungen
    zeigen, dass sich der Mittelstand überwiegend nicht aus
    überdurchschnittlichen Verdienern zusammensetzt. Von
    den rund 3 Millionen Unternehmen in diesem Lande wei-
    sen rund 1,7 Millionen Unternehmen einen Gewinn von
    unter 50 000 DM aus. Das heißt, insbesondere sie profi-
    tieren von unserer Erhöhung des Grundfreibetrages um
    2 000 DM und von der Senkung des Eingangssteuersatzes
    um 10 Prozent. Diejenigen, die oberhalb dieses Bereichs
    liegen, profitieren von der pauschalierten Anrechnung der
    Gewerbesteuer auf die Einkommensteuerschuld. Damit
    haben wir etwas gemacht, was vom gewerblichen Mittel-
    stand seit Jahrzehnten gefordert wurde.

    Deswegen kann ich hier zum Abschluss voller Über-
    zeugung sagen: Wir verantworten eine Politik, von der Ar-
    beitnehmerinnen und Arbeitnehmer, Familien mit Kin-
    dern und der Mittelstand wirklich profitiert haben.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Im nächsten Jahr wird das noch sichtbarer werden als in
    der Vergangenheit.

    Danke schön.

    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 138. Sitzung. Berlin, Freitag, den 1. Dezember 2000
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