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  • tocInhaltsverzeichnis
    Begrüßung des schweizerischen Bundespräsi- denten und Vorstehers des Eidgenössischen Departements für Verteidigung, Bevölke- rungsschutz und Sport, Herrn Bundesrat Adolf Ogi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13193 D Tagesordnungspunkt III (Fortsetzung): a) Zweite Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bun- deshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2001 (Haushaltsgesetz 2001) (Drucksachen 14/4000, 14/4302) . . . . 13187 B b) Beschlussempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- plan des Bundes 2000 bis 2004 (Drucksachen 14/4001, 14/4301, 14/4524) 13187 B Einzelplan 04 Bundeskanzler und Bundeskanzleramt (Drucksachen 14/4504, 14/4521) . . . . . . . 13187 B Michael Glos CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 13187 D Dr. Peter Struck SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13194 A Sylvia Bonitz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 13197 D Rainer Brüderle F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13199 A Kerstin Müller (Köln) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13204 B Roland Claus PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13210 C Gerhard Schröder, Bundeskanzler . . . . . . . . . 13214 B Friedrich Merz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 13223 B Ludwig Stiegler SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13231 A Matthias Berninger BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13231 C Sabine Kaspereit SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13233 D Günter Nooke CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 13236 A Lothar Mark SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13238 B Dr. Norbert Lammert CDU/CSU . . . . . . . . . 13239 D Klaus Hagemann SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13241 A Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . 13242 A Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13242 C Einzelplan 05 Auswärtiges Amt (Drucksachen 14/4505, 14/4521) . . . . . . . 13245 A Karl Lamers CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 13245 A Uta Titze-Stecher SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 13247 C Dr. Werner Hoyer F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . 13251 B Rita Grießhaber BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 13253 C Wolfgang Gehrcke PDS . . . . . . . . . . . . . . . . 13255 B Joseph Fischer, Bundesminister AA . . . . . . . . 13256 D Ursula Heinen CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 13260 C Marion Caspers-Merk SPD . . . . . . . . . . . . . . 13262 A Christian Schmidt (Fürth) CDU/CSU . . . . . . 13263 D Volkmar Schultz (Köln) SPD . . . . . . . . . . . . 13265 D Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung (Drucksachen 14/4513, 14/4521) . . . . . . . 13267 A Plenarprotokoll 14/136 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 136. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 29. November 2000 I n h a l t : Dietrich Austermann CDU/CSU . . . . . . . . . . 13267 C Volker Kröning SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13269 D Günther Friedrich Nolting F.D.P. . . . . . . . . . 13273 D Angelika Beer BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 13276 B Jürgen Koppelin F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . 13277 D Heidi Lippmann PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13278 D Rudolf Scharping, Bundesminister BMVg . . 13280 C Jürgen Koppelin F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . 13281 B Dietrich Austermann CDU/CSU . . . . . . . 13283 C Jürgen Koppelin F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . 13284 C Helmut Rauber CDU/CSU . . . . . . . . . . . 13285 B Jürgen Koppelin F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . 13287 A Paul Breuer CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 13287 B Winfried Nachtwei BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13290 B Helmut Rauber CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 13290 D Kurt J. Rossmanith CDU/CSU . . . . . . . . . . . 13291 B Namentliche Abstimmungen 13293 A, 13293 A, 13298 B Ergebnisse . . . . . . 13293 D, 13296 A, 13301 C Einzelplan 09 Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (Drucksachen 14/4509, 14/4521) . . . . . . . 13298 B Dankward Buwitt CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 13298 D Manfred Hampel SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13303 B Rainer Brüderle F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13306 D Antje Hermenau BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 13308 D Dr. Christa Luft PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13310 D Dr. Werner Müller, Bundesminister BMWi . . 13312 B Dankward Buwitt CDU/CSU . . . . . . . . . 13314 C Ernst Hinsken CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 13316 A Gunnar Uldall CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 13316 D Michaele Hustedt BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 13319 B Max Straubinger CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 13320 C Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (Drucksachen 14/4517, 14/4521) . . . . . . . 13322 C Dr. Christian Ruck CDU/CSU . . . . . . . . . . . 13322 D Dr. Emil Schnell SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13324 D Peter Weiß (Emmendingen) CDU/CSU 13325 D Jürgen Koppelin F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . 13327 C Antje Hermenau BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 13329 B Carsten Hübner PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13331 B Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13332 C Detlev von Larcher SPD . . . . . . . . . . . . . 13333 D Klaus-Jürgen Hedrich CDU/CSU . . . . . . . . . 13335 B Dr. Uschi Eid BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 13337 B Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13338 C Berichtigungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13338 A Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 13339 A Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Annelie Buntenbach (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstimmung über die Be- schlussempfehlung des Haushaltsausschusses zum Entwurf eines Gesetzes über die Feststel- lung des Bundeshaushaltsplans für das Haus- haltsjahr 2001 (Haushaltsgesetz 2001); hier: Einzelplan 14 – Geschäftsbereich des Bundes- ministeriums der Verteidigung (Tagesordnungs- punkt III. 16) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13339 C Anlage 3 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Monika Knoche (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN) zur Abstimmung über die Beschlussem- pfehlung des Haushaltsausschusses zum Ent- wurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2001 (Haushaltsgesetz 2001); hier: Einzelplan 14 – Geschäftsbereich des Bundesministeriums der Verteidigung (Tagesordnungspunkt III. 16) 13340 C Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 136. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 29. November 2000II Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 136. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 29. November 2000
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 136. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 29. November 2000 Klaus-Jürgen Hedrich 13338 (C) (D) (A) (B) Berichtigungen 133. Sitzung, Seite 12861 (D) zweiter Absatz, der zweite Satz ist wie folgt zu lesen: „Diese 3,5 Millionen DM sind insofern verstetigt, als sie einen Ver- trag zwischen zwei förderalen Institutionen – zwischen Bund und Land – betreffen und Personalkosten sind.“ 135. Sitzung, Seite 13152 (B) vierter Absatz, der erste Satz ist wie folgt zu lesen: „Deshalb habe ich Herrn Austermann im Ohr, der vorhin behauptet hat, wir würden im Interesse der Haushaltskonsolidierung keine Ausgaben- beschränkung vornehmen, keine Ausgabendisziplin üben.“ 135. Sitzung, Seite 13155 (D) erster Absatz, der erste Satz ist wie folgt zu lesen: „Also lassen Sie das doch mit der Leitgeschichte und bleiben Sie bes- ser bei Herrn Stoiber, der zu Recht auf Bayerisch gesagt hat: D’Leit brauch’n a Kultur.“ Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 136. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 29. November 2000 13339 (C) (D) (A) (B) Balt, Monika PDS 29.11.2000 Dr. Blüm, Norbert CDU/CSU 29.11.2000 Bühler (Bruchsal), CDU/CSU 29.11.2000* Klaus Burchardt, Ursula SPD 29.11.2000 Frankenhauser, Herbert CDU/CSU 29.11.2000 Frick, Gisela F.D.P. 29.11.2000 Friedhoff, Paul K. F.D.P. 29.11.2000 Hasselfeldt, Gerda CDU/CSU 29.11.2000 Heyne, Kristin BÜNDNIS 90/ 29.11.2000 DIE GRÜNEN Holetschek, Klaus CDU/CSU 29.11.2000 Dr. Kohl, Helmut CDU/CSU 29.11.2000 Kramme, Anette SPD 29.11.2000 Maaß (Wilhelmshaven), CDU/CSU 29.11.2000* Erich Müller (Berlin), PDS 29.11.2000 Manfred Pau, Petra PDS 29.11.2000 Reiche, Katherina CDU/CSU 29.11.2000 Schenk, Christina PDS 29.11.2000 Schewe-Gerigk, BÜNDNIS 90/ 29.11.2000 Irmingard DIE GRÜNEN von Schmude, Michael CDU/CSU 29.11.2000 Schulhoff, Wolfgang CDU/CSU 29.11.2000 Dr. Volmer, Ludger BÜNDNIS 90/ 29.11.2000 DIE GRÜNEN Wiese (Hannover), SPD 29.11.2000 Heino Wohlleben, Verena SPD 29.11.2000 Wülfing, Elke CDU/CSU 29.11.2000 * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versamm- lung des Europarates entschuldigt bisAbgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlagen zum Stenographischen Bericht Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Annelie Buntenbach (BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstimmung über die Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zum Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2001 (Haushaltsgesetz 2001); hier: Einzelplan 14 – Geschäftsbereich des Bun- desministeriums der Verteidigung (Tagesord- nungspunkt III. 16) Ich lehne den Verteidigungshaushalt ab. Das Parlament ist von der ihm zustehenden Beratung und Entscheidung über die Ausrichtung und Struktur einer reformierten Bundeswehr praktisch enteignet worden. Dieses vorde- mokratische Verfahren lässt mir als Abgeordnete im Deut- schen Bundestag lediglich die Möglichkeit, meine Kritik beim Etat zum Ausdruck zu bringen. Hierbei geht es zum einen darum, dass ich eher aus der Presse als aus den dafür zuständigen Gremien über Vor- haben der Privatisierung und Wirtschaftskooperation er- fahre, deren Implikationen im parlamentarischen Raum keiner oder jedenfalls keiner rechtzeitigen oder angemes- senen parlamentarischen Beurteilung unterworfen wer- den. Auch langfristige Verpflichtungen zum Beispiel ge- genüber den europäischen Partnern werden eingegangen, ohne dass über deren Inhalt und Umfang im Deutschen Bundestag befunden worden wäre. Hier zeichnen sich Ri- siken für einen erheblichen Aufwuchs des Verteidigungs- etats ab, was ich nachdrücklich ablehne. Ein solches Vor- gehen lässt sich weder mit meinem Selbstverständnis und meiner Verantwortung als Abgeordnete vereinbaren noch mit meinem Verständnis von der Würde des Parlaments. Zum anderen: Der in der Verfassung festgeschriebene Auftrag der Bundeswehr ist die Landesverteidigung. Wenn jetzt der Fokus auf „Bündnisverteidigung“ erwei- tert bzw. verlagert wird, bedeutet das statt einem Abbau der angriffsfähigen Verbände einen Ausbau der Krisenre- aktionskräfte. Die Armee wird auf Interventionsfähigkeit umgebaut – warum und für was? Auch der Kosovo-Krieg wäre nach offizieller Diktion unter „Bündnisverteidi- gung“ subsumiert worden, die aktuelle NATO-Strategie – übrigens genau wie die Bundeswehrstrukturreform zwar von tief greifender Bedeutung, aber ohne parlamen- tarische Befassung – geht von militärischen Präventiv- schlägen – zum Beispiel zur „Vermeidung von Flücht- lingströmen“ – aus. An ein UN-Mandat als Voraussetzung ist eine solche Intervention nicht gebunden. Auf der europäischen Ebene wird eine gemeinsame Truppe gebildet – ebenfalls wie die Bundeswehrstruk- turreform und die NATO-Strategie nicht einmal Gegen- stand von Beratungen, geschweige denn transparenter Entscheidung im Parlament! In wieweit dies zusätzliches Personal bedeutet, kann ich zurzeit nicht verifizieren, scheint mir aber gerade wegen der Notwendigkeit, bei Krisenreaktionskräften in regelmäßigen Abständen die Kräfte auszutauschen, sehr wahrscheinlich. Mit Sicher- heit bedeutet es zusätzliche Ausrüstung, damit ein Wei- terdrehen der Rüstungsspirale statt des überfälligen Ausstiegs. „Die Krisenreaktionstruppe soll durch um- fangreiche Lufttransport- und Logistik-Einheiten ergänzt werden. Die Truppe soll für Einsätze von über einem Jahr in bis zu 4 000 Kilometern Entfernung bereitstehen“ heißt es in einer Agenturmeldung vom 22. September 2000. Ei- nen so weit gestreckten Aktionsradius kann ich mit mei- nem Verständnis von Landesverteidigung nicht vereinba- ren und muss schon deshalb gegen ein solches Projekt erhebliche verfassungsrechtliche Bedenken geltend ma- chen. An der europäischen Truppe hat der Verteidigungsmi- nister eine erhebliche Beteiligung zugesagt, Deutschland würde nach bisherigem veröffentlichten Stand gar den Löwenanteil übernehmen. In der Öffentlichkeit führt das zu besorgten Äußerungen – „Spiegel“, 48/2000 –: „Bei künftigen Krisen in Europa werden die Amerikaner ‚Ger- mans to the front’ rufen, anstatt eigene Spezialkräfte zu schicken. Und EU-Partner werden die starken Deutschen bei militärischen Abenteuern gern und womöglich oft um Hilfe bitten. Eine Berliner Regierung, die zudem offensiv einen ständigen Sitz im Uno-Sicherheitsrat anstrebt, könnte kaum noch nein sagen.“ Das sind Parameter für eine deutsche Militärpolitik, die ich nicht mittragen kann und will. Anlage 3 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Monika Knoche (BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstimmung über die Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zum Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2001 (Haushaltsgesetz 2001); hier: Einzelplan 14 – Geschäftsbereich des Bun- desministeriums der Verteidigung (Tagesord- nungspunkt III. 16) Ich lehne den Verteidigungshaushalt ab. Das Parlament ist mit der Entscheidung über die Ausrichtung und Struk- tur einer reformierten Bundeswehr nicht befasst worden. Dieses Verfahren lässt mir als Abgeordnete im Deutschen Bundestag lediglich die Möglichkeit, meine Kritik beim Etat zum Ausdruck zu bringen. Hierbei geht es unter anderem darum, dass die Impli- kationen der Vorhaben der Privatisierung und Wirt- schaftskooperation im parlamentarischen Raum keiner oder jedenfalls keiner rechtzeitigen oder angemessenen parlamentarischen Beurteilung unterworfen werden. Auch langfristige Verpflichtungen zum Beispiel gegen- über den europäischen Partnern werden eingegangen, ohne dass über deren Inhalt und Umfang im Deutschen Bundestag befunden worden wäre. Hier zeichnen sich Ri- siken für einen erheblichen Aufwuchs des Verteidigungs- etats ab, was ich nachdrücklich ablehne. Ein solches Vor- gehen lässt sich weder mit meinem Selbstverständnis und meiner Verantwortung als Abgeordnete vereinbaren noch mit meinem Verständnis von der Aufgabe des Parlaments. Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 136. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 29. November 200013340 (C) (D) (A) (B) Druck: MuK. Medien- und Kommunikations GmbH, Berlin
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Norbert Lammert


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident!
    Liebe Kolleginnen und Kollegen! Im Kulturetat der Bun-
    desregierung, über den wir jetzt debattieren, ist manches
    sicherlich gut gemeint. Aber vieles ist eben nicht gut ge-
    lungen.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Der große Wurf, von dem der Kollege Mark gerade ge-
    sprochen hat, ist mir auch bei sorgfältiger Lektüre der ein-
    zelnen Haushaltsansätze beim allerbesten Willen nicht
    aufgefallen.

    Völlig missraten ist die demonstrative Abwesenheit
    des zuständigen Staatsministers und Beauftragten der
    Bundesregierung für Kultur und Medien,


    (Beifall bei der CDU/CSU – Zurufe von der CDU/CSU: Sehr wahr!)


    der nach seiner Erklärung, zum Jahreswechsel aus diesem
    bedeutenden Amt auszuscheiden, offenkundig bei laufen-
    den Bezügen weder die Zeit noch das Interesse an der




    Lothar Mark

    13239


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    Debatte über die Verabschiedung des Etats seines eigenen
    Hauses hat.


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: „Pfui“ kann ich da nur sagen!)


    Dies setzt, wie ich finde, die deprimierende Serie von
    Konterkarierungen der eigenen Ansprüche, die wir in den
    letzten Wochen erleben mussten, auf traurige Weise fort.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der F.D.P.)


    Dass ein soeben mit großem Propagandaaufwand eta-
    blierter leibhaftiger Staatsminister für Kultur und Me-
    dien schon nach einem Jahr der erstaunten Öffentlichkeit
    mitteilt, dass er nicht die Absicht habe, sein Amt über ei-
    nen unzumutbar langen Zeitraum auszuüben, und schon
    nach zwei Jahren sein Amt räumt, lässt genau die Ernst-
    haftigkeit und Dauerhaftigkeit vermissen, die die Kultur-
    politik mindestens so sehr wie jedes andere Politikfeld er-
    fordert.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Mit dem angekündigten Wechsel des Ministers aus

    dem Regierungsamt in die Position des Herausgebers ei-
    ner Wochenzeitung kommt die Kulturpolitik des Bundes
    auf sehr abrupte Weise aus den Wolken auf den harten Bo-
    den der Realität zurück. Eines geht eben nicht, bei allem
    Verständnis für berufliche Veränderungen: Man kann
    nicht mit dem Anspruch auftreten, die Kulturpolitik des
    Bundes geradezu neu erfunden, mindestens aber neu ent-
    deckt zu haben, kaum ein anderes Thema für vergleichbar
    wichtig zu erklären als genau dies, und sich dann bei der
    ersten sich bietenden Gelegenheit in die Büsche schlagen,
    weil man anderes offenkundig noch wichtiger findet. Man
    kann nicht ernsthaft die vielen Funktionsträger, die in
    wichtigen kulturpolitischen Ämtern verzweifelt gegen die
    Haushaltsvorgaben kämpfen, zum Durchhalten ermuti-
    gen, wenn man sich selber genau gegenteilig verhält. Das
    ist der nachhaltige Schaden, der möglicherweise über län-
    gere Zeit von diesem Wechsel hervorgerufen wird.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Wir haben im Laufe der Haushaltsberatungen deutlich

    gemacht, welche Akzente wir uns bei der Dotierung von
    Kultureinrichtungen und -projekten, die sich direkt oder
    indirekt in der Zuständigkeit des Bundes befinden, wün-
    schen würden.

    Ich möchte die Gelegenheit gerne nutzen, um mich bei
    allen Haushältern, insbesondere beim Berichterstatter
    meiner Fraktion, Steffen Kampeter, aber auch bei den an-
    deren Kolleginnen und Kollegen aus dem Haushaltsaus-
    schuss sehr dafür zu bedanken, dass es offenkundig eine
    breite Übereinstimmung hinsichtlich unseres gemeinsa-
    men Anliegens der Sicherung und der Förderung von Kul-
    turaufgaben gibt. Der Haushaltsausschuss kann fachlich
    nicht das ausgleichen, was durch eine mangelnde und
    schon gar nicht überzeugende Handschrift, die ich an an-
    derer Stelle kritisiert habe, versäumt worden ist. Aber wir
    haben, Herr Kollege Mark, glücklicherweise nicht das
    Problem, über die notwendige Mindestfinanzausstattung

    der Kulturinstitutionen miteinander streiten zu müssen.
    Das halte ich für eine wichtige gemeinsame Basis, die ich
    auch in Zukunft erhalten möchte.

    Wir sind mit dem vorliegenden Etat nicht einverstan-
    den, weil in ihm eine Reihe von Akzenten falsch und an-
    dere gar nicht gesetzt worden sind. Wir haben bei ver-
    schiedenen Gelegenheiten vorgetragen, dass die massiven
    Kürzungen im Bereich der „Deutschen Welle“ und der
    Kulturarbeit, die auf der Basis des Bundesvertriebenen-
    gesetzes geleistet wird, unserer Überzeugung nach ent-
    weder nicht hinreichend sachlich begründet sind oder mit
    dem ausdrücklich gesetzlich verankerten Auftrag, den die
    Institutionen wahrnehmen müssen, nicht in Übereinstim-
    mung gebracht werden können.

    Wir hatten gerade in der vergangenen Woche Gelegen-
    heit, darauf hinzuweisen, dass der jetzt ausgehandelte
    Hauptstadtkulturvertrag aus einer Reihe von Gründen
    genau den Ansprüchen nicht genügt, die wir an eine klare,
    verlässliche und wirklich in die Zukunft weisende Vertei-
    lung der Aufgaben zwischen Berlin und dem Bund stellen
    müssen.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Herr Kollege Mark, was dieses scheinbar großzügige

    Geschenk mit der Attitüde eines Sonnenkönigs im Wert
    von 3,5 Millionen DM für die Staatskapelle angeht: Als
    Haushälter müssten Sie sich geradezu vor Empörung
    schütteln über einen solchen Vorgang, der nicht nur kein
    Problem löst, sondern der ohne jede Verpflichtungser-
    mächtigung für kommende Jahre und auch – entgegen der
    Erklärung des Staatsministers hinsichtlich der Versteti-
    gung dieser Maßnahmen – ohne jede Andeutung von Dau-
    erhaftigkeit erfolgt ist und das gleiche Problem im nächs-
    ten Jahr beim Berliner Senat wieder ablädt. Nur wird das
    Ganze in der Zwischenzeit um genau die 3,5 Milli-
    onen DM teuerer, die der Bund nur für das nächste Jahr
    jetzt sozusagen über den Tisch gereicht hat. Dass diese
    Mittel im Übrigen als eine reine Verlegenheitsgeste – so
    verstehe ich das – aparterweise über den Umweg des
    Hauptstadtkulturfonds verteilt werden sollen, bedeutet
    gleichzeitig, dass man diesem Fonds die Souveränität hin-
    sichtlich der Verwendung der Mittel mit dem gleichen
    Vorgang entzieht, mit dem man sie ihm in großer Geste
    und rhetorisch eindrucksvoll attestieren will.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Sehr richtig!)


    Dies ist eben kein großer Wurf, es ist ein großer Flop.
    Deswegen werden wir das mühsame, zähe Bohren harter
    Bretter mit veränderter Personalzusammensetzung im
    nächsten Jahr fortsetzen müssen. Ich freue mich über alle,
    die dann noch dabei sind. Ich sage unseren guten Willen
    und unsere Hartnäckigkeit bei der Verfolgung dieses ge-
    meinsamen Ziels gerne zu.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der F.D.P.)




Rede von Dr. Rudolf Seiters
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Bevor ich
dem letzten Redner in dieser Debatte das Wort gebe,




Dr. Norbert Lammert
13240


(C)



(D)



(A)



(B)


weise ich darauf hin, dass wir anschließend in die von den
Fraktionen verlangte namentliche Abstimmung über den
Etat des Bundeskanzlers eintreten.

Das Wort für die SPD-Fraktion hat nun der Kollege
Klaus Hagemann.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Klaus Hagemann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine sehr
    verehrten Damen und Herren! Auf die fast fünfstündige
    Debatte zurückblickend, möchte ich noch einmal feststel-
    len, dass gerade von den Rednern der Opposition mehr-
    fach mit dem Zeigefinger auf die Regierung und die Ko-
    alition gezeigt wurde. Aber Sie sollten bedenken, dass
    dabei immer drei Finger auf Sie zurückzeigen.


    (Beifall bei der SPD)

    Es ist nun einmal historische Wahrheit und Fakt, dass

    das Wachstum in den 90er-Jahren wesentlich geringer war
    als jetzt, die Arbeitslosigkeit den höchsten Stand erreicht
    hatte, den wir je hatten, Steuern und Abgaben am höchs-
    ten waren, die Schulden auf dem höchsten Stand waren,
    den wir je erlebt haben, und für Bildung, Wissenschaft
    und Forschung sowie für das BAföG die geringsten Aus-
    gaben veranschlagt worden sind. Dies ist historischer
    Fakt. Das fällt auf Sie zurück.

    Wir können erst seit wenigen Monaten bzw. seit einem
    Jahr eine Trendwende beobachten. Diese Trendwende
    spricht für die Politik, die die Koalition eingeleitet hat.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Es war schon ein politischer Kraftakt – der Bundesfi-
    nanzminister und der Bundeskanzler haben mehrfach da-
    rauf hingewiesen –, die Weichen anders und somit richtig
    zu stellen. Das gilt zum einen für den Spar- und Zu-
    kunftsplan und zum anderen für die Verwendung der Er-
    löse aus der Versteigerung der UMTS-Lizenzen. Hier hat
    mich, sehr geehrter Herr Kollege Nooke, ein erneuter Vor-
    schlag von Ihnen erstaunt. Ich weiß nicht, ob es der 15.
    oder der 16. Vorschlag war.

    Dazu sage ich: Nein, es war richtig, die erzielten Erlöse
    zur Schuldentilgung einzusetzen. Die Zinsersparnisse
    können wir aufwenden für Projekte, die notwendig sind.
    Hier ist insbesondere das Zukunftsinvestitionsprogramm
    zu nennen. Ich möchte die Verkehrsprojekte herausgrei-
    fen. Herr Brüderle, wir als Rheinland-Pfälzer sollten diese
    Projekte einmal in den Mittelpunkt stellen.


    (Beifall bei der SPD)

    Ich bin dankbar, dass wir diese Mittel – das gilt für andere
    Bundesländer genauso – für Verkehrsprojekte, die die
    Straße und die Bahn betreffen, zur Verfügung stellen kön-
    nen, Projekte, die lange Zeit beredet wurden und über die
    verhandelt wurde. Nun endlich werden sie realisiert. Ich
    hätte eigentlich erwartet, sehr geehrter Herr Kollege
    Brüderle – ich spreche auch die anderen Kolleginnen und
    Kollegen aus Rheinland-Pfalz an –, dass Sie dem Ver-
    kehrsetat zugestimmt hätten, dass wir hier gemeinsam sa-
    gen: Wir stellen diese Mittel zur Verfügung, damit diese
    Projekte endlich für die Menschen in Angriff genommen

    und beispielsweise die Umgehungen gebaut werden kön-
    nen.

    Sehr geehrter Herr Brüderle, Ihr Nachfolger, Herr
    Staatsminister Bauckhage, hat mit Recht stolz dabeige-
    sessen, als der Bundesverkehrsminister und Ministerprä-
    sident Beck diese Projekte bekannt gegeben haben. Es
    wäre schön, wenn auch Sie dem entsprechenden Einzel-
    plan zustimmten.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Das Land Rheinland-Pfalz – Herr Brüderle, Sie haben
    es angesprochen – hat dazu beigetragen, dass die gute, fa-
    miliengerechte und unternehmensfreundliche Steuerre-
    form durchgesetzt werden konnte. Auch dafür möchte ich
    ein Dankeschön aussprechen. Nur, es stört mich natürlich
    sehr, dass sowohl von Ihnen als auch von der Union eine
    Doppelstrategie gefahren wird: Hier fordern Sie, dass der
    Bevölkerung noch mehr Geld zurückgegeben wird – Sie
    haben das in Ihrem Beitrag deutlich zum Ausdruck ge-
    bracht –, aber draußen, in den Landes- und in den Kom-
    munalparlamenten, beklagen Ihre politischen Freundin-
    nen und Freunde, dass die Einnahmen in den Kassen der
    Länder und der Kommunen geringer sind, sodass man we-
    niger verausgaben kann. Dies ist Doppelstrategie, dies ist
    politische Heuchelei. Hier im Bundestag fordern Sie noch
    mehr steuerliche Entlastung und in den Ländern und in
    den Kommunen behaupten Sie, Rot-Grün sei schuld an
    den Mindereinnahmen. Das können wir Ihnen nicht
    durchgehen lassen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Politische Heuchelei ist auch noch an anderen Stellen
    zu beobachten.


    (Uta Titze-Stecher [SPD]: An vielen!)

    Wir haben eine Wohngeldreform eingeleitet, weil diesbe-
    züglich zehn Jahre lang nichts geschehen ist. Wir haben
    eine Erziehungsgeldreform eingeleitet, weil diesbezüg-
    lich 14 Jahre lang nichts geschehen ist. Wir haben eine
    BAföG-Reform eingeleitet und beschlossen, weil das
    BAföG ausgetrocknet worden war. Wir haben etwas zur
    Förderung des Ehrenamtes getan. In den vielen Jahren Ih-
    rer Regierungszeit ist auf diesem Gebiet nichts gesche-
    hen.