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ID1411905300

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Erhöhung der Anzahl der Mitglieder in den Ausschüssen für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten sowie für wirtschaftliche Zusam- menarbeit und Entwicklung . . . . . . . . . . . . . . 11407 A Tagesordnungspunkt 1 (Fortsetzung): a) Erste Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bun- deshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2001 (Haushaltsgesetz 2001) (Drucksache 14/4000) . . . . . . . . . . . . . 11407 A b) Unterrichtung durch die Bundesregie- rung: Finanzplan des Bundes 2000 bis 2004 (Drucksache 14/4001) . . . . . . . . . . . . . 11407 B Einzelplan 30 Bundesministerium fürBildung und For- schung Edelgard Bulmahn, Bundesministerin BMBF 11407 B Dr. Ilja Seifert PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11409 B Werner Lensing CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 11410 B Cornelia Pieper F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . 11411 B Dr. Gerhard Friedrich (Erlangen) CDU/CSU 11413 B Matthias Berninger BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11415 C Ulrike Flach F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11417 D Maritta Böttcher PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11420 A Siegrun Klemmer SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11421 D Steffen Kampeter CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 11424 A Hans-Josef Fell BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11426 A Ilse Aigner CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 11426 B Thomas Rachel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 11427 C René Röspel SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11429 D Stephan Hilsberg SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11430 A Steffen Kampeter CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 11432 D Stephan Hilsberg SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11433 A Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern Otto Schily, Bundesminister BMI . . . . . . . . . 11433 A Wolfgang Zeitlmann CDU/CSU . . . . . . . . . . 11436 C Cem Özdemir BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 11438 D Erwin Marschewski (Recklinghausen) CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11440 A Dr. Guido Westerwelle F.D.P. . . . . . . . . . . . . . 11441 D Ulla Jelpke PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11443 C Ludwig Stiegler SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11444 D Carl-Detlev Freiherr von Hammerstein CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11446 D Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht Dr. Herta Däubler-Gmelin, Bundesministerin BMJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11448 A Plenarprotokoll 14/119 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 119. Sitzung Berlin, Freitag, den 15. September 2000 I n h a l t : Wolfgang Bosbach CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 11451 C Volker Beck (Köln) BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11454 A Rainer Funke F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11456 B Dr. Evelyn Kenzler PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . 11457 B Alfred Hartenbach SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 11458 B Albrecht Feibel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 11460 C Schlussrunde Hans Eichel, Bundesminister BMF . . . . . . . . . 11462 C Dietrich Austermann CDU/CSU . . . . . . . . . . 11466 C Hans Eichel, Bundesminister BMF . . . . . . . . . 11467 A Hans Jochen Henke CDU/CSU . . . . . . . . . . . 11468 A Matthias Berninger BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11470 B Jürgen Koppelin F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11472 C Dr. Christa Luft PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11474 C Hansgeorg Hauser (Rednitzhembach) CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11476 A Hans Georg Wagner SPD . . . . . . . . . . . . . . . . 11478 A Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11480 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 11481 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11481 D Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 119. Sitzung. Berlin, Freitag, den 15. September 2000II Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 119. Sitzung. Berlin, Freitag, den 15. September 2000
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    Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 119. Sitzung. Berlin, Freitag, den 15. September 2000 Hans Georg Wagner 11480 (C) (D) (A) (B) Berichtigung 118. Sitzung, Seite 11361 (A) Zweiter Absatz, der letzte Satz ist wie folgt zu lesen: „Herr Bundesminister Trittin jedenfalls war nicht dabei“. Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 119. Sitzung. Berlin, Freitag, den 15. September 2000 11481 (C) (D) (A) (B) Dr. Bauer, Wolf CDU/CSU 15.09.2000 Bernhardt, Otto CDU/CSU 15.09.2000 Dr. Blüm, Norbert CDU/CSU 15.09.2000 Bodewig, Kurt SPD 15.09.2000 Bohl, Friedrich CDU/CSU 15.09.2000 Brudlewsky, Monika CDU/CSU 15.09.2000 Brunnhuber, Georg CDU/CSU 15.09.2000 Carstensen (Nordstrand), CDU/CSU 15.09.2000 Peter H. Catenhusen, SPD 15.09.2000 Wolf-Michael Dr. Eid, Uschi BÜNDNIS 90/ 15.09.2000 DIE GRÜNEN Elser, Marga SPD 15.09.2000 Fischer (Berlin), Andrea BÜNDNIS 90/ 15.09.2000 DIE GRÜNEN Fischer (Frankfurt), BÜNDNIS 90/ 15.09.2000 Joseph DIE GRÜNEN Frick, Gisela F.D.P. 15.09.2000 Göllner, Uwe SPD 15.09.2000 Goldmann, Hans-Michael F.D.P. 15.09.2000 Hauer, Nina SPD 15.09.2000 Heyne, Kristin BÜNDNIS 90/ 15.09.2000 DIE GRÜNEN Hiksch, Uwe PDS 15.09.2000 Hoffmann (Chemnitz), SPD 15.09.2000 Jelena Dr. Kolb, Heinrich L. F.D.P. 15.09.2000 Kolbe, Manfred CDU/CSU 15.09.2000 Dr. Kues, Hermann CDU/CSU 15.09.2000 Dr. Küster, Uwe SPD 15.09.2000 Lamp, Helmut CDU/CSU 15.09.2000 Dr. Lippelt, Helmut BÜNDNIS 90/ 15.09.2000 DIE GRÜNEN Lüth, Heidemarie PDS 15.09.2000 Marquardt, Angela PDS 15.09.2000 Mogg, Ursula SPD 15.09.2000 Parr, Detlef F.D.P. 15.09.2000 Dr. Protzner, Bernd CDU/CSU 15.09.2000 Reichard (Dresden), CDU/CSU 15.09.2000 Christa Rönsch (Wiesbaden), CDU/CSU 15.09.2000 Hannelore Schmidt (Eisleben), SPD 15.09.2000 Silvia Schmitz (Baesweiler), CDU/CSU 15.09.2000 Hans Peter Schulhoff, Wolfgang CDU/CSU 15.09.2000 Seehofer, Horst CDU/CSU 15.09.2000 Dr. Frhr. von Stetten, CDU/CSU 15.09.2000 Wolfgang Thiele, Carl-Ludwig F.D.P. 15.09.2000 Wieczorek-Zeul, SPD 15.09.2000 Heidemarie Wilz, Bernd CDU/CSU 15.09.2000 Zierer, Benno CDU/CSU 15.09.2000 Anlage 2 Amtliche Mitteilungen ohne Verlesung Der Bundesrat hat in seiner 753. Sitzung am 14. Juli 2000 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen zuzustimmen, bzw. einen Antrag gemäß Artikel 77 Ab- satz 2 Grundgesetz nicht zu stellen: – Gesetz zur Änderung und Ergänzung vermögens- rechtlicher und anderer Vorschriften (Vermögens- rechtsergänzungsgesetz – VermRErgG) – Gesetz zu dem Rotterdamer Übereinkommen über das Verfahren der vorherigen Zustim- mung nach Inkenntnissetzung für bestimmte gefährliche Chemikalien sowie Pflanzenschutz- und Schädlingsbekämpfungsmittel im interna- tionalen Handel vom 10. September 1998 – Gesetz zu dem Protokoll vom 14. Dezem- ber 1998 zur Änderung des am 3. Dezem- ber 1980 in Bonn unterzeichneten Abkommens entschuldigt bisAbgeordnete(r) einschließlich entschuldigt bisAbgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlagen zum Stenographischen Bericht zwischen der Bundesrepublik Deutschland und den Vereinigten Staaten von Amerika zur Ver- meidung der Doppelbesteuerung auf dem Ge- biet der Nachlass-, Erbschaft- und Schenkung- steuern – Zweites Gesetz zur Änderung des Altschulden- hilfe-Gesetzes (Zweites Altschuldenhilfe-Ände- rungsgesetz – 2. AHÄndG) – Gesetz zur Änderung des Schornsteinfeger- gesetzes und anderer schornsteinfegerrechtli- cher Vorschriften – Gesetz zur Sicherung der nationalen Buch- preisbindung – Gesetz zur vergleichenden Werbung und zur Änderung wettbewerbsrechtlicher Vorschrif- ten – Zweites Gesetz zur Änderung des Melderechts- rahmengesetzes (MRRG) – Gesetz über die Hilfe für durch Anti-D-Immun- prophylaxe mit dem Hepatitis-C-Virus infizierte Personen (Anti-D-Hilfegesetz, AntiDHG) – Gesetz zur Errichtung einer Stiftung „Erinne- rung, Verantwortung und Zukunft“ – Erstes Gesetz zur Änderung des Zivildienstver- trauensmann-Gesetzes (Erstes Zivildienstver- trauensmann-Änderungsgesetz – 1. ZD- VÄndG) – Gesetz zur Senkung der Steuersätze und zur Re- form der Unternehmensbesteuerung (Steuersen- kungsgesetz – StSenkG) Zu dem letztgenannten Gesetz hat der Bundesrat fol- gende Entschließung gefasst: 1. Nach Zustimmung zum Steuersenkungsgesetz er- wartet der Bundesrat, dass die Bundesregierung dem Gesetzgeber folgende Vorschläge zur Fortent- wicklung des Steuersenkungsgesetzes unterbrei- tet: – Eine weitere Absenkung des Spitzensteuersatzes der Einkommensteuer um einen Prozentpunkt auf 42 Prozent ab 2005. – Wiedereinführung des halben Steuersatzes für Betriebsveräußerungen und Betriebsaufgaben für aus dem Berufsleben ausscheidende Unter- nehmer einmal im Leben. Die Ergänzungen sollen gleichzeitig mit dem Steuer- senkungsgesetz wirksam werden. 2. Der Bundesrat fordert die Bundesregierung auf, das Notwendige zu veranlassen, dass die AfA-Ta- bellen aufgrund der Rechtsprechung des Bundes- finanzhofs vom 19. November 1997 zur sachge- rechten Verlängerung der technischen Nutzungs- dauer von Anlagegütern überarbeitet werden und zur Sicherung des Finanzierungsvolumens des Steuersenkungsgesetzes zum 1. Januar 2001 in Kraft treten. Der Bundesrat hat in seiner 753. Sitzung am 14. Juli 2000 beschlossen, gemäß Artikel 76 Absatz 2 Grundgesetz gegen den Gesetzentwurf keine Einwendun- gen zu erheben: – Entwurf eines Gesetzes zur Änderung verkehrs- wegerechtlicher Vorschriften (VerkVÄndG) Die Fraktion der F.D.P. hat mit Schreiben vom 13. Sep- tember 2000 den Antrag „Sanktionen gegenüber Öster- reich sofort aufheben “ – Drucksache 14/4068 – zurückgezogen. Der Abgeordnete Thomas Kossendey hat seine Unter- schrift zu dem Antrag „Zukunft der Bundeswehr“ – Drucksache 14/3775 – zurückgezogen. Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mit- geteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu der nachstehenden Vorlage absieht: Finanzausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Jahresgutachten 1999/2000 des Sachverständigenrateszur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwick-lung – Drucksache 14/2223 – Ausschuss für Arbeit und Sozialordnung – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über die BeschäftigungSchwerbehinderter im öffentlichen Dienst – Drucksache 14/232 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Beschäftigungspolitischer Aktionsplan der Bundes-republik Deutschland 2000 – Drucksache 14/2950 – Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mit- geteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden EU-Vorla- gen bzw. Unterrichtungen durch das Europäische Parla- ment zur Kenntnis genommen oder von einer Beratung abgesehen hat. Finanzausschuss Drucksache 14/3146 Nr. 2.23 Drucksache 14/3146 Nr. 2.27 Drucksache 14/3341 Nr. 2.42 Drucksache 14/3341 Nr. 2.46 Drucksache 14/3341 Nr. 2.52 Drucksache 14/3428 Nr. 2.4 Drucksache 14/3576 Nr. 2.24 Ausschuss fürWirtschaft und Technologie Drucksache 14/1016 Nr. 1.6 Drucksache 14/1778 Nr. 2.13 Drucksache 14/1778 Nr. 2.15 Drucksache 14/1936 Nr. 1.2 Drucksache 14/1936 Nr. 1.3 Drucksache 14/1936 Nr. 1.6 Drucksache 14/1936 Nr. 1.10 Drucksache 14/1936 Nr. 1.14 Drucksache 14/1936 Nr. 1.16 Drucksache 14/1936 Nr. 1.18 Drucksache 14/1936 Nr. 1.20 Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 119. Sitzung. Berlin, Freitag, den 15. September 200011482 (C) (D) (A) (B) Drucksache 14/1936 Nr. 1.21 Drucksache 14/1936 Nr. 1.23 Drucksache 14/1936 Nr. 1.24 Drucksache 14/2009 Nr. 2.2 Drucksache 14/2009 Nr. 2.3 Drucksache 14/2009 Nr. 2.5 Drucksache 14/2009 Nr. 2.6 Drucksache 14/2747 Nr. 2.50 Drucksache 14/2747 Nr. 2.51 Drucksache 14/2747 Nr. 2.52 Drucksache 14/2817 Nr. 2.4 Drucksache 14/2817 Nr. 2.5 Drucksache 14/2817 Nr. 2.29 Drucksache 14/2952 Nr. 2.4 Drucksache 14/2952 Nr. 2.12 Drucksache 14/2952 Nr. 2.18 Drucksache 14/2952 Nr. 2.21 Drucksache 14/3050 Nr. 2.3 Drucksache 14/3146 Nr. 2.21 Drucksache 14/3146 Nr. 2.22 Drucksache 14/3146 Nr. 2.24 Drucksache 14/3146 Nr. 2.25 Drucksache 14/3146 Nr. 2.26 Drucksache 14/3146 Nr. 2.28 Drucksache 14/3146 Nr. 2.29 Drucksache 14/3146 Nr. 2.30 Drucksache 14/3146 Nr. 2.31 Drucksache 14/3341 Nr. 1.5 Drucksache 14/3341 Nr. 1.6 Drucksache 14/3341 Nr. 1.7 Drucksache 14/3341 Nr. 2.2 Drucksache 14/3341 Nr. 2.3 Drucksache 14/3341 Nr. 2.10 Drucksache 14/3341 Nr. 2.12 Drucksache 14/3341 Nr. 2.13 Drucksache 14/3341 Nr. 2.18 Drucksache 14/3341 Nr. 2.25 Drucksache 14/3341 Nr. 2.27 Drucksache 14/3341 Nr. 2.29 Drucksache 14/3341 Nr. 2.35 Drucksache 14/3341 Nr. 2.36 Drucksache 14/3341 Nr. 2.50 Drucksache 14/3428 Nr. 2.1 Drucksache 14/3428 Nr. 2.9 Drucksache 14/3428 Nr. 2.20 Drucksache 14/3428 Nr. 2.26 Drucksache 14/3428 Nr. 2.27 Drucksache 14/3428 Nr. 2.31 Drucksache 14/3428 Nr. 2.32 Drucksache 14/3428 Nr. 2.33 Drucksache 14/3576 Nr. 1.1 Drucksache 14/3576 Nr. 2.12 Drucksache 14/3576 Nr. 2.17 Drucksache 14/3576 Nr. 2.40 Drucksache 14/3576 Nr. 2.42 Drucksache 14/3576 Nr. 2.43 Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Drucksache 14/2817 Nr. 2.15 Ausschuss für Arbeit und Sozialordnung Drucksache 14/342 Nr. 2.22 Drucksache 14/342 Nr. 2.37 Drucksache 14/1188 Nr. 2.15 Drucksache 14/1276 Nr. 2.4 Drucksache 14/1276 Nr. 2.17 Drucksache 14/1778 Nr. 2.10 Drucksache 14/2211 Nr. 1.3 Drucksache 14/2952 Nr. 2.7 Ausschuss für Gesundheit Drucksache 14/3576 Nr. 2.7 Drucksache 14/3576 Nr. 2.8 Ausschuss für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen Drucksache 14/3341 Nr. 2.4 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicher- heit Drucksache 14/3146 Nr. 2.20 Drucksache 14/3341 Nr. 2.33 Drucksache 14/3428 Nr. 2.10 Drucksache 14/3428 Nr. 2.30 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgen- abschätzung Drucksache 14/3576 Nr. 1.8 Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Drucksache 14/2609 Nr. 1.9 Drucksache 14/2817 Nr. 2.28 Drucksache 14/2817 Nr. 2.34 Drucksache 14/2952 Nr. 2.10 Drucksache 14/2952 Nr. 2.24 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 14/3050 Nr. 1.1 Drucksache 14/3146 Nr. 2.7 Drucksache 14/3576 Nr. 1.10 Drucksache 14/3576 Nr. 1.13 Drucksache 14/3576 Nr. 2.2 Drucksache 14/3576 Nr. 2.9 Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 119. Sitzung. Berlin, Freitag, den 15. September 2000 11483 (C) (D) (A) (B) Druck: MuK. Medien-und Kommunikations GmbH, Berlin
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Otto Schily


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsi-
    dent! Meine Damen und Herren Kollegen! Nach guter
    parlamentarischer Tradition bietet die Etatdebatte die Ge-
    legenheit, den Rückblick auf ein vergangenes Etatjahr mit
    einem Ausblick zu verbinden. Leider haben wir für eine
    solche Debatte immer nur ein sehr enges zeitliches Kor-
    sett zur Verfügung. Das will ich an dieser Stelle einmal an-
    merken. Ich erlaube mir die Anregung, einmal darüber
    nachzudenken, ob wir dieses enge Korsett nicht erweitern
    sollten,


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und der F.D.P.)


    ob wir uns nicht mehr Zeit für die Etatdebatte nehmen
    sollten, damit wirklich Argument und Gegenargument,
    Rede und Gegenrede stattfinden können, damit es auch
    möglich wird, die eigene Auffassung kritisch zu überprü-
    fen. Denn die parlamentarische Debatte dient dem demo-
    kratischen Dialog.


    (Beifall des Abg. Jürgen Koppelin [F.D.P.])

    Dann wird auch das Parlament in seiner Funktion als Le-
    gitimationsinstrument für Politik wieder an Bedeutung
    gewinnen.

    Ich sage im Übrigen in aller Bescheidenheit: Die Zeit,
    die mir zugewiesen ist, reicht nicht aus, um die umfang-
    reiche Erfolgsbilanz des Bundesministeriums des Innern
    vorzutragen.


    (Beifall bei der SPD und der F.D.P. – Erwin Marschewski [Recklinghausen] [CDU/CSU]: Man kann viel sagen in 13 Minuten!)


    Ich muss mich also auf einige wenige Stichpunkte be-
    schränken.

    Ich stelle die Sportpolitik sehr bewusst an den Anfang.

    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Sie wissen, ich bin ein enthusiastischer Sportminister und
    es macht mir sehr viel Spaß, auf diesem Gebiet tätig zu
    sein. Ich denke, es ist eine der erfreulichsten Nachrichten
    dieses Jahres, dass wir im Jahre 2006 als vereintes
    Deutschland Gastgeber der Fußballweltmeisterschaft
    sein dürfen.


    (Beifall bei der SPD, dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, der CDU/CSU und der F.D.P.)


    Es eint uns, wenn wir Franz Beckenbauer und dem Deut-
    schen Fußball-Bund dazu herzlich gratulieren. Ich möchte
    das mit den besten Genesungswünschen an den Präsiden-
    ten des Deutschen Fußball-Bunds, Egidius Braun, verbin-
    den.


    (Beifall bei der SPD, dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, der CDU/CSU und der F.D.P. sowie bei Abgeordneten der PDS)


    In diesem Zusammenhang darf ich Folgendes er-
    wähnen: Der Bundeskanzler hat mir im Kabinett Vorhal-
    tungen über das schlechte Abschneiden der deutschen
    Fußballnationalmannschaft bei der Europameisterschaft
    gemacht. Ich habe in Demut meinen Kopf gesenkt.


    (Erwin Marschewski [Recklinghausen] [CDU/ CSU]: Ausnahmsweise zu Recht!)


    Aber es gibt auch eine erfreuliche Nachricht von der eu-
    ropäischen Fußballmeisterschaft: Wir haben eine große
    Leistung für die Sicherheit bei diesem großen Sportereig-
    nis in Belgien und Holland erbracht.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und des Abg. Dr. Edzard Schmidt-Jortzig [F.D.P.])


    Ich glaube, darauf können wir sehr stolz sein. Wir ha-
    ben dafür sehr viel Anerkennung bekommen. Ich möchte
    deshalb an dieser Stelle den Beamtinnen und Beamten des
    Bundesgrenzschutzes und den Beamtinnen und Beamten
    der Länderpolizeien meinen sehr herzlichen Dank zum
    Ausdruck bringen. Sie haben ihn verdient.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und der F.D.P.)


    Die Sportförderung lässt sich auch an Zahlen ablesen.
    Ich denke, es ist eine Erwähnung wert, dass der Bun-
    desminister des Innern in seinem Etat die Sportförderung
    auf einem sehr hohen Niveau fortsetzt. Wir werden im
    kommenden Haushaltsjahr 10 Millionen DM mehr für
    die Sportförderung aufwenden, also sogar mehr als im
    Olympiajahr 2000.

    Ich will eine Zahl herausgreifen. Sie steht im Zusam-
    menhang mit der Fußballweltmeisterschaft. Die Bun-
    desregierung wird für die Sanierung und Modernisierung
    des Olympiastadions in Berlin insgesamt – das ist eine ge-
    waltige Summe – 383 Millionen DM zur Verfügung stel-
    len und den Umbau des Zentralstadions in Leipzig mit
    100 Millionen DM fördern.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)







    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    Ich glaube, das ist eine gute Nachricht für diejenigen, die
    in unserem Land sportbegeistert sind.

    Wir haben die Mittel auch in anderen Bereichen aufge-
    stockt. Ich will nur einen erwähnen: Wir werden für die
    Dopingforschung 900 000 DM zusätzlich zur Verfügung
    stellen.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    Meine Damen und Herren, wir sollten den hohen Stel-

    lenwert des Sports immer wieder betonen. Er hat eine In-
    tegrationskraft in der Gesellschaft. Dies verbinde ich mit
    einem Appell an die Länder, den Sportunterricht bitte
    nicht zu vernachlässigen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der PDS)


    Der Sportunterricht ist gerade in einer Welt, in der Kinder
    und Jugendliche stärker an technischen Geräten ausgebil-
    det werden, von herausragender Bedeutung.

    Wir werden auch ein spezielles Programm „Sport
    gegen Gewalt“ auflegen. Auch in der Auseinanderset-
    zung mit dem Rechtsextremismus spielt der Sport eine
    große Rolle. Auch in diesem Zusammenhang ist Dank
    angebracht, so für Einzelinitiativen von Polizei- und Bun-
    desgrenzschutzbeamten, die sich in dieser Richtung be-
    tätigen. Ich glaube, dies ist ein gutes Mittel, dem Rechts-
    extremismus entgegenzuwirken.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Damit bin ich beim Thema Rechtsextremismus. Ich
    glaube, dass die Etatdebatte wegen des eigentlich benötig-
    ten Zeitbedarfes nicht ausreicht, um dieses Thema einge-
    hend und umfassend zu behandeln. Wir haben uns vorge-
    nommen, dieses Thema genauer zu diskutieren, dazu wird
    also noch Gelegenheit sein.

    Ich möchte aber auf einige aktuelle Fragen eingehen.
    Zunächst will ich deutlich sagen, dass ich die Kritik an
    manchen Statistiken für berechtigt halte. Dies muss man
    offen einräumen. Dazu ist eine Überprüfung veranlasst.
    Ich werde dafür sorgen, dass diese Überprüfung auch kon-
    sequent durchgeführt wird.

    Dass das Engagement des Bundesministers des Innern
    in diesem Fall außer Zweifel steht, sehen Sie daran, dass
    manches von dem, was dazu jetzt an neuen Überlegungen
    öffentlich geworden ist, aus Forschungsergebnissen von
    Professor Pfeiffer stammt, den ich beauftragt habe, an
    dem periodischen Sicherheitsbericht mitzuwirken.

    Dass an dieser Stelle auch einige Schwierigkeiten auf-
    treten, sollten wir ebenfalls nicht leugnen. Im Übrigen ist
    das Bundesministerium des Innern natürlich auf das Ma-
    terial angewiesen, das ihm von dezentraler Stelle zur Ver-
    fügung gestellt wird. Wir wollen aber ein ungeschminktes
    Bild. Niemand kann ein Interesse daran haben, Sachver-
    halte zu beschönigen oder beiseite zu schieben.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Auch wenn es manchmal weh tut und für die einzelne
    Kommune schwierig ist, das Ganze darzustellen: Wir
    brauchen ein ungeschminktes, nicht beschönigtes Bild
    dieser Wirklichkeit.

    Nun stellt sich die Frage: Was tun wir gegen Extremis-
    mus, welche Mittel setzen wir ein? Hier gibt es nicht die
    Alternative Repression oder Prävention.


    (Dieter Wiefelspütz [SPD]: Sehr richtig!)

    Dies ist eine falsche Alternative. Beides gehört zusam-
    men. Wir müssen entschlossen repressive Mittel einset-
    zen.


    (Beifall bei der SPD, der CDU/CSU und der F.D.P. sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Ich habe gestern das Verbot der Organisation „Blood &
    Honour“ bekannt gegeben. Wir müssen gegen Organisa-
    tionen, die dieses Gift bei Jugendlichen ausstreuen, mit
    aller gebotenen Härte vorgehen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU, der F.D.P. und der PDS)


    Aber wir sollten auch nicht verkennen, dass es in der
    Gesellschaft eine positive Bewegung gibt. Es gibt erfreu-
    licherweise viele Initiativen. Ich will nur zwei von vielen
    erwähnen. Das erste Beispiel: Bei mir hat sich ganz spon-
    tan ein Bürger aus München gemeldet und gesagt, ange-
    sichts des schrecklichen Anschlages in Düsseldorf stelle
    er den zwei Schwerstverletzten für die Dauer von zwei
    Jahren eine Übergangshilfe zur Verfügung – eine wirklich
    rühmenswerte, spontane Reaktion.


    (Beifall bei der SPD, dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, der CDU/CSU und der F.D.P. sowie bei Abgeordneten der PDS)


    Das zweite Beispiel ist eine Anzeige von Bayern Mün-
    chen und der Opel AG. Dies ist eine gelungene Anzeige,
    um zu zeigen, wie wichtig Zuwanderung für unser Land
    und gerade für den Sport in unseren Fußballstadien ist.


    (Beifall bei der SPD und der F.D.P. sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Wir werden unserer Verantwortung als Bundesregie-
    rung gerecht werden und unsere Anstrengungen in die-
    sem Zusammenhang verstärken. Ich darf darauf hinwei-
    sen, dass das Bundesamt für Verfassungsschutz im
    Verfassungsschutzbericht die Gefahren des Rechtsextre-
    mismus wahrlich nicht verharmlost hat. Der neue Präsi-
    dent hat dies in seinen Worten sehr deutlich zum Aus-
    druck gebracht.

    Das Bundeskriminalamt wird im Herbst eine Tagung
    veranstalten, die sich ausschließlich mit diesem Thema
    beschäftigt. Viele andere Maßnahmen sind in die Wege
    geleitet. Eine Maßnahme, die mir wichtig ist, will ich er-
    wähnen, nämlich die Reform der Bundeszentrale für po-
    litische Bildung. Die Arbeit in dieser Bundeszentrale
    muss auch einen Schwerpunkt auf die Bekämpfung des
    Rechtsextremismus setzen. Deswegen haben wir einen er-




    Bundesminister Otto Schily
    11434


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    heblichen Teil der Mittel für die Bundeszentrale für diese
    Arbeit zur Verfügung gestellt.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der F.D.P.)


    Meine Damen und Herren, wir müssen aber wissen:
    Es gibt kurzfristige Maßnahmen, es gibt Verbotsmaßnah-
    men. Wir werden sehr sorgfältig prüfen, ob wir zu einem
    Verbot der NPD gelangen können. Wenn es eine Chance
    gibt, werden wir dieses Verbotsverfahren einleiten. Dann
    ist es aber wichtig, dass sich alle drei Verfassungsinstitu-
    tionen, –


    (Cem Özdemir [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: So ist es!)


    – um diesem Antrag Nachdruck zu verleihen, an dem An-
    trag beteiligen


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    sowohl der Bundesrat als auch der Bundestag und die
    Bundesregierung.

    Aber es gehört mehr dazu. Es gehört etwas dazu, was
    Professor Heitmeyer einmal die „Kultur der Anerken-
    nung“ genannt hat. Wir müssen nicht nur auf das achten,
    was der Staat tut. Die Polizei kann die gesellschaftlichen
    Probleme nicht lösen. Das kann sie nicht. Sie wird meis-
    tens dann tätig, wenn bestimmte Dinge schon in die
    falsche Richtung gelaufen sind.

    Also müssen wir dafür sorgen, dass in der Gesellschaft
    eine Atmosphäre entsteht, die nicht etwa erlaubt, dass ir-
    gendwo in unserem Land so genannte befreite Zonen ent-
    stehen, in denen der Staat mit dem Gewaltmonopol des
    Staates zurückweicht. Das können wir nicht dulden.


    (Beifall im ganzen Hause)

    Der Frieden im Innern ist ein hohes Gut. Die innere Si-

    cherheit ist ein hohes Gut. Wenn Sie die Zahlen für den
    kommenden Etat lesen, werden Sie erkennen: Die Bun-
    desregierung wird ihrer Verantwortung gerecht. Sie stärkt
    die Sicherheitsinstitutionen Bundesgrenzschutz, Bundes-
    amt für Verfassungsschutz, Bundeskriminalamt und Bun-
    desamt für Sicherheit in der Informationstechnik. Zu ei-
    ner modernen Sicherheitspolitik gehört auch, dass wir die
    Fragen, die die neue Informationstechnik angehen, sehr
    ernst nehmen.

    Vor wenigen Tagen bin ich mit dem Leiter des FBI zu-
    sammengekommen. Wir haben auch mit den Vereinigten
    Staaten eine enge Zusammenarbeit verabredet, damit be-
    stimmte Inhalte von Websites, antisemitische, rassisti-
    sche, nazistische Inhalte, aus dem Internet verschwinden.


    (Beifall im ganzen Hause)

    Ich kann wegen der Kürze der Zeit nicht auf alles ein-

    gehen. Eine kurze Bemerkung sei aber der Frage gewid-
    met, wie wir mit den berechtigten Ansprüchen der Be-
    schäftigten im öffentlichen Dienst zurechtkommen, an
    dem wirtschaftlichen Erfolg teilzuhaben. Sie wissen, wir
    haben – wie ich finde – einen sehr ausgewogenen Tarif-

    abschluss, auf eine längere Frist angelegt, zustande ge-
    bracht. Ich glaube, das war ein großer Erfolg der Tarifpo-
    litik, weil dieser Abschluss vor allen Dingen den Ländern
    und den Kommunen die Möglichkeit verschafft, über ei-
    nen längeren Zeitraum eine solide Finanzplanung zu ha-
    ben. Das gilt auch für den Bund.

    An dieser Stelle wird sicherlich die Frage gestellt wer-
    den, wie wir es mit den Beamten halten. Wir werden eine
    Lösung für die Beamten finden, die sich weitgehend an
    diesen Tarifabschluss anlehnt. Allerdings müssen wir
    auch sehen, dass wir eine Annäherung an die Regelung bei
    den Renten finden. Ich muss natürlich auch Rücksicht auf
    meinen Kollegen Eichel nehmen, auf die Sparerforder-
    nisse, die von dieser Seite geltend gemacht werden, an
    denen ich mich solidarisch beteilige.

    Ich will zum Schluss Folgendes sagen – ich glaube,
    wenn man über innere Sicherheit redet, darf man diesen
    Gesichtspunkt nicht vernachlässigen –: Sie werden in den
    letzten Monaten vielleicht festgestellt haben, dass ich
    mich als Mitglied der Regierung bei einem bestimmten
    Thema sehr bewusst zurückgehalten habe, weil ich der
    Meinung bin, dieses Thema ist in erster Linie Angelegen-
    heit des Parlaments, der ihm möglichen Institutionen und
    der Aufklärung, die auf diese Weise zustande kommen
    kann.

    Ich will Ihnen aber in aller Offenheit sagen: Für mich
    ist Kern der inneren Sicherheit in einer Demokratie die
    Rechtsstaatlichkeit.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der F.D.P.)


    Wir müssen uns bewusst werden, dass wir die innere Si-
    cherheit nur aufrechterhalten können, wenn die innere Le-
    gitimität unseres Staatswesens außer Frage steht, wenn
    Recht und Gesetz gilt.


    (Wolfgang Bosbach [CDU/CSU]: Siehe Ronald Pofalla!)


    Das muss man gerade in diesen Tagen besonders betonen.
    Ich freue mich, dass die sächsische Staatsregierung diesen
    Hinweis gerade jetzt auch gegeben hat. Sehr vernünftig!


    (Wolfgang Bosbach [CDU/CSU]: Sagen Sie etwas zu Ronald Pofalla!)


    – Das gilt für jede Richtung, Herr Bosbach. Wenn es da
    Kritik zu üben gilt, werden Sie mich an Ihrer Seite finden.

    Aber ich will Ihnen noch etwas sagen. Wir dürfen auch
    da nicht das Normengefüge außer Acht lassen. Hier ist
    manches in einen Nebel geraten. Ich will Ihnen etwas
    vorlesen, damit Sie wissen, was ich meine, nämlich einen
    Auszug aus einer Entscheidung des Bundesverfassungs-
    gerichts vom 24. Juli 1979:

    Der Gefahr, dass anonyme Großspender durch ins
    Gewicht fallende finanzielle Zuwendungen auf die
    längerfristige Zielsetzung der begünstigten Partei
    oder sie berührende innerparteiliche Entscheidungen
    von Einzelfragen einzuwirken versuchen, um so in-
    direkt mehr oder minder großen Einfluss auf die
    staatliche Willensbildung zu gewinnen, begegnet das




    Bundesminister Otto Schily

    11435


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    Grundgesetz durch das in Art. 21 Abs. 1 Satz 4 GG
    an die Parteien gerichtete Gebot, über die Herkunft
    ihrer Mittel öffentlich Rechenschaft zu geben. ... Die-
    sem Verfassungsgebot

    – hören Sie bitte gut zu! –
    kommt zentrale Bedeutung zu. Es zielt darauf ab, den
    Prozess der politischen Willensbildung für den
    Wähler durchschaubar zu machen und ihm offen zu
    legen, welche Gruppen, Verbände oder Privatperso-
    nen durch Geldzuwendungen auf die Parteien poli-
    tisch einzuwirken suchen.

    Es ist also nicht etwa eine Ordnungswidrigkeit oder ein
    Gesetzesverstoß, sondern ein Verfassungsverstoß, wenn
    darüber hinweggegangen wird.


    (Beifall bei der SPD, dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, der F.D.P. und der PDS)


    Meine Damen und Herren, wie soll eine Rechtsord-
    nung bestehen, wenn sich jemand anmaßt, sich über die-
    ses Verfassungsgebot hinwegzusetzen?


    (Beifall bei der SPD, dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, der F.D.P. und der PDS)


    Wie sollen wir von dem kleinen Mann auf der Straße ver-
    langen können, dass er sich an Gesetz und Recht hält,
    wenn sich andere darüber erheben?

    Ich habe keinen Namen erwähnt und werde dies auch
    nicht tun.


    (Hans Georg Wagner [SPD]: Das ist auch gar nicht notwendig, Herr Minister!)


    Im Übrigen wird die Sache nicht besser, wenn es sich um
    eine Persönlichkeit handelt, die große historische Ver-
    dienste erworben hat, die ihm niemand abspricht. Im Ge-
    genteil, dadurch wird es schlimmer; denn diese Persön-
    lichkeit ist ja zu Recht Vorbild für viele junge Menschen.


    (Beifall bei der SPD, dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der PDS)


    Gerade eine solche Persönlichkeit trägt besondere Verant-
    wortung.

    Ich sage ein Zweites: Es darf in unserem Lande nicht
    sein, dass, wenn ein Strafverfahren bzw. ein Ermittlungs-
    verfahren zur Debatte steht, bei dem es um einen Millio-
    nenschaden geht, gesagt wird: Millionenschaden hin oder
    her, wir stellen das Verfahren möglicherweise wegen Ge-
    ringfügigkeit ein. – Ich habe genug forensische Erfah-
    rung, um zu wissen, dass man kleine Handwerker, die in
    ihrer Notlage die AOK-Beiträge nicht entrichtet haben,
    erbarmungslos wegen Untreue verurteilt.


    (Beifall bei der SPD, dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der PDS sowie des Abg. Hildebrecht Braun [Augsburg] [F.D.P.])


    Es kann nicht sein, dass es Privilegien gibt, wenn es um
    so hohe Summen geht. Das ist für mich keine Geringfü-
    gigkeit, es ist eine Aus- und Verdehnung der Vorschrift
    in § 153 der Strafprozessordnung.

    Wenn wir wirklich wollen, dass unsere Verfassungs-

    ordnung so, wie wir sie gemeinsam festgelegt haben, Be-
    stand hat – sie hat immerhin Erfolgsgeschichte geschrie-
    ben –, dann muss eines gelten: Gleiches Recht für alle.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Eckart von Klaeden [CDU/ CSU]: Lassen Sie die dritte Gewalt doch erst einmal entscheiden!)


    „Das Recht sie sollen lassen stahn“ – das ist die Grund-
    lage und das Fundament unserer Demokratie, meine Da-
    men und Herren.

    Vielen Dank.

    (Anhaltender Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Beifall bei der F.D.P. und der PDS)




Rede von Dr. Hermann Otto Solms
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Als
nächster Redner hat der Kollege Wolfgang Zeitlmann von
der CDU/CSU-Fraktion das Wort.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Wolfgang Zeitlmann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

    Herr Präsident!
    Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich habe nun in
    13 Jahren Parlamentszugehörigkeit schon manche Etat-
    rede eines Innenministers gehört, –


    (Angelika Beer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Aber keine so gute! – Cem Özdemir [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das war die beste!)


    – aber selten eine –

    (Lothar Mark [SPD]: Die so gut war!)


    – ich sage einmal –, die so an den Kernthemen der Innen-
    politik vorbeimarschiert ist, wie die, die Sie gerade ge-
    halten haben.


    (Angelika Beer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Peinlich! – Lothar Mark [SPD]: Soll er sie wiederholen?)


    – Schreien Sie doch nicht gleich, bevor Sie mehr als zwei
    Sätze gehört haben.

    Mir fällt bei dieser Rede, Herr Minister Schily, doch ei-
    nes auf, insbesondere beim letzten Abschnitt, in dem Sie
    sich mit einer hoch brisanten Frage beschäftigen, –


    (Lothar Mark [SPD]: Die Sie aber verniedlichen!)


    – nämlich der Tatsache, über das Parlament Einfluss auf
    gewichtige Einrichtungen wie zum Beispiel Staatsan-
    waltschaften zu nehmen.


    (Lachen bei der SPD – Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Ich halte das für eine höchst schwierige Geschichte, die
    dort abgelaufen ist. Es kann nicht sein, dass wir in einer
    Republik der geteilten Gewalten gegenseitig dahin ge-
    hend Druck machen, –


    (Lothar Mark [SPD]: Sagen Sie das der CSU wegen Augsburg!)





    Bundesminister Otto Schily
    11436


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    – was richtig und falsch ist. Ich würde umgekehrt Äuße-
    rungen von Gerichten, die Druck auf die Exekutive oder
    Legislative ausüben wollen, genauso wenig für richtig
    halten.

    Ich habe zur Rechtsprechung und zu den Gerichten
    volles Vertrauen, dass die dritte Gewalt mit Schwierigkei-
    ten in unserem Lande fertig wird.


    (Zuruf von der SPD: So nennt man das jetzt!)

    – Entschuldigung, es wird doch noch zulässig sein, dass
    man an die Prinzipien dieses Rechtsstaates, nämlich an
    die Gewaltenteilung, erinnert und darauf hinweist, dass
    man zumindest nicht als Bundesverfassungsminister
    Druck ausüben sollte.

    Wir sind hier zur Halbzeit einer Regierungskoalition,
    um die Thematik Innenpolitik zu diskutieren. Der Bun-
    desinnenminister hat vieles im Bereich des Sports und im
    Bereich der allgemeinen Thematik behandelt, aber er ist
    meines Erachtens auf die Kernproblematik seiner bisheri-
    gen Tätigkeit in den letzten zwei Jahren wenig eingegan-
    gen.


    (Hedi Wegener [SPD]: Da haben Sie nicht zugehört!)


    Es gibt, wenn man die zwei Jahre Revue passieren
    lässt, nicht sehr viele Aktivposten. Sie haben als großes
    Highlight in Ihrer Koalitionsvereinbarung eine Reform
    des Staatsangehörigkeitsrechtes angekündigt, haben
    entsprechend heftige Vorschläge gemacht und sind dann
    natürlich kläglich gescheitert. Sie mussten hier einen
    Kompromiss akzeptieren. Ich habe den Eindruck, dass
    aus diesen Erfahrungen in vielen anderen Themenberei-
    chen bei Ihnen der Schwung weg ist und man sich weit-
    gehend bemüht, Brandherde und Kritik zu vermeiden,
    und man daher möglichst wenig tut, um möglichst wenig
    anzuecken.


    (Sebastian Edathy [SPD]: Fragen Sie Frau Süssmuth! Die macht eine Menge!)


    Im Bereich des Themas Zuwanderung ist außer der
    Berufung einer Kommission im Kern nichts passiert. Wir
    haben über viele Monate gehört, in dieser Wahlperiode
    werde dieses Thema nicht angegangen. Viele Monate gab
    es nur Beschwichtigung: Wir machen in dieser Legisla-
    turperiode nichts. Dann irgendwann kam Druck von oben.
    Der Bundeskanzler hat erklärt, natürlich könne und müsse
    man darüber reden. Nun wird mit einer Kommission ver-
    sucht – ich sage es einmal so –, eine Atempause einzule-
    gen.


    (Sebastian Edathy [SPD]: Haben Sie etwas gegen Frau Süssmuth?)


    – Dazu können Sie von mir gerne eine Äußerung bekom-
    men. Als freier Abgeordneter habe ich kein Problem, auch
    Kolleginnen infrage zu stellen.


    (Zurufe von der SPD: Oh!)

    Herr Schily – der Kollege hat das angesprochen –, wenn
    Sie die Dame –


    (Lothar Mark [SPD]: „Dame“! Das ist eine Kollegin!)


    – zur Vorsitzenden einer Kommission für Frauen- und Fa-
    milienfragen ernannt hätten, hätte ich keine Einwände.
    Aber hinter die Tatsache, sie in einem Beritt zur Vorsit-
    zenden zu machen, in dem sie zeit Ihrer Parlamentszu-
    gehörigkeit keine Fachkenntnis erworben hat, mache ich
    dann doch ein Fragezeichen.


    (Zurufe von der SPD und der PDS)

    Aber noch eines zur Kommission. Es hätte auch Alter-

    nativen gegeben.

    (Wolfgang Gehrcke [PDS]: Das darf wohl nicht wahr sein!)

    Herr Minister Schily, wenn Sie im Bereich des Zuwande-
    rungsrechts und des Asylrechts offene Fragen gehabt hät-
    ten, hätten Sie doch Sachverständige einsetzen, ihnen
    klare Prüfaufträge erteilen können – von mir aus fünf
    Wissenschaftlern und fünf Praktikern, –


    (Angelika Beer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Und Herrn Zeitlmann!)


    – Sie haben in Ihrem Haus welche –, sie in Klausur
    schicken und sagen können: Binnen vier Wochen möchte
    ich zu folgenden Kernfragen Ergebnisse haben.


    (Wolfgang Gehrke [PDS]: Jawohl, Herr General!)


    Nichts dergleichen. Man hat viele Gutmenschen aus die-
    ser Republik – Bischöfe und andere mehr – zusammen-
    gerufen, –


    (Dr. Guido Westerwelle [F.D.P.]: Der Gutmensch Henke!)


    – und erwartet nun zu einer Kernthematik Ergebnisse.
    Interessant, dass in Ihrem Haushalt zwölf neue Stellen

    ausgewiesen sind, die nur der Kommission dienen sollen.
    Warten wir es ab. Ich habe große Zweifel daran, dass man
    unter Zuhilfenahme von solchen Kommissionen schneller
    und besser zu Ergebnissen kommt. Ich hätte mir die Al-
    ternative vorstellen können.


    (Barbara Wittig [SPD]: Sie haben ja nichts gemacht!)


    Herr Minister Schily, Sie haben sich dann zu einem
    Thema geäußert, das uns natürlich alle interessieren muss
    und interessiert, nämlich die Problematik Radikalismus.
    Es ist überhaupt keine Frage, dass Sie in diesem Parla-
    ment die volle Unterstützung haben, wenn Sie Radikalis-
    mus bekämpfen.


    (Zuruf von der PDS: Wo waren Sie diesen Sommer?)


    Nur eins möchte ich auch sagen: Alle Aktionen der
    letzten Monate erwecken den Eindruck, als gäbe es in die-
    ser Republik nur noch Rechtsextremismus.


    (Sebastian Edathy [SPD]: Wollen Sie das verharmlosen?)


    – Ich will gar nichts verharmlosen. Ich habe gerade er-
    klärt: Wir unterstützen jeden Kampf gegen Extremismus.


    (Lothar Mark [SPD]: Wo ist denn Linksextremismus?)





    Wolfgang Zeitlmann

    11437


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    Aber ich habe genauso klar erklärt – als zum Beispiel
    diese Aktion zwischen Däubler-Gmelin und Schily lief,
    die sich nur gegen Rechts gewandt hat –: Wir hätten uns
    sofort mit jedem Aktionsbündnis einverstanden erklärt,
    wenn es sich gegen jegliche Radikalität in diesem Land
    gerichtet hätte, gegen Rechts und Links –


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    – ich füge hinzu: auch gegen Ausländerextremismus.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Meine Damen und Herren, ich habe überhaupt keinen

    Grund, hier irgendetwas zu wiederholen, was ich gerade
    gesagt habe, aber es wird möglich sein, dass man ein paar
    Zahlen erwähnt:


    (Dr. Barbara Höll [PDS]: Das ist Verharmlosung!)


    Es gibt in unsrem Lande nach dem Verfassungsschutzbe-
    richt des Jahres 1999 34200 Linksextreme, 51 400 Rechts-
    extreme und 60 000 Ausländerextremisten. Ich zitiere nur
    den Verfassungsschutzbericht.


    (Angelika Beer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie haben sich selbst vergessen!)


    Und: Es gibt laut Verfassungsschutzbericht 1999
    711 linksextreme und 746 rechtsextreme Gewalttaten –


    (Sebastian Edathy [SPD]: Sie relativieren gerade! – Barbara Wittig [SPD]: Was soll denn das?)


    – zu der Statistik sei gesagt: In dem Jahr 1999 gab es, was
    linksextreme Gewalttaten anbelangt, keinen Castortrans-
    port; warten Sie einmal ab, wie die Statistik aussieht,
    wenn wieder Castortransporte stattfinden –


    (Lothar Mark [SPD]: Das kann man doch nicht miteinander vergleichen!)


    – und es gab 391 ausländerextreme Gewalttaten. Jetzt
    sage ich Ihnen: Wenn Sie heute Programme vorstellen, die
    gegen beide Richtungen und zudem gegen die der aus-
    länderextremen Richtung vorgehen, haben Sie unsere Un-
    terstützung.


    (Sebastian Edathy [SPD]: Unglaublich! – Lothar Mark [SPD]: Hier werden Mord und Kaufhausdiebstahl miteinander verglichen!)


    Ich sage noch einmal: Es wird doch in diesem Lande mög-
    lich sein, dass man die Dinge zumindest zurechtrückt.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Angelika Beer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Eine Zumutung ist das, was Sie hier von sich geben!)


    Es kann doch nicht sein, dass man auf einem Auge blind
    ist und nur den einen Teil der Medaille sieht.

    Ein Punkt ist mir in den letzten Wochen noch aufgefal-
    len: Sie, Herr Minister, denken daran – ich glaube, in ei-
    nem Interview mit der „Süddeutschen Zeitung“ –, die
    Aufgaben des BGS auszuweiten. Man kann ja mit uns
    über alles reden. Wenn es Sinn macht, warum auch nicht?
    Ich hätte nur ganz gerne, dass man solche Gesetzes-

    ankündigungen nicht immer zuerst in öffentlichen Me-
    dien liest und die Dinge dann im Innenausschuss abwie-
    gelt.


    (Hedi Wegener [SPD]: Im Sommer hat der Innenausschuss nicht getagt!)


    Ich glaube, es gäbe Anlass, das gesamte Thema Be-
    kämpfung des Radikalismus bis hin zur Änderung des
    Versammlungsrechtes schleunigst einmal zu debattieren.
    Ich gebe zu bedenken, dass Sie Vorschläge von unserer
    Seite bisher eigentlich immer nur abgelehnt haben, ohne
    eigene Vorschläge zu bringen – das geht in diesen zwei
    Jahren eigentlich laufend so. Ich erinnere mich an Be-
    reiche des Asylrechts und des Ausländerrechts. Auch hin-
    sichtlich des Zuwanderungsrechts AZR haben wir bisher
    von Ihnen keine eigenen Vorstellungen gehört, sondern
    nur negative Äußerungen zu unseren Vorschlägen.

    Lassen Sie mich zum Schluss noch einen Satz sagen
    – Sie sind ja immerhin Beamtenminister –: Ich finde es
    bemerkenswert, dass Sie in Ihrer Rede keinen Satz darüb-
    er verloren haben, dass Sie den deutschen Beamten in
    diesem Jahr eine Nullrunde und damit ein Sonderopfer
    zugemutet haben.


    (Erwin Marschewski [Recklinghausen] [CDU/ CSU]: Insbesondere den kleinen Beamten!)


    Dazu hätten Sie schon ein paar Sätze sagen müssen. Dies
    spielt dann auch bei der Frage eine Rolle, wie Sie das
    nächste Tarifergebnis übertragen werden. Es sollte in un-
    serem Lande gerecht zugehen.

    Meine Damen und Herren, ein bisschen mehr Demo-
    kratie und ein bisschen mehr Hören auf das, was von der
    Opposition kommt, könnten Ihnen nicht schaden.

    Herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P. – Hans-Peter Kemper [SPD]: Dann müssen Sie etwas Gescheites erzählen, dann machen wir das!)