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ID1411814900

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 14/118 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 118. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 14. September 2000 I n h a l t : Entsendung des Abgeordneten Gunter Weißgerber als ordentliches Mitglied in das Kuratorium der „Stiftung Archiv der Parteien und Massenorganisationen der DDR“ . . . . . . . 11285 A Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . 11285 B Tagesordnungspunkt 1 (Fortsetzung): a) Erste Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bun- deshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2001 (Haushaltsgesetz 2001) (Druck- sache 14/4000) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11285 B b) Unterrichtung durch die Bundesregie- rung: Finanzplan des Bundes 2000 bis 2004 (Drucksache 14/4001) . . . . . . . . . . . . . 11285 B Einzelplan 11 Bundesministerium fürArbeit und So- zialordnung Walter Riester, Bundesminister BMA . . . . . . . 11285 C Dr. Christa Luft PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11290 C Horst Seehofer CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 11290 D Dr. Thea Dückert BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11295 A Dr. Irmgard Schwaetzer F.D.P. . . . . . . . . . . . . . 11298 A Dr. Heidi Knake-Werner PDS . . . . . . . . . . . . . 11300 B Ulla Schmidt (Aachen) SPD . . . . . . . . . . . . . . 11302 B Dr. Klaus Grehn PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11306 A Ulla Schmidt (Aachen) SPD . . . . . . . . . . . . . . 11306 B Hans-Joachim Fuchtel CDU/CSU . . . . . . . . . . 11306 D Ekin Deligöz BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . 11309 A Dirk Niebel F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11310 B Karl-Josef Laumann CDU/CSU . . . . . . . . . . . 11311 C Adolf Ostertag SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11313 C Renate Jäger SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11314 B Wolfgang Meckelburg CDU/CSU . . . . . . . . . . 11316 B Einzelplan 09 Bundesministerium fürWirtschaft undTechnologie Dr. Werner Müller, Bundesminister BMWi . . . 11318 B Gunnar Uldall CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 11321 A Margareta Wolf (Frankfurt) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11324 B Rainer Brüderle F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11327 A Hubertus Heil SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11329 C Rolf Kutzmutz PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11330 B Dr. Norbert Wieczorek SPD . . . . . . . . . . . . . . . 11332 A Klaus Brähmig CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 11335 B Dr. Ditmar Staffelt SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11336 D Hubertus Heil SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11337 B Gunnar Uldall CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 11338 C Hartmut Schauerte CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 11339 A Dr. Ditmar Staffelt SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11339 B Dagmar Wöhrl CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 11339 C Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Natur-schutz und Reaktorsicherheit Jürgen Trittin, Bundesminister BMU . . . . . . . 11341 D Dr. Klaus W. Lippold (Offenbach) CDU/CSU 11343 D Oswald Metzger BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11346 B Dr. Klaus W. Lippold (Offenbach) CDU/CSU 11347 A Ulrike Mehl SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11347 C Birgit Homburger F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . 11349 D Eva Bulling-Schröter PDS . . . . . . . . . . . . . . . 11351 C Waltraud Lehn SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11353 A Jochen Borchert CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 11355 B JürgenTrittin BÜNDNIS 90/DIEGRÜNEN . . 11357 B Jochen Borchert CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 11357 C Dr. Reinhard Loske BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11358 A Dr. Peter Paziorek CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 11360 B Dr. Reinhard Loske BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11362 B Marion Caspers-Merk SPD . . . . . . . . . . . . . . . 11363 A Renate Blank CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 11363 C Dr. Peter Paziorek CDU/CSU . . . . . . . . . . . 11364 D Zusatztagesordnungspunkt: Erste Beratung des von den Fraktionen SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Regelung der Bemessungsgrundlage für Zuschlagsteuern (Drucksache 14/3762) . . . . . . . . . . . . . . . . 11365 C Tagesordnungspunkt 3: Abschließende Beratungen ohne Aus- sprache a) Beschlussempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses zu dem Antrag der Präsidentin des Bundesrechnungs- hofes: Rechnung des Bundesrech- nungshofes für das Haushaltsjahr 1999 – Einzelplan 20 – (Drucksachen 14/2868, 14/3974) . . . . 11365 C b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung zu der Unterrichtung durch die Bundesregie- rung: Vorschlag für einen Beschluss des Rates zur Aufhebung der Beschlüsse 75/364/EWG, 7/454/EWG, 78/688/EWG, 78/1028/EWG, 80/156/EWG und 85/434/EWG über die Einsetzung Be- ratender Ausschüsse für die Ausbil- dung der für die allgemeine Pflege ver- antwortlichen Krankenschwestern/ Krankenpfleger, der Zahnärzte, der Tierärzte, der Hebammen, der Apothe- ker und der Ärzte (Drucksachen 14/3050 Nr. 2.2, 14/3607) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11365 D Einzelplan 12 Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen Reinhard Klimmt, Bundesminister BMVBW 11366 A Eduard Oswald CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 11368 D Matthias Berninger BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11371 D Wolfgang Dehnel CDU/CSU . . . . . . . . . . . 11373 D Hans-Michael Goldmann F.D.P. . . . . . . . . . . . 11374 A Dr. Winfried Wolf PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11376 C Annette Faße SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11378 A Dr. Michael Meister CDU/CSU . . . . . . . . . . . 11380 B Albert Schmidt (Hitzhofen) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11382 D Albert Schmidt (Hitzhofen) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11384 A Dr. Winfried Wolf PDS . . . . . . . . . . . . . . . . 11384 D Renate Blank CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 11386 A Albert Schmidt (Hitzhofen) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11386 B Dieter Maaß (Herne) SPD . . . . . . . . . . . . . . . . 11386 C Einzelplan 10 Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Karl-Heinz Funke, Bundesminister BML . . . . 11388 B Josef Hollerith CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 11391 B Steffi Lemke BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . 11393 A Josef Hollerith CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 11394 C Ulrich Heinrich F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11395 C Kersten Naumann PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11397 A Peter Bleser CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11398 A Matthias Weisheit SPD . . . . . . . . . . . . . . . . 11398 B Ulrike Höfken BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 11399 C Peter Bleser CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11400 A Waltraud Wolff (Wolmirstedt) SPD . . . . . . . . 11400 B Norbert Schindler CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 11402 A Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11403 C Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 11405 A Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 118. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 14. September 2000II Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 118. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 14. September 2000
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 118. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 14. September 2000 Norbert Schindler 11403 (C)(A) Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 118. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 14. September 2000 11405 (C)(A) Brudlewsky, Monika CDU/CSU 14.09.2000 Carstensen (Nordstrand), CDU/CSU 14.09.2000 Peter H. Dr. Eid, Uschi BÜNDNIS 90/ 14.09.2000 DIE GRÜNEN Elser, Marga SPD 14.09.2000 Fischer (Frankfurt), BÜNDNIS 90/ 14.09.2000 Joseph DIE GRÜNEN Frick, Gisela F.D.P. 14.09.2000 Hauer, Nina SPD 14.09.2000 Heyne, Kristin BÜNDNIS 90/ 14.09.2000 DIE GRÜNEN Hoffmann (Chemnitz), SPD 14.09.2000 Jelena Dr.-Ing. Jork, Rainer CDU/CSU 14.09.2000 Dr. Kolb, Heinrich L. F.D.P. 14.09.2000 Kolbe, Manfred CDU/CSU 14.09.2000 Dr. Kues, Hermann CDU/CSU 14.09.2000 Dr. Lippelt, Helmut BÜNDNIS 90/ 14.09.2000 DIE GRÜNEN Lüth, Heidemarie PDS 14.09.2000 Marquardt, Angela PDS 14.09.2000 Dr. Protzner, Bernd CDU/CSU 14.09.2000 Schmitz (Baesweiler), CDU/CSU 14.09.2000 Hans Peter Spranger, Carl-Dieter CDU/CSU 14.09.2000 entschuldigt bisAbgeordnete(r) einschließlich entschuldigt bisAbgeordnete(r) einschließlich Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlage zum Stenographischen Bericht Druck: MuK. Medien-und Kommunikations GmbH, Berlin
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Annette Faße


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Ja, das mache ich auch gleich.
    Weil der Punkt so schön ist, habe ich ihn mir für zuletzt
    aufgehoben.

    Auch wenn noch nicht ganz klar ist, wie groß der An-
    teil für Verkehr und Bau nun sein wird, muss ich doch fest-
    stellen, dass ich das alles ganz spannend finde. Wir wer-
    den unsere Schwerpunkte setzen. Das ist vollkommen
    klar. Aber wir werden nicht – das sage ich deutlich – ein-
    fach zu all den netten Kollegen, die hier sitzen, sagen: Ja-
    wohl, das ist deine Straße; jawohl, das ist deine Ortsum-
    gehung; jawohl, das ist deine Bahnstrecke.


    (Eduard Oswald [CDU/CSU]: Aber der Reiz wäre schon sehr groß!)


    Die Diskussion und das Meinungsbild sind im Moment ja
    so schön bunt. Aber es ist auch schön, nachher entschei-
    den zu können, was wir mit dem Geld wirklich tun.

    Unsere Fraktionen haben beschlossen, dass die
    Schwerpunkte im Bereich der Verkehrsinfrastruktur bei
    Schiene, Straße und Kombiverkehr, bei Investitionen in
    Forschung und Bildung, bei der Altbausanierung, bei der
    Energieeinsparung und beim Städtebau liegen. Wunder-
    bar! In diese Richtung werden wir marschieren. Ich freue
    mich auf interessante Ausschussberatungen. Ich bin heute
    sehr zukunftsfroh für die Verkehrspolitik in diesem Land.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)




Rede von Dr. Hermann Otto Solms
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Das Wort
hat jetzt der Kollege Dr. Michael Meister von der
CDU/CSU-Fraktion.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Michael Meister


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Sehr geehrter Herr
    Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Seit
    Antritt der Regierung Schröder befindet sich der Woh-
    nungsbau in Deutschland auf einem permanenten Sink-
    flug.


    (Christine Ostrowski [PDS]: Sehr richtig!)

    Die Baupolitik der rot-grünen Bundesregierung ist eine
    Aneinanderreihung gebrochener Wahlversprechen. Der
    Baubereich ist nicht mehr als ein haushaltspolitischer
    Steinbruch, der völlig konzeptionslos und ohne Rücksicht

    auf mittelfristige Folgewirkungen einseitigen Sparbe-
    schlüssen ausgesetzt ist.


    (Wilhelm Schmidt [Salzgitter] [SPD]: Irgendwie sind Sie auf der falschen Veranstaltung!)


    Die Quittung für diese verfehlte Baupolitik, Herr
    Schmidt, erhält die Bundesregierung früher, als manche
    Prognose erwarten ließ.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Die Halbjahreszahlen der Baugenehmigungen im Miet-
    wohnungsbau sind für das erste Halbjahr dieses Jahres um
    über 20 Prozent zurückgegangen. Setzt sich dieser Trend
    fort, dann könnten die Genehmigungszahlen einschließ-
    lich der bei Eigentumswohnungen dieses Jahr in West-
    deutschland unter die Marke von 100 000 fallen. Das ist
    ein „Erfolg“, ein Ergebnis Ihrer Steuerrechtsänderung.

    Erstmals ist auch der Ein- und Zweifamilienhausbau
    von diesem Abwärtstrend erfasst: Im ersten Halbjahr
    2000 sind für diesen Bereich 7 Prozent weniger Bauge-
    nehmigungen erteilt worden als im Vorjahr. Das ist das Er-
    gebnis Ihrer Manipulationen am Eigenheimzulagenge-
    setz.

    Der Rückgang der Zahl der Baugenehmigungen ist für
    uns ein Signal für verringerte Fertigstellungszahlen. Die
    Baunachfrage bricht auf breiter Front zusammen. Wie
    am Rückgang der Genehmigungen zu sehen, werden in
    Deutschland im ersten Halbjahr 2000 30 000 Wohnungen
    weniger gebaut; das sind 12 Prozent weniger in den alten
    Bundesländern und 24 Prozent weniger in den neuen Bun-
    desländern. Auch der Einfamilienhausbau – bis jetzt Mo-
    tor der Baukonjunktur – wurde von Ihnen abgewürgt. Sie
    haben vollkommen Recht, Frau Faße: Diese Politik kos-
    tet Arbeitsplätze.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Mit der Wohnungsbaupolitik dieser rot-grünen Bun-

    desregierung sinkt die Neubaurate sogar unter die Rate
    zur Bestandssicherung. Herr Bundesminister Klimmt, –


    (Renate Blank [CDU/CSU]: Der ist nicht da!)

    – Sie sollten diese Entwicklung endlich zur Kenntnis
    nehmen, Ihrer Verantwortung Rechnung tragen und das
    Ruder herumreißen. Zu dieser gefährlichen Entwicklung,
    die unmittelbare Auswirkungen auf die Baukonjunktur
    und auf den Arbeitsmarkt im Baubereich nach sich ziehen
    wird, haben zahlreiche baupolitische Fehlentscheidungen
    der vergangenen zwei Jahre geführt. Ich darf Ihr Sünden-
    register aufzählen: Sünde eins: Abschaffung des Vorkos-
    tenabzugs; Sünde zwei: gravierende Verschlechterungen
    der steuerlichen Rahmenbedingungen für den Mietwoh-
    nungsbau; Sünde drei: Ausweitung der Spekulationsfrist
    von zwei auf zehn Jahre; Sünde vier: Aufhebung der
    Möglichkeit, den Erhaltungsaufwand auf bis zu fünf Jahre
    zu verteilen; Sünde fünf: Das Ansparen wurde ver-
    schlechtert, indem die steuerlichen Rahmenbedingungen
    schlechter gestaltet wurden; Sünde sechs: Sie kündigen
    eine Erhöhung der Erbschaftsteuer an; Sünde sieben: Im
    neuen Mietrecht wollen Sie die Kappungsgrenzen senken
    und tragen damit dazu bei, dass weniger in Mietwohnun-
    gen investiert wird. Das ist Politik gegen den Wohnungs-






    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    bau, die auch im Bundeshaushalt 2001 konsequent fort-
    gesetzt wird.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der F.D.P.)


    Auch im Haushalt 2001 heißt die Leitlinie Ihres Re-
    gierungshandelns: Es werden Investitionen zugunsten
    konsumtiver Ausgaben gekürzt. Die in Ihrer Finanzpla-
    nung für das Jahr 2004 geplanten Ausgaben in Höhe von
    45,3 Milliarden DM liegen um fast 10 Milliarden DM
    niedriger als im Jahr 1998, als Theo Waigel letztmals Ver-
    antwortung trug. Der Anteil des Verkehrs- und Bau-
    haushalts als des größten Investitionshaushalts im Bun-
    deshaushalt sinkt im Jahr 2004 auf 9 Prozent; im Jahre
    1998 lag er bei 12 Prozent. Das sind vom Anteil her
    25 Prozent weniger. Da können Sie doch nicht sagen, es
    werde weitergeführt und es würden Investitionen ge-
    stärkt. Das genaue Gegenteil von dem, was Sie hier vor-
    tragen, ist der Fall.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der F.D.P. – Angelika Mertens [SPD]: Das könnten wir machen, wenn Sie uns nicht diese Verschuldung hinterlassen hätten!)


    Frau Mertens, für den Baubereich weist Ihre mittelfris-
    tige Finanzplanung – ich nehme an, Sie haben sie gele-
    sen – aus, dass für die Unterstützung des Wohnungs- und
    Städtebauwesens die Ausgaben bis zum Jahr 2004 auf
    2,6 Milliarden DM zurückgeführt werden; 1998 standen
    an der Stelle noch 4,8 Milliarden DM. Das ist eine Kür-
    zung um nahezu 50 Prozent.

    Angesichts der eingangs genannten Rahmenbedingun-
    gen für den Wohnungsbau brauchen wir dringender denn
    je eine finanzpolitische Neuausrichtung, die beim Kon-
    sum spart und stattdessen auf Investitionen setzt. Die
    CDU/CSU-Fraktion wird dies auch in den Beratungen des
    Haushalts zum Ausdruck bringen. Wir werden vorschla-
    gen, die Investitionssumme im Bau- und Verkehrssektor
    zu erhöhen. Dafür werden wir seriöse Gegenfinanzie-
    rungsvorschläge unterbreiten.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Angelika Mertens [SPD]: Darauf sind wir aber ganz toll gespannt! – Siegfried Hornung [CDU/CSU]: Geld ist ja da, wie wir gehört haben!)


    Die Finanzplanung bis 2004 spiegelt die Demontage
    des sozialen Wohnungsbaus wider. Die Finanzhilfen des
    Bundes werden im Vergleichszeitraum von 4,2 Milliar-
    den DM auf gerade einmal 1,9 Milliarden DM zurückge-
    führt. Für den sozialen Wohnungsbau markiert der
    Haushaltsentwurf 2001 einen weiteren Tiefpunkt gebro-
    chener Wahlversprechungen der SPD. 1997 haben Ihre
    Wohnungsbaupolitiker im Fachausschuss unseren vorge-
    sehenen Verpflichtungsrahmen von 1,347 Milliarden DM
    als „Abschaffung des sozialen Wohnungsbaus“ tituliert.


    (Zuruf von der SPD: Zu der Zeit war das auch richtig!)


    Was ist unter rot-grüner Verantwortung passiert? Im
    Jahre 1999 haben Sie 1,1 Milliarden DM vorgesehen. Das
    ist weniger als 1,347 Milliarden DM. Sie haben 1999 den
    sozialen Wohnungsbau abgeschafft. Für das Jahr 2000

    waren 600 Millionen DM vorgesehen. Das ist ebenfalls
    weniger als 1,347 Milliarden DM. Sie haben den sozialen
    Wohnungsbau auch im zweiten Jahr abgeschafft. Für das
    Jahr 2001 sind 450 Millionen DM vorgesehen. Das ist
    wieder weniger als 1,347 Milliarden DM. Damit haben
    Sie den sozialen Wohnungsbau im dritten Jahr in Folge
    abgeschafft. Wo bleibt der Aufschrei der Baupolitiker,
    dass durch die von Ihrer Mehrheit getragene Bundesre-
    gierung der soziale Wohnungsbau in Deutschland abge-
    schafft wird?


    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Ich beziehe mich auf Ihre eigenen Anträge aus dem Fach-
    ausschuss. Frau Mertens, Sie sind der Totengräber des so-
    zialen Wohnungsbaus in Deutschland.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Hier stellt sich nun in aller Schärfe nicht nur die Frage

    nach Ihrer politischen Glaubwürdigkeit, sondern auch die
    nach Ihrem Gewicht als Bau- und Verkehrspolitiker in der
    Koalition insgesamt. Ihre Sachkompetenz, die wir im
    Ausschuss wahrnehmen, kommt Ihrem Durchsetzungs-
    vermögen in der konkreten Politik leider nicht gleich.


    (Angelika Mertens [SPD]: Wie viele Jahre haben Sie denn für Wohngeld gekämpft? Was haben Sie gekriegt? Frechheit!)


    Die Ansätze für den sozialen Wohnungsbau stellen
    verschärft die Frage nach einem Verstoß gegen die
    Vorschriften des Wohnungsbaugesetzes. Dort ist die
    Zweckbindung für die Rückflussmittel aus dem sozialen
    Wohnungsbau vorgesehen. Für das Jahr 2001 stellt sich
    die zweckgebundene Verwendung der Einnahmen und
    Ausgaben im sozialen Wohnungsbau so dar, dass Sie über
    72 000 DM an Rückflussmitteln mehr haben, als Sie aus-
    geben. Das heißt, Sie machen beim sozialen Wohnungs-
    bau im Bundeshaushalt Gewinn.

    Die Schere zwischen Einnahmen und Ausgaben wird
    sich im Finanzplanungszeitraum weiter öffnen. Die Aus-
    gaben sinken bei Ihnen auf 1 Milliarde DM. Die Rück-
    flüsse bleiben auf dem Niveau von 1,8 Milliarden DM
    pro Jahr. Der Bundeskanzler, Herr Schröder, hat noch in
    der „Mieter-Zeitung“ im letzten Quartal 1998 erklärt,
    die SPD wolle den sozialen Wohnungsbau wieder zum
    schlagkräftigsten Instrument der Wohnungspolitik ma-
    chen. In Wahrheit ist die Entwicklung im sozialen Woh-
    nungsbau ein Schlag ins Gesicht der Bedürftigen in unse-
    rer Gesellschaft, ein eindeutiger Offenbarungseid in der
    Wohnungspolitik, der die Ärmsten in unserer Gesellschaft
    trifft.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Der „Genosse der Bosse“ ist kein Genosse der Sozial-

    mieter in diesem Land. Die baupolitischen Ziele haben in
    dieser Koalition keine einflussreichen Fürsprecher.


    (Wilhelm Schmidt [Salzgitter] [SPD]: Das müssen wir uns von Ihnen gerade anhören! Unsinn!)


    Dies ist insofern – auch wenn es Ihnen nicht gefällt, Herr
    Schmidt –


    (Wilhelm Schmidt [Salzgitter] [SPD]: Weil es Unsinn ist!)





    Dr. Michael Meister

    11381


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    – nicht überraschend, wenn man bedenkt, wie die Spitzen
    dieses Hauses politisch besetzt worden sind. Wenn man
    deren Vita ansieht, dann kann man sich erklären, warum
    das so läuft.

    Dennoch muss man von Bauminister Klimmt verlan-
    gen, dass er sich der Eingriffe des Bundesfinanzministers
    in sein Ressort erwehrt. Zum Beispiel bricht die Regie-
    rungskoalition ebenfalls bei der Städtebauförderung
    ihre Wahlversprechungen, –


    (Angelika Mertens [SPD]: Das warten Sie einmal ab!)


    – wenn die Mittel nicht aufgestockt werden, wie es unsere
    Fraktion beantragen wird. Wir treten für eine Aufstockung
    der Städtebaumittel ein.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P. – Angelika Mertens [SPD]: Das müssen Sie gerade sagen!)


    – Frau Mertens, es sieht so aus, dass in der Kanzlervilla
    die sozialen Fragen des Landes ein bisschen aus dem
    Blickfeld geraten.


    (Widerspruch bei der SPD – Angelika Mertens [SPD]: Ihre Partei sitzt doch im Glashaus! – Iris Gleicke [SPD]: Vielleicht gibt uns Herr Koch ja was ab!)


    Ich weise Sie einmal auf die Obdachlosigkeit hin. Wir
    haben uns in der Vergangenheit gemeinsam darauf ver-
    ständigt, in jedem Jahr 50 Millionen DM für die Bekämp-
    fung der Obdachlosigkeit in diesem Land zur Verfügung
    zu stellen. Was tun Sie? Sie heben die Zweckbindung auf.
    Die Ärmsten der Armen werden bei Ihnen zu Opfern des
    Streichkonzerts.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Was hätten Sie gerufen, wenn wir dies getan hätten?

    Wo ist Ihre Antwort auf die Strukturveränderungen in
    den neuen Bundesländern? Es gibt riesige Strukturver-
    änderungen, die durch die Wandlung des Arbeitsmarkts
    ausgelöst werden und jetzt auch auf die Wohnungsmärkte
    durchschlagen. Ich habe in der Haushaltsrede von Herrn
    Klimmt dazu kein Wort gehört. Die Schaffung von preis-
    günstigem und vor allem ausreichendem Wohnraum, ins-
    besondere für diese Problemgruppen, ist eine zentrale
    Aufgabe der Baupolitik. Dieser Aufgabe wird die Bun-
    desregierung nicht gerecht. Offensichtlich befindet sich
    die Bundesregierung angesichts der Wohnungsbaupolitik
    der Union und der Kollegen von der F.D.P. nach wie vor
    in einer entspannten Lage. Man hat sich deshalb in eine
    Art von Dornröschenschlaf begeben. Da kann man dem
    Herrn Klimmt nur sagen: Wachen Sie auf, Herr Klimmt!
    Erwachen Sie aus diesem Dornröschenschlaf! Das wird
    Sie früher einholen, als Sie glauben.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Was wir heute an Investitionen im Wohnungsbau ver-

    säumen, werden wir morgen mit sehr viel mehr finanziel-
    lem Aufwand reparieren müssen. Morgen werden die
    Mieterhaushalte in Deutschland diese Zeche zahlen.


    (Angelika Mertens [SPD]: Das sagt ein hessischer CDU-Abgeordneter!)


    – Frau Mertens, die Mieterhaushalte in Deutschland wer-
    den für die Fehlentscheidungen zahlen, die Sie in der Po-
    litik treffen, wenn Wohnungsverknappung zu steigenden
    Mieten führt.


    (Iris Gleicke [SPD]: Was Sie uns hinterlassen haben, das zahlen die ab!)


    Die Haushalte sind heute bereits, wenn wir an die
    zweite Miete denken, von der Politik der Bundesregie-
    rung stark negativ betroffen, weil sie aufgrund der Öko-
    steuer und aufgrund des vom Kanzler heruntergeredeten
    Euro mit erheblichen Mehrkosten bei der Energie rech-
    nen müssen. Nachdem sich das Heizöl um nahezu
    50 Pfennig pro Liter verteuert hat, –


    (Angelika Mertens [SPD]: Es sind 4 Pfennige! – Albert Schmidt [Hitzhofen] [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Durch die Ökosteuer wahrscheinlich!)


    – müssen sie heute, wenn sie ihren Tank mit 4 000 Liter
    füllen, 2 000 DM mehr bezahlen. Welcher Normalverdie-
    ner in Deutschland soll 2 000 DM mehr finanzieren?


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg. Dr. Karlheinz Guttmacher [F.D.P.])


    2 000 DM ist bedeutend mehr, als ein Durchschnittsver-
    diener an Steuervergünstigungen, die Sie immer so prei-
    sen, zurückerhält.


    (Widerspruch bei der SPD)

    Sie ziehen den Leuten aus der einen Tasche mehr heraus,
    als Sie ihnen in die andere hineinstecken. Das sind die
    Fakten.


    (Beifall bei der CDU/CSU)