Rede:
ID1411806200

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 14/118 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 118. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 14. September 2000 I n h a l t : Entsendung des Abgeordneten Gunter Weißgerber als ordentliches Mitglied in das Kuratorium der „Stiftung Archiv der Parteien und Massenorganisationen der DDR“ . . . . . . . 11285 A Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . 11285 B Tagesordnungspunkt 1 (Fortsetzung): a) Erste Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bun- deshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2001 (Haushaltsgesetz 2001) (Druck- sache 14/4000) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11285 B b) Unterrichtung durch die Bundesregie- rung: Finanzplan des Bundes 2000 bis 2004 (Drucksache 14/4001) . . . . . . . . . . . . . 11285 B Einzelplan 11 Bundesministerium fürArbeit und So- zialordnung Walter Riester, Bundesminister BMA . . . . . . . 11285 C Dr. Christa Luft PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11290 C Horst Seehofer CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 11290 D Dr. Thea Dückert BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11295 A Dr. Irmgard Schwaetzer F.D.P. . . . . . . . . . . . . . 11298 A Dr. Heidi Knake-Werner PDS . . . . . . . . . . . . . 11300 B Ulla Schmidt (Aachen) SPD . . . . . . . . . . . . . . 11302 B Dr. Klaus Grehn PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11306 A Ulla Schmidt (Aachen) SPD . . . . . . . . . . . . . . 11306 B Hans-Joachim Fuchtel CDU/CSU . . . . . . . . . . 11306 D Ekin Deligöz BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . 11309 A Dirk Niebel F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11310 B Karl-Josef Laumann CDU/CSU . . . . . . . . . . . 11311 C Adolf Ostertag SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11313 C Renate Jäger SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11314 B Wolfgang Meckelburg CDU/CSU . . . . . . . . . . 11316 B Einzelplan 09 Bundesministerium fürWirtschaft undTechnologie Dr. Werner Müller, Bundesminister BMWi . . . 11318 B Gunnar Uldall CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 11321 A Margareta Wolf (Frankfurt) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11324 B Rainer Brüderle F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11327 A Hubertus Heil SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11329 C Rolf Kutzmutz PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11330 B Dr. Norbert Wieczorek SPD . . . . . . . . . . . . . . . 11332 A Klaus Brähmig CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 11335 B Dr. Ditmar Staffelt SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11336 D Hubertus Heil SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11337 B Gunnar Uldall CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 11338 C Hartmut Schauerte CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 11339 A Dr. Ditmar Staffelt SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11339 B Dagmar Wöhrl CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 11339 C Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Natur-schutz und Reaktorsicherheit Jürgen Trittin, Bundesminister BMU . . . . . . . 11341 D Dr. Klaus W. Lippold (Offenbach) CDU/CSU 11343 D Oswald Metzger BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11346 B Dr. Klaus W. Lippold (Offenbach) CDU/CSU 11347 A Ulrike Mehl SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11347 C Birgit Homburger F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . 11349 D Eva Bulling-Schröter PDS . . . . . . . . . . . . . . . 11351 C Waltraud Lehn SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11353 A Jochen Borchert CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 11355 B JürgenTrittin BÜNDNIS 90/DIEGRÜNEN . . 11357 B Jochen Borchert CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 11357 C Dr. Reinhard Loske BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11358 A Dr. Peter Paziorek CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 11360 B Dr. Reinhard Loske BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11362 B Marion Caspers-Merk SPD . . . . . . . . . . . . . . . 11363 A Renate Blank CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 11363 C Dr. Peter Paziorek CDU/CSU . . . . . . . . . . . 11364 D Zusatztagesordnungspunkt: Erste Beratung des von den Fraktionen SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Regelung der Bemessungsgrundlage für Zuschlagsteuern (Drucksache 14/3762) . . . . . . . . . . . . . . . . 11365 C Tagesordnungspunkt 3: Abschließende Beratungen ohne Aus- sprache a) Beschlussempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses zu dem Antrag der Präsidentin des Bundesrechnungs- hofes: Rechnung des Bundesrech- nungshofes für das Haushaltsjahr 1999 – Einzelplan 20 – (Drucksachen 14/2868, 14/3974) . . . . 11365 C b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung zu der Unterrichtung durch die Bundesregie- rung: Vorschlag für einen Beschluss des Rates zur Aufhebung der Beschlüsse 75/364/EWG, 7/454/EWG, 78/688/EWG, 78/1028/EWG, 80/156/EWG und 85/434/EWG über die Einsetzung Be- ratender Ausschüsse für die Ausbil- dung der für die allgemeine Pflege ver- antwortlichen Krankenschwestern/ Krankenpfleger, der Zahnärzte, der Tierärzte, der Hebammen, der Apothe- ker und der Ärzte (Drucksachen 14/3050 Nr. 2.2, 14/3607) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11365 D Einzelplan 12 Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen Reinhard Klimmt, Bundesminister BMVBW 11366 A Eduard Oswald CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 11368 D Matthias Berninger BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11371 D Wolfgang Dehnel CDU/CSU . . . . . . . . . . . 11373 D Hans-Michael Goldmann F.D.P. . . . . . . . . . . . 11374 A Dr. Winfried Wolf PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11376 C Annette Faße SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11378 A Dr. Michael Meister CDU/CSU . . . . . . . . . . . 11380 B Albert Schmidt (Hitzhofen) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11382 D Albert Schmidt (Hitzhofen) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11384 A Dr. Winfried Wolf PDS . . . . . . . . . . . . . . . . 11384 D Renate Blank CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 11386 A Albert Schmidt (Hitzhofen) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11386 B Dieter Maaß (Herne) SPD . . . . . . . . . . . . . . . . 11386 C Einzelplan 10 Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Karl-Heinz Funke, Bundesminister BML . . . . 11388 B Josef Hollerith CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 11391 B Steffi Lemke BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . 11393 A Josef Hollerith CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 11394 C Ulrich Heinrich F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11395 C Kersten Naumann PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11397 A Peter Bleser CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11398 A Matthias Weisheit SPD . . . . . . . . . . . . . . . . 11398 B Ulrike Höfken BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 11399 C Peter Bleser CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11400 A Waltraud Wolff (Wolmirstedt) SPD . . . . . . . . 11400 B Norbert Schindler CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 11402 A Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11403 C Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 11405 A Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 118. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 14. September 2000II Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 118. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 14. September 2000
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 118. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 14. September 2000 Norbert Schindler 11403 (C)(A) Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 118. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 14. September 2000 11405 (C)(A) Brudlewsky, Monika CDU/CSU 14.09.2000 Carstensen (Nordstrand), CDU/CSU 14.09.2000 Peter H. Dr. Eid, Uschi BÜNDNIS 90/ 14.09.2000 DIE GRÜNEN Elser, Marga SPD 14.09.2000 Fischer (Frankfurt), BÜNDNIS 90/ 14.09.2000 Joseph DIE GRÜNEN Frick, Gisela F.D.P. 14.09.2000 Hauer, Nina SPD 14.09.2000 Heyne, Kristin BÜNDNIS 90/ 14.09.2000 DIE GRÜNEN Hoffmann (Chemnitz), SPD 14.09.2000 Jelena Dr.-Ing. Jork, Rainer CDU/CSU 14.09.2000 Dr. Kolb, Heinrich L. F.D.P. 14.09.2000 Kolbe, Manfred CDU/CSU 14.09.2000 Dr. Kues, Hermann CDU/CSU 14.09.2000 Dr. Lippelt, Helmut BÜNDNIS 90/ 14.09.2000 DIE GRÜNEN Lüth, Heidemarie PDS 14.09.2000 Marquardt, Angela PDS 14.09.2000 Dr. Protzner, Bernd CDU/CSU 14.09.2000 Schmitz (Baesweiler), CDU/CSU 14.09.2000 Hans Peter Spranger, Carl-Dieter CDU/CSU 14.09.2000 entschuldigt bisAbgeordnete(r) einschließlich entschuldigt bisAbgeordnete(r) einschließlich Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlage zum Stenographischen Bericht Druck: MuK. Medien-und Kommunikations GmbH, Berlin
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Rainer Brüderle


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (F.D.P.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Wenn – so wie in Deutsch-
    land beim Benzin – auf ein Produkt Steuern in Höhe von
    70 Prozent erhoben werden, dann können Sie doch den
    Ölmultis – –


    (Dr. Sigrid Skarpelis-Sperk [SPD]: Das war nicht seine Frage!)


    – Sie können fragen, was Sie wollen. Ich antworte, wie ich
    es für richtig halte.


    (Beifall bei der F.D.P. sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    So sind die Spielregeln im Parlament. Wenn Sie mir mit
    der Frage auch noch die Antwort vorschreiben wollen,
    dann können wir gleich zu Hause bleiben. In diesem Par-
    lament herrschen doch wohl noch Meinungs- und Rede-
    freiheit! Wollen Sie mir noch vorschreiben, was ich hier
    zu antworten habe? Was fällt Ihnen denn ein!


    (Beifall bei Abgeordneten der F.D.P. – Lachen bei der SPD)


    Sie dürfen sich doch nicht wundern, wenn andere an-
    gesichts von 70 Prozent Steuern auf ein Produkt zugrei-
    fen. Die OPEC hat eine klare Aussage getroffen:


    (Widerspruch bei der SPD)

    – Wer schreit, hat Unrecht. Hören Sie zu!


    (Ilse Janz [SPD]: Ja, das ist wahr! Sie schreien!)


    Sie ist bereit, die Ölförderung so zu steigern, dass das
    Barrel Öl wieder rund 25 Dollar kostet. Aber sie fordert
    gleichzeitig, dass auch die Industrieländer ihren Beitrag
    leisten.


    (Abg. Hubertus Heil [SPD] nimmt wieder Platz)


    – Ich bin mit meiner Antwort noch nicht ganz fertig. Das
    interessiert Sie aber anscheinend nicht.


    (Ilse Janz [SPD]: Das ist nicht die Antwort auf seine Frage!)


    Die OPEC hat gesagt: Wir helfen euch, wenn auch ihr
    euren Beitrag dazu leistet, dass der Staat bei diesem Pro-




    Rainer Brüderle

    11329


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    dukt nicht 70 Prozent abkassiert, während wir durch un-
    sere Preise eure Wirtschaft einseitig in Gang halten. Diese
    Forderung ist verständlich und nachvollziehbar.


    (Zuruf der SPD: Die Frage ist in keinster Weise beantwortet!)


    Eines müssen Sie sehen: In der Wirtschaftspolitik ist es
    oft so, dass ein Tropfen das Fass zum Überlaufen bringt.


    (Zuruf von der SPD: Das ist die F.D.P.!)

    Dies ist die unsinnige Ökosteuer, die ökologisch

    gesehen keinen Effekt hat. Denn wenn sie wirken würde,
    wären gar keine Einnahmen vorhanden, um Renten-
    beiträge und anderes zu verringern. Dass dann, wenn eine
    solch unsinnige Steuer, die nun wirklich nicht ökologisch
    ist, eingeführt wird, die Scheunentore für andere, zuzu-
    langen, weit geöffnet werden, ist doch geradezu logisch.

    Haben Sie von der SPD doch endlich den Mut – in an-
    deren Dingen haben Sie die Grünen doch auch platt ge-
    macht –, eine unsinnige Sache zu revidieren, und gleichen
    Sie nicht nur die aus dieser widersinnigen grün-ökologi-
    schen Ökosteuer für die kleinen Leute entstandenen Be-
    lastungen durch Sozialmaßnahmen aus! Haben Sie end-
    lich den Mut, etwas Vernünftiges zu tun! Ich sage Ihnen
    voraus: Sie werden es nicht durchhalten – Sie werden es
    verpacken oder was auch immer –, dass es unter Ihrer Ver-
    antwortung zu solch hohen Belastungen kommt.


    (Zuruf von der SPD: Herr Brüderle, es regt uns auf, dass Sie die Frage nicht beantworten!)


    Wer Unsinn sät, wird Protest ernten. Das erleben Sie zur-
    zeit.


    (Beifall bei der F.D.P. sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Herr Präsident, habe ich noch ein bisschen Redezeit?



Rede von Dr. Rudolf Seiters
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Nein, Herr Kollege.
Alles hat einmal ein Ende, auch Ihre Rede.

Nun gebe ich für die Fraktion der PDS dem Kollegen
Rolf Kutzmutz das Wort.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Rolf Kutzmutz


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (PDS)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (PDS)

    Herr Präsident! Liebe Kolle-
    ginnen und Kollegen! Lieber Kollege Brüderle, ich
    möchte zwei Anmerkungen zu Ihrer Rede machen: Die
    erste: Ich habe jetzt gelernt, wie man seine Redezeit ver-
    längern kann; wir versuchen es alle einmal. Die zweite:
    Mir war das Lied „Männer“ von Grönemeyer schon im
    Kopf, als Sie richtig losgepoltert haben. Als Sie dann aber
    sagten, worüber Sie sich alles aufregen, habe ich gedacht,
    ich empfehle Ihnen einfach einmal, da hineinzuhören,
    was Männern alles passieren kann, wenn sie sich zu sehr
    aufregen. Vielleicht sollten wir uns auf ein Maß einigen.


    (Beifall bei der PDS – Zuruf von der F.D.P.)

    – Er kann noch mehr, ich weiß das.

    Herr Minister Müller hat gesagt, noch mehr wirt-
    schaftliche Kompetenz, Innovation und neue Arbeits-
    plätze und noch mehr ökologische Modernisierung und
    Nachhaltigkeit sind die Zielmarken für die zweite Halb-

    zeit der Regierungspolitik. Ich will hier offen sagen:
    Wenn man den Wirtschaftsetat betrachtet, hält sich die
    Innovation in Grenzen. Dafür feiert die Kreativität des
    Verschleierns von Kosten und Risiken wie zu Herrn
    Rexrodts und Herrn Waigels seligen Zeiten fröhliche Wie-
    derauferstehung.

    Die Kohlesubventionen werden schätzungsweise eine
    halbe Milliarde DM zu niedrig veranschlagt, ebenso die
    Kosten für bereits eingegangene Eigenkapitalhilfen und
    Technologiebeteiligungen. Letztere Programme sollen
    wie schon in den Vorjahren die Eigenkapitalhilfe kurzer-
    hand aus dem Wirtschaftsetat entsorgt und im Schatten-
    haushalt ERP-Vermögen endgelagert werden. Der aber
    hat nicht nur Lasten und Risiken zu tragen, die jetzt schon
    substanzgefährdend sind; jetzt soll auch noch sein bisher
    vergleichsweise gut funktionierender Vergabeapparat, die
    Deutsche Ausgleichsbank, als Mittelstandsbank der KfW
    zugeschlagen werden.

    Die Gefahr – ich sage ausdrücklich: die Gefahr –, dass
    bei der Suche nach Synergien die Mittelstandspolitik lei-
    det, ist nicht von der Hand zu weisen. Deshalb ist die
    tatsächliche Einbeziehung des Parlaments in all diese
    Entscheidungsprozesse dringend nötig.


    (Ernst Hinsken [CDU/CSU]: Da hat er sogar recht!)


    Das Einzige, das mich bei der Argumentation zum Ver-
    kauf der Deutschen Ausgleichsbank bisher überzeugt hat,
    ist, dass auch auf diesem Wege Geld in die Kassen des Fi-
    nanzministers fließt. Das mag kreativ erscheinen, in-
    novativ aber ist es auf keinen Fall.


    (Beifall bei der PDS)

    Herr Minister, Sie haben das Aktionsprogramm „Mit-

    telstand“ angesprochen, mit dem Existenzgründungs- und
    Beteiligungsförderungen weiter auf hohem Niveau ver-
    sprochen werden. Aber auch hier gilt: Ohne Moos nix los.
    Dem Aktionsprogramm droht ansonsten dasselbe Schick-
    sal wie der Schöpfung des vorhergehenden Sommerlochs.
    Ich meine damit die schon legendäre „Innovationsmil-
    liarde“ im „Zukunftsprogramm 2000“, von der auch die
    von Herrn Minister Müller verantwortete Mittelstands-
    und Technologieförderung profitieren sollten.

    Inzwischen war wenigstens herauszubekommen, was
    es mit dem Ding auf sich hat: Es geht um die Aufstockung
    ausgewählter Titel gegenüber der ursprünglichen Finanz-
    planung. Diese aber befand sich regelmäßig im freien
    Fall, sodass nicht 1 Milliarde DM mehr, sondern besten-
    falls Geld auf dem Niveau der Vorjahre gesichert würde.

    Aber selbst wenn man sich auf diese Phantomrechnung
    einlässt, stellt man fest: Im Wirtschaftsetat tauchen ganze
    119 Millionen DM auf. Da bleibt nur, den Minister in Ab-
    wandlung eines Oldies zu fragen: Sag mir, wo die Mil-
    liarden sind, wo sind sie geblieben.


    (Beifall bei der PDS)

    Dies zu fragen muss zumindest im Jahr des unerwarteten
    UMTS-Geldsegens erlaubt sein, zumal die Koalition ver-
    sprochen hat, deren Zinsersparnis dauerhaft in Zukunfts-
    investitionen zu stecken.




    Rainer Brüderle
    11330


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    Zukunft aber, liebe Kolleginnen und Kollegen, ist nicht
    nur Straße und Schienen. Ich stelle mir unter Zukunft ins-
    besondere Innovationsnetzwerke vor, die gefördert wer-
    den sollen. Ich meine damit auch das in den Schubladen
    des Wirtschaftsministeriums schlummernde NEMO-Pro-
    jekt oder die schon laufenden erfolgreichen Programme
    wie Pro Inno und BTU/Futour.

    Dabei – das gestehe ich den verehrten Kolleginnen
    und Kollegen von den Koalitionsfraktionen gern zu – ist
    ihre Politik nicht gänzlich innovationsarm. Ich will ein
    Beispiel für deren Chancen, aber auch zugleich Grenzen
    nennen: Anfang 1998 haben wir von der PDS konkrete
    Vorschläge für eine vernetzte und homogene Arbeits-
    markt-, Wirtschaftsförderungs-, Struktur- und Regional-
    politik eingebracht. Zugegeben: Das Ganze hatte den
    ziemlich drögen Titel „Konsequente Ausrichtung der
    staatlichen Instrumente zur Förderung der wirtschaft-
    lichen Tätigkeit auf Beschäftigungswirksamkeit“. Das
    liest sich ziemlich schlimm. Aber das war für Sie nicht der
    Grund der Ablehnung.

    Sie haben bessere Titel gefunden. Nach dem Regie-
    rungswechsel mischten dann knackige Namen wie „Inno-
    Regio“ oder „soziale Stadt“ die tradierten Förderkulissen
    auf. Sie entsprachen durchaus unseren Vorstellungen,
    auch wenn sie nur Bausteine und noch keine durchge-
    hende Förderphilosophie darstellten.

    Vor wenigen Tagen nun kam ein Bericht des zuständi-
    gen Unterausschusses an den Planungsausschuss der Ge-
    meinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirt-
    schaftsstruktur“ auf den Tisch. Und was kann ich dort
    unter „Handlungsempfehlungen“ hoffnungsfroh lesen? –
    Vernetzung von aktiver Arbeitsmarktpolitik und insbe-
    sondere der GA Infrastrukturförderung, Vernetzung von
    Gemeinschaftsaufgabe und „sozialer Stadt“, von Gemein-
    schaftsaufgabe und „Inno-Regio“. Nun frage ich mich
    besorgt: Wann geht es los?

    In dem Bericht wird auch für die Vernetzung von Ge-
    meinschaftsaufgabe und „integrierter Konzeption zur
    Entwicklung des ländlichen Raumes“ plädiert. Im Ent-
    wurf des später zu lesenden Landwirtschaftsetats wird in
    den Vorbemerkungen zur dortigen Gemeinschaftsaufgabe
    „Verbesserung der Agrarstruktur“ bereits ausdrücklich
    auf vom Bundesministerium für Wirtschaft – Zitat – „in
    diesem Zusammenhang zu ergreifende Maßnahmen“ hin-
    gewiesen. Nur finde ich dazu nichts im Wirtschaftsetat
    und frage mich noch besorgter: Womit soll das eigentlich
    losgehen?

    Schließlich wird die Gemeinschaftsaufgabe im nächs-
    ten Jahr nach dem Willen der Koalition erstmals unter die
    2-Milliarden-Grenze sinken. 1996 wurden noch über
    3Milliarden DM, im vergangenen Jahr noch über 2,5Mil-
    liarden DM vom Bund ausgezahlt. Liebe Kolleginnen und
    Kollegen, zum Nulltarif ist die Schließung der zwischen
    beiden Landesteilen klaffenden Entwicklungsschere nicht
    zu erreichen.

    Es stimmt auch nicht – das wird von vielen und wurde
    auch vom Bundeskanzler in Eisenhüttenstadt gesagt –,
    dass Politik keine Arbeitsplätze schaffen könnte. Er hat
    dort gesagt:

    Die Bundesregierung kann selbst keine Jobs schaf-
    fen. Aber sie kann durch eine gute Politik die Bedin-
    gungen schaffen, dass Menschen wieder in Arbeit
    kommen.

    Nein, Herr Bundeskanzler, auch Politik kann Arbeits-
    plätze schaffen, beispielsweise indem der Bund die Ent-
    wicklung des Airbus A3XX nur subventioniert, wenn im
    Gegenzug die Hälfte der mit ihm einhergehenden Wert-
    schöpfung in Ostdeutschland erfolgt.


    (Beifall bei der PDS sowie des Abg. Aribert Wolf [CDU/CSU])


    Es gibt dort leistungsbereite und gut ausgebildete Be-
    schäftigte und Hochschulabsolventen für die Hightech-
    Industrie, die auf jeden Fall geschaffen werden muss, aber
    keinesfalls ohne Starthilfe entstehen wird.


    (Zustimmung bei der PDS)

    Ob Sie es mit dem Osten tatsächlich ernst meinen, muss
    die Koalition in den nächsten Wochen auch im Umgang
    mit einem PDS-Antrag beweisen.

    Aber nicht nur bei Hochtechnologien muss die Koali-
    tion Flagge zeigen. Schon zum zweiten Mal in diesem
    Jahr hungern Handwerkerinnen nur wenige Meter von
    hier, am Brandenburger Tor. Ich weiß, es gibt die Einstel-
    lung, dies gehe den Bund nichts an. Ich sage nur: Herr
    Minister, Sie haben in einer bemerkenswerten Rede zum
    Thema „Leistungseliten und soziale Gerechtigkeit – ein

    (auflösbarer) Widerspruch“ letzten Freitag in Münster ge-

    sagt, Leistung lasse sich

    nicht mit wirtschaftlichem Erfolg oder gar mit Spit-
    zengehältern gleichsetzen. Handwerker oder Mittel-
    ständler, die sich durch Kundennähe, Qualität und
    Zuverlässigkeit auszeichnen, gehören selbstver-
    ständlich zu den Leistungseliten in diesem Land.

    Aus meiner Sicht ergibt sich daraus auch eine große Ver-
    antwortung.


    (Beifall bei der PDS)

    Kümmern Sie sich angesichts der grassierenden Zah-

    lungsunmoral auch um diese Menschen; beispielsweise
    mit einem Soforthilfefonds für unschuldig in Not geratene
    Handwerkerinnen und Handwerker. Bei einer Summe von
    12 Millionen DM käme schon die Hälfte davon von einer
    Frau, die da draußen mithungert. Sie hat durch ihre Re-
    cherchen für den Fiskus 6 Millionen DM vor einem Be-
    trüger gerettet, soll aber weiter vergeblich auf die ihr
    zustehenden 400 000 DM warten.

    Ihr erster selbst gewählter Schwerpunkt für die zweite
    Halbzeit der Wahlperiode, liebe Kolleginnen und Kolle-
    gen von der Koalition, lautet: „Zukunftsfähigkeit und
    Teilhabe“. Dafür ist noch einiges zu leisten.

    Danke schön.

    (Beifall bei der PDS)