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ID1408701000

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 14/87 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 87. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 17. Februar 2000 I n h a l t : Glückwünsche zum Geburtstag der Kollegen Dr. Erika Schuchardt, Margot von Renesse und Karl-Hermann Haack ........................... 7973 A Wahl der Abgeordneten Helga Kühn-Mengel zur Schriftführerin ........................................... 7973 A Erweiterung der Tagesordnung ....................... 7973 B Absetzung der Tagesordnungspunkte 7 und 11 .............................................................. 7974 A Tagesordnungspunkt 2: a) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Jahreswirtschaftsbericht 2000 der Bun- desregierung „Arbeitsplätze schaffen – Zukunftsfähigkeit gewinnen“ (Drucksache 14/2611) ............................... 7974 C b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wirtschaft und Technolo- gie zu der Unterrichtung durch die Bun- desregierung: Zwölftes Hauptgutachten der Monopolkommission 1996/1997 (Drucksachen 13/11291, 13/11292, 14/69 Nr. 1.8 und 1.9, 14/1274, 14/2005) ........... 7974 C c) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Jahresgutachten 1999/2000 des Sach- verständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung (Drucksache 14/2223) ............................... 7974 D in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2 Antrag der Abgeordneten Rainer Brüderle, Hildebrecht Braun (Augsburg), weiterer Abgeordneter und der Fraktion F.D.P.: Für eine sachgerechte Aufteilung wirt- schaftspolitischer Zuständigkeiten (Drucksache 14/2707) ................................ 7974 D Hans Eichel, Bundesminister BMF ................. 7975 A Michael Glos CDU/CSU ................................. 7978 A Werner Schulz (Leipzig) BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ........................................................ 7982 B Rainer Brüderle F.D.P. .................................... 7985 D Dr. Christa Luft PDS ....................................... 7990 A Dr. Werner Müller, Bundesminister BMWi .... 7991 D Gunnar Uldall CDU/CSU ................................ 7994 A Klaus Wolfgang Müller (Kiel) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN ................................................ 7996 A Ursula Lötzer PDS .......................................... 7998 B Ernst Schwanhold SPD ................................... 7999 A Dagmar Wöhrl CDU/CSU .............................. 8002 B Dr. Mathias Schubert SPD .............................. 8004 B Hansjürgen Doss CDU/CSU ........................... 8005 D Nina Hauer SPD .............................................. 8007 D Hans Michelbach CDU/CSU .......................... 8009 B Fritz Schösser SPD .......................................... 8010 D Tagesordnungspunkt 3: a) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verkehr, Bau- und Woh- nungswesen – zu dem Antrag der Abgeordneten Annette Faße, Ulrike Mehl, weiterer II Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 87. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 17. Februar 2000 Abgeordneter und der Fraktion SPD sowie der Abgeordneten Gila Altmann (Aurich), Albert Schmidt (Hitzhofen), weiterer Abgeordneter und der Frakti- on BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Op- timierung des Sicherheits- und Not- fallkonzepts für Nord- und Ostsee ... 8013 A – zu dem Antrag der Abgeordneten Wolfgang Börnsen (Bönstrup), Dirk Fischer (Hamburg), weiterer Abge- ordneter und der Fraktion CDU/CSU: Folgerungen aus der Havarie der „Pallas“ vor Amrum (Drucksachen 14/281, 14/160, 14/843) 8013 A b) Antrag der Abgeordneten Jürgen Koppe- lin, Ulrike Flach und der Fraktion F.D.P.: Bericht der Unabhängigen Experten- kommission „Havarie Pallas“ unver- züglich vorlegen (Drucksache 14/2454) ............................... 8013 B c) Antrag der Abgeordneten Ulrike Flach, Birgit Homburger, weiterer Abgeordneter und der Fraktion F.D.P.: Nordseeküste schützen, Küstenwache einrichten, in- ternational besser zusammenarbeiten (Drucksache 14/548) ........................ ......... 8013 B d) Große Anfrage der Abgeordneten Wolf- gang Börnsen (Bönstrup), Ulrich Adam, weiterer Abgeordneter und der Fraktion CDU/CSU: Schaffung einer Deutschen Küstenwache (Drucksachen 14/1229, 14/2430) .............. 8013 B e) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Rahmenplan der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ für den Zeitraum 1999 bis 2002 (Drucksache 14/1634) ....... 8013 C f) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Bundesregierung über die künftige Gestaltung der Gemeinschafts- aufgabe „Verbesserung der Agrarstruk- tur und des Küstenschutzes“ (GAK); hier: Rahmenplan 2000 bis 2003 (Drucksache 14/1652) ............................... 8013 C in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 3: Antrag der Abgeordneten Annette Faße, Ulrike Mehl, weiterer Abgeordneter und der Fraktion SPD sowie der Abgeordneten Gila Altmann, Albert Schmidt (Hitzhofen), weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Sicherung der deutschen Nord- und Ostseeküste vor Schiffsunfällen (Drucksache 14/2684) ...... ......................... 8013 D Annette Faße SPD ........................................... 8013 D Dietrich Austermann CDU/CSU ..................... 8016 B Klaus Wolfgang Müller (Kiel) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN ................................................ 8018 C Jürgen Koppelin F.D.P. ................................... 8020 D Kristin Heyne BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN ................................................................ 8022 D Eva Bulling-Schröter PDS .............................. 8023 B Reinhard Klimmt, Bundesminister BMVBW 8024 A Wolfgang Börnsen (Bönstrup) CDU/CSU ...... 8026 A Gila Altmann (Aurich) BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ........................................................ 8028 A Ulrike Flach F.D.P. ......................................... 8030 A Kersten Naumann PDS ................................... 8031 C Peter H. Carstensen (Nordstrand) CDU/CSU 8032 C Dr. Barbara Hendricks SPD ........................ 8034 C Jürgen Koppelin F.D.P. ............................... 8035 D Ulrike Höfken BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 8036 C Peter H. Carstensen (Nordstrand) CDU/CSU 8037 A Ulrike Mehl SPD ............................................. 8037 C Jürgen Koppelin F.D.P. ............................... 8038 B Gert Willner CDU/CSU .................................. 8039 D Gila Altmann (Aurich) BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ........................................................ 8041 A Ulrike Flach F.D.P. ......................................... 8041 B Jürgen Koppelin F.D.P. ................................... 8041 B Ulrike Mehl SPD ............................................. 8041 D Manfred Opel SPD .......................................... 8042 B Peter H. Carstensen (Nordstrand) CDU/CSU ....................................................... 8042 C Cajus Caesar CDU/CSU .................................. 8044 A Karl-Heinz Funke, Bundesminister BML ....... 8045 C Tagesordnungspunkt 14: Überweisungen im vereinfachten Ver- fahren a) Erste Beratung des vom Bundesrat ein- gebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Flurbereinigungs- gesetzes (Drucksache 14/2445) ........... 8046 D b) Erste Beratung des von den Fraktionen SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Melderechtsrahmengesetzes (MRRG) (Drucksache 14/2577) .......... 8046 D Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 87. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 17. Februar 2000 III Zusatztagesordnungspunkt 4: Weitere Überweisungen im vereinfach- ten Verfahren (Ergänzung zu TOP 14.) a) Erste Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über Fernabsatzverträge und andere Fragen des Verbrau- cherrechts sowie zur Umstellung von Vorschriften auf Euro (Drucksache 14/2658) .......................... 8046 D b) Erste Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs ei- nes Vierten Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über die Festlegung ei- nes vorläufigen Wohnortes für Spät- aussiedler (Drucksache 14/2675) ........ 8047 A Tagesordnungspunkt 15: Abschließende Beratungen ohne Aus- sprache a) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Fünfzehnten Gesetzes zur Änderung des Wehrsoldgesetzes (15. WSGÄndG) (Drucksachen 14/2498; 14/2625) ........ 8047 B b) Zweite und dritte Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs ei- nes Gesetzes zur Änderung des Bun- desbesoldungsgesetzes (Drucksachen 14/2094; 14/2602) ........ 8047 C c) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wirtschaft und Technologie .......................................... 8047 D – zu dem Antrag der Abgeordneten Gunnar Uldall, Dr. Bernd Protzner, weiterer Abgeordneter und der Fraktion CDU/CSU: „Jahr-2000- Problem“ in der Informations- technik ernst nehmen ................... 8047 D – zu dem Antrag der Abgeordneten Birgit Homburger, Ulrike Flach, weiterer Abgeordneter und der Fraktion F.D.P.: Jahr-2000-Prob- lem – Unterstützung zur Prob- lemlösung (Drucksachen 14/1334, 14/1544, 14/2115) ......................................... 8047 D d) – h) Beschlussempfehlungen des Petitions- ausschusses Sammelübersicht 117, 118, 119, 120, 121 zu Petitionen (Drucksachen 14/2585, 14/2586, 14/2587, 14/2588, 14/2589) ..................................... 8048 A Zusatztagesordnungspunkt 5: Aktuelle Stunde betr. Haltung der Bun- desregierung im Hinblick auf einen möglichen Schaden für die Demokratie in Deutschland durch die aktuellen Er- kenntnisse zu Praktiken der Parteienfi- nanzierung und deren mögliche Aus- wirkungen auf Mehrheitsverhältnisse in Bundesorganen Kerstin Müller (Köln) BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ........................................................ 8048 C Dr. Klaus W. Lippold (Offenbach) CDU/CSU ....................................................... 8050 A Franz Müntefering SPD .................................. 8051 A Dr. Guido Westerwelle F.D.P. ........................ 8052 C Dr. Dietmar Bartsch PDS ................................ 8053 D Rita Streb-Hesse SPD ..................................... 8054 D Hartmut Schauerte CDU/CSU ........................ 8056 A Matthias Berninger BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN ................................................................ 8057 C Gerald Weiß (Groß-Gerau) CDU/CSU ........... 8059 B Bernd Reuter SPD ........................................... 8060 C Dr. Wolfgang Bötsch CDU/CSU .................... 8062 A Ludwig Stiegler SPD ....................................... 8063 A Tagesordnungspunkt 4: Vereinbarte Debatte zur Eröffnung der Regierungskonferenz über institutio- nelle Reformen der EU und zu den Er- gebnissen der Tagung des Allgemeinen Rates am 14./15. Februar 2000 ............... 8064 B Michael Roth (Heringen) SPD ........................ 8064 B Peter Altmaier CDU/CSU ............................... 8066 C Dr. Norbert Wieczorek SPD ........................ 8068 B Joseph Fischer, Bundesminister AA ............... 8069 B Sabine Leutheusser-Schnarrenberger F.D.P. ... 8071 A Uwe Hiksch PDS ............................................. 8072 C Dr. Christoph Zöpel, Staatsminister AA ......... 8073 C Dr. Gerd Müller CDU/CSU ............................ 8075 C Christian Sterzing BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN ................................................................ 8077 C Tagesordnungspunkt 5: Unterrichtung durch die Bundesregierung: 9. Sportbericht der Bundesregierung (Drucksache 14/1859) ............................. 8078 C Fritz Rudolf Körper, Parl. Staatsekretär BMI 8078 C IV Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 87. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 17. Februar 2000 Klaus Riegert CDU/CSU ................................ 8080 D Winfried Hermann BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN ................................................................ 8083 D Dr. Klaus Kinkel F.D.P. .................................. 8087 A Gustav-Adolf Schur PDS ................................ 8089 C Dagmar Freitag SPD ....................................... 8091 B Klaus Riegert CDU/CSU ................................ 8092 D Dagmar Freitag SPD ....................................... 8093 A Peter Letzgus CDU/CSU ................................ 8093 B Christine Lehder SPD ..................................... 8095 B Dr. Klaus Rose CDU/CSU .............................. 8096 D Friedhelm Julius Beucher SPD ....................... 8098 D Tagesordnungspunkt 6: Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Einundzwanzigsten Gesetzes zur Ände- rung des Abgeordnetengesetzes und ei- nes Achtzehnten Gesetzes zur Änderung des Europaabgeordnetengesetzes (Drucksachen 14/2235, 14/2660) .. ............ 8100 A Dr. Uwe Küster SPD ....................................... 8100 B Joachim Hörster CDU/CSU ............................ 8101 D Cem Özdemir BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 8102 D Jörg van Essen F.D.P. ..................................... 8104 A Roland Claus PDS .......................................... 8105 A Zusatztagesordnungspunkt 6: Antrag der Fraktionen SPD, CDU/CSU, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und F.D.P.: Einsetzung einer Enquete-Kommission „Nachhaltige Energieversorgung unter den Bedingungen der Globalisierung und der Liberalisierung“ (Drucksache 14/2687) ............................... 8105 C Monika Ganseforth SPD ................................. 8105 C Dr. Ralf Brauksiepe CDU/CSU ...................... 8107 C Michaele Hustedt BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN ................................................................ 8109 C Walter Hirche F.D.P. ...................................... 8111 A Eva Bulling-Schröter PDS .............................. 8112 A Tagesordnungspunkt 8: a) Antrag der Fraktion CDU/CSU: Hilfspro- gramm für die Sturmschäden im Wald durch den Orkan „Lothar“ (Drucksache 14/2570) ............................... 8112 D b) Antrag der Abgeordneten Ulrich Heinrich, Birgit Homburger, weiterer Abgeordneter und der Fraktion F.D.P.: Rasche und wirksame Hilfe für Waldbesitzer (Drucksache 14/2583) ................................ 8113 A in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 7: Antrag der Abgeordneten Heidemarie Wright, Iris Follak, weiterer Abgeordneter und der Fraktion SPD sowie der Abgeord- neten Steffi Lemke, Ulrike Höfken, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Waldschäden durch die Orkane im Dezember 1999 (Drucksache 14/2685) ................................ 8113 A Peter Weiß (Emmendingen) CDU/CSU .......... 8113 B Hans-Joachim Fuchtel CDU/CSU ............... 8114 A Peter Dreßen SPD ........................................... 8115 A Peter Weiß (Emmendingen) CDU/CSU .......... 8115 C Heidemarie Wright SPD .................................. 8116 A Peter Weiß (Emmendingen) CDU/CSU ...... 8117 A Ulrich Heinrich F.D.P. .................................... 8117 C Heinz Wiese (Ehingen) CDU/CSU ............. 8118 C Steffi Lemke BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ... 8119 B Peter Weiß (Emmendingen) CDU/CSU ...... 8120 B Kersten Naumann PDS ................................... 8121 B Marion Caspers-Merk SPD ............................. 8122 B Ernst Burgbacher F.D.P. ............................. 8123 A Heinrich-Wilhelm Ronsöhr CDU/CSU ........... 8123 D Karl-Heinz Funke, Bundesminister BML ....... 8125 A Peter Weiß (Emmendingen) CDU/CSU ...... 8125 C Ulrich Heinrich F.D.P. ................................ 8126 C Heinrich-Wilhelm Ronsöhr CDU/CSU ........... 8127 B Karl-Heinz Funke, Bundesminister BML ....... 8127 C Tagesordnungspunkt 9: Zweite und dritte Beratung des von den Abge- ordneten Dr. Evelyn Kenzler, Roland Claus, weiteren Abgeordneten und der Fraktion PDS eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über Volksinitiative, Volksbegehren und Volksent- scheid (dreistufige Volksgesetzgebung) (Drucksachen 14/1129;14/2151) ............. 8128 A Dr. Evelyn Kenzler PDS ................................. 8128 B Peter Enders SPD ............................................ 8129 C Norbert Röttgen CDU/CSU ............................ 8131 A Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 87. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 17. Februar 2000 V Cem Özdemir BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . 8132 C Dr. Max Stadler F.D.P. ................................... 8133 A Nächste Sitzung .............................................. 8134 S Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten ........... 8135 A Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 87. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 17. Februar 2000 7973 (A) (B) (C) (D) 87. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 17. Februar 2000 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Dr. Max Stadler Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 87. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 17. Februar 2000 8135 (A) (B) (C) (D) Anlagen zum Stenographischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich Bierling, Hans-Dirk CDU/CSU 17.02.2000 Dr. Brecht, Eberhard SPD 17.02.2000 Bulmahn, Edelgard SPD 17.02.2000 Falk, Ilse CDU/CSU 17.02.2000 Frankenhauser, Herbert CDU/CSU 17.02.2000 Frick, Gisela F.D.P. 17.02.2000 Friedrich (Altenburg), Peter SPD 17.02.2000 Fuchs (Köln), Anke SPD 17.02.2000 Gehrcke, Wolfgang PDS 17.02.2000 Günther (Plauen), Joachim F.D.P. 17.02.2000 Homburger, Birgit F.D.P. 17.02.2000 Ibrügger, Lothar SPD 17.02.2000 Klose, Hans-Ulrich SPD 17.02.2000 Dr. Kohl, Helmut CDU/CSU 17.02.2000 Leidinger, Robert SPD 17.02.2000 Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich Dr. Loske, Reinhard BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.02.2000 Metzger, Oswald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.02.2000 Dr. Meyer (Ulm), Jürgen SPD 17.02.2000 Möllemann, Jürgen W. F.D.P. 17.02.2000 Moosbauer, Christoph SPD 17.02.2000 Mosdorf, Siegmar SPD 17.02.2000 Rühe, Volker CDU/CSU 17.02.2000 Dr. Rüttgers, Jürgen CDU/CSU 17.02.2000 Schmidt (Aachen), Ulla SPD 17.02.2000 Schmitz (Baesweiler), Hans Peter CDU/CSU 17.02.2000 Schütze (Berlin), Diethard CDU/CSU 17.02.2000 Dr. Schwarz-Schilling, Christian CDU/CSU 17.02.2000 Dr. Volmer, Ludger BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.02.2000 Wieczorek (Duisburg), Helmut SPD 17.02.2000 Druck: MuK. Medien- und Kommunikations GmbH, Berlin 53003 Bonn, Telefon: 02 28/3 82 08 40, Telefax: 02 28/3 82 08 44 20
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Ich erteile dem Bun-
    desminister Werner Müller das Wort.

    Dr. Werner Müller, Bundesminister für Wirtschaft
    und Technologie: Herr Präsident! Meine Damen und
    Herren! Eines will ich vorab sagen: Dieser Jah-
    reswirtschaftsbericht ist ein so gutes Dokument, dass er
    durchaus eine etwas bessere Würdigung verdient gehabt
    hätte.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Das sage ich insbesondere im Hinblick auf die Rede von
    Herrn Glos.

    Lassen Sie mich ein Zweites vorneweg schicken. Ich
    möchte mich insbesondere im Namen meiner Mitarbei-
    ter sehr herzlich bei dem Finanzminister und seinen
    Mitarbeitern für die Art und Weise bedanken, in der die-
    ser Jahreswirtschaftsbericht erstellt worden ist. Er ist ein
    insgesamt völlig einvernehmlich erarbeitetes Dokument.
    Infolgedessen ist manches von dem, was Sie, Herr Brü-
    derle, gesagt haben, für mich nicht so furchtbar wichtig.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Dr. Christa Luft






    (A)



    (B)



    (C)



    (D)


    Wichtig ist, dass wir eine gute Politik machen. Nicht so
    wichtig ist, in welchem Ressort das jeweils geschieht.

    Ich betone diese große Einvernehmlichkeit, weil das
    wirtschaftspolitische Konzept der Renaissance einer
    wohlverstandenen sozialen Marktwirtschaft in diesem
    Jahreswirtschaftsbericht ganz klar erkennbar ist. Die
    Eckpunkte – und es sind Eckpunkte im klassischen Sin-
    ne – sind im Grunde einfach: Senkung der Arbeitslosig-
    keit, Steigerung der Erwerbstätigkeit; Senkung von
    Steuern und Abgaben, Steigerung von Investitions- und
    Kaufkraft; Senkung der Staatsquote, Steigerung der pri-
    vaten Initiative.

    Besonders wichtig ist – und auch das ist in diesem
    Jahreswirtschaftsbericht klar beschrieben –, dass wir uns
    angewöhnen müssen, immer weniger auf Kosten der
    Zukunft zu leben und auf Kosten der Zukunft zu wirt-
    schaften. Das heißt im Klartext: Wir müssen alle zu-
    sammen wesentlich mehr Achtung vor dem vertikalen
    Generationenvertrag gewinnen. Wir können uns nicht
    immer neu verschulden. Wir können auch nicht immer
    mehr der natürlichen Lebensgrundlagen verfrühstücken.
    All das formuliert der Jahreswirtschaftsbericht sehr klar,
    und er führt auch die notwendigen Konsequenzen auf,
    die wir anstreben müssen. Ich will in aller Deutlichkeit
    sagen: Dafür ist diese Koalition auch gewählt worden.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Im Jahreswirtschaftsbericht stehen Ziele, die Sie –
    wenn Sie ehrlich sind – in früheren Jahren nie aufzu-
    schreiben gewagt hätten: etwa das Ziel eines ausgegli-
    chenen Haushaltes. Wir haben dieses Ziel festgeschrie-
    ben und werden es spätestens im Jahre 2006 erreicht ha-
    ben.


    (Hans Michelbach [CDU/CSU]: Haben Sie schon einmal etwas von Maastricht gehört, Herr Müller?)


    – Das ändert nichts daran, dass Sie sich jetzt freuen, dass
    wir solche Ziele haben, weil Sie wissen, dass das für
    Deutschland gut ist. Ich habe mir nur die Bemerkung er-
    laubt, dass das Ziele sind, die man von Ihnen nicht zu
    hören gewohnt war.


    (Beifall bei der SPD – Hans Michelbach [CDU/CSU]: Was?)


    Der Jahreswirtschaftsbericht in toto rechtfertigt das
    Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger, das sie an dem
    Wahltag im Herbst 1998 geäußert haben.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD – Hans Michelbach [CDU/CSU]: Das ist ja Selbstgefälligkeit!)


    Der Jahreswirtschaftsbericht beschreibt die notwendige
    Reformpolitik, um Deutschland in eine wirtschaftlich
    bessere und insbesondere sichere Zukunft zu führen.

    Natürlich sind Reformen unbequem. Das hat für die
    Regierung in gewisser Hinsicht einen scheinbaren Nach-
    teil: Unbequeme Reformen bieten der Opposition immer
    die Möglichkeit, zu sagen, sie könnte das alles wesent-
    lich bequemer machen.

    Das ist das Kennzeichen der Kritik an der Wirtschafts-
    und Finanzpolitik. Sie sagen: Das ist für die Bürger alles
    zu unbequem, wenn wir es machten, wäre es viel be-
    quemer. Ich sage Ihnen in aller Klarheit: Natürlich, das
    haben wir beobachtet. Eine Politik auf Pump und auf der
    Basis des Schuldenmachens ist unterm Strich eine be-
    queme Politik.

    Infolgedessen will ich Ihnen einmal zu bedenken ge-
    ben: Wenn Ludwig Erhard – Sie zitieren ihn immer so
    freundlich, auch ich zitiere ihn gerne – den Bürgerinnen
    und Bürgern seinerzeit eine Politik der Bequemlichkeit
    gepredigt hätte, dann hätten wir das Wirtschaftswunder
    nie erreicht.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Noch eines: Wenn Ludwig Erhard gesehen hätte, was
    Sie in Ihren 16 Jahren aus einer sozialen Marktwirt-
    schaft gemacht haben, dann hätte er sich im Grabe um-
    gedreht.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Über 4 Millionen Arbeitslose, eine Steuerlast, die vie-
    le erwürgt, eine viel zu hohe Staatsquote sind alles nicht
    Kennzeichen einer sozialen Marktwirtschaft. Deswegen
    sage ich: Wir sind angetreten und wir wollen eine Re-
    naissance der wohlverstandenen sozialen Marktwirt-
    schaft erreichen.

    Noch eines fällt mir auf, während ich den Reden zu-
    höre: Sie klagen oft auf einem recht hohen Niveau und
    unterlassen auch noch heute das, was Sie seit Jahren un-
    terlassen haben, nämlich das Bewusstsein in der Gesell-
    schaft, in der Wirtschaft wie bei Bürgerinnen und Bür-
    gern zu wecken, dass wir dieses Niveau, das wir haben,
    auch verteidigen müssen. Das erfordert Anstrengungen
    und eine entsprechende Politik; denn es gibt kein
    Grundgesetz, in dem steht, dass unserer Nation, die heu-
    te noch einen führenden Platz in der Weltwirtschaft ein-
    nimmt, dieser Platz auf ewig zustände.

    Jeder von uns, wir alle müssen uns das erarbeiten,
    und zwar umso härter, je größer der Wettbewerb der In-
    dustrienationen und insbesondere auch der Anwärter, die
    Industrienationen werden wollen, ist. Infolgedessen war
    ein wirtschafts- und finanzpolitischer Neuanfang not-
    wendig. Sie können diesen Neuanfang in dem Jahres-
    wirtschaftsbericht nachlesen.

    Von Neuanfang ist in diesen Tagen viel die Rede.
    Aber wem sage ich das? Mir ist dieser Tage eingefallen,
    dass sich die Wählerinnen und Wähler glücklich schät-
    zen können, dass sie den Wechsel gewählt haben;


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Zuruf von der CDU/CSU: Ihre Süffisanz spricht für Sie!)


    denn ich mag mir gar nicht vorstellen, wie die CDU an-
    gesichts der tiefen Krise jetzt regieren wollte. Dann hät-
    ten wir wahrscheinlich echte Probleme. So kann man
    sagen: Wir haben eine gut funktionierende Regierung,
    übrigens auch eine gut funktionierende Presse. Wir ha-

    Bundesminister Dr. Werner Müller






    (A)



    (B)



    (C)



    (D)


    ben jedenfalls null Staatskrise. Alle, die auch nur Ähnli-
    ches andeuten wollen, wollen von Problemen ablenken.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Friedrich Merz [CDU/CSU]: „Gut funktionierende Presse“! Das lässt auch Rückschlüsse zu! – Weitere Zurufe von der CDU/CSU)


    – Ich weiß gar nicht, warum Sie sich so erregen. In die-
    sem Land sind die Aufgaben doch klar verteilt: Sie müs-
    sen sich eine Zukunft suchen, wir führen Deutschland in
    eine sichere Zukunft hinein.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Hans Michelbach [CDU/ CSU]: Sie sind der parteilose Sozi!)


    Oder etwas anders gesagt: Sie müssen irgendwie wieder
    politikfähig werden, wir machen Politik.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Hans-Peter Repnik [CDU/ CSU]: Die Arroganz holt Sie bald ein, Herr Müller!)


    – Ich bin doch nicht arrogant.

    (Hans Michelbach [CDU/CSU]: Welch eine Selbstgefälligkeit! – Weitere Zurufe von der CDU/CSU – Dr. Theodor Waigel [CDU/ CSU]: Lasst ihn doch reden, damit er bald aufhört!)


    Ich bin doch nicht derjenige, der immer feststellt, dass
    Sie zurzeit nicht richtig politikfähig sind. Das steht
    überall. Das hat auch Herr Glos gesagt. Herr Glos hat
    seine Rede damit begründet, er könne jetzt nicht besser
    reden, weil Sie zurzeit nicht richtig sprechfähig seien.


    (Heiterkeit und Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Michael Glos [CDU/CSU]: Das habe ich nicht gesagt! Nehmen Sie das sofort zurück!)


    Eines jedenfalls beobachte ich auch mit einem gewis-
    sen Maß an Freude: Das Zutrauen von Wirtschaft und
    Gesellschaft zu dieser Bundesregierung wächst.


    (Friedrich Merz [CDU/CSU]: Früher haben Wirtschaftsminister mal große Reden gehalten!)


    Die „FAZ“ schrieb dieser Tage – ich zitiere –: „In
    Deutschland herrscht Gründerstimmung.“ Das ist eine
    richtige Beschreibung. Sie schrieb weiter: „Die Grün-
    derszene ist das Beste, das der deutschen Wirtschaft seit
    langem passiert ist.“ Auch hier muss ich sagen: Das ist
    völlig richtig.

    Sie können auch heute beispielsweise in der „Berliner
    Zeitung“ lesen, dass der BDI nun eine – Zitat – „Trend-
    wende im Verhältnis zwischen Wirtschaft und Regie-
    rung“ feststellt. Der BDI begrüßt die Wirtschafts- und
    Finanzpolitik dieser Bundesregierung und will – ich zi-
    tiere – „die Regierung bei dem begleiten, was sie jetzt
    tut“.

    Das ist eine richtige Erkenntnis der deutschen Wirt-
    schaft. Sie kommt ein bisschen spät;


    (Ernst Schwanhold [SPD]: Das ist wohl wahr!)

    ich habe sie hier ab und an schon einmal kritisch ange-
    mahnt. Ich habe immer gesagt: Wir lassen uns gerne für
    die Belange der Wirtschaft in Anspruch nehmen. Wir
    müssen redlich miteinander umgehen. Ich erkenne, dass
    das zunehmend der Fall ist. Wir als Bundesregierung
    wissen: Wir können eine erfolgreiche Wirtschafts- und
    Finanzpolitik nur mit der Wirtschaft machen, nicht ge-
    gen sie. Das haben wir immer gesagt.

    Jetzt erkenne ich, dass die Wirtschaft das Vertrauen
    gewinnt. So schreibt beispielsweise die „Süddeutsche“
    heute in einer Überschrift – ich zitiere – „Konzernchefs
    und Mittelständler mutieren zu Anhängern der rot-
    grünen Regierungskoalition“.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90 DIE GRÜNEN)


    Auch das ist eine sehr zutreffende Überschrift.
    Wenn wir mit den Vertretern der Wirtschaft eine

    Energiepolitik konzipieren – wir sitzen ja in mehreren
    Runden zusammen –, Sie aber ankündigen, völlig unge-
    achtet dessen, was die Vertreter der Wirtschaft für ver-
    nünftig halten, Ihren eigenen Kurs zu gehen, dann kön-
    nen Sie das machen. Vielleicht finden Sie sogar noch ir-
    gendwo jemanden, der eines Tages das umsetzen will,
    was Sie politisch fordern. Aber ich habe Ihnen schon öf-
    ters gesagt: Ihrer Energiepolitik folgt die Wirtschaft
    nicht. Das ist ein Problem, das Sie irgendwann noch
    einmal durchdenken sollten.

    Zum Abschluss kommend will ich insgesamt sagen:
    Deutschland steht vor exzellenten Wachstumsperspekti-
    ven. Wir nutzen nun diesen Wachstumsprozess zu Re-
    formen, die nicht immer – wie soll ich sagen? –
    schmerzlos sind. Nur, wann sonst sollen wir solche Re-
    formen machen, wenn nicht in einem Prozess des Auf-
    schwungs?


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Diese Reformen generieren ihrerseits wieder Wachstum.
    So führen wir unsere Gesellschaft auf einen stabilen
    Weg in eine gute Zukunft und die Gesellschaft gewinnt
    erkennbar Zuversicht.

    Deswegen habe ich eine Bitte an die Wirtschaft, ins-
    besondere auch an die vielen Unternehmer des Mit-
    telstandes, und an die Bürgerinnen und Bürger in diesem
    Lande: Vertrauen Sie weiterhin dieser Wirtschafts- und
    Finanzpolitik! Unser Land ist auf einem guten Weg und
    wir werden uns mit einer erfolgreichen Bilanz der Wie-
    derwahl stellen.

    Vielen Dank.

    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)




Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Ich erteile das Wort
dem Kollegen Gunnar Uldall, CDU/CSU-Fraktion.

Bundesminister Dr. Werner Müller






(A)



(B)



(C)



(D)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Gunnar Uldall


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine
    Damen! Meine Herren! Es grenzt schon etwas ans Ko-
    mische, Herr Minister Müller, wenn sich gerade Vertre-
    ter einer rot-grünen Bundesregierung auf Ludwig
    Erhard berufen. Dabei waren es doch immer die Sozi-
    aldemokraten – Sie sind ja parteilos –, es waren immer
    die Grünen, die in den vergangenen Jahren, wo immer es
    ging, versucht haben, uns dann, wenn wir den Markt
    stärken wollten, zu bremsen und zu behindern.

    Wenn Sie den Jahreswirtschaftsbericht prüfen, wer-
    den Sie erkennen, dass es auch hier nicht darum geht, ir-
    gendwo mehr Markt einzuführen, sondern dass Sie, wo
    es geht, Rahmenbedingungen schaffen, die mit einer
    Ausweitung des Marktes überhaupt nichts zu tun haben.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Insofern sage ich: Es grenzt ans Komische, wenn Sie
    Ludwig Erhard als Zeugen aufrufen.

    Aber bevor ich mich dem sachlichen Inhalt des Be-
    richtes zuwende, möchte ich einen besonderen Gruß an
    einen langjährigen Kollegen aussprechen, nämlich an
    Ernst Schwanhold, der über viele Jahre im Wirt-
    schaftsausschuss mein Visavis gewesen ist. Auch wenn
    Ernst Schwanhold noch nicht als neuer Wirtschaftsmi-
    nister in Düsseldorf vereidigt ist, so möchte ich doch
    schon jetzt – auch im Namen meiner Kollegen – Gratu-
    lation sagen.


    (Beifall)

    Wir haben immer gut zusammengearbeitet. Es war so,
    wie es sich unter Wirtschaftlern gehört: immer sachlich
    und fair. Wir wünschen Ernst Schwanhold viel Glück in
    den nächsten drei Monaten.


    (Peter Dreßen [SPD]: Ein paar Jahre arbeitet er noch!)


    Wir wünschen, dass er in den nächsten drei Monaten
    möglichst viel an Aufräumarbeiten macht, damit es sein
    CDU-Nachfolger anschließend etwas leichter hat. In
    diesem Sinne: Alles Gute!


    (Heiterkeit und Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P. – Friedrich Merz [CDU/CSU]: Dann geht er anschließend zur WestLB!)


    Sie, Herr Minister Eichel, beginnen den Jahreswirt-
    schaftsbericht mit einer richtigen Feststellung. Sie sa-
    gen: Ein entscheidender Abbau der Arbeitslosigkeit ist
    nur im wechselseitigen Zusammenspiel günstiger mak-
    roökonomischer Rahmenbedingungen und nachhaltiger
    Strukturreformen zu erreichen. Das ist richtig.

    Es ist aber auch richtig, was Sie danach sagen: Die
    Bundesregierung hat Glück, dass sie weltwirtschaftlich
    so günstige Rahmenbedingungen vorfindet wie seit lan-
    gem nicht. Aber deswegen ist es auch nur eine unver-
    diente Glückslage, dass Sie im nächsten Jahr von einer
    Wachstumsrate in Höhe von 2,5 Prozent ausgehen
    können. Der Jubel aber, der von Ihnen hier im Parlament
    darüber angestimmt wird oder über den heute in der
    „Bild“-Zeitung in einer großen Anzeige zu lesen ist, ist
    völlig unangebracht, denn Sie erreichen mit diesem An-
    stieg des Wachstums auf 2,5 Prozent gerade das Niveau,

    das im letzten Jahr der Regierung Helmut Kohls in
    Deutschland erreicht worden ist. Insofern gibt das über-
    haupt keinen Anlass zum Jubeln.

    Der Jubel ist auch deswegen nicht passend, weil das
    Wachstum völlig am Arbeitsmarkt vorbeigeht. Man
    kann feststellen, dass die Zahl der Arbeitsplätze in
    Deutschland sogar rückläufig ist. Es kommt nicht so
    sehr auf die Zahl der Arbeitslosen an, sondern darauf,
    wie viele Menschen in Deutschland arbeiten, Steuern
    und Versicherungsbeiträge zahlen und unser Bruttoin-
    landsprodukt erwirtschaften. Das ist die entscheidende
    Zahl.

    Wenn ich die letzte verfügbare Zahl von November
    1999 mit der Zahl von November 1998 vergleiche, dann
    muss ich feststellen, dass die Zahl der Beschäftigten in
    Deutschland um über 60 000 zurückgegangen ist. Meine
    Damen und Herren, das ist kein Erfolg einer Arbeits-
    marktpolitik. Deswegen sind wir strikt dagegen, dass
    hier immer so getan wird, als wenn es nur auf die Ar-
    beitslosenzahl ankäme. Wir richten stattdessen den Blick
    auf das, worauf es tatsächlich ankommt, nämlich auf die
    Zahl der Beschäftigten in Deutschland.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Wenn es möglich ist, in den Statistiken von 200 000

    Arbeitslosen weniger zu reden, dann kann ich nur sagen:
    Dies ist nichts anderes als der demographische Effekt,
    der sich positiv für Sie auswirkt.


    (Bundesminister Hans Eichel: Unsinn!)

    Ein kluger Nationalökonom hat einmal gesagt: Eine

    Regierung tut schon viel, wenn sie nichts tut und die
    Menschen in Ruhe arbeiten lässt. Wenn sich die Regie-
    rung Schröder daran gehalten hätte, wären wir auf dem
    Arbeitsmarkt im vergangenen Jahr ein ganzes Stück vo-
    rangekommen. Dann hätten wir eine stärkere Senkung
    der Arbeitslosenzahlen erreichen können und nicht nur
    das, was sich im Umfang des demographischen Faktors
    praktisch von allein eingestellt hat.

    Dass das Wachstum am Arbeitsmarkt vorbeigeht,
    liegt mit daran, Herr Minister Eichel, dass Sie den zwei-
    ten Teil der Voraussetzungen, die Sie für eine Verbesse-
    rung der Beschäftigungssituation aufzählen, nämlich ne-
    ben verbesserten makroökonomischen Bedingungen
    auch ein mutiges Anpacken nachhaltiger Strukturre-
    formen durchzusetzen, nicht erfüllen. Es ist auch nicht
    erkennbar, dass dies in Ihrem Jahreswirtschaftsbericht
    für das kommende Jahr geschehen soll.

    Wo immer es geht, vermeiden Sie klare Worte zu
    Strukturreformen. Dort, wo es möglich ist, versuchen
    Sie, Strukturreformen zurückzunehmen. Dabei sind
    Strukturreformen in Deutschland nichts Schlechtes. Sie
    haben sich immer zum Guten ausgewirkt. Deswegen
    möchte ich Sie ausdrücklich auffordern, in größerem
    Umfang als bisher mutig Strukturreformen in Angriff zu
    nehmen.

    Ich will ein paar Beispiele nennen. Wir haben mit
    dem Energiewirtschaftsrecht eine Senkung der Strom-
    kosten für die Familien und die Betriebe erreicht. Jetzt
    versuchen Sie, das zurückzunehmen. Sie fordern eine






    (A)



    (B)



    (C)



    (D)


    höhere Vergütung für die Stromeinspeisung. Das bedeu-
    tet 0,4 Pfennig pro Kilowattstunde. Die Stadtwerke mit
    KWK-Anlagen sollen 0,2 Pfennig zusätzlich bekommen.
    Für die ostdeutsche Braunkohle müssen 0,2 Pfennig be-
    zahlt werden, die Ökosteuer macht 4 Pfennig noch ein-
    mal obendrauf. Wenn ich das alles zusammenpacke,
    meine Damen und Herren, dann ist das, was wir an Ent-
    lastung für die Familien im Umfange von 400 DM pro
    Jahr bei den Stromkosten erreicht haben, fast schon wie-
    der aufgefressen worden.

    Das bedeutet, dass durch diese klammheimliche Poli-
    tik eine Belastung der Bürger verursacht wurde, die mit
    einem Volumen von 15 bis 20 Milliarden DM einen hö-
    heren Betrag erreicht als eine Erhöhung der Mehr-
    wertsteuer um einen Punkt, eine Belastung, die – ohne
    dass es von der Öffentlichkeit so richtig gespürt wird –
    0,2-Pfennig-weise den Bürgern abverlangt wird. Meine
    Damen und Herren, das ist nicht unsere Politik.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Ich erinnere bei den Strukturmaßnahmen, die wir er-

    folgreich durchgeführt haben, an die Absenkung der Te-
    lefonkosten. Wir entlasten den Haushalt damit um rund
    300 DM pro Jahr. Die Liberalisierung des Versiche-
    rungsmarktes hat die Haushalte im Schnitt um 100 DM
    entlastet. Wenn ich das alles zusammenzähle, bin ich bei
    einer Entlastung von 800 DM pro Jahr für den Ledigen.

    Jetzt vergleichen Sie das einmal mit Ihrer großartig
    angekündigten Steuerreform. Ich habe aus Ihren Tabel-
    len herausgesucht, dass die Steuerreform bei einem ledi-
    gen Durchschnittsverdiener mit einem Einkommen von
    40 000 DM pro Jahr in den Jahren 1999 und 2000 zu-
    sammengefasst eine Entlastung von 614 DM ergibt. Das,
    was Sie nebenbei einfach durch diese Maßnahmen,
    durch das Zurückführen von Strukturmaßnahmen, die
    erfolgreich durchgeführt worden sind, den Bürgern wie-
    der wegnehmen, liegt weit darüber.

    Diese Beispiele zeigen, dass das Aufbrechen von
    Verkrustungen und die Einführung von marktwirtschaft-
    lichen Elementen immer Vorteile für alle Beteiligten
    bringt. Deswegen muss es auch sein, dass wir Verkrus-
    tungen im Arbeitsrecht, auf dem Arbeitsmarkt, im Sozi-
    alversicherungswesen mutig angehen und zu einem stär-
    keren marktwirtschaftlichen Rahmen auch auf dem Ar-
    beitsmarkt kommen.


    (Beifall des Abg. Dirk Niebel [F.D.P.])

    Dazu zähle ich zum Beispiel auch eine Überarbeitung

    unseres Tarifrechts.

    (Dirk Niebel [F.D.P.]: Ein guter Finanzminis ter für Schleswig-Holstein!)

    Bundeskanzler Schröder hat das inzwischen ja auch er-
    kannt, als er selber bei den „Gerhard, Gerhard!“-
    Demonstrationen bei Holzmann sagte, dass man in ei-
    nem Zusammenspiel zwischen Betriebsrat und Ge-
    schäftsleitung durchaus darauf hinarbeiten muss, das
    Günstigkeitsprinzip sozusagen neu zu regeln. Ich kann
    dazu nur sagen: Das, was für einen von 8 000 in Schwie-
    rigkeiten geratenen Baubetrieben gelten darf und richtig

    ist, das muss auch generell für die anderen Betriebe mit
    gelten.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Deswegen plädieren wir nachdrücklich dafür, dass die-
    ses hier vorgenommen wird.

    Im Übrigen wird jetzt langsam klar, was eigentlich
    bei Holzmann vor sich geht. 5 500 Arbeitnehmer werden
    dort ihren Arbeitsplatz verlieren. Sie werden das Unter-
    nehmen verlassen.


    (Joachim Poß [SPD]: Was war die Alternative?)


    Man kann wirklich jetzt nur sagen: Die großartige De-
    monstration, bei der 5 500 Arbeitskräfte jubelnd „Ger-
    hard, Gerhard!“ gerufen haben, ist wahrscheinlich die
    Einzige gewesen, die ich kenne, bei der die Arbeiter, die
    aus ihrem Unternehmen entlassen werden, auch noch
    gejubelt haben. Aber mit Fernsehevents – so ist eben die
    ganze Politik bei Ihnen aufgebaut – lässt sich leider
    nichts erreichen.


    (Joachim Poß [SPD]: Wollen Sie das über die Wupper gehen lassen, 60 000 Arbeitsplätze?)


    Meine Damen und Herren, der Bundesregierung fehlt
    der Mut zu echten Strukturreformen für mehr Beschäfti-
    gung.


    (Zuruf von der SPD: Mal den Saldo ziehen!)

    Deswegen ist es kein Wunder, dass der Jahreswirt-
    schaftsbericht trotz guter weltwirtschaftlicher Rahmen-
    bedingungen von einem erheblich niedrigeren Be-
    schäftigungswachstum als in den übrigen 15 EU-Staa-
    ten ausgeht. Schon 1999 lagen wir weit unter dem EU-
    Durchschnitt. Wir haben in Deutschland im vergangenen
    Jahr ein Wachstum der Beschäftigung von 0,3 Prozent
    gehabt. Der EU-Durchschnitt lag viermal so hoch, bei
    1,2 Prozent.

    Jetzt zeigen die Grafiken in Ihrem Jahreswirtschafts-
    bericht, dass sich diese Schere im Wachstum der Be-
    schäftigung in den nächsten Jahren durch Ihre Politik
    nicht nur nicht schließen wird, sondern dass sie sich so-
    gar noch weiter öffnen wird. Ich muss wirklich sagen,
    Herr Minister: Dieses ist das Verabschieden von einer
    richtigen Arbeitsmarktpolitik.

    Sie erklären mit diesem Jahreswirtschaftsbericht, dass
    Sie es nicht schaffen, in Deutschland eine solche Politik
    zu betreiben, die darauf hinausläuft, dass in Deutschland
    in dem gleichen Maße wie in den anderen europäischen
    Ländern das Beschäftigungswachstum wieder zunimmt.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der F.D.P.)


    Damit schiebt die Regierung die Lösung der eigentli-
    chen Aufgabe und des eigentlichen Problems, das wir
    haben, wiederum auf die lange Bank. Gerhard Schröder
    hat gesagt, er wolle sich jederzeit daran messen lassen,
    ob er die Arbeitsmarktsituation in Deutschland verbes-
    sern kann. Diese Messlatte hat Gerhard Schröder selber
    gerissen.

    Gunnar Uldall






    (A)



    (B)



    (C)



    (D)



    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)