Rede:
ID1407211300

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 9
    1. Als: 1
    2. nächster: 1
    3. Rednerspricht: 1
    4. für: 1
    5. die: 1
    6. CDU/CSU-Fraktion: 1
    7. der: 1
    8. Kollege: 1
    9. PeterHintze.\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 14/72 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 72. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 24. November 1999 I n h a l t : Tagesordnungspunkt I (Fortsetzung): a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundeshaus- haltsplans für das Haushaltsjahr 2000 (Haushaltsgesetzes 2000) (Drucksachen 14/1400, 14/1680) ...................................... 6505 A b) Beschlußempfehlung des Haushaltsaus- schusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bun- des 1999 bis 2003 (Drucksachen 14/1401, 14/1680, 14/1925) ...................................... 6505 B 14. Einzelplan 04 Bundeskanzler und Bundeskanzleramt (Drucksachen 14/1904, 14/1922) ............... 6505 B Michael Glos CDU/CSU ................................. 6505 D Dr. Helmut Lippelt BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ..................................................... 6510 D Dr. Peter Struck SPD ....................................... 6512 A Dr. Helmut Kohl CDU/CSU ........................ 6515 D Dietrich Austermann CDU/CSU ..................... 6517 D Michael Glos CDU/CSU ................................. 6518 C Dr. Peter Struck SPD ....................................... 6518 D Dr. Wolfgang Gerhardt F.D.P. ......................... 6519 A Rezzo Schlauch BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN ................................................................. 6523 C Dr. Wolfgang Gerhardt F.D.P. ..................... 6527 B Dr. Gregor Gysi PDS ....................................... 6528 C Gerhard Schröder, Bundeskanzler ................... 6533 A Volker Rühe CDU/CSU .................................. 6539 D Hans Büttner (Ingolstadt) SPD .................... 6543 C Hans-Eberhard Urbaniak SPD .................... 6544 A Antje Hermenau BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN ................................................................. 6548 B Cornelia Pieper F.D.P....................................... 6550 C Jörg Tauss SPD ........................................... 6552 A Lothar Mark SPD ............................................ 6552 C Dr. Norbert Lammert CDU/CSU .................... 6555 D Lothar Mark SPD ............................................ 6556 A Dr. Bernhard Vogel, Ministerpräsident (Thü- ringen) .............................................................. 6556 C Rolf Schwanitz SPD ........................................ 6559 C Dr. Bernhard Vogel, Ministerpräsident (Thü- ringen) .............................................................. 6560 A Klaus Hagemann SPD ..................................... 6560 B Dr. Michael Naumann, Staatsminister BK ...... 6562 D Namentliche Abstimmung ............................... 6564 A Ergebnis ........................................................... 6566 C 15. Einzelplan 05 Auswärtiges Amt (Drucksachen 14/1905, 14/1922) ..................................................... 6564 B Herbert Frankenhauser CDU/CSU .................. 6564 B Uta Titze-Stecher SPD .................................... 6569 A Dr. Helmut Haussmann F.D.P. ........................ 6573 A Dr. Helmut Lippelt BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ........................................................ 6575 A Dr. Friedbert Pflüger CDU/CSU ..................... 6577 A II Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 72. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. November 1999 Dr. Helmut Lippelt BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ......................................................... 6577 C Wolfgang Gehrcke PDS .................................. 6577 D Christian Schmidt (Fürth) CDU/CSU .............. 6579 C Dr. Eberhard Brecht SPD ............................ 6581 B Gert Weisskirchen (Wiesloch) SPD ................ 6581 D Peter Hintze CDU/CSU ................................... 6583 C Joseph Fischer, Bundesminister AA ................ 6585 D Ulrich Irmer F.D.P. ...................................... 6586 D Dr. Karl-Heinz Hornhues CDU/CSU .......... 6587 B Peter Hintze CDU/CSU ................................... 6590 D 16. Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung (Drucksachen 14/1913, 14/1922) .............. 6591 C Dietrich Austermann CDU/CSU ..................... 6591 C Volker Kröning SPD ........................................ 6594 D Günther Friedrich Nolting F.D.P. .................... 6598 B Angelika Beer BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . 6600 B Heidi Lippmann PDS ....................................... 6602 A Winfried Nachtwei BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ......................................................... 6603 C Paul Breuer CDU/CSU .................................... 6605 B Rudolf Scharping, Bundesminister BMVg ...... 6608 D Paul Breuer CDU/CSU ................................ 6610 A Günther Friedrich Nolting F.D.P. ................ 6610 D Helmut Rauber CDU/CSU .............................. 6613 C Namentliche Abstimmung ............................... 6614 A Ergebnis ........................................................... 6614 C 17. Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (Drucksachen 14/1917, 14/1922) .............. 6617 A Michael von Schmude CDU/CSU ................... 6617 B Dr. Emil Schnell SPD ...................................... 6618 D Peter Weiß (Emmendingen) CDU/CSU ...... 6620 C Joachim Günther (Plauen) F.D.P. .................... 6622 B Dr. R. Werner Schuster SPD ........................... 6623 C Joachim Günther (Plauen) F.D.P. .................... 6624 B Antje Hermenau BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN ................................................................. 6624 C Jürgen Koppelin F.D.P. ................................... 6626 C Carsten Hübner PDS ....................................... 6627 B Klaus-Jürgen Hedrich CDU/CSU ................... 6628 B Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministe- rin BMZ ........................................................... 6629 D Nächste Sitzung ............................................... 6632 D Berichtigungen ................................................ 6632 D Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten............ 6633 A Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 72. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. November 1999 6505 (A) (C) (B) (D) 72. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 24. November 1999 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Berichtigungen 71. Sitzung, Seite 6448 D, zweiter Absatz, der zweite Satz ist wie folgt zu lesen: „Ich frage Sie, wie das mit § 33c des Einkommenssteuergesetzes ist.“ 71. Sitzung, Seite 6484 B, erster Absatz, der erste Satz ist wie folgt zu lesen: „Sie von der Opposition ha- ben an dieser Stelle gerügt, daß der Haushaltsansatz für die Bereitschaftspolizei um 3 Millionen DM gesenkt wird.“ Bundesministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 72. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. November 1999 6633 (A) (C) (B) (D) Anlage zum Stenographischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich Balt, Monika PDS 24.11.99 Beck (Köln), Volker BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.11.99 Dr. Blüm, Norbert CDU/CSU 24.11.99 Bühler (Bruchsal), Klaus CDU/CSU 24.11.99 * Bury, Hans Martin SPD 24.11.99 Frick, Gisela F.D.P. 24.11.99 Friedrich (Altenburg), Peter SPD 24.11.99 Gebhardt, Fred PDS 24.11.99 Frhr. von Hammerstein, Carl-Detlev CDU/CSU 24.11.99 Hofmann (Volkach), Frank SPD 24.11.99 Hovermann, Eike SPD 24.11.99 Kanther, Manfred CDU/CSU 24.11.99 Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich Kossendey, Thomas CDU/CSU 24.11.99 Lamers, Karl CDU/CSU 24.11.99 Leutheusser-Schnarren- berger, Sabine F.D.P. 24.11.99 Müller (Berlin), Manfred PDS 24.11.99 Ostrowski, Christine PDS 24.11.99 Röttgen, Norbert CDU/CSU 24.11.99 Dr. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 24.11.99 Schmitz (Baesweiler), Hans Peter CDU/CSU 24.11.99 Schulz (Leipzig), Werner BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.11.99 Simm, Erika SPD 24.11.99 Dr. Stadler, Max F.D.P. 24.11.99 Stübgen, Michael CDU/CSU 24.11.99 Voßhoff, Andrea CDU/CSU 24.11.99 Wieczorek (Duisburg), Helmut SPD 24.11.99 ————— * für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union Druck: Bonner Universitäts-Buchdruckerei, 53113 Bonn 53003 Bonn, Telefon: 0228/3 82 08 40, Telefax: 0228/3 82 08 44 20
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Gert Weisskirchen


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsi-
    dent! Meine lieben Kolleginnen und Kollegen! Christian
    Schmidt, Sie haben eben einen wichtigen Punkt ange-
    sprochen, über den in der Tat weiter zu debattieren sein
    wird, weil wir in den USA – wir haben noch etwa ein
    Jahr bis zur Präsidentenwahl in den USA – wohl eine
    Verstärkung von unilateralen Tendenzen erleben wer-
    den. Das ist genau der Punkt. Im europäischen Interesse
    liegt es, daß multilaterale Schritte weiter vollzogen wer-
    den, und diese Bundesregierung hat dafür gesorgt, daß
    das geschehen kann.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Weil Sie die Kritik geäußert haben, es sei symbolhaft
    gewesen, was die Bundesregierung an vielen Punkten
    gemacht hat, will ich dazu kurz etwas sagen. Ich greife
    einmal das heraus, was Sie zu dem Thema eines der
    großen Konflikte, den wir in diesem Jahr erlebt haben
    und der noch nicht zu Ende ist, gesagt haben. Ich meine
    den Kosovo-Krieg. Wer war es denn, der dafür gesorgt
    hat, daß es nicht allein um die militärische Logik ging,
    der dafür gesorgt hat, daß von Beginn an diese militäri-

    Christian Schmidt (Fürth)







    (B)



    (A) (C)



    (D)


    sche Logik unter den Zwang der politischen Logik ge-
    stellt wurde, der dafür gesorgt hat, daß nicht ein Krieg
    gegen Serbien als solches geführt wurde, der vielmehr
    herausgestellt hat, daß es darum ging, eine drohende fa-
    schistische Diktatur zu brechen? Ferner ging es darum,
    dafür zu sorgen, daß die zivilen Kräfte in Serbien eine
    neue Perspektive bekommen.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    Der Stabilitätspakt stellt keine Symbolpolitik dar, son-
    dern ist ein Angebot der Europäisierung an diesen
    schwierigen Raum in Südosteuropa.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Das ist konkrete Politik, mit der wir das, worum es
    geht, vorantreiben, nämlich die zivilen Kräfte überall in
    Europa zu stärken, unabhängig davon, ob sie im ver-
    dichteten Raum der westeuropäischen Integration le-
    ben. Das ist der zentrale Punkt, auf den es ankommt. Der
    Gewinn von Frieden, der Gewinn von Stabilität kann nur
    gelingen, wenn die Kräfte der zivilen Gesellschaft von
    unten gestärkt werden. Wir Westeuropäer – das dürfen
    wir mit Stolz sagen; jeder, der hier ist, hat seinen Beitrag
    geleistet – haben aus der Vergangenheit genau die Leh-
    ren gezogen, auf die es ankam, nämlich Prozesse der
    Integration, des Zusammenwachsens, des Zusammenle-
    bens von Menschen und Gesellschaften, von nationalen
    Orientierungen voranzutreiben. Das ist das aktive Mo-
    dell, das Europa anbieten kann.

    Nun kommt es darauf an, all den europäischen Re-
    gionen, die bisher die Chance zur Integration, zur Öff-
    nung nach Westeuropa noch nicht bekommen haben,
    diese Chance zu bieten. Südosteuropa ist dafür eine der
    zentralen Regionen. Diese Bundesregierung, Gerhard
    Schröder und Joschka Fischer, haben in diesem Jahr be-
    wiesen, daß sie das können, liebe Kolleginnen und Kol-
    legen von der Opposition.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Vielleicht darf ich noch eine Bemerkung zu diesem
    ersten kriegerischen Konflikt machen. Wir haben ihn ja
    alle selbst erlebt und erlitten. Dieser Krieg hat uns auch
    gezeigt, daß wir an die Grenze unserer politischen
    Möglichkeiten gedrängt worden sind. Ich meine das
    auch im Hinblick darauf, daß die inneren Kräfte dafür
    aufgebracht werden mußten, damit dieser Krieg in dieser
    Form – mit allen seinen Schrecknissen – durchgestanden
    werden konnte. Das hat mit dazu geführt, daß der Krieg
    im Juni eingestellt und dann eine politische Perspektive
    eröffnet werden konnte. Diese Grenze unserer Möglich-
    keiten haben wir erfahren. Es ist wichtig, daß es eine
    politische Öffentlichkeit gibt, die diese Grenzen, diese
    Ränder der politischen Möglichkeiten ausleuchtet und
    kritisisch betrachtet. Ich bin dankbar dafür, daß diese
    Debatte und diese Kritik auch in diesem Parlament eine
    Rolle haben spielen können.

    Ich möchte jetzt auf einen weiteren kriegerischen
    Konflikt dieses Jahres zu sprechen kommen. Ich setze
    darauf, daß auch in der russischen Öffentlichkeit die
    kritischen Fragen, die bereits jetzt gestellt werden,

    Widerhall finden. Sergej Adamovitsch Kowaljow war
    gestern hier, und heute ist ein Kollege aus dem tsche-
    tschenischen Parlament anwesend, der auf der Besu-
    chertribüne sitzt und uns zuhört. Ich hoffe sehr, daß die-
    se Kritik in der russischen Öffentlichkeit stärker Platz
    greift. Denn es war die wichtigste Lehre aus dem ersten
    Krieg in Tschetschenien, daß es eine kritische, auf-
    merksame, harte Debatte in der russischen Öffentlichkeit
    gegeben hat. Wir müssen dafür sorgen und dabei mithel-
    fen, daß unsere Kollegen in der Duma und die russi-
    schen Intellektuellen mit dazu beitragen können, daß
    dieser zweite Tschetschenien-Krieg genauso beendet
    werden kann wie der erste Tschetschenien-Krieg. Liebe
    Kolleginnen und Kollegen aus Tschetschenien, bitte
    sorgen Sie dafür, daß man die Gründe, die es gibt, kri-
    tisch gegenüber Ihrer eigenen Region zu sein, selbst er-
    kennt. Terrorismus kann und darf kein Instrument sein,
    auch nicht, wenn vorgetäuscht wird, daß es um einen
    Befreiungskampf geht. Terrorismus darf überhaupt kein
    Instrument sein!


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Deshalb war es gut, daß auch die Bundesregierung für
    die Durchsetzung des Punktes 23 der OSZE-Erklärung –
    er ist ja vorhin schon zitiert worden – gesorgt hat. Die
    OSZE hat gute Möglichkeiten. Das Mandat der OSZE ist
    erneut eröffnet, bestätigt und gestärkt worden. Jetzt
    kommt es darauf an, daß die OSZE es nutzt, daß sie auf
    beide Seiten einwirkt und beiden Seiten deutlich macht:
    Mit kriegerischen Aktionen läßt sich niemals Frieden
    herstellen. Es kommt darauf an, daß innerhalb dieser Re-
    gion die sozialen Interessen, die territorialen Interessen,
    die demokratischen und verfassungsmäßigen Interessen
    zu einem Ausgleich geführt werden. Ich bitte Sie darum,
    liebe Kolleginnen und Kollegen aus Tschetschenien, mit-
    zuhelfen, daß es einen konstruktiven Dialog zwischen
    Rußland und Tschetschenien gibt. Das wäre eine Hilfe,
    damit dieser zweite schreckliche Krieg, den wir 1999 er-
    leben, rasch beendet wird.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Am 19. Dezember sind die Wahlen zur Duma. Es ist
    schon erforderlich – der Kollege Pflüger und andere ha-
    ben schon darauf hingewiesen –, daß wir Parlamentarier
    eine härtere Sprache an den Tag legen als die Regierung.
    Ich möchte auch bitten, alle zur Verfügung stehenden
    Instrumente – ich höre, das geschehe bereits, das werde
    bereits in die Wege geleitet – zu nutzen, auch die der
    OSZE-Parlamentarierversammlung.

    Wer könnte uns, die OSZE-Parlamentarier, denn
    daran hindern, den Beschluß, den wir in Petersburg – Sie
    erinnern sich, Frau Grießhaber – gefaßt haben, umzuset-
    zen, wonach laut Ziffer 111 der Deklaration ein Forum
    in der Nähe der Konfliktregion eingerichtet werden soll,
    auf dem all diejenigen, die etwas zu sagen haben, die
    über die Lage der Flüchtlinge informieren können, We-
    ge aufzeigen können, wie dieser Konflikt politisch ge-
    löst werden kann? Wer hindert uns daran, daß die OSZE
    ein solches Forum in der Region eröffnet?

    Ich würde es sehr begrüßen, wenn wir Unterstützung
    dafür finden könnten, daß der 3. Ausschuß der OSZE-

    Gert Weisskirchen (Wiesloch)







    (A) (C)



    (B) (D)


    Parlamentarierversammlung, zuständig für Demokratie,
    Menschenrechte und humanitäre Fragen, vielleicht in
    Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen aus
    dem Europarat, den Betroffenen die Chance gibt, mit-
    einander zu debattieren, vielleicht Lösungswege aufzu-
    zeigen und diese in die Duma hineinzutragen. Sergej
    Adamovitsch Kowaljow hat mir gestern zugesagt, daß er
    nach der Wahl diesen Vorschlag aufgreifen werde. Ich
    finde es gut, wenn die Duma bereit wäre, einen solchen
    Weg zu gehen. Er könnte mit dazu beitragen, daß dieses
    Problem anders behandelt wird als bisher.

    Militärische Logik – das sagt Grigorij Jawlinskij in
    seinem Aufsatz, den er kürzlich, am 23. November, in
    der „Welt“ veröffentlicht hat – führt zur geopolitischen
    Katastrophe Rußlands. Das sagt Grigorij Jawlinskij, und
    wir teilen seine Auffassung. Wir hoffen, daß die Demo-
    kraten in Rußland die Chance haben, in der Duma so
    stark zu werden, daß diese militärische Logik in Ruß-
    land endlich keine Geltung mehr besitzt.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der F.D.P.)


    Liebe Kolleginnen und Kollegen, es gibt also in Ge-
    samteuropa einen sich verdichtenden Raum der Integra-
    tion. Wir Westeuropäer haben die Lektionen der Ge-
    schichte gelernt. Die Präsidentschaft dieser Bundesre-
    gierung in der Europäischen Union hat an ebendiesem
    Projekt gearbeitet. Ich finde, die Bundesregierung hat
    die Präsidentschaft konstruktiv genutzt. Sie hat mit dazu
    beigetragen, daß die EU gestärkt worden ist.
    Wir danken der Bundesregierung dafür, daß sie das ge-
    tan hat.


    (Beifall bei der SPD)

    Ich sage das mit aller Deutlichkeit, weil Sie, Herr
    Haussmann, vorhin die Bundesregierung kritisiert ha-
    ben. Sonst hätte ich diese etwas überzogene Position
    nicht bezogen.


    (Dr. Karl-Heinz Hornhues [CDU/CSU]: Herr Weisskirchen, es ist klar, daß Sie Ihre Pflicht tun müssen! Das respektieren wir!)


    Lassen Sie mich noch eine Anmerkung zu dem ma-
    chen, was Sie gesagt haben, Herr Haussmann. Sie haben
    die WTO angesprochen. In diesem Zusammenhang ha-
    ben Sie zu berücksichtigen, daß der amerikanische Prä-
    sident, als die WTO in Marrakesch in neuer Form ge-
    gründet worden ist, dafür hat werben wollen und es hat
    durchzusetzen versucht, daß in der WTO soziale Min-
    deststandards und Umweltmindeststandards einzubezie-
    hen sind. Ihre Regierung hat das damals verhindert. Das
    hat mit dazu beigetragen, daß die WTO einen Kernbe-
    stand von sozialen und Umweltstandards nicht berück-
    sichtigt hat. Diese Bundesregierung will in Seattle dafür
    sorgen, daß diese grundlegenden Standards in die WTO
    einbezogen werden. An diesem Punkt sehen Sie, daß es
    nicht um Symbolpolitik, sondern um die klare Vertre-
    tung der sozialen Interessen der Arbeitnehmerschaft bei
    uns in Deutschland und in Europa geht.


    (Dr. Helmut Haussmann [F.D.P.]: Und nicht in den Entwicklungsländern!)


    – Lieber Kollege Haussmann, darüber werden wir, wenn
    Seattle vorbei sein wird, noch einmal reden.

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, im Jahr 1999 ist die
    Furcht, die Ossip Mandelstam geäußert hat, als er am
    Ende des letzten Jahrhunderts in das neue Jahrhundert
    geblickt hat, nicht in Erfüllung gegangen. Er hat gesagt,
    es komme ein „Wolfshundjahrhundert“. Ja, viele Züge
    in diesem Jahrhundert haben dieses Wolfshundgesicht
    gehabt. Aber am Ende dieses Jahrhunderts gibt es posi-
    tive Perspektiven: einen europäischen Verdichtungs-
    raum der Integration und Angebote für andere Räume,
    die noch nicht in diesen Integrationsprozeß einbezogen
    sind. Ich wünsche mir, daß diese Bundesregierung – das
    hat sie in diesem Jahr auch schon gezeigt – auf diesem
    Weg des Angebotes einer erweiterten Integration voran-
    schreitet, damit Europa ein Kontinent des Friedens wird.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)




Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Als nächster Redner
spricht für die CDU/CSU-Fraktion der Kollege Peter
Hintze.


(Beifall bei der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Peter Hintze


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Liebe
    Kolleginnen und Kollegen! Wir führen diese Debatte in
    dem Bewußtsein, daß es die letzte Haushaltsdebatte im
    zu Ende gehenden 20. Jahrhundert ist und es zugleich
    um den ersten Haushalt im anbrechenden 21. Jahrhun-
    dert geht.


    (Dr. Helmut Lippelt [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Und so eine Epoche haben die uns gelassen! Stell Dir das mal vor!)


    Mit dem neuen Millennium erleben wir einen Datums-
    wechsel. Eine Zeitenwende ist es nicht. Politisch und
    ökonomisch ist sie schon geschehen. Seit 1989 leben wir
    in Europa in einem neuen Zeitalter.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Das verdanken wir dem Freiheitswillen der Menschen,
    und nicht zuletzt verdanken wir das der Standfestigkeit
    der westlichen Politik.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Der Weg einer verstärkten wirtschaftlichen und poli-

    tischen Integration im Westen Europas war erfolgreich.
    Dagegen erschien der politische und ökonomische Miß-
    erfolg des Kommunismus und seiner Idee vom Zusam-
    menschluß unter Führung der Sowjetunion um so drasti-
    scher. Der Wunsch, zum freien Teil Europas zu gehören,
    hat die Menschen von Tallinn bis Sofia auf die Straße
    gebracht. Unsere offene Sympathie für ihren Mut hat
    ihnen einen guten Teil der Kraft gegeben, die friedlichen
    Revolutionen zum Erfolg zu führen.

    Das Wissen um das Privileg, für Europa dauerhaft
    und umfassend Stabilität in Frieden und Freiheit schaf-
    fen zu können, macht auch Enttäuschungen auf dem
    schwierigen Weg der Einigung Europas leichter ver-

    Gert Weisskirchen (Wiesloch)







    (B)



    (A) (C)



    (D)


    kraftbar und rechtfertigt den materiellen Aufwand als
    eine Investition in eine gemeinsame gute Zukunft. Am
    Ende des dramatisch verlaufenden 20. Jahrhunderts – da
    stimme ich mit meinem Vorredner überein – leben wir
    im besten Europa, das es je gab. Daß wir an diesem
    Projekt weiterarbeiten können, ist eine Sache, die uns
    verbindet und die uns auch stärken kann.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    West und Ost waren in Europa nicht nur geographi-

    sche Kategorien. West und Ost symbolisierten über vier
    Jahrzehnte hinweg gegensätzliche politische Begriffe:
    frei gegen unfrei, demokratisch gegen diktatorisch,
    marktwirtschaftlich gegen planwirtschaftlich, erfolg-
    reich gegen erfolglos und menschlich gegen unmensch-
    lich. Wie in Deutschland muß auch in Europa die
    schwere kommunistische Erblast abgetragen werden.
    Das wirtschaftliche Desaster, die ökologische Katastro-
    phe und die menschliche Tragödie als Ergebnis der lin-
    ken Diktatur haben tiefe Wunden auf unserem Kontinent
    gerissen.

    Die Europäische Union leistet bereits heute erhebli-
    che Unterstützung für den Reformprozeß in den mittel-
    und osteuropäischen Staaten, damit dieser gelingt. Die
    erfolgreichen Programme Phare und Tacis sind hier zu
    nennen. Doch die wirksamste Wirtschaftshilfe ist eine
    klare Perspektive für den Beitritt zur Europäischen Uni-
    on.


    (Dr. Helmut Haussmann [F.D.P.]: Zu welchem Zeitpunkt?)


    Sie bietet Sicherheit für die Investoren, stärkt die demo-
    kratischen Regierungen in den Beitrittsländern und gibt
    den Menschen dort Hoffnung für eine dauerhaft bessere
    Zukunft in ihrer Heimat in Europa.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Nun haben wir auch in dieser Debatte immer wieder

    das Thema des richtigen Datums erwähnt. Der Kollege
    Haussmann hat es gerade dazwischengerufen. Ich finde
    eines wichtig: Die Qualität dieses Prozesses und das
    Tempo dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden.
    Die Beitrittskandidaten brauchen eine klare Perspektive,
    um bei sich zu Hause die Reformen, die sie beitrittsfähig
    machen, durchzusetzen. Wir haben die Pflicht und
    Schuldigkeit, alles daranzusetzen, um unsere Erweite-
    rungsfähigkeit zügig herzustellen und diesen Prozeß zu
    einem guten Ergebnis zu bringen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der F.D.P. – Dr. Helmut Haussmann [F.D.P.]: Zügig!)


    Als unglücklich empfinde ich die Leichtfertigkeit, mit
    der die Bundesregierung immer neue EU-Mitglied-
    schaften in Aussicht stellt. Ich erinnere an die Worte in
    Richtung Balkan, aber auch an die Hoffnungen, die jetzt
    voreilig in der Türkei geweckt werden. Vor der Frage
    nach dem „wann“ muß immer auch die Frage nach dem
    „ob“ gestellt werden. Die Frage nach dem „ob“ ist an
    klare Kriterien gebunden. Das ist doch wohl klar. Ob
    diese Kriterien erfüllt werden, ist zunächst einmal im
    Falle der Türkei eine Frage an die Türkei selbst. Zur Zeit

    erfüllt sie diese Kriterien nicht. Politische Defizite, etwa
    in der Menschenrechtspolitik oder in der Frage nach der
    Rolle des Militärs, aber auch in wirtschaftlichen Fragen
    müssen vor der Einleitung einer wie auch immer gear-
    teten Beitrittspolitik klar ausgeräumt sein.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Das Dilemma, das wir dem Bundesaußenminister, Ih-

    nen, Herr Fischer, verdanken, liegt darin, daß in der
    Türkei eine Nichtgewährung des offiziellen Kandidaten-
    status nach Ihren Einlassungen beim Europäischen Rat
    in Helsinki als schwerer Affront empfunden würde. Sie
    haben dadurch die Entscheidungsfreiheit der Europäi-
    schen Union deutlich beschädigt. Wir wollen der Türkei
    keine unhaltbaren Versprechungen machen, die uns vor-
    eilig binden. Die Fairneß gegenüber dem Nato-Partner
    verlangt allerdings die Einlösung der in der Vergangen-
    heit gegebenen Zusagen. Im Finanzprotokoll wird im-
    mer auf Griechenland verwiesen, wir verweisen hier auf
    die Grünen und auf die Sozialdemokraten im Europäi-
    schen Parlament, die unserem Bündnispartner bisher die
    Zustimmung verweigert und das Finanzprotokoll blok-
    kiert haben. Diese Blockade muß aufgehoben werden.

    Ziel der nächsten Reform der EU-Verträge ist es,
    die Europäische Union baldmöglichst erweiterungsfähig
    zu machen. Alle Fragen, die für die Erweiterung wichtig
    sind, müssen deswegen rasch auf den Tisch. Das be-
    deutet für die Regierungskonferenz die Konzentration
    auf die wichtigsten Themen, aber nicht die Beschrän-
    kung auf die „left overs“.

    Wir müssen jetzt Europa definieren, das heißt, wir
    müssen über die Grenzen und darüber sprechen, wie wir
    uns Europa vorstellen. Wir müssen die Institutionen
    handlungsfähig machen, um dieses Europa wirksam zu
    gestalten.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der F.D.P.)


    Ich persönlich finde den Vorschlag von Jean-Luc De-
    haene, Richard von Weizsäcker und Lord Simon über-
    zeugend, die bestehenden Verträge aufzuteilen. Ein kur-
    zer, leicht verständlicher Text sollte Vorläufer eines eu-
    ropäischen Verfassungsvertrags sein, der die Grund-
    rechte enthält, institutionelle Fragen klärt und die Kom-
    petenzabgrenzung vornimmt. Ein zweiter Vertragsteil,
    der einfacher zu handhaben ist als das bisherige kompli-
    zierte Ratifizierungsverfahren, sollte die Regelungen der
    einzelnen Politiken beinhalten. Dazu gehört auch ein
    weitgehender Übergang zu Mehrheitsabstimmungen im
    Ministerrat. Nur so können Blockaden und unangemes-
    sener Druck verhindert werden.

    Das Europäische Parlament sollte das Recht erhalten,
    den Präsidenten der Kommission zu wählen und künftig
    über den gesamten Haushalt der Europäischen Union
    mit zu entscheiden.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Die Europäische Union würde sich dadurch in Richtung
    auf ein parlamentarisches System weiterentwickeln. In
    ihm wäre ein in seinen Legislativrechten gestärktes Eu-
    ropäisches Parlament als Vertretung der Bürger Europas

    Peter Hintze






    (A) (C)



    (B) (D)


    die erste Kammer und der Rat als Vertretung der Staaten
    die zweite Kammer.

    Das Europäische Parlament hat die nationalen Parla-
    mente eingeladen, Vertretungen in Brüssel und Straß-
    burg, also Kontaktbüros der nationalen Parlamente beim
    Europäischen Parlament, zu errichten. Der Vorsitzende
    des Europaausschusses, Friedbert Pflüger, hat hier die
    Anregung gegeben, daß wir als Deutscher Bundestag
    das tun.


    (Christian Schmidt [Fürth] [CDU/CSU]: Das ist eine gute Alternative!)


    Ich möchte das für die CDU/CSU-Fraktion nachdrück-
    lich unterstützen und rufe die anderen Fraktionen auf,
    sich daran zu beteiligen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Wir können uns nicht darüber beschweren, daß manche
    Dinge in Brüssel oder Straßburg an uns vorbeigehen,
    wenn wir die Chancen und Möglichkeiten zu einer sol-
    chen Verknüpfung nicht nutzen.

    Nun hat mein verehrter Vorredner, wie auch heute
    morgen der Bundeskanzler, die Agenda 2000 als eine
    große Grundlage für eine positive Gestaltung des Er-
    weiterungsprozesses gepriesen. Liebe Kolleginnen und
    Kollegen, der Bundeskanzler hat sogar gesagt, die
    Agenda 2000 wäre ein Durchbruch für Europa. Ich muß
    sagen: Es war eher ein Einbruch für Europa,


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der F.D.P.)


    nämlich eine Einigung auf dem kleinsten gemeinsamen
    Nenner mit schwerwiegenden Folgen, nämlich mit der
    Folge, daß weder in der Agrarpolitik noch in der Struk-
    turpolitik, noch in der Finanzpolitik die Voraussetzun-
    gen für die Erweiterung wirklich gelegt sind. Die mate-
    rielle Basis ist mehr als fragil.

    Zu der ganzen Kette von Pannen und Fehlern dieser
    Regierung gehört, daß im Vorfeld dieser Konferenz in
    Berlin etwa die Kofinanzierung bei den Direktbeihilfen
    für die Einkommen der Landwirte ohne jede Gegenlei-
    stung fallengelassen und damit die Chance, hier einen
    grundlegenden Ausgleich sicherzustellen, aufgegeben
    wurde. Das war ein schwerer Fehler, der uns im Erwei-
    terungsprozeß noch zu schaffen machen wird.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Dr. Karl-Heinz Hornhues [CDU/CSU]: Man muß es immer wieder sagen! Sehr richtig!)


    Wenn am 17. Dezember dieses Jahres in Brüssel mit
    der Ausarbeitung der Grundrechtscharta der Europäi-
    schen Union begonnen wird, bedeutet dies nicht nur die
    Erfüllung einer seit langem bestehenden Forderung des
    Deutschen Bundestages. Die Grundrechtscharta bietet
    die große Chance, uns am Ende dieses Jahrhunderts
    Klarheit über den weiteren Fortgang der europäischen
    Integration und über die künftige Gestalt der Union zu
    verschaffen. Der Deutsche Bundestag wird morgen für
    die Sozialdemokraten Professor Meyer als ordentliches
    Mitglied und für die CDU/CSU-Fraktion Peter Altmaier
    als stellvertretetendes Mitglied des Konvents entsenden.

    Das sind zwei in europäischen Grundrechtsfragen aus-
    gewiesene Kollegen. Ich habe für uns die Anregung, daß
    wir diese Debatte über die Grundrechte in Europa und
    über die zukünftige Gestalt Europas nicht allein diesem
    Konvent überlassen, sondern daß wir die Mitwirkung
    unserer Kollegen nutzen, um diese Debatte auch hier im
    Deutschen Bundestag parlamentarisch zu begleiten.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN)


    Wo ich gerade bei den Anregungen bin: Meine sehr
    geehrten Damen und Herren, liebe Kolleginnen und
    Kollegen, am 6. Dezember


    (Claudia Roth [Augsburg] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ist Nikolaus!)


    – ist nicht nur der Nikolaustag, wie Frau Kollegin Roth
    zutreffend reinruft. Am 6. Dezember muß der Rat dar-
    über entscheiden, ob er dem derzeitigen Inhaber des
    Amtes des Koordinators für den Stabilitätspakt auf dem
    Balkan, Herrn Bodo Hombach, einen neuen Auftrag für
    das kommende Jahr erteilt.


    (Dr. Karl-Heinz Hornhues [CDU/CSU]: Ich täte es nicht!)


    Ich habe von zwei führenden, nein, führend sind sie
    nicht mehr: von zwei prominenten Sozialdemokraten
    gelesen bzw. gehört, Hombach sei im Kanzleramt eine
    Katastrophe gewesen. Ich kann das nur teilweise beur-
    teilen. Ich kann nur sagen:


    (Rudolf Bindig [SPD]: Sie waren nicht nur teilweise eine Katastrophe im Adenauerhaus! Sie waren ganz eine Katastrophe!)


    – Er meint, er war total eine Katastrophe; in Ordnung. –
    Die Regierung hätte die Chance, Europa einen Dienst zu
    erweisen, dem Balkan einen Dienst zu erweisen, einen
    schwerwiegenden Fehler zu korrigieren und einmal eine
    vernünftige Personalentscheidung zu treffen und dieses
    Mandat für Herrn Hombach nicht zu verlängern und
    damit Europa wirklich etwas Gutes zu tun.

    Herzlichen Dank.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P. – Dr. Karl-Heinz Hornhues [CDU/CSU]: Gut für Deutschland und gut für Europa! – Gernot Erler [SPD]: Er macht sehr gute Arbeit dort!)