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ID1403515200

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 14/35 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 35. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 22. April 1999 I n h a l t : Glückwünsche zum Geburtstag des Abgeord- neten Dr. Theodor Waigel.............................. 2761 A Eintritt des Abgeordneten Wolfgang Steiger in den Deutschen Bundestag............................ 2761 A Erweiterung der Tagesordnung.......... 2761 B, 2817 A Absetzung des Punktes 8 von der Tagesord- nung ................................................................. 2762 A Tagesordnungspunkt 5: a) Abgabe einer Regierungserklärung des Bundeskanzlers anläßlich des 50. Jah- restages der Gründung der Nordatlan- tikpakt-Organisation................................ 2762 B b) Antrag der Fraktionen SPD und BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN NATO-Gipfel in Washington und Wei- terentwicklung des Bündnisses (Druck- sache 14/599) ............................................. 2762 B c) Antrag der Fraktion der CDU/CSU Die Handlungsfähigkeit der Nordatlan- tischen Allianz für das 21. Jahrhundert sichern (Drucksache 14/316)..................... 2762 B d) Antrag der Fraktion PDS Europäische Sicherheitsarchitektur statt Dominanz der Nordatlantischen Allianz (Drucksache 14/454 (neu)) ........................... 2762 B in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Antrag der Abgeordneten Hildebrecht Braun (Augsburg), Rainer Brüderle, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion F.D.P. 50 Jahre Nordatlantisches Bündnis (Drucksache 14/792) .................................. 2762 C Gerhard Schröder, Bundeskanzler ................... 2762 C Volker Rühe..................................................... 2766 A Rudolf Scharping, Bundesminister BMVg...... 2770 A Dr. Wolfgang Gerhardt F.D.P.......................... 2773 A Joseph Fischer, Bundesminister AA................ 2776 A Wolfgang Gehrcke PDS .................................. 2779 A Markus Meckel SPD.................................... 2781 B Michael Glos CDU/CSU ................................. 2781 D Gernot Erler SPD............................................. 2784 C Dr. Helmut Lippelt BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ........................................................ 2786 C Markus Meckel SPD........................................ 2787 C Dr. Karl A. Lamers (Heidelberg) CDU/CSU... 2789 B Angelika Beer BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . 2791 B Peter Zumkley SPD ......................................... 2792 D Dr. Christoph Zöpel SPD................................. 2794 B Tagesordnungspunkt 6: Antrag der Abgeordneten Dr. Gerhard Friedrich (Erlangen), Friedrich Merz, weiterer Abgeordneter und der Fraktion CDU/CSU Deutschland muß verläßlicher Partner in europäischer Raumfahrt bleiben (Drucksache 14/655) .................................. 2795 C Ilse Aigner CDU/CSU..................................... 2795 C Edelgard Bulmahn, Bundesministerin BMBF . 2797 C II Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 35. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 22. April 1999 Thomas Rachel CDU/CSU .......................... 2799 C Dr.Martin Mayer (Siegertsbrunn) CDU/CSU.. 2801 A Edelgard Bulmahn, Bundesministerin BMBF . 2801 B Hans-Josef Fell BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 2801 D Jürgen W. Möllemann F.D.P. .......................... 2804 B Jörg Tauss SPD............................................ 2805 C Thomas Rachel CDU/CSU .............................. 2806 D Stephan Hilsberg SPD ................................. 2807 A Lothar Fischer (Homburg) SPD....................... 2809 B Jürgen W. Möllemann F.D.P. ..................... 2809 D Norbert Hauser (Bonn) CDU/CSU .................. 2811 B Bodo Seidenthal SPD....................................... 2812 D Thomas Rachel CDU/CSU .............................. 2815 B Tagesordnungspunkt 15: Überweisungen im vereinfachten Verfahren a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Reform des Staatsangehörig- keitsrechts (Drucksache 14/744)............... 2815 C b) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Über- weisungsgesetzes (Drucksache 14/745) .... 2815 C c) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zu dem Abkommen vom 8. Dezem- ber 1997 über wirtschaftliche Partner- schaft, politische Koordinierung und Zusammenarbeit zwischen der Euro- päischen Gemeinschaft und ihren Mit- gliedstaaten einerseits und den Ver- einigten Mexikanischen Staaten ande- rerseits (Drucksache 14/684)..................... 2815 D d) Erste Beratung des vom Bundesrat einge- brachten Entwurfs eines Gesetzes zur Vereinfachung und Beschleunigung des arbeitsgerichtlichen Verfahrens (Arbeits- gerichtsbeschleunigungsgesetz) (Druck- sache 14/626) ............................................. 2815 D e) Erste Beratung des von den Abgeordneten Wolfgang Dehnel, Dr.-Ing. Joachim Schmidt (Halsbrücke), weiteren Abgeord- neten und der Fraktion CDU/CSU einge- brachten Entwurfs eines Zweiten Geset- zes zur Änderung des Verkehrswege- planungsbeschleunigungsgesetzes (Drucksache 14/544) .................................. 2815 D f) Antrag der Fraktion der CDU/CSU Änderung der Geschäftsordnung des Deutschen Bundestages (Drucksache 14/542) ....................................................... 2816 A in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 3: Weitere Überweisungen im vereinfachten Verfahren a) Erste Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Übereinkommen vom 21. Dezember 1995 über den Beitritt der Republik Österreich, der Republik Finnland und des Königreichs Schwe- den zu dem Übereinkommen über die Beseitigung der Doppelbesteuerung im Falle von Gewinnberichtigungen zwischen verbundenen Unternehmen (Drucksache 14/748) .................................. 2816 A b) Antrag der Abgeordneten Hildebrecht Braun (Augsburg), Rainer Brüderle, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion F.D.P. Für eine sofortige Verhängung umfas- sender Handelssanktionen gegen Jugo- slawien (Drucksache 14/793) .................... 2816 A c) Antrag der Abgeordneten Gabriele Fogra- scher, Adelheid Tröscher, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion SPD sowie der Abgeordneten Dr. Angelika Köster- Loßack, Kerstin Müller (Köln), Rezzo Schlauch und der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN UN-Sondergeneralversammlung – 5 Jah- re nach der Konferenz für Bevölkerung und Entwicklung in Kairo – Aktive Be- völkerungspolitik in der Entwicklungs- zusammenarbeit (Drucksache 14/797)......... 2816 B d) Antrag der Abgeordneten Fred Gebhardt, Heidi Lippmann, weiterer Abgeordneter und der Fraktion PDS Ausschluß des Eintritts Minderjähriger in die Bundeswehr (Drucksache 14/551) . 2816 B e) Antrag der Abgeordneten Fred Gebhardt, Carsten Hübner, weiterer Abgeordneter und der Fraktion PDS Einsatz von Kindern als Soldaten wirk- sam verhindern (Drucksache 14/552) ...... 2816 C f) Antrag der Abgeordneten Karin Kort- mann, Brigitte Adler, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion SPD sowie der Ab- Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 35. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 22. April 1999 III geordneten Dr. Angelika Köster-Loßack, Hans-Christian Ströbele, Rezzo Schlauch und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Gegen den Einsatz von Kindern als Soldaten in bewaffneten Konflikten (Drucksache 14/806) .................................. 2816 C Tagesordnungspunkt 16: Abschließende Beratungen ohne Aussprache a) Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wirtschaft und Techno- logie zu der Verordnung der Bundesregie- rung Aufhebbare Einhundertachtunddrei- ßigste Verordnung zur Änderung der Einfuhrliste – Anlage zum Außenwirt- schaftsgesetz – (Drucksachen 14/264, 14/305 Nr. 2.2, 14/729) ....................................................... 2816 D b) Beschlußempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung Privatisierung von Bundesbeteiligungen hier: Veräußerung der Geschäftsan- teile an der Heimstätte Rheinland-Pfalz GmbH, Organ der staatlichen Woh- nungspolitik, Mainz (Drucksachen 14/186, 14/305 Nr. 1.1, 14/657) ....................................................... 2817 A Zusatztagesordnungspunkt 12: a) bis e) Beschlußempfehlungen des Peti- tionsausschusses Sammelübersichten 38, 39, 40, 41, 42 (Drucksachen 14/814, 14/815, 14/816, 14/817 und 14/818) .................................... 2817 B Zusatztagesordnungspunkt 4: Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Siebten Gesetzes zur Änderung des Bundessozialhilfegesetzes (Drucksa- chen 14/389, 14/474, 14/820)..................... 2817 C Brigitte Lange SPD.......................................... 2817 D Peter Weiß (Emmendingen) CDU/CSU .......... 2819 B Katrin Göring-Eckardt BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN......................................................... 2820 D Dr. Heinrich L. Kolb F.D.P. ........................... 2821 D Dr. Klaus Grehn PDS....................................... 2822 C Zusatztagesordnungspunkt 5: Aktuelle Stunde betr. Haltung der Bundesregierung als Bauherr zu Schwarzarbeit und außertariflicher Be- schäftigung auf den Baustellen des Bundes in Berlin und zu den Auswir- kungen auf die Beschäftigungssituation im Baugewerbe Berlins und Branden- burgs sowie die ostdeutsche Bauwirt- schaft insgesamt ....................................... 2823 D Petra Pau PDS.................................................. 2823 D Achim Großmann, Parl. Staatssekretär BMVB ............................................................. 2825 A Dr.-Ing. Dietmar Kansy CDU/CSU................. 2826 C Franziska Eichstädt-Bohlig BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN................................................. 2827 C Dr. Heinrich L. Kolb F.D.P. ........................... 2828 B Renate Rennebach SPD ................................... 2829 B Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof) CDU/CSU...... 2830 C Annelie Buntenbach BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ........................................................ 2831 C Dr. Klaus Grehn PDS ...................................... 2832 D Gabriele Iwersen SPD ..................................... 2833 D Karl-Josef Laumann CDU/CSU ...................... 2834 D Wolfgang Weiermann SPD ............................. 2835 D Konrad Gilges SPD ......................................... 2837 A Karl-Josef Laumann CDU/CSU ...................... 2838 B Tagesordnungspunkt 7: Antrag der Fraktionen SPD und BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN Entschuldungsinitiative anläßlich des Weltwirtschaftsgipfels der G-7/G-8- Staaten in Köln (Drucksache 14/794) ...... 2839 A in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 6: a) Antrag der Abgeordneten Klaus-Jürgen Hedrich, Dr. Christian Ruck, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion CDU/CSU Entschuldung armer Entwicklungs- länder – Initiativen zum G-8-Gipfel in Köln (Drucksache 14/785)......................... 2839 A b) Antrag der Abgeordneten Carsten Hübner, Fred Gebhardt, weiterer Abgeordneter und der Fraktion PDS Umfassender Schuldenerlaß für einen Neuanfang (Drucksache 14/800) .............. 2839 A IV Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 35. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 22. April 1999 Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministe- rin BMZ ........................................................... 2839 B Klaus-Jürgen Hedrich CDU/CSU.................... 2841 C Dr. R. Werner Schuster SPD........................ 2842 D Hans-Christian Ströbele BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN......................................................... 2844 A Joachim Günther (Plauen) F.D.P. .................... 2845 B Adelheid Tröscher SPD ................................... 2847 A Carsten Hübner PDS........................................ 2848 C Frank Hempel SPD .......................................... 2850 B Dr. Ralf Brauksiepe CDU/CSU ....................... 2851 C Dr. Uschi Eid, Parl. Staatssekretärin BMZ ...... 2853 D Klaus-Jürgen Hedrich CDU/CSU.................... 2854 D Dagmar Schmidt (Meschede) SPD .................. 2855 B Zusatztagesordnungspunkt 7: a) Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr. Hermann Otto Solms, Dr. Edzard Schmidt-Jortzig, weiteren Abgeordneten und der Fraktion F.D.P. eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Neurege- lung des Schutzes parlamentarischer Beratungen (Drucksache 14/183) ............. 2856 D b) Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr. Evelyn Kenzler, Sabine Jünger und der Fraktion PDS eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Aufhebung der Bannmeilenregelung (Drucksache 14/516) ....................................................... 2857 A Dr. Hermann Otto Solms F.D.P. ...................... 2857 A Dieter Wiefelspütz SPD................................... 2858 A Dr. Edzard Schmidt-Jortzig F.D.P. .................. 2859 C Dieter Wiefelspütz SPD................................... 2859 D Joachim Hörster CDU/CSU............................. 2860 A Hans-Christian Ströbele BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN......................................................... 2861 B Roland Claus PDS ........................................... 2862 B Dieter Wiefelspütz SPD............................... 2862 D Tagesordnungspunkt 9: Antrag der Abgeordneten Hartmut Büttner (Schönebeck), Margarete Späte, weiterer Abgeordneter und der Fraktion CDU/CSU Beteiligung des Bundes an Gedenkstät- ten und Mahnmalen zur Erinnerung an die beiden deutschen Diktaturen und ihre Opfer (Drucksache 14/656) ............... 2863 D in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 8: Antrag der Abgeordneten Gert Weisskir- chen (Wiesloch), Angelika Krüger-Leiß- ner, weiterer Abgeordneter und der Frak- tion SPD sowie der Abgeordneten Antje Vollmer, Volker Beck (Köln), weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN Konzeption zur Förderung und Festi- gung der demokratischen Erinnerungs- kultur (Drucksache 14/796) ...................... 2864 A Hartmut Koschyk CDU/CSU .......................... 2864 B Angelika Krüger-Leißner SPD ........................ 2865 D Hans-Joachim Otto (Frankfurt) F.D.P. ........... 2867 D Antje Vollmer BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . 2869 A Dr. Heinrich Fink PDS .................................... 2870 D Gert Weisskirchen (Wiesloch) SPD ................ 2871 D Margarete Späte CDU/CSU............................. 2873 C Zusatztagesordnungspunkt 9: a) Antrag der Fraktionen SPD und BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN Keine weitere Unterstützung der Atom- kraftwerke Khmelnytsky 2 und Rivne 4 in der Ukraine (Drucksache 14/795) ........ 2875 C b) Antrag der Abgeordneten Angela Mar- quardt, Eva-Maria Bulling-Schröter, Dr. Gregor Gysi und der Fraktion PDS Investitionen der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung in Khmelnystky 2 und Rivne 4 (Drucksa- che 14/708) ................................................ 2875 C c) Antrag der Abgeordneten Kurt-Dieter Grill, Dr. Klaus W. Lippold (Offenbach), weiterer Abgeordneter und der Fraktion CDU/CSU Festhalten an den Zusagen zum Bau von sichereren Ersatzreaktoren in der Ukraine (Drucksache 14/819) ................... 2875 C Monika Griefahn SPD ..................................... 2875 D Kurt-Dieter Grill CDU/CSU............................ 2876 D Michaele Hustedt BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN................................................................. 2878 A Ulrike Flach F.D.P........................................... 2879 B Eva-Maria Bulling-Schröter PDS .................... 2880 B Horst Kubatschka SPD .................................... 2881 A Tagesordnungspunkt 10: Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr. Evelyn Kenzler, Roland Claus, weite- Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 35. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 22. April 1999 V ren Abgeordneten und der Fraktion PDS eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Bürgerlichen Ge- setzbuchs (Verjährung Schadensersatz- forderungen für Zwangsarbeit) (Druck- sache 14/554) ............................................. 2882 B Dr. Evelyn Kenzler PDS.................................. 2882 B Joachim Stünker SPD ...................................... 2883 B Dr. Wolfgang Götzer CDU/CSU ..................... 2885 C Winfried Nachtwei BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN................................................................. 2886 B Rainer Funke F.D.P. ........................................ 2887 C Nächste Sitzung ............................................... 2887 D Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten ........... 2889 A Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 35. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 22. April 1999 2761 (A) (C) (B) (D) 35. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 22. April 1999 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Winfried Nachtwei Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 35. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 22. April 1999 2889 (A) (C) (B) (D) Anlage zum Stenographischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich Binding (Heidelberg), Lothar SPD 22.4.99 Bühler (Bruchsal), Klaus CDU/CSU 22.4.99* Fink, Ulf CDU/CSU 22.4.99 Friedhoff, Paul K. F.D.P. 22.4.99 Dr. Gysi, Gregor PDS 22.4.99 Hasenfratz, Klaus SPD 22.4.99 Ibrügger, Lothar SPD 22.4.99 Dr. Kohl, Helmut CDU/CSU 22.4.99 Kolbow,Walter SPD 22.4.99 Moosbauer, Christoph SPD 22.4.99 Müller (Berlin), Manfred PDS 22.4.99 Müntefering, Franz SPD 22.4.99 Nolte, Claudia CDU/CSU 22.4.99 Dr. Paziorek, Peter CDU/CDU 22.4.99 Polenz, Ruprecht CDU/CSU 22.4.99 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Raidel, Hans CDU/CSU 22.4.99 Ronsöhr, Heinrich-Wilhelm CDU/CSU 22.4.99 Dr. Schäfer, Hansjörg SPD 22.4.99 Schmidbauer (Nürnberg), Horst SPD 22.4.99 Schuhmann (Delitzsch), Richard SPD 22.4.99 Dr. Süssmuth, Rita CDU/CSU 22.4.99 Thiele, Carl-Ludwig F.D.P. 22.4.99 Trittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22.4.99 Weisskirchen (Wiesloch), Gert SPD 22.4.99 Willner, Gert CDU/CSU 22.4.99 Wimmer (Neuss), Willy CDU/CSU 22.4.99 Wissmann, Matthias CDU/CSU 22.4.99 Wolf, Aribert CDU/CSU 22.4.99 –––––––– *) für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates 2890 Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 35. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 22. April 1999 (A) (C) (B) (D)
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Ursula Eid-Simon


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

    Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und
    Herren! Die heutige Debatte ist für all diejenigen, die
    sich seit Jahrzehnten entwicklungspolitisch engagieren,
    ein kleiner Triumph, Herr Kollege Schuster, und Grund
    zur Freude. Ich verhehle nicht meine ganz persönliche
    Genugtuung darüber, die ich mit alten Weggefährten aus
    Oppositionszeiten, wie der gesamten Fraktion von
    Bündnis 90/Die Grünen, den Aktivisten der Kampagne
    „Erlaßjahr 2000“ oder einigen Kolleginnen und Kolle-
    gen auf dieser Seite des Hauses, teile.

    Herr Brauksiepe, daß Sie sich jetzt auf die Gruppen
    der Kampagne „Erlaßjahr 2000“ beziehen, freut mich
    sehr. Es freut mich auch, daß mit Ihnen und dem Kolle-
    gen Weiß endlich einmal CDU-Kollegen in das Haus
    eingezogen sind, die sich diesen kirchlichen Gruppen
    nahe fühlen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Mit der Kölner Schuldeninitiative hat die neue Re-
    gierung den dringend notwendigen Kurswechsel vollzo-
    gen. Damit wird ein Versprechen eingelöst, das meine
    Fraktion und die Fraktion der SPD im Koalitionsvertrag
    gegeben haben. Der Grundsatz unserer gemeinsamen
    Politik lautet: Internationale Entschuldungsinitiativen
    für die ärmsten und höchstverschuldeten Länder werden
    unterstützt.

    Genau das tun wir. Wir lösen eine Bremse, die die
    alte Regierung in der internationalen Schuldenpolitik

    Dr. Ralf Brauksiepe






    (B)



    (A) (C)



    (D)


    viel zu lange fest angezogen hatte. Herr Kollege
    Hedrich, da hilft auch jegliche nachträgliche Beschöni-
    gung nichts. Es ist hinlänglich bekannt, daß sich die alte
    Regierung regelmäßig für restriktive Lösungen einge-
    setzt hat.

    Ich verkenne nicht, daß unter den Vorgängerregie-
    rungen bereits Schulden im Rahmen der bilateralen
    Entwicklungszusammenarbeit erlassen wurden. Seit
    1979 waren es rund 9 Milliarden DM. Auch möchte ich
    in diesem Zusammenhang ausdrücklich die Verdienste
    des verstorbenen ehemaligen Entwicklungsministers
    Hans Klein würdigen.

    Hinsichtlich der multilateralen Schulden, die die
    ärmsten Länder zum Beispiel bei IWF, Weltbank oder
    Regionalbanken haben, bewegte sich die alte Regierung
    jedoch keinen Millimeter, und dies, obwohl sie doch
    selbst 1995 im Konzert der G 7-Staaten IWF und Welt-
    bank beauftragt hatte, ein umfassendes Konzept zur Lö-
    sung der multilateralen Schuldenprobleme der ärmsten
    und am höchsten verschuldeten Länder vorzulegen.

    1997 betrug die Schuldenlast der ärmsten Länder al-
    lein rund 200 Milliarden US-Dollar. Wer könnte be-
    streiten, daß die zu zahlenden Zins- und Tilgungslei-
    stungen eine wirtschaftlich effiziente, ökologisch ver-
    trägliche und sozial gerechte Entwicklung behindern?

    In einem Land wie Mosambik liegt der Schulden-
    stand um 500 Prozent über den Exporteinnahmen. In
    Tansania ist die Verschuldung so hoch, daß jeder Mann,
    jede Frau und jedes Kind mit einer Summe verschuldet
    ist, die ihrem Gesamteinkommen von zweieinhalb Jah-
    ren entspricht.

    Herr Kollege Hedrich, Sie haben Angola als Beispiel
    angeführt. Ich meine, da haben Sie haarscharf daneben-
    gegriffen; denn Angola erfüllt überhaupt nicht die re-
    formerischen Voraussetzungen und wird sich für die
    HIPC-Initiative nicht qualifizieren.

    UNDP schätzt, daß staatliche Finanzmittel, die heute
    in die Schuldenrückzahlung fließen, ausreichten, um
    allein in Afrika 21 Millionen Kindern das Leben zu ret-
    ten und über 90 Millionen Mädchen und Frauen eine
    Grundbildung zu sichern.

    Nachhaltigkeit bedeutet Zukunftssicherung für jetzige
    und kommende Generationen in gemeinsamer Verant-
    wortung, insbesondere auch in der internationalen
    Schuldenpolitik. Die rotgrüne Regierung stellt sich die-
    ser Verantwortung trotz der prekären Finanzlage und der
    Haushaltslöcher, die die alte Regierung hinterlassen hat,
    damit die Politik der Gläubiger in Zukunft Entwicklung
    fördert und nicht verhindert.

    Die multilateralen Schulden sind die drückendste Last
    für die betroffenen Länder; denn zum einen liegt ihr
    Anteil an den langfristigen Gesamtschulden mittlerweile
    bei 37 Prozent, und zum anderen müssen diese Schulden
    bevorzugt behandelt werden. Der Bundesrepublik
    Deutschland kommt zur Lösung dieses Problems eine
    besondere Bedeutung zu, gehören wir doch zu den
    wichtigsten Anteilseignern bei IWF und Weltbank.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Die Bundesregierung ist allerdings keinesfalls so
    vermessen, vom Kölner Weltwirtschaftsgipfel eine ra-
    dikale Lösung des Schuldenproblems zu erwarten. Aber:
    Mit unserer Schuldeninitiative gehen wir einen Schritt in
    die richtige Richtung; denn sie zielt darauf ab, die
    HIPC-Initiative, die Entschuldung der ärmsten und
    hochverschuldeten Länder, auszuweiten und zu be-
    schleunigen.

    Ich verschweige nicht, daß sie mir an der einen oder
    anderen Stelle nicht weit genug geht. Nach dem Welt-
    wirtschaftsgipfel werden wir uns intensiv mit den Fra-
    gen des internationalen Insolvenzrechtes – das wurde
    hier schon angesprochen –, mit dem schrittweisen Erlaß
    der Schulden der ehemaligen DDR – mit dem Vorschlag
    der Ministerin in bezug auf Albanien haben wir schon
    den ersten Schritt getan –, mit der Reform der Struk-
    turanpassungsmaßnahmen und mit den staatlichen Ex-
    portbürgschaften beschäftigen müssen.

    Ich möchte aber auch all jene warnen, die glauben,
    man könne mit einem vollständigen Schuldenerlaß die
    Probleme der Dritten Welt auf einen Schlag lösen.
    Schuldenerlaß ist ein Beitrag zur Bekämpfung der Ar-
    mut. Ich glaube, darin sind wir alle hier uns einig. Aber
    damit dieses Ziel erreicht werden kann, nämlich die Be-
    kämpfung der Armut, muß der Schuldenerlaß in eine
    Entwicklungsstrategie und in Reformmaßnahmen einge-
    bettet sein. Diese müssen ein menschenwürdiges Leben,
    gesellschaftliche Pluralität und technologische Innova-
    tionen sowie nachhaltiges breitenwirksames Wirt-
    schaftswachstum fördern.

    Das bedeutet: Die betroffenen Länder müssen zum
    Beispiel Vetternwirtschaft und Korruption bekämpfen,
    nationale Finanzinstitutionen reformieren und sie von
    klientilistischen und politischen Einflüssen lösen, die
    Menschenrechte respektieren und die Teilhabe der Be-
    völkerung an Entscheidungen sichern. Eine solche Poli-
    tik werden wir im Rahmen unserer Entwicklungszu-
    sammenarbeit fördern.

    Ihnen, Herr Kollege Hedrich, sei zum Schluß noch
    gesagt: Wir tun dies mit einem Haushalt, der über dem
    Plafond von 1998 liegt. Dies möchte ich zum Schluß
    noch einmal betonen, weil Sie vorhin etwas anderes be-
    hauptet haben.

    Herzlichen Dank.

    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der SPD sowie bei Abgeordneten der PDS)




Rede von Dr. Antje Vollmer
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
Zu einer Kurz-
intervention gebe ich nun dem Abgeordneten Hedrich
das Wort.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Klaus-Jürgen Hedrich


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Frau Präsi-
    dentin! Um Ihre letzte Bemerkung aufzugreifen: Der
    Haushalt 1999 liegt unter dem Ist des Haushaltes 1998.
    Daran ändert auch die Intervention der Kollegin Eid
    nichts.


    (Brigitte Adler [SPD]: Nennen Sie auch die Ursachen!)


    – Ich habe nur den Sachverhalt genannt, mehr nicht.

    Parl. Staatssekretärin Dr. Uschi Eid






    (A) (C)



    (B) (D)


    Es ging nicht um diese Frage, sondern um die Initia-
    tive für die am höchsten verschuldeten armen Länder,
    also um die sogenannte HIPC-Initiative. Dazu kann
    man nur feststellen: Die Bundesregierung, der Bundes-
    kanzler und übrigens auch der damalige Arbeits- und
    Sozialminister, hat auf dem Kopenhagener Gipfel 1995
    als erste Regierung darauf hingewiesen, es gehe nicht
    mehr, daß die Entschuldung nur auf bilateraler Ebene er-
    folge; vielmehr müßten sich die internationalen Finanz-
    organisationen ebenfalls an diesen Maßnahmen beteili-
    gen. Darauf wollte ich zur Klarstellung aufmerksam ma-
    chen.

    Die Kollegin Eid hat übrigens nicht völlig unrecht,
    wenn sie darauf verweist, daß insbesondere das Finanz-
    ministerium sehr restriktiv verfahren ist. Das Ministeri-
    um hatte zum Teil aber auch nicht unrecht. In der HIPC-
    Initiative hatten wir uns auf bestimmte Länder verstän-
    digt, die als erste angegangen werden sollten. Dann ha-
    ben unsere französischen Freunde zum Beispiel durch-
    gesetzt, daß ein Land wie Elfenbeinküste nachgeschoben
    wurde, von dem man nur sagen kann, daß das dortige
    korrupte Regime Geld verschwendet und die Umwelt
    schädigt. Wir sollen auch noch die schlechte Politik die-
    ses Landes mit Entschuldungsmaßnahmen finanzieren.

    Aber auch wenn Länder die Kriterien erfüllten, mußte
    man feststellen, daß die Vorsorge der internationalen
    Gemeinschaft nicht verhindern konnte, daß diese Länder
    ihre freigewordenen Finanzmittel falsch verwendeten.
    Ich komme zum dritten Mal auf das Beispiel der Mi-
    nisterin zu sprechen: Ein Land wie Uganda hat die Un-
    terstützung der internationalen Gemeinschaft bekom-
    men. Als Dank dafür kauft man dort mehr Waffen und
    interveniert beim Bürgerkrieg im Kongo. Wenn wir so
    etwas nicht verhindern, dann ist all das, was wir hier
    gemeinsam diskutiert haben, für die Katz. Darauf wollte
    ich noch einmal hingewiesen haben.


    (Beifall bei der CDU/CSU)