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ID1403508200

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 14/35 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 35. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 22. April 1999 I n h a l t : Glückwünsche zum Geburtstag des Abgeord- neten Dr. Theodor Waigel.............................. 2761 A Eintritt des Abgeordneten Wolfgang Steiger in den Deutschen Bundestag............................ 2761 A Erweiterung der Tagesordnung.......... 2761 B, 2817 A Absetzung des Punktes 8 von der Tagesord- nung ................................................................. 2762 A Tagesordnungspunkt 5: a) Abgabe einer Regierungserklärung des Bundeskanzlers anläßlich des 50. Jah- restages der Gründung der Nordatlan- tikpakt-Organisation................................ 2762 B b) Antrag der Fraktionen SPD und BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN NATO-Gipfel in Washington und Wei- terentwicklung des Bündnisses (Druck- sache 14/599) ............................................. 2762 B c) Antrag der Fraktion der CDU/CSU Die Handlungsfähigkeit der Nordatlan- tischen Allianz für das 21. Jahrhundert sichern (Drucksache 14/316)..................... 2762 B d) Antrag der Fraktion PDS Europäische Sicherheitsarchitektur statt Dominanz der Nordatlantischen Allianz (Drucksache 14/454 (neu)) ........................... 2762 B in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Antrag der Abgeordneten Hildebrecht Braun (Augsburg), Rainer Brüderle, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion F.D.P. 50 Jahre Nordatlantisches Bündnis (Drucksache 14/792) .................................. 2762 C Gerhard Schröder, Bundeskanzler ................... 2762 C Volker Rühe..................................................... 2766 A Rudolf Scharping, Bundesminister BMVg...... 2770 A Dr. Wolfgang Gerhardt F.D.P.......................... 2773 A Joseph Fischer, Bundesminister AA................ 2776 A Wolfgang Gehrcke PDS .................................. 2779 A Markus Meckel SPD.................................... 2781 B Michael Glos CDU/CSU ................................. 2781 D Gernot Erler SPD............................................. 2784 C Dr. Helmut Lippelt BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ........................................................ 2786 C Markus Meckel SPD........................................ 2787 C Dr. Karl A. Lamers (Heidelberg) CDU/CSU... 2789 B Angelika Beer BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . 2791 B Peter Zumkley SPD ......................................... 2792 D Dr. Christoph Zöpel SPD................................. 2794 B Tagesordnungspunkt 6: Antrag der Abgeordneten Dr. Gerhard Friedrich (Erlangen), Friedrich Merz, weiterer Abgeordneter und der Fraktion CDU/CSU Deutschland muß verläßlicher Partner in europäischer Raumfahrt bleiben (Drucksache 14/655) .................................. 2795 C Ilse Aigner CDU/CSU..................................... 2795 C Edelgard Bulmahn, Bundesministerin BMBF . 2797 C II Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 35. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 22. April 1999 Thomas Rachel CDU/CSU .......................... 2799 C Dr.Martin Mayer (Siegertsbrunn) CDU/CSU.. 2801 A Edelgard Bulmahn, Bundesministerin BMBF . 2801 B Hans-Josef Fell BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 2801 D Jürgen W. Möllemann F.D.P. .......................... 2804 B Jörg Tauss SPD............................................ 2805 C Thomas Rachel CDU/CSU .............................. 2806 D Stephan Hilsberg SPD ................................. 2807 A Lothar Fischer (Homburg) SPD....................... 2809 B Jürgen W. Möllemann F.D.P. ..................... 2809 D Norbert Hauser (Bonn) CDU/CSU .................. 2811 B Bodo Seidenthal SPD....................................... 2812 D Thomas Rachel CDU/CSU .............................. 2815 B Tagesordnungspunkt 15: Überweisungen im vereinfachten Verfahren a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Reform des Staatsangehörig- keitsrechts (Drucksache 14/744)............... 2815 C b) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Über- weisungsgesetzes (Drucksache 14/745) .... 2815 C c) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zu dem Abkommen vom 8. Dezem- ber 1997 über wirtschaftliche Partner- schaft, politische Koordinierung und Zusammenarbeit zwischen der Euro- päischen Gemeinschaft und ihren Mit- gliedstaaten einerseits und den Ver- einigten Mexikanischen Staaten ande- rerseits (Drucksache 14/684)..................... 2815 D d) Erste Beratung des vom Bundesrat einge- brachten Entwurfs eines Gesetzes zur Vereinfachung und Beschleunigung des arbeitsgerichtlichen Verfahrens (Arbeits- gerichtsbeschleunigungsgesetz) (Druck- sache 14/626) ............................................. 2815 D e) Erste Beratung des von den Abgeordneten Wolfgang Dehnel, Dr.-Ing. Joachim Schmidt (Halsbrücke), weiteren Abgeord- neten und der Fraktion CDU/CSU einge- brachten Entwurfs eines Zweiten Geset- zes zur Änderung des Verkehrswege- planungsbeschleunigungsgesetzes (Drucksache 14/544) .................................. 2815 D f) Antrag der Fraktion der CDU/CSU Änderung der Geschäftsordnung des Deutschen Bundestages (Drucksache 14/542) ....................................................... 2816 A in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 3: Weitere Überweisungen im vereinfachten Verfahren a) Erste Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Übereinkommen vom 21. Dezember 1995 über den Beitritt der Republik Österreich, der Republik Finnland und des Königreichs Schwe- den zu dem Übereinkommen über die Beseitigung der Doppelbesteuerung im Falle von Gewinnberichtigungen zwischen verbundenen Unternehmen (Drucksache 14/748) .................................. 2816 A b) Antrag der Abgeordneten Hildebrecht Braun (Augsburg), Rainer Brüderle, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion F.D.P. Für eine sofortige Verhängung umfas- sender Handelssanktionen gegen Jugo- slawien (Drucksache 14/793) .................... 2816 A c) Antrag der Abgeordneten Gabriele Fogra- scher, Adelheid Tröscher, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion SPD sowie der Abgeordneten Dr. Angelika Köster- Loßack, Kerstin Müller (Köln), Rezzo Schlauch und der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN UN-Sondergeneralversammlung – 5 Jah- re nach der Konferenz für Bevölkerung und Entwicklung in Kairo – Aktive Be- völkerungspolitik in der Entwicklungs- zusammenarbeit (Drucksache 14/797)......... 2816 B d) Antrag der Abgeordneten Fred Gebhardt, Heidi Lippmann, weiterer Abgeordneter und der Fraktion PDS Ausschluß des Eintritts Minderjähriger in die Bundeswehr (Drucksache 14/551) . 2816 B e) Antrag der Abgeordneten Fred Gebhardt, Carsten Hübner, weiterer Abgeordneter und der Fraktion PDS Einsatz von Kindern als Soldaten wirk- sam verhindern (Drucksache 14/552) ...... 2816 C f) Antrag der Abgeordneten Karin Kort- mann, Brigitte Adler, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion SPD sowie der Ab- Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 35. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 22. April 1999 III geordneten Dr. Angelika Köster-Loßack, Hans-Christian Ströbele, Rezzo Schlauch und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Gegen den Einsatz von Kindern als Soldaten in bewaffneten Konflikten (Drucksache 14/806) .................................. 2816 C Tagesordnungspunkt 16: Abschließende Beratungen ohne Aussprache a) Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wirtschaft und Techno- logie zu der Verordnung der Bundesregie- rung Aufhebbare Einhundertachtunddrei- ßigste Verordnung zur Änderung der Einfuhrliste – Anlage zum Außenwirt- schaftsgesetz – (Drucksachen 14/264, 14/305 Nr. 2.2, 14/729) ....................................................... 2816 D b) Beschlußempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung Privatisierung von Bundesbeteiligungen hier: Veräußerung der Geschäftsan- teile an der Heimstätte Rheinland-Pfalz GmbH, Organ der staatlichen Woh- nungspolitik, Mainz (Drucksachen 14/186, 14/305 Nr. 1.1, 14/657) ....................................................... 2817 A Zusatztagesordnungspunkt 12: a) bis e) Beschlußempfehlungen des Peti- tionsausschusses Sammelübersichten 38, 39, 40, 41, 42 (Drucksachen 14/814, 14/815, 14/816, 14/817 und 14/818) .................................... 2817 B Zusatztagesordnungspunkt 4: Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Siebten Gesetzes zur Änderung des Bundessozialhilfegesetzes (Drucksa- chen 14/389, 14/474, 14/820)..................... 2817 C Brigitte Lange SPD.......................................... 2817 D Peter Weiß (Emmendingen) CDU/CSU .......... 2819 B Katrin Göring-Eckardt BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN......................................................... 2820 D Dr. Heinrich L. Kolb F.D.P. ........................... 2821 D Dr. Klaus Grehn PDS....................................... 2822 C Zusatztagesordnungspunkt 5: Aktuelle Stunde betr. Haltung der Bundesregierung als Bauherr zu Schwarzarbeit und außertariflicher Be- schäftigung auf den Baustellen des Bundes in Berlin und zu den Auswir- kungen auf die Beschäftigungssituation im Baugewerbe Berlins und Branden- burgs sowie die ostdeutsche Bauwirt- schaft insgesamt ....................................... 2823 D Petra Pau PDS.................................................. 2823 D Achim Großmann, Parl. Staatssekretär BMVB ............................................................. 2825 A Dr.-Ing. Dietmar Kansy CDU/CSU................. 2826 C Franziska Eichstädt-Bohlig BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN................................................. 2827 C Dr. Heinrich L. Kolb F.D.P. ........................... 2828 B Renate Rennebach SPD ................................... 2829 B Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof) CDU/CSU...... 2830 C Annelie Buntenbach BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ........................................................ 2831 C Dr. Klaus Grehn PDS ...................................... 2832 D Gabriele Iwersen SPD ..................................... 2833 D Karl-Josef Laumann CDU/CSU ...................... 2834 D Wolfgang Weiermann SPD ............................. 2835 D Konrad Gilges SPD ......................................... 2837 A Karl-Josef Laumann CDU/CSU ...................... 2838 B Tagesordnungspunkt 7: Antrag der Fraktionen SPD und BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN Entschuldungsinitiative anläßlich des Weltwirtschaftsgipfels der G-7/G-8- Staaten in Köln (Drucksache 14/794) ...... 2839 A in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 6: a) Antrag der Abgeordneten Klaus-Jürgen Hedrich, Dr. Christian Ruck, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion CDU/CSU Entschuldung armer Entwicklungs- länder – Initiativen zum G-8-Gipfel in Köln (Drucksache 14/785)......................... 2839 A b) Antrag der Abgeordneten Carsten Hübner, Fred Gebhardt, weiterer Abgeordneter und der Fraktion PDS Umfassender Schuldenerlaß für einen Neuanfang (Drucksache 14/800) .............. 2839 A IV Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 35. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 22. April 1999 Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministe- rin BMZ ........................................................... 2839 B Klaus-Jürgen Hedrich CDU/CSU.................... 2841 C Dr. R. Werner Schuster SPD........................ 2842 D Hans-Christian Ströbele BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN......................................................... 2844 A Joachim Günther (Plauen) F.D.P. .................... 2845 B Adelheid Tröscher SPD ................................... 2847 A Carsten Hübner PDS........................................ 2848 C Frank Hempel SPD .......................................... 2850 B Dr. Ralf Brauksiepe CDU/CSU ....................... 2851 C Dr. Uschi Eid, Parl. Staatssekretärin BMZ ...... 2853 D Klaus-Jürgen Hedrich CDU/CSU.................... 2854 D Dagmar Schmidt (Meschede) SPD .................. 2855 B Zusatztagesordnungspunkt 7: a) Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr. Hermann Otto Solms, Dr. Edzard Schmidt-Jortzig, weiteren Abgeordneten und der Fraktion F.D.P. eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Neurege- lung des Schutzes parlamentarischer Beratungen (Drucksache 14/183) ............. 2856 D b) Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr. Evelyn Kenzler, Sabine Jünger und der Fraktion PDS eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Aufhebung der Bannmeilenregelung (Drucksache 14/516) ....................................................... 2857 A Dr. Hermann Otto Solms F.D.P. ...................... 2857 A Dieter Wiefelspütz SPD................................... 2858 A Dr. Edzard Schmidt-Jortzig F.D.P. .................. 2859 C Dieter Wiefelspütz SPD................................... 2859 D Joachim Hörster CDU/CSU............................. 2860 A Hans-Christian Ströbele BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN......................................................... 2861 B Roland Claus PDS ........................................... 2862 B Dieter Wiefelspütz SPD............................... 2862 D Tagesordnungspunkt 9: Antrag der Abgeordneten Hartmut Büttner (Schönebeck), Margarete Späte, weiterer Abgeordneter und der Fraktion CDU/CSU Beteiligung des Bundes an Gedenkstät- ten und Mahnmalen zur Erinnerung an die beiden deutschen Diktaturen und ihre Opfer (Drucksache 14/656) ............... 2863 D in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 8: Antrag der Abgeordneten Gert Weisskir- chen (Wiesloch), Angelika Krüger-Leiß- ner, weiterer Abgeordneter und der Frak- tion SPD sowie der Abgeordneten Antje Vollmer, Volker Beck (Köln), weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN Konzeption zur Förderung und Festi- gung der demokratischen Erinnerungs- kultur (Drucksache 14/796) ...................... 2864 A Hartmut Koschyk CDU/CSU .......................... 2864 B Angelika Krüger-Leißner SPD ........................ 2865 D Hans-Joachim Otto (Frankfurt) F.D.P. ........... 2867 D Antje Vollmer BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . 2869 A Dr. Heinrich Fink PDS .................................... 2870 D Gert Weisskirchen (Wiesloch) SPD ................ 2871 D Margarete Späte CDU/CSU............................. 2873 C Zusatztagesordnungspunkt 9: a) Antrag der Fraktionen SPD und BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN Keine weitere Unterstützung der Atom- kraftwerke Khmelnytsky 2 und Rivne 4 in der Ukraine (Drucksache 14/795) ........ 2875 C b) Antrag der Abgeordneten Angela Mar- quardt, Eva-Maria Bulling-Schröter, Dr. Gregor Gysi und der Fraktion PDS Investitionen der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung in Khmelnystky 2 und Rivne 4 (Drucksa- che 14/708) ................................................ 2875 C c) Antrag der Abgeordneten Kurt-Dieter Grill, Dr. Klaus W. Lippold (Offenbach), weiterer Abgeordneter und der Fraktion CDU/CSU Festhalten an den Zusagen zum Bau von sichereren Ersatzreaktoren in der Ukraine (Drucksache 14/819) ................... 2875 C Monika Griefahn SPD ..................................... 2875 D Kurt-Dieter Grill CDU/CSU............................ 2876 D Michaele Hustedt BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN................................................................. 2878 A Ulrike Flach F.D.P........................................... 2879 B Eva-Maria Bulling-Schröter PDS .................... 2880 B Horst Kubatschka SPD .................................... 2881 A Tagesordnungspunkt 10: Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr. Evelyn Kenzler, Roland Claus, weite- Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 35. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 22. April 1999 V ren Abgeordneten und der Fraktion PDS eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Bürgerlichen Ge- setzbuchs (Verjährung Schadensersatz- forderungen für Zwangsarbeit) (Druck- sache 14/554) ............................................. 2882 B Dr. Evelyn Kenzler PDS.................................. 2882 B Joachim Stünker SPD ...................................... 2883 B Dr. Wolfgang Götzer CDU/CSU ..................... 2885 C Winfried Nachtwei BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN................................................................. 2886 B Rainer Funke F.D.P. ........................................ 2887 C Nächste Sitzung ............................................... 2887 D Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten ........... 2889 A Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 35. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 22. April 1999 2761 (A) (C) (B) (D) 35. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 22. April 1999 Beginn: 9.00 Uhr
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    Winfried Nachtwei Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 35. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 22. April 1999 2889 (A) (C) (B) (D) Anlage zum Stenographischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich Binding (Heidelberg), Lothar SPD 22.4.99 Bühler (Bruchsal), Klaus CDU/CSU 22.4.99* Fink, Ulf CDU/CSU 22.4.99 Friedhoff, Paul K. F.D.P. 22.4.99 Dr. Gysi, Gregor PDS 22.4.99 Hasenfratz, Klaus SPD 22.4.99 Ibrügger, Lothar SPD 22.4.99 Dr. Kohl, Helmut CDU/CSU 22.4.99 Kolbow,Walter SPD 22.4.99 Moosbauer, Christoph SPD 22.4.99 Müller (Berlin), Manfred PDS 22.4.99 Müntefering, Franz SPD 22.4.99 Nolte, Claudia CDU/CSU 22.4.99 Dr. Paziorek, Peter CDU/CDU 22.4.99 Polenz, Ruprecht CDU/CSU 22.4.99 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Raidel, Hans CDU/CSU 22.4.99 Ronsöhr, Heinrich-Wilhelm CDU/CSU 22.4.99 Dr. Schäfer, Hansjörg SPD 22.4.99 Schmidbauer (Nürnberg), Horst SPD 22.4.99 Schuhmann (Delitzsch), Richard SPD 22.4.99 Dr. Süssmuth, Rita CDU/CSU 22.4.99 Thiele, Carl-Ludwig F.D.P. 22.4.99 Trittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22.4.99 Weisskirchen (Wiesloch), Gert SPD 22.4.99 Willner, Gert CDU/CSU 22.4.99 Wimmer (Neuss), Willy CDU/CSU 22.4.99 Wissmann, Matthias CDU/CSU 22.4.99 Wolf, Aribert CDU/CSU 22.4.99 –––––––– *) für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates 2890 Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 35. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 22. April 1999 (A) (C) (B) (D)
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Brigitte Lange


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)





    (B)


    (A) (C)


    (D)


    Selbst wenn Sie darauf hinweisen, daß bereits Gutachten
    vorliegen, halte ich entgegen, daß es dennoch wichtig
    ist, daß die Regierung diese Gutachten selber wertet und
    ihre Konsequenzen daraus zieht. Insofern stimmen wir
    einer Verlängerung der Frist um maximal zwei Jahre zu
    und lehnen Ihren Vorschlag, sie auf ein Jahr zu begren-
    zen, ab. Wenn es schneller gehen sollte, ist das in Ord-
    nung; aber zunächst einmal muß dieser Entscheidungs-
    spielraum geschaffen werden.

    Uns ist es natürlich klar, daß damit die Fortschrei-
    bung der Regelsätze in der bisherigen Weise erfolgt. Wir
    wissen auch, daß sie zwischen 1993 und 1996 gedeckelt
    wurden und daß ab 1997 die Erhöhung der Sätze in der
    gleichen Weise wie in der gesetzlichen Rentenversiche-
    rung geschieht.

    Wir haben damals diese Entscheidung als Kompro-
    miß mitgetragen. Sie wurde uns nachträglich dadurch
    erleichtert, weil die Preissteigerungsraten in den Berei-
    chen, die sich auf die Regelsätze auswirken, erträglicher
    ausfielen, als wir befürchtet hatten. So hat sich diese
    Fortschreibung nicht so gravierend ausgewirkt. Da wir
    davon ausgehen können, daß die Renten in den nächsten
    beiden Jahren stärker steigen als bisher, halten wir auch
    die Verlängerung der Fortschreibung für vertretbar.

    Erläutern möchte ich Ihnen auch unseren Vorschlag,
    dem Wunsch der Länder zu entsprechen und Modellvor-
    haben für Pauschalierungen zuzulassen. Wir verfolgen
    damit zwei Ziele. Einmal geht es darum, die Autonomie
    von Sozialhilfeempfängern zu erhalten und zu stärken,
    wo es geht. Wir hoffen, soweit es bei den nicht gerade
    üppig bemessenen Beträgen überhaupt möglich ist, ein
    wenig mehr Entscheidungsfreiheit für das eigene Haus-
    halten zu ermöglichen. Zum zweiten geht es uns darum,
    die Effizienz der Verwaltung zu verbessern und die
    möglicherweise freiwerdenden Ressourcen für die indi-
    viduelle Beratung der Sozialhilfeempfänger zu nutzen.

    Es geht nicht darum – das betone ich noch einmal
    ausdrücklich; es kann auch gar nicht darum gehen –,
    Leistungen zu senken. Es bleibt beim Prinzip der Be-
    darfsdeckung. Wir haben das ausdrücklich in unsere
    Regelungen hineingeschrieben.


    (Beifall bei der SPD)

    Einsparungen sind durch Pauschalierungen also nicht zu
    erwarten; eher das Gegenteil. Denn die Pauschalen müs-
    sen so bemessen sein, daß sie eine große Zahl der Emp-
    fänger umfassen und daß nicht dauernd Ausnahmerege-
    lungen geschaffen werden müssen, die aber – auch das
    betone ich – nach wie vor möglich sein müssen.

    Wir legen auch Wert darauf, daß die Pauschalen für
    die jeweiligen Leistungen gesondert bestimmt werden
    und auf ihre Tauglichkeit geprüft werden können. Des-
    halb lehnen wir den Änderungsvorschlag der CDU/CSU
    ab, eine Gesamtpauschale zu ermöglichen. Dann kann
    man nämlich nicht mehr die einzelnen Pauschalen auf
    ihre Tauglichkeit überprüfen. Ganz abgesehen davon
    würde es auch § 22 des Bundessozialhilfegesetzes
    widersprechen.

    Wir erhoffen uns von der Einrichtung mehrerer Pau-
    schalen, daß Verwaltungsaufwand eingespart wird und
    dadurch mehr Zeit zur individuellen Beratung möglich
    ist, die in den letzten Jahren hat zurückstehen müssen,
    weil die Sozialamtsmitarbeiter so viele Fälle zu bear-
    beiten hatten, daß sie wenig Zeit für den einzelnen zur
    Verfügung hatten. Dadurch wären vielleicht auch mehr
    Erfolge zu verzeichnen, Hilfebezieher in Arbeit zu ver-
    mitteln. Diese erfolgreiche Vermittlung kann dann mit-
    telfristig tatsächlich zu Einsparungen führen, wenn es
    uns gelingt, den Zustrom zu den Sozialhilfeämtern zu

    Brigitte Lange






    (A) (C)



    (B) (D)


    verringern, denn sonst ist es eine Sisyphusarbeit. Wir
    brauchen also Veränderungen im Arbeitsmarktbereich,
    aber auch bei den vorrangigen Leistungen.

    Ich verstehe, daß die CDU/CSU in den Antrag hin-
    einschreiben möchte, daß die freiwerdenden Zeitres-
    sourcen für die Verwaltung verwendet werden sollen,
    und daß sie nicht dazu beitragen möchte, möglicherwei-
    se Stellen zu sperren. Aber da endet die Kompetenz des
    Bundes; wir können nicht in die Verwaltungen der Län-
    der und Kommunen hineinregieren.

    Pauschalen sind nichts Neues. Wir haben sie bereits
    im Gesetz verankert. Wir haben Regelsätze, Mehrbe-
    darfszuschläge, Blindengeld und Pflegegeld. Das alles
    sind gesetzlich festgelegte Pauschalen. Aber es gibt auch
    Pauschalen, die einzelne Sozialhilfeträger bereits erprobt
    haben, zum Beispiel bei der Bekleidung. Diese können
    in die neuen Modellvorhaben einbezogen werden.

    Voraussetzung dafür ist eine Rechtsverordnung der
    jeweiligen Landesregierung, damit länderspezifische
    Ansätze zugelassen werden können, aber andererseits
    auch eine vergleichbare Auswertung der Modelle ge-
    währleistet ist. In diese begleitende Auswertung müssen
    die Wohlfahrtsverbände unbedingt einbezogen werden.
    Damit meinen wir, den Bedenken dieser Verbände Rech-
    nung zu tragen und ihren Einwand, die Hilfe in besonde-
    ren Lebenslagen von der Pauschalierung auszunehmen,
    nicht berücksichtigen zu müssen. Deshalb lehnen wir
    Ihren Änderungsvorschlag in diesem Bereich ab.

    Die SPD-Fraktion wird die Modellvorhaben kritisch
    begleiten. Wir hoffen, daß sie nicht nur dazu beitragen,
    Verwaltungshandeln zu optimieren, sondern daß wir
    damit vor allen Dingen die Situation von Sozialhilfebe-
    ziehern verbessern können.

    Danke.

    (Beifall bei der SPD sowie der Abg. Franziska Eichstädt-Bohlig [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])




Rede von Anke Fuchs
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Ich erteile dem
Kollegen Peter Weiß das Wort.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Peter Weiß


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Frau Prä-
    sidentin! Meine Damen und Herren! Die Vorgeschichte
    dieses siebten Änderungsgesetzes zum Bundessozialhil-
    ferecht ist, wie ich meine, ein Musterbeispiel für das an-
    geblich so entschlossene und klare Handeln der neuen
    rotgrünen Koalition.

    Ich möchte den wichtigsten Punkt, die Pauschalie-
    rungsregelung, herausgreifen. Nachdem Fachleute dar-
    über seit vielen Jahren diskutiert haben, hat Baden-
    Württemberg im Mai vergangenen Jahres einen entspre-
    chenden Gesetzentwurf in den Bundesrat eingebracht.
    Im Herbst vergangenen Jahres hat die neue rotgrüne
    Koalition in ihre Koalitionsvereinbarung hineinge-
    schrieben, sie wolle Modellvorhaben bezüglich einer
    Pauschalierung der Sozialhilfe ermöglichen. Dann hat
    Baden-Württemberg im Bundesrat eine Entscheidung in
    der Sache beantragt, weil man sich angeblich einig ge-
    wesen sei. Diese wurde abgelehnt.

    Im Januar dieses Jahres ist dann vom Arbeitsministe-
    rium ein Referentenentwurf an die entsprechenden Ver-
    bände und interessierten Fachleute geschickt worden.
    Darin war ein eigener Regelungsvorschlag zur Pauscha-
    lierung enthalten. Im Februar haben wir den diesbezüg-
    lichen Entwurf der Bundesregierung bekommen. Darin
    stand plötzlich nichts mehr davon.

    Daraufhin folgte die Sitzung des Bundestagsaus-
    schusses für Arbeit und Sozialordnung, in der die Koali-
    tion flugs per Tischvorlage die Pauschalierung wieder
    zum Leben erweckt hat. Der entscheidende Satz – das
    möchte ich erwähnen –, der den Unterschied zwischen
    der Gesetzesinitiative Baden-Württembergs und dem
    einstigen Referentenentwurf markierte, nämlich daß eine
    Pauschalierung nur mit ausdrücklicher Zustimmung des
    Sozialhilfeempfängers möglich ist, fehlte. Nach diesem
    Zickzackkurs befinden wir uns heute in der zweiten und
    dritten Lesung des vorliegenden Entwurfes zur Ände-
    rung des Bundessozialhilfegesetzes.

    Meine Damen und Herren, wenn sich die weiterge-
    henden Pauschalierungen in der Sozialhilfe, die wir,
    wenn das Gesetz in Kraft tritt, zunächst einmal in einem
    Modellvorhaben erproben werden – wozu wir in der Tat
    auch die kritische Begleitung sowohl der kommunalen
    Spitzenverbände als auch der Wohlfahrtsverbände als
    auch der Selbstinitiativen der Sozialhilfeempfänger
    brauchen –, bewähren, stellen sie in der Tat eine Revo-
    lutionierung des bisherigen Systems des Sozialhilfebe-
    zugs dar. Während die laufenden Leistungen zum Le-
    bensunterhalt in der Sozialhilfe seit dem Inkrafttreten
    des ursprünglichen Gesetzes durch den Regelsatz quasi
    pauschaliert sind, findet auf den Sozialämtern bis zum
    heutigen Tag ein oft hartnäckiger und verbitterter Kampf
    um kleine Beiträge für den Kauf zum Beispiel von Klei-
    dung, Hausrat, Möbeln, Radios, Fernsehgeräten und an-
    derem statt.


    (Zuruf des Abg. Dr. Ilja Seifert [PDS])

    Obwohl es bestimmte Richtlinien gibt, besteht bei den
    einzelnen Trägern der Sozialhilfe eine sehr unterschied-
    liche Praxis dahin gehend, was dem einzelnen Sozialhil-
    feempfänger tatsächlich gewährt wird.

    Eines kommt noch hinzu: Bis zu 40 Prozent der Ent-
    scheidungen im Hinblick auf den Bezug von einmaligen
    Leistungen werden rechtlich angefochten. Das heißt, es
    kommt in einem Großteil der ergangenen Sozialhilfeent-
    scheidungen zu Widerspruchsverfahren oder gerichtli-
    chen Auseinandersetzungen. Dieses zum Teil unwürdige
    Gezerre und Gerangel wollen wir beenden.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Die Zielsetzung ist, daß jedem Sozialhilfeempfänger

    ein berechenbares Haushaltsbudget zur Verfügung steht,
    daß er wirtschaftliche Eigenverantwortung praktizieren
    muß und daß er die Möglichkeit erhält, für die persönli-
    che Lebensführung Prioritäten zu setzen. Das ist eine
    konkretere Ausgestaltung dessen, was wir heute auch im
    Sozialhilferecht unter der Würde des Menschen verste-
    hen. Dieser Weg zu mehr Selbständigkeit des einzelnen
    Sozialhilfeempfängers führt über eine Pauschalierung
    aller Elemente der Hilfe zum Lebensunterhalt, also auch
    der Kosten für die Unterkunft.

    Brigitte Lange






    (B)



    (A) (C)



    (D)


    Aber auch für die Sozialhilfeträger, das heißt für un-
    sere Städte und Landkreise, ergibt sich eine erhebliche
    Veränderung. Die Verwaltung der Sozialhilfe wird we-
    sentlich vereinfacht. Personalkapazitäten werden frei,
    die für den weiteren Ausbau der Hilfen zum Ausstieg
    aus der Sozialhilfe dringend gebraucht werden.

    Die frühere Bundesregierung aus CDU/CSU und
    F.D.P. hat bereits mit ihren Änderungen im Sozialhilfe-
    gesetz Wege aufgezeigt, wie Sozialhilfebezieher ver-
    stärkt wieder Arbeit erhalten können, statt den Sozial-
    hilfebezug zu konservieren.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Die Pauschalierung, die wir jetzt einführen wollen, setzt
    für die Aufgaben der Beratung, der Hilfe zum Ausstieg
    aus der Sozialhilfe und der Hilfe zur verstärkten Ar-
    beitsvermittlung weitere Kapazitäten und Kräfte frei.

    Ich will noch einmal ausdrücklich klarstellen – Frau
    Lange, da sind wir uns vollkommen einig –: Die ange-
    strebte Pauschalierung der Hilfen zum Lebensunter-
    halt ist kein Vehikel für versteckte Leistungskürzungen,
    sondern sie ist das Instrument für vermehrte und verbes-
    serte Hilfen zum Ausstieg aus der Sozialhilfe. Deshalb
    wollen wir diese Zielsetzung ausdrücklich in das Gesetz
    hineinschreiben und bedauern, daß die Koalition das
    ablehnt.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Das neue Instrument der Pauschalierung muß aller-

    dings auf einer klaren Rechtsgrundlage stehen. Deshalb
    haben wir eine Reihe von Änderungsanträgen einge-
    bracht, die diesem Ziel dienen. Wir wollen den bei je-
    dem Hilfeempfänger bestehenden Rechtsanspruch auf
    individuell bedarfsgerechte Hilfe in einen Gesamtrechts-
    anspruch auf ein bedarfsdeckendes Budget ausgestalten.

    Ich verstehe nicht, daß Sie einen Widerspruch hervor-
    rufen und sagen: Wir wollen kein Gesamtbudget. Wenn
    Sie das ernsthaft nicht wollen


    (Zuruf von der SPD)

    – so steht es aber im Gesetz –, dann ist die Reform, die
    Sie jetzt machen, umsonst. Die von uns gemeinsam an-
    gestrebten Verwaltungskosteneinsparungen wird es
    dann voraussichtlich nicht geben.

    Der Städte- und Gemeindebund hat eine klarstellende
    gesetzliche Formulierung empfohlen. Wer eine solche
    Klarstellung ablehnt, muß sich den Vorwurf gefallen
    lassen, daß er bewußt Unklarheiten hinnehmen will.
    Dieser Eindruck wird noch verstärkt, wenn man Ihre
    Gesetzesbegründung liest.

    Unserer Auffassung nach ist die von uns vorgeschla-
    gene Regelung notwendig, um Rechtsstreitigkeiten zwi-
    schen Sozialhilfeträgern und Hilfeempfängern zu ver-
    meiden. Gesetze sollen Klarheit schaffen und nicht zu
    mehr Gerichtsprozessen führen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Wir sind weiterhin der Auffassung, daß eine Pau-

    schalierung von Hilfen in besonderen Lebenslagen
    eigentlich nicht sachgerecht eingeführt werden kann.

    Das zeigt sich vor allen Dingen bei den Hilfen für
    Behinderte, bei denen es so große Unterschiede gibt
    und bedarfsgerechte Einzelfallentscheidungen notwen-
    dig sind, so daß es schlichtweg umöglich ist, hierfür all-
    gemeine Pauschalen festzulegen.

    Meine Damen und Herren, wir sind uns mit der
    Koalition einig: Wir wollen die Pauschalierung der So-
    zialhilfeleistungen. Wenn Sie den Änderungsanträgen
    der CDU/CSU zustimmen würden, würde Ihr Gesetz
    noch besser werden. Deswegen stellen wir sie heute
    noch einmal zur Abstimmung.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Unabhängig von dem Thema Pauschalierung bleibt

    die Aufgabe, ein neues Bedarfsbemessungsschema für
    die Sozialhilfe zu finden. Frau Lange hat dazu einige
    grundsätzliche Ausführungen gemacht. Mit dem heuti-
    gen siebten Änderungsgesetz wird nur eines gemacht:
    Die bisherige Übergangsregelung wird noch einmal um
    zwei Jahre verlängert. Wir finden, hier will die neue
    Bundesregierung unverhältnismäßig viel Zeit schinden;
    denn die noch von Horst Seehofer in Auftrag gegebenen
    Rechtsgutachten liegen vor und können ausgewertet
    werden. Sie können möglichst bald in einen neuen Re-
    gelungsvorschlag umgesetzt werden. Wir sind deshalb
    der Auffassung, daß bereits im kommenden Jahr ein ent-
    sprechendes Gesetz vorliegen könnte.

    Ich habe ein gewisses Verständnis, verehrte Kolle-
    ginnen und Kollegen von SPD und Bündnis 90/Die
    Grünen, daß Sie, nachdem Sie zum Beispiel bei den
    630-Mark-Jobs und bei der Scheinselbständigkeit un-
    ausgegorene, unsoziale und nicht handhabbare Gesetze
    auf den Weg gebracht haben, jetzt die neue Langsamkeit
    als Motto für Ihr Regierungshandeln entdecken.


    (Brigitte Baumeister [CDU/CSU]: Nicht übertreiben!)


    Regierungsverantwortung wird aber übernommen, um
    zu handeln, und nicht, um abzuwarten und Tee zu trin-
    ken. Deshalb fordern wir dieses Handeln von Ihnen.

    Es liegt an den Bundesländern, das neue Sozialhilfe-
    recht durch entsprechende Rechtsverordnungen umzu-
    setzen. Ich erwarte einen produktiven Wettbewerb unter
    den Ländern, damit wieder mehr Menschen aus der So-
    zialhilfe herausfinden, Hilfen zur Arbeit geschaffen
    werden und so letztlich auch der finanzielle Handlungs-
    spielraum unserer Städte und Landkreise wieder erwei-
    tert werden kann.

    Vielen Dank.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)