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ID1403200400

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 14/32 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 32. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 15. April 1999 I n h a l t : Eintritt der Abgeordneten Gudrun Roos in den Deutschen Bundestag................................ 2619 A Nachträgliche Glückwünsche zum Geburts- tag der Abgeordneten Carl-Dieter Spran- ger, Dr. Martin Pfaff, Hans-Eberhard Ur- baniak ............................................................. 2619 B Tagesordnungspunkt 1: Eidesleistung des Bundesministers der Finanzen .................................................... 2619 B Präsident Wolfgang Thierse............................. 2619 C Hans Eichel, Bundesminister BMF............ 2619 D Dank an den ausgeschiedenen Bundesminister der Finanzen, Oskar Lafontaine .................... 2619 D Tagesordnungspunkt 2: Abgabe einer Regierungserklärung des Bundeskanzlers Aktuelle Lage im Kosovo ......................... 2620 A Gerhard Schröder, Bundeskanzler ................... 2620 A Dr. Wolfgang Schäuble CDU/CSU ................. 2623 D Dr. Peter Struck SPD ....................................... 2627 B Dr. Wolfgang Gerhardt F.D.P.......................... 2629 C Rezzo Schlauch BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 2632 C Dr. Gregor Gysi PDS....................................... 2634 D Joseph Fischer, Bundesminister AA.......2638 B, 2641 D Dr. Gregor Gysi PDS................................... 2641 B Dr. Edmund Stoiber, Ministerpräsident (Bay- ern)................................................................... 2642 B Rudolf Scharping, Bundesminister BMVg...... 2645 C Heidi Lippmann PDS................................... 2648 C Karl Lamers CDU/CSU................................... 2649 A Gernot Erler SPD............................................. 2650 D Annelie Buntenbach BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ........................................................ 2653 A Christian Schmidt (Fürth) CDU/CSU.............. 2654 A Dr. Eberhard Brecht SPD ................................ 2654 D Otto Schily, Bundesminister BMI ..........2656 B, 2658 D Hans-Peter Repnik CDU/CSU..................... 2658 B Nächste Sitzung ............................................... 2659 C Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten ........... 2661 A Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 32. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 15. April 1999 2619 (A) (C) (B) (D) 32. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 15. April 1999 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Bundesminister Otto Schily Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 32. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 15. April 1999 2661 (A) (C) (B) (D) Anlage zum Stenographischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich Beck (Köln), Volker BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 15.4.99 Behrendt, Wolfgang SPD 15.4.99 * Belle, Meinrad CDU/CSU 15.4.99 Bindig, Rudolf SPD 15.4.99 * Dr. Blüm, Norbert CDU/CSU 15.4.99 Bühler (Bruchsal), Klaus CDU/CSU 15.4.99 * Dzembritzki, Detlef SPD 15.4.99 Eichhorn, Maria CDU/CSU 15.4.99 Eppelmann, Rainer CDU/CSU 15.4.99 Eymer (Lübeck), Anke CDU/CSU 15.4.99 Frankenhauser, Herbert CDU/CSU 15.4.99 Haack (Extertal), Karl-Hermann SPD 15.4.99 Hasenfratz, Klaus SPD 15.4.99 Dr. Haussmann, Helmut F.D.P. 15.4.99 Hornung, Siegfried CDU/CSU 15.4.99 * Hübner, Carsten PDS 15.4.99 Ibrügger, Lothar SPD 15.4.99 Imhof, Barbara SPD 15.4.99 Irber, Brunhilde SPD 15.4.99 Jaffke, Susanne CDU/CSU 15.4.99 Jelpke, Ulla PDS 15.4.99 Dr. Jens, Uwe SPD 15.4.99 Dr.-Ing. Jork, Rainer CDU/CSU 15.4.99 von Klaeden, Eckart CDU/CSU 15.4.99 Kolbow, Walter SPD 15.4.99 Lehn, Waltraud SPD 15.4.99 Maaß (Wilhelmshaven), Erich CDU/CSU 15.4.99 Manzewski, Dirk SPD 15.4.99 Möllemann, Jürgen W. F.D.P. 15.4.99 Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich Müller (Berlin), Manfred PDS 15.4.99 Müller (Kirchheim), Elmar CDU/CSU 15.4.99 Neumann (Bramsche), Volker SPD 15.4.99 Nolte, Claudia CDU/CSU 15.4.99 Ostrowski, Christine PDS 15.4.99 Raidel, Hans CDU/CSU 15.4.99 Dr. Ruck, Christian CDU/CSU 15.4.99 Dr. Schäfer, Hansjörg SPD 15.4.99 Schenk, Christina PDS 15.4.99 Scherhag, Karl-Heinz CDU/CSU 15.4.99 Schloten, Dieter SPD 15.4.99 ** Schmidbauer, Bernd CDU/CSU 15.4.99 von Schmude, Michael CDU/CSU 15.4.99 Schnieber-Jastram, Birgit CDU/CSU 15.4.99 Schuhmann (Delitzsch), Richard SPD 15.4.99 Dr. Schwarz-Schilling, Christian CDU/CSU 15.4.99 Seiters, Rudolf CDU/CSU 15.4.99 Singhammer, Johannes CDU/CSU 15.4.99 Steen, Antje-Marie SPD 15.4.99 Steiger, Wolfgang CDU/CSU 15.4.99 Thiele, Carl-Ludwig F.D.P. 15.4.99 Vaatz, Arnold CDU/CSU 15.4.99 Wiefelspütz, Dieter SPD 15.4.99 Willner, Gert CDU/CSU 15.4.99 Wimmer (Neuss), Willy CDU/CSU 15.4.99 Wissmann, Matthias CDU/CSU 15.4.99 Wolf, Aribert CDU/CSU 15.4.99 Würzbach, Peter Kurt CDU/CSU 15.4.99 Zapf, Uta SPD 15.4.99 ——————* für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versamm-lung des Europarates** für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union 2662 Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 32. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 15. April 1999 (A) (C) (B) (D) Druck: Bonner Universitäts-Buchdruckerei, 53113 Bonn 53003 Bonn, Telefon: 02 28/3 82 08 40, Telefax: 02 28/3 82 08 44 20
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Gerhard Schröder


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident!
    Meine sehr verehrten Damen und Herren! Auf dem in-
    formellen Treffen des Europäischen Rates gestern in
    Brüssel, an der auf meine Initiative auch der Generalse-
    kretär der Vereinten Nationen, Kofi Annan, teilnahm,
    haben die Staats- und Regierungschefs der EU ihre Ent-
    schlossenheit bekräftigt, das Morden und die Deporta-
    tionen im Kosovo nicht hinzunehmen. Sie haben eben-
    falls deutlich gemacht, daß hierzu der Einsatz militäri-
    scher Mittel nach wie vor notwendig und moralisch und
    politisch auch gerechtfertigt ist. Das Besondere liegt nun
    darin, daß im Europäischen Rat ja nicht nur die Staats-
    und Regierungschefs jener Mitgliedsländer der EU ver-
    treten sind, die zugleich Mitglieder der NATO sind,
    sondern auch jener, die als neutrale Länder diese Positi-
    on unterstützt haben. Das macht einmal mehr deutlich,
    wie sehr in dieser entscheidenden, wichtigen Frage die
    westliche Staatengemeinschaft ohne Ausnahme zusam-
    mensteht, weil der Anlaß für dieses Zusammenstehen
    die Werte und die Grundorientierungen der Europäer,
    des europäischen Zivilisationsmodells berührt. Wir wa-
    ren uns auf diesem informellen Rat einig darüber, wie
    wir gemeinsam mit unseren Partnern zu einer politischen
    Lösung kommen können, wenn – das ist dick zu unter-
    streichen – die Voraussetzungen dafür geschaffen wer-
    den. Ich werde auf das Ergebnis dieses Treffens im ein-
    zelnen später noch zurückkommen.

    Meine sehr verehrten Damen und Herren, immer
    noch und immer wieder hören wir die Frage, warum die-
    ser militärische Einsatz sein mußte. Wir hören diese
    Frage nicht zuletzt deshalb, weil noch keine Bundesre-
    gierung vor diese schwere Entscheidung gestellt worden
    ist, deutsche Soldaten – mit allem, was damit an Gefähr-
    dungen für unsere Soldaten verbunden ist – zu einem
    militärischen Kampfeinsatz gemeinsam mit unseren
    Partnern innerhalb der NATO zu entsenden. Mir liegt
    daran, auch hier vor dem Hohen Hause noch einmal zu
    erläutern, warum wir letztlich um diesen schweren
    Schritt, um diese grundlegende Entscheidung, die sich
    wirklich niemand in der Bundesregierung und sicher
    auch hier im Hohen Hause leichtgemacht hat, nicht her-
    umgekommen sind und warum wir uns zu diesem
    Schritt haben entschließen müssen. Der gelegentlich ge-
    äußerte Einwand, daß man zuwenig auf die Möglich-
    keiten der Diplomatie und zu schnell und zu stark auf
    die Möglichkeiten des Militärs gesetzt habe, geht fehl.

    In den Wochen und Monaten vor Beginn der Luft-
    schläge hat die internationale Gemeinschaft nichts un-
    versucht gelassen, um eine politische Lösung des Kon-
    fliktes zu erreichen. Demjenigen, der versucht, in direk-
    ten Gesprächen oder durch welche Instrumente auch
    immer, eine Lösung zu erreichen, sei gesagt: Milosevic
    ist es gewesen, der jegliche Lösung, die möglich gewe-
    sen wäre, verhindert hat – und zwar deshalb verhindert
    hat, weil dieser verbrecherische Präsident sein eigenes
    Volk, die albanische Bevölkerungsmehrheit im Kosovo
    und die Staatengemeinschaft, die nun wirklich bereit
    war, auch mit ihm zu verhandeln und eine politische Lö-
    sung des Konfliktes zu suchen, ein ums andere Mal
    hintergangen, ja betrogen hat. Das ist die traurige Wahr-
    heit, mit der man sich auseinanderzusetzen hat.

    Monatelang haben der EU-Sonderbeauftragte Petritsch
    und sein amerikanischer Kollege Hill, dann auch ge-
    meinsam mit dem russischen Unterhändler Majorski, mit
    den Konfliktparteien Gespräche geführt und dabei den
    Boden für ein wirklich faires Abkommen bereitet.

    In Rambouillet ist mehrere Wochen lang hartnäckig
    verhandelt worden. Das dort vorgelegte Abkommen
    sollte die Menschenrechte der albanischen Bevölke-
    rungsmehrheit im Kosovo, aber auch – das gilt es zu
    unterstreichen – die territoriale Integrität Jugoslawiens
    gewährleisten. Diesem Abkommen hätten beide Parteien
    – nicht zuletzt wegen der zuletzt genannten Passage –
    zustimmen können und nach meiner festen Überzeugung
    auch zustimmen müssen.

    Wir haben eine weitere Frist von zwei Wochen einge-
    räumt, um die Bedenken der Konfliktparteien zu zer-
    streuen. Nach Ablauf dieser Frist haben wir uns erneut
    in Paris zu Verhandlungen getroffen. Die Kosovo-
    Albaner – das ist ein Stück Zeitgeschichte – haben dem
    Abkommen schließlich zugestimmt.

    Der Bundesaußenminister als EU-Ratspräsident, der
    russische Außenminister Iwanow, der OSZE-Vorsit-
    zende Vollebaek und schließlich Richard Holbrooke als
    Sondergesandter der Vereinigten Staaten haben Milose-
    vic bis zuletzt in Belgrad zur Annahme des Abkommens
    gedrängt. Die Belgrader Führung aber hat alle, wirklich
    alle politischen Vermittlungsversuche scheitern lassen.
    Während sie vorgab, über den Frieden zu verhandeln,
    hat sie jene Mord- und Vertreibungskampagne fortge-
    setzt, die sie in den vergangenen Wochen systematisch
    verschärft hat.

    Die jugoslawische Regierung hat von Anfang an an
    den Feldzug der ethnischen Säuberung geglaubt und
    ihn geplant, einen Feldzug, dessen Zeuge wir heute sind.
    Das, meine Damen und Herren, kostete bis jetzt Tausen-
    de von Menschen im Kosovo das Leben.

    Meine sehr verehrten Damen und Herren, wie alle
    Deutschen sind wir hier im Deutschen Bundestag, bin
    ich über die täglichen Bilder vom Flüchtlingselend er-
    schüttert. Wir haben die Bilder von gesprengten Häusern
    gesehen, und deportierte Augenzeugen haben uns
    Schreckliches berichtet. Wer vor diesem Hintergrund
    Ursache und Wirkung verwechselt und meint, er müßte
    der NATO, der westlichen Staatengemeinschaft, vorwer-

    Präsident Wolfgang Thierse






    (A) (C)



    (B) (D)


    fen, sie habe zu dem Elend beigetragen, der begeht einen
    schrecklichen Irrtum oder eine bewußte Verleumdung.


    (Beifall bei der SPD, dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, der CDU/CSU und der F.D.P.)


    Dies alles ist das Werk jugoslawischer Militär- und
    Polizeikräfte. Gleichgültig, wen man trifft oder in wel-
    chen Interviews man versucht, es zu bestreiten, es ändert
    nichts an den Tatsachen: Vertreibung und Mord waren
    längst im Gange, als die NATO ihre Militäraktion be-
    gann, und sie hat sie nur begonnen, um der Deportation,
    der Vertreibung ein Ende setzen zu können.


    (Widerspruch bei der PDS)

    – Sie müssen aufpassen, daß Sie sich nicht langsam den
    Vorwurf einhandeln, von der fünften Kolonne Moskaus
    zur fünften Kolonne Belgrads zu werden.


    (Beifall bei der SPD, der CDU/CSU und der F.D.P. sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Dr. Theodor Waigel [CDU/CSU]: Das gilt auch in Mecklenburg!)


    Ich sage hier ohne Wenn und Aber: Diesem Verbre-
    chen zuzusehen wäre zynisch und verantwortungslos
    gewesen. Die NATO mußte auf die Eskalation der Ge-
    walt reagieren. Wir wissen seit Kroatien, Bosnien und
    Herzegowina mit über 200 000 Kriegsopfern, daß sich
    Europa mit Zuwarten erneut schuldig gemacht hätte.

    Die NATO ist eine Wertegemeinschaft. Gemeinsam
    mit unseren Partnern kämpfen wir im Kosovo für unsere
    Werte: für Menschenrechte, für Freiheit und für Demo-
    kratie. Bei unserem Engagement geht es auch darum,
    wie das Europa des nächsten Jahrhunderts aussehen soll.
    Wollen wir Europäer es nach den Erfahrungen mit zwei
    schrecklichen Weltkriegen in diesem Jahrhundert wirk-
    lich zulassen, daß Diktatoren unbehelligt mitten in Eu-
    ropa wüten können?

    Die Bundesregierung hat klare Vorstellungen, die sie
    gemeinsam mit ihren Partnern verfolgt. Wir wollen die
    humanitäre Katastrophe und die schweren und systema-
    tischen Menschenrechtsverletzungen möglichst schnell
    beenden. Wir wollen eine friedliche politische Lösung
    für den Kosovo erreichen.

    Klar bleibt dabei: Die Bundesregierung wird auch
    weiterhin mit ihren Partnern in der NATO und in der EU
    fest zusammenstehen und Gewalt gegen unschuldige
    Menschen nicht hinnehmen. Es ist uns klar, daß wir da-
    bei nicht allein auf militärische Lösungen setzen dürfen;
    das wollen wir auch nicht. Es ist uns klar, daß wir mit
    unseren Bemühungen um eine politische Lösung des
    Konfliktes nicht nachlassen dürfen.

    Genauso klar ist jedem von uns – Gott sei Dank be-
    steht darüber in diesem Hohen Hause auch kein Streit –:
    Bei einer solchen Lösung sollte Rußland eine wichtige
    Rolle spielen.


    (Beifall bei der SPD, dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, der CDU/CSU und der F.D.P.)


    Die Bundesregierung steht in engem Kontakt mit der
    russischen Führung. Wir sind auch gern bereit, mit dem

    neuernannten russischen Jugoslawien-Beauftragten
    Tschernomyrdin sehr bald zusammenzutreffen und mit
    ihm zusammen auszuloten, was unter Beteiligung Ruß-
    lands geht und was nicht. Ich setze darauf, daß sich
    Moskau noch stärker in die internationalen Bemühungen
    um eine friedliche Lösung einschaltet. Dies gilt gerade
    auch für den Beitrag Moskaus im Rahmen der Vereinten
    Nationen, also für die Initiative, die der Generalsekretär
    der UN ergriffen hat. Wir sind uns gewiß alle einig: Die
    Krise auf dem Balkan darf die guten Beziehungen zwi-
    schen Europa und Rußland und zwischen Deutschland
    und Rußland nicht, aber auch wirklich nicht beeinträch-
    tigen.


    (Beifall bei der SPD, dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, der CDU/CSU und der F.D.P.)


    Rußland ist ein wichtiger Faktor der Stabilität und der
    Sicherheit auf unserem Kontinent. Wir wollen deshalb
    auch den von der russischen Führung eingeschlagenen
    Reformweg nach Kräften weiter unterstützen.

    In diesem Zusammenhang ist in diesem Hohen Hause
    auch klarzustellen: Eine Politik, wie ich sie gekenn-
    zeichnet habe, funktioniert nur auf der Basis der festen
    Einbindung in die westliche Staatengemeinschaft, in die
    NATO.

    Es bleibt unser Ziel, so schnell wie möglich die Vor-
    aussetzungen dafür zu schaffen, daß die Flüchtlinge und
    Vertriebenen sicher in ihre Heimat zurückkehren kön-
    nen. Solange dies noch nicht der Fall ist, sollten die
    Menschen vorrangig in der Region versorgt werden. Das
    ist aus humanen Erwägungen gerechtfertigt und aus
    politischen Gründen notwendig; denn Milosevic darf
    nicht der Triumph gegönnt werden, seine Politik der
    ethnischen Säuberungen auf indirektem Wege zu reali-
    sieren.


    (Beifall bei der SPD, dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, der CDU/CSU und der F.D.P.)


    Das ist aber auch deshalb wichtig, weil die Menschen
    dort kulturell eingebunden sind, dort im wahrsten Sinne
    des Wortes ihre Heimat haben und ihre Heimat behalten
    wollen. Jede andere Politik würde uns zum faktischen
    Erfüllungsgehilfen der Belgrader Vertreibungspolitik
    machen.

    Albanien und Mazedonien, zwei kleine und wahr-
    lich arme Länder, tragen derzeit die überwiegenden Fol-
    gen der skrupellosen Politik Milosevics. Auch das
    scheint Teil seines Planes zu sein: die Destabilisierung
    dieser beiden Länder, ja die Destabilisierung der ge-
    samten Region. Wir können die Anrainerstaaten mit
    dem Problem nicht allein lassen. Eine solidarische An-
    strengung der internationalen Gemeinschaft gegenüber
    diesen Ländern ist unabdingbar. Auch dies war Gegen-
    stand der gestrigen Beratungen in Brüssel und wird er-
    neut Gegenstand der Beratungen im Rat der Innenmi-
    nister und im Allgemeinen Rat, also im Rat der Außen-
    minister, sein.

    Gestatten Sie mir in diesem Zusammenhang ein Wort
    der Anerkennung und des Dankes an die vielen Mitbür-
    gerinnen und Mitbürger, die in dieser Notlage durch

    Bundeskanzler Gerhard Schröder






    (B)



    (A) (C)



    (D)


    Spenden und anderweitige Hilfe ein Zeichen der Solida-
    rität mit den Unterdrückten gesetzt haben.


    (Beifall im ganzen Hause)

    Das zeigt deutlich, daß es vielleicht doch nicht richtig
    ist, wenn bezogen auf die Befindlichkeit der Deutschen
    allzuviel von Materialismus und zuwenig von Solidari-
    tät, von der Fähigkeit zum Mitleiden und zum Helfen
    die Rede ist.

    Die Bundesregierung hat ihrerseits erhebliche Mittel
    für die Versorgung der Flüchtlinge und der Vertriebenen
    bereitgestellt. Auch die Europäische Union hat Sonder-
    mittel zur Verfügung gestellt, um das Flüchtlingselend
    zu mildern und eine Destabilisierung der Nachbarländer
    zu verhindern. Über eine Luftbrücke fliegt die Bundes-
    wehr nach wie vor Nahrungsmittel, Zelte, Decken und
    Ärzte in die Region.

    Wir haben erklärt, daß wir bereit sind – darüber gibt
    es zwischen den entscheidenden politischen Kräften in
    diesem Haus und im Bundesrat keine Differenzen –,
    eine angemessene Anzahl von Flüchtlingen vorüberge-
    hend, bis zu einer Lösung der Krise dort, in Deutschland
    aufzunehmen. Das ist bereits sichtbar geschehen. Auch
    das ist ein Zeichen der Solidarität der Deutschen mit de-
    nen, die unter Vertreibung und Krieg zu leiden haben.
    Vor dem Hintergrund dessen, was wir leisten, erwarten
    wir allerdings von unseren Partnern in Europa und in der
    Allianz, daß auch sie einen angemessenen Teil der La-
    sten zu tragen bereit sind.

    Wir sind sehr besorgt über die Lage in Montenegro.
    Wir unterstützen die demokratisch gewählte Führung
    dieser jugoslawischen Teilrepublik unter Präsident Dju-
    kanovic. Ich möchte an dieser Stelle die Belgrader Füh-
    rung ausdrücklich davor warnen, die Lage in Montene-
    gro zu destabilisieren. Eine solche Politik müßte weitere
    ernsthafte Folgen für die jugoslawische Regierung ha-
    ben.

    Ich bin fest davon überzeugt, daß nur die Geschlos-
    senheit der gesamten internationalen Gemeinschaft Mi-
    losevic zum Einlenken bewegen wird. Vor dem Hinter-
    grund unserer deutschen Geschichte darf es an unserer
    Verläßlichkeit, an unserer Entschlossenheit und an unse-
    rer Festigkeit keine Zweifel geben. Die Einbindung
    Deutschlands in die westliche Staatengemeinschaft ist
    Teil der deutschen Staatsräson. Einen Sonderweg kann
    und wird es mit uns nicht geben.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    So schwer es dem einen oder anderen auch fällt: Wir
    müssen erkennen, daß sich Deutschlands Rolle nach
    dem Zusammenbruch des Staatssozialismus, vor allen
    Dingen nach der Erlangung der staatlichen Einheit ver-
    ändert hat. Wir können uns unserer Verantwortung nicht
    entziehen. Das ist der Grund, warum deutsche Soldaten
    zum erstenmal seit dem zweiten Weltkrieg in einem
    Kampfeinsatz stehen. Sie erfüllen eine schwierige und
    gefährliche Mission mit Gefahren für Leib und Leben,
    die wir nicht ausschließen können. Ich möchte daher
    auch vor diesem Hohen Hause noch einmal den Solda-
    ten, aber auch ihren Familien, die um sie bangen, für ih-

    re Arbeit, für ihren Einsatz und für das, was sie aushal-
    ten müssen, herzlich danken.


    (Beifall bei der SPD, dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, der CDU/CSU und der F.D.P. sowie der Abg. Angela Marquardt [PDS])


    Sie sollen wissen – sie spüren es an Ihrem Beifall –, daß
    dieses Hohe Haus ihren Einsatz für die Menschlichkeit
    und einen dauerhaften Frieden wohl zu würdigen weiß.

    Der Bundesregierung und allen NATO-Partnern ist
    natürlich bewußt, daß die jetzige Krisenbewältigung im
    Kosovo eine längerfristige Stabilisierungspolitik für
    Südosteuropa nicht ersetzen kann. Unsere Politik richtet
    sich nicht gegen die Menschen in Jugoslawien. Wir
    wollen ihnen vielmehr eine Perspektive und die Zuver-
    sicht geben, daß sie zu Europa gehören.

    Der Balkan – das ist klar – braucht europäische Hilfe.
    Jugoslawien braucht, wie Deutschland 1945, Demokrati-
    sierung, wirtschaftliche Entwicklung und den Aufbau
    einer wahrlich zivilen Gesellschaft. Umfassende Maß-
    nahmen zur langfristigen Stabilisierung, zu Sicherheit,
    zu Demokratisierung und zu wirtschaftlicher Gesundung
    der Region sind notwendig. Eine Art Marshallplan für
    den Balkan muß her. Mir ist bewußt, daß ein solcher
    Plan nicht zum Nulltarif zu haben sein wird. Europa
    kann und darf sich dieser Aufgabe aber nicht entziehen.

    Wenn von Kosten die Rede ist, dann gilt allemal
    mehr und allemal wieder, daß diejenigen Ressourcen,
    die wir für die ökonomische und die soziale Entwick-
    lung, für die Entwicklung der Infrastruktur in dieser Re-
    gion zur Verfügung stellen, besser eingesetzt sind als
    diejenigen Kosten, die wir für leider notwendige militä-
    rische Interventionen zur Verfügung stellen müssen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Es muß jedem klar sein: Einen dauerhaften Frieden
    wird es in dieser Region nur geben, wenn wir den Staa-
    ten der Region klarmachen, daß sie ein Recht auf Annä-
    herung an Europa haben und daß wir ihre ökonomische
    und soziale Entwicklung nach vorne bringen wollen.
    Wir wollen sie für das europäische Modell gewinnen
    und der Demokratie auf dem Balkan und damit dem
    Frieden endgültig zum Durchbruch verhelfen. Das ist
    der Grund, warum die deutsche EU-Präsidentschaft in
    der vergangenen Woche einen Stabilitätspakt für den
    Balkan vorgeschlagen hat, einen Pakt, an dem die Part-
    nerländer mitarbeiten wollen. Es geht der Bundesregie-
    rung um eine echte Alternative zum fanatischen Natio-
    nalismus, der die Region nach all den bitteren Erfahrun-
    gen dieses Jahrhunderts erneut ins Unglück gestürzt hat.

    Lassen Sie mich, meine Damen und Herren, zum
    Schluß auf das gestrige Treffen der Staats- und Regie-
    rungschefs der Europäischen Union im einzelnen zu-
    rückkommen. Wir haben eine intensive und von großem
    Ernst getragene Diskussion mit dem Generalsekretär der
    Vereinten Nationen geführt und in vielen Punkten Über-
    einstimmung festgestellt. Ich halte es für außerordentlich
    wichtig, daß nicht nur die NATO und die neutralen
    Staaten der Europäischen Union, sondern die Staaten-
    gemeinschaft insgesamt in dieser so grundlegenden und

    Bundeskanzler Gerhard Schröder






    (A) (C)



    (B) (D)


    wichtigen Frage mit einer Stimme spricht. Wir waren
    uns einig in unserer Entschlossenheit, das Morden und
    die Deportationen im Kosovo nicht hinzunehmen. Wir
    sind uns einig, daß der Einsatz schärfster Maßnahmen
    einschließlich militärischer Aktionen nach wie vor not-
    wendig und gerechtfertigt ist.

    Wir wollen miteinander einen multiethnischen und
    demokratischen Kosovo, in dem alle Menschen in Frie-
    den und Sicherheit leben können. Die jugoslawischen
    Behörden müssen wissen, daß wir sie für die Sicherheit
    und das Wohlbefinden der Vertriebenen im Kosovo ver-
    antwortlich machen. Die Staats- und Regierungschefs
    unterstützen deshalb die Initiative des Generalsekretärs
    der UN vom 9. April 1999, die die Forderungen der in-
    ternationalen Gemeinschaft zusammenfaßt, und haben
    klargestellt, daß von diesen Forderungen, die Ihnen be-
    kannt sind und die ich hier nicht weiter erläutern muß,
    nicht abgegangen werden kann und nicht abgegangen
    werden wird. Die Forderungen lauten in der Substanz:
    sofortige Beendigung aller Gewaltakte, Rückzug aller
    militärischen Kräfte – auch der Sonderpolizei – und
    Stationierung internationaler militärischer Kräfte sowie
    die Rückkehr aller Flüchtlinge und Vertriebenen.

    Die Staats- und Regierungschefs stimmen in der Auf-
    fassung überein, daß es jetzt an den jugoslawischen Be-
    hörden liegt, die internationalen Forderungen ohne Ab-
    striche anzunehmen und umgehend mit ihrer Umsetzung
    zu beginnen. Dies – nur dies und nur in dieser Reihen-
    folge – würde eine Suspendierung der militärischen
    Maßnahmen der NATO erlauben und den Weg für eine
    politische Lösung öffnen. Dies und nur dies ist auch Ge-
    genstand der Vorschläge, die der deutsche Außenmi-
    nister entworfen, gemacht und eingebracht hat. Für diese
    Initiative schulden wir ihm alle Dank.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie des Abg. Volker Rühe [CDU/CSU])


    Wir werden uns für die Verabschiedung dieser Prinzipi-
    en in einer Resolution des Sicherheitsrats der Vereinten
    Nationen unter Kapitel VII einsetzen.

    Die Staats- und Regierungschefs haben ihre Unter-
    stützung für ein politisches Abkommen über den Koso-
    vo erneuert, das auf dem aufbaut, was in Rambouillet
    bereits erreicht war. Sie verständigten sich auf Eck-
    punkte einer Übergangsordnung im Kosovo, die unmit-
    telbar nach dem Ende des Konflikts hergestellt werden
    soll. Insbesondere soll die Einrichtung einer internatio-
    nalen Übergangsverwaltung vorgesehen werden; dabei
    haben die Staats- und Regierungschefs deutlich ge-
    macht, daß das Europa der 15 bereit ist, diese Über-
    gangsverwaltung unter die Obhut der Europäischen
    Union zu nehmen. Auch das macht deutlich, daß Europa
    in außen- und sicherheitspolitischen Fragen mehr und
    mehr mit einer Stimme spricht. Das ist eine Vorausset-
    zung, um im Konzert der internationalen Staatengemein-
    schaft noch ernster genommen zu werden, als es bislang
    der Fall war.

    Es geht um den Aufbau einer Polizei im Kosovo, die
    die dortige Bevölkerung repräsentiert und nicht kujo-
    niert. Es geht um die Durchführung von freien und fai-

    ren Wahlen und um die Stationierung internationaler
    Sicherheitskräfte, die für den Schutz aller Bevölke-
    rungsgruppen im Kosovo sorgen sollen.

    Bei dem Treffen bestand Einigkeit über die große
    Bedeutung einer engen Zusammenarbeit mit der Russi-
    schen Föderation und über deren Beitrag für eine Lö-
    sung des Kosovo-Problems. Diesen Beitrag halten wir
    für eminent wichtig.

    Bekräftigt wurden die Beschlüsse des Allgemeinen
    Rats vom 8. April 1999 über die humanitäre Hilfe für
    Flüchtlinge und Vertriebene und über die Unterstützung
    für die Nachbarstaaten der Bundesrepublik Jugoslawien.
    Diese können sich – ich sage das noch einmal – der So-
    lidarität der europäischen Mitgliedstaaten sicher sein.

    Schließlich waren wir uns darüber einig, daß die Eu-
    ropäische Union zu einer Konferenz über Südeuropa
    und Südosteuropa einladen wird, um weitere umfas-
    sende Maßnahmen zur langfristigen Stabilisierung, Si-
    cherheit, Demokratisierung und vor allen Dingen zur
    wirtschaftlichen Gesundung dieser Region zu beschlie-
    ßen. Alle Staaten der Region sollen nach unseren Be-
    schlüssen das Recht haben, eine Perspektive auf Annä-
    herung an die Europäische Union zu entwickeln. Die
    Europäische Union ist dazu bereit.

    Das heißt, die Vertreter der Europäischen Union, der
    NATO und der Generalsekretär der Vereinten Nationen
    sind sich in der Bewertung der Sachlage und der Vorge-
    hensweise einig. An diesem Kurs, an dem die Bundesre-
    gierung, an dem der Bundesaußenminister mitgewirkt
    hat, wird die Bundesregierung ohne Abstriche und ent-
    schlossen festhalten.

    Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit.

    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)




Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das Wort hat nun
der Vorsitzende der CDU/CSU-Fraktion, Kollege Wolf-
gang Schäuble.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Wolfgang Schäuble


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsi-
    dent! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Die
    CDU/CSU-Bundestagsfraktion unterstützt die deutsche
    Beteiligung an den NATO-Aktionen im Kosovo. Ver-
    treibung, ethnische Säuberung und Völkermord dürfen
    nicht geduldet werden, schon gar nicht in Europa. Es
    wäre fatal, wenn die zynische Rechnung von Milosevic
    aufginge.

    Wir danken den Soldaten der Bundeswehr genauso
    wie den Soldaten der Streitkräfte unserer Verbündeten
    für ihren entschlossenen und zugleich beherrschten Ein-
    satz.


    (Beifall bei der CDU/CSU, der SPD, dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der F.D.P.)


    Die Soldaten und ihre Familien können sich auf unsere
    Solidarität verlassen. Wir wissen um unsere Verant-
    wortung.

    Bundeskanzler Gerhard Schröder






    (B)



    (A) (C)



    (D)


    Wir begrüßen und unterstützen die Hilfe für Flücht-
    linge und Vertriebene vor Ort. Die heimatnahe Versor-
    gung muß Vorrang haben, damit eine rasche Rückkehr
    der Flüchtlinge möglich ist und damit wir nicht am Ende
    Milosevics Vertreibungspolitik noch unterstützen. Na-
    türlich ist es selbstverständlich, daß auch bei uns in be-
    grenzter Zahl Flüchtlinge und Vertriebene vorüberge-
    hend Aufnahme finden müssen. Auch dies unterstützen
    wir.

    Ich finde übrigens, wir sollten darauf achten, daß die
    Auswahl derjenigen, Herr Bundeskanzler, die für eine
    vorübergehende Unterbringung nach Deutschland oder
    überhaupt nach West- und Mitteleuropa kommen, nicht
    so zufällig und willkürlich erscheint, sondern daß dieje-
    nigen hierhergebracht werden, denen vor allen Dingen
    medizinische Hilfe geleistet werden muß. Das macht
    viel mehr Sinn, als wenn durch das Zufallsprinzip der
    Auswahl noch mehr Familien auseinandergerissen wer-
    den.

    Im übrigen muß in diesem Zusammenhang klar sein,
    daß sich europäische Solidarität auch darin verwirkli-
    chen muß, daß die Europäische Union bei der vorüber-
    gehenden Aufnahme von Flüchtlingen und Vertriebenen
    als Ganzes in der Solidaritätspflicht steht und daß wir
    deshalb auf eine faire und gerechte Lastenverteilung
    unter allen Mitgliedsländern der Europäischen Union
    Wert legen.

    Die Spenden- und Hilfsbereitschaft unserer Bevölke-
    rung ist groß. Dem Dank, den der Bundeskanzler dafür
    ausgesprochen hat, schließen wir uns ausdrücklich an.
    Wir danken auch für die Bereitschaft, den geschundenen
    Menschen durch vorübergehende Aufnahme Schutz und
    Zuflucht zu geben.