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    Plenarprotokoll 14/9 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 9. Sitzung Bonn, Freitag, den 20. November 1998 I n h a l t : Erweiterung der Tagesordnung........................ 487 A Tagesordnungspunkt 7: Erste Beratung des von den Fraktionen SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zum Einstieg in die ökologische Steuer- reform (Drucksache 14/40) ....................... 487 B in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 10: Antrag der Fraktionen SPD und BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN Entlastung durch Einführung einer ökologischen und sozialen Steuerreform (Drucksache 14/66 (neu))........................... 487 B Oskar Lafontaine, Bundesminister BMF ......... 487 C Friedrich Merz CDU/CSU ............................... 490 D Jürgen Trittin, Bundesminister BMU............... 494 A Carl-Ludwig Thiele F.D.P. .............................. 496 B Dr. Gregor Gysi PDS....................................... 499 B Detlev von Larcher SPD .................................. 500 D Walter Hirche F.D.P............................ 501 C, 508 A Cornelia Pieper F.D.P. ............................... 502 D Hans Michelbach CDU/CSU ........................... 504 A Dr. Reinhard Loske BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN................................................................. 506 C Carl-Ludwig Thiele F.D.P.......................... 509 C Dr. Barbara Höll PDS ...................................... 510 A Michael Müller (Düsseldorf) SPD................... 511 B Dr. Klaus Lippold (Offenbach) CDU/CSU ..... 512 D Hans Martin Bury SPD.................................... 515 B Dr. Werner Müller, Bundesminister BMWi... 516 B, 517 D Walter Hirche F.D.P. ....................................... 517 B Gunnar Uldall CDU/CSU................................ 518 A Tagesordnungspunkt 8: a) Erste Beratung des von den Fraktionen SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Enwurfs eines Gesetzes zu Korrekturen in der Sozialversicherung und zur Sicherung der Arbeitnehmer- rechte (Drucksache 14/45) ........................ 518 D b) Erste Beratung des von den Fraktionen SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Versorgungsreform- gesetzes 1998 (Drucksache 14/46)............. 519 A c) Erste Beratung des von der Abgeord- neten Dr. Heidi Knake-Werner und der Fraktion der PDS eingebrachten Ent- wurfs eines Ersten Gesetzes zur Korrektur von Fehlentwicklungen im Recht der Ar- beitslosenhilfe (Erstes Arbeitslosenhilfe- Korrekturgesetz) (Drucksache 14/15)...... 519 A d) Erste Beratung des von der Abgeord- neten Dr. Heidi Knake-Werner und der Fraktion der PDS eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Ar- beitszeitgesetzes und des Euro-Einfüh- rungsgesetzes (Drucksache 14/13)............ 519 A II Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 9. Sitzung. Bonn, Freitag, den 20. November 1998 e) Erste Beratung des von der Fraktion der PDS eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Wiedereinführung des Schlecht- wettergeldes – Schlechtwettergeld-Ge- setz (Drucksache 14/39)............................. 519 B in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 7: Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr. Irmgard Schwaetzer, Rainer Brüderle, weiteren Abgeordneten und der Fraktion der F.D.P. eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur beschäftigungswirksamen Änderung des Kündigungsschutzgeset- zes (Drucksache 14/44) .............................. 519 B Walter Riester, Bundesminister BMA ............. 519 C Birgit Schnieber-Jastram CDU/CSU ............... 522 D Annelie Buntenbach BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN......................................................... 525 B Dr. Irmgard Schwaetzer F.D.P......................... 528 D Dr. Heidi Knake-Werner PDS ......................... 530 C Angelika Krüger-Leißner SPD ........................ 532 C Dr. Ilja Seifert PDS .................................... 533 C Wolfgang Meckelburg CDU/CSU................... 535 A Hubertus Heil SPD..................................... 536 A Dr. Heinrich L. Kolb F.D.P. ............................ 537 C Olaf Scholz SPD.............................................. 538 B Johannes Singhammer CDU/CSU................... 540 C Peter Dreßen SPD ...................................... 541 A Kurt Bodewig SPD .......................................... 542 A Meinrad Belle CDU/CSU................................ 544 A Nächste Sitzung ............................................... 545 C Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten ........... 547 A Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 9. Sitzung. Bonn, Freitag, den 20. November 1998 487 (A) (C) (B) (D) 9. Sitzung Bonn, Freitag, den 20. November 1998 Beginn: 9.00 Uhr
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    Vizepräsident Rudolf Seiters Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 9. Sitzung. Bonn, Freitag, den 20. November 1998 547 (A) (C) (B) (D) Anlage zum Stenographischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich Andres, Gerd SPD 20.11.98 Austermann, Dietrich CDU/CSU 20.11.98 Beck (Köln), Volker BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 20.11.98 Berninger, Matthias BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 20.11.98 Blank, Renate CDU/CSU 20.11.98 Braun (Augsburg), Hildebrecht F.D.P. 20.11.98 Breuer, Paul CDU/CSU 20.11.98 Bühler (Bruchsal), Klaus CDU/CSU 20.11.98 * Bulling-Schröter, Eva-Maria PDS 20.11.98 Carstensen (Nordstrand), Peter Harry CDU/CSU 20.11.98 Caspers-Merk, Marion SPD 20.11.98 Dr. Däubler-Gmelin, Herta SPD 20.11.98 Dietzel, Wilhelm CDU/CSU 20.11.98 Fink, Ulf CDU/CSU 20.11.98 Fischer (Frankfurt), Joseph BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 20.11.98 Frick, Gisela F.D.P. 20.11.98 Friedhoff, Paul K. F.D.P. 20.11.98 Gebhard, Fred PDS 20.11.98 Dr. Geißler, Heiner CDU/CSU 20.11.98 Dr. Göhner, Reinhard CDU/CSU 20.11.98 Frhr. von Hammerstein, Carl-Detlev CDU/CSU 20.11.98 Hartnagel, Anke SPD 20.11.98 Hintze, Peter CDU/CSU 20.11.98 Irmer, Ulrich F.D.P. 20.11.98 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Jacoby, Peter CDU/CSU 20.11.98 Dr. Kahl, Harald CDU/CSU 20.11.98 Kahrs, Johannes SPD 20.11.98 Kolbe, Manfred CDU/CSU 20.11.98 Kolbow, Walter SPD 20.11.98 Lehn, Waltraud SPD 20.11.98 Lengsfeld, Vera CDU/CSU 20.11.98 Michels, Meinolf CDU/CSU 20.11.98 Otto (Frankfurt), Hans-Joachim F.D.P. 20.11.98 Dr. Pfaff, Martin SPD 20.11.98 Polenz, Ruprecht CDU/CSU 20.11.98 Reiche, Katherina CDU/CSU 20.11.98 Dr. Riesenhuber, Heinz CDU/CSU 20.11.98 Ronsöhr, Heinrich-Wilhelm CDU/CSU 20.11.98 Roth (Gießen), Adolf CDU/CSU 20.11.98 Dr. Schäfer, Hansjörg SPD 20.11.98 Schaich-Walch, Gudrun SPD 20.11.98 Schmidbauer, Bernd CDU/CSU 20.11.98 Dr. Schmidt-Jortzig, Edzard F.D.P. 20.11.98 Schmitz (Baesweiler), Hans-Peter CDU/CSU 20.11.98 von Schmude, Michael CDU/CSU 20.11.98 Thönnes, Franz SPD 20.11.98 Wimmer (Karlsruhe), Brigitte SPD 20.11.98 Wissmann, Matthias CDU/CSU 20.11.98 Wolf (Frankfurt), Margareta BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 20.11.98 Würzbach, Peter Kurt CDU/CSU 20.11.98 —————— *) für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union 548 Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 9. Sitzung. Bonn, Freitag, den 20. November 1998 (A) (C) (B) (D) Druck: Bonner Universitäts-Buchdruckerei, 53113 Bonn 53003 Bonn, Telefon: 02 28/3 82 08 40, Telefax: 02 28/3 82 08 44 20 Druck: Bonner Universitäts-Buchdruckerei, 53113 Bonn sellschaft mbH, Postfach 1320, 53003 Bonn, Telefon: 0228/3820840, Telefax: 0228/3820844 20
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    Rede von: Unbekanntinfo_outline


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (PDS)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: ()

    Frau Präsidentin! Meine
    Damen und Herren! Diese Reform, die ökologische
    Steuerreform genannt wird, stellt für mich den Abschied
    der Grünen von ihrer Ankündigung dar, der Politik der
    neuen Bundesregierung einen ökologischen Stempel
    aufdrücken zu wollen.


    (Beifall bei der PDS)

    Diese Steuerreform ist aus mehreren Gründen nicht

    ökologisch. Der eine ist hier schon mehrfach genannt
    worden. Sie geben als ökologisches Ziel aus, daß der
    Energieverbrauch über eine zusätzliche Steuer gesenkt
    werden soll. Es soll einen Anreiz geben, den Energie-
    verbrauch zu senken. Wenn man aber in einem solchen
    Gesetz sagt, daß die, die am meisten Energie verbrau-
    chen, davon ausgenommen werden, dann konterkariert
    man dieses Ziel in dem gleichen Gesetz, und damit wird
    das ganze Ziel unglaubwürdig.


    (Beifall bei der PDS – Rezzo Schlauch [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Schwaches Argument!)


    – Herr Schlauch, ich will Ihnen sagen: Das ist so, als ob
    Sie ein Gesetz einbringen, in dem Sie sagen, daß die
    Verursacher von Umweltschäden ab jetzt auch für die
    Kosten zur Behebung der Schäden haften, und in einem
    zweiten Absatz sagen, daß das aber nicht für jene gilt,
    die besonders große Umweltschäden verursachen. Das
    ist doch völlig absurd, was Sie auf dieser Strecke ein-
    bringen.


    (Beifall bei der PDS)


    Ich sage Ihnen noch einen zweiten Fall, der bisher
    noch nicht benannt worden ist. Es gibt eine abgesenkte
    Steuer für das produzierende Gewerbe. Diese gilt aber
    erst ab einem Verbrauch von 50 000 Kilowattstunden im
    Jahr. Das heißt, ein Gewerbebetrieb, der nur 40 000 Ki-
    lowattstunden im Jahr verbraucht, muß volle Steuern
    bezahlen. Also wird er durch dieses Gesetz animiert, den
    Energieverbrauch zu erhöhen, damit er in den Genuß ei-
    ner abgesenkten Steuer kommt. Auch das ist völlig kon-
    traproduktiv zu der ökologischen Zielstellung.

    Es gibt einen dritten Punkt. Was wird aus den Ein-
    nahmen? Sie sagen, Sie wollen die Einnahmen verwen-
    den, um die Lohnnebenkosten zu senken. Bei einer
    ökologischen Steuerreform müßten die Einnahmen doch
    verwendet werden, um mit dem ökologischen Umbau zu
    beginnen, um Nachhaltigkeit zu ermöglichen, um den
    öffentlichen Nah- und Fernverkehr ökologisch und auch
    sozial zu gestalten. Wenn Sie die Einnahmen so ver-
    wenden würden, dann könnte man vielleicht von einer
    ökologischen Steuerreform sprechen. Das kann man
    doch aber nicht tun, wenn Sie eine Verbindung zu den
    Lohnnebenkosten herstellen, zumal Sie sich damit in
    folgende Schwierigkeit bringen: Wenn der Energiever-
    brauch auf Grund dieser Reform wider Erwarten tat-
    sächlich gesenkt werden sollte, dann hieße das doch, daß
    Ihre Steuereinnahmen zurückgehen. Wenn aber Ihre
    Steuereinnahmen zurückgehen, hieße das, daß Sie nicht
    mehr das Geld zur Senkung der Lohnnebenkosten hät-
    ten, und dann müßten Sie entweder die Lohnnebenko-
    sten wieder erhöhen oder die Steuern erhöhen. Das ist
    ein Kreislauf, aus dem Sie überhaupt nicht herauskom-
    men. Deshalb ist das Ganze alles mögliche, aber mit Si-
    cherheit keine ökologische Steuerreform.


    (Beifall bei der PDS sowie bei Abgeordneten der F.D.P.)


    Ich sage Ihnen: Sie ist außerdem ungerecht. Darum
    kommen Sie, Herr Minister Lafontaine, auch mit merk-
    würdigen Verweisen auf zukünftige Folgen bei den
    Renten etc. nicht herum.

    Fakt ist doch, daß zum Beispiel auch die energiein-
    tensive Industrie, also die Großindustrie, die Sie von der
    Steuer befreien, in den Vorzug der Senkung der Lohn-
    nebenkosten kommt. Das heißt, sie hat einzig und allein
    einen Vorteil und bezahlt überhaupt nicht mehr. Wer fi-
    nanziert diesen Vorteil? – Das sind in Wirklichkeit die
    Sozialhilfeempfängerin, die Rentnerin und der Bäcker-
    meister. Das ist höchst ungerecht und auch sozial völlig
    unverträglich. Das muß ich Ihnen so deutlich sagen.


    (Beifall bei der PDS sowie bei Abgeordneten der F.D.P.)


    Das sind all die Gruppen, die hier schon genannt
    worden sind und für die Sie keinen Ausgleich vorsehen.
    Die Sozialhilfeempfängerinnen und Sozialhilfeempfän-
    ger, die Rentnerinnen und Rentner, die Arbeitslosen, die
    Landwirte, die Studierenden, die Wehrpflichtigen, die
    Zivildienstleistenden – all die werden das bezahlen


    (Rezzo Schlauch [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Die Abgeordneten auch!)


    Carl-Ludwig Thiele






    (B)



    (A) (C)



    (D)


    und bekommen keinen Ausgleich oder werden damit
    vertröstet, daß es irgendwann später für sie einen Vorteil
    bringt. Das ist wirklich sozial höchst ungerecht.

    Es gibt noch einen vierten Punkt, der hier auch noch
    nicht angesprochen worden ist: Das ist der Osten. Sie
    haben nämlich zwei Dinge in bezug auf den Osten ver-
    gessen: Wir haben dort schon höhere Energiekosten und
    wesentlich geringere Einnahmen als in den alten Bun-
    desländern. Nun werden die Energiekosten noch höher,
    ohne daß die Einnahmen gesteigert werden. Damit wird
    es im Osten besonders ungerecht. Dafür haben Sie kei-
    nerlei Ausgleichsansatz in Ihr Gesetz aufgenommen.


    (Beifall bei der PDS)

    Wenn man die Lohnnebenkosten wirklich senken

    will, dann muß man ganz andere Schritte unternehmen.
    Hierzu haben wir Vorschläge gemacht, die aber bisher
    überhaupt keine Berücksichtigung gefunden haben. Zu-
    nächst einmal müßte man sich darüber unterhalten, wer
    eigentlich Sozialversicherungsbeiträge bezahlt und
    wer nicht. Warum sind die besonders gut Verdienenden,
    die Bundestagsabgeordneten einbezogen, hohe Beamte
    und viele andere von dieser Versicherungspflicht ei-
    gentlich befreit? Wenn wir die Bemessung diesbezüg-
    lich gerechter gestalten würden, könnte man auch die
    Beiträge senken.


    (Beifall bei der PDS)

    Ein zweiter Punkt, der uns ganz wichtig ist, ist fol-

    gender: Warum machen Sie denn nicht eine mutige
    Strukturreform? Was Sie machen, ist doch das, was wir
    kennen: aus der einen Tasche heraus, in die andere Ta-
    sche hinein. – Das hilft uns doch nicht weiter. Wir haben
    einen Vorschlag gemacht. Tun Sie einen mutigen
    Schritt, indem Sie sagen: Wir streichen den Arbeitge-
    beranteil zu den Versicherungssystemen und ersetzen
    ihn durch eine höchst flexible Bruttowertschöpfungs-
    abgabe: Jedes Unternehmen zahlt nach seiner realen
    Leistungsfähigkeit und nicht länger nach der Zahl der
    Beschäftigten und der Höhe der Bruttolöhne, so daß
    nicht mehr die arbeitsintensiven Unternehmen doppelt
    und dreifach bestraft werden, wie das heute der Fall ist.
    Das wäre arbeitsmarktpolitisch eine höchst sinnvolle
    Reform.


    (Beifall bei der PDS)




Rede von Dr. Antje Vollmer
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
Herr Kollege
Dr. Gysi, damit haben Sie eigentlich Ihren Schlußpunkt
gefunden.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von: Unbekanntinfo_outline


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (PDS)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: ()

    Es gibt auch noch andere
    Möglichkeiten, die Schaffung von Arbeitsplätzen mit
    Ökologie zu verbinden. Ich nenne Ihnen ein Beispiel:
    Wenn Sie wirklich beabsichtigen, eine Strukturreform
    durchzuführen, sollten Sie einmal darüber nachdenken,
    ob Reparaturleistungen des Handwerks nicht mit
    einer niedrigeren Mehrwertsteuer als heute belastet wer-
    den könnten. Hiermit erzielten Sie drei positive Effekte:
    Erstens könnte der Endverbraucher diese Handwerkslei-
    stungen billiger in Anspruch nehmen, zweitens würde

    das Handwerk gestärkt, und drittens wäre es ökologisch
    sinnvoll, weil sich Reparaturen im Vergleich zu Neuan-
    schaffungen wieder lohnen würden. Das wäre eine sinn-
    volle Verbindung von sozialer und ökologischer Politik.


    (Beifall bei der PDS – Zuruf des Abg. Joachim Poß [SPD])


    – Sie haben gestern gerade einmal über 4 Milliarden DM
    Steuereinnahmen gestrichen, ohne einen Satz dazu zu
    sagen, wie Sie das Ganze ausgleichen wollen.


    (Beifall bei Abgeordneten der PDS und der F.D.P.)


    Dann haben Sie das Ganze als besonders sozial verkauft,
    aber hinzugefügt, es entstünden keine Ansprüche durch
    Einzahlung in die Versicherungssysteme. Das hatten wir
    in der Geschichte der Bundesrepublik überhaupt noch
    nie; das will ich hier deutlich sagen. Wir sind von die-
    sem Vorschlag nicht sehr begeistert.


    (Beifall bei der PDS und der F.D.P.)

    Mein letzter Satz: Diese ökologische Steuerreform ist

    weder ökologisch noch gerecht, noch sozial.

    (Walter Hirche [F.D.P.]: Wirtschaftsfeind lich!)

    Sie ist nichts anderes als eine zusätzliche Einnahme-
    quelle, um anderes finanzieren zu können. Da das so ist,
    sollten Sie diese Steuerreform wenigstens anders benen-
    nen, um keinen Etikettenschwindel zu betreiben.

    Danke schön.

    (Beifall bei der PDS)