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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 13/211 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 211. Sitzung Bonn, Freitag, den 12. Dezember 1997 Inhalt: Erweiterung der Tagesordnung..... 19271 A Absetzung des Tagesordnungspunktes 17 19271 A Zusatztagesordnungspunkt 9: Aktuelle Stunde betr. Lage der Beschäftigungsinitiative für Ostdeutschland ............... 19271 B Werner Schulz (Berlin) BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN .............. 19271 B Manfred Grund CDU/CSU..............19272 C Rolf Schwanitz SPD....................19273 D Jürgen Türk F.D.P. ....................19274 C Dr. Christa Luft PDS....................19275 D Dr. Günter Rexrodt, Bundesminister BMWi 19277 A Sabine Kaspereit SPD..................19278 D Dr. Hermann Pohler CDU/CSU..........19280 A Marieluise Beck (Bremen) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN ............ 19281 A Heinz Schemken CDU/CSU............19281 D Renate Jäger SPD......................19282 D Gerhard Schulz (Leipzig) CDU/CSU . . 19283 D Christel Hanewinckel SPD..............19285 B Erich G. Fritz CDU/CSU................19286 B Vizepräsident Hans-Ulrich Klose .... 19286 B Tagesordnungspunkt 6: Verkehrsdebatte 6.1 - Zweite und dritte Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Eisenbahnkreuzungsgesetzes (Drucksache 13/1446)...... 19287 C - Zweite und dritte Beratung des von den Abgeordneten Dr. Uwe-Jens Rössel, Dr. Dagmar Enkelmann, weiteren Abgeordneten und der Gruppe der PDS eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Eisenbahnkreuzungsgesetzes (Drucksachen 13/1784, 13/ 8537, 13/8614)......... 19287 D 6.2 Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Zusammenführung und Neugliederung der Bundeseisenbahnen (Drucksachen 13/8685,13/9403, 13/9415) .... 19287 D 6.3 Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Reform des Güterkraftverkehrsrechts (Drucksachen 13/9314, 13/9437) ........ 19288 A 6.4 Antrag der Abgeordneten Gila Altmann (Aurich), Albert Schmidt (Hitzhofen) und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Blockade beim Kombinierten Verkehr beenden (Drucksache 13/7520) ...... 19288 A 6.5 Antrag der Abgeordneten Gila Altmann (Aurich), Albert Schmidt (Hitzhofen), Helmut Wilhelm (Amberg) und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Für eine zukunftsfähige Verkehrspolitik I: Eine umfassende Revision des Bundesverkehrswegeplans ist dringend erforderlich (Drucksache 13/7526) ...... 19288 B 6.6 Antrag der Abgeordneten Gila Altmann (Aurich), Albert Schmidt (Hitzhofen), Helmut Wilhelm (Amberg) und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Für eine zukunftsfähige Verkehrspolitik II: Verkehr gestalten statt Verkehrschaos verwalten (Drucksache 13/7527) ...... 19288 B 6.7 Antrag der Abgeordneten Dr. Dagmar Enkelmann, Dr.Winfried Wolf, Eva Bulling-Schröter, Rolf Köhne und der Gruppe der PDS: Luftverkehr und Umwelt (Drucksache 13/7680) . 19288 C 6.8 Antrag der Abgeordneten Annette Faße, Elke Ferner, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Die Förderung von Anlagen des Kombinierten Verkehrs für Dritte öffnen (Drucksache 13/8089) ...... 19288 C 6.9 Antrag der Abgeordneten Christoph Matschie, Michael Müller (Düsseldorf), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Minderung der C02-Emissionen von Pkw (Drucksache 13/8171) ........... 19288 D 6.10 Antrag der Abgeordneten Gila Altmann (Aurich), Dr. Uschi Eid, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Zukunftsfähige Mobilität - weltweit (Drucksache 13/8654) ...... 19288 D 6.11 Antrag der Abgeordneten Dr. Dagmar Enkelmann, Dr. Winfried Wolf, weiterer Abgeordneter und der Gruppe der PDS: Für ein Umsteuern in der Güterverkehrspolitik (Drucksache 13/8660) .......... 19289 A 6.12 Antrag der Abgeordneten Gila Altmann (Aurich), Albert Schmidt (Hitzhofen), Helmut Wilhelm (Amberg), Egbert Nitsch (Rendsburg) und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Geschwindigkeitsbegrenzungen auf Autobahnen und sonstigen Straßen außerorts (Drucksache 13/ 8767).............. 19289 A 6.13 Antrag der Abgeordneten Gila Altmann (Aurich), Albert Schmidt (Hitzhofen), Helmut Wilhelm (Amberg), Egbert Nitsch (Rendsburg) und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Geschwindigkeitsbegrenzungen auf 30 km/h in geschlossenen Ortschaften (Drucksache 13/8768) 19289 A 6.14 Antrag der Abgeordneten Dirk Fischer (Hamburg), Georg Brunnhuber, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Horst Friedrich, Lisa Peters, Dr. Klaus Röhl und der Fraktion der F.D.P.: Bilanz und Perspektiven der Verkehrspolitik (Drucksache 13/9376) .......... 19289 B 6.15 Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Bundesregierung 1996 über die Entwicklung der Kostenunterdeckung im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) (Drucksache 13/7552) ...... 19289 B 6.16 Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verkehr zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Das Bürgernetz - Wege zur Nutzung des Potentials des öffentlichen Personenverkehrs in Europa, Grünbuch der Europäischen Kommission (Drucksachen 13/4137 Nr. 2.39, 13/4952) .......... 19289 C 6.17 Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verkehr zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Winfried Wolf, Dr. Dagmar Enkelmann, Dr. Gregor Gysi und der Gruppe der PDS: Aufstellung eines Bundesverkehrswegeplans für eine Politik der Verkehrswende (Drucksachen 13/ 5164, 13/9364).......... 19289 C 6.18 Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verkehr zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Weißbuch: Flugverkehrsmanagement - Für einen grenzenlosen Himmel über Europa (Drucksachen 13/4636 Nr. 2.3, 13/5525) ..... 19289 C 6.19 Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verkehr - zu dem Entschließungsantrag der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN - zu dem Entschließungsantrag der Fraktion der SPD zu der Großen Anfrage der Abgeordneten Wolfgang Börnsen (Bönstrup), Peter Harry Carstensen (Nordstrand), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Horst Friedrich, Dr. Klaus Röhl, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der F.D.P.: Der Kombinierte Verkehr als Mittel zur Vernetzung der Verkehrsträger (Drucksachen 13/1842, 13/3370, 13/ 3883, 13/3886, 13/5526)...... 19289 D 6.20 Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verkehr zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Winfried Wolf, Dr. Dagmar Enkelmann, Dr. Gregor Gysi und der Gruppe der PDS: Grundsicherung des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) (Drucksachen 13/3253, 13/5692) . . 19289 D 6.21 Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verkehr zu dem Antrag der Abgeordneten Michael Jung (Limburg), Dirk Fischer (Hamburg), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Horst Friedrich, Lisa Peters, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der F.D.P.: Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit im internationalen Luftverkehr (Drucksachen 13/5060, 13/6526) ........ 19290 A 6.22 Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verkehr zu dem Antrag der Abgeordneten Gila Altmann (Aurich) und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Sozial- und umweltverträgliche Mobilität - eine Gestaltungsaufgabe für die Zukunft (Drucksachen 13/4703, 13/6873) . . 19290 A 6.23 Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verkehr zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Dagmar Enkelmann und der Gruppe der PDS: Integration des Flugverkehrs in die Bundesverkehrswegeplanung (Drucksachen 13/1297, 13/7004) . . 19290 B 6.24 Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verkehr zu dem Antrag der Abgeordneten Heidemarie Wieczorek-Zeul, Dr. Eckhart Pick, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Sicherstellung der Realisierung des Abzweigs Mainz/Wiesbaden der ICE-Trasse Köln-Rhein/ Main (Drucksachen 13/6096, 13/ 7478).............. 19290 B 6.25 Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verkehr zu dem Antrag der Abgeordneten Albert Schmidt (Hitzhofen), Gila Altmann (Aurich), weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Für fairen Trassenzugang und marktfähige Trassenentgelte sorgen (Drucksachen 13/6145, 13/7482) . . 19290 C 6.26 Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Mitteilung der Kommission an den Rat und das Europäische Parlament betreffend die künftige Strategie zur Bekämpfung der Luftverunreini- gung durch den Straßenverkehr unter Berücksichtigung der Ergebnisse des Auto-Öl-Programms Vorschlag für eine Richtlinie des Europäischen Parlaments und des Rates über die Qualität von Otto- und Dieselkraftstoffen und zur Änderung der Richtlinie 93/12/EWG des Rates Vorschlag für eine Richtlinie des Europäischen Parlaments und des Rates über Maßnahmen gegen die Verunreinigung der Luft durch Emissionen von Kraftfahrzeugen und zur Änderung der Richtlinien 70/156/ EWG und 70/220/EWG des Rates (Drucksachen 13/5866 Nr. 1.9, 13/ 8007).............. 19290 C 6.27 Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verkehr zu dem Antrag der Abgeordneten Albert Schmidt (Hitzhofen), Halo Saibold, Gila Altmann (Aurich), Rainder Steenblock und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit im internationalen Luftverkehr (Drucksachen 13/4080, 13/6142) ..... 19290 D 6.28 Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht zum Ausbau der Schienenwege 1997 (Drucksache 13/ 8889).............. 19290 D 6.29 Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verkehr - zu dem Antrag der Abgeordneten Albert Schmidt (Hitzhofen), Steffi Lemke, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Optimierung des Schienennetzausbaus zwischen Bayern, Sachsen und Thüringen - zu dem Antrag der Abgeordneten Heide Mattischeck, Elke Ferner, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Schienenwegeausbau zwischen Bayern, Thüringen und Sachsen (Drucksachen 13/4139, 13/7081, 13/ 8538).............. 19291 A 6.30 Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verkehr zu dem Antrag der Abgeordneten Albert Schmidt (Hitzhofen), Steffi Lemke, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Vorzeitige Realisierung und Finanzierung der Eisenbahnstrecke „Mitte-Deutschland-Linie" (Drucksachen 13/4040, 13/8539) ........ 19291 A 6.31 Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verkehr zu dem Antrag der Abgeordneten Albert Schmidt (Hitzhofen), Helmut Wilhelm (Amberg), weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Mißbilligung des Bundesministers für Verkehr wegen Nichteinhaltung seiner Verpflichtungen nach den §§ 5 und 7 des Bundesschienenwegeausbaugesetzes (Drucksachen 13/6857, 13/8735) ...... 19291 B 6.32 Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verkehr - zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung - zu dem Entschließungsantrag der Abgeordneten Albert Schmidt (Hitzhofen), Gila Altmann (Aurich), weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht zum Ausbau der Schienenwege 1996 (Drucksachen 13/6929, 13/7512, 13/ 8736) ............. 19291 B 6.33 Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verkehr zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Dagmar Enkelmann, Dr. Winfried Wolf und der Gruppe der PDS: Revision des Dreijahresplans für den Ausbau des Schienenwegenetzes des Bundes in den Jahren 1995 bis 1997 (Drucksachen 13/2284, 13/8740)...... 19291 C 6.34 Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verkehr zu dem Antrag der Abgeordneten Elke Ferner, Roland Kohn, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Hochgeschwindigkeitsverbindung Paris-Ostfrankreich-Südwestdeutschland (Drucksachen 13/6988, 13/8741) . . 19291 C 6.35 Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verkehr - zu dem Antrag der Abgeordneten Albert Schmidt (Hitzhofen), Helmut Wilhelm (Amberg), weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Option einer Flächenbahn in Deutschland erhalten - zu dem Antrag der Abgeordneten Albert Schmidt (Hitzhofen), Gila Altmann (Aurich), weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Das Schienennetz in Deutschland sichern - zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Winfried Wolf, Dr. Dagmar Enkelmann, Dr.Gregor Gysi und der Gruppe der PDS: Schienenwegesicherungsgesetz (SWSG) (Drucksachen 13/7240, 13/7283, 13/ 3762, 13/8902)....................19291 D Dirk Fischer (Hamburg) CDU/CSU . . . 19292 A Karin Rehbock-Zureich SPD............19294 B Dr. Dionys Jobst CDU/CSU ..........19295 B Gila Altmann (Aurich) BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ........... 19296 A, 19320 B Horst Friedrich F.D.P. ..................19298 A Dr. Winfried Wolf PDS..................19301 A Matthias Wissmann, Bundesminister BMV 19302 B Annette Faße SPD ....................19305 B Dr. Dionys Jobst CDU/CSU ............19307 A Albert Schmidt (Hitzhofen) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN .........19308 D, 19312 C Dr. Dagmar Enkelmann PDS............19310 C Georg Brunnhuber CDU/CSU .....19311 C Wieland Sorge SPD....................19312D Manfred Heise CDU/CSU..............19314 D Heide Mattischeck SPD................19316 A Matthias Wissmann CDU/CSU .... 19317 C Elke Ferner SPD ....................19318 A Renate Blank CDU/CSU .... 19319 B, 19320 D Dr. Uwe-Jens Rössel PDS (Erklärung nach § 31 GO)..............................19321 A Elke Ferner SPD (Erklärung nach § 31 GO) 19322 B Zusatztagesordnungspunkt 19: Weitere abschließende Beratungen ohne Aussprache a-k) Beschlußempfehlungen des Petitionsausschusses: Sammelübersichten 262 bis 273 (Drucksachen 13/ 9423, 13/9424, 13/9425, 13/9426, 13/ 9427, 13/9428, 13/9429, 13/9430, 13/ 9431, 13/9432, 13/9433, 13/9434) . . 19325 C bis 19326 D Tagesordnungspunkt 18: a) Zweite und Dritte Beratung des Entwurfs eines Sechsten Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über die Deutsche Bundesbank (Drucksachen 13/ 7493, 13/7728, 13/9413)....... 19326 D b) Beschlußempfehlung und Bericht des Finanzausschusses - zu dem Antrag der Gruppe der PDS: Neubewertung der Goldreserven für ein Programm gegen Massenarbeitslosigkeit einsetzen - zu dem Entschließungsantrag der Fraktionen SPD und BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN zur Erklärung der Bundesregierung zu Fragen der Finanzpolitik (Drucksachen 13/7791, 13/7804, 13/9413) ........ 19326 D Friedrich Merz CDU/CSU....... 19327 A Jörg-Otto Spiller SPD......... 19327 D Kristin Heyne BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 19329 A Gisela Frick F.D.P. .......... 19329 D Dr. Barbara Holl PDS ......... 19330 A Hansgeorg Hauser, Pari. Staatssekretär BMF ................ 19330 D Tagesordnungspunkt 19: a) Große Anfrage der Abgeordneten Regina Schmidt-Zadel, Brigitte Adler, Gabriele Fograscher, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Beschneidung von Mädchen und Frauen - Menschenrechtsverletzungen in Entwicklungsländern und Industrieländern (Drucksachen 13/6937, 13/8281) . . . 19332 B b) Antrag der Abgeordneten Irmingard Schewe-Gerigk, Amke Dietert-Scheuer, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Genitalverstümmelungen ächten, Mädchen und Frauen schützen (Drucksache 13/ 9335)............... 19332 B in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 10: Antrag der Abgeordneten Ulla Jelpke, Christina Schenk, Dr.Gregor Gysi und der Gruppe der PDS: Anerkennung geschlechtsspezifischer Fluchtursachen als Grund zur Gewährung von Asyl bzw. Abschiebeschutz (Drucksache 13/ 9384)............... 19332 C Regina Schmidt-Zadel SPD ...... 19332 C Ilse Falk CDU/CSU.......... 19334 C Irmingard Schewe-Gerigk BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN ............ 19336 B Dr. Irmgard Schwaetzer F.D.P. ..... 19337 D Ulla Jelpke PDS ........... 19339 A Rudolf Bindig SPD .......... 19339 D Christa Nickels BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ............... 19340 B Dr. Erika Schuchardt CDU/CSU .... 19341 D Gertrud Dempwolf, Parl. Staatssekretärin BMFSFJ............... 19343 D Nächste Sitzung ........... 19345 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . 19347* A Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Wieland Sorge (SPD) zur Abstimmung über den Antrag: Schienenwegeausbau zwischen Bayern, Sachsen und Thüringen (Tagesordnungspunkt 6)........ 19347* B Anlage 3 Amtliche Mitteilungen ........ 19347* D 211. Sitzung Bonn, Freitag, den 12. Dezember 1997 Beginn: 8.00 Uhr
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    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Albowitz, Ina F.D.P. 12. 12. 97 Dr. Bötsch, Wolfgang CDU/CSU 12. 12. 97 Braun (Auerbach), Rudolf CDU/CSU 12. 12. 97 Dr. Däubler-Gmelin, Herta SPD 12. 12. 97 Dreßler, Rudolf SPD 12. 12. 97 Dr. Eid, Uschi BÜNDNIS 12. 12. 97 90/DIE GRÜNEN Dr. Haussmann, Helmut F.D.P. 12. 12. 97 Hempelmann, Rolf SPD 12. 12. 97 Homburger, Birgit F.D.P. 12. 12. 97 Ibrügger, Lothar SPD 12. 12. 97 Ilte, Wolf gang SPD 12. 12. 97 Imhof, Barbara SPD 12. 12. 97 Dr. Kinkel, Klaus F.D.P. 12. 12. 97 Dr. Kohl, Helmut CDU/CSU 12. 12. 97 Kohn, Roland F.D.P. 12. 12. 97 Kriedner, Arnulf CDU/CSU 12. 12. 97 Kurzhals, Christine SPD 12. 12. 97 Labsch, Werner SPD 12. 12. 97 Marx, Dorle SPD 12. 12. 97 Dr. Merkel, Angela CDU/CSU 12. 12. 97 Müller (Völklingen), Jutta SPD 12. 12. 97 Onur, Leyla SPD 12. 12. 97 Dr. Pflüger, Friedbert CDU/CSU 12. 12. 97 Dr. Probst, Albert CDU/CSU 12. 12. 97 * Dr. Rochlitz, Jürgen BÜNDNIS 12. 12. 97 90/DIE GRÜNEN Rupprecht, Marlene SPD 12. 12. 97 Schäfer (Mainz), Helmut F.D.P. 12. 12. 97 Schoppe, Waltraud BÜNDNIS 12. 12. 97 90/DIE GRÜNEN Schultz (Everswinkel), SPD 12. 12. 97 Reinhard Seuster, Lisa SPD 12. 12. 97 Spranger, Carl-Dieter CDU/CSU 12. 12. 97 Uldall, Gunnar CDU/CSU 12. 12. 97 Vosen, Josef SPD 12. 12. 97 Dr. Waigel, Theodor CDU/CSU 12. 12. 97 Dr. Warnke, Jürgen CDU/CSU 12. 12. 97 Weis (Stendal), Reinhard SPD 12. 12. 97 Wohlleben, Verena SPD 12. 12. 97 Wolf (Frankfurt), BÜNDNIS 12. 12. 97 Margareta 90/DIE GRÜNEN Zapf, Uta SPD 12. 12. 97 Zwerenz, Gerhard PDS 12. 12. 97 * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Anlagen zum Stenographischen Bericht Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Wieland Sorge (SPD) zur Abstimmung über den Antrag: Schienenwegeausbau zwischen Bayern, Sachsen und Thüringen (Tagesordnungspunkt 6.29) Am heutigen 12. Dezember 1997 habe ich im Bundestag gegen den oben genannten Antrag Drucksache 13/7081 der SPD-Fraktion gestimmt. Hierfür möchte ich meine Gründe benennen und diese zu Protokoll geben. Der Bau dieser Eisenbahntrasse ist für die Gesamtentwicklung der neuen Bundesländer von außerordentlicher Bedeutung. Zum Zeitpunkt der Abstimmung war der Planungsvorgang bereits lange abgeschlossen, und seit April 1996 ist der Bau der Strecke in einzelnen Abschnitten bereits begonnen worden. Die Finanzierungsvereinbarungen zwischen Bund und DB AG wurden bereits im Herbst 1997 unterzeichnet. Das Verkehrsprojekt Nr. 8 ist ein wichtiger Bestandteil der Transeuropäischen Netze (TEN). Diese Strecke stellt eine wichtige Alternative zu den bestehenden Inlandsflugstrecken dar. Die Festlegung, Untersuchung und Planung einer neuen Trasse würde Jahre dauern. Aus diesem Grunde bedeutet jede Verzögerung einen gewaltigen Schaden für die Entwicklung der neuen Bundesländer. Anlage 3 Amtliche Mitteilungen Der Bundesrat hat in seiner 719. Sitzung am 28. November 1997 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen zuzustimmen bzw. einen Antrag gemäß Artikel 77 Abs. 2 Grundgesetz nicht zu stellen: - Erstes Gesetz zur Änderung des Dritten Buches Sozialgesetzbuch und anderer Gesetze (Erstes SGB III-Änderungsgesetz -1. SGB III-ÄndG) - Erstes Gesetz zur Änderung des Gesetzes über befristete Arbeitsverträge mit Ärzten in der Weiterbildung - Begleitgesetz zum Telekommunikationsgesetz (BegleitG) - Gesetz zur Neuordnung der Steinkohlesubventionen - Gesetz über die Errichtung eines Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung sowie zur Änderung besoldungsrechtlicher Vorschriften - Zweites Gesetz zur Änderung zwangsvollstreckungsrechtlicher Vorschriften (2. Zwangsvollstreckungsnovelle) - Zweites Gesetz zur Änderung des Bundesministergesetzes Der Bundesrat hat in seiner 719. Sitzung am 28. November 1997 beschlossen, der Bundesregierung wegen der Haushaltsrechnung und Vermögensrechnung des Bundes für das Haushaltsjahr 1995 (Jahresrechnung 1995) aufgrund der Bemerkungen des Bundesrechnungshofes Entlastung gemäß Artikel 114 des Grundgesetzes und § 114 Bundeshaushaltsordnung zu erteilen. Weiterhin hat der Bundesrat in seiner 719. Sitzung am 28. November 1997 zu der Haushaltsrechnung und Vermögensrechnung des Bundes für das Haushaltsjahr 1996 (Jahresrechnung 1996) aufgrund der Bemerkungen des Bundesrechnungshofes Entlastung gemäß Artikel 114 des Grundgesetzes und § 114 Bundeshaushaltsordnung wie folgt beschlossen: „Wegen des Normenkontrollverfahrens im Zusammenhang mit der Kreditfinanzierung 1996 behält der Bundesrat sich eine abschließende Stellungnahme nach Vorliegen der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts vor. Im übrigen wird der Bundesregierung für den Vollzug des Bundeshaushalts im Haushaltsjahr 1996 (Jahresrechnung 1996) Entlastung erteilt." Der Vorsitzende des folgenden Ausschusses hat mitgeteilt, daß der Ausschuß gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absieht: Ausschuß für Wirtschaft - Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht des Bundeskartellamtes über seine Tätigkeit in den Jahren 1995/1996 sowie über die Lage und Entwicklung auf seinem Aufgabengebiet und Stellungnahme der Bundesregierung - Drucksache 13/7900 - - Unterrichtung durch die Bundesregierung Elftes Hauptgutachten der Monopolkommission 1994/1995 - Drucksachen 13/5309, 13/5310, 13/7998 - - Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung zur Umsetzung des Aktionsprogramms für Investitionen und Arbeitsplätze sowie des Programms für mehr Wachstum und Beschäftigung Reformen für Investitionen und Arbeitsplätze - Drucksache 13/8464 - Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, daß der Ausschuß die nachstehenden EU-Vorlagen bzw. Unterrichtungen durch das Europäische Parlament zur Kenntnis genommen oder von einer Beratung abgesehen hat. Rechtsausschuß Drucksache 11/3636 Nr. 2.1 Drucksache 13/725 Nr. 2.40 Drucksache 13/1338 Nr. 2.19 Drucksache 13/5056 Nr. 2.11 Finanzausschuß Drucksache 13/8508 Nr. 2.17 Ausschuß für Wirtschaft Drucksache 13/8106 Nr. 2.29 Drucksache 13/8269 Nr. 1.3 Drucksache 13/8269 Nr. 1.7 Ausschuß für Arbeit und Sozialordnung Drucksache 13/7867 Nr. 2.7 Drucksache 13/8615 Nr. 2.96 Ausschuß für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Drucksache 13/9086 Nr. 2.75 Ausschuß für Bildung, Wissenschaft, Forschung, Technologie und Technikfolgenabschätzung Drucksache 13/6129 Nr. 1.23 Drucksache 13/7867 Nr. 2.18 Drucksache 13/9086 Nr. 2.2 Ausschuß für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 13/8615 Nr. 2.77
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    Rede von Dr. Günter Rexrodt


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Im Mai haben Politik, Wirtschaft und Gewerkschaften gemeinsam beschlossen, mehr Wachstumsdynamik im Osten zu erzeugen, 1997 das Beschäftigungsniveau zu stabilisieren und in den kommenden Jahren nach Möglichkeit 100 000 neue Arbeitsplätze entstehen zu lassen. Dazu hatten die Gewerkschaften, die Wirtschaft und die Politik ihre Schularbeiten zu machen.

    Nachdem wir in diese Gemeinschaftsinitiative eingetreten sind, müssen wir nun feststellen, daß das erste und zugegebenermaßen wichtigste Ziel für 1997, nämlich das Beschäftigungsniveau zu stabilisieren, nicht erreicht worden ist. Ich gehe auf die Gründe ein. Ich will das schlechte Ergebnis auch gar nicht in ein gutes Ergebnis umdeuten, sondern ich will zunächst einmal fragen: Was ist daran schuld? Was hat man gegebenenfalls falsch gemacht? Welche Konsequenzen ziehen wir daraus?

    Vor allem kann ich feststellen: Ein solches schlechtes Teilergebnis und nur erstes Ergebnis kann uns nicht dazu veranlassen, daß wir uns aus dieser Initiative zurückziehen.


    (Beifall bei der F.D.P. und der CDU/CSU)


    In diesem Zusammenhang lassen Sie mich noch folgendes sagen: Sie fordern doch immer, daß die Bundesregierung und überhaupt diejenigen, die Verantwortung tragen, quantitative Ziele beschließen. Wenn man quantitative Ziele beschließt, ist man nicht auf der sicheren Seite. Das wissen Sie alle; wir auch. Wir haben nun einmal quantitative Ziele beschlossen und haben sie nicht erreicht. Nun will ich Ihnen nicht unterstellen, daß Sie sich darüber freuen, daß das Ergebnis schlecht ist; das wäre unfair. Aber daß Sie sich darüber freuen, dies allein uns, der Bundesregierung, undifferenziert und in der Gesamtwertung falsch aufs Brot zu schmieren, diese Häme merkt man Ihnen an.


    (Beifall bei der F.D.P. und der CDU/CSU)


    Das kommt draußen nicht an. Denn das, was Sie schildern, was Sie an Horrorszenarien über die Entwicklung in den neuen Ländern darstellen, trifft nicht die Wirklichkeit.

    Nun will ich Ihnen zunächst einmal sagen: Der Einbruch bei der Beschäftigung - 165000 Beschäftigte weniger in 1997 - ist darauf zurückzuführen, daß wir einen Einbruch im Baugewerbe hatten, wie das nicht erwartet war. Es war ein Rückgang zu erwarten, aber nicht eine solche Katastrophe.


    (Gerd Andres [SPD]: Das haben Sie doch selber provoziert!)


    - Das haben wir nicht provoziert. Nach der Wiedervereinigung mußte doch die Kapazität entstehen, um die Infrastruktur hochzubringen und um Sanierungen durchzuführen!


    (Beifall bei der F.D.P. und der CDU/CSU)


    Das, was wir in den neuen Ländern sehen, ist auf Grund der Beschäftigten in der Bauwirtschaft entstanden. Was reden Sie denn für einen Quatsch? Die

    negativen Folgen, die dort auftreten, sind durch die Normalisierung entstanden!


    (Dr. Uwe Küster [SPD]: Schauen Sie doch einmal in die Bundeshaushalte der letzten zwei, drei Jahre!)


    Ich beklage es ja, daß es diese Arbeitsmarktwirkungen gibt. Aber wenn wir den Baubereich ausklammerten - das kann man in der volkswirtschaftlichen Betrachtung nicht; ich gebe das zu -, hätten wir in den anderen Bereichen ein passables, über dem westdeutschen Wachstum liegendes Wachstum in den neuen Ländern.


    (Dr. Uwe Küster [SPD]: Hätte, wäre, könnte!)


    4,5 Prozent und im nächsten Jahr 5 Prozent, wenn die Bauwirtschaft nicht dabei wäre. Das ist der Punkt. Deshalb sage ich mit Fug und Recht: Der Anpassungsprozeß im Osten kommt weiter voran. Wer das nicht sehen will, geht bewußt blind durch diesen Teil unseres Landes.


    (Dr. Uwe Küster [SPD]: Schauen Sie sich doch die Zahlen an! Die sprechen doch eine ganz andere Sprache!)


    - Ich habe doch die ganze Zeit über die Zahlen gesprochen! Ich habe sie auch erklärt und habe gesagt, daß das nicht befriedigend ist. Was wollen Sie denn überhaupt?

    Aber schauen Sie sich folgende Zahlen an: Im nächsten Jahr werden wir im Osten trotz der schlechten Lage bei der Bauwirtschaft im Gesamtwachstum wieder eine Entwicklung haben, die dem entspricht, was wir im Westen haben. In den künftigen Jahren erwarte ich wieder ein überdurchschnittliches Wachstum.


    (Dr. Uwe Küster [SPD]: Das reicht doch nicht, Herr Minister Rexrodt! Das wissen Sie doch genausogut wie ich!)


    - Hören Sie gut zu; ich weiß, was ich sage. Ich mache wieder eine quantitative Aussage, weil sie gemacht werden muß: Dies wird auch auf dem Arbeitsmarkt durchschlagen.


    (Zuruf des Abg. Rolf Kutzmutz [PDS])


    - Hätten Sie Freude daran, wenn das nichts würde?


    (Rolf Kutzmutz [PDS]: Nein!)


    - Es klingt aber so.

    Ich sage Ihnen: Wir werden am Ende nächsten Jahres in den neuen Ländern 80 000 bis 100 000 Arbeitslose weniger haben als am Ende dieses Jahres.


    (Dr. Uwe Küster [SPD]: Diesmal war es genau umgekehrt! Mit Plus und Minus war das so eine Sache!)


    - Hören Sie doch erst einmal zu! Was ist denn gegen eine solche Aussage zu sagen? Sie können sie ja bezweifeln.

    Nur, damit das dann im nächsten Jahr nicht mißdeutet wird: Ich sage gleichzeitig, die durchschnittliche Arbeitslosigkeit in 1998 wird noch einmal über

    Bundesminister Dr. Günter Rexrodt

    der des Jahres 1997 liegen, und zwar auf Grund der Tatsache, daß wir mit einem hohen Sockel in das Jahr gehen. Wir werden im Jahre 1998 mit großer Wahrscheinlichkeit in den neuen Ländern wie in den alten Ländern die Trendwende am Arbeitsmarkt erreichen, was nicht mit einem rapiden und schnellen Abbau der Arbeitslosigkeit gleichbedeutend ist, aber einen Abbau der Arbeitslosigkeit bedeutet. Das stimmt befriedigend.


    (Beifall bei der F.D.P. sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Das ganz Wichtige ist - das negieren Sie hier; das wollen Sie einfach nicht wahrhaben -, daß in den neuen Ländern etwas eingetreten ist, das ich so nicht erwartet habe, nämlich daß das verarbeitende Gewerbe, dem es über Jahre am schlechtesten ging, wo die geringsten Zuwächse und sogar Schrumpfung festzustellen waren, wieder Fuß gefaßt hat. Das verarbeitende Gewerbe hat von Januar bis Oktober Auftragszuwächse von 11,4 Prozent zu verzeichnen. Die Exporte sind um 38 Prozent gestiegen.


    (Beifall bei der F.D.P. und der CDU/CSU) Das wird auch im nächsten Jahr so sein.


    Ich weiß sehr wohl, daß der Anteil der Exporte aus den neuen Ländern an den Gesamtexporten der Bundesrepublik 5,2 Prozent ausmacht und dieser Anteil in den letzten Monaten nicht gewachsen ist. Aber ein Zuwachs von 38 Prozent bedeutet doch, daß sich die ostdeutschen Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes auf dem Weltmarkt zurückmelden, im Westen, im Osten, im Ausland. Es ist Ausdruck der gewachsenen Wettbewerbsfähigkeit, daß die Unternehmen wieder Tritt gefaßt haben, meine Damen und Herren.


    (Beifall bei der F.D.P. und der CDU/CSU)


    Nun wird gefragt, was hat denn die Bundesregierung zu dieser Gemeinschaftsinitiative beigetragen. Ich sage Ihnen ganz klar: Wir haben enorm viel beigetragen. Wer in Abrede stellen will, daß die Verankerung des Förderkonzepts auf dem finanziellen Niveau der Vorjahre für die Zeit nach 1999 für Investitionen und Arbeitsplätze jetzt nichts bedeutet, hat keine Ahnung, wie die Wirtschaft läuft. Man investiert nämlich langfristig, man investiert heute, weil man Erträge in der Zukunft haben kann. Das ist ganz enorm wichtig.

    Da gibt es die Gemeinschaftsaufgabe Ost, die auf hohem Niveau fortgesetzt wird. Es ist einfach nicht so, wie Sie erzählen, Frau Luft. Es ist einfach falsch, schlicht falsch, Quatsch, daß bei den GA-Mitteln Engpässe in den Ländern aufgetreten sind. Jedes Projekt wird bezahlt. Neue Projekte werden anfinanziert. Es ist sogar so, daß die Gelder aus Gründen, die ich wie Sie beklage, nicht abgerufen werden. Sie erzählen schlechterdings das Gegenteil dessen, was richtig ist. Entweder Sie wissen es nicht, oder Sie tun es vorsätzlich. Ich behaupte immer wieder: Hier ist Häme zu spüren, daß die Entwicklung nicht so gut läuft, wie wir uns das alle wünschen, meine Damen und Herren. Das ist nicht zu akzeptieren.


    (Beifall bei der F.D.P. und der CDU/CSU)


    Dann wird gesagt, die Förderung des zweiten Arbeitsmarktes soll stärker betont werden. Ich darf zunächst einmal sagen, daß die Mittel für den zweiten Arbeitsmarkt - anders, als die Aussagen hier lauteten - nicht gekürzt worden sind. Die Zahl der Maßnahmen ist zurückgegangen; das ist richtig. Aber ich warne vor einer Uberbetonung der Fördermaßnahmen beim zweiten Arbeitsmarkt. Dieser muß weiter gefördert werden; dort müssen Brücken geschlagen und Härten abgewendet werden. Wer aber glaubt, die Ursachen der Arbeitslosigkeit dadurch beseitigen zu können, daß er die Finanzierung im zweiten Arbeitsmarkt aufbläst und aufstockt, der liegt vollkommen falsch.


    (Christel Hanewinckel [SPD]: Das behauptet doch niemand! Das ist doch Quatsch, was Sie sagen!)


    Das sehen die Unternehmer so, das sehen sogar zunehmend die Arbeitnehmer so. Keiner hat nämlich Lust, sich von einer AB-Maßnahme zur anderen zu hangeln. Die Leute wollen in den ersten Arbeitsmarkt. Da müssen wir uns etwas einfallen lassen.


    (Beifall bei der F.D.P. und der CDU/CSU)


    Meine Damen und Herren, leider ist meine Redezeit begrenzt, obwohl es eine höchst interessante Debatte und Diskussion ist. Die Fakten müssen objektiv gewertet werden. Ich bin nicht hier, um die Situation in den neuen Ländern schönzureden, wie Sie immer behaupten. Aber eines sage ich Ihnen: Wer in die neuen Länder geht, mit den Menschen spricht, sich die Städte, Dörfer, Fabriken und den Mittelstand anschaut, dann zurückkommt, sich hier hinstellt und sagt: Da tut sich nichts, die Weichen sind nicht richtig gestellt, der sagt die Unwahrheit. Der macht mies und gibt den Menschen dort keine Hoffnung.


    (Rolf Kutzmutz [PDS]: Das sagt doch keiner!)


    Wir wollen nicht schönreden, wir wollen unsere Arbeit fortsetzen - auch in dieser Initiative. Aber wir wollen nicht miesmachen. Wer miesmacht, nimmt den Menschen die Hoffnung und verhindert den Aufbau. So ist es, meine Damen und Herren.


    (Beifall bei der F.D.P. und der CDU/CSU -Rolf Schwanitz [SPD]: Das sind doch normale Zahlen, die wir zitiert haben! Das sind Aussagen des Bundes!)




Rede von Dr. Rita Süssmuth
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Frau Kollegin Sabine Kaspereit.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Sabine Kaspereit


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Frau Präsidentin! Kolleginnen und Kollegen! Bündnisse, Gemeinschaftsaufgaben, Offensiven, Appelle und Pakte scheinen politisch sehr modern zu sein. Wenn ich es richtig verstehe, haben sie Ihren Sinn darin, gesellschaftliche Kräfte zu bündeln und Lösungen für drängende Fragen herbeizuführen, wenn man dies allein nicht bewirken kann.

    Das geht nur, wenn konkrete Ziele vereinbart werden und sich auch alle Bündnispartner an die getrof-

    Sabine Kaspereit

    fenen Vereinbarungen halten. Das geht auch nur, wenn die Partner eines Bündnisses bereit sind, für Erfolge und Mißerfolge die Verantwortung zu tragen


    (Zuruf von der CDU/CSU: Und wo ist die SPD?)


    und nicht im nachhinein die angestrebten Ziele zu relativieren. Sie sind eben von Ihrem Ziel, Herr Minister Rexrodt, 100 000 neue Arbeitsplätze zu schaffen, abgerückt. Das wird die Gewerkschaften sehr interessieren. Sie haben das sehr deutlich relativiert.


    (Hartmut Schauerte [CDU/CSU]: Wo ist die SPD?)


    Lesen Sie das Protokoll! Ich weiß nicht, wie ich Sie sonst verstehen könnte.

    Es kann nicht sein, daß man publikumswirksam ein Bündnis schließt, ein Partner sich gutwillig Verpflichtungen zum Lohnverzicht auferlegt und sich dann die andere Seite zurücklehnt und nichts tut.


    (Jürgen Türk [F.D.P.]: Das ist doch Unsinn!)


    Es kann auch nicht sein, daß sich die Arbeitgeberseite nur der Rentabilität verpflichtet fühlt, sozialstaatliche Vorzüge wie Bildungswesen, öffentliche Sicherheit, Rechtssicherheit, Infrastrukturen usw. in aller Selbstverständlichkeit unentgeltlich in Anspruch nimmt und schweigend zu schätzen weiß, aber dann mit geballter Lobbymacht Verantwortung für das Gemeinwohl von sich weist. Dies sage ich nicht nur mit Blick auf die neuen Länder.

    Es kann und darf angesichts der katastrophalen Arbeitsmarktlage nicht sein, daß die Bundesregierung, blockiert von ihrem marktradikalistischen Minderheitspartner,


    (Widerspruch bei der F.D.P.)


    keine Anstrengungen unternimmt, die Verantwortung der Unternehmen einzufordern, auch dem Gemeinwohl verpflichtet zu sein.

    Meine Damen und Herren, die Arbeitnehmer und die Gewerkschaften haben in der Beschäftigungsinitiative Ost alles in ihrer Macht Stehende getan, um Arbeitsplätze zu sichern. Die Arbeitnehmer sind es, die mit Blick auf die Ausbildungsplätze und mit Blick auf die Überlebensfähigkeit ihrer Betriebe das Gemeinwohl im Auge haben. Sie haben Kurzarbeit geleistet und Lohnverzicht geübt. Ja, sie sind sogar Beteiligungen eingegangen, um ihre Arbeitsplätze sichern zu helfen.


    (Beifall bei der SPD und der PDS sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Dagegen gibt das Verhalten so mancher Unternehmer unseren Befürchtungen Nahrung, daß die neuen Länder nach wie vor als verlängerte Werkbank mißbraucht werden.


    (Jürgen Türk [F.D.P.]: Können Sie auch einmal etwas Konkretes kritisieren?)


    Ich rede von den Unternehmern, die sich einst von der Treuhand ein Unternehmen schenken, dann im

    zweiten Schritt den Verlustausgleich vom Steuerzahler bezahlen und das ostdeutsche Unternehmen im dritten Schritt finanziell ausbluten ließen, um zum Schluß die Gesamtvollstreckung zu beantragen.

    Getroffen hat es immer die Arbeitnehmer, wie es jetzt die 150 Mitarbeiter des Leipziger Werkes Hartmann & Braun treffen könnte. Genützt hat es vielen Arbeitgebern der alten Bundesländer, wie es jetzt Hartmann & Braun mit Sitz in Frankfurt und einem ehemaligen Treuhand-Manager als Chef nützen könnte. Diese Firma betreibt nun nach fehlgeschlagenen Internationalisierungsversuchen massiven Stellenabbau und läßt ihre Fehlentscheidung durch den Osten bezahlen, mit dem sie ja ach so solidarisch ist.

    Meine Damen und Herren, ich spreche hier von der gesellschaftlichen Verantwortung der Unternehmen, Verantwortung, die die Bundesregierung einzufordern hat. Es sind Fehlentscheidungen des Managements, es sind bewußte Konkursstrategien zur Sanierung anderer Niederlassungen, es ist die Ausmerzung von Konkurrenten, und es ist der Tunnelblick der Shareholder-value-Verfechter, die die Menschen mit dem Verlust ihres Arbeitsplatzes bitter zu bezahlen haben. Die verfassungsrechtlich verankerte Sozialbindung von Eigentum wird durch diese Strategien mißachtet.

    Angesichts der chronisch schlechten Arbeitsmarktlage und der wachsenden politischen Unzufriedenheit der Menschen ist es an der Zeit, daß die Bundesregierung nicht bloß auf die Selbstheilungskräfte des Marktes und auf scheinheilige Selbstverpflichtungen mancher Arbeitgeber setzt, sondern wirtschaftspolitisch gestaltend eingreift, also ihren Teil des Bündnisses trägt, das sie eingegangen ist. Oder war auch die Bundesregierung scheinheilig?


    (Christel Hanewinckel [SPD]: Schein vielleicht, aber heilig nicht!)


    Man könnte zu diesem Schluß kommen, denn die Gesetzgebung dieser Bundesregierung hat dafür gesorgt, daß die Arbeitslosigkeit statt zu schrumpfen nach jedem Gesetzeswerk mit wohlklingendem Reformgetöse ein Stück angestiegen ist. Und dann beklagen Sie es, Herr Minister.


    (Zuruf von der CDU/CSU: Sachsen-Anhalt!)


    Wie hört sich das dann im Bericht der Bundesregierung an? „Wir haben Teilerfolge erreicht!"

    Meine Damen und Herren der Koalition, diese Teilerfolge, wenn es sie überhaupt gibt, haben nicht Sie erreicht, sondern die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die es ernst meinen mit diesem Bündnis. Verkaufen Sie nicht Erfolge, an denen Sie nicht beteiligt sind!


    (Hartmut Schauerte [CDU/CSU]: Was nicht erreicht worden ist, sind wir; was erreicht worden ist, seid ihr!)


    Nur ein Politikwechsel kann uns hier noch helfen und eine Wende bewirken, die der Beschäftigungs-

    Sabine Kaspereit

    politik den ihr gebührenden Rang einräumt. Wir werden es tun.


    (Beifall bei der SPD, dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der PDS)