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ID1319503500

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Metadaten
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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 13/195 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 195. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 2. Oktober 1997 Inhalt: Erweiterung der Tagesordnung 17573 A Zur Geschäftsordnung Dr. Gregor Gysi PDS 17573 B Rolf Schwanitz SPD 17574 C Jörg van Essen F.D.P. 17575 A Werner Schulz (Berlin) BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 17575 B Joachim Hörster CDU/CSU 17576 B Zusatztagesordnungspunkt 3: Vereinbarte Debatte: Maßnahmen für mehr Beschäftigung in Deutschland . 17577 A in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 10: Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Bundesregierung zur Umsetzung des Aktionsprogramms für Investitionen und Arbeitsplätze sowie des Programms für mehr Wachstum und Beschäftigung - Reformen für Investitionen und Arbeitsplätze (Drucksache 13/8464) 17577 A Dr. Theodor Waigel, Bundesminister BMF 17577 B Rudolf Scharping SPD 17581 C Dr. Wolfgang Schäuble CDU/CSU . . 17584 A Peter Conradi SPD 17585 D Joseph Fischer (Frankfurt) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17589 A Dr. Wolfgang Schäuble CDU/CSU . 17591A, 17598A Dr. Hermann Otto Sohns F.D.P. . . . . 17593 B Oswald Metzger BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 17595A Dr. Barbara Höll PDS 17596A Rudolf Dreßler SPD 17597 D Hans-Peter Repnik CDU/CSU . 17601 C, 17604 A Dr. Peter Struck SPD 17603 C Zusatztagesordnungspunkt 4: Beschlußempfehlung des Ausschusses nach Artikel 77 des Grundgesetzes (Vermittlungsausschuß) zu dem Steuerreformgesetz 1998 (Drucksachen 13/ 7242, 13/7775, 13/8020, 13/8177, 13/ 8178, 13/8326, 13/8465, 13/8466, 13/ 8592) 17604 D in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 5: Beschlußempfehlung des Ausschusses nach Artikel 77 des Grundgesetzes (Vermittlungsausschuß) zu dem Steuerreformgesetz 1999 (Drucksachen 13/ 7480, 13/7917, 13/8022, 13/8023, 13/ 8177, 13/8179, 13/8327, 13/8465, 13/ 8467, 13/8593 [neu]) 17604 D Namentliche Abstimmungen 17605A, B Ergebnisse 17607B, 17612C Tagesordnungspunkt 12: Überweisungen im vereinfachten Verfahren b) Antrag des Bundesministeriums der Finanzen: Entlastung der Bundesregierung für das Haushaltsjahr 1996 - Vorlage der Haushaltsrechnung und Vermögensrechnung des Bundes (Jahresrechnung 1996) (Drucksache 13/7352) 17605 C c) Antrag des Bundesministeriums für Wirtschaft: Rechnungslegung über das Sondervermögen des Bundes „Ausgleichsfonds zur Sicherung des Steinkohleneinsatzes" für das Wirtschaftsjahr 1996 (Drucksache 13/8562) . . . 17605 C d) Antrag der Abgeordneten Rolf Köhne, Eva Bulling-Schröter, Dr. Gregor Gysi und der Gruppe der PDS: Neuordnung und Demokratisierung der Elektrizitätswirtschaft (Drucksache 13/8553) . 17605 C e) Antrag der Abgeordneten Angelika Beer, Amke Dietert-Scheuer, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Unterbindung der Lieferung von Beobachtungs- und Aufklärungsgeräten zur mobilen Grenzüberwachung einschließlich Satellitentelefonen an die Türkei (Drucksache 13/ 8564) 17605D f) Antrag der Abgeordneten Amke Dietert-Scheuer, Angelika Beer, Cem Özdemir und der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Aktive Außenpolitik der Bundesregierung zum Schutz der Menschenrechte in der Türkei (Drucksache 13/8565) 17605 D g) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Bundesregierung zur Überprüfung des Bedarfsplans für die Bundesschienenwege (Drucksache 13/ 8389) 17606 A Zusatztagesordnungspunkt 6: Weitere Überweisung im vereinfachten Verfahren Antrag der Abgeordneten Kristin Heyne, Gila Altmann (Aurich), Albert Schmidt (Hitzhofen) und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Einbeziehung der EU-rechtlich vorgeschriebenen Trassenpreise in das Finanzkonzept für den Transrapid (Drucksache 13/8631) 17606 A Tagesordnungspunkt 13: Abschließende Beratungen ohne Aussprache a) Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wirtschaft zu dem Antrag der Abgeordneten Christoph Matschie, Ernst Bahr, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Umweltverträglichkeitsprüfung bei WismutSanierungsprojekten (Drucksachen 13/ 2651, 13/5863) 17606B b) Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wirtschaft zu dem Antrag der Abgeordneten Eva BullingSchröter, Dr. Ruth Fuchs, weiterer Abgeordneter und der Gruppe der PDS: Ausweitung des Sanierungsauftrages der Wismut GmbH (Drucksachen 13/ 4836, 13/5864) 17606 C c bis e) Beratung der Beschlußempfehlungen des Petitionsausschusses: Sammelübersichten 238, 239 und 241 zu Petitionen (Drucksachen 13/8566, 13/8567, 13/ 8569) 17606 C Zusatztagesordnungspunkt 7: Weitere abschließende Beratungen ohne Aussprache Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wirtschaft zu der Verordnung der Bundesregierung: Aufhebbare Neunundreißigste Verordnung zur Änderung der Außenwirtschaftsverordnung (Drucksachen 13/7916, 13/ 8095 Nr. 2, 13/8637) 17607 A Zusatztagesordnungspunkt 9: Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu der Verordnung der Bundesregierung: Zustimmungsbedürftige Verordnung über den Klärschlamm-Entschädigungsfonds (Drucksachen 13/8292, 13/8507 Nr. 2.1, 13/ 8646) 17607 A Tagesordnungspunkt 11: Erste Beratung des von den Abgeordneten Hans Martin Bury, Ernst Schwanhold, weiteren Abgeordneten und der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Regelung von Unternehmensübernahmen (Übernahmegesetz) (Drucksache 13/8164) . . 17609 C Hans Martin Bury SPD 17609 D Dr. Wolfgang Freiherr von Stetten CDU/ CSU 17614 D Margareta Wolf (Frankfurt) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17616B Rainer Funke F D P. 17617 C Dr. Barbara Höll PDS 17618 C Hansgeorg Hauser, Parl. Staatssekretär BMF 17619 D Hans Michelbach CDU/CSU 17621 C Zusatztagesordnungspunkt 8: Aktuelle Stunde betr. Konsequenzen für die Drogenpolitik in der Bundesrepublik nach der Schweizer Volksabstimmung 17623 A Rezzo Schlauch BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 17622 D Roland Sauer (Stuttgart) CDU/CSU . . 17623D Gudrun Schaich-Walch SPD 17625 A Sabine Leutheusser-Schnarrenberger F.D.P. 17626B Ulla Jelpke PDS 17627 C Hubert Hüppe CDU/CSU 17628 B Angelika Mertens SPD 17629 C Monika Knoche BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 17630 C Beatrix Philipp CDU/CSU 17631 C Dr. Hans-Hinrich Knaape SPD 17633 A Johannes Singer SPD 17633 D Eduard Lintner, Parl. Staatssekretär BMI 17635A Nächste Sitzung 17637 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten 17639 *A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen 17639 *D 195. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 2. Oktober 1997 Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlagen zum Stenographischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Antretter, Robert SPD 2. 10. 97 Beck (Köln), Volker BÜNDNIS 2. 10. 97 90/DIE GRÜNEN Dr. Bergmann-Pohl, CDU/CSU 2. 10. 97 Sabine Böttcher, Maritta PDS 2. 10. 97 Borchert, Jochen CDU/CSU 2. 10. 97 Duve, Freimut SPD 2. 10. 97 Faße, Annette SPD 2. 10. 97 Formanski, Norbert SPD 2. 10. 97 Francke (Hamburg), CDU/CSU 2. 10. 97 Klaus Friedhoff, Paul K. F.D.P. 2. 10. 97 Fuchs (Verl), Katrin SPD 2. 10. 97 Geiger, Michaela CDU/CSU 2. 10. 97 Genscher, Hans-Dietrich F.D.P. 2. 10. 97 Graf (Friesoythe), Günter SPD 2. 10. 97 Dr. Haussmann, Helmut F.D.P. 2. 10. 97 Heyne, Kristin BÜNDNIS 2. 10. 97 90/DIE GRÜNEN Hoffmann (Chemnitz), SPD 2. 10. 97 Jelena Dr. Kinkel, Klaus F.D.P. 2. 10. 97 Dr. Kohl, Helmut CDU/CSU 2. 10. 97 Kühn-Mengel, Helga SPD 2. 10. 97 Dr. Graf Lambsdorff, F.D.P. 2. 10. 97 Otto Lenzer, Christian CDU/CSU 2. 10. 97 Dr. Lippold (Offenbach), CDU/CSU 2. 10. 97 Klaus W. Dr. Luft, Christa PDS 2. 10. 97 Marten, Günter CDU/CSU 2. 10. 97 * Marx, Dorle SPD 2. 10. 97 Möllemann, Jürgen W. F.D.P. 2. 10. 97 Dr. Paziorek, Peter CDU/CSU 2. 10. 97 Dr. Pflüger, Friedbert CDU/CSU 2. 10. 97 Poppe, Gerd BÜNDNIS 2. 10. 97 90/DIE GRÜNEN Dr. Probst, Albert CDU/CSU 2. 10. 97 Reschke, Otto SPD 2. 10. 97 Richwien, Roland CDU/CSU 2. 10. 97 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Rochlitz, Jürgen BÜNDNIS 2. 10. 97 90/DIE GRÜNEN Dr. Rüttgers, Jürgen CDU/CSU 2. 10. 97 Schoppe, Waltraud BÜNDNIS 2. 10. 97 90/DIE GRÜNEN Schultz (Köln), Volkmar SPD 2. 10. 97 Seibel, Wilfried CDU/CSU 2. 10. 97 Dr. Stadler, Max F.D.P. 2. 10. 97 Terborg, Margitta SPD 2. 10. 97 Thönnes, Franz SPD 2. 10. 97 Wettig-Danielmeier, Inge SPD 2. 10. 97 Dr. Wittmann, Fritz CDU/CSU 2. 10. 97 Wohlleben, Verena SPD 2. 10. 97 Zapf, Uta SPD 2. 10. 97 Zierer, Benno CDU/CSU 2. 10. 97 *) für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Der Bundesrat hat in seiner 716. Sitzung am 26. September 1997 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen zuzustimmen bzw. einen Antrag gemäß Artikel 77 Abs. 2 GG nicht zu stellen: - Gesetz zur Änderung des Grundgesetzes (Artikel 28 und 106) - Zweites Gesetz zur Änderung des Seefischereigesetzes - Drittes Gesetz zur Änderung des Sechsten Buches Sozialgesetzbuch (Drittes SGB VI - Anderungsgesetz - 3. SGB VI - ÄndG) - Gesetz über die Spende, Entnahme und Übertragung von Organen (Transplantationsgesetz - TPG) - Gesetz zur Verlagerung des Sitzes des Bundesverwaltungsgerichts von Berlin nach Leipzig - Gesetz über die Anwendung von Normen für die Übertragung von Fernsehsignalen (Fernsehsignalübertragungs-Gesetz - FÜG) - Gesetz zu dem Vertrag vom 21. Dezember 1993 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Österreich über den Durchgangsverkehr von Exekutivorganen und die Durchbeförderung von Häftlingen - Gesetz zu dem Europa-Abkommen vom 10. Juni 1996 zur Gründung einer Assoziation zwischen den im Rahmen der Europäischen Union handelnden Europäischen Gemeinschaften und ihren Mitgliedstaaten einerseits und der Republik Slowenien andererseits - Gesetz über Bodenabfertigungsdienste auf Flugplätzen Der Vorsitzende des folgenden Ausschusses hat mitgeteilt, daß der Ausschuß gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absieht: Auswärtiger Ausschuß - Unterrichtung durch die Delegation der Interparlamentarischen Gruppe der Bundesrepublik Deutschland über die 96. Interparlamentarische Konferenz vom 16. bis 21. September 1996 in Peking - Drucksachen 13/6189, 13/6760 Nr. 1.2 - Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über die Tätigkeit des Europarats für die Zeit vom 1. Januar bis 30. Juni 1996 - Drucksachen 13/6195, 13/6589 Nr. 1 - - Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Parlamentarischen Versammlung des Europarates über die Tagung der Parlamentarischen Versammlung des Europarates vom 23. bis 27. September 1996 in Straßburg und die Debatte der Erweiterten Parlamentarischen Versammlung über die Aktivitäten der OECD am 25. September 1996 - Drucksachen 13/6576, 13/6858 Nr. 1 —
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Hermann Otto Solms


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (F.D.P.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Herr Kollege Metzger, Sie wissen ganz genau, daß wir nur vom Haushaltsjahr 1998 gesprochen haben,

    (Lachen beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

    daß der Euro 1998 noch gar nicht da ist und daß der Bundesbankgewinn 1998 diesen Zwecken voll zur Verfügung steht.
    Zur ersten Frage nach den Zinsen: Daß die Zinsen steigen, mag ja sein. Im Moment kündigen sich aber keine Zinserhöhungen an. Aber selbst wenn Zinserhöhungen eintreten würden, wäre im nächsten Jahr einschließlich des Zuschusses aus der Bundesbank die Tilgungsrate voll gesichert, auch wenn wir so vorgehen. Deswegen ist das ein ganz seriöses Vorhaben.

    (Beifall bei der F.D.P. und der CDU/CSU)

    Es bleibt bei grundsätzlich unterschiedlichen Auffassungen von Opposition und Koalition. Die Koalition tritt geschlossen für eine angebotsorientierte Politik ein. Wir wollen die Rahmenbedingungen für Beschäftigung so erleichtern, daß die Arbeitsplätze in Deutschland wieder in einen aussichtsreichen Wettbewerb mit anderen Standorten treten. Wir wollen die Arbeitsplätze nicht ins Ausland oder in die Schwarzarbeit verdrängen. Durch eine nachfrageorientierte Politik allein - dies ist die Philosophie der Opposition -

    (Rudolf Scharping [SPD]: Falsch!)

    können wir das nicht erreichen; denn wir wissen gar nicht, worauf sich die Nachfrage richtet, ob sie sich auf den Einkauf von in Deutschland hergestellten Produkten oder auf andere Dinge richtet. Wir müssen also beides miteinander verbinden: durch die Verbesserung der Angebotsbedingungen gleichzeitig mehr Nachfrage schaffen - das heißt, Lohnkosten und Lohnzusatzkosten senken - und direkte Steuern senken. Dann erst werden wir das erreichen, was wir vorhaben.
    Der zweite grundsätzliche Unterschied zwischen Opposition und Koalition ist der, daß die SPD das Geld soweit wie möglich beim Staat belassen will.

    (Rudolf Scharping [SPD]: Falsch!)

    Wir wollen demgegenüber den Bürgern soviel wie möglich von dem Geld, das sie verdienen, in ihren Taschen belassen und ihnen nur soviel, wie dringend notwendig ist, um die staatlichen Aufgaben zu erfüllen, durch Steuern und Abgaben nehmen. Daß wir sagen, je mehr die Bürger arbeiten und je mehr sie verdienen, desto mehr soll es sich für sie lohnen, zeigt unser Vertrauen in das verantwortungsvolle Verhalten der Bürger und in ihre Leistungskräfte. Deswegen können wir auf Dauer keine Steuer- und Abgabenbelastung, die über 50 Prozent hinausgeht, ertragen.

    (Beifall bei der F.D.P. und der CDU/CSU)

    Meine Damen und Herren, ich will abschließend sagen: Die Senkung des Solidarzuschlags ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg grundsätzlicher Strukturreformen. Die Koalition geht diesen Schritt geschlossen, einmütig und entschlossen. Wir sind spätestens seit heute wieder in der Offensive. Sie sind von diesem Schritt überrascht; ich verstehe das. Aber Sie werden sich damit auseinandersetzen müssen.

    (Beifall bei der F.D.P. sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Es bleibt nämlich nicht dabei. Es wird nun Schritt für Schritt weitergehen: Wir werden das Sexualstrafrecht verschärfen und die Strafrechtsreform über die Bühne bringen. Wir werden uns an eine umfassende Bildungsreform heranmachen.

    (Dr. Uwe Küster [SPD]: Am Ende dieser Regierungsperiode bleibt ein riesiger Reformstau!)

    Wir werden die Energiekosten für die Wirtschaft durch eine Reform des Energiewirtschaftsrechtes senken. Wir werden das Wettbewerbsrecht und die

    Dr. Hermann Otto Sohns
    Kapitalmarktbedingungen für Investitionen von jungen Unternehmen verbessern. Es gibt eine Fülle von Maßnahmen. Wir lassen uns von Ihnen dabei nicht aufhalten. Der Reformzug fährt weiter.
    Vielen Dank.

    (Beifall bei der F.D.P. und der CDU/CSU)



Rede von Hans-Ulrich Klose
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das Wort hat die Kollegin Dr. Barbara Höll, PDS.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Barbara Höll


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (PDS)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Wir sprechen hier eigentlich zum Ergebnis des Vermittlungsausschusses über die Steuerreform 1998/99 und darüber, wie Herr Waigel heute nacht eine schöne Erleuchtung hatte.
    Wir sind noch in den Haushaltswochen, in der Haushaltsdiskussion für 1998, wo wir absolute Finanzierungslöcher haben. Alle Koalitionäre warten wie die Kaninchen vor der Schlange, was denn die Steuerschätzung im November bringen wird. Wir sind im Haushaltsvollzug für dieses Jahr, wo wir ein Defizit von etwa 20 Milliarden DM zu erwarten haben.
    Aber Herr Waigel hatte heute nacht die Erleuchtung und hat seine Kollegen davon überzeugt, daß man trotz alledem den Solidaritätszuschlag im nächsten Jahr senken kann. Er hat sogar entdeckt, wie man das Ganze finanzieren kann, nämlich durch die Streckung des Erblastentilgungsfonds. Ich muß sagen, mich erinnert das alles etwas an das Grimmsche Märchen: Goldesel, streck dich, Tischlein, deck dich, Knüppel aus dem Sack.

    (Beifall bei der PDS)

    Zur Streckung des Erblastentilgungsfonds: Die Zinsen werden weiter bezahlt, aber die Tilgung wird bewußt verlängert. Risiken, wie sie eben der Herr Kollege Metzger aufgezeigt hat, werden bewußt zur Seite geschoben. Das ist eine mehr als abenteuerliche Haushaltspolitik - und dies auf einem Schuldenberg von über 2 Billionen DM, auf dem die Bundesrepublik und alle Bürgerinnen und Bürger, egal welchen Alters, sitzen, den Herr Waigel als am längsten amtierender Bundesfinanzminister wesentlich mitverschuldet hat.
    Jede Sekunde - schauen Sie auf die Uhr! - erhöht sich die Verschuldung der öffentlichen Hand der Bundesrepublik Deutschland um 3171 DM, also, indem ich diesen Satz spreche, schon locker um mehr als 10 000 bis 15 000 DM. Das muß man sich einmal vorstellen!
    Auf dieser Grundlage wollen Sie aber den Soli-Zuschlag senken und sagen: Das kann man auch; denn die Tilgung muß ja nicht eher erfolgen. Das heißt aber im Klartext: Sie wollen sicherstellen, daß die Banken in dem von Ihnen veranschlagten Zeitraum Zinsen kassieren können, auf alle Fälle länger, als es nötig wäre.

    (Beifall bei der PDS)

    Der Goldesel, Herr Waigel, hat im Unterschied zu Ihnen tatsächlich Gold abgesondert. Sie versuchen nur hilflos, nach Gold zu greifen. Dabei machen Sie noch eine Politik nach dem Versuch „Tischlein, deck dich" in konsequenter Fortführung Ihrer Klientelpolitik seit 1982. Ich muß sagen, Sie haben eine Steuerpolitik zu verantworten, die in vehementer Weise die Unternehmer und die Höchstverdienenden in diesem Lande entlastet hat.
    Ich erinnere nur an das Standortsicherungsgesetz 1993 und an die Abschaffung der Vermögensteuer in diesem Jahr. Das gesamte Steuerkonzept diente nur dazu, diejenigen zu entlasten, die Ihrer Meinung nach Leistungsträger sind. Diese sind bei Ihnen immer alle männlich; aber das nur nebenbei. Das Wort Leistungsträger wurde mit einem neuen Inhalt erfüllt: Es geht nicht um die Arbeiter und Arbeiterinnen, um Krankenschwestern, Lehrer und Lehrerinnen und Bauarbeiter; es geht um diejenigen Menschen, die viel Geld haben. Das setzen Sie mit Leistung gleich.

    (Beifall bei der PDS)

    Personen mit hohem Einkommen und Bezieher höchster Einkommen wollen Sie entlasten.

    (Unruhe)

    Das Gesamtsteuerkonzept ist erst einmal im Bundesrat gescheitert. Also versuchen Sie es mit dem Soli-Zuschlag. Bei einem zu versteuernden Jahreseinkommen von 30 000 DM bedeutet das für 1998 bei einem zu zahlenden Steuerbetrag von 2880 DM eine Ersparnis von 60 DM. Wenn man das auf zwölf Monate umlegt, bleiben dank Ihrer Senkung monatlich bei einer vierköpfigen Familie nicht sehr viele Mehreinnahmen.

    (Unruhe)