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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 13/180 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 180. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 11. Juni 1997 Inhalt: Erweiterung der Tagesordnung 16157 A Begrüßung des Außenministers der Republik Polen 16157 B Tagesordnungspunkt 1: a) Abgabe einer Erklärung durch die Bundesregierung zum Europäischen Gipfel 16157 B b) Antrag der Fraktion der SPD: Zur Tagung des Europäischen Rates in Amsterdam am 16./17. Juni 1996 (Drucksache 13/7897) 16157 B c) Antrag der Abgeordneten Dr. Klaus W. Lippold (Offenbach), Wilhelm Dietzel, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Birgit Homburger, Günther Bredehorn, Dr. Rainer Ortleb und der Fraktion der F.D.P.: Keine neuen bürokratischen Verfahren auf EU-Ebene (Drucksache 13/7060) 16157 B d) Antrag der Abgeordneten Michaele Hustedt, Christian Sterzing, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Ökologisierung der Europäischen Verträge (Drucksache 13/7822) 16157 C e) Antrag der Abgeordneten Manfred Such, Christian Sterzing, Volker Beck (Köln) und der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Maastricht II: Wege zu einer politischen Union mit bürgerrechtlichem Fundament und demokratischen Strukturen in der Justiz- und Innenpolitik (Drucksache 13/7824) . . 16157 D f) Antrag des Abgeordneten Christian Sterzing und der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Demokratische Reformen auf dem Weg zu einer politischen Union - die zentrale Aufgabe der Regierungskonferenz (Drucksache 13/ 7823) 16157 D g) Antrag der Abgeordneten Christian Sterzing, Angelika Beer, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Die Europäische Union muß zum Motor für eine zivile Außenpolitik werden (Drucksache 13/ 7825) 16158 A h) Antrag der Abgeordneten Andrea Gysi, Manfred Müller (Berlin), weiterer Abgeordneter und der Gruppe der PDS: Durchführung einer Volksabstimmung über die Teilnahme der Bundesrepublik an der vom Maastrichter Vertrag beschlossenen Europäischen Währungsunion und die Ratifizierung der Ergebnisse der Regierungskonferenz zur Überprüfung und Revision des Vertrages über die Europäische Union (Drucksache 13/7307) 16158 A in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 1: Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und F.D.P.: Zum Abschluß der Konferenz zur Überprüfung des Vertrages von Maastricht (Drucksache 13/7901) . 16158 B Dr. Klaus Kinkel, Bundesminister AA . . 16158 B Heidemarie Wieczorek-Zeul SPD . . . . 16162 A Rudolf Seiters CDU/CSU 16166 A Christian Sterzing BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 16169 A Dr. Helmut Haussmann F.D.P 16170 C Manfred Müller (Berlin) PDS 16173 A Dr. Gerd Müller CDU/CSU 16174 D Dr. Norbert Wieczorek SPD 16176 C Kristin Heyne BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 16179 D Sabine Leutheusser-Schnarrenberger F.D.P. 16181 B Dr. Gero Pfennig CDU/CSU 16182 D Dr. Jürgen Meyer (Ulm) SPD 16184 D Dr. Gerd Müller CDU/CSU 16186 B Franz Peter Basten CDU/CSU 16168 D Tagesordnungspunkt 2: Fragestunde (Drucksache 13/7853 vom 6. Juni 1997) 16188 D Rückgang der Behandlungskosten für Rücken- und Wirbelsäulenschäden durch die präventiven Gymnastik-Programme der Allgemeinen Ortskrankenkassen MdlAnfr 3 Lydia Westrich SPD Antw PStS'in Dr. Sabine Bergmann-Pohl BMG 16189 A ZusFr Lydia Westrich SPD 16189 B Militärische Invasion des NATO-Mitglieds Türkei in die UN-Kurden Schutzzone MdlAnfr 6, 7 Gernot Erler SPD Antw StMin Helmut Schäfer AA 16189 D, 16190 C ZusFr Gernot Erler SPD . . . . 16189D, 16190 C ZusFr Amke Dietert-Scheuer BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 16191 B Verweigerung des Einreisevisums für die Eltern des in Hannover durch einen Schuß aus der Dienstwaffe eines Polizeibeamten getöteten Türken Halim Dener durch die deutsche Botschaft in Ankara MdlAnfr 8, 9 Dr. Helmut Lippelt BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 16191 C Antw StMin Helmut Schäfer AA 16191 C, 16192 C ZusFr Dr. Helmut Lippelt BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16192 D ZusFr Peter Conradi SPD 16192 B Neukonzeption des in Oldenburg ansässigen Bundesinstituts für ostdeutsche Kultur und Geschichte MdlAnfr 12 Dietmar Schütz (Oldenburg) SPD Antw PStSekr Eduard Lintner BMI . . . 16193 B ZusFr Dietmar Schütz (Oldenburg) SPD . 16193 C Rückübernahmeabkommen mit dem Libanon; Duldungspraxis des Landeseinwohneramtes Berlin gegenüber palästinensischen Flüchtlingen aus dem Libanon MdlAnfr 13, 14 Amke Dietert Scheuer BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Antw PStSekr Eduard Lintner BMI 16193 D, 16194 C ZusFr Amke Dietert Scheuer BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 16193D, 16194 D ZusFr Dr. Angelika Köster-Loßack BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . 16194 B, 16195 A Schließung von Bahnpolizeiposten in Bayern, insbesondere in Landshut, im Zuge der Neustrukturierung des Bundesgrenzschutzes MdlAnfr 15 Horst Kubatschka SPD Antw PStSekr Eduard Lintner BMI . . 16195 B ZusFr Horst Kubatschka SPD 16195 C Zukunft der Mauergedenkstätte und Gedenkstätte für die Opfer des Zweiten Weltkriegs und der deutschen Teilung (Kohlhoff-Entwurf) in Berlin MdlAnfr 16, 17 Markus Meckel SPD Antw PStSekr Eduard Lintner BMI 16196 A, 16196 A ZusFr Markus Meckel SPD 16196 B ZusFr Peter Conradi SPD 16196 C Aufträge, insbesondere Berateraufträge, der Bundesregierung an das Architekturbüro L. in den Jahren 1980 bis 1995; Benachrichtigung des Architekten über diese Anfrage MdlAnfr 26, 27 Peter Conradi SPD Antw PStSekr Dr. Heinrich L. Kolb BMWi 16197 C, 16198 C ZusFr Peter Conradi SPD . . . 16198 A, 16198 C Ausnahmegenehmigung für den Betrieb eines mit nur zwei Mann besetzten Schleppers MdlAnfr 34 Konrad Kunick SPD Antw PStSekr Johannes Nitsch BMV . . 16199 B Lärmschutzmaßnahmen an der B10, insbesondere Nachbesserungen am Queichheimer Trog und in Höhe der Gemeinde Siebeldingen MdlAnfr 35, 36 Heinz Schmitt (Berg) SPD Antw PStSekr Johannes Nitsch BMV 16199B, 16199 C ZusFr Heinz Schmitt (Berg) SPD 16199C, 16199 D Zusatztagesordnungspunkt 2: Aktuelle Stunde betr. Haltung der Bundesregierung zu Äußerungen ihrer Mitglieder über erneute Sparmaßnahmen bei den Sozialausgaben sowie Verschiebungen von Finanzmitteln zwischen den S ozialversicherungsträgern 16200 A Marieluise Beck (Bremen) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16200 B Horst Günther, Parl. Staatssekretär BMA 16201 B Ottmar Schreiner SPD 16201 D Dr. Hermann Kues CDU/CSU 16203 A Doris Barnett SPD 16203 C Ulrich Heinrich F D P. 16204 B Dr. Gregor Gysi PDS 16205 A Andrea Fischer (Berlin) BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 16206 D Franz Thönnes SPD 16208 A Hans Büttner (Ingolstadt) SPD 16209 A Nächste Sitzung 16210 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . 16211 * A Anlage 2 Investitionen gem. Richtlinien über die Anlage und den Bau von Straßen für militärische Schwerstfahrzeuge in Sachsen seit 1990; Kosten, insbesondere Anteil des Bundes MdlAnfr 1, 2 - Drs 13/7853 Dr. Winfried Wolf PDS SchrAntw PStSekr Bernd Wilz BMVg . . 16211 *B Anlage 3 Stärkere Berücksichtigung mittelständischer Baubetriebe bei der Errichtung der Bundesbauten in Berlin; Einhaltung der Mindestlöhne und Verhinderung der illegalen Beschäftigung MdlAnfr 4, 5 - Drs 13/7853 Wolfgang Behrendt SPD SchrAntw PStSekr Joachim Günther BMBau 16211* D Anlage 4 Darstellung der organisierten Kriminalität in einem jährlichen Bericht der Bundesregierung; Bekämpfung von Korruption in Verwaltung und Strafverfolgungsbehörden; Rechtmäßigkeitsprüfung von Einzahlungen und Investitionen MdlAnfr 10, 11 - Drs 13/7853 Benno Zierer CDU/CSU SchrAntw PStSekr Eduard Lintner BMI . 16212* B Anlage 5 Notwendigkeit der Vorlage eines Nachtragshaushalts bei Verkauf von TelekomAktien an die Kreditanstalt für Wiederaufbau MdlAnfr 18, 19 - Drs 13/7853 Karl Diller SPD SchrAntw PStSekr in Irmgard Karwatzki BMF 16213* A Anlage 6 Beachtung der Kreditobergrenze nach Artikel 115 des Grundgesetzes beim Verkauf von Telekom-Aktien an die Kreditanstalt für Wiederaufbau (sog. Parklösung) MdlAnfr 20, 21 - Drs 13/7853 Manfred Hampel SPD SchrAntw PStSin Irmgard Karwatzki BMF 16213* C Anlage 7 Übernahme von Goldbeständen und Devisenreserven der Staatsbank der DDR durch die Deutsche Bundesbank 1990; Entwicklung des D-Mark-Bargeldumlaufs im Ausland seit 1990 und Anteil am Gesamtumlauf MdlAnfr 22, 23 - Drs 13/7853 Dr. Uwe-Jens Rössel PDS SchrAntw PStSekr'in Irmgard Karwatzki BMF 16213* C Anlage 8 Reduzierung des Defizits bei den Hermes-bürgschaften; Wirkung der Umstellung der Hermes-Deckungen zwischen alten und neuen Bundesländern MdlAnfr 24, 25 - Drs 13/7853 Erich G. Fritz CDU/CSU SchrAntw PStSekr Dr. Heinrich L. Kolb BMWi 16214* A Anlage 9 Anteil der an das Alcatel SEL-Werk Mannheim fließenden Mittel aus der EU-Gemeinschaftsinitiative KONVER für das Land Baden-Württemberg 1993 bis 1999 MdlAnfr 28, 29 - Drs 13/7853 Dr. Egon Jüttner CDU/CSU SchrAntw PStSekr Dr. Heinrich L. Kolb BMWi 16214* C Anlage 10 Aufhebung der kartellrechtlichen Freistellung von Demarkationsabsprachen und ausschließlichen Wegerechten für die Trinkwasserversorgung; Anpassung an EG-Richtlinien MdlAnfr 30, 31 - Drs 13/7853 Susanne Kastner SPD SchrAntw PStSekr Dr. Heinrich L. Kolb BMWi 16214* D Anlage 11 Ziele der Ausbaggerung der Donau im Streckenabschnitt „Bürgerfeld" bei Vilshofen; Prognosen über das Transportaufkommen auf der Donau nach Beendigung des Bürgerkriegs im ehemaligen Jugoslawien MdlAnfr 32, 33 - Drs 13/7853 Brunhilde Irber SPD SchrAntw PStSekr Johannes Nitsch BMV 16215* A 180. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 11. Juni 1997 Beginn: 14.00 Uhr
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    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bahr, Ernst SPD 11. 6. 97 Berger, Hans SPD 11. 6. 97 Blunck, Lilo SPD 11. 6. 97 Gansel, Norbert SPD 11. 6. 97 Ibrügger, Lothar SPD 11. 6. 97 * * Imhof, Barbara SPD 11. 6. 97 Jung (Limburg), Michael CDU/CSU 11. 6. 97 Lemke, Steffi BÜNDNIS 11. 6. 97 90/DIE GRÜNEN Dr. Probst, Albert CDU/CSU 11. 6. 97 * Dr. Schmidt-Jortzig, F.D.P. 11. 6. 9.7 Edzard Schultz (Everswinkel), SPD 11. 6. 97 Reinhard Seuster, Lisa SPD 11. 6. 97 Wallow, Hans SPD 11. 6. 97 Wieczorek (Duisburg), SPD 11. 6. 97 Helmut *für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates * *für die Teilnahme an Sitzungen der Nordatlantischen Versammlung Anlage 2 Antwort des Parl. Staatssekretärs Bernd Wilz auf die Fragen des Abgeordneten Dr. Winfried Wolf (PDS) (Drucksache 13/7853 Fragen 1 und 2): Welche Vorhaben im militärischen Interesse an der zivilen Infrastruktur gemäß den Richtlinien des Bundesministeriums für Verkehr für die Anlage und den Bau von Straßen für militärische Schwerlastfahrzeuge (RABS) wurden seit 1990 im Freistaat Sachsen verwirklicht, und wie hoch beziffert sich die Investitionssumme dieser Vorhaben? Welchen Anteil an dieser Investitionssumme trug die Bundesregierung und wie verteilt sich der übrige Betrag? Zu Frage 1: Seit 1990 wurden im Freistaat Sachsen nachstehende Maßnahmen der zivilen Infrastruktur von militärischem Interesse fertiggestellt: 1. Ausbau der Zufahrt zur Bw-Liegenschaft Zeithain Gesamtkosten: 437 TDM Kostenverteilung: Bundeswehr 397 TDM Baulastträger Gemeinde (Zeithain) 40 TDM Anlagen zum Stenographischen Bericht 2. Ausbau der Zufahrt zur Bw-Liegenschaft Lohmen Gesamtkosten: 634 TDM Kostenverteilung: Bundeswehr 634 TDM 3. Ausbau einer Zufahrt zur Bw-Liegenschaft Schneeberg Gesamtkosten: 3 360 TDM Kostenverteilung: Bundeswehr 1 121 TDM Fördermittel Land 1 707 TDM Baulastträger Gemeinde 532 TDM 4. Eine weitere Straßenbaumaßnahme befindet sich in Bauausführung und wird in 1997 fertiggestellt: Ausbau der Zufahrt zur Bw-Liegenschaft Zeithain (Baulastträger Gemeinde Gohlis) Gesamtkosten: 1 430 TDM Kostenverteilung: Bundeswehr 1 430 TDM Kostenerstattung per 31. Mai 1997: 1 204 TDM (Abschlagszahlungen) Zu Frage 2: Investitionssumme aller Vorhaben einschließlich des noch nicht abgeschlossenen Ausbaus in Zeithain 5 861 TDM davon: Bund (Bundesministerium der Verteidigung, Bundesministerium für Verkehr) 3 582 TDM 61,1 % Fördermittel Land 1 707 TDM 29,1 % Baulastträger Gemeinden 572 TDM 9,8 % Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Joachim Günther auf die Fragen des Abgeordneten Wolfgang Behrendt (SPD) (Drucksache 13/7853 Fragen 4 und 5): In welchem Maße werden mittelständische deutsche Baubetriebe bei der Errichtung der Bundesbauten in Berlin berücksichtigt, und welche Möglichkeiten sieht die Bundesregierung, etwa durch kleinteilige Vergabe, diesen Anteil zu erhöhen? Durch welche Maßnahmen wird die Bundesregierung die Einhaltung von Mindestlöhnen auf den Baustellen des Bundes in Berlin durchsetzen und illegale Beschäftigung effektiv verhindern? Zu Frage 4: Die Bundesbaugesellschaft Berlin mbH, die Bundesbaudirektion und die Oberfinanzdirektion Berlin, die bei der Realisierung der Vorhaben des Bundes in Berlin mitwirken, haben im Jahr 1996 jeweils mehr als 2/3 der Bauaufträge an mittelständische Unternehmen vergeben. Die Bundesregierung hat die Möglichkeiten für Auftragserteilungen an den Mittelstand durch den Kabinettbeschluß vom 9. April 1997 weiter verbessert. Die Bundesbauverwaltungen wurden durch Erlaß vom 30. Mai 1997 zur Umsetzung dieses Beschlusses verpflichtet. Zu Frage 5: Auf den Baustellen des Bundes in Berlin hat das Bundesministerium für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau bei den bei der Herrichtung der Parlaments- und Regierungsbauten beteiligten Stellen darauf hingewirkt, verstärkt Kontrollen durchzuführen, um vor allem die Einhaltung des ArbeitnehmerEntsendegesetzes zu gewährleisten. So werden dort sowohl von der Bundesbaudirektion und der Oberfinanzdirektion Berlin als auch der Bundesbaugesellschaft Berlin mbH, wo immer möglich, Einlaßkontrollen teilweise auch Auslaßkontrollen durchgeführt und es müssen Baustellenausweise getragen werden. Dabei werden auch die Sozialversicherungsausweise der Mitarbeiter überprüft. Bei festgestellten Verstößen gegen gesetzliche Vorschriften, insbesondere auch des Arbeitnehmer-Entsendegesetzes, sind Auftragssperren vorgesehen. Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Eduard Lintner auf die Fragen des Abgeordneten Benno Zierer (CDU/CSU) (Drucksache 13/7853 Fragen 10 und 11): Wie bewertet die Bundesregierung den Vorschlag, daß sie angesichts der sich sehr stark steigernden Aktivitäten und des außerordentlichen Gefahrenpotentials der Organisierten Kriminalität (O. K.) für das Staatswesen und die Wirtschaft jährlich dem Deutschen Bundestag einen Bericht zur inneren Sicherheit erstattet, und welche Maßnahmen plant sie zur Bekämpfung der laut Medienberichten im Zusammenhang mit der O. K. immer stärker auftretenden Korruption in der Verwaltung und sogar in den Strafverfolgungsbehörden? Ist die Bundesregierung zur Aufdeckung und Verfolgung von Straftaten gerade im Rahmen der O. K. - z. B. bei der Bekämpfung der Geldwäsche oder der Anlage oder Investition unrechtmäßig oder verbrecherisch erworbener Mittel - bereit, auf die gesetzliche Verankerung einer Beweislastumkehr hinzuwirken, die vom Einzahler/Anleger/Investor den Nachweis der Rechtmäßigkeit des Erwerbs der Mittel verlangt? Zu Frage 10: Berichte zur Inneren Sicherheit werden von der Bundesregierung dem Deutschen Bundestag und seinen Ausschüssen (z. B. Innenausschuß, Parlamentarische Kontrollkommission) regelmäßig und anlaßbezogen erstattet. Der Schwerpunkt bei der Bekämpfung von Korruption und Korruptionsansätzen in der Verwaltung liegt in der konsequenten Anwendung des geltenden Rechts und in organisatorischen Maßnahmen, mit denen die Korruption verhindert, erschwert oder eingeschränkt werden kann. Die Instrumente hierfür werden gegenwärtig von der Bundesregierung aufgrund des gemeinsamen Maßnahmenkatalogs des Bundesministeriums des Innern und des Bundesministeriums der Justiz vom 20. März 1996 erarbeitet. Der von der Bundesregierung eingebrachte Entwurf eines Gesetzes zur Bekämpfung der Korruption enthält straf- und dienstrechtliche Regelungen. Im Bericht des Strafrechts sieht der Entwurf der Bundesregierung als wesentliche Neuerung die Einfügung eines neuen Abschnitts in das Strafgesetzbuch über „Straftaten gegen den Wettbewerb" vor. In den neuen Abschnitt wird die bisher in § 12 UWG enthaltene Vorschrift über die aktive und passive Bestechung im geschäftlichen Verkehr aufgenommen (§ 299 StGB-E.) und darüber hinaus mit § 298 StGBE. ein neuer Straftatbestand gegen „Wettbewerbsbeschränkende Absprachen bei Ausschreibungen" eingefügt. Die Straftatabestände der §§ 331 ff. StGB (Vorteilsannahme und Vorteilsgewährung sowie Bestechlichkeit und Bestechung) erfahren eine Erweiterung dahingehend, daß nunmehr auch Zuwendungen an einen Dritten eine Strafbarkeit begründen können. Darüber hinaus wird im Rahmen des § 331 StGB (Vorteilsannahme) und des § 333 StGB (Vorteilsgewährung) durch die neu geschaffene Formulierung „für die Dienstausführung" der Unmittelbarkeitszusammenhang zwischen der Diensthandlung und der Vorteilsgewährung gelockert und damit sichergestellt, daß auch das bislang straflose sog. „Anfüttern" strafrechtlich erfaßt ist. Um eine effektive Gewinnabschöpfung sowohl bei den Straftaten der Bestechung und Bestechlichkeit im geschäftlichen Verkehr (§ 299 StGB-E.) als auch bei der Bestechlichkeit und Bestechung von Amtsträgern (§§ 332, 334 StGB) sicherzustellen, sieht der Entwurf (nunmehr) auch die Möglichkeit der Anordnung des erweiterten Verfalls (§ 73 d StGB) und - beschränkt auf die Fälle der (aktiven) Bestechung - der Verhängung einer Vermögensstrafe (§ 43 a StGB) vor. Darüber hinaus enthält der Entwurf für die Grundtatbestände der §§ 331 ff. StGB Erhöhungen der Strafandrohungen sowie für die Fälle der Bestechlichkeit und Bestechung eine Strafzumessungsregelung für besonders schwere Fälle. Im dienstrechtlichen Teil des Gesetzentwurfs wird ausdrücklich klargestellt und damit jedermann verdeutlicht, daß sowohl aktiven als auch ehemaligen Beamten jede Annahme von Belohnungen oder Geschenken in bezug auf ihr Amt grundsätzlich verboten ist. Außerdem ist disziplinarrechtlich eine sogenannte „kleine Kronzeugenregelung" vorgesehen für Beamte, die ihr Wissen über eine Korruptionsstraftat offenbaren. Auch die vorgeschlagenen Verschärfungen des Nebentätigkeitsrechts, die über das Ziel der Korruptionsbekämpfung hinausgehen, sollen generell das Vertrauen der Bürger in die Integrität des Staates und seiner Mitarbeiter stärken. Zu Frage 11: Eine Beweislastumkehr in dem Sinne, daß der Betroffene die legale Herkunft von Vermögen zu beweisen hat und dabei gezwungen ist, entgegenstehende Vermutungen zu entkräften, ist nach Auffassung der Bundesregierung aus verfassungsrechtlichen Gründen nicht möglich: Sie verstößt gegen die Unschuldsvermutung, die als besondere Ausprägung des Rechtsstaatsprinzips Verfassungsrang hat und nicht zur Disposition des verfassungsändernden Gesetzgebers steht. Vor dem Hintergrund dieser verfassungsrechtlichen Bedenken sieht der Regierungsentwurf eines Gesetzes zur Verbesserung der Geldwäschebekämpfung (BT-Drucksache 13/6620) statt einer Beweislastumkehr vor, durch Erleichterungen in der Beweisführung die Abschöpfung von kriminellen Gewinnen zu verbessern. Danach soll die Möglichkeit eröffnet werden, schon frühzeitiger als bisher auf kriminelle Vermögenswerte zuzugreifen, indem die vorläufige Sicherstellung eines „verdächtigen Geldbetrages" gem. § 111 b StPO bereits bei einfachem Tatverdacht - statt wie bisher bei dringendem Tatverdacht - zugelassen wird. Anlage 5 Antwort der Parl. Staatssekretärin Irmgard Karwatzki auf die Fragen des Abgeordneten Karl Diller (SPD) (Drucksache 13/7853 Fragen 18 und 19): Teilt die Bundesregierung die Auffassung, daß ein Verkauf von Telekom-Aktien an die Kreditanstalt für Wiederaufbau (sog. Parklösung) in einem Nachtragshaushalt veranschlagt und parlamentarisch bewilligt werden muß? Sieht die Bundesregierung Möglichkeiten, diese sog. Parklösung ohne einen Nachtragshaushalt umzusetzen, und wenn ja, worauf stützt sie diese Rechtsauffassung? Nach Auffassung der Bundesregierung erfordern im Rahmen des Haushaltsvollzugs eintretende Einnahmeverbesserungen nicht die Aufstellung eines Nachtragshaushalts. Dies gilt auch für zusätzliche Privatisierungserlöse z. B. aus dem Verkauf von Telekom-Aktien. Die materiellen Voraussetzungen für die Pflicht zur Aufstellung eines Nachtragshaushalts ergeben sich im wesentlichen aus Artikel 112 GG, den §§ 37 und 38 der Bundeshaushaltsordnung (BHO) sowie unter Heranziehung der Ausführungen aus dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 25. Mai 1977. Danach stellt sich die Frage eines Nachtragshaushaltes immer dann, wenn ein Ausgabemehrbedarf nicht durch über- oder außerplanmäßige Ausgabebewilligungen des Bundesministeriums der Finanzen abgedeckt werden kann. Veränderungen auf der Einnahmenseite begründen demgegenüber keine haushaltsrechtliche Verpflichtung zur Vorlage eines Nachtragshaushaltes. Soweit die Einnahmeveränderungen auf gesetzlichen Maßnahmen beruhen, ist die parlamentarische Beteiligung über die einschlägigen Gesetzgebungsverfahren gewährleistet. Anlage 6 Antwort der Parl. Staatssekretärin Irmgard Karwatzki auf die Fragen des Abgeordneten Manfred Hampel (SPD) (Drucksache 13/7853 Fragen 20 und 21): Teilt die Bundesregierung die Auffassung, daß die sog. Parklösung von Telekom-Aktien bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) wegen der Kapitalmarktfinanzierung durch die KfW wirtschaftlich einer Kreditaufnahme durch den Bund gleichkommt und insoweit auch in der Kreditobergrenze nach Artikel 115 des Grundgesetzes (GG) einzubeziehen ist? Wie begründet die Bundesregierung ggf. eine andere Auffassung? In der Bundesregierung gibt es Überlegungen, die Beteiligung des Bundes an der Telekom weiter zu verringern. Dabei sind verschiedene Modelle denkbar. Entscheidungen sind noch nicht getroffen. Die haushaltsrechtlichen Fragen werden im Zusammenhang mit der Entscheidung in der Sache geprüft. Eine Stellungnahme zu dem angesprochenen Modell wäre daher rein hypothetischer Natur. Anlage 7 Antwort der Parl. Staatssekretärin Irmgard Karwatzki auf die Fragen des Abgeordneten Dr. Uwe-Jens Rössel (PDS) (Drucksache 13/7853 Fragen 22 und 23): In welchem Umfang wurden im Jahr 1990 von der Deutschen Bundesbank Goldbestände (in Feinunzen bzw. US-$) sowie Devisenreserven (in DM bzw. US-$) von der Staatsbank der DDR übernommen? Wie haben sich in Jahresscheiben seit 1990 der DM-Bargeldumlauf (in Mio. DM) außerhalb der Bundesrepublik Deutschland und sein Anteil am gesamten DM-Bargeldumlauf entwikkelt? Zu Frage 22: Die Deutsche Bundesbank hat weder von der Staatsbank der DDR noch von ihrer Rechtsnachfolgerin, der Staatsbank Berlin, Goldbestände oder Devisenreserven übernommen. Die Staatsbank Berlin hat die Währungsreserven der Staatsbank der DDR zur Tilgung von Auslandsschulden der DDR in frei konvertierbaren Währungen eingesetzt. Die Bestände setzten sich in D-Mark - umgerechnet am 30. Juni 1990 - wie folgt zusammen: Devisen 3 666 Millionen DM Gold 233 Millionen DM Sorten 182 Millionen DM Wertpapiere 5 Millionen DM Zu Frage 23: Die Deutsche Bundesbank kann nicht ermitteln, welcher Anteil des Bargelds im Inland oder im Ausland umläuft. Die Rolle der D-Mark als international anerkannte Anlage- und Reservewährung sowie Erfahrungen legen die Vermutung nahe, daß ein größe- rer Anteil des DM-Bargeldumlaufs im Ausland gehalten wird. Es könnte sich um schätzungsweise zwischen 30 bis 40 % des gesamten Bargeldumlaufs handeln. Das würde für das Jahr 1994 eine Größenordnung zwischen 60 und 90 Milliarden DM bedeuten. Ob der Bargeldumlauf im Ausland in den letzten Jahren zu- oder abgenommen hat, ist unbekannt. Anlage 8 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Heinrich L. Kolb auf die Fragen des Abgeordneten Erich G. Fritz (CDU/CSU) (Drucksache 13/7853 Fragen 24 und 25): Auf welche Maßnahmen oder Einflüsse führt die Bundesregierung die Entwicklung der Hermes-Deckung seit 1994 zurück, bei denen 1996 das Defizit erheblich reduziert worden ist? Welche Wirkungen entfaltet nach Kenntnis der Bundesregierung die Umstellung der Hermes-Deckungen zwischen alten und neuen Bundesländern? Zu Frage 24: Die Verbesserung des finanziellen Ergebnisses der Hermes-Deckungen in 1996 ist auf eine Steigerung der Entgelteinnahmen sowie hohe Tilgungszahlungen aus Umschuldungsabkommen zurückzuführen. Im übrigen konnte der Schadensaufwand erheblich reduziert werden. Zu Frage 25: Die Einführung des neuen Entgeltsystems hat keine unterschiedlichen Auswirkungen auf Exporteure in den alten und neuen Bundesländern. Das 1994 eingeführte neue Entgeltsystem gilt in gleicher Weise für Exporte aus den neuen wie aus den alten Bundesländern. Da die Exporte aus den neuen Bundesländern überwiegend in die GUS gehen und diese Länder vorwiegend in den Entgeltkategorien 4 und 5 (Länder mit hohen Risiken) eingestuft sind, haben sich für solche Geschäfte die Kreditversicherungskosten erhöht. Bei Anträgen aus den neuen Bundesländern auf Hermes-Deckungen sowie bei Lieferungen mit hohen Zulieferanteilen aus den neuen Bundesländern wird generell eine besondere Förderungswürdigkeit des Geschäftes unterstellt. Die Bundesregierung ist im Hinblick auf die besondere wirtschaftliche Situation in den neuen Bundesländern bereit, hierbei bis an die Grenze des risikopolitisch Vertretbaren zu gehen. Dies gilt vor allem für Lieferungen in die GUS. Im übrigen möchte ich darauf hinweisen, daß durch den Verzicht auf Ursprungsregeln bei kleineren (mittelständischen) Auftrags-Größenordnungen für diesen Bereich nunmehr Gleichbehandlung ost-und westdeutscher Unternehmen beim Deckungszugang erreicht wird. Mit dieser Gleichbehandlung wird berechtigten Interessen der kleinen und mittleren Unternehmen auch in den alten Bundesländern Rechnung getragen. Anlage 9 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Heinrich L. Kolb auf die Fragen des Abgeordneten Dr. Egon Jüttner (CDU/ CSU) (Drucksache 13/7853 Fragen 28 und 29): - In welcher Höhe flossen bzw. fließen noch in den Jahren 1993 bis 1997 Gelder der von der EU im Rahmen der Gemeinschaftsinitiative KONVER für Baden-Württemberg vorgesehenen 14,3 Mio. ECU in die Firma Alcatel SEL/Werk Mannheim (s. „Mannheimer Morgen" vom 22./23. April 1997)? In welcher Höhe wurden Gelder der für Baden-Württemberg für die Jahre 1998 und 1999 vorgesehenen Förderung von 4,4 Mio. ECU aus der Gemeinschaftsinitiative KONVER für das Werk Mannheim von Alacatel SEL vorgesehen? Beide Fragen beziehen sich auf unternehmensspezifische Details der Wirtschaftsförderung. Aus datenschutzrechtlichen Gründen ist es der Bundesregierung nicht möglich, hierzu Angaben zu machen. Im übrigen wird die Gemeinschaftsinitiative der EU KONVER in Deutschland von den Bundesländern in eigener Zuständigkeit durchgeführt. Die Bundesländer allein bestimmen über Einzelheiten der Förderung. Anlage 10 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Heinrich L. Kolb auf die Fragen der Abgeordneten Susanne Kastner (SPD) (Drucksache 13/7853 Fragen 30 und 31): Warum will die Bundesregierung auch für die Trinkwasserversorgung die kartellrechtliche Freistellung von Demarkationsabsprachen und ausschließlichen Wegerechten entfallen lassen, obwohl die Wasserwirtschaft und die Umweltverbände darauf hinweisen, daß - die unterschiedliche Wasserqualität unterschiedliche Anforderungen an das Trinkwasserleitungsnetz stellt, - besondere Anforderungen an Hygiene, Schadstoffbelastung und Frische offene Wasserversorgungsgebiete nicht zuläßt, - dadurch die örtliche Wasserspar- und Gewässerschutzpolitik unterlaufen würde und - durch die Sonderverträge mit Großverbrauchern die Vielzahl der Verbraucher und kleineren Kommunen durch höhere Gebühren belastet würden? Welche Änderungen des Wasserhaushaltsgesetzes, der Wassergesetze der Länder sowie des Lebensmittel- und Seuchenrechtes hält die Bundesregierung für erforderlich, um diese Kartellgesetzänderung vorzubereiten, und wie verträgt sich die geplante Einbeziehung der Wasserversorgung in die Kartellrechtsänderung mit den EG-Richtlinien und Programmen zum Gewässer- und Trinkwasserschutz? Die noch in Vorentwürfen des Gesetzes zur Neuregelung des Energiewirtschaftsrechts enthaltene völlige Streichung der §§ 103 und 103 a GWB für Strom, Gas und Wasser ist in der vom Bundeskabinett verabschiedeten Fassung des Gesetzentwurfs auf die Strom- und Gasversorgung beschränkt worden. Für Wasser wird es damit bei der gegenwärtigen Rechtslage bleiben, bis die §§ 103 und 103 a GWB auch insoweit durch Bundesgesetz aufgehoben werden. Welche Änderungen dann an anderen Gesetzen erforderlich werden könnten und welche EG-rechtlichen Vorgaben dabei zu beachten sind, ist im Laufe des für eine solche Änderung notwendigen Verfahrens zu prüfen. Anlage 11 Antwort des Parl. Staatssekretärs Johannes Nitsch auf die Fragen der Abgeordneten Brunhilde Irber (SPD) (Drucksache 13/7853 Fragen 32 und 33): Welche flußbauliche Intention wird mit der geplanten Ausbaggerung der Donau entlang des Streckenabschnitts „Bürgerfeld" bei Vilshofen auf eine Tiefe von 3,10 m verfolgt, und welche Präjudizien sind mit dieser Maßnahme — insbesondere auch im Hinblick auf andere Streckenabschnitte — beabsichtigt? Sieht die Bundesregierung sich angesichts der seit der Beendigung des Bürgerkriegs im ehemaligen Jugoslawien gewonnenen Erkenntnisse über die Auslastung der Schiffahrtsstraße Donau veranlaßt, ihre bisherige, in Übereinstimmung mit der Bayerischen Staatsregierung und der Rhein-Main-Donau AG (RMD) getroffenen Prognose, das Transportaufkommen werde sich nach dem Ende des Bürgerkriegs schlagartig erhöhen, zu revidieren? Zu Frage 32: Die herzustellende Fahrrinnentiefe im Bereich des Bürgerfeldes wird unterteilt in einen tieferen Abschnitt stromabwärts von Vilshofen (Donau-km 2246,6 bis 2250,0) und in einen weniger tiefen Abschnitt stromaufwärts von Vilshofen (Donau-km 2250 bis 2252). Der stromabwärts gelegene Teil wird an die unterstromig bereits vorhandene Fahrrinnentiefe von 2,9 m bei Niedrigwasser angepaßt, um die dortigen Liegeplätze wasserstandsunabhängig erreichen zu können. Die Herstellungstiefe ergibt sich aufgrund einer für Unterhaltungsbaggerungen notwendigen Tief enreserve von 0,2 m zu insgesamt 3,10 m unter Niedrigwasser (ENR = Niedrigwasserstand, der an 94 % der eisfreien Tage im Jahr erreicht oder überschritten wird). Mit der Herstellung der Liege- und Koppelstelle in Vilshofen wird die Dispositionsfreiheit und Wirtschaftlichkeit der Schiffahrt verbessert. Diese Liegestelle ermöglicht der Schiffahrt einen erheblichen Zeitvorteil bei der Disposition und der Überwindung der hinsichtlich der Fahrrinnentiefe als Engstelle zu betrachtenden Donaustrecke StraubingVilshofen. Die Fahrrinnentiefe des stromaufwärts gelegenen Teils orientiert sich an der Gleichwertigkeit der Abladetiefen zwischen Niedrigwasser- und Mittelwasserabfluß bei den derzeitigen Verhältnissen in der freifließenden Strecke Straubing-Vilshofen. Hierzu ist eine Fahrrinnentiefe von 2,95 m unter Mittelwasser notwendig, die im Mittel etwa 2,3 m unter ENR entspricht. Unter Berücksichtigung der auch hier notwendigen Tiefenreserve beträgt die Herstellungstiefe in diesem Abschnitt im Mittel ca. 2,5 m unter ENR. Eine Präjudizwirkung für mögliche Ausbaualternativen in der oberen Strecke ist somit ausgeschlossen. Zu Frage 33: Die im Auftrag der Bundesregierung für den Donauverkehr erstellten Prognosen gehen als Langfristprognosen für das Jahr 2010 vom unbehinderten Verkehr auf dieser Wasserstraße aus und lassen daher keinen Vergleich zwischen dem Verkehrsaufkommen vor und nach Beendigung des jugoslawischen Bürgerkrieges zu. Erläuterungen zur aktuellen Verkehrsentwicklung auf der Donau enthält der Verkehrsbericht 1996 für den Main-Donau-Kanal, der dem Vorsitzenden des Verkehrsausschusses des Deutschen Bundestages mit Schreiben des Staatssekretärs des Bundesverkehrsministeriums vom 2. April 1997 übersandt wurde. Die darin getroffene Feststellung, daß der jetzt wieder offene Weg nach Südosten im Jahre 1996 zu beachtlichen Verlagerungen zu Lasten des Durchgangsverkehrs auf der deutschen Donau auf Verkehre in Relationen unterhalb der deutsch-österreichischen Grenze geführt hat, läßt jedoch keine Tendenzaussagen für die mittel- und langfristige Entwicklung des Donauverkehrs zu.
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    Rede von Dr. Norbert Wieczorek


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ein bißchen merkwürdig ist diese Debatte schon. Es geht schließlich um zwei Themen in Amsterdam. Das eine Thema behandelt den Vertrag, und das andere behandelt das, was für die Einführung der Währungsunion getan werden muß. Ich habe den Eindruck, daß in einigen Reden diese Themen sehr vermischt worden sind. Deswegen möchte ich hier zu dem Thema Währungsunion etwas sagen.
    Ich möchte klar sagen: Es ist richtig, in Amsterdam das EWS II zu verabschieden. Ich glaube, es kann noch sehr nützlich werden. Es ist richtig, für die EWU die Rechtsvoraussetzungen zu schaffen. Es ist richtig, den Stabilitätspakt abzuschließen. In diesem Zusammenhang fällt mir natürlich schon die Verbindung zum Vertrag auf, denn die Bewegungen zum Thema Beschäftigungskapitel, die jetzt von der Regierung angedeutet werden, haben etwas damit zu tun, daß die neue französische Regierung ihrerseits sagt, zum Stabilitätspakt gehöre noch etwas dazu.

    (Beifall bei der SPD)

    Ich will an dieser Stelle sehr deutlich sagen, daß wir den Stabilitätspakt unterstützen. Ich will Ihnen sagen, warum. Wir tun dies, weil wir nicht nur daran denken, wie man eine Währungsunion herbeiführt, sondern weil wir auch daran denken, wie man sie anschließend verwirklichen kann. Dazu gehört, daß die neue Zentralbank nicht in einem Dauerkonflikt mit den einzelnen Regierungen liegt, die ihre eigene Fiskalpolitik und ihre eigene Wirtschaftspolitik machen. Es muß vielmehr ein Korridor geschaffen werden. Deswegen ist das Kriterium von drei Prozent an dieser Stelle wichtig, damit es nicht zu einem Dauerkonflikt kommt; denn wenn er kommt, dann kann es

    Dr. Norbert Wieczorek
    sehr schnell zu einem Brechen der Währungsunion kommen. Ich möchte von Herrn Kinkel irgendwann einmal hören, daß er sich auch darüber einmal Gedanken macht und nicht nur darüber, wie er ganz schnell seine Währungsunion bekommt.
    Ich sage das, um nicht mißverstanden zu werden. Ich sage das nicht, weil ich dagegen bin. Ganz im Gegenteil: Ich bin dafür, daß wir uns auf die Situation im Anschluß konzentrieren. Dazu gehören die von mir gemachten Überlegungen. Deswegen bin ich froh, daß die französische Regierung das noch einmal angesprochen hat, nachdem klar ist, daß sie den Text des Stabilitätspaktes nicht anzweifelt - das wurde mir vorhin noch einmal versichert - und daß sie zusätzlich ernsthafte Absprachen über Beschäftigungspolitik haben will.

    (Beifall bei der SPD)

    Das ist der zweite Punkt. Wir brauchen hier und heute dringend Beschäftigungspolitik. Herr Müller, da nutzt es überhaupt nichts, zu sagen, es stehe alles im Vertrag. Es ist nichts umgesetzt worden; das ist doch das Entscheidende.

    (Siegfried Hornung [CDU/CSU]: Sie verhindern doch!)

    Es ist geschlampt worden. Ich erinnere mich daran, daß ich vor anderthalb oder zwei Jahren zum Bundeskanzler gesagt habe: Wenn Sie diese Beschäftigungspolitik weitermachen, dann wird Deutschland die größten Schwierigkeiten mit der Erfüllung der Kriterien bekommen. Wo stehen wir denn heute? Wir stehen genau an der Stelle, Herr Bundeskanzler.

    (Dr. Helmut Kohl [CDU/CSU]: Wir werden sie trotzdem erreichen!)

    - Herr Bundeskanzler, dazu komme ich gleich noch.
    Ein weiterer Punkt ist mindestens genauso wichtig. Wenn wir eine Währungsunion ohne eine erfolgreiche Beschäftigungspolitik haben, dann wird die Währungsunion an dieser Stelle zerbrechen können.

    (Beifall bei der SPD)

    Ich sage Ihnen wie schon in der Ausschußsitzung sehr deutlich: Hören Sie auf, zu sagen, es gehe hier um finanzierte Beschäftigungsprogramme.

    (Ingrid Matthäus-Maier [SPD]: Das hat doch keiner gefordert!)

    Wir haben doch bei der EIB wirklich genügend Geld. Ich finde es allerdings pikant, daß Herr Waigel die EIB aushöhlen will, indem er sich von ihr Kapital zurückholen will. Dafür habe ich wenig Verständnis.
    Es gibt einen ganz entscheidenden Punkt, warum die Aufgabe der Koordination der Wirtschaftspolitik so in den Vertrag oder in zusätzliche Absprachen hineingehört, daß sie funktioniert. Ich bin dafür, daß es ein Initiativrecht in bezug auf die Koordinierung für die Kommission geben muß. Wir sind bald in einer Situation, daß wir die Währungsunion haben, aber daß einzelne Regionen nicht mithalten können. Dann haben wir aber keinen Wechselkursmechanismus mehr, um dieses Ungleichgewicht auszugleichen.

    (Dr. Helmut Haussmann [F.D.P.]: Ja!)

    - Ja, Herr Kollege Haussmann, das wissen Sie so gut wie ich. Was passiert dann? Dann werden Arbeitsmarkt, Beschäftigung, Einkommen und Soziales betroffen sein. Eines müssen wir doch wohl verhindern, daß dann jede dieser Regionen - das mag ein ganzer Staat oder ein Staat für eine Region sein - eine „beggar my neighbour-policy" macht, wenn es nicht einen gemeinschaftlichen Ansatz gibt. Wir müssen wie in der Steuerpolitik jetzt endlich anfangen, den Trend zu korrigieren, daß sich die Schraube nach unten dreht. Das muß verhindert werden. Deswegen brauchen wir einen gemeinschaftlichen Ansatz. Das ist für mich konstitutiv für das dauerhafte Funktionieren der Währungsunion.

    (Beifall bei der SPD sowie der Abg. Dr. Christa Luft [PDS])

    Deshalb empfehle ich Ihnen sehr, diesen Ball der Franzosen aufzunehmen und an der Stelle etwas Gescheites in den Vertrag hineinzuschreiben. Sie haben sich der Lächerlichkeit ausgesetzt, als Sie aus dem Entwurf der niederländischen Regierung alles herausstreichen wollten. Das ist genau der falsche Weg. Ich empfehle Ihnen eine Kehrtwende und genau diese Vorschläge in den Vertrag hineinzuschreiben.
    Wir reden nicht über finanzierte Beschäftigungsprogramme.

    (Dr. Gerd Müller [CDU/CSU]: Frau WulfMathies will genau dies!)

    Das ist nicht der Punkt. Es geht um diese Ansätze. Wenn Sie sie versäumen, können Sie das Funktionieren der Währungsunion gefährden.
    Jetzt will ich noch etwas zu Herrn Blair sagen, Herr Müller. Im Gegensatz zu Ihnen habe ich die Rede gehört. Ich habe mit Herrn Blair gesprochen. So begabt sind wir schon lange: Wir sind für Flexibilisierung mit sozialer Gerechtigkeit. Da gibt es keinen Unterschied zwischen Herrn Blair und uns.

    (Beifall bei der SPD)

    - Gucken Sie sich doch an, was die Gewerkschaften in den Betrieben gemacht haben. Hätte der Bundeskanzler nach der Wahl im März 1996, nachdem die F.D.P. gerettet war, nicht den groben Fehler gemacht, die Tür zuzuschlagen, wären wir bei vielen Reformen in der Bundesrepublik längst viel weiter. Das war doch der eigentliche Fehler des Bundeskanzlers. Machen Sie sich doch nichts vor!

    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der PDS)

    Herr Blair sagt zum Beispiel: Wir müssen dringend in die Ausbildung investieren. Deswegen will er eine Umlage einführen. A la bonne heure! Bitte schön.
    Wo sind denn eigentlich die großen Unterschiede? Wir haben schon längst einiges in den Programmen drin, was die Labour Party erst nachgeholt hat. Ich

    Dr. Norbert Wieczorek
    will ihr das nicht vorwerfen. Nur, Sie werden feststellen, daß es da eine sehr viel engere Zusammenarbeit geben wird, als es Ihrer gegenwärtigen Vorstellung entspricht. Das garantiere ich Ihnen auch für das Kapitel Beschäftigungspolitik. Sie hätten einmal hören müssen, was Gordon Brown am Montag im EcofinRat vorgetragen hat. Vielleicht nehmen Sie das einmal zur Kenntnis.
    Ich will noch etwas zu der gespenstischen Debatte über Kriterien und Zeitplan sagen. Lassen Sie mich daran erinnern, was wir selbst hier beschlossen haben und was uns das Bundesverfassungsgericht aufgetragen hat. Ich lese nur einen Absatz aus der Entschließung des Bundestages vom 7. Februar 1992 vor. Unter Ziffer 3 steht:
    Dabei werden beim Übergang zur dritten Stufe der Wirtschafts- und Währungsunion die Stabilitätskriterien eng und strikt auszulegen sein. Die Entscheidung für den Übergang zur dritten Stufe kann nur auf der Grundlage erwiesener Stabilität, des Gleichlaufs bei den wirtschaftlichen Grunddaten und erwiesener und dauerhafter haushalts- und finanzpolitischer Solidität der teilnehmenden Mitgliedstaaten getroffen werden. Sie darf sich nicht an Opportunitätsgesichtspunkten, sondern muß sich an den realen ökonomischen Gegebenheiten orientieren.
    Dies könnte ich fortführen.
    Aber was sind die realen ökonomischen Gegebenheiten? Das ist nämlich genau die Beschäftigung. Das, was Sie gemacht haben, ist eine verfehlte Politik. Sie hat erstens dazu geführt, daß wir nicht nur hohe Arbeitslosigkeit, sondern zugleich eine niedrigere Beschäftigung haben. Wir haben nämlich weniger Beschäftigungsverhältnisse. Zweitens haben wir ruinierte Haushalte. Das ist das Ergebnis.
    Deswegen frage ich mich, was diese künstliche Debatte soll. Wir haben gesagt: Es gibt eine strenge Interpretation. Aber da ist der Herr Waigel, der sagt: 3,0 Prozent. Graf Lambsdorff ist jetzt bei 3,3 Prozent gelandet. Andere reden gar nicht mehr darüber. -Was gilt nun eigentlich?
    Zum Zeitplan sagt Herr Kohl gerade heute wieder, nachdem es eine Pressemeldung gegeben hat, daß man den Eintritt vielleicht doch um ein Jahr verschieben wolle,

    (Heidemarie Wieczorek-Zeul [SPD]: Auf einmal!)

    natürlich nichts. Vor kurzer Zeit hat er gesagt, er mache seine politische Zukunft von der pünktlichen Einführung des Euro ab.
    Das alles ist doch gar nicht das Problem. Das Problem ist doch schlicht und einfach, daß Sie mit der Politik, die Sie im Moment vorführen, Zweifel daran säen, was nun gilt. Gilt der Zeitplan, oder gilt die Erfüllung der Kriterien, so wie wir es beschlossen haben? Das ist doch der Punkt. Im Moment erfüllen Sie die Kriterien nicht. Das Theater, das Sie um die Haushalte 1997 und 1998 vorführen, und das dauernde Verschließen der Augen vor der Realität der Haushaltswirklichkeit haben doch in Wirklichkeit die Debatte mit sich gebracht. Es ist doch gar nicht klar, ob die Kriterien erfüllt werden.
    Sagen Sie endlich, was für Sie gilt. Gilt der Zeitplan? Gelten die Kriterien? Wenn das, was wir immer sagen, richtig ist, daß nämlich beides vertragsgerecht gilt, dann sind Sie bei der Erfüllung der Kriterien gefordert, eine Politik vorzuweisen, die das glaubwürdig macht. Dies ist der entscheidende Punkt.

    (Beifall bei der SPD Zuruf des Abg. Dr. Helmut Haussmann [F.D.P.])

    - Herr Kollege Haussmann, wenn Sie einen Zwischenruf machen wollen, dann so, daß ich ihn verstehe.

    (Dr. Helmut Haussmann [F.D.P.]: Sie müssen uns bei der Erfüllung helfen!)

    - Herr Haussmann, das ist schön und gut. Es geht immer um die Rolle im Bundesrat. Es kann doch wohl nicht im Ernst Ihr Glaube sein, daß Sie etwas auf einem falschen Weg beschließen, der uns in diesen Schlamassel geführt hat, und noch eines draufsetzen, dann aber von uns verlangen, wir sollten dem zustimmen. Wenn wir das nicht täten, praktizierten wir Blockade.

    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der PDS Dr. Helmut Haussmann [F.D.P.]: Ihr müßt da mitmachen!)

    Da muß ich Sie fragen: Warum kommen Sie bei dieser Haushaltslage auf die, wie ich sage, schwachsinnige Idee, die Vermögensteuer für Private abzuschaffen. Erklären Sie das doch einmal jemandem!

    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der PDS)

    Das ist doch genau der Punkt.
    Deswegen haben Sie bei der Erfüllung der Kriterien die Bringschuld. Machen Sie es so, daß es glaubwürdig ist, nicht à la Goldfinger, wie der Kollege Waigel das machen wollte, nicht mit kreativer Buchführung, die wir übrigens zu Recht gemeinsam - ich kann das gerade aus meiner Stellung sehr deutlich sagen - bei anderen kritisiert haben. Und dann wählt die Bundesregierung selber einen solchen Ansatz. Dies führt doch nicht zu Vertrauen in den Märkten. Dies führt auch nicht zu Vertrauen bei der Bevölkerung. Es macht, im Gegenteil, das Mißtrauen gegenüber der Politik in der Bevölkerung größer. Das ist das, was Sie erreicht haben.
    Deswegen fordere ich Sie auf: Kommen Sie her und sagen Sie uns, wie Ihre Politik zur Erfüllung der Kriterien aussieht! Machen Sie eine Politik, die eine Kehrtwende in bezug auf die Beschäftigung macht. Nur so wird es gelingen.

    (Beifall bei der SPD)

    Beeilen Sie sich sehr damit! Wenn Sie sich nämlich nicht sehr beeilen, dann haben Sie über die Zeit strecke überhaupt keine Chance mehr, zu einem gescheiten Ergebnis zu kommen. Was ist denn im nächsten Jahr, wenn Sie es nicht schaffen? - Ich muß Sie

    Dr. Norbert Wieczorek
    daran erinnern, daß Sie das vertreten müssen; denn eine solche Situation ist dann durch Ihre Politik eingetreten. Oder ist Ihnen egal, was aus der gemeinsamen Währung wird?
    Herr Kinkel, Sie haben völlig recht - das sage ich mit allem Ernst -, eine Verschiebung bringt erhebliche Probleme mit sich. Ob sie so groß sind, wie Sie geschildert haben, mag man ja diskutieren.

    (Dr. Helmut Haussmann [F.D.P.]: Reden Sie mal zu Hannover!)

    - Ich sage gleich noch etwas dazu, Helmut Haussmann.
    Eine Währungsunion, die nicht solide anfängt, die nicht genügend Vertrauen in der Bevölkerung, in den Märkten hat, führt ebenfalls zu erheblichen Problemen. Bei fehlender Beschäftigungspolitik, bei fehlenden Absprachen über Sozialpolitik in Europa birgt sie die Gefahr des Scheiterns. Diesen GAU der Europapolitik möchte ich nicht erleben. Deshalb gilt es für uns alle, eine ordentliche Währungsunion zu beginnen, so wie immer gemeinsam beschlossen. Es liegt an Ihnen, dafür die Voraussetzungen zu schaffen.
    Kollege Helmut Haussmann, Sie haben Hannover, also den Kollegen Gerhard Schröder, angesprochen.

    (Dr. Helmut Haussmann [F.D.P.]: Ja, ein offenes Wort!)

    Der Kollege Gerhard Schröder hat der Formulierung, die wir bewußt gewählt haben, immer zugestimmt - das ist auch seine Haltung -: Vertragsgerechte Erfüllung der Kriterien und des Zeitplans!

    (Dr. Helmut Haussmann [F.D.P.]: Na, na, na! Das ist ein Schlingern!)

    Daß er die Situation diskutiert - in anderer Form, als ich das machen würde - angesichts Ihrer Politik, angesichts des jetzigen und des zu erwartenden Haushalts, angesichts der Tatsache, daß es immer hin und her geht, ist legitim.

    (Dr. Helmut Haussmann [F.D.P.]: Er schlingert, er spielt mit den Kriterien! Er setzt es innenpolitisch ein! Wer hat denn von „Monopoly-Geld" gesprochen?)

    - Nein, da wird nicht gespielt.
    Wer hat denn das verursacht? - Der Kollege Waigel, der die Augen verschlossen hat vor den Zahlen: Er hat 1995 ein Defizit von 3,5 Prozent, 1996 ein solches von 3,9 Prozent erwirtschaftet,

    (Dr. Gerd Müller [CDU/CSU]: Ohne Schröder und Lafontaine wären wir bei 2,5!)

    und es pfeifen doch die Spatzen von den Dächern - obwohl das Jahr noch nicht zu Ende ist -, daß wir in diesem Jahr jetzt schon bei über 3 Prozent liegen. Es ist nicht zu sehen, wie Sie das korrigieren wollen.
    Deswegen nochmals mein Rat an Sie: Wenn Sie die Währungsunion gemeinsam mit uns solide realisieren wollen - wir wollen das -, dann sorgen Sie dafür, daß Ihre Haushaltspolitik in Ordnung kommt,

    (Dr. Helmut Haussmann [F.D.P.]: Sie müssen etwas dazu beitragen!)

    daß Ihre Beschäftigungspolitik in Ordnung kommt! Schaffen Sie im europäischen Bereich die Voraussetzungen dafür, daß Beschäftigungspolitik möglich wird, damit die Franzosen mitmachen - das ist nicht unwichtig - und damit die Währungsunion hinterher auch funktioniert. Das wird schwierig genug. Das ist unsere gemeinsame Aufgabe.
    Erfüllen Sie endlich Ihre Bringschuld, und kommen Sie mit Vorschlägen, die glaubwürdig und ökonomisch wirksam sind! Dieses Theater, das gerade abläuft - Steuererhöhungen ja, Steuererhöhungen nein, Steuersenkungen, mal fehlen 30 Milliarden DM, mal 57 Milliarden DM -, ist doch keine vernünftige Politik, von der man seriös sagen kann, daß sich jemand bemüht, Europa voranzubringen, indem er die Wirtschaftslage in dieser Bundesrepublik durch mehr Beschäftigung stabilisiert.
    Danke.

    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der PDS)



Rede von Dr. Rita Süssmuth
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Als nächste in der Debatte spricht die Abgeordnete Kristin Heyne.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Kristin Heyne


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Herr Kinkel, Sie haben zwar eben die Regierungserklärung abgegeben -

    (Joseph Fischer [Frankfurt] [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Verlesen!)

    immerhin 25 Minuten; diese Gelegenheit haben Sie nicht oft -, aber daß Sie hier gesprochen haben, hat natürlich mit der Wirklichkeit wenig zu tun: Am Wochenende in Amsterdam wird nicht Herr Kinkel Politik machen. Es wird ein anderer Minister sein, aus der anderen kleinen Partei dieser Koalition.

    (Dr. Helmut Haussmann [F.D.P.]: Was haben Sie gegen kleine Parteien!)

    Der Finanzminister, der dort seine Stunde haben wird, wird ein weiteres Mal die Außenpolitik gestalten. Mit inbegriffen ist das Risiko, daß jahrzehntelanges Aufbauen europäischer Integration mit der Stabilitätskeule zertrümmert wird.

    (Vorsitz : Vizepräsidentin Michaela Geiger)

    Übrigens, Kollege Müller, bei diesem Thema - europäische Integration und jahrzehntelanger Aufbau - fällt mir auch der Name Willy Brandt ein. Vielleicht hört bei Ihnen Europa an der Oder auf, für mich nicht.

    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der SPD und der PDS)


    Kristin Heyne
    In dieser Koalition ist eine zielgerichtete, gemeinsame Regierungspolitik nicht mehr realisierbar. Auch das Bild vom Schwanz, der dann mit dem Hund wakkelt, stimmt in diesem Fall nicht. Nein, es ist schlimmer: Wir haben vor uns einen Hund mit zwei Köpfen: Der eine bellt „Stabilität" und zerrt nach rechts, der andere bellt „Steuersenkung" und zerrt nach links - mit dem Ergebnis, daß sich dieses Tier wild bewegt, viel Porzellan zerschlägt, aber nicht von der Stelle kommt.

    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)

    Der, der eigentlich der Kopf sein sollte, knurrt noch ab und zu einmal „Europa" , aber er rührt sich nicht. Er sitzt still und stumm.

    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD Widerspruch bei der F.D.P.)

    Eine Drei-Parteien-Koalition ist objektiv kein leichtes Unterfangen. Wenn die große Partei, die das Schwergewicht bilden sollte, aber ohne Richtung und ohne Ziel ist, dann geht sie das Risiko ein, daß bei den kleinen Parteien die Profilierungsgelüste ins Kraut schießen - wie fragwürdig dieses Profil auch sein sollte.
    Eine Ein-Punkt-Partei wie die F.D.P. mit einem einzigen Programmpunkt, nämlich dem der Steuersenkung, neigt zu Dogmatismus und kann sich auf veränderte Anforderungen nicht mit der nötigen Flexibilität einstellen. Ich weiß, wovon ich rede. Wir haben in unserer Geschichte durchaus Erfahrungen damit.
    Die Profilierungsgelüste des anderen kleinen Partners dieser Koalition sind für ihre Regierungsfähigkeit zur Zeit mindestens ebenso gefährlich. Die CSU hat sich niemals ernsthaft auf den Euro eingestellt und ihn akzeptiert. Es ist auch nicht so leicht, der Bevölkerung klarzumachen, warum wir die D-Mark aufgeben wollen.
    Aus Gründen der Wahlarithmetik hat sich die CSU für die Ja-aber-Variante entschieden. Es heißt: Ja, natürlich wollen wir den Euro, aber nur, wenn er ganz, ganz stabil ist. Den Euro darf es nur geben, wenn alle Teilnehmer wasserdicht stabil sind, also höchstens bei 3,000 Prozent Neuverschuldung liegen - lieber noch weniger, ganz egal, was der Maastricht-Vertrag aussagt.
    Herr Haussmann, ich freue mich, daß Sie hier klargestellt haben, wie Sie dazu stehen. Ich nehme allerdings an, daß Sie dann auch unseren Antrag, dies heute noch einmal zu bestätigen, unterstützen werden.

    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie der Abg. Heidemarie Wieczorek-Zeul [SPD])

    Was scheren sich bayerische Landesfürsten um europäische Verträge? Der Wähler im eigenen Land soll bei der Stange bleiben. Der Komfort einer absoluten Mehrheit soll nicht gefährdet werden.
    Aber eine Bundesregierung, die sich mit ihrer Finanz- und mit ihrer Außenpolitik vom Wahlkalkül eines Ministerpräsidenten abhängig macht, muß früher oder später gegen die Wand laufen.

    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Michael Glos [CDU/CSU]: Hören Sie doch auf, solch einen Unfug zu reden!)

    Hätte dieser Finanzminister nicht schon so viel Schaden angerichtet, dann könnte er einem wirklich leid tun: Im Rücken hat er Herrn Stoiber mit der 3,0Prozent-Peitsche; die Steuersenkungspäpste Gerhardt und Westerwelle stehen wie die Cherubim mit flammendem Schwert vor jeder anderen Einnahmequelle: So taumelt dieser Finanzminister von einem Verzweiflungsakt zum anderen.

    (Dr. Helmut Haussmann [F.D.P.]: Was haben Sie gegen Steuersenkungen?)

    Plötzlich soll möglich werden, was selbst steuereinnahmegierige Grüne sich nicht getraut hätten, nämlich der Abbau von Steuervorteilen ohne tarifliche Entlastung. Aber davor steht natürlich Herr Westerwelle und lehnt auch „getarnte Steuererhöhungen" ab.

    (Dr. Gerd Müller [CDU/CSU]: Jetzt sagen Sie doch mal was zu Amsterdam!)

    Also irrt der Finanzminister weiter. Nachdem er es beim Gold nicht geschafft hat, streckt er die Finger wieder einmal nach der Sozialversicherung. Was ist das für eine verrückte Rechnung, die besagt: Bei der Pflegeversicherung haben wir zuviel genommen, da können wir den Beitrag senken. Dafür - so wird gerechnet - können wir den Beitrag der Arbeitslosenversicherung wieder erhöhen, um Zuschüsse aus dem Haushalt einzusparen.
    Gibt es das Problem der Lohnnebenkosten für Sie plötzlich nicht mehr? Wie sehr soll dieser Minister die Sozialkassen zum Stopfen von Haushaltslöchern eigentlich noch plündern?

    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie der Abg. Heidemarie Wieczorek-Zeul [SPD] Dr. Gerd Müller [CDU/CSU]: Jetzt kommen Sie mal zum Thema!)

    Aus dieser selbstverschuldeten Klemme - entweder höhere Verschuldung oder mehr Steuern - kommen Sie nicht heraus.
    Kollege Haussmann, wenn Sie heute die Nachrichten hören, werden Sie feststellen, daß sich Ihre Partei inzwischen für die Erhöhung der Neuverschuldung ausgesprochen hat. Sie werden Ihre Reden dem zukünftig angleichen müssen.

    (Joseph Fischer [Frankfurt] [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Dann hält er solche Reden! Schulden-Haussmann! Gegenruf des Abg. Dr. Helmut Haussmann [F.D.P.]: LeidenFischer!)

    Diese Koalition wird sich entscheiden müssen. Sie wird das sehr bald tun müssen.

    Kristin Heyne
    In dem innerdeutsch aufgewirbelten Staub scheint niemand mehr zu sehen, daß der Euro im Grunde in einem guten Fahrwasser ist.

    (Dr. Helmut Haussmann [F.D.P.]: Richtig!)

    Die Konvergenz hat sich gut entwickelt; die Finanzmärkte signalisieren mit niedrigen Zinsen Vertrauen in die Währung.

    (Dr. Gerd Müller [CDU/CSU]: Dank Theo Waigel! Dank unserer Politik!)

    Sie haben sich auch durch die Forderung der neuen französischen Regierung, den Stabilitätspakt durch ein Beschäftigungskapitel zu ergänzen, nicht irritieren lassen.
    Die aus Bayern angeschobene neue Verschiebungsdebatte ist schädlich und unnötig. Sie bezieht sich auf hausgemachte Probleme und auf überzogene Stabilitätsforderungen.

    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie der Abg. Heidemarie Wieczorek-Zeul [SPD])

    Meine Damen und Herren, es wäre doch skandalös, wenn das Projekt Euro am Koalitionsgerangel und am Chaos in der Finanzpolitik dieser Bundesregierung scheitert. Sie, meine Damen und Herren von der Koalition, sind aufgefordert, heute Farbe zu bekennen. Wollen Sie eine Euro-Verhinderungsstrategie à la Stoiber, oder stehen Sie zum Vertrag von Maastricht? Setzen Sie heute ein klares Zeichen für den Euro, stimmen Sie unserem Antrag zu! Auch Herr Kinkel hat zu Recht darauf hingewiesen, daß die Bundesrepublik hier eine Verpflichtung eingegangen ist. Stimmen Sie unserem Antrag zu, und fordern Sie die Bundesregierung auf, die Einhaltung des Maastricht-Vertrags in Wort und Geist durchzusetzen!

    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)