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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 13/169 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 169. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 17. April 1997 Inhalt: Glückwünsche zu den Geburtstagen der Abgeordneten Dr. Helmut Lippelt, Johannes Nitsch und Werner Labsch 15215 A, B Erweiterung der Tagesordnung 15215 B Absetzung von Punkten von der Tagesordnung 15215 C Nachträgliche Ausschußüberweisungen 15215 D Tagesordnungspunkt 3: a) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Neuregelung des Energiewirtschaftsrechts (Drucksache 13/7274) 15216 A b) Erste Beratung des von den Abgeordneten Michaele Hustedt, Gila Altmann (Aurich), weiteren Abgeordneten und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Neuordnung der Energiewirtschaft (Drucksache 13/5352) . . . 15216 A in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Erste Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Elektrizitätswirtschaft (Drucksache 13/7425) 15216 B Dr. Günter Rexrodt, Bundesminister BMWi 15216 B Volker Jung (Düsseldorf) SPD 15218 D Gunnar Uldall CDU/CSU 15222 A Michaele Hustedt BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 15224D, 15232 D Paul K. Friedhoff F.D.P 15227 B Rolf Köhne PDS 15229 A Dr. Angela Merkel, Bundesministerin BMU 15230D, 15233 B Dietmar Schütz (Oldenburg) SPD . . . . 15233 D Ernst Hinsken CDU/CSU . . . 15235D, 15243 C Werner Labsch SPD 15238 B Kurt-Dieter Grill CDU/CSU 15239 C Reinhard Schultz (Everswinkel) SPD 15241 C, 15244 A Tagesordnungspunkt 4: Große Anfrage der Abgeordneten Dr Uwe Jens, Anke Fuchs (Köln), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Insolvenzen in der deutschen Wirtschaft (Drucksachen 13/1488, 13/ 2416) 15244 C Ernst Schwanhold SPD . . . . 15244 C, 15251 D Hartmut Schauerte CDU/CSU . 15247 C, 15251 D, 15252 B Anke Fuchs (Köln) SPD 15251 A Werner Schulz (Berlin) BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 15252 C Paul K. Friedhoff F.D.P 15254 C Dr. Christa Luft PDS 15256 B Ernst Schwanhold SPD 15256 D Dr. Günter Rexrodt, Bundesminister BMWi 15258 A Ernst Schwanhold SPD 15259 B Sabine Kaspereit SPD 15260 D Hansjürgen Doss CDU/CSU 15263 A Uwe Hiksch SPD 15265 D Zusatztagesordnungspunkt 3: Vereinbarte Debatte zur Iran-Politik 15267 B Rudolf Seiters CDU/CSU 15267 B Dr. Christoph Zöpel SPD 15268 D Joseph Fischer (Frankfurt) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 15271 B Ulrich Irmer F.D.P 15272 C Steffen Tippach PDS 15273 C Dr. Klaus Kinkel, Bundesminister AA . 15274 C Ruprecht Polenz CDU/CSU 15277 A Karsten D. Voigt (Frankfurt) SPD . . . 15278 A Christian Schmidt (Fürth) CDU/CSU . 15279 C Jürgen Möllemann F.D.P. (Erklärung nach § 30 GO) 15280 C Tagesordnungspunkt 18: Überweisungen im vereinfachten Verfahren a) Erste Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Lebensmittel- und Bedarfsgegenständegesetz (Drucksache 13/6724) 15281 C b) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 21. Dezember 1993 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Österreich über den Durchgangsverkehr von Exekutivorganen und die Durchbeförderung von Häftlingen (Drucksache 13/7285) 15281 D c) Antrag des Bundesministeriums der Finanzen: Einwilligung gemäß § 64 Abs. 2 Bundeshaushaltsordnung in die Veräußerung der ehem. Carl-SchurzKaserne in Bremerhaven (Drucksache 13/7204) 15281 D Zusatztagesordnungspunkt 4: Weitere Überweisung im vereinfachten Verfahren Antrag der Abgeordneten Annelie Buntenbach, Marieluise Beck (Bremen), weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Arbeits- und sozialrechtlicher Schutz für abhängige Selbständige (Drucksache 13/7421) 15281 D Tagesordnungspunkt 19: Abschließende Beratungen ohne Aussprache a) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Vierten Gesetzes zur Änderung des Bundesfernstraßengesetzes (Drucksachen 13/5292, 13/6693) . . . 15282 A b) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Umsetzung von Rechtsakten der Europäischen Gemeinschaften auf dem Gebiet der Energieeinsparung bei Haushaltsgeräten (Energieverbrauchskennzeichnungsgesetz) (Drucksachen 13/6723, 13/7395) 15282 B c) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Änderung von Rechtsvorschriften auf dem Gebiet der Seeschiffahrt (Drucksachen 13/6438, 13/7409) 15282 C d) Zweite und dritte Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines ... Gesetzes zur Änderung des Weingesetzes (Drucksachen 13/6830, 13/7408) 15283 A e) Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Europa-Mittelmeer-Abkommen vom 20. November 1995 zur Gründung einer Assoziation zwischen den Europäischen Gemeinschaften und ihren Mitgliedstaaten einerseits und dem Staat Israel andererseits (Drucksachen 13/6616, 13/7393, 13/ 7394) 15283 B f) Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zu dem Schengener Übereinkommen vom 19. Juni 1990 betreffend den schrittweisen Abbau der Kontrollen an den gemeinsamen Grenzen (Drucksachen 13/6671, 13/7325) 15283 C g) Antrag der Abgeordneten Gila Altmann (Aurich), Franziska EichstädtBohlig, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Fahrrad-Fahrbereitschaft für den Deutschen Bundestag in Bonn (Drucksache 13/3328) 15283 D h) Beschlußempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses - zu dem Antrag der Abgeordneten Gunter Weißgerber, Dr. Eberhard Brecht, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Gemeinschaftliche Finanzierung eines Neubaus des Museums der Bildenden Künste in Leipzig - zu dem Antrag der Abgeordneten Erika Steinbach, Dr. Klaus Dieter Uelhoff, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU, der Abgeordneten Thomas Krüger, Gunter Weißgerber, Uta Titze-Stecher, Wolfgang Thierse und der Fraktion der SPD sowie der Abgeordneten Ina Albowitz, Dr. Max Stadler, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der F.D.P.: Gemeinschaftliche Finanzierung eines Neubaus des Museums der Bildenden Künste in Leipzig (Drucksachen 13/6114, 13/7059, 13/ 7212) 15284 A i) Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wirtschaft zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Mitteilung der Kommission - Leistungen der Daseinsvorsorge in Europa (Drucksachen 13/6129 Nr. 1.24, 13/ 7223) 15284 C j) Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wirtschaft zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Sammelübersicht 181 zu Petitionen (Wiedergutmachungsleistungen) (Drucksache 13/6984) 15284 C k) Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 193 zu Petitionen (Abschiebestopp für zairische Flüchtlinge) (Drucksache 13/7277) . . 15284 D Zusatztagesordnungspunkt 5: Aktuelle Stunde betr. Haltung der Bundesregierung zur Verurteilung von Menschenrechtsverletzungen in China im Rahmen der gemeinsamen Außenpolitik der EU 15285 A Gerd Poppe BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 15285 A Heinrich Lummer CDU/CSU 15286 A Rudolf Bindig SPD 15287 A Ulrich Irmer F.D.P 15288 A Steffen Tippach PDS 15289 A Reinhard Freiherr von Schorlemer CDU/ CSU 15289 D Günter Verheugen SPD 15290 D Dr. Klaus Kinkel, Bundesminister AA . 15292 A Rita Grießhaber BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 15293 D Dr. Dietrich Mahlo CDU/CSU 15294 C Heidemarie Wieczorek-Zeul SPD . . . 15295 C Hartmut Koschyk CDU/CSU 15296 C Volker Neumann (Bramsche) SPD . . 15297 C Tagesordnungspunkt 5: Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit - zu dem Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und F.D.P.: Fortsetzung der Sanierung der Braunkohlegebiete in den neuen Ländern - zu dem Antrag der Abgeordneten Christoph Matschie, Richard Schuhmann (Delitzsch), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Sanierung des Wasserhaushaltes in den Lausitzer und Mitteldeutschen Braunkohlerevieren - zu dem Antrag der Abgeordneten Christine Kurzhals, Gunter Weißgerber, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Wettbewerbsfähigkeit der ostdeutschen Braunkohlesanierungsgesellschaften erhalten - Beschäftigungsverhältnisse sichern - zu dem Antrag der Abgeordneten Vera Lengsfeld, Antje Hermenau, Werner Schulz (Berlin) und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Braunkohlereviere ökologisch sanieren (Drucksachen 13/5588, 13/4850, 13/5225, 13/5721, 13/6776) 15298 D Ulrich Klinkert, Parl. Staatssekretär BMU 15299 A Christoph Matschie SPD . . . 15300 A, 15306 B Rolf Köhne PDS 15300 A Christoph Matschie SPD 15301 A Antje Hermenau BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 15302 C Jürgen Türk F.D.P 15303 D Rolf Köhne PDS 15304 D Christa Reichard (Dresden) CDU/CSU . 15305 C Christine Kurzhals SPD 15307 C Arnold Vaatz, Staatsminister (Sachsen) 15309 A Tagesordnungspunkt 6: Erste Beratung des von den Abgeordneten Robert Leidinger, Ottmar Schreiner, weiteren Abgeordneten und der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur vollen Absicherung von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern im Krankheitsfall (Drucksache 13/6843) 15311 C Hans Büttner (Ingolstadt) SPD . 15311 A, 15317 B Julius Louven CDU/CSU 15313 A Ottmar Schreiner SPD 15313 D Annelie Buntenbach BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 15314 C Dr. Gisela Babel F.D.P 15316A, 15316 C Rolf Köhne PDS 15316 C Dr. Heidi Knake-Werner PDS 15317 D Peter Ramsauer CDU/CSU 15319 A Erika Lotz SPD 15321 C Rudolf Kraus, Parl. Staatssekretär BMA 15323 B Tagesordnungspunkt 7: Antrag der Abgeordneten Kerstin Müller (Köln), Amke Dietert-Scheuer, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Rückkehr bosnischer Flüchtlinge (Drucksache 13/7284) 15324 B in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 6: Antrag der Abgeordneten Freimut Duve, Günter Graf (Friesoythe), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Abschiebepraxis von Flüchtlingen aus Bosnien-Herzegowina (Drucksache 13/7424) 15324 B Kerstin Müller (Köln) BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 15324 C Erwin Marschewski CDU/CSU . . . . 15325 D Günter Graf (Friesoythe) SPD 15327 A Dr. Christian Schwarz-Schilling CDU/CSU 15329 B Vizepräsident Dr. Burkhard Hirsch . . . 15329 C Cornelia Schmalz-Jacobsen F.D.P. . . 15329 D Ulla Jelpke PDS 15331 B Eduard Lintner, Parl. Staatssekretär BMI 15332 A Tagesordnungspunkt 9: a) Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verkehr zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht des Bundesministers für Verkehr über Maßnahmen auf dem Gebiet der Unfallverhütung im Straßenverkehr 1994 und 1995 - Unfallverhütungsbericht Straßenverkehr 1994/95 -; Übersicht Rettungswesen 1994 und 1995 (Drucksachen 13/4826, 13/5550 Nr. 1.1, 13/7034) 15332 C b) Antrag der Abgeordneten Rita Grießhaber, Albert Schmidt (Hitzhofen) und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Heraufsetzung der Deliktsfähigkeit von Kindern im Straßenverkehr (Drucksache 13/5302) 15332 D c) Antrag der Abgeordneten Karin Rehbock-Zureich, Elke Ferner, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Verbesserung der Situation von Kindern im Straßenverkehr (Drucksache 13/6535) 15332 D d) Große Anfrage der Abgeordneten Elke Ferner, Annette Faße, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Geschwindigkeit und Verkehrssicherheit im Straßenverkehr (Drucksachen 13/4464, 13/6703) 15333 A Wolfgang Börnsen (Bönstrup) CDU/CSU 15333 A Heide Mattischeck SPD 15334 C Rita Grießhaber BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 15336 B Horst Friedrich F.D.P. 15337 C Dr. Winfried Wolf PDS 15338 D Manfred Carstens, Parl. Staatssekretär BMV 15339 D Norbert Otto (Erfurt) CDU/CSU . . . . 15340 B Karin Rehbock-Zureich SPD 15342 A Michael Jung (Limburg) CDU/CSU . . 15343 B Dr. Edzard Schmidt-Jortzig, Bundesminister BMJ 15344 D Tagesordnungspunkt 11: Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Uwe-Jens Heuer, Dr. Ludwig Elm, weiterer Abgeordneter und der Gruppe der PDS: Einsetzung einer EnqueteKommission „Gleichstellung von Menschen mit Behinderung" (Drucksachen 13/813, 13/3152) 15345 D in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 7: Antrag der Abgeordneten Petra Bläss, Dr. Ruth Fuchs, Heidemarie Lüth und der Gruppe der PDS: Auftrag zur Erweiterung des Vierten Berichtes der Bundesregierung zur Lage der Behinderten und zur Entwicklung der Rehabilitation (Drucksache 13/7422) . . . 15345 D Petra Bläss PDS 15346 A, 15352 A Birgit Schnieber-Jastram CDU/CSU . . . 15347 A Petra Bläss PDS 15347 C Karl Hermann Haack (Extertal) SPD . . 15348 D Uwe Lühr F.D.P 15350 B Andrea Fischer (Berlin) BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 15351 A Heinz Schemken CDU/CSU 15352 B Tagesordnungspunkt 12: Erste Beratung des von den Abgeordneten Irmingard Schewe-Gerigk, Volker Beck (Köln), weiteren Abgeordneten und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Beseitigung der rechtlichen Diskriminierung von Prostituierten (Drucksache 13/6372, 13/ 7440 [Berichtigung]) 15353 C Irmingard Schewe-Gerigk BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 15353 D Ilse Falk CDU/CSU 15355 B Dr. Jürgen Meyer (Ulm) SPD 15356 D Hildebrecht Braun (Augsburg) F.D.P. . . 15357 D Irmingard Schewe-Gerigk BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 15358 D Christina Schenk PDS 15359 B Horst Eylmann CDU/CSU 15359 D Ingrid Holzhüter SPD 15361 A Tagesordnungspunkt 13: Antrag der Abgeordneten Rolf Schwanitz, Friedhelm Julius Beucher, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Strafrechtliche Aufarbeitung des SED-/DDR-Unrechts und der vereinigungsbedingten Wirtschaftskriminalität (Drucksache 13/7281) 15361 D in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 8: Antrag des Abgeordneten Gerald Häfner und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Verbesserung der Strafverfolgung für DDR-Regierungs- und Vereinigungskriminalität (Drucksache 13/ 7423) 15362 A Rolf Schwanitz SPD 15362 A Dr. Michael Luther CDU/CSU 15363 C Gerald Häfner BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 15365 C Jörg van Essen F.D.P. 15366 D Wolfgang Bierstedt PDS 15367 D Rainer Funke, Parl. Staatssekretär BMJ 15368 C Nächste Sitzung 15369 D Berichtigung 15369 Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . 15371* 169. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 17. April 1997 Beginn: 9.00 Uhr
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    Berichtigung 168. Sitzung, Seite 15 204 D, 9. Zeile von unten: Statt „6,5 Milliarden DM" ist „6,5 Millionen DM" zu lesen. Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlage zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Blunck, Lilo SPD 17. 4. 97 Duve, Freimut SPD 17. 4. 97 Dr. Eid, Ursula BÜNDNIS 17. 4. 97 90/DIE GRÜNEN Fischer (Unna), Leni CDU/CSU 17. 4. 97 Gansel, Norbert SPD 17. 4. 97 Genscher, Hans-Dietrich F.D.P. 17. 4. 97 Götz, Peter CDU/CSU 17. 4. 97 Höfken, Ulrike BÜNDNIS 17. 4. 97 90/DIE GRÜNEN Homburger, Birgit F.D.P. 17. 4. 97 Horn, Erwin SPD 17. 4. 97 Dr. Jacob, Willibald PDS 17. 4. 97 Dr. Jüttner, Egon CDU/CSU 17. 4. 97 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Kohl, Helmut CDU/CSU 17. 4. 97 Koppelin, Jürgen F.D.P. 17. 4. 97 Dr. Graf Lambsdorff, Otto F.D.P. 17.4. 97 Lehn, Waltraud SPD 17. 4. 97 Mosdorf, Siegmar SPD 17. 4. 97 Purps, Rudolf SPD 17. 4. 97 Reschke, Otto SPD 17. 4. 97 Schloten, Dieter SPD 17. 4. 97 Dr. Stoltenberg, Gerhard CDU/CSU 17. 4. 97 Such, Manfred BÜNDNIS 17. 4. 97 90/DIE GRÜNEN Terborg, Margitta SPD 17. 4. 97 Wallow, Hans SPD 17. 4. 97 Wimmer (Neuss), Willy CDU/CSU 17. 4. 97 Wolf (Frankfurt), BÜNDNIS 17. 4. 97 Margareta 90/DIE GRÜNEN
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    Rede von Ilse Falk


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Das politische Tagesgeschäft dieser Woche und die heutige Tagesordnung spannen wieder einmal einen weiten Bogen und fordern von uns nicht nur viel Flexibilität, sondern auch zu später Stunde noch unsere volle Aufmerksamkeit,

    (Dr. Gisela Babel [F.D.P.]: Das ist wohl wahr!)

    handelt es sich doch, fast am Ende dieses Tages und als Frauenthema wohlplaziert zwischen Behinderten und Kriminalität,

    (Heiterkeit der Abg. Dr. Gisela Babel [F.D.P.] Dr. Michael Luther [CDU/CSU]: Vereinigungskriminalität!)

    um ein Thema, das sich zwar auch sonst in erster Linie in der Dunkelheit der Nacht bzw. im Verborgenen abspielt, das es aber nichtsdestotrotz verdient, endlich einmal unvoreingenommen und unverklemmt behandelt zu werden.

    (Beifall im ganzen Hause)

    „Prostituierte - igitt!" sagen die einen und rümpfen die Nase. Die anderen machen dumme Witze. „Nutten", „Bordsteinschwalben" - über sie redet man höchstens herablassend. Sich für sie zu interessieren schickt sich nicht. Hätten wir, die wir die Gunst der frühen Geburt miteinander teilen, nicht Irma la Douce und die Nitribitt gehabt, wüßten wir vielleicht noch viel weniger über diesen Beruf.

    (Ulrich Heinrich [F.D.P.]: Wahrscheinlich ja!)

    Denn eigentlich wüßte man doch zu gerne mehr über sie. Entdeckt man sie, wenn sie öffentlich ihre Dienste anbieten, versucht man wenigstens, einen Blick zu erhaschen, um sich hinterher um so besser skandalisieren zu können.
    Und überhaupt! Die anständige Frau sollte gar nichts von ihr wissen. Doch daß es sie überhaupt gibt, liegt womöglich an dem aufrechten Gatten dieser anständigen Frau.

    (Heiterkeit und Beifall bei der F.D.P.)

    Und wer sieht eigentlich die vielen Fernsehsendungen zu später Stunde mit einschlägigen Inhalten und nutzt die Telefonnummern, mit denen Frauen und Männer ihre Dienste sehr eindeutig anbieten? Sowohl Fernsehprogramme als auch Werbung leben von Erfolgsquoten.
    Hier liegt also Doppelmoral in hoher Potenz vor, die uns zunächst einmal mehr als nachdenklich machen müßte, Doppelmoral, die sich in unserer Gesetzgebung niederschlägt und uns den Blick für die notwendigen Änderungen verstellt.
    Persönlich sehe ich Handlungsbedarf, weil ich es für unehrlich halte, wenn wir akzeptieren, daß täglich Hunderttausende Männer die Dienste von Prostituierten in Anspruch nehmen, wir diesen aber gleichzeitig annehmbare rechtliche und gesellschaftliche Rahmenbedingungen verweigern,

    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU sowie bei der SPD, dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, der F.D.P. und der PDS)

    weil wir mit dem Hinweis auf die Sittenwidrigkeit den Prostituierten Rechte, wie die Absicherung über die Sozialversicherung, vorenthalten, ihnen aber auf der anderen Seite die Steuerpflicht auferlegen, die dann auch noch mit der Wertfreiheit des Steuerrechts begründet wird.
    Es ist jetzt nicht die rechte Zeit, sich mit den moralischen Aspekten der Prostitution zu befassen und die Tätigkeit von Prostituierten einer Wertung zu unterziehen.

    (Ulrich Heinrich [F.D.P.]: Nein, das tun wir nicht!)

    Aber solange wir ihre Dienstleistungen tolerieren und nicht verbieten, solange sie in unserer Gesellschaft solch große Nachfrage erfahren, gibt es auch für mich keinen Grund, ihr Tun zu diskriminieren.

    (Uwe Lühr [F.D.P.]: Sehr gut!)

    Nehmen wir also endlich die gespreizten Finger von den Augen, sehen genauer hin und reden offen miteinander!

    Ilse Falk
    Zunächst: Über wen? Nicht über die, die der Beschaffungsprostitution nachgehen - bei denen steht notwendigerweise die Bewältigung der Sucht im Vordergrund -, nicht über Menschenhandel und Zwangsprostitution - auch hier bedarf es anderer Antworten -: Wir reden über die sogenannten professionellen Prostituierten.
    Aus einer gerade vorgelegten Studie des Sozialpädagogischen Instituts Berlin sind folgende statistische Angaben zu entnehmen, die auf einer Befragung von 260 professionellen Prostituierten in Deutschland beruhen: Ihr Einstiegsalter lag zwischen 12 und 50 Jahren. Fast die Hälfte begann zwischen 18 und 21, 15 Prozent schon wesentlich früher.
    Als Gründe dominieren Geldsorgen, Arbeitslosigkeit und hohe Schulden; es folgen falsche Vorbilder, und für 14 Prozent war der Grund: Mein Freund oder Mann wollte es so. Spaß an der Sache nennen nur zwei Prozent als Grund für den Einstieg in die Prostitution.
    Ein Ausstieg, sozusagen vom Strich ins Büro, scheint immer noch nicht leicht zu sein, obwohl immerhin rund die Hälfte über eine abgeschlossene Berufsausbildung verfügt und nur 15 Prozent keinen Schulabschluß besitzen und obwohl man sich entgegen landläufiger Meinung im ältesten Gewerbe trotz hoher Nachfrage bei steigendem Angebot und sinkenden Preisen keine goldene Nase mehr verdienen kann. Der durchschnittliche Lebensunterhalt einer Prostituierten betrug nach dieser Studie rund 2 000 DM, ein „Spitzeneinkommen" mit 3 000 DM und mehr, jeweils netto, erzielten rund 34 Prozent. Die Hälfte aber lag bei unter 1 700 DM, und ein hoher Anteil der Prostituierten lebte von staatlicher Unterstützung.
    Am Ende der statistischen Daten noch ein Hinweis auf einen der dunkelsten Aspekte des Milieus, über den man an anderer Stelle sicher auch noch reden müßte: Über 50 Prozent der Prostituierten wurden Opfer von Gewalttaten durch Freier, durch Zuhälter oder Betreiber eines Etablissements - je jünger, desto hilfloser, desto öfter betroffen.
    Ich höre schon das Gegenargument: Dann sollen sie doch aufhören! Sicher, aber wenn man das Ziel, den Ausstieg aus der Prostitution zu fördern, ernst nimmt, müßte man den Ausstiegswilligen ohne moralische Vorhaltungen entsprechenden Zugang zu den Instrumenten der Arbeitsvermittlung und Umschulung ermöglichen.

    (Beifall im ganzen Hause)

    Dazu gehört dann auch, Prävention durch Beratung und Aufklärung zu fördern und das Thema Prostitution in andere Bereiche sozialer Arbeit zu integrieren. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Einrichtungen, die für Jugendliche arbeiten, müßten besonders geschult werden, um den Blick nicht nur für sexuellen Mißbrauch, sondern auch für vorhandene Kontakte zum Prostituiertenmilieu zu schärfen, so daß den Betroffenen eine adäquate, vorurteilsfreie Beratung und Unterstützung angeboten werden kann. Vorhandene Prostitutionsaktivitäten der Mädchen und jungen Frauen sollten dabei weder tabuisiert noch moralisch verurteilt werden.
    Kollegin Schewe-Gerigk hat die Benachteiligungen und Diskriminierungen, wie sie auch von den Prostituierten selber und ihren Interessenverbänden gesehen werden, bereits deutlich gemacht und die Lösungsansätze des Gesetzentwurfes dargestellt. Ich persönlich glaube nicht, daß so viele Paragraphen tatsächlich gestrichen oder geändert werden müssen bzw. sollten. Aber dazu wird sicher der Kollege Eylmann noch etwas aus juristischer Sicht sagen.
    Nicht die Gesetze scheinen mir das Problem zu sein, sondern vielmehr die Rechtsprechung, die häufig nicht mehr dem gewandelten gesellschaftlichen Verständnis entspricht. Die Rechtsprechung wiederum ist durch das öffentliche Bewußtsein geprägt. Der gesellschaftliche Dialog müßte offensiver geführt werden, damit sich auch an der Rechtsprechung etwas ändert.
    Liebe Kolleginnen und Kollegen, wir sind erst ganz am Anfang einer notwendigen gesellschaftlichen, aber auch parlamentarischen Diskussion. Vergessen wir in Zukunft den moralisierenden Zeigefinger und die schlüpfrigen Witze! Nehmen wir die Lage der Prostituierten ernst und lassen Sie uns in den anstehenden Beratungen gemeinsam nach Wegen suchen, wie wir dem berechtigten Anliegen der besseren sozialen und rechtlichen Absicherung der Prostituierten entsprechen können.

    (Beifall bei der CDU/CSU, der F.D.P., der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)



Rede von Hans-Ulrich Klose
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das Wort hat der Kollege Jürgen Meyer, SPD.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Prof. Dr. Jürgen Meyer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Die grundlegende Forderung des Gesetzentwurfes von Bündnis 90/Die Grünen, die Diskriminierung von Prostituierten zu beseitigen oder zumindest abzubauen, ist aus der Sicht der SPD nachhaltig zu unterstützen. Es ist widersprüchlich und geradezu ein Zeichen der von Grünen und SPD eben bereits festgestellten Doppelmoral, wenn der Staat eine Prostituierte, die keine Einkommensteuer bezahlt, wegen Steuerhinterziehung verfolgt und bestraft, ihr aber gleichzeitig die selbstverständlichen Rechte anderer Gewerbetreibender versagt.
    Der Gesetzgeber kann die gesellschaftliche Diskriminierung von Frauen, die der in der Rechtssprache bis heute so bezeichneten gewerbsmäßigen Unzucht nachgehen, nicht mit einem Federstrich beseitigen; aber er kann Zeichen setzen. Aus unserer Sicht muß es dabei um die Beseitigung der rechtlichen Benachteiligungen von Prostituierten gehen, nicht aber um eine Verbesserung der Rechtsposition von Freiern oder Zuhältern. Dem entspricht der vorliegende Gesetzentwurf in mehreren Punkten nicht. Wir werden ihn deshalb in den bevorstehenden Ausschußberatungen wesentlich zu verändern haben.

    Dr. Jürgen Meyer (Ulm)

    Der Entwurf geht zutreffend davon aus, daß die entscheidende Begründung für die bis heute herrschende und Prostituierte diskriminierende Rechtsauffassung darin besteht, daß der Vertrag zwischen Prostituierter und Freier sittenwidrig und deshalb nichtig sei. Mit dieser Standardformel hat der 5. Strafsenat des Bundesgerichtshofes noch 1987 begründet, daß der Mann, der eine Prostituierte um den vereinbarten Lohn prellt, keinen Betrug begeht. Mit derselben Begründung hat der VI. Zivilsenat des Bundesgerichtshofes bereits 1976 in einer Verkehrsunfallsache den Anspruch der verletzten Frau auf Schadensersatz für ihren Erwerbsausfall verneint.
    In zahlreichen Gerichtsentscheidungen ist Frauen, die in Bordellen arbeiten, unter Hinweis auf die Sittenwidrigkeit ihrer Arbeit die Arbeitnehmereigenschaft versagt worden. Das hat bekanntlich weitreichende arbeits- und sozialrechtliche Folgen. Die angebliche Nichtigkeit des Vertrages zwischen Prostituierter und Freier ist offenbar der archimedische Punkt, von dem aus die herrschende Rechtsauffassung konstruiert ist.
    Deshalb hat die Frauenministerkonferenz unter Mitwirkung der zuständigen Ministerinnen aller 16 Bundesländer im Juni 1995 bei nur zwei Gegenstimmen die Bundesregierung aufgefordert, Maßnahmen zur Verbesserung der rechtlichen und sozialen Situation von Prostituierten zu ergreifen. Die Ministerinnen haben diese Forderung folgendermaßen konkretisiert - ich zitiere -:
    Auf bundesgesetzgeberischer Ebene sollte klargestellt werden, daß der Dienstleistungsvertrag zwischen Prostituierter und Freier nicht sittenwidrig ist, damit die Prostituierten einen rechtlich durchsetzbaren Anspruch auf Bezahlung haben.
    Diesem Beschluß versucht der vorliegende Entwurf zwar Rechnung zu tragen, aber er tut es auf wenig überzeugende Weise, indem er in Art. 1 schlicht feststellt, der fragliche Vertrag sei ein Dienstvertrag, also ein gegenseitig verpflichtender Vertrag gemäß § 611 BGB, durch den die Person, welche ihre Dienste zusagt, wirksam zur Leistung der versprochenen Dienste gegen Vergütung verpflichtet wird.
    Wollen Sie, so frage ich die Entwurfsverfasser, dem Freier allen Ernstes einen notfalls gerichtlich durchsetzbaren Anspruch auf sexuelle Dienstleistungen einräumen? Sollen sich Gerichte in diesem Zusammenhang mit dem Einwand der Schlechterfüllung auseinandersetzen? Wie verhält es sich mit der Abtretbarkeit des Entgeltanspruchs? Könnte diese nicht zu einem beachtlichen Macht- und Druckmittel in der Hand des Zuhälters werden? Das alles ist noch nicht ausreichend durchdacht. Besser wäre wohl eine Regelung, wonach ein einseitig verpflichtender Vertrag auf Zahlung des Entgelts dann zustande kommt, wenn sexuelle Handlungen gegen ein vorher vereinbartes Entgelt vorgenommen werden. Die Abtretbarkeit des Entgeltanspruchs könnte ausgeschlossen werden.
    Lassen Sie mich in der knappen mir zur Verfügung stehenden Zeit auf eine zweite Ungereimtheit des Gesetzentwurfes hinweisen. Dieser schlägt die ersatzlose Streichung von § 181 a Strafgesetzbuch vor, der die Zuhälterei betrifft. Soll es also künftig straflos sein, eine Person, die der Prostitution nachgeht, „ auszubeuten"? Wesentlich mehr Augenmaß zeigt der erwähnte Beschluß der Frauenministerkonferenz von 1995, in dem gefordert wird, „die §§ 180 ff. StGB so zu reformieren, daß die Prostitutionsausübung selbst nicht kriminalisiert wird, auf der anderen Seite aber ein wirksames Instrument gegen Zwangsprostitution und Frauenhandel zur Verfügung steht" .
    Der Entwurf wirft eine Vielzahl weiterer Fragen auf. Die in der Präambel geforderte Anerkennung der Prostitution als Beruf im Sinne des Art. 12 Abs. 1 des Grundgesetzes bietet unnötigen Anlaß, ein in den Grundzügen berechtigtes Anliegen zu diskreditieren. Ist den Entwurfsverfassern entgangen, daß Träger des Grundrechts nur Deutsche, nicht aber ausländische Staatsangehörige sind? Denken die Entwurfsverfasser etwa an ein Recht auf Ausbildung? Wie sollte der Staat dann die Freiheit der Berufswahl und die Wahl der Ausbildungsstätte garantieren?
    Ferner: Die Notwendigkeit einer sozialen Absicherung von Prostituierten wird zwar in der Begründung des Entwurfes breit behandelt, nicht aber im Gesetzestext geregelt.
    Und schließlich: Auch die geforderte ersatzlose Streichung der Sperrbezirksregelung schießt über das Ziel hinaus. Ob derartige Bezirke dem „Schutz des öffentlichen Anstandes" dienen können, wie Art. 297 EGStGB formuliert, kann man sehr wohl bezweifeln. Der dort ebenfalls erwähnte Schutz der Jugend erscheint uns aber ganz und gar nicht überflüssig.
    Trotz allem sollte der Entwurf nicht mit der wohlfeilen Bemerkung abgetan werden, der Deutsche Bundestag habe andere Sorgen als eine Neuregelung der Prostitution. Die soziale und rechtliche Diskriminierung vor allem von Frauen muß bekämpft werden, wo man sie antrifft. Aber um mehrheitsfähig zu werden, muß der Entwurf bei den bevorstehenden Beratungen noch erheblich verändert werden.
    Ich danke Ihnen.

    (Beifall bei der SPD und der F.D.P. sowie bei Abgeordneten der PDS)