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    Plenarprotokoll 13/169 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 169. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 17. April 1997 Inhalt: Glückwünsche zu den Geburtstagen der Abgeordneten Dr. Helmut Lippelt, Johannes Nitsch und Werner Labsch 15215 A, B Erweiterung der Tagesordnung 15215 B Absetzung von Punkten von der Tagesordnung 15215 C Nachträgliche Ausschußüberweisungen 15215 D Tagesordnungspunkt 3: a) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Neuregelung des Energiewirtschaftsrechts (Drucksache 13/7274) 15216 A b) Erste Beratung des von den Abgeordneten Michaele Hustedt, Gila Altmann (Aurich), weiteren Abgeordneten und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Neuordnung der Energiewirtschaft (Drucksache 13/5352) . . . 15216 A in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Erste Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Elektrizitätswirtschaft (Drucksache 13/7425) 15216 B Dr. Günter Rexrodt, Bundesminister BMWi 15216 B Volker Jung (Düsseldorf) SPD 15218 D Gunnar Uldall CDU/CSU 15222 A Michaele Hustedt BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 15224D, 15232 D Paul K. Friedhoff F.D.P 15227 B Rolf Köhne PDS 15229 A Dr. Angela Merkel, Bundesministerin BMU 15230D, 15233 B Dietmar Schütz (Oldenburg) SPD . . . . 15233 D Ernst Hinsken CDU/CSU . . . 15235D, 15243 C Werner Labsch SPD 15238 B Kurt-Dieter Grill CDU/CSU 15239 C Reinhard Schultz (Everswinkel) SPD 15241 C, 15244 A Tagesordnungspunkt 4: Große Anfrage der Abgeordneten Dr Uwe Jens, Anke Fuchs (Köln), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Insolvenzen in der deutschen Wirtschaft (Drucksachen 13/1488, 13/ 2416) 15244 C Ernst Schwanhold SPD . . . . 15244 C, 15251 D Hartmut Schauerte CDU/CSU . 15247 C, 15251 D, 15252 B Anke Fuchs (Köln) SPD 15251 A Werner Schulz (Berlin) BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 15252 C Paul K. Friedhoff F.D.P 15254 C Dr. Christa Luft PDS 15256 B Ernst Schwanhold SPD 15256 D Dr. Günter Rexrodt, Bundesminister BMWi 15258 A Ernst Schwanhold SPD 15259 B Sabine Kaspereit SPD 15260 D Hansjürgen Doss CDU/CSU 15263 A Uwe Hiksch SPD 15265 D Zusatztagesordnungspunkt 3: Vereinbarte Debatte zur Iran-Politik 15267 B Rudolf Seiters CDU/CSU 15267 B Dr. Christoph Zöpel SPD 15268 D Joseph Fischer (Frankfurt) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 15271 B Ulrich Irmer F.D.P 15272 C Steffen Tippach PDS 15273 C Dr. Klaus Kinkel, Bundesminister AA . 15274 C Ruprecht Polenz CDU/CSU 15277 A Karsten D. Voigt (Frankfurt) SPD . . . 15278 A Christian Schmidt (Fürth) CDU/CSU . 15279 C Jürgen Möllemann F.D.P. (Erklärung nach § 30 GO) 15280 C Tagesordnungspunkt 18: Überweisungen im vereinfachten Verfahren a) Erste Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Lebensmittel- und Bedarfsgegenständegesetz (Drucksache 13/6724) 15281 C b) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 21. Dezember 1993 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Österreich über den Durchgangsverkehr von Exekutivorganen und die Durchbeförderung von Häftlingen (Drucksache 13/7285) 15281 D c) Antrag des Bundesministeriums der Finanzen: Einwilligung gemäß § 64 Abs. 2 Bundeshaushaltsordnung in die Veräußerung der ehem. Carl-SchurzKaserne in Bremerhaven (Drucksache 13/7204) 15281 D Zusatztagesordnungspunkt 4: Weitere Überweisung im vereinfachten Verfahren Antrag der Abgeordneten Annelie Buntenbach, Marieluise Beck (Bremen), weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Arbeits- und sozialrechtlicher Schutz für abhängige Selbständige (Drucksache 13/7421) 15281 D Tagesordnungspunkt 19: Abschließende Beratungen ohne Aussprache a) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Vierten Gesetzes zur Änderung des Bundesfernstraßengesetzes (Drucksachen 13/5292, 13/6693) . . . 15282 A b) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Umsetzung von Rechtsakten der Europäischen Gemeinschaften auf dem Gebiet der Energieeinsparung bei Haushaltsgeräten (Energieverbrauchskennzeichnungsgesetz) (Drucksachen 13/6723, 13/7395) 15282 B c) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Änderung von Rechtsvorschriften auf dem Gebiet der Seeschiffahrt (Drucksachen 13/6438, 13/7409) 15282 C d) Zweite und dritte Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines ... Gesetzes zur Änderung des Weingesetzes (Drucksachen 13/6830, 13/7408) 15283 A e) Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Europa-Mittelmeer-Abkommen vom 20. November 1995 zur Gründung einer Assoziation zwischen den Europäischen Gemeinschaften und ihren Mitgliedstaaten einerseits und dem Staat Israel andererseits (Drucksachen 13/6616, 13/7393, 13/ 7394) 15283 B f) Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zu dem Schengener Übereinkommen vom 19. Juni 1990 betreffend den schrittweisen Abbau der Kontrollen an den gemeinsamen Grenzen (Drucksachen 13/6671, 13/7325) 15283 C g) Antrag der Abgeordneten Gila Altmann (Aurich), Franziska EichstädtBohlig, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Fahrrad-Fahrbereitschaft für den Deutschen Bundestag in Bonn (Drucksache 13/3328) 15283 D h) Beschlußempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses - zu dem Antrag der Abgeordneten Gunter Weißgerber, Dr. Eberhard Brecht, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Gemeinschaftliche Finanzierung eines Neubaus des Museums der Bildenden Künste in Leipzig - zu dem Antrag der Abgeordneten Erika Steinbach, Dr. Klaus Dieter Uelhoff, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU, der Abgeordneten Thomas Krüger, Gunter Weißgerber, Uta Titze-Stecher, Wolfgang Thierse und der Fraktion der SPD sowie der Abgeordneten Ina Albowitz, Dr. Max Stadler, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der F.D.P.: Gemeinschaftliche Finanzierung eines Neubaus des Museums der Bildenden Künste in Leipzig (Drucksachen 13/6114, 13/7059, 13/ 7212) 15284 A i) Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wirtschaft zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Mitteilung der Kommission - Leistungen der Daseinsvorsorge in Europa (Drucksachen 13/6129 Nr. 1.24, 13/ 7223) 15284 C j) Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wirtschaft zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Sammelübersicht 181 zu Petitionen (Wiedergutmachungsleistungen) (Drucksache 13/6984) 15284 C k) Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 193 zu Petitionen (Abschiebestopp für zairische Flüchtlinge) (Drucksache 13/7277) . . 15284 D Zusatztagesordnungspunkt 5: Aktuelle Stunde betr. Haltung der Bundesregierung zur Verurteilung von Menschenrechtsverletzungen in China im Rahmen der gemeinsamen Außenpolitik der EU 15285 A Gerd Poppe BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 15285 A Heinrich Lummer CDU/CSU 15286 A Rudolf Bindig SPD 15287 A Ulrich Irmer F.D.P 15288 A Steffen Tippach PDS 15289 A Reinhard Freiherr von Schorlemer CDU/ CSU 15289 D Günter Verheugen SPD 15290 D Dr. Klaus Kinkel, Bundesminister AA . 15292 A Rita Grießhaber BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 15293 D Dr. Dietrich Mahlo CDU/CSU 15294 C Heidemarie Wieczorek-Zeul SPD . . . 15295 C Hartmut Koschyk CDU/CSU 15296 C Volker Neumann (Bramsche) SPD . . 15297 C Tagesordnungspunkt 5: Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit - zu dem Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und F.D.P.: Fortsetzung der Sanierung der Braunkohlegebiete in den neuen Ländern - zu dem Antrag der Abgeordneten Christoph Matschie, Richard Schuhmann (Delitzsch), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Sanierung des Wasserhaushaltes in den Lausitzer und Mitteldeutschen Braunkohlerevieren - zu dem Antrag der Abgeordneten Christine Kurzhals, Gunter Weißgerber, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Wettbewerbsfähigkeit der ostdeutschen Braunkohlesanierungsgesellschaften erhalten - Beschäftigungsverhältnisse sichern - zu dem Antrag der Abgeordneten Vera Lengsfeld, Antje Hermenau, Werner Schulz (Berlin) und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Braunkohlereviere ökologisch sanieren (Drucksachen 13/5588, 13/4850, 13/5225, 13/5721, 13/6776) 15298 D Ulrich Klinkert, Parl. Staatssekretär BMU 15299 A Christoph Matschie SPD . . . 15300 A, 15306 B Rolf Köhne PDS 15300 A Christoph Matschie SPD 15301 A Antje Hermenau BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 15302 C Jürgen Türk F.D.P 15303 D Rolf Köhne PDS 15304 D Christa Reichard (Dresden) CDU/CSU . 15305 C Christine Kurzhals SPD 15307 C Arnold Vaatz, Staatsminister (Sachsen) 15309 A Tagesordnungspunkt 6: Erste Beratung des von den Abgeordneten Robert Leidinger, Ottmar Schreiner, weiteren Abgeordneten und der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur vollen Absicherung von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern im Krankheitsfall (Drucksache 13/6843) 15311 C Hans Büttner (Ingolstadt) SPD . 15311 A, 15317 B Julius Louven CDU/CSU 15313 A Ottmar Schreiner SPD 15313 D Annelie Buntenbach BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 15314 C Dr. Gisela Babel F.D.P 15316A, 15316 C Rolf Köhne PDS 15316 C Dr. Heidi Knake-Werner PDS 15317 D Peter Ramsauer CDU/CSU 15319 A Erika Lotz SPD 15321 C Rudolf Kraus, Parl. Staatssekretär BMA 15323 B Tagesordnungspunkt 7: Antrag der Abgeordneten Kerstin Müller (Köln), Amke Dietert-Scheuer, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Rückkehr bosnischer Flüchtlinge (Drucksache 13/7284) 15324 B in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 6: Antrag der Abgeordneten Freimut Duve, Günter Graf (Friesoythe), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Abschiebepraxis von Flüchtlingen aus Bosnien-Herzegowina (Drucksache 13/7424) 15324 B Kerstin Müller (Köln) BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 15324 C Erwin Marschewski CDU/CSU . . . . 15325 D Günter Graf (Friesoythe) SPD 15327 A Dr. Christian Schwarz-Schilling CDU/CSU 15329 B Vizepräsident Dr. Burkhard Hirsch . . . 15329 C Cornelia Schmalz-Jacobsen F.D.P. . . 15329 D Ulla Jelpke PDS 15331 B Eduard Lintner, Parl. Staatssekretär BMI 15332 A Tagesordnungspunkt 9: a) Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verkehr zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht des Bundesministers für Verkehr über Maßnahmen auf dem Gebiet der Unfallverhütung im Straßenverkehr 1994 und 1995 - Unfallverhütungsbericht Straßenverkehr 1994/95 -; Übersicht Rettungswesen 1994 und 1995 (Drucksachen 13/4826, 13/5550 Nr. 1.1, 13/7034) 15332 C b) Antrag der Abgeordneten Rita Grießhaber, Albert Schmidt (Hitzhofen) und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Heraufsetzung der Deliktsfähigkeit von Kindern im Straßenverkehr (Drucksache 13/5302) 15332 D c) Antrag der Abgeordneten Karin Rehbock-Zureich, Elke Ferner, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Verbesserung der Situation von Kindern im Straßenverkehr (Drucksache 13/6535) 15332 D d) Große Anfrage der Abgeordneten Elke Ferner, Annette Faße, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Geschwindigkeit und Verkehrssicherheit im Straßenverkehr (Drucksachen 13/4464, 13/6703) 15333 A Wolfgang Börnsen (Bönstrup) CDU/CSU 15333 A Heide Mattischeck SPD 15334 C Rita Grießhaber BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 15336 B Horst Friedrich F.D.P. 15337 C Dr. Winfried Wolf PDS 15338 D Manfred Carstens, Parl. Staatssekretär BMV 15339 D Norbert Otto (Erfurt) CDU/CSU . . . . 15340 B Karin Rehbock-Zureich SPD 15342 A Michael Jung (Limburg) CDU/CSU . . 15343 B Dr. Edzard Schmidt-Jortzig, Bundesminister BMJ 15344 D Tagesordnungspunkt 11: Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Uwe-Jens Heuer, Dr. Ludwig Elm, weiterer Abgeordneter und der Gruppe der PDS: Einsetzung einer EnqueteKommission „Gleichstellung von Menschen mit Behinderung" (Drucksachen 13/813, 13/3152) 15345 D in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 7: Antrag der Abgeordneten Petra Bläss, Dr. Ruth Fuchs, Heidemarie Lüth und der Gruppe der PDS: Auftrag zur Erweiterung des Vierten Berichtes der Bundesregierung zur Lage der Behinderten und zur Entwicklung der Rehabilitation (Drucksache 13/7422) . . . 15345 D Petra Bläss PDS 15346 A, 15352 A Birgit Schnieber-Jastram CDU/CSU . . . 15347 A Petra Bläss PDS 15347 C Karl Hermann Haack (Extertal) SPD . . 15348 D Uwe Lühr F.D.P 15350 B Andrea Fischer (Berlin) BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 15351 A Heinz Schemken CDU/CSU 15352 B Tagesordnungspunkt 12: Erste Beratung des von den Abgeordneten Irmingard Schewe-Gerigk, Volker Beck (Köln), weiteren Abgeordneten und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Beseitigung der rechtlichen Diskriminierung von Prostituierten (Drucksache 13/6372, 13/ 7440 [Berichtigung]) 15353 C Irmingard Schewe-Gerigk BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 15353 D Ilse Falk CDU/CSU 15355 B Dr. Jürgen Meyer (Ulm) SPD 15356 D Hildebrecht Braun (Augsburg) F.D.P. . . 15357 D Irmingard Schewe-Gerigk BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 15358 D Christina Schenk PDS 15359 B Horst Eylmann CDU/CSU 15359 D Ingrid Holzhüter SPD 15361 A Tagesordnungspunkt 13: Antrag der Abgeordneten Rolf Schwanitz, Friedhelm Julius Beucher, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Strafrechtliche Aufarbeitung des SED-/DDR-Unrechts und der vereinigungsbedingten Wirtschaftskriminalität (Drucksache 13/7281) 15361 D in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 8: Antrag des Abgeordneten Gerald Häfner und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Verbesserung der Strafverfolgung für DDR-Regierungs- und Vereinigungskriminalität (Drucksache 13/ 7423) 15362 A Rolf Schwanitz SPD 15362 A Dr. Michael Luther CDU/CSU 15363 C Gerald Häfner BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 15365 C Jörg van Essen F.D.P. 15366 D Wolfgang Bierstedt PDS 15367 D Rainer Funke, Parl. Staatssekretär BMJ 15368 C Nächste Sitzung 15369 D Berichtigung 15369 Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . 15371* 169. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 17. April 1997 Beginn: 9.00 Uhr
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    Berichtigung 168. Sitzung, Seite 15 204 D, 9. Zeile von unten: Statt „6,5 Milliarden DM" ist „6,5 Millionen DM" zu lesen. Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlage zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Blunck, Lilo SPD 17. 4. 97 Duve, Freimut SPD 17. 4. 97 Dr. Eid, Ursula BÜNDNIS 17. 4. 97 90/DIE GRÜNEN Fischer (Unna), Leni CDU/CSU 17. 4. 97 Gansel, Norbert SPD 17. 4. 97 Genscher, Hans-Dietrich F.D.P. 17. 4. 97 Götz, Peter CDU/CSU 17. 4. 97 Höfken, Ulrike BÜNDNIS 17. 4. 97 90/DIE GRÜNEN Homburger, Birgit F.D.P. 17. 4. 97 Horn, Erwin SPD 17. 4. 97 Dr. Jacob, Willibald PDS 17. 4. 97 Dr. Jüttner, Egon CDU/CSU 17. 4. 97 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Kohl, Helmut CDU/CSU 17. 4. 97 Koppelin, Jürgen F.D.P. 17. 4. 97 Dr. Graf Lambsdorff, Otto F.D.P. 17.4. 97 Lehn, Waltraud SPD 17. 4. 97 Mosdorf, Siegmar SPD 17. 4. 97 Purps, Rudolf SPD 17. 4. 97 Reschke, Otto SPD 17. 4. 97 Schloten, Dieter SPD 17. 4. 97 Dr. Stoltenberg, Gerhard CDU/CSU 17. 4. 97 Such, Manfred BÜNDNIS 17. 4. 97 90/DIE GRÜNEN Terborg, Margitta SPD 17. 4. 97 Wallow, Hans SPD 17. 4. 97 Wimmer (Neuss), Willy CDU/CSU 17. 4. 97 Wolf (Frankfurt), BÜNDNIS 17. 4. 97 Margareta 90/DIE GRÜNEN
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    Rede von Dr. Rudolf Seiters


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Liebe Kollegen! Die Bundesregierung hat auf das Mykonos-Urteil des Berliner Kammergerichts schnell, konsequent und angemessen reagiert. Der iranische Botschafter wurde einbestellt. Vier Angehörige der iranischen Botschaft wurden ausgewiesen. Der sogenannte „kritische Dialog" wurde suspendiert. Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion unterstützt diese ebenso richtige wie notwendige Reaktion der Bundesregierung nachdrücklich.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Das Berliner Kammergericht verdient unseren hohen Respekt.

    (Beifall des Abg. Otto Schily [SPD])

    Wir haben bereits in der Iran-Debatte des Deutschen Bundestages am 29. November 1996 die Unabhängigkeit der deutschen Justiz unterstrichen und die Fatwa-Drohung aus dem Iran gegen die am Mykonos-Prozeß beteiligten Richter als unerträglich zurückgewiesen. Das Berliner Kammergericht hat mit Geradlinigkeit und Unbeirrbarkeit und ungeachtet der permanenten Drohung aus Teheran seine Unabhängigkeit bewahrt und für die internationale Politik ein Beispiel für den Umgang mit staatlich organisierten Terrorakten gegeben.

    (Beifall bei der CDU/CSU, der F.D.P., der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

    Es ist zugleich ein wichtiges Signal in dem Bemühen, dem Völkerrecht zur Geltung zu verhelfen.
    Wir haben mit Genugtuung auch das geschlossene und solidarische Verhalten unserer Partner in der Europäischen Union zur Kenntnis genommen.

    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU sowie des Abg. Otto Schily [SPD])

    Die Verurteilung des iranischen Verhaltens durch die Europäische Union und andere Staaten ist ebenso wichtig wie die Rückberufung der europäischen Botschafter, die Aussetzung des „kritischen Dialogs" und die Entschlossenheit, auch zukünftig eine abgestimmte Politik gegenüber dem Iran zu betreiben.
    Meine Damen und Herren, die SPD hat durch die Kollegen Verheugen und Voigt sowie auch andere unmittelbar nach dem Urteil die Reaktion der Bundesregierung als richtig bezeichnet und sie begrüßt. Sie hat gleichzeitig in Übereinstimmung mit unserer Position den völligen Abbruch der politischen und wirtschaftlichen Beziehungen als falsch bezeichnet. Sie hat mit Recht gefordert, daß die Europäische Union ihre Politik gegenüber Teheran neu definieren müsse.
    Ich will diese Gemeinsamkeiten, die ich für wichtig halte, ausdrücklich unterstreichen. Allerdings will ich doch hinzufügen, daß vor diesem Hintergrund die polemische Kritik des Kollegen Penner am Außenminister unverständlich und abwegig war und von meiner Fraktion als völlig ungerechtfertigt zurückgewiesen wird.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Das gleiche gilt für den Antrag von SPD und Bündnis 90/Die Grünen, der bei seiner Kritik an der Bundesregierung ja doch wohl bewußt ignoriert, daß es sich bei der Politik gegenüber dem Iran um eine abgestimmte Konzeption der Europäischen Union handelt und auf gemeinsamen Beschlüssen der Europäischen Union beruht, unter anderem getroffen auf dem Gipfel in Edinburgh 1992.

    Rudolf Seiters
    Ich will auch sagen, daß ich mit großer Aufmerksamkeit die Diskussion über diesen schwierigen und sensiblen Punkt gestern in der Sitzung des Auswärtigen Ausschusses verfolgt habe, und zwar eine Diskussion mit dem Außenminister und auch mit dem Kanzler. Mit Blick auf die Rednerliste, die uns ja bekannt ist, und die nachfolgenden Redner will ich darauf hinweisen, daß es gestern eine sehr sachliche Diskussion mit vielen Übereinstimmungen gegeben hat. Mir ist dabei aufgefallen - ich sage das, weil behauptet wird, es gebe eine, im übrigen vom Außenminister in Übereinstimmung mit dem Kanzleramt dementiert, enge Kooperation auf geheimdienstlichem und politischem Felde mit dem Iran -, daß der Bundeskanzler gestern zwei Stunden an der Sitzung des Auswärtigen Ausschusses teilgenommen hat und in dieser Frage kein Kollege der Opposition auch nur eine einzige Frage an den Bundeskanzler gerichtet hat. Das will ich doch einmal festhalten. Das ist bemerkenswert.
    Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion hat schon im vergangenen Jahr darauf hingewiesen, daß der „Kritische Dialog" der Europäischen Union mit dem Iran zu Mißverständnissen geführt hat und deshalb auf den Prüfstand gehört. Wir haben jedoch gleichzeitig eine Vorwegnahme des ,,Mykonos"-Urteils abgelehnt. Das war völlig richtig. Das jetzige Urteil aber mußte zu Konsequenzen führen, weil die Urteilsbegründung ausdrücklich die Urheberschaft staatlicher iranischer Stellen für den bewaffneten Anschlag feststellt und das Attentat ausdrücklich als Auftragsmord der iranischen Führung qualifiziert. Die Bundesrepublik Deutschland kann ebensowenig wie die internationale Staatengemeinschaft derartige Verstöße gegen das Völkerrecht hinnehmen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P. sowie bei Abgeordneten der SPD)

    Das Mykonos-Attentat bedeutet deshalb für mich und für uns alle, daß die Beziehungen zum Iran künftig nicht mehr mit dem Begriff „Kritischer Dialog" beschrieben werden sollten.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P. sowie bei Abgeordneten der SPD)

    Wir bitten die Bundesregierung, daß sie dies auch bei den Beratungen der Außenminister am 29. April in Luxemburg über die künftige Iran-Politik der Europäischen Union deutlich macht.
    Wir müssen als Bundesrepublik Deutschland, als Europäische Union, als internationale Staatengemeinschaft von der iranischen Führung verlangen, daß der Iran - ich verweise insoweit auch auf den Koalitionsantrag vom Mai vergangenen Jahres - die Regeln des Völkerrechts ohne jede Einschränkung beachtet, terroristische Aktivitäten weder selbst betreibt noch politisch, logistisch oder finanziell unterstützt, die Menschenrechte einhält und die Glaubens- und Religionsfreiheit respektiert, die Morddrohung gegen Salman Rushdie widerruft, seinen religiösen Stiftungen verbietet, ein Kopfgeld auf die Ermordung Rushdies auszusetzen, und selbstverständlich alle Aktivitäten unterläßt, die auf die Verfolgung von im Ausland lebenden Oppositionellen gerichtet sind.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P. sowie bei Abgeordneten der SPD)

    Ich will ausdrücklich feststellen, daß die Bundesrepublik Deutschland kein Interesse an einer Eskalation der Lage und der Verschlechterung der Beziehungen zum Iran haben kann. Dies gebietet schon unsere Sorge um die Sicherheit der deutschen Staatsangehörigen, des diplomatischen Personals und der deutschen Einrichtungen. Die iranische Regierung hat die Verantwortung dafür, daß dieser Schutz auch zukünftig gewährleistet wird.
    Aber das Völkerrecht darf nicht zur Disposition stehen. Weder das Völkerrecht noch die Menschenrechte dürfen anderen, politischen oder wirtschaftlichen, Beziehungen untergeordnet werden.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Deswegen können vernünftige politische und wirtschaftliche Beziehungen zum Iran für die Zukunft nur wieder erreicht oder sichergestellt werden, wenn der Iran seine Politik ändert und unter Beweis stellt, daß er vom Staatsterrorismus abläßt. Selbstverständlich kann es bis dahin auch keine Neuauflage von Hermes-Bürgschaften geben.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P. sowie bei Abgeordneten der SPD und des Abg. Manfred Müller [Berlin] [PDS])

    Die Neubestimmung der europäischen Iran-Politik bietet auch die Chance, die Haltung der Europäischen Union und der Vereinigten Staaten von Amerika gegenüber dem Regime in Teheran besser abzustimmen. Wir müssen erneut den Versuch machen, uns in der Iran-Politik auf gemeinsame Positionen zu verständigen. Die Fortsetzung von Streitigkeiten nützt allein dem Iran.
    Wir erwarten deshalb eine klare Positionsbestimmung der Europäischen Union auf dem Außenministertreffen am 29. April. Dafür hat die Bundesregierung die volle Unterstützung der CDU/CSU-Bundestagsfraktion und - wie ich hoffe - des ganzen Hauses.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)



Rede von Michaela Geiger
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)
Das Wort hat jetzt der Abgeordnete Dr. Christoph Zöpel, SPD- Fraktion.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Christoph Zöpel


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Kollegen und Kolleginnen! Am 17. September 1992 wurden in Berlin Sadegh Sharafkandi, Fattah Abdoli, Homyoun Ardalan und Nurulah Mohamadpour Dehkordi ermordet. Sie waren Gäste der Sozialistischen Internationale und damit auch Gäste der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands.
    Wie andere habe auch ich Sadegh Sharafkandi drei Tage vor seiner Ermordung getroffen und mit ihm gesprochen. Alles, was seitdem im Zusammen-

    Dr. Christoph Zöpel
    hang mit dem „Mykonos"-Prozeß geschehen ist, hat viele Sozialdemokraten und auch mich in dieser ganz persönlichen Weise betroffen.
    Heute, nach dem Urteil des Berliner Kammergerichts, wissen wir, daß das Regime im Iran für die Ermordung verantwortlich ist. Es macht auch heute Sinn - es ist eine Verpflichtung-, der Ermordeten zu gedenken und auch heute noch einmal ihren Angehörigen Anteilnahme auszusprechen.

    (Beifall)

    Es könnte für die Verbesserung der internationalen Beziehungen, an denen der Iran teilnehmen will, wie seine Staatsführung bekundet, überlegenswert sein, den Angehörigen der Ermordeten im Rahmen des Möglichen zu helfen. Die Debatte, die wir heute nach dem Urteil im ,,Mykonos"-Prozeß führen, kann für die Sozialdemokratie nahtlos an die Debatte anschließen, die wir am 29. November 1996 hier geführt haben. Wir haben damals bekundet, daß wir alle Versuche des Iran, auf dieses Gerichtsverfahren Einfluß zu nehmen, entschieden zurückweisen und verurteilen. Wir haben zum Ausdruck gebracht, daß es eine Pflicht des Rechtsstaates Bundesrepublik Deutschland ist, allen Menschen, die in Deutschland leben, den höchstmöglichen Schutz für ihr Leben und ihre Sicherheit zu garantieren.

    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    Gegenüber Menschen aus dem Iran, die in Deutschland leben, ist dieses Gebot heute noch nachdrücklicher und noch entschiedener zu beachten. Ich gehe davon aus, die Regierungen von Bund und allen Ländern werden dem nachkommen.

    (Beifall bei der SPD, dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der PDS)

    Das Urteil des Kammergerichts in Berlin ist aus meiner Sicht ein wesentlicher Beitrag zu Klarheit in internationalen Beziehungen. Das geht über den Beitrag zur Klarheit des Rechtsstaatscharakters der Bundesrepublik Deutschland hinaus. Mit diesem Urteil - das halte ich für wichtig - muß jede Regierung in dieser Welt wissen, daß sie, wenn sie an Straftaten, an Mordanschlägen auf dem Territorium der Bundesrepublik Deutschland beteiligt ist, damit vor Gericht kommen und verurteilt werden kann, und das ist gut so.

    (Beifall im ganzen Hause)

    In den vergangenen Wochen gab es für mich und andere manche Gelegenheit, Repräsentanten gerade islamischer Staaten dieses zu sagen. Wie jeder, der sich mit dem Islam beschäftigt, weiß ich, daß der Islam an sich eine Religion ist, die nicht unfriedfertig ist. Aber die Welt ist auch davon bestimmt, daß diese Religion zu machtpolitischen Zwecken mißbraucht wird, was es übrigens auch schon im Christentum gab. Staaten, die dieses tun, nicht nur der Iran, müssen wissen: Pseudoreligiöse Begründung von Machtmißbrauch ist völkerrechtlich nicht zu dulden. Das gilt ganz prinzipiell und ist eine Voraussetzung dafür, daß es interkulturell erträgliche Beziehungen zu
    Staaten gerade des mittleren und nahen Ostens geben kann.

    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)

    Nach dem Urteil hat das Regime im Iran Probleme, sonst würde es vor der deutschen Botschaft nicht demonstrieren lassen, sonst gäbe es Erklärungen und Verlautbarungen, einschließlich der Verlautbarung des Staatspräsidenten, nicht. Es ist gut, daß der Iran damit Probleme hat, daß er mit der Realität konfrontiert ist. Mit dazu trägt bei - darüber freuen wir uns sicher alle -, daß die Europäische Union weitestgehend geschlossen reagiert hat.

    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und F.D.P.)

    Soweit die Bundesregierung dazu beigetragen hat, Herr Außenminister, würdige ich das ausdrücklich.

    (Zuruf des Bundesministers Dr. Klaus Kinkel)

    - Wir bemühen uns immer um Objektivität.
    Dennoch gilt es, einen Blick zurück auf das Verhalten der deutschen Politik zu werfen. Ich unterstelle zunächst einmal, daß insbesondere alles, was die Regierung getan hat, in pflichtgemäßem Ermessen lag, daß es vielfach gut gemeint war und daß es für manches Gründe gab. Dennoch ist Politik immer auch an ihren Wirkungen zu messen. Es gut gemeint zu haben reicht nicht.
    In der Summe der Würdigung der einzelnen Beiträge deutscher Politik zu den Beziehungen zum Iran steht eines für mich im Mittelpunkt, und dies, Herr Kollege Seiters, ist auch das einzige, was in dem Antrag von SPD und Bündnis 90/Die Grünen steht: Es sind Illusionen erweckt worden, daß es die Bundesrepublik Deutschland mit der Bewahrung ihrer Rechtsstaatlichkeit und mit der Unabdingbarkeit ihres Einsatzes für Menschenrechte vielleicht doch nicht so ernst meint.

    (Beifall bei der SPD)

    Die Formulierung der „traditionell guten Beziehungen" zum Iran ist richtig, wenn man an die guten Beziehungen einzelner Menschen untereinander denkt. Sie kann aber zu schrecklichen Mißverständnissen führen, wenn mit ihr nachträglich möglicherweise noch Missetaten des Schahregimes legitimiert werden, und sie kann zu Illusionen im Iran führen, weil der Iran dann glaubt, man werde schon über Menschenrechtsverletzungen hinwegkommen. Das ist das entscheidende Problem.
    Es kann auch nicht ein Ausspielen von Menschenrechtspolitik gegen Wirtschaftspolitik geben. Das nützt meines Erachtens schon mittelfristig nicht einmal deutschen Unternehmen.

    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)

    Ein Land, das Menschenrechte verletzt, kann auch
    sehr schnell die Menschenrechte Deutscher, die wirt-

    Dr. Christoph Zöpel
    schaftlich in diesem Land tätig sind, verletzen. Es gibt ja Deutsche, die das erfahren haben.
    Beispielsweise ist nach der letzten Reise des Kollegen Möllemann in den Iran in Presseartikeln der Eindruck entstanden - ich habe ihn selber nicht gehört; deshalb sage ich, der Eindruck ist entstanden -, daß gegenüber dem Iran Menschenrechtsfragen hinter wirtschaftlichen Interessen zurückstehen könnten. Dies ist unerträglich und schadet - ich sage es noch einmal - selbst deutschen Wirtschaftsinteressen.

    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)

    Der Fall „Mykonos" sollte lehren: Es darf nirgendwo die Illusion entstehen, an den Prinzipien des Rechtsstaates und der Einführung von Rechtsstaatlichkeit in das Völkerrecht könnte es in Deutschland irgendeinen Zweifel geben.

    (Beifall bei der SPD)

    Derselben Gefahr ist auch immer der ausgesetzt, der Geheimdienstkontakte hat. Ich muß das wiederholen. Sie mögen manchmal gut gemeint gewesen sein. Wenn der Eindruck entsteht, Kontakte mit fremden Geheimdiensten führten dazu, daß diese hier Dinge tun dürften, die unerträglich sind, ist dies schon politisch falsch.

    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    Wo ich schon bei Illusionen bin, möchte ich auch ein Wort zum iranischen Widerstand sagen. Im Iran gibt es nicht die Möglichkeit des demokratischen Machtwechsels. Dies legitimiert Widerstand. Das sage ich sehr deutlich.

    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    Aus diesem Grunde sind aus meiner Sicht Kontakte zu politischen Gruppen, die im Iran Widerstand leisten, sogar geboten. In diese Gespräche müssen zwei Dinge einfließen: Erstens. Wir akzeptieren keine Rechtsverstöße - auch nicht durch Widerstandsbewegungen des Iran - auf dem Boden der Bundesrepublik.

    (Beifall im ganzen Hause)

    Zweitens. Wir akzeptieren grundsätzlich keine terroristischen Anschläge gegen Beteiligte irgendwo auf der Welt, auch nicht gegen die Zivilbevölkerung im eigenen Lande.

    (Beifall im ganzen Hause)

    Man muß auch ein offenes Wort zu den Möglichkeiten Deutschlands sagen, zu einer Widerstandsbewegung zu stehen. Die Welt mußte lernen, daß zumindest in etwas größeren Ländern keine Möglichkeit besteht, einen Regimewechsel von außen herbeizuführen. Das wäre illusionär.
    Wer feststellt, daß der kritische Dialog gescheitert ist - und das tun wir -, muß auch sagen, daß die amerikanische Politik ebenfalls nicht erfolgreich gewesen ist. Das wird in Amerika sehr selbstkritisch diskutiert. Verhältnisse im Inneren ändern sich, wenn es Menschen gibt, die diese Verhältnisse ändern wollen, wenn sie ihre völkerrechtlich legitimierten Rechte wahrnehmen. Dann kann man nur hoffen, daß die Mehrheit der Völkergemeinschaft durch ihr klares Festhalten an Menschenrechtspositionen mit dazu beiträgt, daß die Implosion eintritt. Das ist die Lehre aus der Implosion in Osteuropa, zu der deutsche Außenpolitik, vor allem die der 70er Jahre, mit beigetragen hat.

    (Beifall bei der SPD)

    Notwendig ist es dann noch, das Verhältnis von diplomatischen Beziehungen, die hier keine Fraktion gegenüber dem Iran aufkündigen will, an ihren Zielen klarzumachen: Diplomatische Beziehungen kann eigentlich nur der diskreditieren, der sie selber unterhält, und zwar dann, wenn unklar ist, was Ziele und Mittel sind.
    Menschenrechte sind ein Ziel diplomatischer Beziehungen. Sie können nicht instrumentalisiert werden - was der Iran erhofft hat -, indem man bei der Frage, ob wir jemanden, dessen Menschenrechte verletzt wurden, verteidigen, nachlässig ist oder auch nur die Frage aufkommen läßt, ob ein rechtsstaatliches Gericht in Deutschland das „Mykonos" -Verbrechen ahnden wird.
    Das ist ganz wichtig: Beziehungen zum Iran brauchen wir. Vermutlich sind sie fast gegenüber jedem Staat dieser Welt unverzichtbar, weil die Völkergemeinschaft in der globalen Situation, in der wir leben, zusammenarbeiten muß, aber immer um dreier Ziele willen, die unabdingbar sind: erstens, um einen Beitrag zum Weltfrieden zu leisten - der Iran ist auf die Unterstützung oder zumindest Tolerierung des nahöstlichen Friedensprozesses zu verpflichten -,

    (Beifall bei der SPD und der PDS - Zustimmung bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    zweitens: um der Rechte der Menschen willen. Drittens haben diplomatische Beziehungen ihren Sinn wegen Wirtschaftskontakten. Aber - da wiederhole ich mich - diese können nicht gegen die beiden anderen Ziele ausgespielt werden. Das ist unmöglich.
    Schließen möchte ich mit einer Bemerkung, die uns alle und über Deutschland hinaus alle Europäer angeht. Der „Mykonos"-Prozeß hat sicher dazu geführt, daß erneut Unsicherheit über die Zukunft der Beziehungen zu islamischen Staaten auftritt. Es gibt Bücher dazu, unter spektakulären Titeln, wie „Clash of Civilizations"; das Buch ist diffenzierter als der Titel. Ich glaube, ein „Clash of Civilizations" darf nicht eintreten, auch nicht in den Beziehungen zu den islamischen Ländern.

    (Beifall des Abg. Gert Weisskirchen [Wiesloch] [SPD])

    Es ist die Aufgabe europäischer Politik, unter Wahrung ihrer internationalen Ziele Maßnahmen zu ergreifen, Konzepte zu haben, die Frieden auch zwischen der islamischen und der europäischen Kultur ermöglichen.