Rede:
ID1316900200

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 7
    1. Es: 1
    2. spricht: 1
    3. jetzt: 1
    4. der: 1
    5. Kollege: 1
    6. Volker: 1
    7. Jung.: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 13/169 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 169. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 17. April 1997 Inhalt: Glückwünsche zu den Geburtstagen der Abgeordneten Dr. Helmut Lippelt, Johannes Nitsch und Werner Labsch 15215 A, B Erweiterung der Tagesordnung 15215 B Absetzung von Punkten von der Tagesordnung 15215 C Nachträgliche Ausschußüberweisungen 15215 D Tagesordnungspunkt 3: a) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Neuregelung des Energiewirtschaftsrechts (Drucksache 13/7274) 15216 A b) Erste Beratung des von den Abgeordneten Michaele Hustedt, Gila Altmann (Aurich), weiteren Abgeordneten und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Neuordnung der Energiewirtschaft (Drucksache 13/5352) . . . 15216 A in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Erste Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Elektrizitätswirtschaft (Drucksache 13/7425) 15216 B Dr. Günter Rexrodt, Bundesminister BMWi 15216 B Volker Jung (Düsseldorf) SPD 15218 D Gunnar Uldall CDU/CSU 15222 A Michaele Hustedt BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 15224D, 15232 D Paul K. Friedhoff F.D.P 15227 B Rolf Köhne PDS 15229 A Dr. Angela Merkel, Bundesministerin BMU 15230D, 15233 B Dietmar Schütz (Oldenburg) SPD . . . . 15233 D Ernst Hinsken CDU/CSU . . . 15235D, 15243 C Werner Labsch SPD 15238 B Kurt-Dieter Grill CDU/CSU 15239 C Reinhard Schultz (Everswinkel) SPD 15241 C, 15244 A Tagesordnungspunkt 4: Große Anfrage der Abgeordneten Dr Uwe Jens, Anke Fuchs (Köln), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Insolvenzen in der deutschen Wirtschaft (Drucksachen 13/1488, 13/ 2416) 15244 C Ernst Schwanhold SPD . . . . 15244 C, 15251 D Hartmut Schauerte CDU/CSU . 15247 C, 15251 D, 15252 B Anke Fuchs (Köln) SPD 15251 A Werner Schulz (Berlin) BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 15252 C Paul K. Friedhoff F.D.P 15254 C Dr. Christa Luft PDS 15256 B Ernst Schwanhold SPD 15256 D Dr. Günter Rexrodt, Bundesminister BMWi 15258 A Ernst Schwanhold SPD 15259 B Sabine Kaspereit SPD 15260 D Hansjürgen Doss CDU/CSU 15263 A Uwe Hiksch SPD 15265 D Zusatztagesordnungspunkt 3: Vereinbarte Debatte zur Iran-Politik 15267 B Rudolf Seiters CDU/CSU 15267 B Dr. Christoph Zöpel SPD 15268 D Joseph Fischer (Frankfurt) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 15271 B Ulrich Irmer F.D.P 15272 C Steffen Tippach PDS 15273 C Dr. Klaus Kinkel, Bundesminister AA . 15274 C Ruprecht Polenz CDU/CSU 15277 A Karsten D. Voigt (Frankfurt) SPD . . . 15278 A Christian Schmidt (Fürth) CDU/CSU . 15279 C Jürgen Möllemann F.D.P. (Erklärung nach § 30 GO) 15280 C Tagesordnungspunkt 18: Überweisungen im vereinfachten Verfahren a) Erste Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Lebensmittel- und Bedarfsgegenständegesetz (Drucksache 13/6724) 15281 C b) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 21. Dezember 1993 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Österreich über den Durchgangsverkehr von Exekutivorganen und die Durchbeförderung von Häftlingen (Drucksache 13/7285) 15281 D c) Antrag des Bundesministeriums der Finanzen: Einwilligung gemäß § 64 Abs. 2 Bundeshaushaltsordnung in die Veräußerung der ehem. Carl-SchurzKaserne in Bremerhaven (Drucksache 13/7204) 15281 D Zusatztagesordnungspunkt 4: Weitere Überweisung im vereinfachten Verfahren Antrag der Abgeordneten Annelie Buntenbach, Marieluise Beck (Bremen), weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Arbeits- und sozialrechtlicher Schutz für abhängige Selbständige (Drucksache 13/7421) 15281 D Tagesordnungspunkt 19: Abschließende Beratungen ohne Aussprache a) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Vierten Gesetzes zur Änderung des Bundesfernstraßengesetzes (Drucksachen 13/5292, 13/6693) . . . 15282 A b) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Umsetzung von Rechtsakten der Europäischen Gemeinschaften auf dem Gebiet der Energieeinsparung bei Haushaltsgeräten (Energieverbrauchskennzeichnungsgesetz) (Drucksachen 13/6723, 13/7395) 15282 B c) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Änderung von Rechtsvorschriften auf dem Gebiet der Seeschiffahrt (Drucksachen 13/6438, 13/7409) 15282 C d) Zweite und dritte Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines ... Gesetzes zur Änderung des Weingesetzes (Drucksachen 13/6830, 13/7408) 15283 A e) Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Europa-Mittelmeer-Abkommen vom 20. November 1995 zur Gründung einer Assoziation zwischen den Europäischen Gemeinschaften und ihren Mitgliedstaaten einerseits und dem Staat Israel andererseits (Drucksachen 13/6616, 13/7393, 13/ 7394) 15283 B f) Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zu dem Schengener Übereinkommen vom 19. Juni 1990 betreffend den schrittweisen Abbau der Kontrollen an den gemeinsamen Grenzen (Drucksachen 13/6671, 13/7325) 15283 C g) Antrag der Abgeordneten Gila Altmann (Aurich), Franziska EichstädtBohlig, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Fahrrad-Fahrbereitschaft für den Deutschen Bundestag in Bonn (Drucksache 13/3328) 15283 D h) Beschlußempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses - zu dem Antrag der Abgeordneten Gunter Weißgerber, Dr. Eberhard Brecht, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Gemeinschaftliche Finanzierung eines Neubaus des Museums der Bildenden Künste in Leipzig - zu dem Antrag der Abgeordneten Erika Steinbach, Dr. Klaus Dieter Uelhoff, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU, der Abgeordneten Thomas Krüger, Gunter Weißgerber, Uta Titze-Stecher, Wolfgang Thierse und der Fraktion der SPD sowie der Abgeordneten Ina Albowitz, Dr. Max Stadler, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der F.D.P.: Gemeinschaftliche Finanzierung eines Neubaus des Museums der Bildenden Künste in Leipzig (Drucksachen 13/6114, 13/7059, 13/ 7212) 15284 A i) Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wirtschaft zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Mitteilung der Kommission - Leistungen der Daseinsvorsorge in Europa (Drucksachen 13/6129 Nr. 1.24, 13/ 7223) 15284 C j) Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wirtschaft zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Sammelübersicht 181 zu Petitionen (Wiedergutmachungsleistungen) (Drucksache 13/6984) 15284 C k) Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 193 zu Petitionen (Abschiebestopp für zairische Flüchtlinge) (Drucksache 13/7277) . . 15284 D Zusatztagesordnungspunkt 5: Aktuelle Stunde betr. Haltung der Bundesregierung zur Verurteilung von Menschenrechtsverletzungen in China im Rahmen der gemeinsamen Außenpolitik der EU 15285 A Gerd Poppe BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 15285 A Heinrich Lummer CDU/CSU 15286 A Rudolf Bindig SPD 15287 A Ulrich Irmer F.D.P 15288 A Steffen Tippach PDS 15289 A Reinhard Freiherr von Schorlemer CDU/ CSU 15289 D Günter Verheugen SPD 15290 D Dr. Klaus Kinkel, Bundesminister AA . 15292 A Rita Grießhaber BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 15293 D Dr. Dietrich Mahlo CDU/CSU 15294 C Heidemarie Wieczorek-Zeul SPD . . . 15295 C Hartmut Koschyk CDU/CSU 15296 C Volker Neumann (Bramsche) SPD . . 15297 C Tagesordnungspunkt 5: Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit - zu dem Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und F.D.P.: Fortsetzung der Sanierung der Braunkohlegebiete in den neuen Ländern - zu dem Antrag der Abgeordneten Christoph Matschie, Richard Schuhmann (Delitzsch), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Sanierung des Wasserhaushaltes in den Lausitzer und Mitteldeutschen Braunkohlerevieren - zu dem Antrag der Abgeordneten Christine Kurzhals, Gunter Weißgerber, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Wettbewerbsfähigkeit der ostdeutschen Braunkohlesanierungsgesellschaften erhalten - Beschäftigungsverhältnisse sichern - zu dem Antrag der Abgeordneten Vera Lengsfeld, Antje Hermenau, Werner Schulz (Berlin) und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Braunkohlereviere ökologisch sanieren (Drucksachen 13/5588, 13/4850, 13/5225, 13/5721, 13/6776) 15298 D Ulrich Klinkert, Parl. Staatssekretär BMU 15299 A Christoph Matschie SPD . . . 15300 A, 15306 B Rolf Köhne PDS 15300 A Christoph Matschie SPD 15301 A Antje Hermenau BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 15302 C Jürgen Türk F.D.P 15303 D Rolf Köhne PDS 15304 D Christa Reichard (Dresden) CDU/CSU . 15305 C Christine Kurzhals SPD 15307 C Arnold Vaatz, Staatsminister (Sachsen) 15309 A Tagesordnungspunkt 6: Erste Beratung des von den Abgeordneten Robert Leidinger, Ottmar Schreiner, weiteren Abgeordneten und der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur vollen Absicherung von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern im Krankheitsfall (Drucksache 13/6843) 15311 C Hans Büttner (Ingolstadt) SPD . 15311 A, 15317 B Julius Louven CDU/CSU 15313 A Ottmar Schreiner SPD 15313 D Annelie Buntenbach BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 15314 C Dr. Gisela Babel F.D.P 15316A, 15316 C Rolf Köhne PDS 15316 C Dr. Heidi Knake-Werner PDS 15317 D Peter Ramsauer CDU/CSU 15319 A Erika Lotz SPD 15321 C Rudolf Kraus, Parl. Staatssekretär BMA 15323 B Tagesordnungspunkt 7: Antrag der Abgeordneten Kerstin Müller (Köln), Amke Dietert-Scheuer, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Rückkehr bosnischer Flüchtlinge (Drucksache 13/7284) 15324 B in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 6: Antrag der Abgeordneten Freimut Duve, Günter Graf (Friesoythe), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Abschiebepraxis von Flüchtlingen aus Bosnien-Herzegowina (Drucksache 13/7424) 15324 B Kerstin Müller (Köln) BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 15324 C Erwin Marschewski CDU/CSU . . . . 15325 D Günter Graf (Friesoythe) SPD 15327 A Dr. Christian Schwarz-Schilling CDU/CSU 15329 B Vizepräsident Dr. Burkhard Hirsch . . . 15329 C Cornelia Schmalz-Jacobsen F.D.P. . . 15329 D Ulla Jelpke PDS 15331 B Eduard Lintner, Parl. Staatssekretär BMI 15332 A Tagesordnungspunkt 9: a) Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verkehr zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht des Bundesministers für Verkehr über Maßnahmen auf dem Gebiet der Unfallverhütung im Straßenverkehr 1994 und 1995 - Unfallverhütungsbericht Straßenverkehr 1994/95 -; Übersicht Rettungswesen 1994 und 1995 (Drucksachen 13/4826, 13/5550 Nr. 1.1, 13/7034) 15332 C b) Antrag der Abgeordneten Rita Grießhaber, Albert Schmidt (Hitzhofen) und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Heraufsetzung der Deliktsfähigkeit von Kindern im Straßenverkehr (Drucksache 13/5302) 15332 D c) Antrag der Abgeordneten Karin Rehbock-Zureich, Elke Ferner, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Verbesserung der Situation von Kindern im Straßenverkehr (Drucksache 13/6535) 15332 D d) Große Anfrage der Abgeordneten Elke Ferner, Annette Faße, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Geschwindigkeit und Verkehrssicherheit im Straßenverkehr (Drucksachen 13/4464, 13/6703) 15333 A Wolfgang Börnsen (Bönstrup) CDU/CSU 15333 A Heide Mattischeck SPD 15334 C Rita Grießhaber BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 15336 B Horst Friedrich F.D.P. 15337 C Dr. Winfried Wolf PDS 15338 D Manfred Carstens, Parl. Staatssekretär BMV 15339 D Norbert Otto (Erfurt) CDU/CSU . . . . 15340 B Karin Rehbock-Zureich SPD 15342 A Michael Jung (Limburg) CDU/CSU . . 15343 B Dr. Edzard Schmidt-Jortzig, Bundesminister BMJ 15344 D Tagesordnungspunkt 11: Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Uwe-Jens Heuer, Dr. Ludwig Elm, weiterer Abgeordneter und der Gruppe der PDS: Einsetzung einer EnqueteKommission „Gleichstellung von Menschen mit Behinderung" (Drucksachen 13/813, 13/3152) 15345 D in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 7: Antrag der Abgeordneten Petra Bläss, Dr. Ruth Fuchs, Heidemarie Lüth und der Gruppe der PDS: Auftrag zur Erweiterung des Vierten Berichtes der Bundesregierung zur Lage der Behinderten und zur Entwicklung der Rehabilitation (Drucksache 13/7422) . . . 15345 D Petra Bläss PDS 15346 A, 15352 A Birgit Schnieber-Jastram CDU/CSU . . . 15347 A Petra Bläss PDS 15347 C Karl Hermann Haack (Extertal) SPD . . 15348 D Uwe Lühr F.D.P 15350 B Andrea Fischer (Berlin) BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 15351 A Heinz Schemken CDU/CSU 15352 B Tagesordnungspunkt 12: Erste Beratung des von den Abgeordneten Irmingard Schewe-Gerigk, Volker Beck (Köln), weiteren Abgeordneten und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Beseitigung der rechtlichen Diskriminierung von Prostituierten (Drucksache 13/6372, 13/ 7440 [Berichtigung]) 15353 C Irmingard Schewe-Gerigk BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 15353 D Ilse Falk CDU/CSU 15355 B Dr. Jürgen Meyer (Ulm) SPD 15356 D Hildebrecht Braun (Augsburg) F.D.P. . . 15357 D Irmingard Schewe-Gerigk BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 15358 D Christina Schenk PDS 15359 B Horst Eylmann CDU/CSU 15359 D Ingrid Holzhüter SPD 15361 A Tagesordnungspunkt 13: Antrag der Abgeordneten Rolf Schwanitz, Friedhelm Julius Beucher, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Strafrechtliche Aufarbeitung des SED-/DDR-Unrechts und der vereinigungsbedingten Wirtschaftskriminalität (Drucksache 13/7281) 15361 D in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 8: Antrag des Abgeordneten Gerald Häfner und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Verbesserung der Strafverfolgung für DDR-Regierungs- und Vereinigungskriminalität (Drucksache 13/ 7423) 15362 A Rolf Schwanitz SPD 15362 A Dr. Michael Luther CDU/CSU 15363 C Gerald Häfner BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 15365 C Jörg van Essen F.D.P. 15366 D Wolfgang Bierstedt PDS 15367 D Rainer Funke, Parl. Staatssekretär BMJ 15368 C Nächste Sitzung 15369 D Berichtigung 15369 Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . 15371* 169. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 17. April 1997 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Berichtigung 168. Sitzung, Seite 15 204 D, 9. Zeile von unten: Statt „6,5 Milliarden DM" ist „6,5 Millionen DM" zu lesen. Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlage zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Blunck, Lilo SPD 17. 4. 97 Duve, Freimut SPD 17. 4. 97 Dr. Eid, Ursula BÜNDNIS 17. 4. 97 90/DIE GRÜNEN Fischer (Unna), Leni CDU/CSU 17. 4. 97 Gansel, Norbert SPD 17. 4. 97 Genscher, Hans-Dietrich F.D.P. 17. 4. 97 Götz, Peter CDU/CSU 17. 4. 97 Höfken, Ulrike BÜNDNIS 17. 4. 97 90/DIE GRÜNEN Homburger, Birgit F.D.P. 17. 4. 97 Horn, Erwin SPD 17. 4. 97 Dr. Jacob, Willibald PDS 17. 4. 97 Dr. Jüttner, Egon CDU/CSU 17. 4. 97 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Kohl, Helmut CDU/CSU 17. 4. 97 Koppelin, Jürgen F.D.P. 17. 4. 97 Dr. Graf Lambsdorff, Otto F.D.P. 17.4. 97 Lehn, Waltraud SPD 17. 4. 97 Mosdorf, Siegmar SPD 17. 4. 97 Purps, Rudolf SPD 17. 4. 97 Reschke, Otto SPD 17. 4. 97 Schloten, Dieter SPD 17. 4. 97 Dr. Stoltenberg, Gerhard CDU/CSU 17. 4. 97 Such, Manfred BÜNDNIS 17. 4. 97 90/DIE GRÜNEN Terborg, Margitta SPD 17. 4. 97 Wallow, Hans SPD 17. 4. 97 Wimmer (Neuss), Willy CDU/CSU 17. 4. 97 Wolf (Frankfurt), BÜNDNIS 17. 4. 97 Margareta 90/DIE GRÜNEN
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Günter Rexrodt


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Bei der Reform des Energierechts geht es mir nicht um ordnungspolitische Rechthaberei.

    (Jörg Tauss [SPD]: Doch!)

    Es geht vielmehr um eine effiziente und wettbewerbsfähige Energieversorgung in Deutschland. Es
    geht um preisgünstige und umweltfreundliche Energie. Letztlich geht es um Arbeitsplätze in diesem Land.

    (Rolf Köhne [PDS]: Abbau?)

    Eines ist klar: Diese Ziele werden wir nicht erreichen, wenn wir das alte, das gegenwärtige System fortbestehen lassen.
    Die heutigen Monopolstrukturen, verankert im System der geschlossenen Versorgungsgebiete, sind ein schwerwiegender Nachteil für unsere Wirtschaft. Sie bieten wenig Anreiz für Innovationen und Kostensenkungen; sie bieten weniger, als es unter dem Druck des Wettbewerbs in anderen Branchen der Fall ist. Die Monopolstrukturen sind in der Form, wie sie existieren, ein Standortnachteil für Deutschland geworden.
    Wir haben im gewerblichen Bereich Strompreise, die durchschnittlich 20 bis 30 Prozent über denen benachbarter Staaten liegen. Der Mangel an Wettbewerbserfahrung schwächt die internationale Position der deutschen Energiewirtschaft, wenn es darum geht, bei der Privatisierung in anderen Ländern beteiligt zu sein oder Betreibermodelle anzugehen. Eine Reform des Energiewirtschaftsrechts ist unausweichlich.
    Ein unverzichtbares Kernelement dieser Reform muß es sein, die geschlossenen Versorgungsgebiete bei Strom und Gäs aufzuheben. Nur dadurch wird Wettbewerb möglich, und nur dadurch werden die enormen Rationalisierungsreserven, die in der Energiewirtschaft bestehen, aufgedeckt - Reserven, die in der Technik und in der Organisation der Betriebe existieren. Der Wettbewerb, der nun entsteht, wird innovative Unternehmen hervorbringen, die mit einer schlankeren Organisation, modernster Technik und - anders als bisher - mit intelligenten Dienstleistungen an den Markt gehen.
    Meine Damen und Herren, durch Rationalisierung und Kostendruck werden die Preise insgesamt sinken. Es gibt Schätzungen, wonach das preiswirksame Einsparpotential in der deutschen Stromwirtschaft bei 25 Prozent liegt. Die staatliche Aufsicht über die Stromtarife, die erhalten bleibt, soll gewährleisten, daß alle Abnehmer davon profitieren.
    Abgesehen davon liegt es im wirtschaftlichen Interesse der Versorgungsunternehmen, daß nicht nur, wie immer behauptet wird, einige wenige Großkunden, sondern alle Abnehmer an der besseren Preissituation partizipieren werden. Nur so können die Versorger ihre Marktposition langfristig sichern. Sie können keine Selektion zu Lasten der kleinen Verbraucher betreiben.

    (Beifall bei der F.D.P. sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    In einer Umfrage von Arthur D. Little rechneten auch diejenigen Unternehmen, die einen Energieverbrauch von weniger als 5 Megawatt pro Jahr haben - das sind mittlere Unternehmen -, mit deutlich niedrigeren Strompreisen. Alles andere, was von der Opposition behauptet wird, ist Legende.

    Bundesminister Dr. Günter Rexrodt
    Mit dieser Reform wird es im übrigen zu keinem übermäßigen Konzentrationsprozeß in der Strom- und Gaswirtschaft kommen. Im Gegenteil: Es werden zusätzliche Anbieter in die Strom- und Gasmärkte vorstoßen. Zugleich wollen wir durch diesen Gesetzentwurf mehr Transparenz bei den Unternehmen erreichen, indem wir eine Trennung der Rechnungslegung für die Bereiche Erzeugung, Übertragung und Verteilung gesetzlich festlegen. Das sogenannte Unbundling wird in Deutschland durch die Umsetzung dieses Gesetzes herbeigeführt.
    Nun gibt es auch solche, die behaupten, daß die kommunalen Versorger künftig im Wettbewerb keine Chance hätten. Wer das meint, der unterschätzt offensichtlich die Leistungsfähigkeit vieler Stadtwerke und übersieht auch, daß sich viele Stadtwerke - das sind nicht unbedingt diejenigen, die laut auf sich aufmerksam machen; aber es sind viele - auf den Wettbewerb, der ins Haus steht, freuen und darauf, daß sie die Synergieeffekte geltend machen können, die auf Grund des Wettbewerbs entstehen.

    (Zurufe von der SPD)

    Die Stadtwerke können umfassende Dienstleistungen anbieten. Sie befinden sich nach wie vor nahe am Kunden. Sie sind starke Konkurrenten auf Grund der gewachsenen Strukturen, zumal sie nach der Reform nicht mehr an einen einzelnen und möglicherweise sogar teuren Energielieferanten gebunden sind. Sie haben die Freiheit, Energie auch von anderer Stelle zu beziehen.
    Den spezifischen Problemen in den neuen Bundesländern trägt diese Reform ebenfalls Rechnung. Die Absatzinteressen und die erheblichen Strukturinvestitionen der ostdeutschen Braunkohleunternehmen sollen soweit wie möglich berücksichtigt werden. Ich warne aber vor der Forderung, die Energieunternehmen in den neuen Bundesländern für mehrere Jahre vom Wettbewerb generell auszunehmen. Dies würde am Ende in den neuen Ländern zu dauerhaften Preisnachteilen bei Strom und Gas führen und wäre damit schädlich für den weiteren Aufbau Ost.
    Diese Reform wird nicht nur die Energiepreise senken; sie wird unsere Energie darüber hinaus auch umweltfreundlicher machen.

    (Lachen bei der SPD Zuruf von der SPD: Das ist nicht zu erkennen!)

    - Das paßt nicht in Ihr Klischee - meine Aussage ist aber richtig -, wie all das nicht in Ihr Klischee paßt, was auf Wettbewerb abzielt und auf die Tatsache, daß Wettbewerb auch im Umweltschutz mehr Kräfte freisetzen und mehr erreichen kann als die staatlichen Regulierungswerke, die Sie über alles stülpen wollen.

    (Beifall bei der F.D.P. und der CDU/CSU)

    Kraft-Wärme-Koppelung und erneuerbare Energien erhalten zur Stärkung ihrer Wettbewerbsfähigkeit einen besonderen gesetzlichen Schutz. Im Einzelfall kann dies bedeuten, daß ein Abnehmer höhere Kosten für Energie in Kauf nehmen muß, wenn der Wechsel zum günstigeren Angebot die KraftWärme-Koppelung und die erneuerbaren Energien
    gefährdet. Ich bitte, dies zu beachten, wenn Sie den Gesetzentwurf würdigen. Das ist in diesem Gesetzentwurf vorgesehen.
    Im übrigen wird das Stromeinspeisungsgesetz durch diese Reform nicht unmittelbar angetastet. Ich werde dazu in Kürze eine Novellierung vorlegen, die den Bedingungen in diesem Bereich Rechnung trägt.
    Die Abnahmepflicht und die erhöhte Vergütung für regenerative Energien werden erhalten bleiben. Aber, meine Damen und Herren, Sie können von mir keine gigantischen Förderprogramme für regenerative Energien erwarten.

    (Zurufe von der SPD)

    Es kommt darauf an, daß wir die Energieversorgungsunternehmen ins Boot nehmen. Sie und nicht die staatlichen Ausgabeprogramme müssen einen zusätzlichen Beitrag dazu leisten, daß wir bei den regenerativen Energien vorankommen.

    (Beifall bei der F.D.P. und der CDU/CSU Zurufe von der SPD)

    - Sie müssen sich einmal mit dem Gesetz auseinandersetzen und sollten nicht Ihre Klischees und Vorbehalte pflegen. Ihre Zwischenrufe zeugen davon, daß Sie sich den Gesetzentwurf überhaupt nicht angeguckt haben. Sie wissen überhaupt nicht, worum es geht.

    (Zurufe von der SPD)

    Sie denken in Ihren Kategorien: Wir wollen die Stadtwerke so, wie sie sind - gewachsene Strukturen, 100 Jahre alt -, erhalten; da sitzen wir alle mit unseren Freunden und sehen, daß das in der Vergangenheit schön gegangen ist, so soll es auch in der Zukunft weitergehen. Aber Wettbewerb ist im Sinne der Arbeitsplätze angesagt.

    (Beifall bei der F.D.P. und der CDU/CSU)

    Sie können auch nicht erwarten, daß ich die zahlreichen Ausnahmeregelungen in den Gesetzentwürfen der Opposition gutheiße, die wiederum nur ein Ziel haben: den Wettbewerb auszuhebeln.
    Sie von der SPD wollen einen generellen Vorrang der Kraft-Wärme-Koppelung ohne jegliche Größenbegrenzung. Was heißt das im Klartext? Das heißt, es können unabhängig vom Energiebedarf, unabhängig von bestehenden Versorgungskapazitäten beliebig viele und beliebig große Kraft-Wärme-Koppelungsanlagen geschaffen werden. Wollen wir das, und was kommt noch hinzu?
    Die Anlagen sind - das wissen Sie genau, wenn Sie sich mit den Dingen befaßt haben - häufig am Markt vorbei gebaut worden, was den Wärmebedarf angeht. Es kommt niemand daran vorbei, das zuzugeben. Einen Bestandsschutz mit Absatz- und Vergütungsgarantie hat kein Betreiber einer solchen Anlage. Und wenn er einen solchen hätte, so gäbe es keinerlei Anreiz zur Innovation. Wir würden in Deutschland ein Museum für Umwelttechnologie in diesem Bereich entstehen lassen.

    Bundesminister Dr. Günter Rexrodt
    Wir brauchen Wettbewerb, wir brauchen unternehmerische Initiative, wir brauchen Innovationsbereitschaft auch für mehr Umweltschutz. Der technische Fortschritt, den wir durch den Wettbewerb in der Energiewirtschaft anregen, wird dem Umweltschutz einen größeren Dienst erweisen als jedes staatliche Subventionsprogramm.
    Weniger Staat und weniger Regulierung, das muß für die Energiereform insgesamt gelten. Deswegen haben wir uns bewußt gegen detaillierte Spezialregeln für den Nutzungszugang entschieden. Wir würden anderenfalls einen Wust von Regulierungen entstehen lassen und damit den Wettbewerb auf Jahre behindern. Wesentlich effektiver ist, so meine ich, wenn die beteiligten Verbände die Detailfragen, insbesondere die Frage des Durchleitungsentgelts, in einer Vereinbarung untereinander klären. Die Verhandlungen zu solchen Verbändevereinbarungen laufen im übrigen; sie sind auf gutem Weg.
    Meine Damen und Herren, die Auswirkungen der Reform auf Gemeinden und Stadtwerke habe ich wiederholt mit den kommunalen Spitzenverbänden diskutiert. Die Belange der Kommunen finden, wie ich meine, ihren Niederschlag im Referentenentwurf. Das kommunale Wegerecht und der kommunale Anspruch auf Konzessionsabgaben in voller Höhe werden nicht angetastet, sondern erhalten sogar einen zusätzlichen Schutz.
    Darüber hinaus können die Gemeinden weiterhin Gewinne aus der Energieversorgung vor Steuern mit Verlusten aus anderen Sparten ihres Betätigungsfeldes verrechnen. Das heißt, Gewinne können nach wie vor zur Finanzierung von Straßenbahnen, Stadtbibliotheken oder Hallenbädern herangezogen werden. Aber diese Gewinne müssen anders als bisher im Wettbewerb erwirtschaftet werden, und das wollen wir. Dann ist die Quersubventionierung möglich und nicht vorher. Wir können nicht von einer Liberalisierung im Energierecht sprechen und dabei die wichtigste Stufe, den Wettbewerb um den Endabnehmer, von vornherein außer acht lassen.
    Entsprechend problematisch ist dann auch die kommunale Forderung nach dem sogenannten Alleinabnehmersystem. Die Beziehungen zwischen den Stromkunden und den Stromlieferanten dürfen nicht durch einen Dritten, in diesem Fall das bestehende Versorgungsunternehmen, dominiert werden. Das bestehende Versorgungsunternehmen wird immer mitsprechen 'können und mitsprechen müssen, weil es auch Besitzer bzw. Eigentümer des Netzes ist; das ist gar keine Frage. Aber die Beziehungen zwischen dem Stromkunden im klassischen Versorgungsgebiet und dem Versorgungsunternehmen klassischer Provenienz dürfen nicht dominant sein, sondern wichtig sind die Beziehungen zwischen dem Endabnehmer und möglicherweise dem neuen Stromablieferer. Darauf kommt es an; das ist der Wettbewerb, und darauf stellen wir ab. Deshalb haben wir das sogenannte Alleinabnehmermodell nicht ins Gesetz geschrieben. Auch wenn dieser Begriff, im übrigen in ganz anderem Zusammenhang, in der Binnenmarktrichtlinie Strom auftaucht, heißt das nicht, daß wir dieses System in Deutschland für praktikabel halten. Gedacht war dabei an Frankreich mit im wesentlichen nur einem Unternehmen und nicht an Deutschland, wo wir 900 Stadtwerke haben.

    (Joachim Hörster [CDU/CSU]: Sehr gut!)

    Wir wollen mehr Transparenz ohne überzogene Bürokratie schaffen und für Wettbewerbsgerechtigkeit sorgen. Wir brauchen den Wettbewerb um den Kunden. Auch die Kommunen brauchen diesen Wettbewerb als Standortfaktor für eine Industrie- und Gewerbeansiedlung in der eigenen Region.
    Meine Damen und Herren, die Reform des Energiewirtschaftsrechts ist im übrigen nicht nur eine deutsche Angelegenheit; sie ist europäische Aufgabe. Der Fahrplan zum einheitlichen europäischen Binnenmarkt Strom steht. Deshalb müssen wir jetzt die Reform des nationalen Energierechts zügig umsetzen.
    Aber selbst mit Blick allein auf den Standort Deutschland haben wir gute Gründe zum schnellen Handeln, zur zügigen Umsetzung. Die Reform wird die Unternehmen von Kosten entlasten. Die Rationalisierungspotentiale in den Unternehmen, die Sie alle kennen - das müssen Sie zugeben, wenn Sie fair sind -, müssen aufgelöst werden; sie müssen weitergegeben werden an den Kunden. Damit sorgen wir für Wettbewerbsfähigkeit bei den deutschen Energieversorgern, die sie im internationalen Zusammenhang auch brauchen, heute aber nicht wahrnehmen können, weil sie keine Erfahrungen haben. Die Engländer, die Franzosen und auch die Italiener beteiligen sich weltweit an der Privatisierung und machen Betreibermodelle. Kaum jemand von uns macht das, auch weil die Erfahrungen in bezug auf den Wettbewerb um den Kunden fehlen.
    Wir wollen Investitionen anregen und Arbeitsplätze in Deutschland sichern; darauf kommt es uns an. Deshalb, meine Damen und Herren, bitte ich Sie um Zustimmung zum Reformentwurf der Bundesregierung.
    Schönen Dank.

    (Beifall bei der F.D.P. und der CDU/CSU)



Rede von Dr. Rita Süssmuth
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Es spricht jetzt der Kollege Volker Jung.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Volker Jung


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Wir müssen uns heute in der ersten Lesung mit einem Vorhaben von Bundeswirtschaftsminister Rexrodt auseinandersetzen, das genauso kläglich scheitern kann wie alle seine bisherigen Bemühungen auf dem Feld der Energiepolitik.

    (Beifall bei der SPD und der PDS)

    Herr Rexrodt, Sie blicken auf eine lange Reihe von gescheiterten Ansätzen und Vorschlägen zurück. Zweimal sind Sie mit Ihren Bemühungen um einen Energiekonsens wegen Ihres sturen Festhaltens an Maximalpositionen gescheitert, und ein drittes Mal ist dies auch nicht ausgeschlossen.

    Volker Jung (Düsseldorf)

    Realistische Maßnahmen zum Klimaschutz, der von allen Parteien im Bundestag übereinstimmend für dringlich gehalten wird, haben Sie gar nicht erst vorgeschlagen. Deshalb bescheinigen Ihnen auch Ihre eigenen Gutachter, daß Sie das Ziel, die CO2Emissionen bis zum Jahr 2005 um 25 Prozent zu senken, glatt verfehlen werden.

    (Zuruf von der SPD: Er hat ja auch gar kein Ziel!)

    Eine Energiesparpolitik, die Sie selbst fordern, können wir schlicht nicht erkennen. Deswegen steigt der Energieverbrauch in unserem Land auch wieder an und mit ihm die Klimagasemissionen.
    Ihre schwachen Energiesteuervorschläge sind schon im Vorfeld von dem wirtschaftspolitischen Flügel Ihrer Partei abgeblockt worden, und mit Ihren Kürzungsvorschlägen bei der deutschen Steinkohleförderung haben Sie einen politischen Proteststurm ausgelöst, den Sie hoffentlich so schnell nicht vergessen werden. Den Kompromiß in letzter Minute haben andere zustande gebracht, nicht Sie.
    Jetzt konfrontieren Sie uns mit einem Gesetzentwurf zur Energierechtsreform, der von der übergroßen Mehrheit des Bundesrates abgelehnt wird und für den Sie im Bundestag noch nicht einmal die volle Unterstützung der Koalitionsfraktionen haben.
    Aber wir müssen handeln, meine Damen und Herren. Die europäische Stromrichtlinie ist seit Februar in Kraft. Sie muß in zwei Jahren umgesetzt sein; das ist uns wohl bewußt.
    Wir haben die Stromrichtlinie nicht gewollt, jedenfalls nicht so, wie sie verabschiedet worden ist. Wir haben frühzeitig darauf hingewiesen, daß sie schwerwiegende Konstruktionsmängel aufweist.
    Da ist einmal die Wahlmöglichkeit zwischen dem verhandelten Netzzugang und dem Alleinabnehmersystem, das zwar als ein gleichwertiges Wettbewerbssystem dargestellt worden ist, das aber die bestehenden Staatsmonopole zum Beispiel in Frankreich im wesentlichen unangetastet lassen wird, wenn zu dem Regime der öffentlichen Dienstleistungsverpflichtung auch die staatliche Langfristplanung gehört - wir haben dies im Wirtschaftsausschuß eindringlich dargestellt -, mit der praktisch jede Marktöffnung verhindert werden kann.
    Da ist zum anderen die Diskriminierung der zumeist kommunalen Verteilerunternehmen, die anders als die Großverbraucher vom europäischen Wettbewerb ausgeschlossen sind.
    Damit ist aber am Ende die Rechnung von Bundeswirtschaftsminister Rexrodt doch noch aufgegangen. Mehrmals ist er mit seinem Gesetzentwurf hier in Bonn gescheitert; gleichzeitig hat er aber seine Reformpläne auf dem Umweg über Brüssel vorangetrieben. Hier wurde sozusagen über Bande gespielt - ein Spiel, das auch seine drei Vorgänger sehr gut beherrschten; ich erinnere nur an die Kohlepolitik.

    (Hans Büttner [Ingolstadt] [SPD]: Unglaublich!)

    Das heißt, der Wettbewerb kommt, zunächst bei der Elektrizitätsversorgung, später möglicherweise auch bei der Gasversorgung.
    Als gute Europäer akzeptieren wir dieses Ergebnis. Wir werden mithelfen, die europäische Stromrichtlinie in nationales Recht umzusetzen, allerdings so, daß wir ihre Möglichkeiten voll ausschöpfen, um eine effiziente, umweltverträgliche und zugleich kommunalfreundliche Energieversorgung zu schaffen.

    (Beifall bei der SPD sowie der Abg. Michaele Hustedt [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])

    Sie, meine Damen und Herren von der Regierungskoalition, setzen einseitig auf reinen Preiswettbewerb. Eckpunkte Ihres Gesetzentwurfs sind die Beseitigung der kartellrechtlichen Ausnahmeregelung für die leitungsgebundene Energieversorgung, die ein Durchleitungsrecht von Strom und Gas und die Möglichkeit des Baus von Direktleitungen begründen soll. Damit werden die Demarkationsverträge praktisch untersagt und Konzessionsverträge in der alten Form nicht mehr möglich sein. Mit einem Wort: Der Gebietsschutz soll entfallen; geschlossene Versorgungsgebiete wird es nicht mehr geben.
    Die kommunalen Spitzenverbände haben eindringlich darauf hingewiesen, daß dieses Wettbewerbssystem dazu führen wird, daß lukrative Großabnehmer aus dem Versorgungsbereich der Stadtwerke herausgebrochen werden können. Dagegen werden sich die Stadtwerke nur schwer wehren können. Das liegt nicht daran, daß sie nicht kostenbewußt und wirtschaftlich arbeiten. Das liegt vor allem daran, daß sie systembedingte Wettbewerbsnachteile haben, die sie nicht aus eigener Kraft beheben können.
    Die Fixkosten der kommunalen Versorgungsunternehmen beruhen insbesondere auf der Anschluß-
    und Versorgungspflicht, die trotz des Wettbewerbs - das ist im Grunde völlig systemwidrig - nicht aufgehoben werden soll. Sie müssen Kapazitäten vorhalten, um jeden Kunden, der das wünscht, an ihr Netz anzuschließen. Werden dann auch noch Großabnehmer aus ihrem Kundenkreis herausgebrochen, müssen die steigenden Kosten in Form von höheren Preisen an die verbleibenden Kunden weitergegeben werden.

    (Anke Fuchs [Köln] [SPD]: Das will Herr Rexrodt so!)

    Das heißt: Wenn die Industriekunden mit Kampfpreisen umworben werden, werden am Ende die Tarifkunden - das sind die Haushaltskunden, die kleinen und mittleren Unternehmen - die Zeche bezahlen müssen.

    (Beifall bei der SPD Anke Fuchs [Köln] [SPD]: Leider wahr!)

    Eine mögliche Anpassungsreaktion wäre auch, die Gleichpreisigkeit in Stadt und Land aufzugeben. Dann werden die Strom- und Gaspreise im ländlichen Raum gegenüber den städtischen Ballungsgebieten erheblich steigen. Das trägt mit Sicherheit

    Volker Jung (Düsseldorf)

    nicht dazu bei, die Standortbedingungen in strukturschwachen Gebieten zu verbessern.

    (Beifall bei der SPD)

    Zu den Wettbewerbsnachteilen gehört schließlich, daß das geltende Kommunalrecht die Betätigung der Stadtwerke grundsätzlich auf ihr Gemeindegebiet beschränkt. Es wäre zwar prinzipiell möglich, die in dieser Hinsicht einschlägigen Bestimmungen der Gemeindeordnung zu ändern, wie es auch vom Bundeswirtschaftsminister angeregt worden ist. Diese Forderung ist und bleibt richtig, meine Damen und Herren. Aber dabei handelt es sich um Landesrecht. Wer etwas Phantasie hat, der wird sich vorstellen können, was am Ende herauskommen würde, wenn man die Änderung von 16 Gemeindeordnungen durch 17 Landesparlamente bringen wollte - ein unmögliches Unterfangen.

    (Beifall bei der SPD)

    Es würde auf jeden Fall viel Zeit kosten, in der sich die Versorgungsstrukturen verändern und viele Stadtwerke vom Markt verschwinden.
    Bezeichnenderweise sind in dem Gesetzentwurf der Bundesregierung keine Vorschriften gegen einen Verdrängungswettbewerb, für eine Fusionskontrolle oder gar Fusionsverbote vorgesehen. Das steht im krassen Gegensatz zu der vorgegebenen Intention des Gesetzentwurfs, auf den Energiemärkten mehr Wettbewerb zu schaffen.

    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    Der dadurch ausgelöste Konzentrationsprozeß ist bereits im vollen Gange, meine Damen und Herren, insbesondere im deutsch-französischen Grenzgebiet. Ich nenne nur die großen Stadtwerke in Stuttgart und Karlsruhe, die Verbindungen mit ihren Vorlieferanten, den Neckarwerken und dem Badenwerk, eingehen. Das ist ein Vorgriff auf die gesetzliche Regelung.
    Es ist zu befürchten, daß bei einer Zurückdrängung der kommunalen Versorgungsstufe das Aufkommen aus den Konzessionsabgaben erheblich geschmälert wird und, noch viel gravierender, ein Teil der Wertschöpfung nicht mehr in den Kommunen verbleibt, sondern in die Kassen von mehr oder weniger anonymen Konzernzentralen fließt.

    (Beifall bei der SPD)

    Die anfallenden Gewinne würden dann nicht mehr zur Finanzierung öffentlicher Aufgaben zur Verfügung stehen.
    Wer dies will oder, wie Herr Rexrodt, zumindest billigend in Kauf nimmt, der muß darlegen, meine Damen und Herren, wie er bei der akuten Finanznot der Städte die entstehenden kommunalen Finanzierungslücken decken will.
    Die kommunale Versorgungswirtschaft hat bei der umweltfreundlichen Gestaltung der Energieversorgung eine Vorreiterrolle eingenommen; das ist unbestritten. Die kommunalen Energieversorgungsunternehmen wandeln sich bewußt in Energiedienstleistungsunternehmen um. Reiner Preiswettbewerb
    wird sie allerdings dazu zwingen, sich viel stärker an kurzfristigen Rentabilitätsüberlegungen zu orientieren. Energiedienstleistungen, die keine Absatzsteigerung versprechen, sondern Verbrauchseinschränkungen bezwecken, werden kaum aufrechtzuerhalten sein. Mit einem Ausbau der kommunalen KraftWärme-Kopplung, die wegen ihrer hohen Brennstoffausnutzung besonders umweltfreundlich ist, ist schon gar nicht zu rechnen.
    Die Umweltverträglichkeit soll zwar als gleichberechtigtes Ziel neben der Versorgungssicherheit und der Preisgünstigkeit Gesetzeszweck werden; aber es werden keine Instrumente vorgesehen, mit denen dieses Zielumgesetzt werden kann.
    Um es zusammenzufassen:. Der Gesetzentwurf der Bundesregierung ist und bleibt auch nach der Gegenäußerung der Bundesregierung zu der vernichtenden Stellungnahme 'des Bundesrates extrem einseitig, kommunalfeindlich, ökologisch blind und verfehlt die selbstgesteckten Ziele.

    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN Ernst Hinsken [CDU/CSU]: Das stimmt aber nicht, Kollege Jung! Das ist nicht richtig!)

    Darum haben wir einen eigenen Gesetzentwurf in den Bundestag eingebracht, mit dem wir zeigen wollen, daß ein alternativer Ordnungsrahmen aus einem GuB möglich ist. Das möchte ich an einigen Eckpunkten unseres Gesetzentwurfes darlegen.
    Erstens. Wir wollen die Gasversorgung zunächst aus dem Reformwerk ausklammern. Wir halten es für ein abenteuerliches Unterfangen, mit der europäischen Stromrichtlinie gleich auch die Gasrichtlinie, die es noch gar nicht gibt und die es vielleicht überhaupt nicht geben wird, in nationales Recht umsetzen zu wollen. Aber Herr Rexrodt will sie schon in diesem Sommer umgesetzt haben.

    (Ernst Hinsken [CDU/CSU]: Da hat er recht! Das gehört zusammen!)

    Zweitens. Wir halten das Unbundling nach der europäischen Stromrichtlinie für zwingend. Dazu mußte sich die Bundesregierung in ihrer Gegenäußerung auch durchringen. Eine rechnungsmäßige Trennung von Erzeugung, Netzbetrieb und Verteilung ist notwendig, damit man Wettbewerb in den Bereichen einführen kann, in denen dies möglich und sinnvoll ist, nämlich bei der Stromerzeugung und der Stromverteilung, und den Netzbetrieb, der mit Sicherheit eine Monopolveranstaltung bleiben wird, so regulieren kann, daß er den Wettbewerb nicht behindert. Der Direktleitungsbau, der vorgesehen ist, wird schon aus ökonomischen Gründen eher die Ausnahme bleiben, von dem ökologischen Unsinn paralleler Leitungen einmal völlig abgesehen.

    (Beifall bei der SPD sowie der Abg. Michaele Hustedt [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])

    Ausschlaggebend wird - drittens - sein, daß ein diskriminierungsfreier Zugang zum Netzmonopol für jeden Stromerzeuger und jeden Stromverbraucher geschaffen wird. Wenn schon Durchleitung,

    Volker Jung (Düsseldorf)

    dann aber keine, mit der beliebig manipuliert werden kann oder die sich erst über lange Kartell- und Gerichtsverfahren durchsetzen muß, wie es das Bundeswirtschaftsministerium vorschlägt.
    Viertens. Wir wollen das verfassungsmäßige Recht der Kommunen auf Selbstverwaltung schützen.

    (Beifall bei der SPD)

    Dazu gehört nach unserem Verständnis auch die Energieversorgung, die traditionell den Kern der kommunalen Wirtschaft darstellt.

    (Anke Fuchs [Köln] [SPD]: Davon versteht Herr Rexrodt nichts!)

    Wir wollen den Gemeinden die Wahlmöglichkeit geben, den Wettbewerb völlig freizugeben - dann gibt es natürlich auch keine Anschluß- und Versorgungspflicht -, eine Pflicht zur Versorgung bestimmter Kundengruppen, zum Beispiel Tarifkunden, einzuführen oder auch einem Versorgungsunternehmen die Rechte und Pflichten eines Alleinabnehmers zu übertragen.
    Das Argument, an dem der Bundeswirtschaftsminister verbissen festhält - was er auch heute wieder demonstriert hat -, damit würden die Gemeinden den Wettbewerb abschotten wollen, wird auch durch seine ständige und gebetsmühlenartige Wiederholung nicht richtiger.

    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der PDS)

    Ich muß an dieser Stelle daran erinnern, daß den Koalitionsfraktionen die halbherzige Zustimmung zu der europäischen Stromrichtlinie mit dem nicht weniger verbissenen Argument des Bundeswirtschaftsministers abgerungen wurde, das Modell des Alleinabnehmers sei ein gleichwertiges Wettbewerbsmodell, weil er die vom Lieferanten gewährten Preisvorteile an den Kunden weitergeben muß. Dies kann nicht nur für die Electricité de France, sondern dies muß auch für jedes Stadtwerk gelten, wenn es dazu von der Gemeinde beauftragt wird.

    (Beifall bei der SPD)

    Fünftens. Wir wollen die Konzessionsabgabe an den örtlichen Netzbetrieb binden und damit auf eine einwandfreie rechtliche Grundlage stellen. Die zum x-tenmal nachgebesserten Vorschläge des Bundeswirtschaftsministeriums, um bestehende Konzessionsverträge zu schützen, gelten eben nur für bestehende Konzessionsverträge. Wie künftige Verträge aussehen werden, die auf einer unsicheren Rechtsgrundlage abgeschlossen werden müssen, bleibt ein wohlbehütetes Geheimnis der Beamten des Bundeswirtschaftsministeriums.

    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    Sechstens. Wir wollen das Stromeinspeisungsgesetz in das Energiegesetz einbeziehen, weil es sonst auf der Strecke bleiben würde.

    (Beifall bei der SPD sowie der Abg. Michaele Hustedt [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])

    Strom aus erneuerbaren Energien muß vorrangig in das Netz eingespeist und von den Netzbetreibern, die die Mehrkosten den Netzbetriebskosten zuschlagen können, mit festen Sätzen vergütet werden. Um die regionale Ungleichbelastung auszugleichen, sind die Netzbetreiber auf allen Ebenen aufgefordert, einen Kostenausgleich durchzuführen.
    Siebtens. Ebenso wollen wir mit dem Strom aus Kraft-Wärme-Koppelung verfahren. Wir wollen nicht nur Investitionsruinen verhindern; wir wollen diese Technologie dauerhaft schützen und ihren Anteil ausbauen. Sie stellt nicht nur eine besonders vorteilhafte ökologische Variante dar, sie ist auch die vorrangige Energieerzeugungsart von Stadtwerken, die Eigenerzeugung betreiben. Nah- und Fernwärme auf der Grundlage von Kraft-Wärme-Koppelung sind wettbewerbsfähig, wenn gesichert ist, daß der Strom auch abgesetzt werden kann.
    Schließlich achtens. Wir wollen vermeiden, daß die horrenden Investitionen zur Nachrüstung der Braunkohlenkraftwerke in den neuen Bundesländern Investitionsruinen werden. Auch hier hat sich der Bundeswirtschaftsminister zur Nachbesserung gezwungen gesehen. Was er allerdings vorschlägt, kann den Stromstreit in den neuen Bundesländern nicht entschärfen. Wenn die Sicherung der ostdeutschen Braunkohleverstromung ein Abwägungsgrund bei der Durchleitung sein soll, dann kann das ostdeutsche Verbundunternehmen VEAG den Regionalversorgern und insbesondere den Stadtwerken alternative, preisgünstige Bezugsquellen verschließen, aber sich selbst Großkunden aus dem Versorgungsgebiet dieser Unternehmen herausbrechen. Das ist eine völlig schiefe Schlachtordnung, und deshalb ist dieser Vorschlag für uns inakzeptabel.

    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der PDS)

    Wir wollen für eine Übergangszeit eine bundesweite Verpflichtung zur Abnahme von ostdeutschem Braunkohlestrom begründen, der ja im Prinzip, das heißt nach Abschreibung der Investitionen, wettbewerbsfähig ist. Es ist ohnehin unsere Auffassung, daß dies kein ostdeutsches, sondern als Folge der deutschen Einigung ein nationales Problem ist.

    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der PDS)

    Die Abnahmeverpflichtung könnte nach unserer Vorstellung gehandelt werden, so daß nur ein finanzieller Ausgleich der Belastungen stattfindet. Das ist richtlinienkonform; das ist marktgerecht, und das entspricht unserer nationalen Verantwortung.
    Meine Damen und Herren, wir meinen, mit unserem Gesetzentwurf aufzeigen zu können, wie man unser Energierecht richtlinienkonform, umweltgerecht und kommunalfreundlich reformieren kann. Dafür haben wir die Unterstützung der sozialdemokratisch geführten Landesregierungen, möglicherweise auch einiger anderer Landesregierungen. Wir sind in einem konstruktiven Gespräch mit den kommunalen Spitzenverbänden und nicht zuletzt auch mit den Umweltverbänden.

    Volker Jung (Düsseldorf)

    Wir stehen vor einer intensiven Debatte in einem komplexen Gesetzgebungsverfahren. Dazu sollten wir uns die notwendige Zeit nehmen. Es ist bei diesem Thema völlig unangemessen, es jetzt bis zur Sommerpause durchpeitschen zu wollen.

    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und der PDS)

    Dazu kündige ich bereits heute an, daß wir eine gründliche Anhörung der betroffenen Gruppen und Verbände verlangen werden, in der auch unser Gesetzentwurf vorbehaltlos geprüft werden soll. Es ist unser Ziel, schon im Bundestag zu gemeinsamen Lösungen zu kommen. Ich halte überhaupt nichts davon, daß das Reformvorhaben weiterhin in Konfrontation mit dem Bundesrat betrieben und am Ende im Vermittlungsausschuß entschieden wird. Deshalb sind wir zur Kooperation bereit.
    Schönen Dank.

    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der PDS)