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    Plenarprotokoll 13/161 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 161. Sitzung Bonn, Freitag, den 28. Februar 1997 Inhalt: Erweiterung der Tagesordnung 14505 A Zur Geschäftsordnung Hans-Peter Repnik CDU/CSU 14505 B Joachim Poß SPD 14506 B Werner Schulz (Berlin) BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 14507 A Jörg van Essen F.D.P. 14507 D Dr. Barbara Höll PDS 14508 A Zusatztagesordnungspunkt 12: Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und F.D.P. eingebrachten Entwurfs eines Jahressteuergesetzes (JStG) 1996 (hier: Gesetz zur Fortsetzung der Unternehmensteuerreform) (Drucksachen 13/901, 13/7000, 13/7001 [neu]) . 14508 D Zusatztagesordnungspunkt 13: Beschlußempfehlung und Bericht des Finanzausschusses - zu dem Antrag der Fraktion der SPD: Einsetzung einer Gemeinsamen Kommission zur Reform der Gemeindefinanzen - zu der Unterrichtung durch den Bundesrat: Einsetzung einer Gemeinsamen Kommission zur Reform der Gemeindefinanzen - zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Uwe-Jens Rössel, Dr. Christa Luft, weiterer Abgeordneter und der Gruppe der PDS: Maßnahmen für die grundlegende Verbesserung der Einnahmen der Städte, Gemeinden und Landkreise (Reform der Kommunalfinanzierung) - zu dem Antrag der Abgeordneten Oswald Metzger, Christine Scheel, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Einstieg in eine umfassende Gemeindefinanz- und Unternehmensteuerreform (Drucksachen 13/5776 [neu], 13/5760, 13/4597, 13/4870, 13/7000) 14509 A Dr. Theodor Waigel, Bundesminister BMF 14509 C, 14515 C Joachim Poß SPD 14509 D Dr. Uwe-Jens Rössel PDS 14510 C Dr. Barbara Hendricks SPD 14512 C Hans Michelbach CDU/CSU 14513 C Wilhelm Schmidt (Salzgitter) SPD . . . 14515 C Friedrich Merz CDU/CSU . . . 14515D, 14527 D Ingrid Matthäus-Maier SPD 14516 B Christine Scheel BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 14517 D Carl-Ludwig Thiele F.D.P. 14519 B Christine Scheel BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 14519 C Detlev von Larcher SPD 14521 B Dr. Christa Luft PDS 14521 C Dr. Uwe-Jens Rössel PDS 14522 C Gerhard Schulz (Leipzig) CDU/CSU . 14523 C Wolfgang Ilte SPD 14524 A Joachim Poß SPD 14525B, 14527 D Namentliche Abstimmung über den Entwurf des Jahressteuergesetzes 1996; hier: Gesetz zur Fortsetzung der Unternehmensteuerreform 14528 C Ergebnis 14529 A Namentliche Abstimmung über den Entschließungsantrag der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN auf Drucksache 13/4075 14528 D Ergebnis 14536 B Tagesordnungspunkt 12: a) Große Anfrage der Abgeordneten Klaus Francke (Hamburg), Karl Lamers und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Ulrich Irmer, Dr. Olaf Feldmann, Dr. Helmut Haussmann, Dr.-Ing. Karl-Hans Laermann und der Fraktion der F.D.P.: Entwicklung der Reformprozesse in den MOE- Staaten und den Neuen Unabhängigen Staaten auf dem Territorium der ehemaligen Sowjetunion seit Anfang 1994 (Drucksachen 13/4033, 13/5601) . . . 14531 D b) Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen über Partnerschaft und Zusammenarbeit vom 24. Juni 1994 zwischen den Europäischen Gemeinschaften und ihren Mitgliedstaaten einerseits und der Russischen Föderation andererseits (Drucksachen 13/6201, 13/6870) 14531 D c) Beschlußempfehlung und Bericht des Auswärtigen Ausschusses - zu dem Entschließungsantrag der Fraktionen der CDU/CSU und F.D.P. zur Abgabe einer Erklärung der Bundesregierung - zu dem Entschließungsantrag der Abgeordneten Freimut Duve, Karsten D. Voigt (Frankfurt), Günter Verheugen, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD zur Erklärung der Bundesregierung - zu dem Entschließungsantrag der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN zur Abgabe einer Erklärung der Bundesregierung - zu dem Entschließungsantrag der Gruppe der PDS zu der Erklärung der Bundesregierung Beitrag der deutschen Heimatvertriebenen zum Wiederaufbau in Deutschland und zum Frieden in Europa (Drucksachen 13/1566, 13/1539, 13/ 1567, 13/1536, 13/4912) 14532A d) Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wirtschaft zu dem Antrag der Abgeordneten Michaele Hustedt, Ursula Schönberger, Halo Saibold und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Nachhaltige und umweltfreundliche Energiepolitik in Osteuropa (Drucksachen 13/1321, 13/5161) 14532 B Klaus Francke (Hamburg) CDU/CSU . 14532 B Markus Meckel SPD 14534 A Gerd Poppe BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 14538 C Ulrich Irmer F.D.P 14540 D Gerd Poppe BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 14541 B Andrea Gysi PDS 14542 C Dr. Klaus Kinkel, Bundesminister AA . 14544 B Dr. Gregor Gysi PDS 14546 B Karsten D. Voigt (Frankfurt) SPD . . . 14548 A Dr. Helmut Lippelt BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 14549 A Hartmut Koschyk CDU/CSU 14550 B Wolfgang Behrendt SPD 14551 D Erich G. Fritz CDU/CSU 14552 D Tagesordnungspunkt 14: Antrag der Abgeordneten Doris Odendahl, Edelgard Bulmahn, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Bund-Länder-Arbeitsgruppe zur Reform der Ausbildungsförderung (Drucksache 13/6998) 14554 D in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 9: Antrag der Abgeordneten Maritta Böttcher, Dr. Ludwig Elm und der Gruppe der PDS: Neunzehntes Gesetz zur Änderung des Bundesausbildungsförderungsgesetzes (Drucksache 13/7058) . 14554 D in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 10: Antrag des Abgeordneten Matthias Berninger und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: BAföG-Strukturreform in Gang setzen (Drucksache 13/7071) 14555A in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 11: Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Bundesregierung über Arbeitsstrukturen und Arbeits- programm der Bund-Länder-Arbeitsgruppe zur Reform der Ausbildungsförderung (Drucksache 13/7080) . . 14555 A Doris Odendahl SPD 14555 B Josef Hollerith CDU/CSU 14557 B Matthias Berninger BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 14558 B Josef Hollerith CDU/CSU . . 14559D, 14566 B Dr. Karlheinz Guttmacher F.D.P. . . . 14560 B Maritta Böttcher PDS 14561 C Bernd Neumann, Parl. Staatssekretär BMBF 14562 C Doris Odendahl SPD 14563 D Helga Schuchardt, Ministerin (Niedersachsen) 14565 B Roland Richwien CDU/CSU 14568 B Edelgard Bulmahn SPD 14568 C Nächste Sitzung 14570 D Berichtigung 14570 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten 14571* A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen 14571* C 161. Sitzung Bonn, Freitag, den 28. Februar 1997 Beginn: 9.00 Uhr
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    Berichtigung 158. Sitzung, Seite 14312C, Antwort zu Frage 17, 4. Zeile von oben: Statt „Naturschutzgebiet in Wakenitz" ist „Naturschutzgebiet Wakenitz" zu lesen. Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Basten, Franz Peter Beck (Köln), Volker Blunck, Lilo CDU/CSU 28. 2. 97 Dr. Däubler-Gmelin, Herta BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 28. 2. 97 Dr. Eid, Uschi SPD 28. 2. 97 SPD 28. 2. 97 BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 28. 2. 97 Graf von Einsiedel, Heinrich PDS PDS F.D.P. 28. 2. 97 Dr. Enkelmann, Dagmar PDS 28. 2. 97 Günther (Plauen), Joachim SPD 28. 2. 97 Hartmann, Hanns-Peter Hasenfratz, Klaus BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 28. 2. 97 Höfken, Ulrike 28. 2. 97 28. 2. 97 Dr. Jacob, Willibald PDS SPD F.D.P. 28. 2. 97 Körper, Fritz Rudolf SPD CDU/CSU F.D.P. 28. 2. 97 Dr.-Ing. Laermann, Karl-Hans BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 28. 2. 97 Leidinger, Robert Limbach, Editha Möllemann, Jürgen W. Müller (Köln), Kerstin 28. 2. 97 28. 2. 97 28. 2. 97 28. 2. 97 Dr. Pflüger, Friedbert Pofalla, Ronald CDU/CSU 28. 2. 97 Dr. Rochlitz, Jürgen CDU/CSU 28. 2. 97 Schoppe, Waltraud BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 28. 2. 97 BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 28. 2. 97 Dr. Schubert, Mathias Seuster, Lisa SPD 28. 2. 97 Wallow, Hans SPD 28. 2. 97 SPD 28. 2. 97 Anlagen zum Stenographischen Bericht Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Der Bundesrat hat in seiner 709. Sitzung am 21. Februar 1997 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen zuzustimmen bzw. einen Antrag gemäß Artikel 77 Abs. 2 GG nicht zu stellen: - Gesetz zu dem Abkommen vom 7. März 1995 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Korea über den Luftverkehr - Gesetz zu dem Abkommen vom 15. November 1995 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Namibia über den Luftverkehr - Gesetz zu dem Abkommen vom 13. Dezember 1995 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Simbabwe über den Luftverkehr - Gesetz zu dem Abkommen vom 16. November 1995 zwischen der Regierung der Bundesrepublik Deutschland und der Regierung der Republik Usbekistan über den Luftverkehr - Gesetz zu dem Abkommen vom 26. August 1994 zwischen der Regierung der Bundesrepublik Deutschland und der Regierung der Sozialistischen Republik Vietnam über den Luftverkehr - Gesetz zur Revision des Übereinkommens vom 20. März 1958 über die Annahme einheitlicher Bedingungen für die Genehmigung der Ausrüstungsgegenstände und Teile von Kraftfahrzeugen und über die gegenseitige Anerkennung der Genehmigung Der Abgeordnete Kurt Neumann (Berlin) hat den Gesetzentwurf zum Schutze der Nichtraucher (Nichtraucherschutzgesetz - NRSG) - Drucksache 13/6100 - nachträglich unterschrieben. Die Vorsitzenden folgender Ausschüsse haben mitgeteilt, daß der Ausschuß gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absieht: Ausschuß für Arbeit und Sozialordnung - Unterrichtung durch die Bundesregierung Achter Bericht der Bundesregierung über Erfahrungen bei der Anwendung des Arbeitnehmerüberlassungsgesetzes - AÜG - sowie über die Auswirkungen des Gesetzes zur Bekämpfung der illegalen Beschäftigung - BillBG - - Drucksachen 13/5498, 13/5770 Nr. 1 - Ausschuß für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung - Unterrichtung durch die Bundesregierung Zweiter Bericht über die Armutsbekämpfung in der Dritten Welt durch Hilfe zur Selbsthilfe - Drucksachen 13/3395, 13/3782 Nr. 1 - Ausschuß für Bildung, Wissenschaft, Forschung, Technologie und Technikfolgenabschätzung - Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht über die Flexibilisierungsinstrumente bei den Großforschungseinrichtungen Erfahrungen mit den Flexibilisierungsregelungen bei den Großforschungseinrichtungen (GFE) - Drucksachen 13/4273, 13/4469 Nr. 3 - Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, daß der Ausschuß die nachstehenden EU- Vorlagen bzw. Unterrichtungen durch das Europäische Parlament zur Kenntnis genommen oder von einer Beratung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuß Drucksache 13/6454 Nr. 1.8 Drucksache 13/6766 Nr. 1.8 Finanzausschuß Drucksache 13/6152 Nr. 1.3 Haushaltsausschuß Drucksache 13/6152 Nr. 2.8 Drucksache 13/6129 Nr. 1.28 Ausschuß für Wirtschaft Drucksache 13/6593 Nr. 1.5 Drucksache 13/6593 Nr. 1.10 Ausschuß für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Drucksache 13/2306 Nr. 2.65 Drucksache 13/4678 Nr. 2.45 Drucksache 13/5687 Nr. 2.26 Drucksache 13/5687 Nr. 2.29 Drucksache 13/5837 Nr. 1.4 Drucksache 13/6129 Nr. 1.17 Drucksache 13/6357 Nr. 2.6 Drucksache 13/6357 Nr. 2.8 Drucksache 13/6454 Nr. 1.3 Drucksache 13/6454 Nr. 1.6 Drucksache 13/6454 Nr. 1.14 Ausschuß für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Drucksache 13/5555 Nr. 1.2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Friedrich Merz


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Frau Kollegin Matthäus-Maier, ich widerspreche Ihnen, daß wir ein
    verfassungswidriges Gesetz planen. Das Gesetzgebungsverfahren wird am heutigen Tag nicht abgeschlossen, sondern Sie wissen, daß der Bundesrat diesem Gesetz zustimmen und anschließend der Bundespräsident das Gesetz ausfertigen muß. Auf dem Weg dorthin wird es eine Verfassungsänderung geben. Wenn es diese Verfassungsänderung nicht gibt, dann wird es kein Gesetz geben. So einfach ist der Zusammenhang.
    Frau Kollegin, Sie sind in Ihrer Formulierung etwas vorsichtiger gewesen. Trotzdem halten offensichtlich auch Sie, wie der Kollege Poß, dieses Verfahren für verfassungswidrig. Ich habe noch einmal die Bitte: Lassen Sie uns an dieser Stelle den Streit - wir müssen auch noch etwas über die Sache sagen - beenden. Ich bin voller Spannung auf Ihre Organklage vor dem Bundesverfassungsgericht.

    (Beifall bei Abgeordneten der F.D.P.)

    Wenn Sie dies hier so eindeutig erklären, dann müssen Sie dies auch machen. Machen Sie es nächste Woche. Dann werden wir sehen, was dabei herauskommt. Ich sage Ihnen nämlich: Sie werden es nicht um tun, weil Sie wissen, daß Sie sich blamieren werden.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P. Ulrich Heinrich [F.D.P.]: Da hat er Recht!)

    Nein, in Wahrheit geht es der SPD gar nicht um die Verabschiedung dieses Gesetzes. Auch geht es ihr nicht um die Abschaffung der Gewerbekapitalsteuer. Ihr geht es nicht um die Einführung der Gewerbekapitalsteuer in den neuen Bundesländern. Man weiß gar nicht, worum es Ihnen geht. Wenn die Gewerbekapitalsteuer so schlecht ist: Warum sind Sie dann gegen die Abschaffung in Westdeutschland? Wenn sie so gut ist: Warum sind Sie gegen die Einführung in Ostdeutschland? Sie wissen in Wahrheit gar nicht, was Sie selber wollen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)



Rede von Hans-Ulrich Klose
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Herr Kollege Merz, gestatten Sie eine Zwischenfrage des Kollegen Poß?

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Friedrich Merz


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Nein, Herr Kollege Poß, ich möchte jetzt im Zusammenhang vortragen.

    (Ingrid Matthäus-Maier [SPD]: Eine Organklage ist ja lächerlich! Dazu muß das erst beschlossen sein!)

    Das Strickmuster ist ganz einfach. Die Bedingungen werden jede Woche einen Zentimeter höher geschraubt, das Stöckchen wird jede Woche ein Stückchen höher gehalten, und dann wird der Versuch gemacht: Mal sehen, wie hoch sie springen.
    Nein, diese Methode machen wir jetzt nicht mehr, vor allem deshalb nicht, weil es natürlich Methode hat, daß Sie hier im Haus alles verzögern, verwässern und zerreden. Dann gehen Sie hinaus in die Versammlungen und sagen: Die Koalition ist zu keiner

    Friedrich Merz
    Entscheidung mehr fähig. Das machen wir jetzt nicht mehr. Heute kann die Sache entschieden werden.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Jetzt lassen Sie mich als letzten Punkt noch etwas zu den verfassungsrechtlichen Bestimmungen sagen. Frau Kollegin Dr. Hendricks, Sie haben noch einmal auf den Art. 28 des Grundgesetzes hingewiesen, wohl wissend, daß Sie weder im Finanzausschuß noch hier im Plenum des Deutschen Bundestages einen Textvorschlag unterbreitet haben.

    (Dr. Barbara Hendricks [SPD]: Im Finanzausschuß? Aber ja! Joachim Poß [SPD]: Im Finanzausschuß haben wir das getan!)

    - Der Art. 28 des Grundgesetzes stand nicht dabei. Sie haben eine Formulierung gewählt, bei dem der Art. 28 gar nicht genannt war. Sie wissen natürlich, warum Sie das machen, nämlich weil es nicht nur in Ihren eigenen Reihen ernstzunehmende Kritiker daran gibt, daß der Art. 28 dafür gar nicht die richtige Rechtsgrundlage ist.

    (Dr. Barbara Hendricks [SPD]: Wir haben sogar darüber abgestimmt! Ein Kollege hat sich enthalten! So war das Ergebnis!)

    Nein, ich will es noch einmal erklären, damit es für die kommunalen Spitzenverbände und auch für die Kommunen klar ist: Wir sind bereit, die Absicherung einer verbleibenden Gewerbeertragsteuer im Grundgesetz aufzuführen. Dafür ist der Art. 106 die richtige Grundgesetzbestimmung. Es wird mit uns eine Garantie der Gewerbeertragsteuer im Art. 28 des Grundgesetzes nicht geben.
    Ich will Ihnen auch sagen, warum dies so ist. Zunächst einmal gibt es in der Verfassung keine einzige Bestimmung, die eine bestimmte Steuerart mit einer institutionellen Garantie verbindet. Das gibt es nicht. Das wird es auch bei der Gewerbesteuer nicht geben.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Zum zweiten haben wir überhaupt keine Veranlassung, von unserer Koalitionsvereinbarung Abstand zu nehmen oder sie sogar zu widerrufen. Wir halten an dem Ziel fest, auch die Gewerbeertragsteuer langfristig abzuschaffen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Ich will mich ausdrücklich dazu bekennen, daß dies unser Ziel bleibt. Das wird in dieser Legislaturperiode nicht mehr gelingen.

    (Dr. Barbara Hendricks [SPD]: Danach wird es bestimmt nicht mehr gelingen!)

    Aber wir wollen die Gewerbeertragsteuer abschaffen.
    Da wir, die CDU und die CSU, nun zumindest genauso wie die SPD eine Kommunalpartei sind, will ich den Gemeinden von dieser Stelle aus noch einmal sagen: Wenn es zu einer Abschaffung der Gewerbeertragsteuer kommen wird - es wird eines Tages dazu kommen, davon bin ich fest überzeugt -, dann haben die Gemeinden schon heute auf Grund
    der Bestimmung im Art. 28 Abs. 2 Satz 3 des Grundgesetzes einen Anspruch darauf, für die Ausfälle entschädigt zu werden. Dort steht: „Die Gewährleistung der Selbstverwaltung" - gemeint ist die kommunale Selbstverwaltung - „umfaßt auch die Grundlagen der finanziellen Eigenverantwortung."
    Auf dieser Grundlage können die Gemeinden völlig beruhigt sein, daß es nicht nur für die Abschaffung der Gewerbekapitalsteuer, sondern später auch für die Abschaffung der Gewerbeertragsteuer einen entsprechenden Ausgleich für die Kommunen geben wird.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Meine Damen und Herren, ich fühlte mich bei den Beiträgen der SPD an einen Ausspruch von Helmut Schmidt erinnert, der einmal zur SPD sagte: Die SPD ist zum Vorkämpfer des Stillstandes geworden. Recht hat er. Aber heute wird der Stillstand beendet.
    Vielen Dank.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P. Ingrid Matthäus-Maier [SPD]: Wo hat er das denn gesagt?)