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    Plenarprotokoll 13/158 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 158. Sitzung Bonn, Freitag, den 21. Februar 1997 Inhalt: Absetzung des Punktes 11 von der Tagesordnung 14239 A Zur Geschäftsordnung Dr. Uwe-Jens Rössel PDS 14239 B Joachim Poß SPD 14240 A Christine Scheel BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 14240 B Carl-Ludwig Thiele F.D.P. 14241 B Joachim Hörster CDU/CSU 14242 B Tagesordnungspunkt 12: a) Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten - zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung - zu dem Entschließungsantrag der Fraktion der SPD zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung - zu dem Entschließungsantrag der Abgeordneten Steffi Lemke, Ulrike Höfken und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Waldzustandsbericht der Bundesregierung 1994 (Drucksachen 13/146, 13/714, 13/707, 13/3955) 14242 C b) Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Waldzustandsbericht der Bundesregierung 1995 (Drucksachen 13/3208, 13/6874) 14242 D c) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Waldzustandsbericht der Bundesregierung 1996 - Ergebnisse der Waldschadenserhebung (Drucksache 13/6300) 14242 D d) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Sechster Immissionsschutzbericht der Bundesregierung (Drucksache 13/4825) 14243 A Wilhelm Dietzel CDU/CSU 14243 A Ernst Bahr SPD 14244D, 14249 C Steffi Lemke BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 14246 D Ulrich Heinrich F.D.P. . . . . . 14248 A, 14250 A Dr. Günther Maleuda PDS . . . 14250 C, 14253 B Wolfgang Gröbl, Parl. Staatssekretär BML 14251 C Dr. Liesel Hartenstein SPD 14253 C Ulrich Heinrich F D P. 14254 D Ulrich Klinkert, Parl. Staatssekretär BMU 14256 A Monika Ganseforth SPD 14257 A Tagesordnungspunkt 13: Große Anfrage der Abgeordneten Klaus Lohmann (Witten), Friedhelm Julius Beucher, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Sportförderung und Sportsicherung (Drucksachen 13/3566, 13/5329) 14258 C Eduard Lintner, Parl. Staatssekretär BMI 14258 D Klaus Lohmann (Witten) SPD 14259 D Matthias Berninger BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 14261 C, 14263 D Klaus Riegert CDU/CSU 14263 B Klaus Riegert CDU/CSU . . . . 14263 C, 14271 C Dr. Olaf Feldmann F.D.P 14264 A Dr. Ruth Fuchs PDS 14266 A Rolf Rau CDU/CSU 14267 B Bernd Scheelen SPD 14268 D Dr. Klaus-Dieter Uelhoff CDU/CSU . 14269 C Nächste Sitzung 14274 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten 14275* A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen 14275* C 158. Sitzung Bonn, Freitag, den 21. Februar 1997 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Anlagen zum Stenographischen Bericht (C) Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Altmann (Aurich), Gila BÜNDNIS 21. 2. 97 90/DIE GRÜNEN Austermann, Dietrich CDU/CSU 21. 2. 97 Blunck, Lilo SPD 21. 2. 97 Brandt-Elsweier, Anni SPD 21. 2. 97 Dr. Däubler-Gmelin, Herta SPD 21. 2. 97 Fischer (Unna), Leni CDU/CSU 21. 2. 97 Fograscher, Gabriele SPD 21. 2. 97 Genscher, Hans-Dietrich F.D.P. 21. 2. 97 Grießhaber, Rita BÜNDNIS 21. 2. 97 90/DIE GRÜNEN Gysi, Andrea PDS 21. 2. 97 Hartmann, Hanns-Peter PDS 21. 2. 97 Hasenfratz, Klaus SPD 21. 2. 97 Dr. Höll, Barbara PDS 21. 2. 97 Knoche, Monika BÜNDNIS 21. 2. 97 90/DIE GRÜNEN Körper, Fritz Rudoll SPD 21. 2. 97 Kunick, Konrad SPD 21. 2. 97 Dr.-Ing. Laermann, F.D.P. 21. 2. 97 Karl-Hans Leidinger, Robert SPD 21. 2. 97 Lüth, Heidemarie PDS 21. 2. 97 Dr. Mayer (Siegertsbrunn), CDU/CSU 21. 2. 97 Martin Opel, Manfred SPD 21. 2. 97 Dr. Pflüger, Friedbert CDU/CSU 21. 2. 97 Polenz, Ruprecht CDU/CSU 21. 2. 97 Poppe, Gerd BÜNDNIS 21. 2. 97 90/DIE GRÜNEN Dr. Rochlitz, Jürgen BÜNDNIS 21. 2. 97 90/DIE GRÜNEN Schoppe, Waltraud BÜNDNIS 21. 2. 97 90/DIE GRÜNEN Schultz (Everswinkel), SPD 21. 2. 97 Reinhard Schulz (Berlin), Werner BÜNDNIS 21. 2. 97 90/DIE GRÜNEN Seib, Marion CDU/CSU 21. 2. 97 Sielaff, Horst SPD 21. 2. 97 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Steindor, Marina BÜNDNIS 21. 2. 97 90/DIE GRÜNEN Tauss, Jörg SPD 21. 2. 97 Thierse, Wolfgang SPD 21. 2. 97 Vergin, Siegfried SPD 21. 2. 97 Voigt (Frankfurt), SPD 21. 2. 97 Karsten D. Wallow, Hans SPD 21. 2. 97 Willner, Gert CDU/CSU 21. 2. 97 Zwerenz, Gerhard PDS 21. 2. 97 Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Der Bundesrat hat in seiner 708. Sitzung am 31. Januar 1997 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen zuzustimmen bzw. einen Antrag gemäß Artikel 77 Abs. 2 GG nicht zu stellen: - Zweites Gesetz zur Änderung des Jugendarbeitsschutzgesetzes - Zweites Gesetz zur Änderung des Gesetzes zu Artikel 10 Grundgesetz - ... Strafverfahrensänderungsgesetz - DNA-Analyse („genetischer Fingerabdruck") - (. . . StVÄG) - Erstes Gesetz zur Änderung des Soldatenbeteiligungsgesetzes - Gesetz zur Änderung des Anhangs I des Zusatzprotokolls I zu den Genfer Rotkreuz-Abkommen von 1949 - Gesetz zu dem Übereinkommen vom 8. September 1976 über die Ausstellung mehrsprachiger Auszüge aus Personenstandsbüchern - Gesetz zu dem Vertrag vom 12. Dezember 1995 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Tschechischen Republik über die Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Wasserwirtschaft an den Grenzgewässern - Gesetz zu dem Protokoll vom 11. Dezember 1995 zur Änderung des Abkommens vom 31. Oktober 1975 zwischen der Regierung der Bundesrepublik Deutschland und der Regierung der Volksrepublik China über den Zivilen Luftverkehr - Gesetz zu dem Abkommen vom 14. Juli 1993 zwischen der Regierung der Bundesrepublik Deutschland und der Regierung der Russischen Föderation über den Luftverkehr - Gesetz zu dem Vertrag vom 13. Juli 1995 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Tschechischen Republik über den Zusammenschluß der deutschen Autobahn A 6 und der tschechischen Autobahn D 5 an der gemeinsamen Staatsgrenze durch Errichtung einer Grenzbrücke - Gesetz zur Reform des öffentlichen Dienstrechts (Reformgesetz) - Gesetz zur Regelung der Altschulden für gesellschaftliche Einrichtungen, zur Änderung des Erblastentilgungsfonds-Gesetzes und zur Änderung des Investitionsförderungsgesetzes Aufbau Ost Die Abgeordnete Angela Merkel hat den Gesetzentwurf zum Schutz der Nichtraucher (Nichtraucherschutzgesetz - NRSG) - Drucksache 13/6100 - nachträglich unterschrieben. Der Abgeordnete Ulrich Schmalz hat seine Unterschrift zu dem Gesetzentwurf zum Schutz der Nichtraucher (Nichtraucherschutzgesetz - NRSG) - Drucksache 13/6100 - zurückgezogen. Die Vorsitzenden folgender Ausschüsse haben mitgeteilt, daß der Ausschuß gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absieht: Auswärtiger Ausschuß - Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Versammlung der Westeuropäischen Union über die Tagung der Versammlung vom 4. bis 6. Dezember 1995 in Paris - Drucksachen 13/3541, 13/3930 Nr. 2 -Innenausschuß - Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über den Stand der Abwicklung des Fonds für Wiedergutmachungsleistungen an jüdische Verfolgte - Drucksachen 13/5654, 13/6091 Nr. 1.1- Ausschuß für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit - Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht über die 1995 für Einsatzzwecke der Bundesministerien beschafften biologisch schnell abbaubaren Schmierstoffe und Hydraulikflüssigkeiten - Drucksachen 13/5354, 13/5550 Nr. 1.10 - Der Vorsitzende des Ausschusses für Bildung, Wissenschaft, Forschung, Technologie und Technikfolgenabschätzung hat mitgeteilt, daß der Ausschuß folgende Berichte zur Kenntnis genommen hat: - Bericht des Ausschusses für Bildung, Wissenschaft, Forschung, Technologie und Technikfolgenabschätzung (19. Ausschuß) gemäß § 56a der Geschäftsordnung des Deutschen Bundestages zur Technikfolgenabschätzung (TA) hier: Neue Werkstoffe - Drucksache 13/1696 - - Bericht des Ausschusses für Bildung, Wissenschaft, Forschung, Technologie und Technikfolgenabschätzung (19. Ausschuß) gemäß § 56a der Geschäftsordnung Technikfolgenabschätzung hier: Umwelttechnik und wirtschaftliche Entwicklung - Drucksache 13/5050 - Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, daß der Ausschuß die nachstehende EU- Vorlagen bzw. Unterrichtungen durch das Europäische Parlament zur Kenntnis genommen oder von einer Beratung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuß Drucksache 13/6357 Nr. 1.4 Drucksache 13/6129 Nr. 1.21 Innenausschuß Drucksache 13/6129 Nr. 1.3 Drucksache 13/6129 Nr. 1.25 Drucksache 13/6129 Nr. 1.27 Drucksache 13/6357 Nr. 2.13 Sportausschuß Drucksache 13/5555 Nr. 1.1 Finanzausschuß Drucksache 13/6129 Nr. 1.13 Drucksache 13/6454 Nr. 1.4 Drucksache 13/6357 Nr. 2.26 Ausschuß für Wirtschaft Drucksache 13/6129 Nr. 1.15 Drucksache 13/6357 Nr. 2.22 Ausschuß für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Drucksache 13/5555 Nr. 2.50 Ausschuß für Gesundheit Drucksache 13/6129 Nr. 1.7 Ausschuß für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Drucksache 13/6152 Nr. 2.4 Ausschuß für Bildung, Wissenschaft, Forschung, Technologie und Technikfolgenabschätzung Drucksache 13/6152 Nr. 2.12 Drucksache 13/6593 Nr. 1.2 Drucksache 13/6593 Nr. 1.3
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    Rede von Dr. Günther Maleuda


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (PDS)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (PDS)

    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Die Bundestagsgruppe der PDS nimmt zur Kenntnis, daß sich der Zustand des deutschen Waldes, der immerhin 29,2 Prozent der Gesamtfläche der Bundesrepublik umfaßt, verbessert hat. Es werden vor allem zwei Gründe genannt: der Rückgang der Belastung mit Immissionen und die günstige Witterung in den letzten Jahren.
    Herr Dietzel hat in seinem Beitrag auf eine Reihe von Ursachen hingewiesen, die zu einer Zustandsverbesserung geführt haben.

    (Siegfried Hornung [CDU/CSU]: So ist es!)

    Der Ehrlichkeit halber möchte ich allerdings auch sagen: Der Immissionsrückgang im Osten ist vor allem das Ergebnis des Plattmachens der Industrie. Die Schlote sind stillgelegt.

    (Zuruf des Abg. Siegfried Hornung [CDU/ CSU])

    Unter diesem Gesichtspunkt, Herr Hornung, ist sicher zu sagen, daß diese Politik dem deutschen Wald gut bekommen ist. Den Arbeitskräften aber, die auf Beschäftigung gesetzt haben, ist letzten Endes die Arbeitslosigkeit zugeschrieben worden.

    (Beifall bei der PDS)

    Was die Anstrengungen der Regierung zur Reduktion der Immissionen tatsächlich wert ist, sagt der Waldzustand in den süddeutschen Ländern aus. Dort liegt der Anteil nicht geschädigter Bäume um 11 Prozentpunkte unter den Werten in Ostdeutschland, während die Werte bei den Schadstufen 2 bis 4 umgekehrt 12 Prozentpunkte darüber liegen.
    Die im Waldzustandsbericht zum Ausdruck kommende Politik der Bundesregierung ist auf die Verhinderung von Schäden an Bäumen gerichtet. Dieser Ansatz ist unseres Erachtens zu eng gefaßt. Der Wald als Ganzes in seinem Zustand und seiner Nutzung als Teil der Kulturlandschaft, als Freizeit- und Erholungsraum, als Klima- und Wasserhaushaltsregulator muß Gegenstand einer integrierten Politik sein. Dieser Herangehensweise wird im Bundeswaldgesetz und in den Waldgesetzen der Länder zum Teil Rechnung getragen.
    Über die Ergebnisse bei der Umsetzung dieser Gesetze sagt der Waldzustandsbericht jedoch kaum etwas aus. Wir fordern deshalb die Weiterentwicklung des Waldzustandsberichtes zu einem Waldbericht. Sein Ziel muß es sein, über die Ergebnisse beim Übergang zu einer naturnahen Waldwirtschaft zu berichten.

    Dr. Günther Maleuda
    Das schließt unseres Erachtens den Aufbau eines Untersuchungssystems über den Waldboden und nicht nur allein eine Kronenbeobachtung ein

    (Siegfried Hornung [CDU/CSU]: Ist doch längst geschehen! Ulrich Heinrich [F.D.P.]: Geschieht doch alles!)

    - aber es ist doch nicht vorgelegt; das ist doch die Einseitigkeit bei der derzeitigen Beurteilung -, die Ausarbeitung von Entwicklungskonzepten für die Kulturlandschaft in den verschiedenen Regionen, die auch die Aufforstung bisheriger stillgelegter Flächen einschließt, Vorstellungen über den zukünftigen Waldaufbau und die Art der Waldnutzung, zum Beispiel den Übergang von Monokulturen zu Mischwäldern, die Verbindung von Waldwirtschaft und Umweltschutz, die Weiterentwicklung der Forstverwaltungen und schließlich auch die Förderung des Holzeinsatzes in der Volkswirtschaft. Wir greifen damit die Überlegungen des Naturschutzbundes auf, der mit seiner Broschüre „Forstwirtschaft in Deutschland" eine fundierte Argumentationshilfe für die forstpolitische Diskussion geliefert hat. Wir werden bei der Beratung der Drucksachen in den Ausschüssen sicherlich darauf zurückkommen.
    Meine Damen und Herren, wenn wir analysieren, wie hoch der Anteil von Staats- und Gemeindewald in den einzelnen Bundesländern ist, dann fällt auf, daß er in den alten Bundesländern erheblich höher als in den neuen ist. Dieser Anteil beträgt in Hessen, im Saarland und in Rheinland-Pfalz 73 bis 75 Prozent. Dieses Ergebnis wird in keinem neuen Bundesland erreicht.
    Herr Kollege Heinrich, Sie haben in berechtigter Weise auf die Vorteile bei der Nutzung und Bewirtschaftung des Waldes aus privater Sicht hingewiesen. Unter dem Gesichtspunkt der gegenwärtigen Situation und der Tatsache, daß wir in Ostdeutschland einen recht geringen Anteil von Gemeindewald haben - er liegt beispielsweise in Sachsen bei etwa 35 Prozent -, sind wir aber der Auffassung, daß die jetzt zum Verkauf anstehenden etwa 670 000 Hektar Wald unbedingt der kommunalen Bewirtschaftung angeboten werden sollten, weil letztlich unter diesem Gesichtspunkt auch eine ordnungsgemäße Bewirtschaftung möglich wäre und wir bei Verkauf oder Übertragung dieser 670 000 Hektar in etwa einen Gleichstand mit dem prozentualen Anteil des Gemeindewaldes in den alten Bundesländern erreicht hätten.

    (Beifall bei der PDS)

    Wir sind also für die Übertragung dieses Anteils an die Kommunen.
    Meine Damen und Herren, der Wald ist einer der größten Naturreichtümer der Bundesrepublik. Wir erwarten, daß der künftige Waldbericht auch ein Bericht über die Verbesserung aller Waldfunktionen für die ganze Gesellschaft sein wird.
    Ich danke Ihnen.

    (Beifall bei der PDS)



Rede von Dr. Rita Süssmuth
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Das Wort erhält jetzt Herr Staatssekretär Wolfgang Gröbl.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Wolfgang Gröbl


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Ich brauche die Zahlen aus der Statistik hier nicht wiederholen. Sie sind heute mehrfach angesprochen worden.
    Kein Mensch behauptet, Herr Bahr, daß der Wald in unserem Land gesund ist. Aber können wir uns denn nicht miteinander darüber freuen, daß die langfristige Statistik ausweist, daß die Schäden geringer geworden sind? Oder trauern Sie darum?

    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P. Dr. Liesel Hartenstein [SPD]: Na, Na! Weiterer Zuruf des Abg. Klaus Lennartz [SPD])

    - Ich weiß schon, Sie beißen lieber ins Mikrophon, als daß Sie lachen.

    (Heiterkeit bei der F.D.P.)

    Wir sollten aber froh und dankbar sein, wenn wir ein positives Ergebnis einer Statistik zur Kenntnis nehmen können.
    Bei Ihnen, Frau Lemke, hat man ein bißchen den Eindruck, daß Sie traurig darüber sind, daß die Voraussagen Ihrer geistigen Väter, Mütter und Großmütter, der Wald werde innerhalb kürzester Zeit in Deutschland vom Erdboden verschwinden, nicht eingetroffen sind.
    Nein, wir haben eine vernünftige Politik gemacht.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Es muß Ihnen doch, wenn Sie Ihre Vorwürfe formulieren, zu denken geben, daß wir seit 1983 - das Datum muß Ihnen doch etwas sagen - das Programm „Rettet den Wald", seit 1984 die statistische Erfassung und seit 1991, Herr Bahr, in den neuen Bundesländern eine auch statistisch deutlich meßbare Verbesserung der Luftsituation haben.

    (Zuruf von der SPD: Durch Schließen der Industrieanlagen!)

    - Das hängt doch nicht damit zusammen, daß Industrie plattgemacht wurde. Das hängt damit zusammen, daß Dreckschleudern abgeschaltet wurden, diese miserablen Kraftwerke mit einem schlechten Wirkungsgrad, mit veralteter Technik und ohne jede Filteranlage. Darin liegen doch die Gründe. Daß all das möglich war, geht auf diese Bundesregierung zurück.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Freuen Sie sich also ein bißchen mit uns. Bevor wir neue statistische Größen einführen, Herr Bahr, gehen wir doch einmal miteinander in den Wald.

    (Lachen beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Siegfried Hornung [CDU/CSU]: Er versteht was davon!)


    Parl. Staatssekretär Wolfgang Gröbl
    - Gehen wir doch einmal miteinander dorthin, damit Sie auch darüber noch Informationen bekommen, worüber hier geredet wird.

    (Ulrike Höfken [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Aber nur, wenn Sie dann auch dableiben!)

    Ich halte es auch für wichtig festzuhalten, daß trotz aller Verbesserungen in der Schadstoffsituation der Wald als ein bekannt träges Ökosystem nicht sofort auf jede Veränderung der Luftschadstoffe reagiert, sondern eine Entwicklung über Jahre und wahrscheinlich Jahrzehnte zu berücksichtigen ist. Erst vor diesem Hintergrund kann - wie ich meine: zu Recht - von einem Gesundungsprozeß gesprochen werden.
    Der Kollege Klinkert wird über die Veränderung der Luftbelastung sprechen und über die Maßnahmen, die zur Verringerung eingeleitet worden sind.

    (Michael Müller [Düsseldorf] [SPD]: Oje!)

    Nur ist auch das ja nicht vom Himmel gefallen. Das geht auf eine Leistung der Politik, eine gewaltige und milliardenschwere Anstrengung unserer Wirtschaft und auf das Mittun und die Aktivität der Bürgerinnen und Bürger unseres Landes zurück. Auch das sollten wir einmal dankbar und positiv zur Kenntnis nehmen.

    (Beifall bei der CDU/CSU sowie der Abg. Lisa Peters [F.D.P.])

    Die Bäume wachsen nicht in den Himmel, Herr Bahr -

    (Lachen bei der SPD Ulrich Heinrich [F.D.P.]: Aber die Richtung stimmt!)

    - Herr Heinrich hat gesagt, die Richtung stimme, und er hat recht -, aber sie wachsen schneller. Wir haben dadurch eine höhere Holzproduktion als in früheren Jahrzehnten. Das ist vom Europäischen Forstinstitut festgestellt, das ist bei einer Holzaufkommensprognose dargelegt worden. Das ist ebenfalls erfreulich.
    Trotzdem möchte ich auch ganz klar sagen: Das Problem der neuartigen Waldschäden kann trotz dieser Erscheinung nicht ad acta gelegt werden. Darüber sind wir uns im klaren. Vermehrter Zuwachs läßt nicht den Rückschluß auf eine angeblich wiedererlangte Vitalität der Wälder zu. Wachstum ist nicht identisch mit Stabilität. Eine Entwarnung im Bereich der neuartigen Waldschäden ist nicht angebracht.

    (Michael Müller [Düsseldorf] [SPD]: Sehr richtig!)

    Zur weiteren Stabilisierung unserer Wälder, aber auch aus anderen Umweltschutzgründen muß die konsequente Luftreinhaltepolitik in Deutschland fortgeführt werden.

    (Michael Müller [Düsseldorf] [SPD]: Begonnen werden!)

    Hier gibt es in Europa und im internationalen Bereich viel Handlungsbedarf. Neben der Luftreinhaltung sind die flankierenden forstlichen Maßnahmen zur Stabilisierung der Wälder wichtig; natürlich auch die Bodenschutzkalkung, Frau Lemke, auch die Stabilisierung vor- und unterbaugeschädigter Wälder und die Wiederaufforstung. Dies alles wird von uns, von Bund und Ländern, mit Förderprogrammen begleitet.
    Es ist darauf hingewiesen worden: Der Lebensnerv der Forstwirtschaft ist der Holzabsatz. Dabei bin ich auch für Ihre Unterstützung dankbar. Aber wer hat denn damals kontraproduktiv gearbeitet? Das waren doch Ihre geistigen Ahnen.

    (Zurufe von der SPD: Oh! Wir müssen wohl Ahnenforschung betreiben! Ulrich Heinrich [F.D.P.]: Ihr seid ja völlig ahnungslos!)

    - Wenn auch ahnungslos, so doch mit geistigen Ahnen versehen.
    „Baum ab - nein danke" war einmal ein Wahlspruch. Vielleicht sind auch Sie mit solchen Transparenten bei irgendwelchen Demonstrationen dabeigewesen.

    (Ulrich Heinrich [F.D.P.]: Gebt's mal zu!) Das ist ein völlig kontraproduktiver Satz,


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    was die Erhaltung und die Bewirtschaftung unserer Wälder angeht.

    (Ulrich Heinrich [F.D.P.]: Baum ab ja bitte!)

    Richtig ist, daß wir aus unseren Wäldern viel mehr Holz entnehmen könnten, als wir es im Augenblick tun.

    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der F.D.P.)

    Statt 40 Millionen Festmeter könnten wir in deutschen Wäldern leicht 55, 56 oder 57 Millionen Festmeter jährlich einschlagen. Unser Problem ist, daß wir noch zuwenig Möglichkeiten der Holzverwendung und des Holzabsatzes haben. Hier haben wir eine gemeinsame Verantwortung in den Kommunen, in den Ländern und beim Bund; denn die öffentliche Hand sollte sich ihrer Vorbildfunktion sehr wohl bewußt sein.

    (Lisa Peters [F.D.P.]: Nicht wieder mit Öfen heizen!)

    Ein anderes Thema ist natürlich auch wichtig, das zur Zeit national und international heiß diskutiert wird: die Kennzeichnung und Zertifizierung der Betriebe. Wir können mit Fug und Recht sagen, in Deutschland betreiben wir seit etwa 200 Jahren nachhaltige Forstwirtschaft. Deshalb erheben wir den Anspruch, daß forstliche Betriebe, die sich an die deutschen Waldgesetze halten und von der Forstbehörde kontrolliert werden, nicht eigene aufwendige Verfahren durchlaufen müssen, um ein Kennzeichen oder ein Zertifikat zu erhalten. Vielmehr ist es recht und billig, diesen Betrieben den Begriff „nachhaltige Forstwirtschaft" von Amts wegen zuzubilligen. Das sind wir den Betrieben schuldig, die sich seit Jahrzehnten - in diesem Fall sogar seit Jahrhunderten - an die Regeln halten.

    Parl. Staatssekretär Wolfgang Gröbl
    Nun noch ein Wort zu der Statistik, meine Damen und Herren. DPr Wert einer Statistik hängt auch damit zusammen, ob die einzelnen Erfassungen vergleichbar sind. Wenn wir ständig neue Parameter einführen - vor und zurück -, dann leidet natürlich die Vergleichbarkeit der Statistik. Wir ergänzen die jetzige Statistik durch eine Bodenzustandserhebung. Sie wird demnächst vorgelegt.

    (Ernst Bahr [SPD]: Das ist aber auch eine Veränderung der Statistik!)

    - Entschuldigung, das ist eine zusätzliche und eigenständige Erhebung. Diese Bodenzustandserhebung kann gar nicht in dem Rhythmus der jährlichen Waldzustandsstatistik erfolgen. Erstens ist es sehr aufwendig. Wir haben für diese erste Waldbodenzustandserhebung etwa vier Jahre benötigt. Zum zweiten ist die Veränderung im Boden sehr langsam und damit statistisch erst wieder im Abstand von mehreren Jahren erkennbar. Deshalb macht es Sinn, wenn wir diese Waldbodenstatistik oder -erfassung im Zeitraum von mehreren Jahren wiederholen; also mindestens fünf Jahre, besser wohl zehn Jahre Abstand sollten schon sein. Dann wird das Ganze aussagekräftig.
    Wir sehen, es gibt überhaupt keinen Grund zur Entwarnung. Im Gegenteil: Wir sollten auch diese Statistik und die heutige Diskussion zum Anlaß nehmen, unsere Bemühungen zur Förderung des deutschen Waldes, zur Förderung der Forstwirtschaft zu verstärken. Auch sollten wir sie zum Anlaß nehmen, nicht in parteipolitisches Gezänk zu verfallen, sondern miteinander - vielleicht nach einer Waldbesichtigung oder einem Waldspaziergang - über weitere Möglichkeiten nachzudenken. Dazu möchte ich alle die, die interessiert sind, auffordern, so daß es dem deutschen Wald und damit der deutschen Bevölkerung weiterhin so gut geht wie jetzt.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)