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    Plenarprotokoll 13/122 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 122. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 12. September 1996 Inhalt: Glückwünsche zum Geburtstag des Bundeswirtschaftsministers Dr. Günter Rexrodt 10931 B Begrüßung des Präsidenten der Handwerkskammer Budapest und des stellvertretenden Fraktionsführers der sozialistischen Partei im ungarischen Parlament 11008 B Tagesordnungspunkt 1: a) Fortsetzung der ersten Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 1997 (Haushaltsgesetz 1997) (Drucksache 13/5200) . . 10931 A b) Fortsetzung der Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 1996 bis 2000 (Drucksache 13/5201) 10931 A Dr. Günter Rexrodt, Bundesminister BMWi 10931 B Hans Büttner (Ingolstadt) SPD . . . . 10932 D Hans-Eberhard Urbaniak SPD . . . . 10933 A Ernst Schwanhold SPD . . . . 10934B, 10958 C Kurt J. Rossmanith CDU/CSU 10937 D Margareta Wolf (Frankfurt) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10939 D Dr. Otto Graf Lambsdorff F.D.P. . 10942B, 109558 Rolf Kutzmutz PDS 10944 B Dr.-Ing. Paul Krüger CDU/CSU . 10945D, 10949A, 10950B Eckart Kuhlwein SPD 10947 D Rolf Schwanitz SPD 10948 C Dr. Christa Luft PDS 10949D Anke Fuchs (Köln) SPD . . . . 10951A, 10956B Ulrich Petzold CDU/CSU 10953 A Dr. Heiner Geißler CDU/CSU 10953D, 10954 B Friedhelm Ost CDU/CSU . . . 10956D, 10959A Dr. Norbert Blüm, Bundesminister BMA . 10959 D Ingrid Matthäus-Maier SPD . 10960D, 10981A Oswald Metzger BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 10961C Ulrike Mascher SPD 10963 A Ottmar Schreiner SPD 10964 C Dr. Gisela Babel F.D.P 10965 C Hans-Joachim Fuchtel CDU/CSU . . . 10967 D Andrea Fischer (Berlin) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10970B Dr. Barbara Hendricks SPD . 10970D, 10983 B Dr. Barbara Höll PDS 10971 A Annelie Buntenbach BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 10971 C Dr. Gisela Babel F.D.P 10973C, 10976A Andrea Fischer (Berlin) BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 10975 D Petra Bläss PDS 10976 B Dr. Konstanze Wegner SPD 10978 B Karl-Josef Laumann CDU/CSU 10979 D Ottmar Schreiner SPD . . . . 10980C, 10982 B Volker Kauder CDU/CSU 10982 B Leyla Onur SPD 10984 B Dr. Jürgen Rüttgers, Bundesminister BMBF 10986A Edelgard Bulmahn SPD . . . 10987C, 11006C Edelgard Bulmahn SPD 10990 B Steffen Kampeter CDU/CSU 10993 D Elisabeth Altmann (Pommelsbrunn) BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 10996 B Franz Thönnes SPD 10996 D Simone Probst BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 10997 C Jürgen Koppelin F.D.P 10998 D Dr. Ludwig Elm PDS 11001A Günter Rixe SPD 11002 C Dr. Jürgen Rüttgers CDU/CSU 11003D, 11004A Werner Lensing CDU/CSU 11004 B Dr. Gerhard Friedrich CDU/CSU . . . 11006A Elisabeth Altmann (Pommelsbrunn) BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 11008 C Jörg Tauss SPD 11009D Jürgen Koppelin F.D.P 11010B Claudia Nolte, Bundesministerin BMFSFJ 11011D Heidemarie Lüth PDS 11013A Christel Hanewinckel SPD 11014 D Johannes Singhammer CDU/CSU . 11015C Peter Jacoby CDU/CSU 11017A Irmingard Schewe-Gerigk BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11018C Sabine Leutheusser-Schnarrenberger F.D.P 11020A, 11021C Rita Grießhaber BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 11021B Rosel Neuhäuser PDS 11021 D Maria Eichhorn CDU/CSU 11022 D Irmingard Schewe-Gerigk BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 11023 C Siegrun Klemmer SPD 11024 C Horst Seehofer, Bundesminister BMG . 11026C Klaus Kirschner SPD 11030 D Horst Seehofer CDU/CSU . . 11033A, 11033 C Hubert Hüppe CDU/CSU . . . 11036B, 11038D Waltraud Lehn SPD 11036 C Dr. Wolfgang Wodarg SPD 11037 A Editha Limbach CDU/CSU 11037 C Monika Knoche BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 11038B Marina Steindor BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 11039A Dr. Dieter Thomae F.D.P 11040C Klaus Kirschner SPD . . . . 11041D, 11044 D Dr. Ruth Fuchs PDS 11042 B Editha Limbach CDU/CSU 11043A Monika Knoche BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 11043C Waltraud Lehn SPD 11045 B Wolfgang Gröbl, Parl. Staatssekretär BML 11046A Horst Sielaff SPD 11048 B Bartholomäus Kalb CDU/CSU 11050 D Peter Harry Carstensen (Nordstrand) CDU/CSU 11051B Ulrike Höfken BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 11053D Wolfgang Gröbl CDU/CSU 11054 D Ulrich Heinrich F D P. 11055 C Bartholomäus Kalb CDU/CSU . . . . 11056B Dr. Günther Maleuda PDS 11056 D Ilse Janz SPD 11057 D Peter Harry Carstensen (Nordstrand) CDU/CSU 11059B Nächste Sitzung 11059 D Berichtigung 11059 Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . 11060 * A 122. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 12. September 1996 Beginn: 9.02 Uhr
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    Berichtigung 121. Sitzung, Seite 10886D, vorletzter Absatz, Zeile 9: Das Wort „nicht" ist durch das Wort „doch" zu ersetzen. Anlage zum Stenographischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Augustin, Anneliese CDU/CSU 12. 9. 96 Beck (Bremen), BÜNDNIS 12. 9. 96 Marieluise 90/DIE GRÜNEN Borchert, Jochen CDU/CSU 12. 9. 96 Graf von Einsiedel, PDS 12. 9. 96 Heinrich Glos, Michael CDU/CSU 12. 9. 96 Dr. Jacob, Willibald PDS 12. 9. 96 Kurzhals, Christine SPD 12. 9. 96 Möllemann, Jürgen W. F.D.P. 12. 9. 96 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Nitsch (Rendsburg), BÜNDNIS 12. 9. 96 Egbert 90/DIE GRÜNEN Regenspurger, Otto CDU/CSU 12. 9. 96 Schlauch, Rezzo BÜNDNIS 12. 9. 96 90/DIE GRÜNEN Schütz (Oldenburg), SPD 12. 9. 96 Dietmar Thieser, Dietmar SPD 12. 9. 96 Voigt (Frankfurt), SPD 12. 9. 96 Karsten D. Dr. Zöpel, Christoph SPD 12. 9. 96
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    Rede von Waltraud Lehn


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Dank der, wie ich beschreibend sagen möchte, ausführlichen, andererseits - so will ich wertend sagen - weitschweifigen Rede von Herrn Bundesminister Seehofer, der nicht nur das Gesundheitsbudget nicht mehr im Griff hat, sondern dem auch sein Zeitbudget außer Kontrolle geraten ist, möchte ich zu drei Dingen des Haushaltes noch etwas sagen.
    Erstens. Wir haben Kürzungen in diesem Haushalt vor allen Dingen in drei Bereichen.
    Erstens. Eine Vielzahl von Modellmaßnahmen, insbesondere auf dem Gebiet der Krebsbekämpfung, zur Verbesserung der Versorgung chronisch Erkrankter, auf dem Gebiet des Drogen- und Suchtmittelmißbrauchs sowie in der Psychiatrie, sind von erheblichen Kürzungen betroffen.
    Zweitens. Die institutionelle Förderung wird zugunsten der Projektförderung zum Teil massiv zurückgefahren, wobei im Einzelfall die Förderung auf Null gesetzt wird. Das heißt im Klartext, daß es in Zukunft wesentlich leichter sein wird, diese Projekte ganz herauszunehmen, als etwa zum derzeitigen Zeitpunkt die Institutionen plattzumachen.

    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    Drittens. Gravierend sind die Einsparungen im Bereich der Forschung. Hier wird anscheinend nach dem Motto verfahren: Nur nicht genauer hinsehen, dann ergibt sich auch kein Handlungsbedarf!
    Zu diesen drei Punkten sage ich Ihnen folgendes: Erstens sind diese drei Punkte innovationshemmend. Nur kein Fortschritt! Das erinnert mich doch sehr an meine Großmutter, die leider Gottes vor 20 Jahren viel zu früh gestorben ist. Sie hat den Arzt nicht aufgesucht nach dem Motto: Wenn ich nicht hingehe, weiß er auch nicht, was ich habe! - Genauso rückschrittlich ist die Politik, die diese Bundesregierung uns hier vorlegt.

    (Beifall bei der SPD)

    Zweitens. Beschäftigungspolitisch feindlicher kann man einen Haushalt wohl überhaupt nicht mehr auflegen. Da wird nicht nur der Bereich der Prävention auf Null gefahren, da wird nicht nur ein bißchen mehr, ein bißchen undurchsichtig, ein bißchen flott und ein bißchen oberflächlich im Bereich der Rehabilitation herumgedoktert, nein, da werden im Haushalt auch im Bereich der gesundheitlichen Aufklärung die Mittel drastisch zurückgefahren. Der Bevölkerung, die ja für sich selber sorgen soll, Frau Limbach, nur nicht genügend Informationen an die Hand geben; denn dann weiß sie auch nicht, was ihr fehlt!

    (Editha Limbach [CDU/CSU]: Aber Sie wissen ganz genau, daß das ein lächerlicher Vorwurf ist, den Sie hier erheben!)

    Nur nicht darüber aufklären, was das Rauchen bedeutet! Um bei der Drogenthematik zu bleiben: Nur nicht aufklären, welche Folgen Biertrinken in exzessiver Form hat.
    Das trifft im übrigen auch für einige Kolleginnen und Kollegen hier zu. Da wollen wir uns nichts vormachen. Ich konnte neulich miterleben, wie hier jemand stand, der nicht nur angesäuselt war.
    Also, über diese Punkte nur nicht informieren, nur nicht aufklären! Das ist ganz wunderbar: Dann können die Leute gar nicht merken, daß sie krank werden.
    Für besonders problematisch halte ich die Kürzungen im Bereich der Psychiatrie, also wieder einmal bei Menschen, von denen wir annehmen müssen, daß sie nicht in der Lage sind, sich selber zu helfen.

    (Vorsitz : Vizepräsident Hans Klein)

    Deswegen habe ich, Herr Minister Seehofer, mit außerordentlichem Erstaunen einen Briefwechsel zwischen dem Vorsitzenden der Aktion „psychisch Kranke", Ihrem Kollegen Kauder, und Ihnen zur Kenntnis genommen - mit Erstaunen deshalb, weil erstens Herr Kauder, wie ich schon sagte, immerhin Mitglied Ihrer Koalition ist und massiv gegen Ihre Absicht protestiert, die Förderung von Modellprogrammen in der psychiatrischen Versorgung mit Ablauf des Jahres 1999 einzustellen, weil zweitens das Antwortschreiben aus Ihrem Haus und mit Ihrer Unterschrift zu Recht wahre Lobeshymnen über die Modellprogramme enthält und weil Sie drittens in Ihrem Schreiben Herrn Kauder sogar recht geben, daß die Psychiatriereform, die durch die Modellprogramme

    Waltraud Lehn
    maßgeblich vorangetrieben wird, noch lange nicht zum Abschluß gekommen ist. Herr Seehofer, wie vertragen sich Lobeshymnen einerseits und Einstellung der Förderung andererseits eigentlich miteinander?
    Man kann es plakativ an genau diesem Punkt darstellen: Hier werden Dinge angeführt, hier wird geredet, aber nicht zur Sache; vielmehr versucht man allzu billig nach allen Seiten, Schuldige zu finden. Ich fürchte nur, Herr Seehofer, die Zeiten, in denen man Ihnen das in der Öffentlichkeit noch wohlwollend abgenommen hat, sind ein für allemal vorbei.

    (Beifall bei der SPD und der PDS sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)



Rede von Hans Klein
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)
Keine weiteren Wortmeldungen zu diesem Geschäftsbereich.
Wir kommen zum Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, zu Einzelplan 10.
Ich erteile dem Parlamentarischen Staatssekretär beim Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, Wolfgang Gröbl, das Wort.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Wolfgang Gröbl


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Im Entwurf des Bundeshaushalts 1997 sind für den Agrarbereich Ausgaben in Höhe von rund 12 Milliarden DM vorgesehen. Das sind 0,6 Prozent weniger als im laufenden Jahr. Der Agrarhaushalt ist damit in die Konsolidierung der öffentlichen Haushalte eingebunden, gibt weiterhin Perspektiven für die bäuerliche Zukunft und nimmt Rücksicht auf die derzeit schwierige landwirtschaftliche Situation.

    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Während die Betriebe mit Marktfruchtbau, Schweine- und Geflügelmast einigermaßen über die Runden kommen

    (Siegfried Hornung [CDU/CSU]: Dank einer vernünftigen Agrarpolitik!)

    - dank einer guten Agrarpolitik - (Lachen bei der SPD)

    - wo er recht hat, hat er recht -, ist die Situation bei Rindfleisch- und Milchproduzenten extrem schwierig. Deshalb bitte ich um Verständnis dafür, daß ich mich in diesen 15 Minuten nicht mit der ganzen Bandbreite der Agrarpolitik beschäftige, sondern mich im wesentlichen diesen beiden Bereichen widme.
    Unsere Rindermäster sind infolge der britischen Rinderseuche BSE völlig unverschuldet in das tiefe Tal der Verbraucherverunsicherung gezogen worden
    - unverschuldet, weil Deutschland BSE-frei und unser Rindfleisch absolut in Ordnung ist.

    (Siegfried Hornung [CDU/CSU]: Ja!) Trotzdem ist die Nachfrage auch bei uns deutlich eingebrochen.


    (Siegfried Hornung [CDU/CSU]: Gerade bei uns!)

    Die Erzeugerpreise für Rindfleisch sind im Keller. Nicht viel besser sieht es auf Grund der Preisdruckpolitik der EU-Kommission bei der Milch aus.
    Die Bundesregierung hat beschlossen, die Möglichkeit zur Pauschalierung der Vorsteuer auch für buchführungspflichtige Betriebe bis zum 1. Januar 1999 fortzuführen. Dies ist das entscheidende Datum für die Umsetzung der Ergebnisse der Einkommensteuerneuordnung. Die Bauern bekommen damit nicht mehr Geld, wie fälschlicherweise einige Zeitungen geschrieben haben.

    (Ulrich Heinrich [F.D.P.]: Das war eine totale Falschmeldung!)

    Vielmehr haben sie schlicht und einfach nicht weniger als jetzt. Manche sollen das ja mißverstanden haben, so gern es ihnen leid tat.

    (Heiterkeit bei der CDU/CSU)

    Dieses Signal der Bundesregierung ist bei den Bauern sehr wohl verstanden worden. Welche Einsparungen dafür im Einzelplan 10 erbracht werden, sollen die Gespräche in den zuständigen Gremien, vor allem des Parlaments, zeigen.
    Die Bundesregierung - auch das wissen die Bauern - kämpft darüber hinaus dafür, daß die Perspektiven bei Rindfleisch und Milch wieder besser werden und daß die günstigen Perspektiven bei Getreide nicht durch gleichzeitige willkürliche Eingriffe zunichte gemacht werden.
    Zentrale Frage dabei ist, wie wir das Vertrauen der Verbraucher in den hohen Gesundheitswert unseres einwandfreien Rindfleischs wieder stärken können. Dazu müssen erstens die Handelsverbote gegenüber Großbritannien aufrechterhalten werden,

    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    was um so wichtiger ist, solange Großbritannien den diesem Land auferlegten Verpflichtungen zur BSE-Bekämpfung nicht nahtlos Folge leistet.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD sowie der Abg. Lisa Peters [F.D.P.])

    Zweitens brauchen wir eine konsequente Herkunftssicherung für unser Rindfleisch, damit es wieder in die heimische Pfanne gelangt.
    Diese notwendigen, vertrauensbildenden Maßnahmen greifen allerdings nur langfristig. Kurzfristig hätte ich mir von der EU-Kommission Vorschläge gewünscht, die das Vertrauen in die europäische Agrarpolitik festigen. Das Gegenteil ist der Fall.
    So nimmt die Kommission die Rindfleischmisere zum Anlaß, die Agrarreform gerade dort, wo sie eindeutig positive Ergebnisse gebracht hat, in Frage zu stellen. Die Getreidebauern sollen durch Kürzung der Preisausgleichszahlungen und der Stillegungsprämien die Stützungsmaßnahmen auf dem Rind-

    Parl. Staatssekretär Wolfgang Gröbl
    fleischmarkt finanzieren. Es soll ja auch Kolleginnen und Kollegen hier in diesem Raum geben, die diese Maßnahme begrüßen.

    (Ulrich Heinrich [F.D.P.]: Das kann nicht wahr sein!)

    - Auch ich glaube es fast nicht. Aber die werden sich ja noch äußern.
    Für die Bundesregierung ist diese Kürzung der Ausgleichszahlungen weder akzeptabel noch in irgendeiner Weise notwendig. Die Finanzmittel der EU sind zwar knapp, aber sie sind ausreichend. Warum will man denn unbedingt den Ackerbauern jetzt etwas wegnehmen? Der Getreidemarkt funktioniert, die Erzeuger kommen mit der Kombination von Preisen und Beihilfen zwischenzeitlich zurecht, und die Marktordnungsausgaben sind stabil.
    Beim Sektor Rindfleisch stehen uns harte Beratungen bevor. Was die Kommission zur Rettung dieses Marktes plant, mag für die extensiven Ochsenmäster und auch für die Mutterkuhhaltung gut sein; für unsere Bullenmäster ist es keine Lösung.
    Der Vorschlag für die künftige Prämiengestaltung ist im Ansatz richtig, aber halbherzig. Völlig abwegig ist für uns der Vorschlag der Kommission, die Prämienplafonds bei uns in Deutschland abzusenken und in anderen Mitgliedstaaten anzuheben. Das ist eine einseitige Belastung und Knebelung unserer Rindfleischerzeuger. Wir lehnen das entschieden ab.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.) Da vermisse ich jetzt Ihren Beifall, Herr Sielaff.


    (Horst Sielaff [SPD]: Wir können nicht andauernd klatschen!)

    - Das nehme ich zur Kenntnis, Sie kriegen Rabatt.
    Richtig ist: Wir haben EU-weit zu viele Prämientiere. Wir fordern daher eine gleichmäßige Kürzung in allen Mitgliedstaaten und aller Prämienplafonds, also für Bullen, für Ochsen und für Mutterkühe, für alle Rindviecher.
    Ebenso falsch ist das Festhalten der Kommission an der 90-Tier-Grenze und deren Einführung in den neuen Bundesländern. Wir fordern dagegen die Aufhebung der 90-Tier-Grenze für ganz Europa.

    (Beifall bei Abgeordneten der F.D.P.)

    Der EU-Vorschlag, die extensive Rindermast noch stärker zu fördern, übersieht, daß auch ein Zuviel an extensiv gemästeten Tieren die Lage auf dem Rindfleischmarkt verschärft. Wir brauchen keine verschärfenden, wir brauchen kurzfristig entlastende Maßnahmen. Vieles, wie die Erhöhung der Exporterstattungen oder die Sonderintervention, haben wir erreicht. Dadurch konnte ein stärkerer Rückgang der Erzeugerpreise verhindert werden. Natürlich wissen wir, daß die Intervention nicht unproblematisch ist. Sie ist teuer; sie löst das Überschußproblem nicht und verschiebt es lediglich auf einen späteren Zeitpunkt.

    (Zurufe von der SPD: So ist es! Wo er recht hat, hat er recht!)

    Damit nun nicht der gesamte Überschuß auf die Intervention zuläuft, fordern wir zusätzliche Marktentlastungsmaßnahmen wie eine Beihilfe zur privaten Lagerhaltung mit Exportauflage und die Einführung einer Frühvermarktungsprämie. Eine solche Prämie greift natürlich nur dann, wenn die Einfuhren von Kälbern und Jungrindern aus anderen Staaten, insbesondere aus Mittel- und Osteuropa, gebremst werden.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Wir fordern daher die Kommission auf, hierfür unverzüglich die Verhandlungen aufzunehmen.
    Handeln muß die Kommission jetzt auch bei der Milch. Der Preisdruckpolitik muß endlich ein Ende gesetzt werden. Schließlich haben wir die Quotenregelung eingeführt, weil wir vernünftige Preise wollten. Das hat ja auch ganz leidlich funktioniert, bis vor etwa drei bis vier Jahren, eben bis zu dem Zeitpunkt, als die Kommission begonnen hat, immer wieder die Interventionsbedingungen zu verschärfen, die Verbilligungsmaßnahmen in bezug auf den Binnenmarkt abzubauen und die Exporterstattungen kontinuierlich zu senken. Derartige Maßnahmen schlagen sofort auf die Erzeugerpreise durch.
    Deshalb fordern wir die Kommission auf, alle Möglichkeiten zur Marktstützung voll auszuschöpfen. Darüber hinaus fordern wir erneut eine europaweite Kürzung der Milchquoten gegen Ausgleichszahlungen. Denn damit verringern wir das überschüssige Milchangebot, tragen zur Stabilisierung der Milcherzeugerpreise bei und bewirken mittelfristig auch eine Entlastung des Rindfleischmarkts. Man muß diese beiden Bereiche ja im Zusammenhang sehen. Das sind die Fakten; das ist in groben Zügen unsere Verhandlungslinie.
    Verehrte Kolleginnen und Kollegen, bereits 1999 stehen die WTO-II-Verhandlungen an. Nach der Jahrtausendwende beginnt die schrittweise Osterweiterung der EU. Das alles sind große Herausforderungen für die Landwirtschaft, die es zu meistern gilt.

    (Horst Sielaff [SPD]: Sagen Sie doch einmal, was Sie vorschlagen!)

    Dazu braucht die Landwirtschaft unsere Unterstützung. An dieser Stelle möchte ich mich ganz besonders an die Kolleginnen und Kollegen wenden, die nicht so wie wir ständig mit den Problemen der Agrarpolitik konfrontiert sind. Wir brauchen auch ihre Solidarität mit der Landwirtschaft.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Denn unsere Landwirtschaft versorgt unsere Verbraucher nicht nur mit qualitativ hochwertigen Nahrungsmitteln zu angemessenen Preisen und in einer noch nie dagewesenen Vielfalt; sie erschließt ein riesiges Potential nachwachsender Rohstoffe für die Industrie - inzwischen ist auch Hanf darunter -, und sie pflegt unsere Kultur- und Erholungslandschaft. Der Bauernstand ist ein wichtiger, prägender Kulturträger unserer Gesellschaft. Unsere Landwirtschaft

    Parl. Staatssekretär Wolfgang Gröbl
    erfüllt vielfältige Aufgaben, auf deren Bewältigung wir alle nicht verzichten wollen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P. sowie bei Abgeordneten der SPD)

    Deutschland braucht seine „grünen Berufe"; ich meine nicht die in der Mitte unseres Plenums.

    (Siegfried Hornung [CDU/CSU]: Aber nicht die Grünen!)

    Deutschland braucht seine Land-, Forst- und Fischereiwirtschaft.
    Deshalb sparen wir, ohne den Rasenmäher einzusetzen. Deshalb setzen wir Prioritäten bei der Sozialpolitik, weil diese Mittel direkt bei den Bäuerinnen und Bauern ankommen. Deshalb haben wir unsere Ressortforschung so konzipiert, daß sie wirksamer und preiswerter zugleich arbeiten kann. Deshalb führen wir die Mittel der Gemeinschaftsaufgabe so behutsam zurück, daß es nicht zu spürbaren Einbußen beim Einkommen der Landwirte kommen muß, insbesondere nicht bei der einzelbetrieblichen Investitionsförderung und der Ausgleichszulage.
    Die Bäuerinnen und Bauern wissen das. Und Sie, meine sehr geehrten Kolleginnen und Kollegen, wissen es spätestens jetzt auch. Deshalb sage ich: Unterstützen Sie uns auf diesem Weg bei den anstehenden Haushaltsberatungen!
    Vielen Dank.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)