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    Plenarprotokoll 13/68 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 68. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 9. November 1995 Inhalt: Tagesordnungspunkt I: Fortsetzung der zweiten Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 1996 (Haushaltsgesetz 1996) (Drucksachen 13/2000, 13/ 2593) 5863 A Einzelplan 09 Bundesministerium für Wirtschaft (Drucksachen 13/2609, 13/2626) . . 5863 B Manfred Hampel SPD 5863 B Dr. Wolfgang Weng (Gerlingen) F.D.P. 5866 C, 5867 A, 5869 A Siegmar Mosdorf SPD 5867 B, 5883 C Kurt J. Rossmanith CDU/CSU . 5867 D, 5881 D Manfred Hampel SPD 5868 D Hans Büttner (Ingolstadt) SPD 5871 D Antje Hermenau BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 5872 B Dr. Otto Graf Lambsdorff F.D.P. . . 5874 D, 5879 D Hans Büttner (Ingolstadt) SPD . . . 5876 A Andrea Fischer (Berlin) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 5877 A Ernst Schwanhold SPD 5877 B Hans-Eberhard Urbaniak SPD . . . 5878 A Dr. Christa Luft PDS 5878 C Peter Dreßen SPD 5879A Rolf Kutzmutz PDS 5880 A Dr. Günter Rexrodt, Bundesminister BMWi 5882 A Peter Dreßen SPD 5883 B Ernst Schwanhold SPD 5884 C Friedhelm Ost CDU/CSU 5886 B Anke Fuchs (Köln) SPD 5888 B Dietrich Austermann CDU/CSU . . 5888 D Ilse Janz SPD 5888 D Dr. Otto Graf Lambsdorff F.D.P. . . . 5889 C Ernst Hinsken CDU/CSU 5890 A Manfred Hampel SPD (Erklärung nach § 31 GO) 5891 A Manfred Kolbe CDU/CSU (Erklärung nach § 31 GO) 5891 C Antje Hermenau BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN (Erklärung nach § 31 GO) 5892 B Namentliche Abstimmung 5892 D Ergebnis 5918 B Einzelplan 11 Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung (Drucksachen 13/2611, 13/2626) 5893 A Dr. Konstanze Wegner SPD 5893 B Hans-Joachim Fuchtel CDU/CSU . . . 5896 A Uta Titze-Stecher SPD 5896 D, 5897 A Andrea Fischer (Berlin) BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 5899 B Ina Albowitz F.D.P. . . . . 5901 D, 5905 C, 5906 B Ingrid Matthäus-Maier SPD 5904 C Oswald Metzger BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 5904 D Peter Dreßen SPD 5905 D Antje Hermenau BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 5906 B Dr. Heidi Knake-Werner PDS 5906 C Dietrich Austermann CDU/CSU . . . 5908 B Ottmar Schreiner SPD 5910 B Dr. Norbert Blüm CDU/CSU 5911 C Dr. Norbert Blüm, Bundesminister BMA 5913 D Ingrid Matthäus-Maier SPD 5914 B Ottmar Schreiner SPD . . . . . . . 5915 C Dr. Barbara Höll PDS 5916 B Gerd Andres SPD 5917 C Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (Drucksachen 13/2616, 13/2626) 5920 D Eckart Kuhlwein SPD . . . . . . . . 5921 A Arnulf Kriedner CDU/CSU 5923 C Michaele Hustedt BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 5924 D, 5931 B Kristin Heyne BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 5927 C Birgit Homburger F D P. 5929 C Marion Caspers-Merk SPD . . . 5930 D, 5933 B Rainder Steenblock BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 5932 A Eva Bulling-Schröter PDS 5933 D Dr. Angela Merkel, Bundesministerin BMU 5935 A Bartholomäus Kalb CDU/CSU . . . 5936 A Eckart Kuhlwein SPD 5936 C Wolfgang Behrendt SPD 5937 A Ulrike Mehl SPD . . . . . . . . . 5939 A Michael Müller (Düsseldorf) SPD . . . 5939 D Dr. Gerhard Friedrich CDU/CSU . . . 5941 D Otto Schily SPD 5942 D Wolfgang Behrendt SPD 5943 D, 5946 A Arnulf Kriedner CDU/CSU . . . . . 5944 B Kurt-Dieter Grill CDU/CSU 5945 C Bartholomäus Kalb CDU/CSU 5946C Marion Caspers-Merk SPD 5946 D Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz (Drucksachen 13/2607, 13/2626) 5947 C in Verbindung mit Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht (Drucksachen 13/2618 [neu], 13/2626) 5947 C Gunter Weißgerber SPD 5947 C Manfred Kolbe CDU/CSU . . . . . . 5949 A Volker Beck (Köln) BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 5951 D Manfred Kolbe CDU/CSU 5953 B Hartmut Schauerte CDU/CSU . . . 5953 D Horst Eylmann CDU/CSU 5954 B Detlef Kleinert (Hannover) F.D.P. . . . . 5955 C Dr. Uwe-Jens Heuer PDS 5957 B Dr. Susanne Tiemann CDU/CSU . . . 5958 D Volker Beck (Köln) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 5960 A, 5974 A, C Heinrich Graf von Einsiedel PDS . . . 5960 C Dr. Uwe-Jens Heuer PDS . . . 5961 A, 5970 D Otto Schily SPD . . . . 5961 C, 5973 A, B Hermann Bachmaier SPD 5962 A Dr. Herta Däubler-Gmelin SPD . . 5962 D, 5969 B Frederick Schulze CDU/CSU 5965 A, D Heinz Lanfermann F.D.P. . . . 5966 D, 5967 A Horst Eylmann CDU/CSU 5968 D Norbert Geis CDU/CSU 5969D Dr. Gregor Gysi PDS 5971 B Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Bundesministerin BMJ 5972 A Dr. Herta Däubler-Gmelin SPD . . . 5972 D Jürgen Koppelin F.D.P. 5973 D Einzelplan 25 Bundesministerium für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau (Drucksachen 13/2621, 13/2626) 5975 C Dr. Rolf Niese SPD 5975 D Hildebrecht Braun (Augsburg) F.D.P. 5976D, 5991 A Hannelore Rönsch (Wiesbaden) CDU/ CSU .. . 5977 A Volkmar Schultz (Köln) SPD 5977 B Dieter Pützhofen CDU/CSU 5980 D Franziska Eichstädt-Bohlig BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 5983 C, 5985 D Dr.-Ing. Dietmar Kansy CDU/CSU . . . 5985 B Hildebrecht Braun (Augsburg) F.D.P. . . 5986 A Klaus-Jürgen Warnick PDS 5987 C Dr. Klaus Töpfer, Bundesminister BMBau 5988 D, 5993 A Hans Georg Wagner SPD 5989 A Franziska Eichstädt-Bohlig BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 5990 B Otto Reschke SPD 5992 B Einzelplan 13 Bundesministerium für Post und Telekommunikation (Drucksachen 13/2613, 13/2626) 5993 D Gerhard Rübenkönig SPD 5994 A Carl-Detlev Freiherr von Hammerstein CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 5995 C Dr. Manuel Kiper BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 5996 B Dr. Max Stadler F D P. 5997 C Gerhard Jüttemann PDS 5998 D Elmar Müller (Kirchheim) CDU/CSU . . 5999 D Dr. Manuel Kiper BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 6000 C, 6002 C Hans Martin Bury SPD 6002 A Dr. Wolfgang Bötsch, Bundesminister BMPT 6004 C Einzelplan 12 Bundesministerium für Verkehr (Drucksachen 13/2612, 13/2626) 6006 C Hans Georg Wagner SPD 6006 C Bartholomäus Kalb CDU/CSU 6010 C Kristin Heyne BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 6013 D Horst Friedrich F.D.P. 6016 A Dr. Winfried Wolf PDS 6018 B Matthias Wissmann, Bundesminister BMV 6020 A Annette Faße SPD 6022 B Dr. Hermann Kues CDU/CSU 6024 C Nächste Sitzung 6027 C Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . 6029 *A 68. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 9. November 1995 Beginn: 9.00 Uhr
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    (D) (A) Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Beck (Bremen), BÜNDNIS 09. 11.95 Marieluise 90/DIE GRÜNEN Dr. Dobberthien, SPD 09. 11.95 Marliese Fischer (Unna), Leni CDU/CSU 09. 11.95 * Hörsken, Heinz-Adolf CDU/CSU 09. 11.95 Marten, Günter CDU/CSU 09. 11.95 * Meißner, Herbert SPD 09. 11.95 Möllemann, Jürgen W. F.D.P. 09. 11.95 Nickels, Christa BÜNDNIS 09. 11.95 90/DIE GRÜNEN (B) Anlage zum Stenographischen Bericht (C) Abgeordneter) entschuldigt bis einschließlich Odendahl, Doris SPD 09. 11.95 Poß, Joachim SPD 09. 11.95 Dr. Scheer, Hermann SPD 09. 11. 95 Schoppe, Waltraud BÜNDNIS 09. 11. 95 90/DIE GRÜNEN Schwanitz, Rolf SPD 09. 11.95 Steindor, Marina BÜNDNIS 09. 11. 95 90/DIE GRÜNEN Terborg, Margitta SPD 09. 11.95 Vogt (Düren), Wolfgang CDU/CSU 09. 11.95 Vosen, Josef SPD 09. 11. 95 * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates (D)
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Matthias Wissmann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Der Verkehrshaushalt bleibt auch im Jahre 1996 mit über 23 Milliarden DM an Investitionen und einer Investitionsquote von fast 46 Prozent größter Investitionshaushalt des Bundes.

    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der F.D.P.)

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, jeder, der gerade die Bedeutung der Verkehrsinvestitionen für Arbeitsplätze und bauwirtschaftliche Entwicklung in einer schwierigen baukonjunkturellen Phase kennt, weiß, wie wichtig es ist, daß es auch dank der Beratungen im Haushaltsausschuß gelungen ist, die Investitionen gegenüber dem Ansatz noch zu erhöhen.
    Mein erster Dank gilt heute den Kolleginnen und Kollegen im Haushaltsausschuß, insbesondere den Berichterstattern - ich betone: aller Fraktionen -, natürlich aber auch den Kollegen im Verkehrsausschuß. Ich fand, daß wir eine kollegiale Arbeit gemacht haben. Ich danke auch meinen tüchtigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus dem Verkehrsministerium,

    (B) (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    die heute abend um 22.40 Uhr aus allen wichtigen Abteilungen präsent sind. Sie verstehen sicher, daß man ohne eine gute Mannschaft auch keine gute Politik machen kann.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Meine Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen, der Haushaltsentwurf spricht eine deutliche Sprache. Für die Eisenbahnen des Bundes geben wir 30 Milliarden DM aus, davon 7,7 Milliarden DM für Investitionen, die wir noch durch besondere Maßnahmen erheblich verstärken. Für Bundesfernstraßen geben wir 10 Milliarden DM aus, davon 8,1 Milliarden DM für Investitionen. Für Bundeswasserstraßen geben wir 2,8 Milliarden DM aus, davon 1,1 Milliarden DM für Investitionen. Für die Verbesserungen der Verkehrsverhältnisse der Gemeinden haben wir nahezu ausnahmslos Investitionen in Höhe von 6,3 Milliarden DM. Mit anderen Worten: Wir setzen bei leichten Einbußen die Investitionspolitik der letzten Jahre auf hohem Niveau fort.
    Liebe Kolleginnen und Kollegen, mancher mag sich vielleicht in diesem Kreis daran erinnern, daß wir vor etwa genau sechs Jahren um etwa dieselbe Stunde, etwa um 20.40 Uhr, im Wasserwerk zusammen waren, um, beeindruckt vom Moment der Maueröffnung, gemeinsam das Deutschlandlied zu singen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich glaube, daß (C) wir sagen können, daß wir nicht nur im Verkehrsbereich, aber natürlich auch im Verkehrsbereich den Gedanken des Zusammenwachsens unseres Landes auch in den konkreten Zahlen und Fakten des Haushaltes gerecht werden. Die Verkehrsprojekte deutsche Einheit, der Aufbau der Verkehrswege in den neuen Bundesländern haben im Haushalt meines Vorgängers Günther Krause, haben aber auch in den gesamten letzten Haushalten eine herausragende Rolle gespielt. Ich sage hierzu, sie werden auch in kommenden Jahren die herausragende Rolle bei den Verkehrsinvestitionen des Bundes bilden. Mehr als 50 Prozent unserer Gelder für Schienen-, Straßen- und Wasserwege gehen in den kommenden Jahren in die neuen Bundesländer. Damit werden wir dem Anspruch gerecht, den wir uns damals vor sechs Jahren geschworen haben,

    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    nämlich alles zu tun, um das Zusammenwachsen Deutschlands zu ermöglichen.
    Liebe Kolleginnen und Kollegen, das bedeutet für den Schienenbereich, daß wir den Dreijahresplan Schiene 1995, 1996, 1997 in dem vorgesehenen Umfang angehen. Das heißt konkret: Wir werden noch vor Ende des Jahres das dritte Schienenprojekt deutsche Einheit für den Verkehr freigeben. Alle drei Projekte, die dann fertig sein werden, sind Schienenprojekte.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.) (D)

    Wir werden, liebe Kolleginnen und Kollegen, bis zur Mitte des kommenden Jahres das letzte nicht begonnene Schienenverkehrsprojekt deutsche Einheit - Nürnberg, Erfurt, Halle, Leipzig - endlich, sage ich, im Bau beginnen können, weil wir wissen, daß es eine strategische Verkehrsverbindung für ganz Deutschland ist.

    (Albert Schmidt [Hitzhofen] [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Aber keine wirtschaftliche!)

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, auch wenn es Widerstände gibt: So wie ich mich zu den Schienenprojekten bekenne, bekenne ich mich auch zu den wichtigen, ökologisch verträglichen Straßenbauprojekten.

    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Es wird vor Ende des Jahres den Baubeginn der Ostseeautobahn in Vorpommern geben.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Wir werden bis zur Mitte des kommenden Jahres den Baubeginn der Waldautobahn in Thüringen erleben. Mir kommt es darauf an, daß wir nicht nur reden, sondern daß wir handeln, weil wir wissen: Die Infrastruktur ist die Bedingung des weiteren wirtschaftlichen Aufbaus. Eine ökologisch verträgliche Infra-

    Bundesminister Matthias Wissmann

    (A) strukturentwicklung muß am Ende auch durchgesetzt werden, selbst wenn es Widerstände gibt,


    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    von denen ich sehr wohl weiß, daß wir sie immer wieder erleben werden.
    Bei den Schieneninvestitionen haben wir bei allen planerischen Unwägbarkeiten die Finanzierung im Kern gesichert. Die Bundesregierung wird die Schieneninvestitionen in den kommenden Jahren durch folgende Maßnahmen erheblich verstärken.
    Erstens. Durch Investitionseinsparungen und Erlöse bei der Bahn AG in den Bereichen Telekommunikation und Bahnstrom werden wir über eine Mehrjahresstrecke in Milliardenhöhe zusätzliche Investitionen mobilisieren können, übrigens eine Möglichkeit, die wir ohne die Bahnreform nie gehabt hätten.
    Zweitens. Durch Mehrerlöse aus dem Verkauf nicht bahnnotwendiger Immobilien durch die DB AG werden wir ebenfalls einen wesentlichen Beitrag zur Investitionsverstärkung leisten können.
    Drittens. Durch Verwendung außerordentlicher Erträge der Bahn AG werden wir ebenfalls die Investitionen verstetigen.
    Ich kann heute sagen: Mit dieser Strategie sichern wir die Verwirklichung aller wesentlichen Teile des Dreijahresplans Schiene für die Jahre 1995 bis 1997

    (B) und stehen damit zu den eingegangenen Zusagen.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Ich sprach schon von den Straßeninvestitionen. Wenn gegen die Straßeninvestitionen gelegentlich polemisiert wird, dann muß man wissen, daß weit mehr als die Hälfte aller Straßeninvestitionen in Ortsumgehungen, in den Lärmschutz für betroffene Bürger geht. Wenn ich dank der Entscheidungen des Haushaltsausschusses, die im Endeffekt 400 Millionen DM Verstärkung der Straßenbaumittel gegenüber dem ursprünglichen Ansatz bedeuten, in über 30 Fällen die Möglichkeit schaffen konnte, den für 1995 und 1996 vorgesehenen Baubeginn durchzuführen - ich bin den Kolleginnen und Kollegen aus den Koalitionsfraktionen für die große Unterstützung in dieser Frage mehr als dankbar -, dann hat das dann am Ende, wenn wir gebaut haben werden, auch konkreten Bürger- und Lärmschutz zur Folge.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Ich finde, liebe Kolleginnen und Kollegen von SPD und Grünen, Sie sollten nicht nur vor Ort die einzelne Ortsdurchfahrt fordern und dann, wenn sie kommt, feiern, sondern Sie sollten mit uns am Ende auch hier bereit sein, den Kopf hinzuhalten für den Straßenbau, dann, wenn der Wind weht, und nicht nur dann, wenn vor Ort der Beifall erschallt. Ich jedenfalls bin froh, daß wir beispielsweise die Mehreinnahmen aus der von uns durchgesetzten Lkw-Gebühr unmittelbar nach der Entscheidung des
    Haushaltsausschusses bis zu einer Höhe von (C) 100 Millionen DM für die Verstärkung der Straßenbauinvestitionen nutzen können.
    Ein besonders aktueller Punkt, der heute angesprochen worden ist, ist die Schiffahrtsförderung. Hier hat der Haushaltsausschuß in der Tradition früherer Jahre eine Verstärkung der Mittel von 40 auf 100 Millionen DM vorgenommen und damit einen wichtigen Beitrag dazu geleistet, in einem hart umkämpften Weltmarkt die deutsche Flagge unter schwierigsten Bedingungen auch in Zukunft zu sichern. Ich will hier nicht an den kritischen Fragen vorbeigehen und will sagen: Der Fall Hapag-Lloyd, der vorhin angesprochen worden ist, Herr Kollege Wagner, hat zwei Seiten. Einerseits - das sage ich auch hier ganz klar; das haben wir in den letzten Tagen auch den Firmenvertretern klar gesagt - sind wir der Meinung, daß die Firmen sehr genau überlegen sollten, was sie in einer Situation, in der alle Anstrengungen der Politik darauf gerichtet sind, Schiffahrtsförderung bei knappen Mitteln zu ermöglichen, tun können, um die Flagge zu sichern. Auf der anderen Seite - das muß aber mit der gleichen Deutlichkeit gesagt werden - kann man nur begrüßen, wenn jetzt Stimmen aus dem DGB und der ÖTV - ich sage: endlich - bereit sind, sich auf das Angebot des Zweitregisters, das wir gegen heftigen Widerstand geschaffen haben, einzulassen

    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der F.D.P.)

    und damit die deutsche Flagge auch bei einem (D) Unternehmen wie Hapag-Lloyd in der Zukunft zu sichern.
    Ich sage es ganz klar für die Bundesregierung: Unser Ziel ist, daß es nicht zur Ausflaggung kommt, sondern daß dort, wo notwendig, die Chance des Zweitregisters ergriffen wird, um auch in Zukunft unter deutscher Flagge Schiffahrt betreiben zu können.
    Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich weiß, daß auch die großen Technikprojekte umstritten bleiben. Wir haben das in früheren Debatten gespürt. Aber ich frage auch: Was für eine Politik, was für eine Industriepolitik, was für eine Wirtschaftspolitik und was für eine Verkehrspolitik, Kolleginnen und Kollegen von der SPD und von den Grünen, stehen eigentlich hinter der Vorstellung, das Transrapid-Projekt doch noch abtöten zu wollen?
    Vor wenigen Wochen hörten wir aus Japan die Nachricht, daß die Japaner jetzt alle Anstrengungen darauf richten, einen Probebetrieb einer Magnetschwebebahn vorzubereiten. Sie nahmen und nehmen insgesamt fast 5 Milliarden DM in die Hand, um ein Magnetschwebebahnprojekt voranzubringen.
    Wir haben 20 Jahre lang geforscht, wir haben getestet und entwickelt, wir haben gemeinsam zweieinhalb Milliarden DM aus Industrie und Politik in den Transrapid gesteckt. Es wäre ein Schildbürgerstreich,

    Bundesminister Matthias Wissmann

    (A) wenn wir in einem internationalen Wettbewerb um Schienen- und Magnetbahnsysteme jetzt nicht den Mut hätten, ein Projekt zwischen Hamburg und Berlin in die Realität umzusetzen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Die Entscheidung wäre industrie- und beschäftigungspolitisch kontraproduktiv. Die letzte Frage dieser Art haben wir schon einmal in einer früheren Debatte diskutiert: Wie will die Sozialdemokratie eine neue, eine aufgeschlossene und eine unter der Flagge der Modernisierung laufende Wirtschaftspolitik glaubwürdig begründen, wenn Herr Voscherau für den Transrapid votiert und arbeitet, wenn die Bundestagsfraktion bis heute keine klare und eindeutige Position zu diesem wichtigen technischen Projekt beschlossen hat?

    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Meine Damen und Herren, wenn Sie im Grundsatz zur Technik ja sagen,

    (Zuruf von der SPD: Zu finanzpolitischen Schwerlasten ja sagen!)

    aber immer dann, wenn Ihnen der innerparteiliche Wind um die Ohren pfeift, kneifen, dann werden Sie keine glaubwürdige wirtschafts- und industriepolitische Strategie entwickeln können.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Ich kann nur sagen: Lernen Sie von Tony Blair aus Großbritannien, der in seiner eigenen Partei um eine

    (B) modernere wirtschaftspolitische Ausrichtung kämpft! Wenn Sie vor den Fragen, die in Ihren eigenen Reihen gestellt sind, immer wieder kneifen, um das kleinste gemeinschaftliche Vielfache in den eigenen Reihen zu formulieren, dann versagen Sie vor der riesigen wirtschaftspolitischen Aufgabe, für Beschäftigung und Arbeitsplätze große Technikprojekte durchzusetzen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Wir bleiben bei dieser Linie. Wir sehen Verkehrspolitik in ihrem wirtschafts- und umweltpolitischen Zusammenhang. Wir wissen, daß der größte Investitionshaushalt des Bundes sich dieser Herausforderung auch in Zukunft stellen muß.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P. Zuruf von der F.D.P.: Jetzt sagen die Grünen keinen Pieps mehr!)



Rede von Dr. Burkhard Hirsch
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Ich erteile das Wort der Abgeordneten Annette Faße.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Annette Faße


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Herr Minister! Ich habe mit Erstaunen festgestellt, daß es Ihre recht große Presseabteilung nicht geschafft hat mitzuteilen, daß Sie neue Nebenerwerbsquellen gefunden haben.
    Ich habe ebenfalls festgestellt, daß Sie jetzt zu den Zauberern und Wahrsagern gehören. Ich denke, das
    wäre bei Ihrer großen Presseabteilung eine Botschaft (C) gewesen. Sie haben gezaubert: 400 Millionen DM für
    den Straßenbau. Sie sind für mich ein Wahrsager angesichts der Einnahmen, die Sie für die nächsten Jahre angekündigt haben. Es ist schon erstaunlich, daß die jahrelange Forderung der SPD nach Geldern für Lärmschutz Ihre Fähigkeiten nicht zum Vorschein gebracht hat. Das wäre doch einmal etwas gewesen.

    (Beifall bei der SPD)

    Meine Damen und Herren, die Verkehrswegepläne sind hoffnungslos unterfinanziert, und diese Koalition hat nicht den Mut, eine realistische Planung vorzulegen, und das nur, damit kein Abgeordneter ohne Verkehrsprojekt nach Hause fährt. Wahrheiten helfen uns weiter, Verschleierungen überhaupt nicht.
    Wir haben im Verkehrsausschuß Vorschläge gemacht, wie der Verkehrsetat auf eine solide Grundlage zu stellen ist. Wir wollen, daß der Etat des Verkehrsministeriums von den Belastungen befreit wird, z. B. von der Refinanzierung privat finanzierter Verkehrsprojekte.

    (Beifall bei der SPD)

    Wir wollen, daß ein Teil der Folgekosten der Bahnreform in den allgemeinen Verwaltungshaushalt des Bundes gebracht wird, wo er richtigerweise hingehört. Wir wollen die Aufstockung der Schienenbaumittel, um wirklich und ehrlich für die Bahn einzutreten, und wir wollen einen Teil davon endlich für die
    Lärmsanierung an bestehenden Schienenstrecken (D) haben.

    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)

    Dazu wurden ausreichend Deckungsvorschläge von uns gemacht.

    (Jürgen Koppelin [F.D.P.]: Welche denn?)

    Das ist also nicht aus der hohlen Hand gegriffen: Sparsamkeit bei den sächlichen Verwaltungsaufgaben, Streichung der Propagandamittel für die Verkehrsprojekte „Deutsche Einheit", Streichung der Mittel für Transrapid und nicht zuletzt der Verzicht auf einen zweiten Parlamentarischen Staatssekretär.

    (Beifall bei der SPD)

    Es ist nicht seriös, den Verkehrshaushalt auf dem Rücken künftiger Generationen zu finanzieren. Das sieht nach einem Minister auf Durchreise aus, der nach dem Motto verfährt: „Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern in meinem Job von morgen."

    (Zuruf von der CDU/CSU: Das ist SPD-Politik!)

    Die Privatfinanzierungen der Straßenprojekte sind verantwortungslos. Das hat Ihnen der Bundesrechnungshof hinter die Ohren geschrieben.

    (Beifall bei der SPD)


    Annette Faße

    (A) Die Streckungen der Verkehrspläne auf den SanktNimmerleins-Tag erzeugen Erwartungen, die Sie überhaupt nicht erfüllen können. Legen Sie doch endlich einen realistischen Dreijahresplan zum Schienenwegeausbau vor!


    (Zuruf von der SPD: Aber einen ehrlichen!)

    Die Beamten Ihres Ministeriums sind sehr wohl in der Lage, für jedes einzelne Projekt eine Beurteilung abzugeben. Sie hätten Ihrem Staatssekretär einen mehr als peinlichen Auftritt in unserer Fragestunde ersparen können.

    (Beifall bei der SPD)

    Das wäre wirklich sehr menschlich gewesen.
    Aber es ist für uns unredlich, wenn auf diesem Plan beharrt und einfach argumentiert wird: Dann machen wir danach einen neuen Fünfjahresplan. - Wir wollen jetzt konkret wissen, was mit den einzelnen Maßnahmen geschieht, und wir werden Sie da auch nicht aus der Verantwortung lassen.

    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)

    Vielleicht ist ja Ihre große Pressestelle eifrigst damit beschäftigt, Ihnen vorzugaukeln, daß nun alles mit Erfolg gesegnet ist, und vielleicht wäre es ganz sinnvoll, so eine Art Minister-Controlling einzuführen. Ich dachte, der Kanzler wäre heute schon das Minister-Controlling, weil er anwesend war und genau aufpassen mußte, was Sie tun oder was Sie

    (B) nicht tun. Ich meine, das war ein Zeichen, daß Sie dieser Richtung vielleicht gar nicht so abgeneigt sind. Es wäre schon mal wichtig zu überprüfen, wann welche Aussagen eintreffen.

    Jetzt bin ich natürlich bei der Seeschiffahrt. Sie - der Minister - haben sich ins Zeug gelegt und sogar eine Aufstockung der Mittel auf 120 Millionen DM gefordert. Und dann stehen im Haushaltsentwurf nur noch 40 Millionen DM, die schließlich nach gemeinsamen Bemühungen aller Fraktionen wieder auf 100 Millionen DM hochgesetzt werden.

    (Jürgen Koppelin [F.D.P.]: Das stimmt nicht! Die SPD war nicht dabei!)

    Es kann doch nicht notwendig und sinnvoll sein, daß wir hier jedes Jahr wieder um die Höhe der Finanzhilfen kämpfen müssen. Die deutsche Seeschiffahrt braucht einen festen Rahmen. Sie muß wissen, woran sie sich binden und wonach sie sich richten kann.

    (Beifall bei der SPD)

    Dieses Spiel ist im nächsten Jahr nicht zu wiederholen. Hier gilt es frühzeitig Signal zu geben. Die deutsche Seeschiffahrt darf nicht zur Disposition stehen. Das kann nicht wahr sein. Die maritime Wirtschaft hat eine Schlüsselposition in Deutschland, und es gilt, sie zu unterstützen.
    Und schließlich, Herr Minister, Sie kennen ja auch die Entschließung des Bundesrates und des Verkehrsausschusses des Bundestages und den Expertenbericht zur Sicherung der Standortbedingungen (C) der maritimen Wirtschaft in Deutschland. Sie kennen auch den einstimmigen Beschluß des Verkehrsausschusses. Ich erwarte, daß wir nun alle gemeinsam diesen Entschließungsantrag auch einbringen werden. Darin wird die Bundesregierung aufgefordert, die steuerlichen Wettbewerbsnachteile gegenüber konkurrierenden Handelsflotten nachhaltig abzubauen, die Finanzbeiträge im Jahre 1996 mit 120 Millionen DM weiter zu gewähren, Lohnsteuerermäßigungen für Seeleute zu überprüfen, die Förderung der deutschen Handelsflotte vom Führen der deutschen Flagge abhängig zu machen und mehr für die Ausbildung des seemännischen Nachwuchses zu tun.
    Die Menschen an der Küste, Herr Minister, verstehen dieses Hin und Her nicht. Sie brauchen Zuverlässigkeit in der Schiffahrtspolitik. Sonst können wir die deutsche Handelsflotte vergessen.

    (Beifall bei der SPD sowie des Abg. Albert Schmidt [Hitzhofen] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])

    Ich glaube, es wäre zu einfach - wir machen es Ihnen auch nicht so einfach - zu sagen: Das ist eine unternehmerische Entscheidung von Hapag Lloyd. Hier geht es um die deutsche Handelsflotte. Wenn wir im Lohnsteuerbereich nicht umgehend handeln, dann hat diese Handelsflotte in unserem Land keine Chance mehr.

    (Elke Ferner [SPD]: So ist es!)

    Auch das Zweitregister wird sie nicht retten. (D)


    (Beifall bei der SPD sowie der Abg. Dr. Barbara Höll [PDS])

    Ich fordere Sie auf zu handeln, ganz besonders bei den Lohnsteuersenkungen für die Schiffahrt.
    Herr Wissmann hat am 5. September, also vor der ersten Lesung des Haushalts, angekündigt, er bereite eine Steuersenkung vor. Am 4. November war das alles natürlich nichts mehr. Kaum Hoffnung für Reeder. Dieses Thema werde die Bundesregierung erst dann aufgreifen, wenn Finanzhilfen und Steuervergünstigungen für die Seeschiffahrt auslaufen oder wegfallen. Herr Friedrich, ich wünsche Ihnen viel Erfolg. Sie haben uns an Ihrer Seite beim Einsatz für einen Montageerlaß.

    (Horst Friedrich [F.D.P.]: Das brauche ich nicht! Das schaffe ich ganz alleine!)

    Nun zu einem Punkt, der mich seit gestern abend langsam vom Hocker geholt hat. Die SPD begrüßt das Zeichen, für die Charterung eines leistungsfähigen Hochseeschleppers 3 Millionen DM einzustellen. Das war sehr mühevoll. Die Politiker von der Küste mußten ganz schön ackern, um überhaupt dieses Zeichen zu bekommen. Jetzt kann man sich ja einmal überlegen, ob das reicht. Ich sage: Es reicht nicht für die ganzjährige Versorgung mit einem Hochseeschlepper. Dafür brauchen wir mindestens 6 bis 7 Millionen DM.

    Annette Faße

    (A) Vielleicht zaubern Sie diesen Betrag ja noch hervor. Bei 400 Millionen DM in einem anderen Bereich hat es geklappt; vielleicht geht es auch bei dieser Summe. Mit den 3 Millionen, die im Haushalt eingestellt sind, könnte man ein Schiff chartern, das nur im Frühjahr und im Herbst zum Einsatz kommt; es handelt sich nämlich genau um die Hälfte der Summe, die nötig wäre.

    Oder könnte es vielleicht sein - dies ist bei einem gecharterten Schiff schon jetzt der Fall -, daß diese Regierung auf die Idee kommt, Schiffe aus dem internationalen Zweitregister national einzusetzen? Die Idee ist ja nicht so weit hergeholt. Das Schiff „Manta" ist im internationalen Zweitregister eingetragen und für die Bundesrepublik im Einsatz.

    (Wolfgang Weng [Gerlingen] [F.D.P.]: Ich dachte immer, Manta sei das Auto vom Struck!)

    Ich habe angesichts dieser Praxis große Sorgen, aus rechtlichen Gründen. Es fährt unter internationalem Register. Das heißt, daß das Schiff die überwiegende Zeit im internationalen Verkehr fahren muß. Das geht nicht, wenn der Schlepper ganzjährig vor unserer Küste eingesetzt ist. Das aber erwarte ich.
    Bei der „Manta" mag das dieses Jahr noch aufgehen; ich weiß nicht, wer den Zuschlag bekommen wird. Aber wir von der Küste legen Wert darauf, daß ein Schiff gechartert wird, das im Erstregister eingetragen ist und die Sicherheit an der Küste ganzjährig

    (B) garantiert. Ich hoffe, daß das Ministerium in diesem Sinne entscheiden wird.


    (Beifall bei der SPD)

    Es ist klar, daß die Binnenschiffahrt bei meinem Thema nicht zu kurz kommen darf. Das 100-Millionen-Programm des Verkehrsministers ist längst eine Sterbehilfe für die Binnenschiffahrt geworden - ein peinlicher Mißerfolg.

    (Elke Ferner [SPD]: Wohl wahr!)

    Die Ausbildungskomponente wurde auf EU-Ebene sehr schnell geopfert. Die Partikuliere haben keine Chance, überhaupt mit Anträgen aufzuwarten. Ein Antrag - mit einem Volumen von 4,7 Millionen DM - ist bisher behandelt worden. Die Banken machen für die Partikuliere zu. Herr Waigel wird sich freuen, wenn er das Geld zurückbekommt. Unseren Partiku-lieren ist damit aber nicht geholfen.
    Ich stelle an dieser Stelle noch einmal die Frage nach der Abwrackaktion auf EU-Ebene. Es ist völlig unverständlich, warum dieses Land gegen EU-Mittel für die Binnenschiffahrt zum Abwracken gestimmt hat. Die Antwort würde mich schon sehr interessieren.
    Herr Minister, das war alles nicht viel. Die Binnenschiffer sind tief enttäuscht. Die 100 Millionen DM an Soforthilfe, womit Sie durchs Land gezogen sind, können Sie dann dem Waigelschen Haushalt zuführen. Von Innovation für die Binnenschiffahrt ist nichts (C) zu merken. Vielleicht denken Sie auch darüber einmal nach.
    Wir alle vermissen schmerzlich, daß auch dieser Haushalt wieder keine Trendwende ist und daß er auf Kosten der zukünftigen Generationen aufgestellt worden ist. Wir sehen nichts von einem Gesamtverkehrskonzept mit ökologischen Kriterien. Wenn die Vernunft nicht Ihr Ratgeber ist, dann sollte es wenigstens die Haushaltsknappheit sein, die Sie zum Nachdenken und Umdenken zwingt. Ein „Weiter so" ist mit uns nicht machbar.

    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der PDS)