Rede von
Margareta
Wolf-Mayer
- Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede:
(BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
- Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
Nein; ich möchte jetzt fortfahren.
Ich muß Ihnen auch sagen, meine Damen und Herren: Ich verstehe nicht, was gegen eine Kammervielfalt spricht. Ein Grundprinzip der Marktwirtschaft, Herr Hinsken und Frau Wöhrl, heißt doch: Konkurrenz belebt das Geschäft. Die vielen Unternehmensverbände, die sich in letzter Zeit neben den IHKs gründen - hier möchte ich auf die uns nahestehenden hinweisen: Future, B.A.U.M. und UnternehmensGrün -
- die können sie doch trotzdem erfüllen - und für die deren Mitglieder sogar zusätzliche Beiträge zahlen, zeigen, daß die IHKs in ihrer jetzigen Form dabei sind, die neuen Herausforderungen unserer Wirtschaft zu verschlafen.
Diese Herausforderungen liegen darin, eine integrierte, zukunftsorientierte Strukturpolitik zu konzipieren, die eine innovative, ökologische und nachhaltige Produktionsentwicklung gewährleistet. Hierbei entstehen neue Aufgaben und auch Chancen für die Kammern. Ohne ein leistungs- und nachfrageorientiertes Dienstleistungsangebot, das weit bedarfsorientierter ist als das, was die IHK heute anbietet, ist dieser Schritt nicht zu machen.
Ich befürchte bei dem, was wir diskutieren, eher, daß es darum geht, die Machtausweitung der IHKs zu sichern, um eine Kammerkonkurrenz in der Bundesrepublik zu verhindern und somit die Großbetriebe weiter zu begünstigen. Der DIHT hat verblüffend ehrlich durch seine Sprecherin verlauten lassen - ich zitiere den „Focus" -: „daß etwa MercedesBenz weniger bezahlen muß, ist auch ganz im Sinne des Gesetzes". Ich denke, das ist eine deutliche Sprache.
Danke.