Rede von
Dietrich
Austermann
- Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede:
(CDU/CSU)
- Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Wir sind bei der Debatte über den Verteidigungsetat. Der befaßt sich mit den Soldaten in Deutschland.
Deswegen ist es, so glaube ich, gestattet, zu Beginn meiner kurzen Worte sehr herzlich den Soldaten zu danken, die heute stellvertretend für 370 000 Soldaten, für alle, die Dienst in der Bundeswehr leisten, oben auf der Tribüne sitzen, nämlich den Heeresfliegern aus meinem Wahlkreis.
Sie haben natürlich einen Anspruch darauf, zu wissen, wie das Parlament insgesamt über Verteidigungsfragen denkt und welche Position wir dazu einnehmen.
Wir sind durchaus der Auffassung - ich sage das insbesondere in Richtung des Kollegen Voigt, der soeben noch hier war -, daß Verteidigung eine moralisch-ethische Bedeutung hat. Herr Voigt hat das vorhin bestritten. Auch Herr Gansel tritt beim Thema Abrüstung immer mit dem Anspruch auf, er sei derjenige, der genau wisse, was moralisch richtig ist und was nicht. Ich sage ganz klar: Für uns ist die Sicherheit des Staates, der Schutz der Bürger nach innen und nach außen, die wichtigste Aufgabe überhaupt. Sie rangiert vor vielen anderen, auch vor der Sozialhilfe.
Ich sage das deshalb, weil die Sicherung von 40 Jahren Frieden eine moralisch-ethische Aufgabe ist, die nicht allein im nationalen Bereich gelöst werden kann. Die Bundeswehr war auch nie eine nationale Armee, sie war immer eingewoben in die internationale Verteidigungsgemeinschaft, in das westliche Bündnis. Unsere Überzeugung ist: Je besser eine demokratische Armee ist, um so sicherer ist der Frieden.
Sie, Herr Gansel, haben den Zuruf gemacht: „Wo haben Sie eigentlich gedient?" - Ich bin in Berlin aufgewachsen. Damals gab es eine freiwillige Polizeireserve.
Dietrich Austermann
- Ich finde das nicht lustig. Sie können viele andere Kollegen aus den neuen Bundesländern fragen; die antworten Ihnen da mit der gleichen Überzeugung. Ich habe den Eindruck, bei Ihnen hat der Wehrdienst nicht die notwendigen Spuren hinterlassen. Sie wissen anscheinend heute noch nicht, was wir der Bundeswehr schulden, was wir der Verteidigung des Landes schulden, welche Aufgaben wie wahrgenommen werden müssen.