Rede von
Thomas
Krüger
- Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede:
(SPD)
- Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Ich beginne mit einer kurzen summarischen Aufzählung. 74 Abgeordnete folgen dieser Debatte. Auf den Bänken der Regierung sitzt eine Ministerin. Aus dem Heer der Parlamentarischen Staatssekretäre sind immerhin zwei anwesend. Dieses spiegelt wider, welchen geringen Stellenwert die Jugendpolitik in unserem Land und auch im Bereich der Bundesregierung hat. Das ist sehr bedauerlich.
Ich hätte mir gewünscht, daß der Kanzler aller Deutschen auch der Kanzler aller Jugendlichen ist und hier auf seinem Sitz zu finden ist.
Aber mich tröstet, daß er weiß, daß derjenige, der die Jugend hat, auch die Zukunft hat. Der Kanzler hat aber nicht die Zukunft, und er will sie offenbar auch nicht. Sonst wäre er hier.
Meine Damen und Herren, man kann zwar nicht sagen, daß die Jugend der Verlierer der deutschen Einheit ist - denn Jugendliche nutzen die Chancen
Thomas Krüger
und die neuen Freiheiten -, aber die Jugend ist die vergessene Generation der deutschen Einheit. Das wird aus dem vorliegenden sehr realistischen Bericht der Sachverständigen deutlich.
Herr Riegert, ich frage mich, aus welchem Grund Sie sich durch die Lektüre dieses Berichts ermutigt fühlen können. Wahrscheinlich beruht Ihr Eindruck weniger auf dem Jugendbericht selbst, den Sie offenbar nicht gelesen haben - dann hätten Sie nämlich den einen oder anderen Schrecken bekommen müssen -, sondern vielmehr auf der Stellungnahme der Bundesregierung, die den eigentlichen Sachverhalt systematisch verschleiert und kaschiert und nicht an die Oberfläche läßt.