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    Plenarprotokoll 12/197 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 197. Sitzung Bonn, Freitag, den 3. Dezember 1993 Inhalt: Absetzung des Punktes 13 a von der Tagesordnung 17105A Tagesordnungspunkt 16: Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung von Vorschriften des Sozialgesetzbuchs fiber den Schutz der Sozialdaten sowie zur Änderung anderer Vorschriften (Zweites Gesetz zur Änderung des Sozialgesetzbuchs) (Drucksachen 12/5187, 12/6306, 12/6334) Jochen Feilcke CDU/CSU 17105B Hans Büttner (Ingolstadt) SPD 17106D Jochen Feilcke CDU/CSU 17108A Hans-Eberhard Urbaniak SPD 17108B Dr. Gisela Babel F.D.P. 17109B Christina Schenk BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 17110A Tagesordnungspunkt 15: a) Abgabe einer Erklärung der Bundesregierung: Ausblick auf die Tagung des Europäischen Rates am 10./11. Dezember 1993 in Brüssel b) Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Peter Kittelmann, Michael Stübgen, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Dr. Helmut Haussmann, Dr. Cornelia von Teichman, Georg Gallus, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der F.D.P.: Vollendung des europäischen Binnenmarktes (Drucksachen 12/4827, 12/5589) c) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des EG-Ausschusses zu der Unterrichtung durch das Europäische Parlament: Entschließung zu dem Entwurf eines einheitlichen Wahlverfahrens für die Mitglieder des Europäischen Parlaments (Drucksachen 12/4703, 12/5753) d) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des EG-Ausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: 51. Bericht der Bundesregierung über die Integration der Bundesrepublik Deutschland in die Europäischen Gemeinschaften (Berichtszeitraum 1. Juli bis 31. Dezember 1992) (Drucksachen 12/4678, 12/5757) e) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Forschung, Technologie und Technikfolgenabschätzung aa) zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung — Vorschlag für einen Beschluß des Rates über das vierte Rahmenprogramm der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft im Bereich der Forschung, der technologischen Entwicklung und der Demonstration (1994 bis 1998) — Vorschlag für einen Beschluß des Rates über ein Rahmenprogramm für gemeinschaftliche Maßnahmen im Bereich der Forschung und Ausbildung für die Europäische Atomgemeinschaft (1994-1998) II Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 197. Sitzung. Bonn, Freitag, den 3. Dezember 1993 bb) zu der Unterrichtung durch das Europäische Parlament: Entschließung zu den Arbeitsdokumenten der Kommission für das Vierte gemeinschaftliche Rahmenprogramm im Bereich der Forschung und technologischen Entwicklung (1994-1998) (Drucksachen 12/5749 Nr. 3.59, 12/5457, 12/6213) f) Erste Beratung des von der Gruppe der PDS/Linke Liste eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Europawahlgesetzes — Einführung des aktiven und passiven Wahlrechts für Unionsbürgerinnen und Unionsbürger (Drucksache 12/6115) g) Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU und F.D.P.: Einsetzung eines Ausschusses des Deutschen Bundestages gemäß Artikel 45 Satz 1 des Grundgesetzes (Ausschuß für Angelegenheiten der Europäischen Union) (Drucksache 12/6283) h) Beratung des Antrags der Fraktion der SPD: Einsetzung des Ausschusses für die Angelegenheiten der Europäischen Union (Unionsausschuß) gemäß Artikel 45 Satz 1 des Grundgesetzes (Drucksache 12/6036) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 5: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des EG-Ausschusses zu der Unterrichtung durch das Europäische Parlament: Entschließung zur Verwirklichung des Subsidiaritätsprinzips (Drucksachen 12/4054, 12/6256) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 6: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des EG-Ausschusses zu der Unterrichtung durch das Europäische Parlament: Entschließung zum freien Personenverkehr gemäß Artikel 8 a des EWG-Vertrags zu der Unterrichtung durch das Europäische Parlament: Entschließung zum freien Personenverkehr gemäß Artikel 8 a (EWG) (Drucksachen 12/5173, 12/5534, 12/6257) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 7: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des EG-Ausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Arbeitsprogramm der Kommission für 1993-1994 (Drucksachen 12/5190 Nr. 2.13, 12/6258) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 8: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Finanzausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Mitteilung der Kommission an den Rat und Vorschlag für einen Beschluß des Rates zur Gewährung einer Bürgschaft der Gemeinschaft an die Europäische Investitionsbank für etwaige Verluste aus Darlehen für Vorhaben in Albanien (Drucksachen 12/4797 Nr. 3.2, 12/6259) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 9: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Finanzausschusses zu der Unterrichtung durch das Europäische Parlament: Entschließung zum Zahlungsverkehr im Rahmen der Wirtschafts- und Währungsunion (Drucksachen 12/4505, 12/6260) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 10: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Finanzausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Der Europäische Investitionsfonds (EIF) — Vorschlag für einen Zusatz zu dem Protokoll über die Satzung der Europäischen Investitionsbank, mit dem der Rat der Gouverneure der EIB zur Errichtung des Europäischen Investitionsfonds ermächtigt wird — Vorschlag für einen Beschluß des Rates über die Mitgliedschaft der Gemeinschaft im Europäischen Investitionsfonds (Drucksachen 12/4555 Nr. 2.6, 12/6261) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 11: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Finanzausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung — Mitteilung der Kommission zu den Interventionen der Europäischen Investitionsbank in den mittel- und osteuropäischen Ländern — Vorschlag für einen Beschluß des Rates über eine Garantieleistung der Gemeinschaft für etwaige Verluste der Europäischen Investitionsbank aus Darlehen für Vorhaben in Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 197. Sitzung. Bonn, Freitag, den 3. Dezember 1993 III — den mittel- und osteuropäischen Ländern (Polen, Ungarn, Tschechische Republik, Slowakische Republik, Rumänien, Bulgarien, Lettland, Estland, Litauen und Albanien) (Drucksachen 12/5662 Nr. 3.4, 12/6265) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 12: Beratung des Antrags der Gruppe der PDS/Linke Liste: Forderungen an die künftige Europapolitik der Bundesregierung (Drucksache 12/6282) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 15: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des EG-Ausschusses zu dem Antrag der Fraktion der SPD: Forderungen an die künftige Europapolitik der Bundesregierung (Drucksachen 12/6106, 12/6335) Dr. Helmut Kohl, Bundeskanzler . . . . 17113B Oskar Lafontaine, Ministerpräsident des Saarlandes 17118A, 17126D, 17128B Dr. Renate Hellwig CDU/CSU . . . . 17120A Dr. Wolfgang Schäuble CDU/CSU 17122D, 17127D Joachim Hörster CDU/CSU (zur GO) . . 17127B Dr. Helmut Haussmann F D P 17129B Dr. Hans Modrow PDS/Linke Liste . . . 17131C Gerd Poppe BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 17133B Dr. Klaus Kinkel, Bundesminister AA . . 17134D Heidemarie Wieczorek-Zeul SPD . . . . 17137D Ulrich Irmer F.D.P. 17138C Peter Kittelmann CDU/CSU 17139B Dr. Renate Hellwig CDU/CSU 17141D, 17144A Ingrid Matthäus-Maier SPD 17143 C Siegmar Mosdorf SPD 17144 C Dr. Martin Mayer (Siegertsbrunn) CDU/ CSU 17147A Dr. Wolfgang Ullmann BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 17148A Michael Stübgen CDU/CSU 17149 C Dr. Ulrich Briefs fraktionslos 17151A Dr. Rudolf Karl Krause (Bonese) fraktionslos 17152B Ortwin Lowack fraktionslos 17153 A Ulrich Irmer F.D.P. 17154 B Dr. Uwe Küster 17154B Nächste Sitzung 17155D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . 17157* A Anlage 2 Erklärung des Abgeordneten Jörg van Essen (F.D.P.) zur namentlichen Schlußabstimmung über den Entwurf eines Zweiten Gesetzes zur Umsetzung des Spar-, Konsolidierungs- und Wachstumsprogramms in der 183. Sitzung vom 22. Oktober 1993 . 17158* B Anlage 3 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Wolfgang Schulhoff (CDU/CSU) zu Tagesordnungspunkt 15 sowie Zusatztagesordnungspunkte 5 bis 12 und 15 (Europapolitik) 17158* B Anlage 4 Amtliche Mitteilungen 17159* C Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 197. Sitzung. Bonn, Freitag, den 3. Dezember 1993 17105 197. Sitzung Bonn, den 3. Dezember 1993 Beginn: 9.30 Uhr
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    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Andres, Gerd SPD 3. 12. 93 Antretter, Robert SPD 3. 12. 93* Bartsch, Holger SPD 3. 12. 93 Bierling, Hans-Dirk CDU/CSU 3. 12. 93 Blunck (Uetersen), SPD 3. 12. 93 Lieselott Böhm (Melsungen), CDU/CSU 3. 12. 93* Wilfried Dr. Böhmer, Maria CDU/CSU 3. 12. 93 Dr. Bötsch, Wolfgang CDU/CSU 3. 12. 93 Brähmig, Klaus CDU/CSU 3. 12. 93 Breuer, Paul CDU/CSU 3. 12. 93 Burchardt, Ulla SPD 3. 12. 93 Carstensen (Nordstrand), CDU/CSU 3. 12. 93 Peter Harry Doss, Hansjörgen CDU/CSU 3. 12. 93 Duve, Freimut SPD 3. 12. 93 Ehrbar, Udo CDU/CSU 3. 12. 93 Eppelmann, Rainer CDU/CSU 3. 12. 93 Eylmann, Horst CDU/CSU 3. 12. 93 Dr. Faltlhauser, Kurt CDU/CSU 3. 12. 93 Formanski, Norbert SPD 3. 12. 93 Francke (Hamburg), CDU/CSU 3. 12. 93 Klaus Friedrich, Horst F.D.P. 3. 12. 93 Ganschow, Jörg F.D.P. 3. 12. 93 Ganseforth, Monika SPD 3. 12. 93 Gattermann, Hans H. F.D.P. 3. 12. 93 Dr. von Geldern, CDU/CSU 3. 12. 93 Wolfgang Gerster (Mainz), CDU/CSU 3. 12. 93 Johannes Gleicke, Iris SPD 3. 12. 93 Gries, Ekkehard F.D.P. 3. 12. 93 Grochtmann, Elisabeth CDU/CSU 3. 12. 93 Großmann, Achim SPD 3. 12. 93 Grünbeck, Josef F.D.P. 3. 12. 93 Dr. Gysi, Gregor PDS/LL 3. 12. 93 Hackel, Heinz-Dieter F.D.P. 3. 12. 93 Dr. Hauchler, Ingomar SPD 3. 12. 93 Heyenn, Günther SPD 3. 12. 93 Ibrügger, Lothar SPD 3. 12. 93 Jaffke, Susanne CDU/CSU 3. 12. 93 Jaunich, Horst SPD 3. 12. 93 Dr. Jens, Uwe SPD 3. 12. 93 Kalb, Bartholomäus CDU/CSU 3. 12. 93 Keller, Peter CDU/CSU 3. 12. 93 Kiechle, Ignaz CDU/CSU 3. 12. 93 Klose, Hans-Ulrich SPD 3. 12. 93 Kolbe, Manfred CDU/CSU 3. 12. 93 Koltzsch, Rolf SPD 3. 12. 93 Kors, Eva-Maria CDU/CSU 3. 12. 93 Koschnick, Hans SPD 3. 12. 93 Kretkowski, Volkmar SPD 3. 12. 93 Anlagen zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Kronberg, Heinz-Jürgen CDU/CSU 3. 12. 93 Krziskewitz, Reiner CDU/CSU 3. 12. 93 Lamers, Karl CDU/CSU 3. 12. 93 Laumann, Karl Josef CDU/CSU 3. 12. 93 Löwisch, Sigrun CDU/CSU 3. 12. 93 Dr. Luther, Michael CDU/CSU 3. 12. 93 Dr. Mahlo, Dietrich CDU/CSU 3. 12. 93 Marten, Günter CDU/CSU 3. 12. 93* Dr. Matterne, Dietmar SPD 3. 12. 93 Meckel, Markus SPD 3. 12. 93 Dr. Menzel, Bruno F.D.P. 3. 12. 93 Dr. Mildner, Klaus CDU/CSU 3. 12. 93 Möllemann, Jürgen W. F.D.P. 3. 12. 93 Dr. Müller, Günther CDU/CSU 3. 12. 93* Müller (Pleisweiler), SPD 3. 12. 93 Albrecht Dr. Neuling, Christian CDU/CSU 3. 12. 93 Opel, Manfred SPD 3. 12. 93 Dr. Ortleb, Rainer F.D.P. 3. 12. 93 Paintner, Johann F.D.P. 3. 12. 93 Palis, Kurt SPD 3. 12. 93 Peter (Kassel), Horst SPD 3. 12. 93 Pfeiffer, Angelika CDU/CSU 3. 12. 93 Dr. Pfennig, Gero CDU/CSU 3. 12. 93 Pfuhl, Albert SPD 3. 12. 93* Dr. Pick, Eckhart SPD 3. 12. 93 Dr. Probst, Albert CDU/CSU 3. 12. 93* Dr. Rappe (Hildesheim), SPD 3. 12. 93 Hermann Reddemann, Gerhard CDU/CSU 3. 12. 93* Reichenbach, Klaus CDU/CSU 3. 12. 93 Repnik, Hans-Peter CDU/CSU 3. 12. 93 Reschke, Otto SPD 3. 12. 93 Reuschenbach, Peter W. SPD 3. 12. 93 Dr. Riesenhuber, Heinz CDU/CSU 3. 12. 93 Roitzsch (Quickborn), CDU/CSU 3. 12. 93 Ingrid Rother, Heinz CDU/CSU 3. 12. 93 Sauer (Stuttgart), Roland CDU/CSU 3. 12. 93 Dr. Scheer, Hermann SPD 3. 12. 93* Schmidt (Spiesen), Trudi CDU/CSU 3. 12. 93 Schmidt-Zadel, Regina SPD 3. 12. 93 Dr. Schmieder, Jürgen F.D.P. 3. 12. 93 von Schmude, Michael CDU/CSU 3. 12. 93* Dr. Schnell, Emil SPD 3. 12. 93 Dr. Scholz, Rupert CDU/CSU 3. 12. 93 Schütz, Dietmar SPD 3. 12. 93 Schulte (Hameln), SPD 3. 12. 93** Brigitte Schwalbe, Clemens CDU/CSU 3. 12. 93 Seibel, Wilfried CDU/CSU 3. 12. 93 Seiters, Rudolf CDU/CSU 3. 12. 93 Dr. Soell, Hartmut SPD 3. 12. 93* Dr. Sperling, Dietrich SPD 3. 12. 93 Spilker, Karl-Heinz CDU/CSU 3. 12. 93 Stachowa, Angela PDS/LL 3. 12. 93 Steiner, Heinz-Alfred SPD 3. 12. 93* Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Frhr. von Stetten, CDU/CSU 3. 12. 93 Wolfgang Dr. von Teichman, F.D.P. 3. 12. 93 Cornelia Thiele, Carl-Ludwig F.D.P. 3. 12. 93 Thierse, Wolfgang SPD 3. 12. 93 Titze-Stecher, Uta SPD 3. 12. 93 Dr. Töpfer, Klaus CDU/CSU 3. 12. 93 Uldall, Gunnar CDU/CSU 3. 12. 93 Verheugen, Günter SPD 3. 12. 93 Dr. Vogel, Hans-Jochen SPD 3. 12. 93 Voigt (Frankfurt), SPD 3. 12. 93 Karsten D. Dr. Waffenschmidt, CDU/CSU 3. 12. 93 Horst Walz, Ingrid F.D.P. 3. 12. 93 Weis (Stendal), Reinhard SPD 3. 12. 93 Weisskirchen (Wiesloch), SPD 3. 12. 93 Gert Weißgerber, Gunter SPD 3. 12. 93 Welt, Jochen SPD 3. 12. 93 Wettig-Danielmeier, Inge SPD 3. 12. 93 Wohlrabe, Jürgen CDU/CSU 3. 12. 93 Zierer, Benno CDU/CSU 3. 12. 93* Zywietz, Werner F.D.P. 3. 12. 93 * für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union ** für die Teilnahme an Sitzungen der Nordatlantischen Versammlung Anlage 2 Erklärung des Abgeordneten Jörg van Essen (F.D.P.) zur namentlichen Schlußabstimmung fiber den Entwurf eines Zweiten Gesetzes zur Umsetzung des Spar-, Konsolidierungs- und Wachstumsprogramms in der 183. Sitzung vom 22. Oktober 1993 (Seite 15 884B) In der namentlichen Schlußabstimmung habe ich irrtümlich statt meiner Ja-Stimmkarte eine Ja-Stimmkarte des Abgeordneten Rainer Funke abgegeben. Wenn diese zweite Stimmkarte als meine gezählt wird, erhöht sich die Zahl der abgegebenen JaStimmen auf 323. Anlage 3 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Wolfgang Schulhoff (CDU/CSU) zu Tagesordnungspunkt 15 sowie Zusatztagesordnungspunkte 5 bis 12 und 15 (Europapolitik) Als ich meinen Beitrag für die heutige Debatte vorbereitete, kam sofort eine besorgte Kollegin zu mir und fragte, wie ich denn jetzt zur Europäischen Integration stehen würde. Ihr waren offensichtlich noch meine kritischen Anmerkungen zu den Maastrichter Beschlüssen bewußt. Ich konnte sie jedoch beruhigen, denn ich war nie ein Gegner einer Intensivierung der Europäischen Zusammenarbeit. Im Gegenteil. Ich sehe in der Europäischen Union die einzige Chance für uns Deutsche, unsere Zukunft durch den Zusammenschluß der ökonomischen Potenzen der Völker Europas in Wohlstand, „Frieden und Freiheit zu wahren und zu festigen". So steht es treffend in der Präambel zum europäischen Vertragswerk. Dies war auch die große Vision des ersten Bundeskanzlers der Bundesrepublik Deutschland, Konrad Adenauer, zu der es bis heute keine Alternative gibt und die durch die Politik Helmut Kohls weitergeführt und vertieft worden ist. Überall in der Welt versucht man, ähnliche Modelle zu verwirklichen. Ich hatte mich deshalb kritisch zu Maastricht geäußert, weil es in einigen Punkten des Vertrages noch erheblichen Klärungsbedarf gab. Die anschließenden Beratungen haben mir dann letztlich die Zustimmung erleichtert. In diesem Zusammenhang begrüße ich ausdrücklich das Urteil des Bundesverfassungsgerichts. Ein ganz wichtiger Punkt dieser Entscheidung war und ist für mich, daß der Vertrag keinen Verfahrensautomatismus vorsieht, sondern daß die jeweiligen weiteren Integrationsschritte demokratisch begleitet werden müssen. Das bedeutet: Die letzte Entscheidung bleibt dem verfassungsmäßigen Souverän vorbehalten, also uns! Dies gilt auch für die Währungsunion. Wenn man auch ein entschiedener Befürworter der Europäischen Integration ist, so muß es nicht nur erlaubt, sondern sogar zwingend notwendig sein, den weiteren Integrationsprozeß konstruktiv- kritisch begleiten zu dürfen. Denn es gilt, bestehende Fehlentwicklungen zu korrigieren und eventuell neuen rechtzeitig vorzubeugen, damit die Menschen Vertrauen zu Europa gewinnen. Deshalb erlauben Sie mir diesbezüglich einige Anmerkungen. Mit Sorge betrachte ich die zur Zeit laufenden GATT-Verhandlungen und das leider immer noch nicht verabschiedete Blair-HouseAbkommen. Da der Abschlußtermin am 15. Dezember unmittelbar bevorsteht, hoffe ich auf Einsicht bei den Kontrahenten. Denn dieses Abkommen ist meiner Ansicht nach für die gesamte Weltwirtschaft von entscheidender Bedeutung. Es bestimmt die Zukunft des Welthandels, an dem die Europäische Union immerhin mit 40 % beteiligt ist. In diesem Zusammenhang schreibt der bekannte Harvard-Professor Smyser, daß das westliche Bündnis durch den Zwang zu militärischer Zusammenarbeit trotz aller immer wieder auftretenden Querelen gefestigt wurde. Dieser Zwang ist mit der Überwindung Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 197. Sitzung. Bonn, Freitag, den 3. Dezember 1993 17159* des Ost-West-Konflikts weggefallen. Die neuen Säulen einer Zusammenarbeit sind Handel, Finanzen, Währung und wirtschaftliche Koordination. Diese strategische Bedeutung einer neuen Weltwirtschaftsordnung muß jedoch bewußter werden. Die Phase des kalten Krieges darf nicht ersetzt werden durch eine der „Handelskriege". Hier könnte gerade die Europäische Union ein positives Signal setzen, denn Europa darf nicht zu einer Festung versteinern, von deren Zinnen die Fratze des Protektionismus die übrige Welt erschreckt. Dies würde uns Deutsche am härtesten treffen. Erlauben Sie mir aber auch noch einige Anmerkungen zu den ursprünglichen finanzpolitischen Überlegungen der Europäischen Kommission. Die Kommission regt an, auf die Nutzung von Energie Umweltabgaben zu erheben. Im Gespräch ist hier u. a. eine CO2-Abgabe, wie dies auch bei uns diskutiert wird. Grundsätzlich ist es richtig, auch mit dem Instrument der Abgaben die Verhaltensweisen der Menschen zu steuern. Wir meinen Energie sparen, das ist richtig. Jedoch dürfen diese Mittel nicht dazu dienen, das Steueraufkommen zu erhöhen oder dirigistische Maßnahmen zu finanzieren. Auch die im internationalen Wettbewerb stehenden Firmen dürfen nicht einseitig belastet werden. In diesem Zusammenhang erlauben Sie mir den Hinweis, daß europäische Umweltpolitik sich nicht nach dem Schema vollziehen darf, die Deutschen machen es, die andern lesen es noch und die Dritten werfen es direkt in den Papierkorb. Auch über die Anregung einer Erhöhung der Verbrauchssteuern kann im Kontext einer Steuersenkung bei den direkten Steuern gesprochen werden. Gerade in der Bundesrepublik ist das Verhältnis der direkten zu den indirekten Steuern noch korrekturbedürftig. Wie wir alle wissen, ist bei uns die Belastung durch direkte, also leistungshemmende Steuern noch zu groß. Grundsätzlich muß aber gesagt werden, daß wir mittelfristig die Steuern senken müssen. Denn nur eine Steuersenkungspolitik ist die beste Therapie für unsere krankende Wirtschaft. Besser als jedes Beschäftigungsprogramm und subventionierte Branchen- und Standortpolitik. Das gilt auch für kreditfinanzierte Konjunkturprogramme, wir kennen doch die Strohfeuereffekte; übrig bleiben nur Schulden. Doch gerade in diesen Punkten gibt es auf EU-Ebene noch erhebliche ideologische Defizite. In diesem Zusammenhang lassen Sie mich nur den nebulösen Begriff Industriepolitik erwähnen. Wenn die Europäische Kommission vorschlägt, die Kapitaleinkünfte stärker zu besteuern, so geht dies nicht an die Adresse der Bundesrepublik Deutschland, sondern vielmehr an die der europäischen Staaten, die noch für Kapitalflüchtige lukrative steuerfreie Schlupflöcher bieten. Hier ist in der Tat noch dringender Harmonisierungsbedarf vorhanden. Zum Schluß noch ein Appell an die Kommission selbst: Wer von anderen zu Recht die Konsolidierung der Haushalte verlangt, sollte damit im eigenen Verantwortungsbereich beginnen. Hier sind die Hinweise der Deutschen Bundesbank über den erhöhten Finanzbedarf der Union ebenso emstzunehmen wie die Kritik des Europäischen Rechnungshofes. Eine Politik der knappen Kassen hilft uns vielleicht auch, die übermächtige europäische Bürokratie abzubauen. Quantität ist noch kein Zeichen von Qualität. Weniger Bürokratie, weniger gleichmachender Richtlinien, mehr Subsidiarität und mehr Transparenz in den Entscheidungsprozessen gibt den Menschen auch mehr Sicherheit und nimmt ihnen die Angst vor einem europäischen Leviathan. Europa muß Hoffnung ausstrahlen und darf keine Angst verbreiten. Anlage 4 Amtliche Mitteilungen Der Bundesrat hat in seiner 663. Sitzung am 26. November 1993 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen zuzustimmen bzw. einen Antrag gemäß Art. 77 Abs. 2 GG nicht zu stellen. Gesetz zur Neuordnung des Familiennamensrechts (Familiennamensrechtsgesetz — FamNamRG) Gesetz zur Heilung des Erwerbs von Wohnungseigentum Gesetz zu dem Abkommen vom 8. Juli 1992 zur Änderung des Abkommens vom 4. Oktober 1954 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Österreich zur Vermeidung der Doppelbesteuerung auf dem Gebiete der Steuern vom Einkommen und vom Vermögen sowie der Gewerbesteuern und der Grundsteuern Gesetz zu der am 25. November 1992 in Kopenhagen beschlossenen Änderung und den am 25. November 1992 beschlossenen Anpassungen zum Montrealer Protokoll vom 16. September 1987 über Stoffe, die zu einem Abbau der Ozonschicht führen Erstes Gesetz zur Änderung des Gentechnikgesetzes Der Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland hat mit Schreiben vom 26. November 1993 in sinngemäßer Anwendung des § 32 Abs. 6 des Bundesbahngesetzes vom 13. Dezember 1951 den Jahresabschluß der Deutschen Reichsbahn für das Rumpfgeschäftsjahr 1990 mit der Bitte um Kenntnisnahme übersandt. Der Jahresabschluß ist vom Bundesminister für Verkehr im Einvernehmen mit dem Bundesminister der Finanzen genehmigt worden. Der Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland hat mit Schreiben vom 26. November 1993 in sinngemäßer Anwendung des § 32 Abs. 6 des Bundesbahngesetzes vom 13. Dezember 1951 den Jahresabschluß der Deutschen Reichsbahn für das Geschäfts- jahr 1991 mit der Bitte um Kenntnisnahme übersandt. Der Jahresabschluß ist vom Bundesminister für Verkehr im Einvernehmen mit dem Bundesminister der Finanzen genehmigt worden. Beide Unterlagen liegen im Parlamentsarchiv zur Einsichtnahme aus. Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses hat mitgeteilt, daß der Ausschuß gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absieht: Drucksache 12/5266 Drucksache 12/5459 Der Vorsitzende des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten hat mitgeteilt, daß der Ausschuß die nachstehenden EG-Vorlagen zur Kenntnis genommen bzw. von einer Beratung abgesehen hat: Drucksache 12/4491 Nrn. 2.13-2.15, 2.17-2.28
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    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Der Freitagmittag ist für eine solche Europadebatte offensichtlich nicht der geeignetste Zeitpunkt. Ich finde, daß Europa ein bißchen mehr an Begeisterung und Beteiligung erwarten dürfte.

    (Beifall bei der F.D.P., der CDU/CSU und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

    Ein Brite hat neulich über Europa gesagt: Dazuzugehören mag langweilig sein, aber nicht dabeizusein ist eine Tragödie. So ist es, was das Letztere anbelangt. Aber zu viele wollen das bei uns ganz offensichtlich nicht so recht glauben. Den Außenminister freut es natürlich nicht — das sage ich ganz offen —, so oft auf Euroskepsis und Europessimismus zu stoßen. Überall wird Europa nur noch hinterfragt. Brüssel soll für uns zuständig sein, wird aber für alles Negative verantwortlich gemacht.
    Ja, natürlich, dieses Europa hat auch seine Schwächen, gewaltige Schwächen. Ich verstehe, wenn die Traktorüberrollbügelentscheidung und die Bananenrichtlinie kritisiert werden. Aber ich finde eben, daß die Diskussion nicht auf das Niveau einer Bananenrepublik absinken darf, wenn wir über Europa diskutieren.

    (Beifall bei der F.D.P., der CDU/CSU und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

    Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 197. Sitzung. Bonn, Freitag, den 3. Dezember 1993 17135
    Bundesminister Dr. Klaus Kinkel
    Ich höre unwahrscheinlich oft Kritik. Wenn man ihr nachgeht, merkt man, daß sie unbegründet ist. Ohne Rücksicht auf die Sache wird kritisiert. Warum reden wir eigentlich nicht öfter von den Stärken dieses Europas?

    (Zuruf von der CDU/CSU: Sehr gut! — Peter Kittelmann [CDU/CSU]: Weil Lafontaine uns die Redezeit wegnimmt!)

    Es gibt keinen Grund, das immer nur düster, wolkenverhangen und müde zu sehen.

    (Zuruf von der SPD: Wie Stoiber!)

    Ich sehe im Grunde überhaupt nicht ein — ich hoffe, daß wir uns da einig sind —, daß wir Europa immer nur mit hängendem Kopf verteidigen.

    (Beifall bei der F.D.P. und der CDU/CSU)

    Es wird auch zu schnell gesagt, die Bürger seien alle europaverdrossen. Ja, wenn wir nur lange und intensiv genug darüber reden, fühlen sich die Bürger eines Tages wirklich so. Ich glaube aber, daß die Wirklichkeit anders aussieht. Ich glaube nämlich, daß die Menschen in unserem Land weit überwiegend dieses Europa wollen und daß es nicht so sehr um das Für oder das Gegen geht, nicht um das Ob, sondern um das Wie. Wenn das hinterfragt wird, hat das im Grunde genommen mit Europaverdrossenheit nichts zu tun. Diese Fragen sind legitim. Es ist sogar wichtig und willkommen, daß die Bürger wissen, welches Europa wir eigentlich anstreben, wie die Europäische Union künftig aussehen soll, vor allem aber, was Europa tut — das kam in der Debatte bisher schon deutlich zum Ausdruck —, um Beschäftigung zu sichern und innere und äußere Sicherheit zu gewährleisten. Das sind wirklich berechtigte Fragen, auf die wir Politiker Antwort geben müssen.
    Welchen Nutzen hat der Bürger von der europäischen Integration? Haben wir denn wirklich vergessen, daß die deutsch-französische Erbfeindschaft unser Land in schreckliche, blutige Kriege gestürzt hat? Wissen wir nicht mehr, wie die Völker Europas miteinander umgegangen sind, welchen Haß sie übereinander ausgeschüttet haben? Das alles ist so sehr Vergangenheit, daß junge Menschen die große historische Errungenschaft Europas gar nicht mehr wahrnehmen.

    (Zuruf von der SPD: Das ist richtig!)

    Gerade deshalb müssen wir ihnen sagen, daß Frieden und gute Nachbarschaft nicht selbstverständlich sind,

    (Beifall bei der F.D.P. und der CDU/CSU sowie der Abg. Ingrid Matthäus-Maier [SPD])

    sondern durch die europäische Integration tatkräftig und visionär errungen wurden und daß es vor allem in dieser Welt, auch in Europa, keine Besitzstandgarantien gibt. Wenn wir den Fortschritt in Europa behalten wollen, müssen wir ihn verteidigen und ihn immer wieder erneuern. Wenn wir Stillstand predigen, wählen wir in Wirklichkeit den Rückschritt.

    (Beifall bei der F.D.P. und der CDU/CSU)

    Ich werde nicht müde, immer wieder zu betonen: Haben wir denn wirklich vergessen, daß Aufbau und
    Wohlstand nach 1945 nicht ohne Europa möglich gewesen wären? Haben wir vergessen — es liegt erst kurz zurück —, daß dieses Europa uns die Wiedervereinigung ermöglicht hat,

    (Beifall bei der F.D.P. und der CDU/CSU)

    daß die deutsche Einheit ebenso wie die europäische Integration gerade für junge Menschen die eigentliche Chance ist?

    (Peter Kittelmann [CDU/CSU]: Sehr gut!)

    Sie haben ihr Leben noch vor sich und können deshalb nutzen, was jetzt möglich ist: ein freies, ein ungehindertes Studium überall in der Gemeinschaft. Wer in anderen Ländern Freunde findet, dort leben möchte, kann dort arbeiten, kann sich dort niederlassen. Jeder kann überall in der Union Bürger sein — er ist es seit dem 1. November 1993 bereits. Aber die Menschen wissen einfach zuwenig von diesem Europa, sie wissen zuwenig, welche Vorteile ihnen Europa bringt.
    Der Anteil der Europäischen Union an der Oberfläche der Erde beträgt 1,3 %, an ihrer Bevölkerung 6 %, am Weltsozialprodukt aber 22 %. Kein Mitgliedstaat wäre allein auf sich gestellt imstande, seinen Bürgern einen derartigen Wohlstand zu sichern. Der Europäische Binnenmarkt findet weltweit Nachahmer, jüngstes Beispiel: die nordamerikanische Freihandelszone NAFTA.
    Für uns Europäer kommt es jetzt darauf an, unseren Integrationsvorsprung zu erhalten und auszubauen,

    (Dr. Helmut Haussmann [F.D.P.]: Sehr gut!) deshalb die Wirtschafts- und Währungsunion,


    (Peter Kittelmann [CDU/CSU]: Sehr gut!) deshalb die Öffnung für neue Mitglieder,


    (Beifall bei der F.D.P. und der CDU/CSU)

    deshalb die Entschlossenheit, die Wirtschafts- und Währungsunion zu vollenden.
    Ist den Kritikern eigentlich bewußt, daß sich allein die Umtauschkosten im innergemeinschaftlichen Zahlungsverkehr auf rund 19 Milliarden ECU pro Jahr belaufen? Das sind 4 % der Gewinne der europäischen Unternehmen, die damit für arbeitsplatzschaffende Investitionen verlorengehen. Es ist ein billiges Spiel mit der Angst, zu behaupten, daß wir die stabile D-Mark, den verläßlichsten Garanten unseres Wohlstands, leichtfertig aufs Spiel setzen würden. Die einfache Lektüre des Unionsvertrages oder des Urteils des Bundesverfassungsgerichts macht doch klar: Wir sind auf eine Stabilitätsgemeinschaft verabredet, und zwar vertraglich. Darauf muß hingewiesen werden.

    (Beifall bei der F.D.P. und der CDU/CSU)

    Und wie ist es mit der These, die Arbeitslosigkeit könne national überwunden werden? Natürlich müssen wir — darüber ist heute auch schon genügend gesprochen worden — zunächst unser eigenes Haus in Ordnung bringen, müssen zu neuen Einstellungen finden, die Rolle des Staates überdenken, Planungs-, Genehmigungsverfahren abkürzen, Privatisierung und Deregulierung vorantreiben, die Arbeitskosten senken und insgesamt flexibler werden.
    17136 Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 197. Sitzung. Bonn, Freitag, den 3. Dezember 1993
    Bundesminister Dr. Klaus Kinkel
    Aber wir leben in einer Globalisierung der Wirtschaft. Der gesamte europäische Wirtschaftsraum muß wettberwerbsfähiger werden, technische Neuerungen nicht nur entwickeln, sondern auch in praktische Produktion umsetzen, mehr Wert auf Wissenschaft, Forschung, Bildung legen, und nur im Rahmen der europäischen Integration können wir — da bin ich sehr sicher — unseren legitimen Platz in der Welt auch im 21. Jahrhundert behaupten.

    (Beifall bei der F.D.P. und der CDU/CSU)

    Wer sich abschottet, verliert die Wettbewerbsfähigkeit und damit auch zwangsläufig Arbeitsplätze. Wohlstand verlangt nun einmal offene Märkte, und der Welthandel ist kein Nullsummenspiel, bei dem der eine nur gewinnt, was der andere verliert. Liberalisierung setzt Energie und Erneuerung frei, und das ist das, was wir heute brauchen, und da sind sich die Mitglieder der Europäischen Union Gott sei Dank auch einig.
    Auf dem Außenministerrat in Brüssel ist es gestern sehr deutlich geworden: Trotz mancher Partikularinteressen sind alle Mitgliedstaaten — ich betone ausdrücklich: alle Mitgliedstaaten — an einem erfolgreichen Abschluß der Uruguayrunde interessiert, der größten Liberalisierung des Welthandels in der Geschichte überhaupt.
    Ich bin heute nacht aus Brüssel zurückgekommen. Ohne jetzt hier auf Einzelheiten eingehen zu können: Ich bin zum ersten Mal vorsichtig optimistisch,

    (Zuruf von der F.D.P.: Sehr gut!)

    nach dem letzten Bericht von Sir Leon Brittan zum ersten Mal vorsichtig optimistisch, daß wir es tatsächlich zum 15. Dezember schaffen könnten.

    (Beifall bei der F.D.P. und der CDU/CSU)

    Und da möchte ich dann doch, lieber Herr Lafontaine, darauf hinweisen dürfen: Sollte das klappen, dann allerdings hat deutsche Außenpolitik — an der Spitze der Bundeskanzler, der Wirtschaftsminister, ein paar andere und, wenn Sie erlauben, in aller Unbescheidenheit auch ich — daran einen nicht unerheblichen Anteil.

    (Beifall bei der F.D.P. und der CDU/CSU)

    Ich fand die Bemerkung, die Sie dazu vorher gemacht haben, nicht sehr fair. Wir können im Augenblick über die Einzelheiten nicht sprechen, aber ich sage nochmals: Ich bin seit heute nacht zum ersten Mal vorsichtig optimistisch, und ich glaube, ich habe Grund dazu.
    Ich frage weiter: Haben ausgerechnet wir Deutschen wirklich Grund, europaskeptisch zu sein? Wissen wir denn nicht, wie genau die Welt vor allem uns nach unserer Vergangenheit beobachtet? Glaubt denn wirklich jemand, unser Heil läge erneut in nationalen Sonderwegen? Der angebliche Gegensatz zwischen nationalen Interessen und europäischer Integration ist falsch, und er führt in die Irre. Nur in Europa können wir uns wirklich entfalten. Europa — ich sage es mit Nachdruck — bedroht nicht unsere Identität, es schützt sie.

    (Beifall bei der F.D.P. und der CDU/CSU)

    Und noch etwas: Nur gemeinsam sind wir in der Zukunft sicher. Die Mafia denkt und handelt — ich habe es hier im Bundestag kürzlich schon einmal gesagt — längst europaweit. Wir brauchen eine effiziente und schlagkräftige Bundespolizei, wir brauchen eine Europapolizei, die ihren Namen verdient. Unsere Bürger verstehen nicht, daß zwar unsere Kinder von internationalen Banden in die Drogenabhängigkeit getrieben werden, daß aber die Mittel unserer Polizei nur bis an die jeweiligen nationalen Grenzen reichen, jedenfalls bis jetzt.

    (Zuruf von der F.D.P.: Leider!)

    Wir brauchen die Gemeinsamkeit im Umweltschutz, im Verbraucherschutz und bei der Eindämmung von Zuwanderungsbewegungen und auch bei der Eindämmung von Flüchtlingsströmen. Eine gehobene Freihandelszone wird dazu nicht ausreichen. Die Europäische Union muß ihr politisches Gewicht voll einsetzen und Stabilität in ihr unruhiges Umfeld projizieren — durch Stärkung der Reformen in Mittel- und Osteuropa, durch Unterstützung des Friedensprozesses im Nahen Osten, durch Hilfe für das neue, hoffentlich demokratische Südafrika, durch gemeinsame Wahlbeobachtung in Rußland.
    Die drängendste Aufgabe, meine Damen und Herren, ist die Situation vor einem schrecklichen Winter — das kann man vorhersagen — im früheren Jugoslawien, in Bosnien. Wir haben zu schnell vergessen: Dieses ehemalige Jugoslawien ist Europa. Es ist in erster Linie eine europäische Aufgabe, mit diesem Problem fertigzuwerden. Wir können das nicht in irgendeinen anderen Bereich drängen.

    (Beifall bei der F.D.P. und der CDU/CSU)

    Ich habe deshalb zusammen mit dem französischen Außenminister Juppé, wie Sie wissen, eine Initiative angestoßen, von der wir glauben, daß sie vielleicht ein letzter Lösungsversuch — vor wahrscheinlich schrecklichen Ereignissen sein kann. Es ist uns immerhin gelungen, die Genfer Gespräche wieder anzuwerfen. Wenn ich auf die Ergebnisse blicke, die bisher in diesen Gesprächen erzielt worden sind, dann würde ich vorsichtig zurückhaltend sagen: Es hat sich gelohnt.
    Ich kann Ihnen nur noch einmal sagen: Wenn es uns nicht gelingt, mit dem Dreieransatz — im humanitären Bereich, in der Krajina-Frage und vor allem in der territorialen Frage — zu einem Ergebnis zu kommen, dann wissen jedenfalls die Europäer im Augenblick nicht mehr weiter. Wir müssen das so deutlich sagen.
    Im humanitären Bereich haben wir erreicht — das ist zunächst einmal das wichtigste —, daß die Vereinbarung von Frau Ogata vom 18. November mit den Konfliktparteien in ein weit besseres Ergebnis überführt werden konnte. Wir glauben, sicher zu sein, daß jetzt die humanitären Hilfstransporte durchkommen. Das allein hat, so glaube ich, die Anstrengung gelohnt.
    Ich weiß ganz genau, daß einige Fragen schwierig bleiben: Das trifft auf die Territorialfrage insgesamt zu. Die Moslems beanspruchen als schwächster Teil ein Drittel des Gesamtgebietes, um lebensfähige Gebiete für sich zu haben. Das trifft auch auf die Frage
    Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 197. Sitzung. Bonn, Freitag, den 3. Dezember 1993 17137
    Bundesminister Dr. Klaus Kinkel
    der Öffnung des Flughafens von Tuzla zu, die wir dringend brauchen, um neben Sarajevo einen Ort zu haben, den wir bei den humanitären Hilfslieferungen anfliegen können. Das trifft auf die Frage des Meereszugangs, die für die Moslems, aber natürlich auch für die kroatische Seite von außerordentlicher Bedeutung ist, und noch auf ein paar andere Fragen zu, die von zentraler Bedeutung bleiben werden.
    Die Gespräche laufen. Lassen Sie sich durch das, was im Augenblick nach draußen tönt, nicht zu sehr verwirren! Wenn man auf das blickt, was sich dahinter abspielt, ist mindestens ein kleiner Hoffnungsschimmer berechtigt. Dieser Hoffnungsschimmer war den Ansatz wert. Auf den Konferenzen in den letzten Tagen — am Montag haben wir in Genf die Jugoslawien-Konferenz abgehalten; dann war in Luxemburg der Ministerrat der WEU zusammen; am Tag darauf war der KSZE-Rat in Rom; der NATO-Rat in Brüssel tagte gestern; heute kommt der NATO-Kooperationsrat zusammen — haben uns alle unterstützt, auch die Amerikaner, und zwar massiv. Denn auch sie haben auf die Frage, ob sie etwas Besseres, ob sie einen anderen Ansatz wissen, keine positive Antwort geben können. Das ist für meine Begriffe das Entscheidende.

    (Beifall bei der F.D.P. und der CDU/CSU)

    Wir wissen, daß die Amerikaner mit der Frage der Sanktionsaufhebung und mit der eventuellen Ausübung von Druck auf die moslemische Seite Probleme hat. Wir wollen die Sanktionen nicht aufheben, sondern nur suspendieren, und zwar im Gegenzug zu vorherigen Schritten der serbischen Seite im territorialen Bereich. Auch wir wollen keinen Druck ausüben, jedenfalls keinen unangemessenen. Das haben wir uns fest vorgenommen.
    Meine Damen und Herren, nach dem Ende des Ost-West-Konflikts hat die zweite Halbzeit der europäischen Einigung begonnen. Bis 1995 sollen vier EFTA-Staaten, nämlich Schweden, Norwegen, Finnland und Österreich, zur Europäischen Union hinzukommen. Für uns Deutsche besonders wichtig ist die Heranführung der Umbruchstaaten Osteuropas an die Europäische Union wie auch an die NATO. Das ist eines unserer Hauptprobleme in nächster Zeit. Das Drängen der mittel- und osteuropäischen Staaten ist sehr, sehr stark geworden. Das betrifft das Drängen auf Schritte in oder an die Europäische Gemeinschaft heran und vor allem das Drängen im Bereich der Sicherheit.
    Es gibt in diesen Ländern eine unwahrscheinliche Unruhe und ein berechtigtes Gefühl, daß man sie in einer schwierigen Situation im Stich läßt. Ich kann nur immer wieder sagen und habe das auch auf den Konferenzen, die ich vorhin genannt habe, gegenüber allen unseren Freunden und Partnern massiv zum Ausdruck gebracht: Es kann nicht richtig sein, daß wir diese Lander über Jahrzehnte aufgefordert haben, in unsere freiheitliche Gesellschaft zu kommen, und sie jetzt im Stich lassen.

    (Beifall bei der F.D.P. und der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD, des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und des Abg. Dr. Rudolf Karl Krause [Bonese] [fraktionslos])

    Meine Damen und Herren, wenn man bei allem, was im Leben abzuwägen ist, eine so positive Bilanz wie bei Europa ziehen kann, dann müßten wir eigentlich mit wirklicher Zuversicht in die Zukunft blicken. Wir haben diesen Erfolg vorzuweisen, weil wir unseren Weg nicht mit Scheuklappen gegangen sind, sondern Integration als einen kreativen und dynamischen Prozeß begriffen haben — für Kritik offen — und aus Fehlern gelernt haben. Nur das, was auf nationaler Ebene nicht vernünftig geregelt werden kann, muß auf Unionsebene gemeinsam mit unseren Partnern angegangen werden.
    Übrigens haben wir als Deutsche das Subsidiaritätsprinzip hineingebracht. Das wird viel zuwenig betont, viel zuwenig gesagt und viel zu schnell vergessen: Wir haben das Subsidiaritätsprinzip hineingebracht.

    (Beifall bei der F.D.P. und der CDU/CSU)

    Warum also wider besseres Wissen unseren Bürgern angst machen? Nein, das wollen wir nicht. Die Nationalstaaten und ihre Parlamente bleiben nach wie vor Herren der Verträge. So hat es auch das Bundesverfassungsgericht richtigerweise gesagt.
    Die Bundesregierung nimmt die Verpflichtungen, die ihr aus dem Gesetz über die Zusammenarbeit von Bundesregierung und Deutschem Bundestag in Angelegenheiten der Europäischen Union erwachsen, überaus ernst, und sie wird alles daran setzen, daß der Bundestag und der künftige Unionsausschuß ihre Mitwirkungsrechte effektiv wahrnehmen können.
    Auch dafür, daß das Europäische Parlament eine umfassende Kontrolle und Mitentscheidung auf europäischer Ebene erlangt, werden wir weiter entschieden eintreten.

    (Beifall bei der F.D.P.)

    Ich möchte zum Schluß, weil es so üblich geworden ist, skeptisch zu sein und alles kaputtzureden, allen Skeptikern zurufen: Zu Europa gibt es keine Alternative.

    (Beifall bei der F.D.P. und der CDU/CSU)



Rede von Dieter-Julius Cronenberg
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Die Abgeordnete Heidi Wieczorek-Zeul hat nunmehr das Wort.

(Ulrich Irmer [F.D.P.]: Das muß eine ganz kleine Fraktion sein, wenn die erst nach zweieinhalb Stunden zu Wort kommt! — Gegenrufe von der SPD)


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Heidemarie Wieczorek-Zeul


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Die Debatte heute morgen schmerzt Sie, Herr Irmer.
    Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich denke, eine solche Debatte hat auch den Sinn, auf Diskussionsbeiträge und Argumente von Vorrednern einzugehen. Ich will an das anschließen, was hier zur Frage GATT gesagt worden ist. Wir hoffen alle, daß die GATT-Runde wirklich abgeschlossen werden kann.
    Ich darf aber auch — und das haben wir in unserem Antrag heute mit vorgelegt — darauf hinweisen, daß
    17138 Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 197. Sitzung. Bonn, Freitag, den 3. Dezember 1993
    Heidemarie WIeczorek-Zeul
    wir als SPD-Fraktion der Meinung sind, daß die nächste Runde von Handelsabkommen und -absprachen zum GATT so laufen muß, daß demnächst auch andere Kriterien als nur die des freien Handels einbezogen werden, daß z. B. soziale und ökologische Standards mit einbezogen werden, damit es in diesen Fragen kein Dumping auf der Basis z. B. von Kinderarbeit oder schrecklichen Umwelt- und Arbeitsbedingungen in Ländern der Dritten Welt oder anderswo gibt.

    (Beifall bei der SPD)

    Zum zweiten. Diese Diskussion heute morgen war auch deshalb notwendig, weil wir über die Fragen der Beschäftigungspolitik und der Arbeit diskutiert haben. Denn was die Menschen interessiert, ist: Nutzt ihnen die Europäische Gemeinschaft? Herr Außenminister Kinkel, natürlich hätten wir vieles von dem, was Sie gesagt haben, unterschreiben können. Aber die Leute interessieren nicht die allgemeinen Sprüche zu Europa, sondern es interessiert sie, ob der EG-Gipfel jetzt das beschließt, was ursprünglich die EG-Kommission zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit vorgelegt hat.

    (Beifall bei der SPD — Zurufe von der CDU/ CSU)

    Da sind wir an dem Punkt, an dem heute die Doppelstrategie, die die Bundesregierung in diesen Fragen praktiziert, auch einmal vor der Bevölkerung deutlich gemacht worden ist. Und das muß man noch einmal darstellen. Herr Schäuble hat davon ja geredet, ohne den Hintergrund und den Ablauf überhaupt mit anzusprechen.
    Das lief so: Im Juni hat der Gipfel der EG-Regierungschefs den Auftrag gegeben, zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit Vorschläge auf EG-Ebene zu machen. Jacques Delors hat dazu Vorschläge entwikkelt, die Oskar Lafontaine hier dargestellt und unterstützt hat, die kreativ und neu sind und die sich jedenfalls mit dem Problem der Massenarbeitslosigkeit nicht abfinden. Es hat ein Vorpapier der EG-Kommission gegeben, das all diese Punkte beinhaltet. Es hat dann — oh heiliges Wunder — eine Sitzung der EG-Wirtschafts- und Finanzminister gegeben. Dann haben sich die Herren darübergebeugt und haben festgestellt, daß hier einmal nicht ihre alten, konservativen, verstaubten und verfehlten Rezepte aus ihrer eigenen Politik vorgelegen haben, und sie haben dann versucht, so viel Wasser wie möglich in die Vorschläge der EG-Kommission zu gießen.

    (Dr. Helmut Haussmann [F.D.P.]: Sie sind doch sonst nicht kommissionsfreundlich!)

    Wir erwarten von den EG-Regierungschefs, daß sie nicht das, was sie sowieso an verfehlter eigener Wirtschafts- und Finanzpolitik mit Lohnsenkungen und Lohnabbau und vor allen Dingen Sozialabbau zu Hause praktizieren, jetzt noch auf die europäische Ebene transportieren,

    (Beifall bei der SPD)

    sondern daß sie dazu beitragen, daß dort Vorschläge geschaffen werden, wie Europa aus der Misere herauskommt. Sonst können Sie nämlich tausende solcher Reden halten, Herr Kinkel, die Verdrossenheit
    über Europa wird zunehmen, weil die Leute das Gefühl haben, es bewegt sich nichts. Aber die Verdrossenheit darf eigentlich nicht Europa, Jacques Delors und der EG-Kommission gelten, sondern sie muß der Mehrzahl der konservativen Regierungen einschließlich der Bundesregierung gelten, die immer noch nichts gelernt haben, die auf der EG-Ebene immer noch versuchen, konstruktive Vorschläge zu verhindern.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Matthäus-Maier die fünfte!)