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    Plenarprotokoll 12/67 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 67. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 12. Dezember 1991 Inhalt: Glückwünsche zum Geburtstag des Abgeordneten Dr. Alfred Dregger 6571 A Erweiterung und Abwicklung der Tagesordnung 5671B, 5746 A Tagesordnungspunkt 3: Wahl der vom Bundestag zu entsendenden Mitglieder der Gemeinsamen Verfassungskommission (Drucksachen 12/1764, 12/1777, 12/1791, 12/1807, 12/1810) 5672 A Tagesordnungspunkt 4: Überweisungen im vereinfachten Verfahren a) Erste Beratung des von den Abgeordneten Horst Eylmann, Detlef Kleinert (Hannover), Dieter Wiefelspütz und weiteren Abgeordneten aller Fraktionen eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Regelung des Rechts der Untersuchungsausschüsse des Deutschen Bundestages (Untersuchungsausschußgesetz) (Drucksache 12/418) b) Erste Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Regelung des Rechts der parlamentarischen Untersuchungsausschüsse (Untersuchungsausschußgesetz) (Drucksache 12/ 1436) c) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Sechsten Gesetzes zur Änderung der Pfändungsfreigrenzen (Drucksache 12/1754) d) Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr. Eckhart Pick, Dr. Herta Däubler-Gmelin, Hermann Bachmaier, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Erhöhung und periodische Anpassung der Pfändungsfreigrenzen für Arbeitseinkommen und der Prozeßkostenhilfe-Freibeträge (Drucksache 12/883) 5672 B in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU, SPD und FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über Entschädigungsrenten für Opfer des Nationalsozialismus im Beitrittsgebiet (Entschädigungsrentengesetz) (Drucksache 12/1790) 5672 C in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 3: Erste Beratung des von den Abgeordneten Ferdi Tillmann, Dirk Fischer (Hamburg), Heinz-Günter Bargfrede, weiteren Abgeordneten und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Ekkehard Gries, Horst Friedrich, Roland Kohn, weiteren Abgeordneten und der Fraktion der FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Grundgesetzes (Drucksache 12/1800) 5672 D in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 4: Erste Beratung des von den Abgeordneten Ferdi Tillmann, Dirk Fischer (Hamburg), Heinz-Günter Bargfrede, weiteren Abgeordneten und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten II Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 67. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 12. Dezember 1991 Ekkehard Gries, Horst Friedrich, Roland Kohn, weiteren Abgeordneten und der Fraktion der FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Luftverkehrsgesetzes (Drucksache 12/1801) 5672 D Tagesordnungspunkt 5: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Frauen und Jugend zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht über Bestrebungen und Leistungen der Jugendhilfe — Achter Jugendbericht — Stellungnahme der Bundesregierung zum Achten Jugendbericht (Drucksachen 11/6576, 12/671 [neu]) Dr. Angela Dorothea Merkel, Bundesministerin BMFJ 5673 B Erika Simm SPD 5675 C Dr. Margret Funke-Schmitt-Rink FDP . 5677B Petra Bläss PDS/Linke Liste 5679 D Konrad Weiß (Berlin) Bündnis 90/GRÜNE 5682 A Claudia Nolte CDU/CSU 5633 D Iris Gleicke SPD 5685 C Stefan Schwarz CDU/CSU 5686 B, 5693 A, 5696 B, 5702 A, 5704 C Heinz Werner Hübner FDP 5687 B Wilhelm Schmidt (Salzgitter) SPD 5688 C Eckart Kuhlwein SPD 5688 D Ronald Pofalla CDU/CSU 5689 D Gerd Andres SPD 5690 D Christoph Matschie SPD 5691 C, 5705 D Dr. Edith Niehuis SPD 5692 C Cornelia Yzer CDU/CSU 5694 D Eckart Kuhlwein SPD 5695 D Ronald Pofalla CDU/CSU 5697 A Ralf Walter (Cochem) SPD 5697 B Kersten Wetzel CDU/CSU 5698 C Iris Gleicke SPD 5699 A Dr. Konrad Elmer SPD 5701 A Dr. Uwe Küster SPD 5702 B Jürgen Augustinowitz CDU/CSU 5703 A Christoph Matschie SPD 5703 D Josef Hollerith CDU/CSU 5705 C Tagesordnungspunkt 6: Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu dem Antrag des Bundesministers der Finanzen Entlastung der Bundesregierung für das Haushaltsjahr 1988 — Vorlage der Haushaltsrechnung und Vermögensrechnung des Bundes (Jahresrechnung 1988) — zu der Unterrichtung durch den Bundesrechnungshof Bemerkungen des Bundesrechnungshofes 1990 zur Haushalts- und Wirtschaftsführung (einschließlich der Feststellungen zur Jahresrechnung des Bundes 1988) (Drucksachen 12/210 Nrn. 85 und 91, 12/1286) Dr. Konstanze Wegner SPD 5707 D Wilfried Bohlsen CDU/CSU 5709 D Ina Albowitz FDP 5711 A Karl Deres CDU/CSU 5712 C Tagesordnungspunkt 8: a) Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung Energiepolitisches Gesamtkonzept der Bundesregierung (Drucksache 12/1799) b) Erste Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Energiegesetzes (Drucksache 12/1490) c) Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr. Klaus-Dieter Feige, Werner Schulz (Berlin) und der Gruppe BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Stromeinspeisungsgesetzes (Drucksache 12/1305) d) Beratung des Antrags der Abgeordneten Jutta Braband, Bernd Henn und der Gruppe der PDS/Linke Liste: Rekommunalisierung und Demokratisierung der Energiewirtschaft sowie Novellierung des Energierechts: Grundvoraussetzung eines energiewirtschaftlichen Gesamtkonzeptes für die Bundesrepublik Deutschland (Drucksache 12/1294) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 5: Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr. Klaus-Dieter Feige, Werner Schulz (Berlin) und der Gruppe BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Energiewende — Grundstein für eine dauerhafte Entwicklung (Drucksache 12/1794) Harald B. Schäfer (Offenburg) SPD 5714 A Heinrich Seesing CDU/CSU 5716 D Dr.-Ing. Karl-Hans Laermann FDP 5718 B Harald B. Schäfer (Offenburg) SPD 5719 A, B Dr. Klaus-Dieter Feige Bündnis 90/GRÜNE 5720 D Dr. Ulrich Briefs PDS/Linke Liste 5723 C Jürgen W. Möllemann, Bundesminister BMWi 5725 A Volker Jung (Düsseldorf) SPD 5727 D Dr. Klaus W. Lippold (Offenbach) CDU/ CSU 5730 A Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 67. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 12. Dezember 1991 III Dr. Klaus-Dieter Feige Bündnis 90/ GRÜNE 5731 A Paul K. Friedhoff FDP 5732 B Jutta Braband PDS/Linke Liste 5733 B Holger Bartsch SPD 5734 B Dr. Peter Ramsauer CDU/CSU 5736 B Dr. Klaus Töpfer, Bundesminister BMU . 5737 D Dr. Fritz Gautier SPD 5739 B Jürgen W. Möllemann FDP 5740 D, 5741 D Erich G. Fritz CDU/CSU 5743 A Dr. Peter Paziorek CDU/CSU 5744 D Zusatztagesordnungspunkt 6: Beratung des Antrags der Fraktion der SPD: Verlängerung des Altersübergangsgeldes (Drucksache 12/1720) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 7: Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr. Klaus-Dieter Feige, Christina Schenk, Werner Schulz (Berlin) und der Gruppe BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Verlängerung der Sozialzuschlagsregelung bei Erwerbslosigkeit und Einführung einer Mindestsicherung (Drucksache 12/1792) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt: Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU und FDP: Verbesserung der Regelung für das Altersübergangsgeld (Drucksache 12/1823) Renate Jäger SPD 5746 B Karl-Josef Laumann CDU/CSU 5747 D Dr. Fritz Schumann (Kroppenstedt) PDS/ Linke Liste 5748 D Dr. Gisela Babel FDP 5749 B Werner Schulz (Berlin) Bündnis 90/GRÜNE 5750 A Dr. Norbert Blüm, Bundesminister BMA 5750 C Ottmar Schreiner SPD 5751 A Tagesordnungspunkt 7: Beratungen ohne Aussprache Zweite und dritte Beratung des vom) den Fraktionen der CDU/CSU, SPD und der FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Landwirtschaftsanpassungsgesetzes (Drucksachen 12/1709, 12/1796) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu dem Antrag der Gruppe BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Änderung des Landwirtschaftsanpassungsgesetzes (Drucksachen 12/1651, 12/1796) c) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 23 02 Titel 836 02 (Internationale Entwicklungsorganisation — IDA) (Drucksachen 12/1293, 12/1726) d) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu der Verordnung der Bundesregierung: Aufhebbare Sechsundsiebzigste Verordnung zur Änderung der Ausfuhrliste — Anlage AL zur Außenwirtschaftsverordnung (Drucksachen 12/1147, 12/1742) 5752 A in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 8: Beratung der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses Sammelübersicht 41 zu Petitionen (Drucksache 12/1804) 5752 B in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 9: Beratung der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses Sammelübersicht 42 zu Petitionen (Drucksache 12/1805) 5752 B in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 10: Beratung der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses Sammelübersicht 43 zu Petitionen (Drucksache 12/1806) 5752 C Tagesordnungspunkt 9: Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Wolfgang Roth, Dr. Norbert Wieczorek, Dr. Ingomar Hauchler, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: GATT-Welthandelssystem: Freier Welthandel zur Sicherung der Leistungskraft der deutschen Wirtschaft, Integration Osteuropas in die Weltwirtschaft und Überwindung des Nord-Süd-Konfliktes (Drucksachen 12/1330, 12/1745) Dr. Norbert Wieczorek SPD 5753 A Peter Kittelmann CDU/CSU 5755 B Brigitte Adler SPD 5756 C Dr. Otto Graf Lambsdorff FDP 5758 A Dr. Ingomar Hauchler SPD 5759 A Dr. Erich Riedl, Parl. Staatssekretär BMWi 5760 C Dr. Uwe Jens SPD 5762 C Egon Susset SPD 5763 D Dr. Fritz Schumann (Kroppenstedt) PDS/ Linke Liste 5765 A IV Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 67. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 12. Dezember 1991 Dr. Hermann Schwörer CDU/CSU 5766 C Friedhelm Ost CDU/CSU 5767 C Georg Gallus, Parl. Staatssekretär BML 5768 B Tagesordnungspunkt 10: a) Zweite und dritte Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur dauerhaften sozialen Verbesserung der Wohnungssituation im Land Berlin (Drucksachen 12/1459, 12/1770) b) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau zu dem Antrag der Abgeordneten Achim Großmann, Norbert Formanski, Iris Gleicke, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Mietpreisbindung Berlin (Drucksachen 12/1276, 12/1770) Dr. Christine Lucyga SPD 5769 D Dr. Walter Hitschler FDP 5770 D, 5777 A, 5779 B Dr. Ilja Seifert PDS/Linke Liste 5771 A, 5775 B Hans Raidel CDU/CSU 5772 B Franz Müntefering SPD 5773 B Dr. Ilja Seifert PDS/Linke Liste 5774 A Dr. Walter Hitschler FDP 5774 D Christina Schenk Bündnis 90/GRÜNE 5776 B Dr. Wolfgang Freiherr von Stetten CDU/ CSU 5777 C Gerd Wartenberg (Berlin) SPD 5778 D Joachim Günther, Parl. Staatssekretär BMBau 5780 D Vizepräsident Dieter-Julius Cronenberg 5781 D Tagesordnungspunkt 11: Beratung des Antrags der Abgeordneten Gerd Wartenberg (Berlin), Angelika Barbe, Hans Gottfried Bernrath, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Bekämpfung der „Regierungs- und Vereinigungskriminalität" (Drucksache 12/ 1306) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 11: Beratung des Antrags der Abgeordneten Reiner Krziskewitz, Udo Haschke (Jena), Josef Hollerith, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Gerhart Rudolf Baum, Dr. Burkhard Hirsch, Detlef Kleinert (Hannover), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Bekämpfung der „Regierungs- und Vereinigungskriminalität" (Drucksache 12/1811) Gerd Wartenberg (Berlin) SPD 5782 B Dr. Jürgen Rüttgers CDU/CSU 5783 B Johannes Gerster (Mainz) CDU/CSU 5784 B Günter Graf SPD 5786A, 5791A, C Dr. Uwe-Jens Heuer PDS/Linke Liste 5786 C Wolfgang Lüder FDP 5787 C Dr. Wolfgang Ullmann Bündnis 90/GRÜNE 5788 D Günter Graf SPD 5789 B Eduard Lintner, Parl. Staatssekretär BMI 5790 C Johannes Gerster (Mainz) CDU/CSU . 5792 A Tagesordnungspunkt 12: Beratung des Antrags der Abgeordneten Ulla Jelpke und der Gruppe der PDS/ Linke Liste: Sofortige Auflösung des „Koordinierungsausschuß Wehrmaterial fremder Staaten" des Bundesnachrichtendienstes und der Bundeswehr (Drucksache 12/1505) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 12: Beratung des Antrags der Abgeordneten Gernot Erler, Dr. Andreas von Bülow, Dr. Ulrich Böhme (Unna), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Parlamentarische Kontrolle der Auflösung der NVA (Drucksache 12/1798) 5792 D Nächste Sitzung 5793 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten 5795* A Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Wolfgang Lüder (FDP) und Dr. Jürgen Starnick (FDP) zur Abstimmung über den Gesetzentwurf zur Änderung des Gesetzes zur dauerhaften sozialen Verbesserung der Wohnungssituation im Land Berlin und zu dem Antrag betr. Mietpreisbindung Berlin [Tagesordnungspunkt 10a) und b)] 5795* C Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 67. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 12. Dezember 1991 5671 67. Sitzung Bonn, den 12. Dezember 1991 Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordneter) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ackermann, Else CDU/CSU 12. 12. 91 Antretter, Robert SPD 12. 12. 91 * Böhm (Melsungen), Wilfried CDU/CSU 12. 12. 91* Dr. Brecht, Eberhard SPD 12. 12. 91 Bühler (Bruchsal), Klaus CDU/CSU 12. 12. 91 * Doppmeier, Hubert CDU/CSU 12. 12. 91 Dr. Feldmann, Olaf FDP 12. 12. 91 * Gattermann, Hans H. FDP 12. 12. 91 Dr. Glotz, Peter SPD 12. 12. 91 Dr. Götzer, Wolfgang CDU/CSU 12. 12. 91 * * Gröbl, Wolfgang CDU/CSU 12. 12. 91 Großmann, Achim SPD 12. 12. 91 Dr. Haussmann, Helmut FDP 12. 12. 91 Heyenn, Günther SPD 12. 12. 91 Dr. Holtz, Uwe SPD 12. 12. 91 * Homburger, Birgit FDP 12. 12. 91 Hüppe, Hubert CDU/CSU 12. 12. 91 Ibrügger, Lothar SPD 12. 12. 91 * * Kiechle, Ignaz CDU/CSU 12. 12. 91 Kittelmann, Peter CDU/CSU 12. 12. 91 * Klinkert, Ulrich CDU/CSU 12. 12. 91 Koschyk, Hartmut CDU/CSU 12. 12. 91 Kretkowski, Volkmar SPD 12. 12. 91 Niggemeier, Horst SPD 12. 12. 91 Oostergetelo, Jan SPD 12. 12. 91 Ostertag, Adolf SPD 12. 12. 91 Pfuhl, Albert SPD 12. 12. 91 * Poß, Joachim SPD 12. 12. 91 Rempe, Walter SPD 12. 12. 91 Reschke, Otto SPD 12. 12. 91 Rixe, Günter SPD 12. 12. 91 Scheffler, Siegfried Willy SPD 12. 12. 91 Schröter, Karl-Heinz SPD 12. 12. 91 Schuster, Hans Paul Hermann FDP 12. 12. 91 Anlagen zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Stoltenberg, Gerhard CDU/CSU 12. 12. 91 Dr. von Teichman, Cornelie FDP 12. 12. 91 * Türk, Jürgen FDP 12. 12. 91 Dr. Vondran, Ruprecht CDU/CSU 12. 12. 91 Welt, Jochen SPD 12. 12. 91 Wiechatzek, Gabriele CDU/CSU 12. 12. 91 Wiefelspütz, Dieter SPD 12. 12. 91 * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates * * für die Teilnahme an Sitzungen der Nordatlantischen Versammlung Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Wolfgang Lüder (FDP) und Dr. Jürgen Starnick (FDP) zur Abstimmung über den Gesetzentwurf zur Änderung des Gesetzes zur dauerhaften sozialen Verbesserung der Wohnungssituation im Land Berlin und zu dem Antrag betr. Mietpreisbindung Berlin [Tagesordnungspunkt 10a) und 10b)] Wir werden uns bei der Abstimmung über die Änderung des Gesetzes zur dauerhaften sozialen Verbesserung der Wohnungssituation im Land Berlin und die dazu ergangene Beschlußempfehlung des Ausschusses der Stimme enthalten. Wir wollen dem Gesetzentwurf nicht zustimmen, weil er nur für ein Bundesland und hier nur für einen Teil des Mietrechts soziale Abfederung versucht. Wir erwarten, daß die vom Bundesjustizminister Dr. Kinkel angekündigte, alle Ballungsgebiete umfassende Initiative für eine soziale Absicherung des Mietrechts von Bundesregierung und Bundestag zügig vorangetrieben wird. Da diese alle Ballungsgebiete umfassende Regelung aber noch aussteht, wollen wir heute kein definitives Nein zu dem hier vorliegenden Versuch einer sozialen Abfederung sagen. Wir enthalten uns deswegen der Stimme.
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    Rede von Kersten Wetzel


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Das nehme ich gern zur Kenntnis. Aber Sie wissen sicher so gut wie ich, wie schwer es Jugendliche hatten, die sich diesem System nicht angepaßt haben, einen Studienplatz ihrer Wahl zu bekommen. Ich denke gerade an solche Fachrichtungen wie Medizin und Jura.

    (Dr. Uwe Küster [SPD]: Ist das jetzt wesentlich einfacher?)

    Das war doch nur für die exzellente junge Garde vorgesehen. Das müßten Sie genausogut wissen wie ich.

    (Dr. Uwe Küster [SPD]: Ist das alles jetzt einfacher geworden? Keine Pauschalurteile! — Weitere Zurufe von der SPD)

    Zweifellos, meine Damen und Herren, konnten 40 Jahre kommunistischer Diktatur und Demagogie an den jungen Leuten in der ehemaligen DDR nicht spurlos vorübergehen. Sicher haben sich von der großen Mehrheit der FDJ-Mitglieder — immerhin waren mit 95 bis 98 % nahezu alle Schüler und Lehrlinge organisiert — nur wenige bewußt als Kampfreserve der kommunistischen Partei betrachtet. Doch die Jugend als Zukunftsträger eines jeden Staates ist in der DDR mit einer ausgeklügelten Strategie und Taktik verführt und auch mißbraucht worden.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Endlich einmal die Wahrheit!)

    Nicht ohne Grund war die Jugend- und Bildungspolitik in der DDR eine der wichtigsten Machtsäulen der SED-Diktatur und deshalb fest in ihrer Kontrolle. Das galt übrigens auch für die Medien in der DDR, zu denen ich auch „DT 64" zählen muß.
    Sicher hat sich auch in der Medienlandschaft einiges geändert. Positionen sind ausgewechselt worden. Frühere Chefredakteure von Bezirkszeitungen und Zentralorganen sind heute keine Chefredakteure mehr, sondern stellvertretende Chefredakteure und
    Redakteure. Dafür sind die früheren stellvertretenden Chefredakteure jetzt die Chefredakteure.

    (Dr. Uwe Küster [SPD]: Oha! Was ist denn das? Das kenne ich auch anders: Die früheren Chefredakteure sind die neuen! — Stefan Schwarz [CDU/CSU]: Das ist noch schlimmer!)

    Man muß sich die Situation im damaligen Bildungswesen vergegenwärtigen. Es gab fast keinen einzigen Direktor einer Schule und keinen Kreisschulrat, die nicht Mitglieder der SED waren. Selbst Leiter staatlicher Kindergärten mußten SED-Mitglieder sein; denn alles, was bildungsfähig war, mußte unter der Kontrolle der SED stehen.

    (Dr. Uwe Küster [SPD]: Oder Mitglied einer Blockpartei sein!)

    Deshalb gab es nur ganz vereinzelt kirchliche Kindergärten, und die nur als Aushängeschilder ,,sozialistischer Demokratie".

    (Iris Gleicke [SPD]: Sie sagen Wahrheiten, die gar keine sind! — Dr. Uwe Küster [SPD]: Nicht beschönigen!)

    — Es tut mir leid, lieber Kollege; ich kenne kein Mitglied einer ehemaligen Blockpartei, der Schulleiter oder Kindergartenleiter war. Wenn Sie mir da behilflich sein könnten, wäre ich Ihnen dankbar, weil das zur Vergangenheitsbewältigung für unsere Partei wichtig ist. Das gilt übrigens auch für Ihre Partei. Ich erinnere an das Jahr 1946.

    (Lachen bei der SPD — Dr. Wolfgang Weng [Gerlingen] [FDP]: Die SPD kann nicht helfen! Die hat nur ins Blaue hinein gestänkert! — Dr. Uwe Küster [SPD]: Also bitte! Sehen Sie in Ihre eigenen Reihen!)

    Immer wieder stellen wir fest, daß sich viele Jugendliche der neuen Bundesländer nur schwer in dem völlig anderen System unseres Rechtsstaats Bundesrepublik wiederfinden. Die Bevormundung durch den Sozialismus ist wie ein Kartenhaus zerfallen, und die sich plötzlich auftuende Freiheit wird oft als Leere empfunden.
    Die Jugendlichen der DDR, die gelernt hatten, mit zwei Gesichtern zu leben, und die ihre kleinen, bescheidenen Freiräume in den wenigen Nischen der totalitären Gesellschaft gesucht hatten, beispielsweise in der Evangelischen Kirche und der kirchlichen Jugendarbeit

    (Stefan Schwarz [CDU/CSU]: Da war er sehr stark engagiert!)

    — ja; aus der auch ich stamme — , suchen jetzt ihre Identität; sie wollen sich profilieren. Das ist natürlich.
    Doch in den neuen Bundesländern müssen wir erst mühsam die breite Jugendarbeit aufbauen. Es fehlt uns ein abgestimmtes Netzwerk von Jugend- und Jugendsozialarbeit, wie es sich in vier Jahrzehnten Bundesrepublik in einem freiheitlich-rechtsstaatlichen System entwickeln konnte, sich bewährt hat und weiterentwickelt hat. So etwas gab es in dieser Form und auf die wirklichen Bedürfnisse von Jugendlichen ausgerichtet in der DDR nicht. Jugendarbeit dient dort
    5700 Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 67. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 12. Dezember 1991
    Kersten Wetzel
    ganz einfach der Gleichschaltung von Machtinteressen der SED; sie war Propaganda und sonst nichts.
    Viel haben vor allem der Bund, aber auch die neuen Bundesländer beim Aufbau einer wirklich neuen Jugendverbands-, Jugendhilfe- und Jugendsozialarbeit schon geleistet. An dieser Stelle möchte ich als Jugendlicher aus den neuen Bundesländern unserer Bundesministerin für Frauen und Jugend danken,

    (Iris Gleicke [SPD]: Um Gottes willen! Nicht noch einmal!)

    die engagiert auch die Interessen der Jugendlichen in den neuen Bundesländern vertritt.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Zuruf von der SPD: Peinlich, peinlich!)

    Konkrete Hilfe vor Ort

    (Iris Gleicke [SPD]: Auch die Wahlhilfe?)

    für sozial Schwache und für Arbeitslose ohne Polemik und ohne Debatte ist jetzt besonders gefragt. Gerade sie brauchen jetzt unsere Unterstützung. Es gibt bereits viele gute Projekte, die unbürokratisch schneller verarbeitet werden sollten. Hierzu appelliere ich besonders an die freien Träger aus den alten Bundesländern.
    Unsere Projekte müssen konkret auf die Situation der Jugendlichen im Osten zugeschnitten sein, damit sie angenommen werden und nicht verpuffen.
    Ich selber konnte diese Erfahrung bei der Begleitung eines Modellprojekts in meinem Wahlkreis machen. Vor etwa einem Jahr standen wir mit einer Handvoll arbeitsloser und schwer vermittelbarer Jugendlicher da, die im DDR-Wirtschaftssystem oft nur als Hilfsarbeiter mitgeschleift und dann von den alten Seilschaften in den Betrieben als erste entlassen wurden. Es ging um eine der größten Schweinereien der SED-Regierung.

    (Zuruf von der SPD: Mit Unterstützung der CDU!)

    Damit meine ich den Stall, in dem 190 000 Schweine standen, nämlich die große Schweineanlage in Neustadt/Orla in Thüringen, wo nicht nur vierbeinige Schweine dick und fett wurden, sondern auch riesige Waldflächen durch Gülle und Ammoniak vernichtet wurden. Mit rund 30 Jugendlichen haben wir dort vor etwa einem Jahr begonnen, die Umwelt zu sanieren und damit diesen jungen Leuten eine sinnvolle Beschäftigung zu geben. Heute sind dort 150 Jugendliche beschäftigt.
    Gleichzeitig kümmert sich ein christlicher Träger um die Persönlichkeitsentwicklung und Weiterbildung.
    Jugendliche, die früher nur Kisten schleppen durften, lernen heute, am Computer zu arbeiten. Durch dankenswerte Unterstützung der Bundesregierung, besonders des Ministers Dr. Blüm, ist es uns bis heute gelungen, weitere 30 solcher ABM-Projekte mit mehreren tausend Jugendlichen in den neuen Bundesländern aufzubauen.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Das, liebe Kolleginnen und Kollegen, ist konkrete Politik für die Menschen, für die Jugendlichen in den neuen Bundesländern, das ist Regierungspolitik.
    Aber mit materieller und finanzieller Hilfe allein läßt sich eine alte kommunistisch-totalitäre Jugendarbeit nicht durch eine neue, freie, demokratische und rechtsstaatliche ersetzen. Wichtig ist vielmehr auch, die alten SED-Demagogen und ihre Helfershelfer durch wirkliche Demokraten und Pädagogen zu ersetzen.

    (Zurufe von der SPD)

    Dabei geht es mir nicht um die kleinen Mitläufer, die selbst keine persönliche Schuld auf sich geladen haben, oder um die paar wenigen, die ehrlich daran geglaubt haben. Vielmehr sollte es uns allen — und da bitte ich alle demokratischen Parteien, die in diesem Hause sitzen — darum gehen, die wirklich Verantwortlichen zu verurteilen,

    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU — Zurufe von der SPD)

    diejenigen, die das SED-Unrechtssystem zu verantworten haben und die wirklich Schuldigen an dieser Situation der Jugendlichen in den neuen Bundesländern sind, nämlich die alten SED- und FDJ-Funktionäre,

    (Zuruf von der SPD: Und Ihre Blockflöten!)

    die heute behaupten, daß sie schon immer dagegen waren, daß sie dafür waren, die heute noch in den Verwaltungen, Jugendeinrichtungen und Jugendämtern, ja, selbst in Abteilungen und Außenstellen von Ministerien sitzen.

    (Horst Jungmann [Wittmoldt] [SPD]: So 'ne Schweinerei! — Zuruf von der SPD: Wo ist das? In Sachsen oder in Thüringen?)

    Sicherlich sind die meisten von den alten Funktionären — da werden Sie mir auch recht geben — heute parteilos. Spätestens seit dem 19. März 1990 haben sie erkannt, daß sie nicht mehr Mitglied der SED sein können.


Rede von Hans Klein
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)
Herr Kollege Wetzel, Ihre Redezeit ist abgelaufen.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Kersten Wetzel


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Hier, liebe Kolleginnen und Kollegen, müssen wir wirklich noch einiges tun, damit die jungen Menschen in den neuen Bundesländern wieder Vertrauen zu den demokratischen Parteien und zu den Regierungen bekommen.
    Danke schön.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)