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    Plenarprotokoll 11/181 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 181. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 6. Dezember 1989 Inhalt: Glückwünsche zum Geburtstag des Abg. Pfuhl 13926 A Erweiterung der Tagesordnung 13926 A Tagesordnungspunkt 2: Überweisungen im vereinfachten Verfahren a) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Melderechtsrahmengesetzes (MRRG) (Drucksache 11/5111) b) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über Verbraucherkredite, zur Änderung der Zivilprozeßordnung und anderer Gesetze (Drucksache 11/5462) c) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Jugendgerichtsgesetzes (1. JGGÄndG) (Drucksache 11/5829) d) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem VN-Übereinkommen vom 10. Dezember 1984 gegen Folter und andere grausame, unmenschliche oder erniedrigende Behandlung oder Strafe (Drucksache 11/5459) e) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 10. Juli 1989 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawien über den gegenseitigen Schutz und die Förderung von Kapitalanlagen (Drucksache 11/5726) f) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 13. Juni 1989 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken über die Förderung und den gegenseitigen Schutz von Kapitalanlagen (Drucksache 11/5727) g) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Zusatzabkommen vom 11. August 1989 zum Abkommen vom 7. April 1977 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Fürstentum Liechtenstein über Soziale Sicherheit und zu der Vereinbarung vom 11. August 1989 zur Durchführung des Abkommens (Drucksache 11/5725) 13926B Zusatztagesordnungspunkt 1: Erste Beratung des von der Fraktion der CDU/CSU sowie dem Abgeordneten Gattermann, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP eingebrachten Entwurfs eines Dritten Gesetzes zur Änderung des Umsatzsteuergesetzes (Drucksache 11/5977) 13927 A Tagesordnungspunkt 3: a) Zweite und dritte Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Vierten Gesetzes zur Änderung des Bundesbahngesetzes (4. BbÄndG) (Drucksachen 11/1516, 11/4074, 11/4109) b) Zweite und dritte Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Fünften Gesetzes zur II Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 181. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 6. Dezember 1989 Änderung des Bundesbahngesetzes (5. BbÄndG) (Drucksachen 11/2411, 11/4073, 11/4110) c) Zweite und dritte Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Sechsten Gesetzes zur Änderung des Bundesbahngesetzes (6. BbÄndG) (Drucksachen 11/2412, 11/4091, 11/4111) d) Zweite und dritte Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Siebten Gesetzes zur Änderung des Bundesbahngesetzes (7. BbÄndG) (Drucksachen 11/3770, 11/4248) e) Zweite und dritte Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über den Ausbau des Schienenwegenetzes der Deutschen Bundesbahn (BbSchwAbG) (Drucksachen 11/2410, 11/4075) f) Zweite und dritte Beratung des von den Abgeordneten Frau Brahmst-Rock, Weiss (München) und der Fraktion DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zum Abbau der Wettbewerbsverzerrungen und zur Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit der Deutschen Bundesbahn (Bundesbahnsanierungsgesetz — BbSanG) (Drucksachen 11/1789, 11/4090, 11/4108) g) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Verkehr zu dem Antrag der Fraktion der SPD: Übernahme überhöhter Versorgungslasten (Drucksachen 11/1515, 11/4072) h) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Verkehr zu dem Antrag der Abgeordneten Daubertshäuser, Antretter, Bamberg, Ewen, Faße, Haar, Hasenfratz, Ibrügger, Kretkowski, Müntefering, Dr. Niese, Pauli, Purps, Roth, Scherrer, Steinhauer, Toetemeyer, Dr. Vogel und der Fraktion der SPD: DB-Strecke Ruhr—Sieg/Rhein—Sieg zu dem Antrag der Abgeordneten Frau Rock und der Fraktion DIE GRÜNEN: Ausbau und Verbesserung der Ruhr—Sieg- und Rhein—Sieg-Strecke (Drucksachen 11/2694, 11/3072, 11/4092) i) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Verkehr zu dem Antrag der Abgeordneten Weiss (München), Frau Rock und der Fraktion DIE GRÜNEN: Vorschläge der Koalitionsarbeitsgruppe Bahn zur Sanierung der Deutschen Bundesbahn (Drucksachen 11/3162, 11/4093) j) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Verkehr zu dem Antrag der Abgeordneten Weiss (München), Frau Rock und der Fraktion DIE GRÜNEN: Verstoß gegen § 5 Bundesbahngesetz durch den Deutschen Bundestag (Drucksachen 11/3648, 11/4183) k) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Verkehr zu dem Antrag der Abgeordneten Weiss (München), Kreuzeder und der Fraktion DIE GRÜNEN: Ausbau der Bundesbahnstrecke München—Mühldorf—Freilassing (Drucksachen 11/3973, 11/5269) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Verkehr zu dem Antrag der Abgeordneten Weiss (München), Frau Rock und der Fraktion DIE GRÜNEN: FCKW (Fluor-Chlor-Kohlenwasserstoffe) in den ICE-Triebköpfen der Deutschen Bundesbahn (Drucksachen 11/4439, 11/5959) Dr. Zimmermann, Bundesminister BMV 13929 B Daubertshäuser SPD 13932 B Dr. Jobst CDU/CSU 13936 C Weiss (München) GRÜNE . . 13940B, 13970C Kohn FDP 13945 A Rauen CDU/CSU 13948 C Bamberg SPD 13950 A Bauer CDU/CSU 13953 A Gries FDP 13954 B Ewen SPD 13957 A Haungs CDU/CSU 13959 B Jung (Limburg) CDU/CSU 13960 D Dr. Niese SPD 13962 B Hinsken CDU/CSU 13964 B Haar SPD 13966 B Fischer (Hamburg) CDU/CSU 13968 C Börnsen (Bönstrup) CDU/CSU 13972 B Spilker CDU/CSU (Erklärung nach § 31 GO) 13974 B Zusatztagesordnungspunkt 3: Beratung des Antrags der Fraktion DIE GRÜNEN: Sofortige Einstellung der Entwicklungshilfe für El Salvador (Drucksache 11/5453 [neu]) in Verbindung mit Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 181. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 6. Dezember 1989 III Zusatztagesordnungspunkt 4: Beratung des Antrags der Fraktion der SPD: Zur Lage in El Salvador (Drucksache 11/5969) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 5: Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU und FDP: Rückkehr zum Friedensprozeß in El Salvador (Drucksache 11/5973) Volmer GRÜNE 13975 A Hedrich CDU/CSU 13975 D Wischnewski SPD 13976 C Irmer FDP 13977 B Schäfer, Staatsminister AA 13978 B Tagesordnungspunkt 1: Fragestunde — Drucksache 11/5951 vom 1. Dezember 1989 — Schutz der deutschen Landwirtschaft vor Verlusten bei Auf- und Abwertungen innerhalb des Europäischen Währungssystems MdlAnfr 2 Eigen CDU/CSU Antw PStSekr Dr. von Geldern BML . . 13915 B ZusFr Eigen CDU/CSU 13915 C Zulassung von in anderen EG-Ländern genehmigten Pflanzenschutzmitteln MdlAnfr 3 Eigen CDU/CSU Antw PStSekr Dr. von Geldern BML . . 13916A ZusFr Eigen CDU/CSU 13916 C Verkauf des Abfallprodukts „Dikegulac" aus der Vitamin-C-Herstellung als Wachstumsregulator an die Landwirtschaft; Belastung des Rheinwassers; Interpretation des Begriffs „verursachergerechte Lösung" MdlAnfr 11, 12 Frau Weyel SPD Antw PStSekr Pfeifer BMJFFG 13917B, 13917 D ZusFr Frau Weyel SPD . . . . 13917C, 13918A Vermehrte Krebsausbreitung in Höhen des Schwarzwaldes MdlAnfr 13 Dr. Daniels (Regensburg) GRÜNE Antw PStSekr Pfeifer BMJFFG 13918 C ZusFr Dr. Daniels (Regensburg) GRÜNE 13918 C Bau von Schleusenkammern zur Vermeidung unvertretbarer Wartezeiten auf der Mosel angesichts der Verdoppelung des Transportaufkommens seit Öffnung des Saarkanals; Untersuchungen über die Einstellung des Nachtbetriebs MdlAnfr 14, 15 Pauli SPD Antw PStSekr Dr. Schulte BMV 13919A, 13919D ZusFr Pauli SPD 13919B, 13920 A Beschleunigter Ausbau der Bundesstraßen in Oberfranken angesichts des vervielfachten Grenzverkehrs zur DDR MdlAnfr 16 Dr. de With SPD Antw PStSekr Dr. Schulte BMV 13920 C ZusFr Dr. de With SPD 13920 C Beschleunigung des Ausbaus der Eisenbahnübergänge zur DDR in Oberfranken MdlAnfr 17 Dr. de With SPD Antw PStSekr Dr. Schulte BMV 13921 A ZusFr Dr. de With SPD 13921 A Rechtsgrundlage für das vorgesehene Nachtfahrverbot für österreichische Lastwagen MdlAnfr 18 Dr. Kübler SPD Antw PStSekr Dr. Schulte BMV 13921D ZusFr Dr. Kübler SPD 13921D Novellierung der Wärmeschutz- und der Heizungsanlagen-Verordnung MdlAnfr 23, 24 Frau Teubner GRÜNE Antw PStSekr Echternach BMBau 13922B, 13923 A ZusFr Frau Teubner GRÜNE . 13922B, 13923 A ZusFr Dr. Daniels (Regensburg) GRÜNE 13922D, 13923 B Beruflicher Status des Versicherungsdetektivs Werner Mauss im Bereich des Bundeskriminalamtes MdlAnfr 50, 51 Dr. Emmerlich SPD Antw PStSekr Dr. Waffenschmidt BMI . 13923D, 13924 D ZusFr Dr. Emmerlich SPD . . . 13924A, 13925 A ZusFr Dr. Hirsch FDP . . . . 13924C, 13925 C ZusFr Dr. Lippelt (Hannover) GRÜNE . 13924 C, 13925 C Nächste Sitzung 13980 C Berichtigungen 13980 IV Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 181. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 6. Dezember 1989 Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . 13981* A Anlage 2 Einspruch des Abg. Böhm (Melsungen) (CDU/CSU) vom 27. Oktober 1989 nach § 39 GO gegen den am 26. Oktober 1989 durch Vizepräsident Cronenberg erteilten Ordnungsruf 13981* C Anlage 3 Eingriff in die Unabhängigkeit der Gerichte durch die Äußerungen des Parlamentarischen Staatssekretärs Dr. Jahn zum „Soldatenurteil" MdlAnfr 1 — Drs 11/5951 — Frau Dr. Däubler-Gmelin SPD SchrAntw BMin Engelhard BMJ . . . . 13982* A Anlage 4 Mitbeauftragung von Prof. Schroeder von der Universität Regensburg mit der Herausgabe des DDR-Handbuchs angesichts dessen „rassistischer und ausländerfeindlicher Äußerungen" laut Presseberichten von 1983 und 1984 MdlAnfr 4, 5 — Drs 11/5951 —Hiller (Lübeck) SPD SchrAntw PStSekr Dr. Hennig BMB . . 13982* C Anlage 5 Verhinderung der Zerstörung der Naturschutzgebiete an der Grenze zur DDR MdlAnfr 6 — Drs 11/5951 — Wüppesahl fraktionslos SchrAntw PStSekr Grüner BMU . . . . 13982* D Anlage 6 Förderung des Baus von Entsorgungsanlagen für ölverschmutztes Wasser in Nordseehäfen mit Bundesmitteln angesichts ausreichender privat finanzierter Kapazitäten MdlAnfr 7 — Drs 11/5951 — Uldall CDU/CSU SchrAntw PStSekr Grüner BMU . . . . 13983* A Anlage 7 Kritik an der vom Bundesgesundheitsamt abgegebenen Beurteilung von Asbest durch den Bundesrechnungshof MdlAnfr 10 — Drs 11/5951 — Frau Würfel FDP SchrAntw PStSekr Pfeifer BMJFFG . . 13983* C Anlage 8 Vorschläge der Bundesregierung zu den EG-Beratungen über die Bekämpfung der zunehmenden Obdachlosigkeit MdlAnfr 21, 22 — Drs 11/5951 — Müntefering SPD SchrAntw PStSekr Echternach BMBau . 13983' D Anlage 9 Aufgaben der „Projektgruppe Belegungsrechte" im Bundesbauministerium; Vorlage des ersten Berichts MdlAnfr 25, 26 — Drs 11/5951 — Dr. Sperling SPD SchrAntw PStSekr Echternach BMBau . 13984* B Anlage 10 Spezielle Schulung der für den Umkreis des Deutschen Bundestages zuständigen Einsatzleiter der Polizei; Kennzeichnung der Bannmeile MdlAnfr 52, 53 — Drs 11/5951 — Sielaff SPD SchrAntw PStSekr Dr. Waffenschmidt BMI 13984* C Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 181. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 6. Dezember 1989 13915 181. Sitzung Bonn, den 6. Dezember 1989 Beginn: 13.00 Uhr
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    Berichtigungen 179. Sitzung, erste Seite, rechte Spalte: Bei Einzelplan 11 — Geschäftsbereich des Bundesministers für Arbeit und Sozialordnung — ist zwischen den Namen Zywietz FDP und Dreßler SPD einzufügen: „Frau Unruh fraktionslos" und die Seitenzahl „13777 C". Seite 13851 A Zeile 8: Statt „abgelehnt" ist „angenommen" zu lesen. Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) Fraktion entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens SPD 08. 12. 89 * Antretter SPD 08. 12. 89 * Frau Beck-Oberdorf GRÜNE 08. 12. 89 Frau Becker-Inglau SPD 08. 12. 89 Bindig SPD 08. 12. 89 * Frau Blunck SPD 08. 12. 89 * Dr. Bötsch CDU/CSU 08. 12. 89 Büchner (Speyer) SPD 08. 12. 89 * Duve SPD 08. 12. 89 Ehrbar CDU/CSU 08. 12. 89 Eich GRÜNE 08. 12. 89 * Frau Eid GRÜNE 08. 12. 89 Frau Fischer CDU/CSU 07. 12. 89 * Frau Ganseforth SPD 08. 12. 89 Dr. Gautier SPD 08. 12. 89 Heimann SPD 08. 12. 89 Frau Hoffmann (Soltau) CDU/CSU 08. 12. 89 * Höffkes CDU/CSU 07. 12. 89 * Ibrügger SPD 06. 12. 89 Jaunich SPD 08. 12.89 Frau Kelly GRÜNE 06. 12. 89 Kittelmann CDU/CSU 08. 12. 89 * Kißlinger SPD 08. 12. 89 Klein (Dieburg) SPD 08. 12. 89 Dr. Klejdzinski SPD 08. 12. 89 * Frau Luuk SPD 08. 12. 89 * Dr. Mahlo CDU/CSU 06. 12. 89 Frau Matthäus-Maier SPD 06. 12. 89 Meyer SPD 07. 12. 89 Dr. Müller CDU/CSU 08. 12. 89 * Niegel CDU/CSU 08. 12. 89 * Pfuhl SPD 06. 12. 89 * Rawe CDU/CSU 08. 12. 89 Reddemann CDU/CSU 08. 12. 89 * Frau Rock GRÜNE 08. 12. 89 Frau Rost (Berlin) CDU/CSU 08. 12. 89 Roth (Gießen) CDU/CSU 06. 12. 89 Dr. Scheer SPD 08. 12. 89 * Frau Schilling GRÜNE 08. 12. 89 Schmidt (München) SPD 08. 12. 89 * von Schmude CDU/CSU 08. 12. 89 * Schröer (Mülheim) SPD 08. 12. 89 Dr. Soell SPD 08. 12. 89 * Steiner SPD 08. 12. 89 * Dr. Unland CDU/CSU 08. 12. 89 * Voigt (Frankfurt) SPD 06. 12. 89 * von der Wiesche SPD 06. 12. 89 Frau Wilms-Kegel GRÜNE 08. 12. 89 Zierer CDU/CSU 08. 12. 89 * * für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union Anlagen zum Stenographischen Bericht Anlage 2 Einspruch des Abgeordneten Böhm (Melsungen) (CDU/CSU) vom 27. Oktober 1989 nach § 39 GO gegen den am 26. Oktober 1989 durch Vizepräsident Cronenberg erteilten Ordnungsruf * ) Gegen den mir am 26. Oktober 1989 erteilten Ordnungsruf lege ich formal und inhaltlich Einspruch ein. Begründung: Durch Anruf aus meinem Wahlkreis wurde ich heute davon informiert, daß mir gestern nachträglich im Deutschen Bundestag ein Ordnungsruf erteilt worden ist. Offensichtlich ist in der dortigen Presse darüber berichtet worden. Zur Form stelle ich fest, daß ich für den gestrigen und heutigen Tag wegen Teilnahme an einer Sitzung der Westeuropäischen Union von Ihnen beurlaubt bin, was gewiß auch aus der Anlage zum Protokoll der Bundestagssitzung hervorgehen wird, in der mir in meiner Abwesenheit der Ordnungsruf erteilt wurde. Ich halte dieses Verfahren für unzulässig, denn ich muß in der Lage sein, gegen diesen Ordnungsruf Einspruch einlegen zu können, was mir jetzt nur durch den puren Zufall einer Presseveröffentlichung und ein daran anschließendes Telefongespräch möglich geworden ist. In der Sache begründe ich den Einspruch wie folgt: 1. Es kann und darf im Deutschen Bundestag nicht gerügt werden, wenn Kommunisten als das bezeichnet werden, was sie sind, nämlich „Mauermörder". Seit dem Bau der Mauer sind mehr als 200 Menschen ermordet worden, weil sie von ihren Menschenrechten Gebrauch machen wollten. Bisher waren sich alle Demokraten darin einig, daß es sich dabei um „Mord" handelt. Es gibt unzähliche Aussagen dieser Art. 2. Frau Kollegin Wieczorek-Zeul sprach in ihrem Redebeitrag, zu dem ich meinen Zwischenruf machte, über die „Gleichsetzung von Nazis und Kommunisten", zuvor war mehrfach von den Koalitionen gesprochen worden, die von der SPD auf örtlicher Ebene mit Kommunisten abgeschlossen worden sind. Diese Kommunisten sind politisch voll haftbar zu machen für die politisch bedingten Untaten ihrer Genossen an der Mauer, vor allem wenn sie sich davon nicht distanzieren, sondern sie sogar billigen. 3. Der Bürgermeister von Langenselbold, Ebner (SPD), hat in einem Gespräch mit der Tageszeitung „DIE WELT" seine Koalition mit den Kommunisten verteidigt und sieht keine Veranlassung, dieses Bündnis aufzulösen. Er habe dafür auch keinen Rüffel oder eine Anfrage aus seiner Partei (also der SPD) erhalten. Ebenfalls in dem Beitrag der *) Vgl. 164. Sitzung vom 5. Oktober 1989 Seite 12449 A 171. Sitzung vom 26. Oktober 1989 Seite 12828 B 174. Sitzung vom 9. November 1989 Seite 13099 B 13982* Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 181. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 6. Dezember 1989 „WELT" (vom 18. 8. 1989) erklärte der kommunistische Koalitionspartner der SPD Emil Schäfer (DKP) auf die Frage, warum seine Partei den Kurs der DDR stütze: „In der DDR funktioniert, was bei anderen nicht funktioniert. Auch bei uns nicht." Er werde Honecker nicht raten, die Grenze aufzumachen. Weiter heißt es: „Schäfer weigerte sich, auch nur einen einzigen Kritikpunkt gegenüber der DDR zu nennen. Auch die blutige Niederschlagung der StudentenDemonstrationen in China wollte er nicht verurteilen. " Diesen eindeutigen Aussagen des SPD-Koalitionspartners ist nichts hinzuzufügen. 4. Es ist in der Debatte kein Ordnungsruf erteilt worden für die zahlreichen Hinweise auf Koalitionen von SPD und Kommunisten. Ich erhielt den Ordnungsruf folglich dafür, daß ich statt von Kommunisten von „Mauermördern" gesprochen habe. Das aber ist sowohl generell als auch im konkreten Fall voll gerechtfertigt. Anlage 3 Antwort des Bundesministers Engelhard auf die Frage der Abgeordneten Frau Dr. Däubler-Gmelin (SPD) (Drucksache 11/5951 Frage 1): Welche Konsequenzen hat der Bundesminister der Justiz aus der Tatsache gezogen, daß der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister der Justiz, Dr. Jahn, sich am 7. November 1989 in einer Presseerklärung zu dem sogenannten Soldatenurteil des Landgerichts Frankfurt vom 20. Oktober 1989 in einer Weise geäußert hat, die nach weit verbreiteter Auffassung u. a. des Deutschen Richterbundes einen in der Justizgeschichte der Bundesrepublik Deutschland bislang einmaligen Eingriff in die Unabhängigkeit der Gerichte darstellt? Nachdem das Landgericht Frankfurt die mündliche Begründung seines „Soldaten-Urteils" über die Presse am 20. Oktober 1989 veröffentlicht und offensichtlich bewußt seine rechtlichen Erwägungen damit öffentlich zur Diskussion gestellt hatte, hat Herr Parlamentarischer Staatssekretär Dr. Jahn am 7. November 1989 in einer bewußt als persönliche Erklärung, nicht als offizielle Presseerklärung des BMJ, abgefaßten Verlautbarung in sachlicher Form zu dem Urteil Stellung genommen, wobei er ausdrücklich eingangs erklärte, daß er nicht in ein schwebendes Verfahren eingreifen wolle. Er hat damit als frei gewählter Abgeordneter des Deutschen Bundestages, der auch Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium der Justiz ist, in Ausübung der freien Meinungsäußerung seine subjektive Auffassung u. a. auch zu den rechtlichen Erwägungen des Landgerichts Frankfurt in der Form und der Sache nach nicht angreifbarer und demgemäß auch keinerlei Konsequenzen erfordernder Weise geäußert. Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Hennig auf die Fragen des Abgeordneten Hiller (Lübeck) (SPD) (Drucksache 11/5951 Fragen 4 und 5): Wie begründet die Bundesregierung, daß sie für die geplante Neuauflage des DDR-Handbuches neben Prof. Zimmermann von der Freien Universität Berlin, der bisher die wissenschaftliche Leitung hatte, Prof. Schroeder von der Universität Regensburg, Prof. Fischer von der Universität Bonn und Prof. Gutmann von der Universität Köln mit der Herausgabe beauftragt hat? Wie beurteilt die Bundesregierung, daß es sich bei Prof. Schroeder um den gleichen Dozenten handelt, der in den Jahren 1983 und 1984 durch „rassistische und ausländerfeindliche Äußerungen" (s. Presseberichte wie beispielsweise im SPIEGEL Nr. 37, 10. September 1984, S. 94, in der FAZ vom 13. Oktober 1983) auf sich aufmerksam gemacht hat? Zu Frage 4: Das Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen hat die vier genannten Wissenschaftler angesprochen, um die wissenschaftliche Leitung der unterschiedlichen Fachbereiche für die Neuauflage des DDR-Handbuches jeweils einem Wissenschaftler dieser Disziplin zu übertragen. Bei allen vier Wissenschaftlern handelt es sich um renommierte Vertreter ihres Fachs. Angesichts der zu erwartenden Umgestaltung in der DDR erhält die Konzeption, die wissenschaftliche Leitung des DDR-Handbuches auf eine breitere Grundlage zu stellen, besondere Bedeutung. Sie sichert auch die rasche Berücksichtigung aktueller Veränderungen bei der Neuauflage. Drei der angesprochenen Wissenschaftler haben diesen Auftrag angenommen, der vierte, Dr. Zimmermann, hat eine Mitarbeit in der wissenschaftlichen Leitung aufgrund anderweitiger Verpflichtungen abgelehnt, steht jedoch dem Projekt als Autor zur Verfügung. Zu Frage 5: Das Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen nimmt nicht zu unbestätigten Presseberichten aus dem Lehrbetrieb der Universitäten Stellung. Bei Prof. Schroeder handelt es sich um einen renommierten und international anerkannten Rechtswissenschaftler mit besonderer Kenntnis des DDR-Rechts. Anlage 5 Antwort des Parl. Staatssekretärs Grüner auf die Frage des Abgeordneten Wüppesahl (fraktionslos) (Drucksache 11/5951 Frage 6): Hat die Bundesregierung Konzepte, und wenn ja, wie sehen diese aus, wie damit umgegangen werden soll, daß Naturschutzgebiete — wie z. B. die Lauenburgische Seenplatte —, die an der Grenze zur DDR liegen und dadurch maßgeblich zu ökologischen Refugien für Tiere und Pflanzen geworden sind, in Zukunft zu behandeln sind bzw. ihre Zerstörung durch die Öffnung der Grenze verhindert werden soll? Entlang der innerdeutschen Grenzen befinden sich zahlreiche Gebiete, die für den Naturschutz von großer Bedeutung sind und die dauerhaft geschützt werden sollten. Grenzüberschreitende Naturschutzvorhaben sind deshalb von Anfang an ein wichtiger Bestandteil der Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 181. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 6. Dezember 1989 13983* Zusammenarbeit auf der Basis des 1987 geschlossenen Umweltabkommens zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der DDR gewesen. In einem Falle (Drömling, Niedersachsen) hat dies bereits zu konkreten Vereinbarungen mit der DDR hinsichtlich der notwendigen Abstimmungsschritte für den Schutz und die langfristige Sicherung dieses Gebietes geführt. Von unserer Seite aus ist vorgesehen, die Abstimmungsgespräche baldmöglichst fortzusetzen. Dabei ist es notwendig, daß für das jeweils in Frage kommende Gebiet detaillierte Vorstellungen über die Ziele des Naturschutzes und die zu ergreifenden Maßnahmen, die mit den betroffenen Fachbehörden abzustimmen sind, entwickelt werden. Dazu bedarf es der Einbeziehung der betroffenen Bundesländer, die für Maßnahmen im Bereich des Naturschutzes zuständig sind. Anlage 6 Antwort des Parl. Staatssekretärs Grüner auf die Frage des Abgeordneten Uldall (CDU/CSU) (Drucksache 11/5951 Frage 7): Wie beurteilt die Bundesregierung die Pläne, neu zu errichtende Entsorgungsanlagen für ölverschmutzte Wässer von Schiffen in Cuxhaven, Wilhelmshaven und Nordenham mit Bundesmitteln zu fördern, obwohl bereits ausreichende, ausschließlich privat finanzierte Kapazität vorhanden ist? Die Bundesregierung beteiligt sich mit Mitteln des Bundesministers für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit an einem auf drei Jahre befristeten Demonstrationsvorhaben zur Schiffsentsorgung. Ziel dieses Demonstrationsvorhabens ist die Schaffung einer dauerhaften Entsorgungsstruktur, die sowohl dem Verursacherprinzip Rechnung trägt als auch die Reeder von zurechenbaren Entsorgungskosten entlastet. Für den Ablauf des Demonstrationsvorhabens sind zwei Phasen vorgesehen: — In der ersten bis Mai 1989 dauernden Phase wurden über eine Zeitspanne von 12 Monaten die bestehenden technischen und organisatorischen Entsorgungsstrukturen erprobt. Schwachstellen wurden analysiert und Verbesserungsvorschläge erarbeitet. — In der zweiten Phase, die im Juni d. J. begonnen hat, sollen die technischen und organisatorischen Verbesserungsvorschläge umgesetzt werden. Hierzu muß das Konzept des Demonstrationsvorhabens einvernehmlich fortgeschrieben werden. Für diese Fortschreibung müssen die Küstenländer die geplanten Investitionen benennen und ein gemeinsames Investitionsprogramm erarbeiten. Bei diesem Investitionsprogramm müssen die Länder selbstverständlich die bereits vorhandenen Entsorgungskapazitäten berücksichtigen, um unnötige Investitionen zu vermeiden. Aus Sicht der Bundesregierung wird es darauf ankommen, in der für die Abwicklung von Investitionen knapp bemessenen restlichen Laufzeit des Demonstrationsvorhabens und im Rahmen der insgesamt plafondierten Bundesmittel die Investitionsanstrengungen zu optimieren, um eine dauerhafte Entsorgungsstruktur zu vertretbaren Kosten aufzubauen. Die Küstenländer erarbeiten zur Zeit ein Investitionsprogramm, das sie Ende Dezember 1989 dem Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit übermitteln wollen. In welchem Umfang Investitionen für Entsorgungsanlagen im Raum Cuxhaven, Wilhelmshaven und Nordenham für sinnvoll und erforderlich anzusehen sind, kann die Bundesregierung erst danach beurteilen. Anlage 7 Antwort des Parl. Staatssekretärs Pfeifer auf die Frage der Abgeordneten Frau Würfel (FDP) (Drucksache 11/5951 Frage 10) : Wie ist zu vereinbaren, daß einerseits der Bundesrechnungshof die wissenschaftliche Bewertung des Bundesgesundheitsamtes zur gesundheitlichen Beurteilung von Asbest aus dem Jahre 1982 kritisiert, wenn andererseits ein internationales Expertengremium im September 1989 zu der Feststellung kommt, daß die damalige Aussage wissenschaftlich zutreffend war und auch aus heutiger Sicht noch zutrifft? Der Bundesrechnungshof hat in seinem Prüfbericht vom 9. Mai 1989 ausgeführt: Es ist nicht Aufgabe des Bundesrechnungshofes, zu der wissenschaftlichen Auseinandersetzung um den Grenzwert der Asbestfaserbelastung und die gesundheitlichen Folgen Stellung zu nehmen. Danach gibt es zwischen den Aussagen des Bundesrechnungshofes und der wissenschaftlichen Bewertung des Bundesgesundheitsamtes zur gesundheitlichen Beurteilung von Asbest keinen Widerspruch. Die wissenschaftliche Bewertung des Bundesgesundheitsamtes von 1982 war nach der Feststellung des internationalen Expertengremiums im September 1989 damals wissenschaftlich zutreffend und trifft auch aus heutiger Sicht noch zu. Anlage 8 Antwort des Parl. Staatssekretärs Echternach auf die Fragen des Abgeordneten Müntefering (SPD) (Drucksache 11/5951 Fragen 21 und 22): Was wird die Bundesregierung anläßlich der Beratungen der EG-Minister im Dezember zum Thema Obdachlosigkeit an Maßnahmen vorschlagen? Denkt die Bundesregierung zur Bekämpfung der steigenden Obdachlosigkeit an neue Maßnahmen, die über die Koalitionsvereinbarung vom 7. November hinausgehen? Zu Frage 21: Die Beratungen der EG-Minister im Dezember dienen dem Erfahrungsaustausch über die Situation auf den Wohnungsmärkten unter besonderer Berücksichtigung von sozialen Problemgruppen und Obdachlosen. 13984* Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 181. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 6. Dezember 1989 Konkrete Vorschläge oder Beschlüsse der EG-Minister-Konferenz sind nach dem gegenwärtigen Stand der Vorbereitungen nicht zu erwarten; insbesondere ist nicht daran gedacht, den Bereich der nationalen Wohnungspolitik zum Gegenstand von Harmonisierungsbemühungen zu machen. Zu Frage 22: Der Deutsche Bundestag hat erst vor wenigen Wochen zur Obdachlosigkeit festgestellt: Soweit Fälle von Obdachlosigkeit auftreten, liegt es nach unserer verfassungsgemäßen Aufgabenverteilung zwischen Bund, Ländern und Gemeinden in der Verantwortung der dafür zuständigen Gemeinden, die erforderlichen Maßnahmen zu ergreifen. Die Beseitigung von Obdachlosigkeit haben die Kommunen stets als originäre Aufgaben verstanden. Dazu steht ein bewährtes Instrumentarium zur Verfügung, ergänzt durch Hilfen freier Träger. Eine direkte Einwirkungsmöglichkeit des Bundes besteht hierbei nicht. Der Bund leistet aber einen entscheidenen Beitrag zur Entspannung der aktuellen Probleme durch seine Hilfen zur Erhöhung des Wohnungsangebots insgesamt. Neue Maßnahmen, die über die Beschlüsse vom 7. November 1989 hinausgehen, sind nicht beabsichtigt. Anlage 9 Antwort des Parl. Staatssekretärs Echternach auf die Fragen des Abgeordneten Dr. Sperling (SPD) (Drucksache 11/5951 Fragen 25 und 26): Wie lautet der Arbeitsauftrag der im Bundesministerium für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau gebildeten „Projektgruppe Belegungsrechte"? Wann wird der erste Bericht dieser Projektgruppe vorliegen? Zu Frage 25: Die im Bundesministerium für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau eingesetzte interne Projektgruppe „Belegungsrechte" hat den Auftrag, die Möglichkeiten des Erwerbs von Belegungsrechten im Wohnungsbestand durch die Kommunen zu prüfen. Neben rechtlichen und finanziellen Fragen geht es in erster Linie um die wohnungspolitische Wirksamkeit eines solchen Instruments. Zu Frage 26: Die interne Arbeitsgruppe hat nicht den Auftrag, einen für die Öffentlichkeit oder die parlamentarische Beratung geeigneten Bericht vorzulegen. Anlage 10 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Waffenschmidt auf die Fragen des Abgeordneten Sielaff (SPD) (Drucksache 11/5951 Fragen 52 und 53): In welcher Form wirkt die Bundesregierung darauf hin, daß Einsatzleiter der Polizei im Umkreis des Deutschen Bundestages besonders geschult und qualifiziert sind, um im Umgang mit Bürger/innen nicht durch übereifriges Handeln ein negatives Bild unserer demokratischen Gesellschaft zu vermitteln? Wie stellt die Bundesregierung sicher, daß die Bannmeile in Bonn als solche klar erkennbar ist und Bürger/innen nicht aus Unwissenheit — z. B. durch eine Demonstration am Rande der Bannmeile — in ein Strafverfahren verwickelt werden? Zu Frage 52: Eine unmittelbare Einwirkungsmöglichkeit der Bundesregierung ist nicht gegeben. Ebenso wie allgemeine Aufgaben der Gefahrenabwehr werden auch polizeiliche Schutzmaßnahmen im Umkreis des Deutschen Bundestages durch den Innenminister des Landes Nordrhein-Westfalen bzw. seine nachgeordneten Polizeibehörden (Polizeipräsident in Bonn) wahrgenommen. Dazu gehört auch die Auswahl der Einsatzleiter der Polizei. Sofern sich Ihre Frage auf ein konkretes Vorkommnis bezieht, bin ich gerne bereit, entsprechende Angaben an den Innenminister des Landes Nordrhein-Westfalen weiterzugeben. Zu Frage 53: Die Durchführung des Versammlungsgesetzes und des Bannmeilengesetzes ist Aufgabe der zuständigen Behörden der Länder. Nach § 14 des Versammlungsgesetzes sind öffentliche Versammlungen unter freiem Himmel oder Aufzüge spätestens 48 Stunden vor der Bekanntgabe bei der zuständigen Behörde anzumelden. Sofern sich aus der Anmeldung ergibt, daß eine Verletzung der Bannmeile eintreten könnte, weist der Polizeipräsident in Bonn die Veranstaltungsteilnehmer auf die Grenzen der Bannmeile hin. Eine Bestrafung wegen Bannkreisverletzung nach § 106a des Strafgesetzbuches setzt voraus, daß der Täter vorsätzlich handelt. Der Vorsatz muß auch das Verbot der Versammlung umfassen. Wer also bei einer Versammlung versehentlich in das von der Bannmeile umfaßte Gebiet gerät, setzt sich erst dann der Gefahr einer Bestrafung aus, wenn er ungeachtet entsprechender Hinweise der Polizei die Versammlung in diesem Bereich fortsetzt.
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    Rede von Ekkehard Gries


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Ich meine, es gibt inzwischen nach vielfältigen verkehrspolitischen Debatten, die zunehmen — heute verfügen wir vielleicht sogar über ein Übermaß an Zeit — , einen großen Konsens zwischen allen Fraktionen.
    Ich bin froh, daß ich 17 Minuten Redezeit habe. Eine Minute ist schon fast vorbei. Das geht hier immer sehr schnell.

    (Bamberg [SPD]: Zuviel!)

    — Nein, Schorsch, daß man endlich einmal in Ruhe und nicht in der Hektik, die man sonst hier an den Tag legen muß, über Dinge reden kann.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    Ich meine nämlich, daß wir uns z. B. darüber klar sind, daß der Zuwachs des künftigen Verkehrs praktisch nur noch über die Schiene und das Wasser — das wird hier immer vergessen — bewältigt werden kann. Die Straßen und auch der Luftraum sind nahezu erschöpft. Die Grenzen der dort noch möglichen Ausbaufähigkeiten sind erreicht. Das heißt, es ist heute keine bloße Floskel mehr, sondern es ist Notwendigkeit, wenn wir sagen: Der Schiene gehört Vorrang. Das ist sowohl die Schiene im ÖPNV, im Nahverkehr der Ballungszentren, wie über die weiten Strecken wie im europäischen Verkehr. Das wollte ich hier einmal vorweg sagen.
    Das bedeutet, daß wir ein Interesse haben müssen, die Bundesbahn zu stärken. Wie das zu geschehen hat, darauf hat mein Kollege Roland Kohn schon hingewiesen. Wir sind überzeugt, daß die FDP ein gutes Konzept hat, das umsetzbar ist, das sicher auch von der Kommission, die jetzt mit Geduld und großem Sachverstand arbeiten kann, übernommen wird. Wenn es in bestimmten Teilen verbessert wird, soll uns das recht sein. Wenn Sie uns gute Vorschläge machen, sind wir offen.
    Ich will auf ein paar andere Bemerkungen eingehen, zum Beispiel auf die Frage Bundesbahn, Schiene und Europa. Die Verkehrswege aller Art sind Lebensadern für die Menschen wie für die Wirtschaft. Dazu gehört in Europa in ganz besonderer Weise die Schiene. Hier sind wir nicht Spitze. Wir haben sogar den Weltrekord mit unserem ICE verloren, habe ich heute gelesen. Uns haben die Japaner z. B. mit ihrem Hochgeschwindigkeitszug zwischen Tokio und Osaka vorgemacht, wie die Bahn wettbewerbsfähig gemacht werden kann. Uns haben die Franzosen gezeigt, wie schnell man Vernünftiges bauen und dabei sogar gewinnträchig im Wettbewerb bestehen kann, und zwar durch ihren TGV zwischen Paris und Lyon. Das waren ganz wichtige Ansatzpunkte und Anstöße zu der Überlegung, zu einem europäischen Schnellverkehrsnetz zu kommen.

    (Frau Weyel [SPD]: Aber so eine Landschaft haben wir nicht, Herr Gries!)

    Ich bin sehr froh, daß wir das aufgenommen haben und daß jetzt eine Gesamtkonzeption für eine Rahmenplanung vorgelegt worden ist, die natürlich 25, 30 Jahre in Anspruch nehmen wird, und zwar mit einem europäischen Gesamtnetz von etwa 30 000 km, auf dem etwa 200 km/h Geschwindigkeit gefahren werden kann.
    Die Bundesrepublik wird dabei eine Schlüsselrolle haben, nicht nur in der Planung, sondern schon von unserer geographischen Lage her. Das wird in dem
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    Gries
    neuen, größer werdenden Europa noch wichtiger. Die Bundesrepublik wird auch in der Finanzierung eine Schlüsselrolle haben müssen. Insofern ist es gut, daß sich jetzt auch die EG engagiert. Die EG will nach den neuesten Meldungen die Strecke Brüssel—Amsterdam—Aachen mit finanzieren. Ich halte das für einen ganz wichtigen Schritt und Fortschritt, weil ich meine, daß die Kooperation zwischen den europäischen Eisenbahngesellschaften — das sind in der Regel alles nationale und sehr prestigebehaftete Gesellschaften — viel besser werden muß, damit dann manches leichter geht.
    Aber wenn man betrachtet, was in Wirklichkeit realisiert worden ist, dann sieht man eine trübe Bilanz. Ich habe mir die Zahlen aufschreiben lassen. Das Ausbauprogramm der Bundesbahn von 1970 hat bis 1985 2 200 km vorgesehen. Ende 1991 werden wir etwa 426 km erreicht haben. Man muß allerdings sehen: Wir haben einen anderen Anspruch an das, was wir bauen. Wir haben schwierigere geographische Voraussetzungen. Wir haben — das spüren wir auch an anderer Stelle — ein Planungsrecht, das nicht gerade dazu geeignet ist, Investitionen, die notwendig und gewollt sind, schnell umzusetzen.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    Einzelne Betroffene — manchmal jedoch auch Nichtbetroffene — sind in der Lage, solche Investitionsentscheidungen ganz wesentlich aufzuhalten.
    Ich gehe davon aus, Herr Parlamentarischer Staatssekretär Schulte — der Minister ist ja heute entschuldigt — , daß das jetzt ernst wird, daß die Bundesregierung endlich die Entscheidung trifft, was unseren Teil des europäischen Schnellverkehrsnetzes betrifft. Ich meine ganz konkret die Strecke Köln — Frankfurt. Das betrifft ja nicht nur die Verbindung zwischen Köln und Frankfurt; denn diese ist nur der deutsche Teil des europäischen Schienennetzes. Das muß man immer wieder dazusagen. Vielmehr handelt es sich um den Weg nach Paris, nach Brüssel und — durch den Tunnel — nach London. Und es ist die Fortsetzung über Mannheim und Stuttgart nach München.
    Ich sage ein bißchen mit Ungeduld, auch als Sprecher einer Koalitionsfraktion: Es wird höchste Zeit. Wir wissen, daß das nicht immer populäre Entscheidungen sein können. Aber sie müssen getroffen werden. Sie sind bitter notwendig. Ich hoffe, daß das in der nächsten Woche geschieht

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    und daß die Entscheidung über die Strecke Köln — Frankfurt dann zügig umgesetzt wird.
    Eine andere Entscheidung steht vor der Tür. Auch das möchte ich hier ansprechen. Sie hat im Augenblick vielleicht nicht die gleiche Priorität, aber doch die gleiche sachliche Begründung. Das ist die Strecke Saarbrücken — Mannheim. Diese ist notwendig, damit wir den Anschluß zur TGV-Est, zu unseren französischen Freunden finden.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU) Auch das ist notwendig.


    (Roth [SPD]: Eine bemerkenswert gute Rede! Das muß ich schon sagen!)

    Ich bin mir sicher, daß im Ministerium darüber nachgedacht wird. Nun sollte die Regierung schnellstens entscheiden. Wir mindern unsere Chancen in Europa durch das Verzögern der Entscheidungen, die nur wir zu treffen haben.

    (Dr. Solms [FDP] : Und die Bundesländer! — Roth [SPD]: Richtig!)

    — Und die Bundesländer. Ich sage dazu: Das können nicht nur populäre Entscheidungen sein.

    (Roth [SPD]: Richtig!)

    Denn es kann nicht jedem nach dem Mund geredet und es kann nicht jeder Wunsch erfüllt werden. Ich habe Verständnis für den Wunsch des Landes Rheinland-Pfalz — auch deshalb, weil die FDP dort in der Koalitionsregierung sitzt —, eine Trasse zu wählen, die Mainz und Koblenz anbindet. Ich muß aber dazusagen, daß wir hier nicht regionale Strukturpolitik betreiben.

    (Dr. Jobst [CDU/CSU]: Sehr richtig!)

    Das gilt auch für Hessen. Wir realisieren hier den nationalen Zweig einer europäischen Gesamtkonzeption. Dabei müssen solche Überlegungen zurücktreten. Ich bitte unsere Freunde in Mainz, das zu berücksichtigen.
    Man muß hinzufügen: Mainz als Landeshauptstadt wird genauso wie Wiesbaden als Landeshauptstadt angebunden. Der ICE-Verkehr im Rheintal wird nicht unterbunden. Das läuft ja alles weiter. Es geht nur darum, ein neues, hochspezialisiertes System umzusetzen. Ich bitte alle um Verständnis, die davon betroffen sind und Anstoß nehmen.
    Wir werden unseren Bürgern sagen müssen — auch ihr GRÜNEN, lieber Michael Weiss — : Es genügt nicht, hier das Bekenntnis zur Schiene abzulegen, aber dann, wenn es darum geht, durch den Westerwald eine Trasse zu legen, eine Bürgerinitiative nach der anderen zu gründen und dagegen zu sein.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU) Das kann man nicht machen.


    (Oswald [CDU/CSU]: Das muß ganz klar gesagt werden! — Frau Wollny [GRÜNE]: Die gründen doch nicht wir! — Frau Weyel [SPD]: Und gleichzeitig die alten Strecken dort stillzulegen! Das ist doch absurd!)

    Es gibt keinen Verkehrsweg, der allen alles recht macht, der nirgendwo eingreift. Ihr müßt dann auch den Mut haben, solche Entscheidungen mit umzusetzen. Das würden wir erwarten. Wir jedenfalls sind entschlossen, solche möglicherweise unpopulären Entscheidungen, wenn sie notwendig und begründet sind, umzusetzen.

    (Weiss [München] [GRÜNE]: Du kriegst einen Antrag!)

    Ich sage ein Wort noch zu Transrapid, zur Magnetschwebebahn. Ich glaube, man muß das in dem Zusammenhang sagen.
    Ich meine, das Transrapid-System kann das europäische Schnellbahnnetz auf Rad-Schienen-Technik nicht ersetzen. Das sollte man hier einfach sagen, um Illusionen vorzubeugen, die immer wieder genährt
    13956 Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 181. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 6. Dezember 1989
    Gries
    werden. Das ist weder technisch noch zeitlich noch finanziell möglich.
    Daher glaube ich, wir müssen trennen und die Priorität im Schnellbahnsystem für die Rad-SchienenTechnik setzen. Wir untersuchen Transrapid, weil wir hier einen großen technologischen Vorsprung und Fortschritt haben, aber ohne in Euphorie zu verfallen.
    Wir haben im Verkehrsausschuß beschlossen, Anfang 1990 eine Anhörung mit vielen Fachleuten zu machen, um uns über den Entwicklungsstand sachkundiger zu machen. Inzwischen sage ich Ihnen: Der eine bei uns hat mehr Skepsis, der andere mehr Vorliebe. Aber wir werden uns als FDP-Fraktion hier vor vorzeitigen Lobpreisungen hüten, auch was die Finanzierbarkeit angeht, wie ich es manchmal von privater Seite höre. Aber ich wehre mich auch gegen Vorverurteilungen. Wir sollten das gelassen angehen, jedoch unsere aktuellen Entscheidungen nicht davon abhängig machen.
    Aktuelle Entscheidungen — die sind ja hier von verschiedenen Kollegen zur Sprache gebracht worden — sind natürlich auch vor dem Hintergrund der neuen Bewegung in der Bundesrepublik zwischen Ost und West zu sehen. Es ist eine nicht nur politisch, sondern im buchstäblichen Sinn auch verkehrlich bewegende Situation, wie wir jetzt gezwungen werden — das kann man ja nur begrüßen —, unser klassisches Denken in Nord-Süd-Richtung umzukippen und mal wieder in Ost-West-Richtung zu denken.
    Überlegen Sie mal, daß wir fast 40 Jahre lang so gedacht, aber auch so gehandelt und so finanziert haben.
    Ich bin unmittelbar an der Zonengrenze geboren und dort 29 Jahre geworden. Ich weiß, wovon ich bei dieser Zonengrenze rede. Ich weiß, wie die Verkehrswege und das sonstige dort waren. Ich habe später Strukturpolitik im hessischen Wirtschaftsministerium gemacht. Vielleicht ist einem das Urteil dann etwas leichter, aber das Problem etwas näher.
    Der Verkehr spielt dort eine unglaubliche Rolle. Wir haben das heute morgen im Ausschuß schon erörtert. Eine neue Gesellschaft braucht Reiseverkehr. Eine neue Gesellschaftsordnung braucht Reisewege für ihre Güter, für den Güteraustausch. Das alles wird in einer erfreulichen Weise zunehmen.
    Vorhin habe ich gesagt, Verkehrswege sind Lebensadern. Dies hier sind im buchstäblichen Sinn Lebensadern der Menschen in der DDR, die zu uns wollen, und von Menschen, die von uns zu ihnen wollen. Hier haben wir eine große, wie ich finde, nationale Verpflichtung, neu zu denken, umzudenken, aber auch zu handeln und nicht zu lange zu warten.
    Die Eisenbahn, über die wir hier reden, hat große Chancen, vielleicht größere als bei uns. Ich komme aus Eichenberg — um es mal deutlich zu sagen —. Das war früher einer der größten Eisenbahnknotenpunkte in der Ost-West- und der Nord-Süd-Richtung. Das erste, was ich als Kind mit zehn Jahren erlebt habe, war, daß die Russen die Eisenbahnschienen abmontiert haben. Als Reparationsleistungen der damaligen SBZ sind die weg. Aber der Damm ist noch da.
    Jetzt ist die Zonengrenze aufgemacht worden. Die Straße ist hundsmiserabel. Aber das macht den Trabis und den Fußgängern nichts aus. Die Eisenbahn könnte morgen eröffnet werden.
    Das ist z. B. ein solcher Punkt, solche Verbindungen wieder herzustellen: Eichenberg—Arenshausen; dann Heiligenstadt—Leipzig.
    Überlegen Sie mal, wie wir im Verkehrsausschuß über die Prioritäten und die Wirtschaftlichkeitsrechnungen der Bundesbahn — etwa Dortmund—Paderborn; Paderborn—Kassel — gesprochen und gefragt haben, ob sich das rechnet. Natürlich rechnet sich das. Das muß von Dortmund—Paderborn—Kassel nach Erfurt und Leipzig geführt werden. Das gibt einen Sinn;

    (Beifall bei der FDP und bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    so wie auch die Straßenverbindungen dort gemacht werden müssen.

    (Dr. Jobst [CDU/CSU]: Regensburg—Hof nicht vergessen!)

    Das heißt, wir müssen all diese kleine Möglichkeiten — nicht nur die großen — reaktivieren, vitalisieren, und zwar möglichst schnell.

    (Dr. Jobst [CDU/CSU]: Regensburg—Hof nicht vergessen!)

    — Lieber Dio, ich habe jetzt mal über ein Gebiet gesprochen, aus dem ich komme und das ich besser verstehe. Ihr kriegt ja das Eure. Ihr habt ja schon eine Autobahn in eurer Gegend gangbar gemacht. Es gibt natürlich eine Menge mehr. Das gilt selbstverständlich auch für den Straßenverkehr. Aber wir reden ja heute hier über die Eisenbahn.
    Insofern werden wir auch die Strecke Hannover—Berlin nicht in der Magnetbahntechnik bauen. Die muß nämlich schnell gebaut werden. Und das geht nur mit der Rad-Schienen-Technik.

    (Beifall bei der FPD und bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Und wenn ich Magdeburg anbinden will — was notwendig ist; Kohn hat es schon gesagt —, muß ich das bald machen. Das kann ich nur mit Rad-SchienenTechnik.
    Der Hinweis des Kollegen Lenzer ist gar nicht sonderlich sinnvoll, weil er das auf den Sankt-Nimmerleins-Tag verschiebt. Jetzt soll man handeln, jetzt diese Schnellstrecke machen, jetzt den Anschluß an das IC-Netz über den Drehpunkt Hannover herstellen. Das macht dann auch Spaß.
    Es sind große Anstrengungen zu unternehmen. Auch der finanzielle Bedarf wird groß sein. Der Finanzminister ist heute wohl auch deshalb nicht vertreten, weil er weiß, was auf ihn zukommt; denn aus dem Topf, den wir haben, ist das nicht finanzierbar. Aber es darf ja wohl nicht wahr sein, daß wir diese geradezu unglaubliche historische Herausforderung aus finanziellen Gründen nicht annehmen können. Wir sind jedenfalls zur Annahme dieser Herausforderung be-
    Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 181. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 6. Dezember 1989 13957
    Gries
    reit. Ich finde, das Ziel lohnt hier alle Anstrengungen.
    Vielen Dank.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)



Rede von Dr. Annemarie Renger
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das Wort hat der Abgeordnete Ewen.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Carl Ewen


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Eine moderne Verkehrspolitik muß es als vorrangige Aufgabe begreifen, eine menschenwürdige Umwelt zu erhalten. Deshalb kommt es nicht nur darauf an, daß Verkehrsträger und Verkehrsunternehmen die notwendigen Beförderungs- und Transportaufgaben ökonomisch sinnvoll wahrnehmen, sondern sie müssen diese Aufgabe auch menschen- und umweltgerecht erbringen. Die Verkehrspolitik hat hierfür die notwendigen Rahmenbedingungen zu schaffen.
    Dies gelingt schon lange nicht mehr. Die Ergebnisse verschlechtern sich ständig; unser Straßennetz ist überlastet; Mensch und Umwelt ersticken im Verkehr; der Verkehrsinfarkt droht, ja, in einigen Städten ist er bereits eingetreten.
    Auch mit ihrer Eisenbahnpolitik ist die Bundesrepublik am Ende. Die Krisensitzung des Bahnvorstands Ende August zur Lage der Bundesbahn hat dies noch einmal bestätigt. Während ich bei früheren Bahndebatten immer Mitglieder des Vorstands auf der Zuschauertribüne gesehen habe, erkenne ich heute niemanden.

    (Kohn [FDP]: Schauen Sie gut hin!) — Wunderbar, es ist doch einer da!


    (Hinsken [CDU/CSU]: Es war den ganzen Nachmittag über nur einer da; die haben etwas anderes zu tun!)

    Das finde ich großartig. Ich hatte ihn nicht erkannt. Das ist in Ordnung.
    Wer die Zahl der mit der Bahn beförderten Gütermengen mit der Zahl der beförderten Personen vergleicht, stellt folgendes fest: 1975 wurden 315 Millionen Tonnen Güter auf der Schiene transportiert, 1988 noch 302 Millionen Tonnen oder 9,5 % der gesamten Beförderungsmenge. 1980 wurden immerhin noch 364 Millionen Tonnen befördert. In Tonnenkilometern waren es 1975 55,3 Millionen oder 26 % und 1988 59,9 Millionen, aber nur noch 21,9 % der gesamten zu befördernden Gütermenge.
    Die Zahl der beförderten Personen stieg von 1 054 Millionen im Jahre 1975 auf 1 165 Millionen im Jahre 1980, und sie fiel dann auf 1 088 Millionen Personen im Jahre 1988 zurück. Die eigenwirtschaftliche Unterdeckung hat seit 1986 erneut drastisch zugenommen.
    Aus diesen wenigen Zahlen geht hervor, daß die Bahnleitlinien dieser Bundesregierung gescheitert sind. Sie haben der Bundesbahn nicht die notwendigen Hilfen gewährt.

    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und der GRÜNEN)

    Diese Entwicklung ist nicht aus heiterem Himmel gekommen, sondern war vorhersehbar. Deshalb hat die SPD-Bundestagsfraktion die Anträge Drucksachen 11/1516, 11/1519, 11/2412 und 11/3770 sowie weitere, zu denen andere Kollegen Stellung nehmen werden, eingebracht. In den vier Anträgen, zu denen ich hier spreche, geht es um vier wichtige Elemente einer Bahnpolitik, die dem Unternehmen Bundesbahn eine faire Chance im Wettbewerb geben und den Bediensteten die Motivation vermitteln würden, die von erfolgreich am Markt operierenden Betrieben ausgeht.
    Die Festlegungen im Bahngesetz schaffen Sicherheit und befreien die Bahn von den Zufälligkeiten des Bundeshaushalts. Deshalb haben wir gesetzliche Regelungen verlangt und sind nicht zufrieden mit dem, was die Bundesregierung jetzt vorhat.

    (Beifall bei der SPD) Worum geht es hier?

    Erstens sollte der Bund nach unserer Meinung die Altschulden der Bundesbahn in Höhe von rund 12,6 Milliarden DM nach Maßgabe des Bundeshaushalts jährlich mit rund 500 Millionen DM tilgen; bislang werden die Zinsen bezahlt.
    Zweitens. Überhöhte Versorgungslasten sollten vom Bund übernommen werden. Vergleichbare Unternehmen haben im Verhältnis zur Lohn- und Gehaltssumme eine deutlich niedrigere Versorgungsbelastung zu tragen. Das würde den Bahnhaushalt entlasten und Mittel für Investitionen freimachen.
    Drittens. Das Bundesbahngesetz wird geändert und legt fest: Die Deutsche Bundesbahn betreibt als gemeinwirtschaftliches Unternehmen der Verkehrswirtschaft insbesondere den Eisenbahnverkehr in der Bundesrepublik Deutschland. Sie erbringt Verkehrsleistungen und damit im Zusammenhang stehende Leistungen im Rahmen der Daseinsvorsorge nach allgemeinen Vorgaben des Bundes und im übrigen nach eigenwirtschaftlichen Grundsätzen. Für Aufgaben oder Leistungen, die vom Verkehrsminister im Einvernehmen mit dem Finanzminister der Bundesbahn übertragen werden und nicht kostendeckend erbracht werden können, übernimmt der Bund den vollen Ausgleich für die damit verbundenen Mehraufwendungen und Investitionsaufgaben. Dazu zählen vor allem Belastungen aus dem Schienenpersonennahverkehr, aus bestimmten Bevölkerungsgruppen gewährten Fahrpreisermäßigungen, aus der Beförderung von Auszubildenden, aus der Aufrechterhaltung von Schienenstrecken, aus Unterstützungstarifen für Montanverkehre und aus Hilfen für den kombinierten Verkehr.
    Viertens. Die Unternehmensverfassung muß an gewandelte wirtschaftliche und soziale Verhältnisse angepaßt werden. Dazu gehört nach unserer Meinung auch die paritätische Mitbestimmung der Arbeitnehmer wie auch ein Aufsichtsrat, in dem zwölf Vertreter aus Bundestag, Bundesregierung und Bundesrat und zwölf Vertreter der Beschäftigten sowie ein weiteres Mitglied erweiterte Kompetenzen erhalten.

    (Beifall bei der SPD)

    13958 Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 181. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 6. Dezember 1989
    Ewen
    Ich glaube nicht, daß dies ein Giftzahn ist, Kollege Kohn, sondern hier geht es darum, die berechtigten Interessen der Mitarbeiter und ihr Können im Unternehmen auch für die Unternehmensleitung wirksam werden zu lassen. Dies hat sich in anderen Branchen durchaus bewährt.

    (Beifall bei der SPD)

    Im übrigen sind nach unseren Vorstellungen die Bundesländer an der Finanzierung der Bundesbahn dann zu beteiligen, wenn Strecken auf Wunsch eines Bundeslandes aufrechterhalten werden sollen. Obwohl Herr Minister Zimmermann einzelne Elemente aus unseren Forderungen in seiner Rede aufgenommen hat, fehlt es an konkreten Verbesserungen, und die, die vorgesehen sind, greifen nicht jetzt, sie greifen erst sehr viel später, wenn überhaupt.
    Die Neuordnung der Führungsstruktur, wie sie von uns vorgeschlagen wird, scheint auf nachgeordneten Gebieten schon Schatten vorauszuwerfen. Ich frage die Bundesregierung deshalb — ich würde mich freuen,wenn in dieser Sitzung darauf noch eine Antwort kommt — : Ist es richtig, daß Pläne zur Schließung von Bundesbahndirektionen bestehen? Wenn ja: Wann soll das geschehen, und um welche handelt es sich? Gibt es in diesem Zusammenhang, Herr Parlamentarischer Staatssekretär, bereits Abstimmungsgespräche mit den Bundesländern? Wird bedacht, daß möglicherweise die Nähe zu den Bahnkunden verlorengeht, wenn Direktionen geschlossen werden? Und ist das Ziel solcher Überlegungen etwa, wenn es sie gibt, immer mehr Aufgaben auf einzelne Vorstandsressorts zu konzentrieren? Es wäre durchaus interessant, dies zu erfahren.
    Was sollten die von uns vorgetragenen Änderungen bewirken? Stellen Sie sich vor, wir hätten heute ein Bundesbahngesetz mit der gesetzlichen Festlegung von Aufgaben und finanziellen Leistungen des Bundes und der Länder verabschiedet. Der Finanzminister stellt zusätzlich erhebliche Mittel bereit, die Bundesbahn kann zügig investieren und akquirieren. Im Jahre 2000 fahren auf den Hauptstrecken Schnellstzüge im Stundentakt und sind durch Interregio- und regionale Eilzüge und durch Busverbindungen in der Fläche, ebenfalls alles „vertaktet", ergänzt. An den Bahnhöfen gibt es Parkplätze in ausreichender Zahl für diejenigen, die auch beim besten Willen den Bahnhof mit dem ÖPNV nicht erreichen können. Alle größeren Entfernungen werden von Geschäftsreisenden ebenso wie von Schülern, von Ferienreisenden wie von Berufspendlern im Zug zurückgelegt. Am Zielbahnhof wird ebenfalls der ÖPNV genutzt oder ein Mietfahrzeug zur Befriedigung der örtlichen Mobilitätsbedürfnisse angemietet. Fremdenverkehrsgebiete sind selbstverständlich auch auf der Schiene leicht erreichbar.
    Unsere Straßen sind entlastet, die Umwelt wird weniger belastet, die Zahl der Unfälle verringert sich, und immer mehr Menschen kommen entspannt am Zielort an und haben, wenn sie wollen, die Möglichkeit, aus der Vereinzelung im Auto herauszukommen und im Abteil mit anderen Menschen zu kommunizieren. Der Zugewinn an Lebensqualität ist offensichtlich. Er wird noch größer, wenn es gelingt, den Schienenpersonenverkehr in der EG zu optimieren und
    Verbindung mit der DDR und anderen Staaten Osteuropas, deren Schienennetz meistens dichter ist als das Straßennetz, aufzubauen. Ich meine, dafür lohnen sich unsere Anstrengungen.
    Sie hingegen, Herr Dr. Zimmermann, lassen eine Kommission drei Jahre lang analysieren, obwohl die Schwerpunkte der Mängel bereits bekannt sind. Wir haben gerade heute in der „DVZ" und anderen Zeitungen darüber lesen können.
    Ein anderes Beispiel: Alle Fachleute gehen von einem zunehmenden Güterverkehr innerhalb der einzelnen Staaten und grenzüberschreitend wegen der Arbeitsteilung in der Wirtschaft und wegen des wachsenden Warenaustausches zwischen den Staaten aus. Seeschiffe können einen großen Teil der zu befördernden Mengen sowohl im küstennahen Verkehr in der Ostsee, in der Nordsee, in der Biskaya, im Mittelmeer, in der Ägäis und in der Adria und zwischen den Anrainern dieser Seegebiete befördern. In Italien wird gerade eine solche Küstenlinie erneut aufgebaut, um die Straße zu entlasten.
    Auch Binnenschiffe werden ihren Anteil am Transport auf Binnenwasserstraßen leisten müssen.
    Aber Fährverbindungen, der Tunnel von England nach Frankreich, Brücken und Tunnel in der Ostsee werden auch den Güterverkehr über Landverbindungen weiter wachsen lassen. Es wäre unverantwortlich, diesen Landverkehr nicht so weit wie möglich auf die Schiene zu ziehen.
    Der Lkw hat in der Fläche seine Bedeutung. Aber von den Häfen ins Binnenland oder umgekehrt, vor allem aber von Häfen an der Nord- und Ostsee in den Mittelmeerraum muß die Schiene Verkehrsträger Nummer eins werden.
    In der Fläche wird vor Streckenstillegungen geprüft, ob zusätzlicher Lkw-Verkehr den Menschen und der Natur zugemutet werden kann. Eben habe ich von einem Kollegen erfahren, daß eine Bahnstrecke stillgelegt werden soll, auf der jährlich 1 000 Waggons transportiert werden. Das würde bedeuten, daß 1 500 Lkw auf Kreisstraßen umgeleitet werden müßten. Das wäre nach meiner Ansicht unzumutbar.
    Investitionen in Eisenbahntunnel, den Waggonpark, in Umschlagsterminals mit zusätzlichen logistischen Leistungsangeboten helfen, die Wettbewerbsfähigkeit der Bahnen in Europa zu erhöhen. Qualifizierte und ausreichend viele Mitarbeiter können der Bahn neues Potential erschließen. Insbesondere die nun wieder offenen Ost-West-Achsen lassen für die Bahnen dann einen neuen Aufschwung erwarten, wenn wir zügig und mit Mut eine Politik formulieren, die dem umwelt- und menschenfreundlichen System Bahn Vorrang einräumt.

    (Beifall bei der SPD)

    Lassen Sie uns die aus einer solchen Politik abgeleiteten Aufgaben zügig finanzieren. Ich bin überzeugt, unsere Kinder und Enkel werden uns dankbar sein.
    Sie, meine Damen und Herren von der Koalition, haben es mit Erklärungen aus den Jahren 1977 und 1981 offenbar nicht ganz ernst gemeint. Ich erinnere an Ihre Worte vom 1. Oktober 1981, Herr Dr. Jobst, wo Sie sagten:
    Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 181. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 6. Dezember 1989 13959
    Ewen
    Die Deutsche Bundesbahn muß in die Lage versetzt werden, in erster Linie zu investieren. Sie muß Zukunftsinvestitionen durchführen können.
    Die CDU/CSU forderte seinerzeit, „erstens eine klare Abgrenzung der eigenverantwortlichen Unternehmensbereiche und der Bereiche staatlicher Daseinsvorsorge herbeizuführen, zweitens die gemeinwirtschaftlichen Leistungen der Bahn und die daraus resultierenden finanziellen Abgeltungen des Bundes nach Funktion und Verursachung klar bestimmbar im Bundeshaushalt und in der mittelfristigen Finanzplanung auszuweisen" .
    All diese Ausführungen aus früheren Jahren konnten mich hoffen lassen, daß es in den Beratungen im Ausschuß gelingen würde, einen gemeinsamen Beschluß herbeizuführen, durch den der Bundesbahn dauerhaft geholfen werden könnte. Weit gefehlt! Die angebotene Gemeinsamkeit wurde nicht genutzt.
    Deshalb gilt weiter: Wir brauchen ein Verkehrskonzept, das die einzelnen Verkehrsträger und Verkehrssysteme übergreift und das orientiert ist an den Bedürfnissen der Bürger und der Wirtschaft, den Erfordernissen des Umweltschutzes und der Energieeinsparung, der Bedeutung einer verstärkten Verkehrssicherheit und der Notwendigkeit einer gestaltenden Raumordnungspolitik.
    Die Menschen brauchen eine leistungsfähige Bahn. Die Bahn braucht qualifizierte Mitarbeiter in genügender Zahl, gerade auch jetzt angesichts der besonderen Probleme des winterlichen Reise- und Güterverkehrs. Unternehmensleitung und Mitarbeiter brauchen klare gesetzliche Regelungen für ein zukunftsorientiertes Handeln im europäischen Binnenmarkt einerseits und im grenzüberschreitenden Verkehr mit den Staaten östlich der Elbe und des EFTA-Raums andererseits. Dafür werden Sozialdemokraten auch in Zukunft ihre Kraft einsetzen.

    (Beifall bei der SPD)