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    Plenarprotokoll 11/116 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 116. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 8. Dezember 1988 Inhalt: Anteilnahme am Schicksal der Opfer der Erdbebenkatastrophe im Grenzgebiet der Sowjetunion zur Türkei 8411 A Erweiterung der Tagesordnung 8411B, 8488 D a) Meldung des Absturzes einer Militärmaschine auf ein Wohngebiet in Remscheid . 8487 C Tagesordnungspunkt 6: Überweisung im vereinfachten Verfahren a) Beratung des Antrags des Präsidenten des Bundesrechnungshofes: Rechnung des Bundesrechnungshofes für das Haushaltsjahr 1987 — Einzelplan 20 — (Drucksache 11/2593) b) Beratung der Unterrichtung durch den Bundesrechnungshof: Bemerkungen des Bundesrechnungshofes 1988 zur Haushalts- und Wirtschaftsführung (einschließlich der Bemerkungen zur Jahresrechnung des Bundes 1986) (Drucksache 11/3056) . . 8412A Tagesordnungspunkt 7: a) Zweite und dritte Beratung des vorn Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Bundessozialhilfegesetzes und des Gesetzes über den Finanzausgleich zwischen Bund und Ländern (Drucksachen 11/2685, 11/3683) b) Zweite und dritte Beratung des von dem Abgeordneten Hüser und der Fraktion DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Bundessozialhilfegesetzes und des Gesetzes über den Finanzausgleich zwischen Bund und Ländern (Drucksachen 11/3116, 11/3683) c) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zum Ausgleich unterschiedlicher Wirtschaftskraft in den Ländern (Drucksachen 11/3263, 11/3444, 11/3683) Austermann CDU/CSU 8412 C Dr. Struck SPD 8414 B Frau Seiler-Albring FDP 8415D Hüser GRÜNE 8416 D Dr. Rose CDU/CSU 8418A Dr. Krupp, Senator der Freien und Hansestadt Hamburg 8419 A Dr. Stoltenberg, Bundesminister BMF . 8420 D Dr. Struck SPD (zur GO) 8423 B Austermann CDU/CSU (zur GO) 8423 C Vizepräsident Westphal 8486 C Dr. Struck SPD (Erklärung nach § 3.1 GO) 8486 D Kleinert (Marburg) GRÜNE (Erklärung nach § 31 GO) 8486 D Bohl CDU/CSU (Erklärung nach § 31 GO) 8487 A Wiederholung einer Abstimmung . . . . 8487 B Tagesordnungspunkt 8: Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Zweiten Wohnungsbaugesetzes und des Wohnungsbaugesetzes für das Saarland (Wohnungsbauänderungsgesetz 1988) (Drucksachen 11/3160, 11/3264, 11/3637) II Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 116. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 8. Dezember 1988 Geis CDU/CSU 8423 D Müntefering SPD 8425 B Grünbeck FDP 8428 B Frau Oesterle-Schwerin GRÜNE 8429 C Frau Rönsch (Wiesbaden) CDU/CSU . . 8431 A Tagesordnungspunkt 9: Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Müntefering, Reschke, Conradi, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Für eine soziale Wohnungs- und Städtebaupolitik (Drucksachen 11/1388, 11/2606) Jahn (Marburg) SPD 8433 C Dr.-Ing. Kansy CDU/CSU 8435 D Frau Teubner GRÜNE 8439 A Grünbeck FDP 8441 B Menzel SPD 8443 B Dr. Möller CDU/CSU 8445 D Conradi SPD 8447 D Dr. Schneider, Bundesminister BMBau . 8450 B Tagesordnungspunkt 10: a) Zustimmungsbedürftige Verordnung der Bundesregierung über den Prozentsatz der Ausgleichsabgabe nach dem Dritten Verstromungsgesetz für das Jahr 1989 (Drucksachen 11/3477, 11/3676) b) Bericht des Bundesrechnungshofes gemäß § 99 BHO über Risiken für den Bundeshaushalt aufgrund neuerer Entwicklungen beim Ausgleichsfonds zur Sicherung des Steinkohleneinsatzes (Drittes Verstromungsgesetz) (Drucksache 11/2858) c) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Haushaltsausschusses zu dem Antrag des Bundesministers für Wirtschaft: Rechnungslegung über das Sondervermögen des Bundes „Ausgleichsfonds zur Sicherung des Steinkohleneinsatzes" — Wirtschaftsjahr 1985 — (Drucksachen 10/6784, 11/2172) d) Beratung des Antrags des Bundesministers für Wirtschaft: Rechnungslegung über das Sondervermögen des Bundes „Ausgleichsfonds zur Sicherung des Steinkohleneinsatzes" — Wirtschaftsjahr 1986 — (Drucksache 11/1508) e) Beratung des Antrags der Fraktion der SPD: Kohlevorrangpolitik (Drucksache 11/3284) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Beratung des Antrags der Abgeordneten Stratmann, Dr. Daniels (Regensburg) und der Fraktion DIE GRÜNEN: Ersatz des Kohlepfennigs durch eine Primärenergie- und Atomstromsteuer (Drucksache 11/3655) Schmitz (Baesweiler) CDU/CSU 8455 B Jung (Düsseldorf) SPD 8456 A Beckmann FDP 8458 C Stratmann GRÜNE 8460 A Hinsken CDU/CSU 8461 C Dr. Jochimsen, Minister des Landes Nordrhein-Westfalen 8462 D Dr. Sprung CDU/CSU 8465 C Schreiner SPD 8466 B Müller (Wadern) CDU/CSU 8467 C Dr. von Wartenberg, Parl. Staatssekretär BMWi 8469 A Becker (Nienberge) SPD (Erklärung nach § 31 GO) 8470 D Dr. Unland CDU/CSU (Erklärung nach § 31 GO) 8471A Zusatztagesordnungspunkt 3: Aktuelle Stunde betr. Verantwortung des Bundesministers für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit im Zusammenhang mit den Vorfällen im Atomkraftwerk Biblis A Frau Wollny GRÜNE 8471 D Dr. Laufs CDU/CSU 8472 B Schäfer (Offenburg) SPD 8473 B Baum FDP 8474 A Dr. Friedrich CDU/CSU 8475 B Frau Wieczorek-Zeul SPD 8476 D Harries CDU/CSU 8477 D Reuter SPD 8478 B Dr. Töpfer, Bundesminister BMU . . . 8480 B Dr. Daniels (Regensburg) GRÜNE . . . 8482 A Dr. Göhner CDU/CSU 8482 D Bachmaier SPD 8483 D Frau Dr. Segall FDP 8484 D Schmidbauer CDU/CSU 8485 D Tagesordnungspunkt 12: Beratung der Übersichten 7, 8 und 9 des Rechtsausschusses über die dem Deutschen Bundestag zugeleiteten Streitsachen vor dem Bundesverfassungsgericht (Drucksachen 11/1987, 11/2341, 11/2950) 8487 D Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 116. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 8. Dezember 1988 III Tagesordnungspunkt 13 und Zusatzpunkt 4: Beratung der Beschlußempfehlungen des Petitionsausschusses: Sammelübersichten 92, 93 und 94 zu Petitionen (Drucksachen 11/3581, 11/3582, 11/3670) . . . 8487D Tagesordnungspunkt 14: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung a) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 2772/75 über Vermarktungsnormen für Eier b) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 2782/75 über die Erzeugung von und den Verkehr mit Bruteiern und Küken von Hausgeflügel (Drucksachen 11/2841 Nr. 5, 11/3300) 8488 A Tagesordnungspunkt 15: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Finanzausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Vorschlag für eine zweite Richtlinie des Rates zur Koordinierung der Rechts- und Verwaltungsvorschriften über die Aufnahme und Ausübung der Tätigkeit der Kreditinstitute und zur Änderung der Richtlinie 77/780/ EWG zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Geänderter Vorschlag für eine Richtlinie des Rates über die Eigenmittel von Kreditinstituten zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Vorschlag für eine Richtlinie des Rates für einen Solvabilitätskoeffizienten für Kreditinstitute (Drucksachen 11/2089 Nr. 2, 11/2266 Nr. 2.1, 11/2580 Nr. 5, 11/3662) 8488 B Tagesordnungspunkt 16: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Durchführung der Verordnung (EWG) Nr. 2052/88 hinsichtlich der Koordinierung der Interventionen der verschiedenen Strukturfonds einerseits und zwischen diesen und den Interventionen der Europäischen Investitionsbank und der sonstigen vorhandenen Finanzinstrumente andererseits Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Durchführung der Verordnung (EWG) Nr. 2052/88 hinsichtlich des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Durchführung der Verordnung (EWG) Nr. 2052/88 hinsichtlich des Europäischen Sozialfonds Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Durchführung der Verordnung (EWG) Nr. 2052/88 hinsichtlich des EAGFL, Abteilung Ausrichtung (Drucksachen 11/3117, Nr. 2.2, 11/3652) . . . 8488 C Tagesordnungspunkt 17: Beratung der Beschlußempfehlung des Ausschusses für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung: Antrag auf Genehmigung zur Durchführung eines Strafverfahrens (Drucksache 11/3643) . 8488 D Zusatztagesordnungspunkt: Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu dem Antrag des Bundesministers der Finanzen auf Einwilligung in die Veräußerung eines bundeseigenen Grundstücks in München, Dachauer Straße (Drucksachen 11/3567, 11/3685) Weiss (München) GRÜNE 8489 A Roth (Gießen) CDU/CSU 8489 D Dr. Struck SPD 8490 B Tagesordnungspunkt 18: a) Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Saibold, Frau Eid und der Fraktion DIE GRÜNEN: Kein Tourismusverkehr mit dem Apartheid-Staat (Drucksache 11/3161) b) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu dem Antrag der Abgeordneten Frau Eid und der Fraktion DIE GRÜNEN: Keine Kreditvergabe der Kreditanstalt für Wiederaufbau (MW) an Südafrika (Drucksachen 11/2313, 11/2998) c) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu dem Antrag der Abgeordneten Frau Eid und der Fraktion DIE GRÜNEN: Keine Hermesbürgschaften für Südafrika-Geschäfte (Drucksachen 11/2311, 11/2999) d) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu dem Antrag der Fraktion DIE GRÜNEN: Stopp der Kohleimporte aus Südafrika (Drucksachen 11/2312, 11/3000) IV Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 116. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 8. Dezember 1988 Frau Eid GRÜNE 8491A, 8497 C Dr. Hornhues CDU/CSU 8491 D Frau Ganseforth SPD 8493 A Dr. Solms FDP 8493 C Dr. von Wartenberg, Parl. Staatssekretär BMWi 8494 C Verheugen SPD 8495 B Kraus CDU/CSU 8496 C Frau Dr. Hamm-Brücher FDP 8498 D Tagesordnungspunkt 20: a) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung besoldungs- und wehrsoldrechtlicher Vorschriften (Drucksachen 11/2383, 11/3656, 11/3674) b) Zweite und dritte Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung dienstrechtlicher Vorschriften (Drucksachen 11/2212, 11/3656, 11/3675) Ganz (St. Wendel) CDU/CSU 8500 A Heistermann SPD 8502 A Nolting FDP 8504 C Frau Olms GRÜNE 8506 C Lutz SPD 8507 C Dr. Waffenschmidt, Parl. Staatssekretär BMI 8509 C Tagesordnungspunkt 21: Beratung der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 90 zu Petitionen (Drucksache 11/3468) von der Wiesche SPD 8510D Dr. Grünewald CDU/CSU 8511 C Frau Garbe GRÜNE 8512 B Funke FDP 8513 A Tagesordnungspunkt 22: Beratung der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 91 zu Petitionen (Drucksache 11/3469) Frau Garbe GRÜNE 8513 D Frau Dempwolf CDU/CSU 8514 C Frau Ganseforth SPD 8515 B Funke FDP 8516 A Tagesordnungspunkt 23: a) Beratung des Antrags der Abgeordneten Müntefering, Catenhusen, Wischnewski, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Deutsche Agentur für Raumfahrtangelegenheiten in Köln-Porz (Drucksache 11/1641) b) Beratung des Antrags der Abgeordneten Vosen, Fischer (Homburg), Frau Bulmahn, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Weltraumpolitik der Bundesrepublik Deutschland (Drucksache 11/1995) c) Beratung des Antrags der Abgeordneten Vosen, Vahlberg, Fischer (Homburg), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Informationstechnik 2000 (Drucksache 11/2592) d) Beratung der Unterrichtung durch das Europäische Parlament: Entschließung zur Antwort Europas auf die technologische Herausforderung der modernen Zeit (zweiter Bericht) (Drucksache 11/595) e) Beratung des Antrags der Abgeordneten Lenzer, Maaß, Engelsberger, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/ CSU sowie der Abgeordneten Dr.-Ing. Laermann, Kohn, Neuhausen, Dr. Thomae, Timm und der Fraktion der FDP: Naturmedizin erforschen und anwenden (Drucksache 11/1960) f) Beratung des Antrags der Abgeordneten Vosen, Frau Bulmahn, Catenhusen, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Fortführung der Steuerbegünstigung für Erfinder (Drucksache 11/3101) Fischer (Homburg) SPD 8517 D Dr. Rüttgers CDU/CSU 8519B Dr. Briefs GRÜNE 8522 B Dr.-Ing. Laermann FDP 8524 C, 8535 B Vahlberg SPD 8526 A Maaß CDU/CSU 8527 D Dr. Riesenhuber, Bundesminister BMFT 8530 B Vosen SPD 8534 A Tagesordnungspunkt 24: a) Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Beer und der Fraktion DIE GRÜNEN: C-Waffen-Konferenz in Paris vom 7. bis 11. Januar 1989 (Drucksache 11/3472) b) Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Beer, Frau Schilling, Dr. Mechtersheimer und der Fraktion DIE GRÜNEN: Keine Produktion und Endmontage neuer amerikanischer C-Waffen, Abzug der C-Waffen aus der Bundesrepublik Deutschland (Drucksache 11/1185) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 5: Beratung des Antrags der Fraktion der SPD: Initiativen zum Verbot der Herstellung und Lagerung chemischer Waffen und der Verhinderung ihrer Weiterverbreitung (Drucksache 11/3669) Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 116. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 8. Dezember 1988 V in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 6: Beratung des Antrags der Abgeordneten Lamers, Lummer, Schwarz, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/ CSU sowie der Abgeordneten Hoppe, Dr. Feldmann, Frau Dr. Hamm-Brücher, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Verbot der Entwicklung, Herstellung, Lagerung, Weitergabe und des Einsatzes von chemischen Waffen (Drucksache 11/3680) Frau Beer GRÜNE 8536 D Lummer CDU/CSU 8538 D Erler SPD 8540 C Dr. Feldmann FDP 8542 A Schäfer, Staatsminister AA 8544 B Tagesordnungspunkt 25: Erste Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über den Wegfall der Befristung einer Ausbildungsregelung bei den Berufen des Masseurs, des Masseurs und medizinischen Bademeisters und des Krankengymnasten (Drucksache 11/3409) Werner (Ulm) CDU/CSU 8547 A Jaunich SPD 8547 D Frau Würfel FDP 8549 B Frau Garbe GRÜNE 8550 A Nächste Sitzung 8550 D Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . 8551 *A Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 116. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 8. Dezember 1988 8411 116. Sitzung Bonn, den 8. Dezember 1988 Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Frau Dr. Adam-Schwaetzer 8. 12. Dr. Ahrens* 9. 12. Antretter* 9. 12. Bangemann 9. 12. Frau Beck-Oberdorf 9. 12. Dr. Biedenkopf 9. 12. Frau Blunck* 8. 12. Böhm 9. 12. Dr. Bötsch 9. 12. Börnsen (Bönstrup) 9. 12. Büchner (Speyer) 8. 12. Bühler (Bruchsal)* 8. 12. Duve 9. 12. Frau Eid 8. 12. Frau Fischer 9. 12. Gansel 9. 12. Genscher 9. 12. Dr. Glotz 9. 12. Dr. Götz 9. 12. Dr. Hauff 9. 12. Dr. Hitschler 8. 12. * für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union Anlage zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Höffkes 8. 12. Dr. Holtz* 8. 12. Hoss 8. 12. Irmer 9. 12. Kalb 9. 12. Kittelmann 8. 12. Kossendey 9. 12. Lenzer 8. 12. Frau Luuk* 9. 12. Möllemann 9. 12. Dr. Müller* 8. 12. Paintner 9. 12. Rappe (Hildesheim) 9. 12. Regenspurger 9. 12. Reuschenbach 9. 12. Dr. Riedl 8. 12. Frau Schilling 9. 12. Schmidt (München) 8. 12. von Schmude* 9. 12. Dr. Soell* 9. 12. Steiner* 9. 12. Frau Trenz 9. 12. Dr. Unland* 8. 12. Voigt 8. 12. Dr. Warnke 9. 12. Zierer* 9. 12.
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    Rede von Heinrich Lummer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Meine Damen und Herren, Paris ist zustande gekommen — ich denke, das ist gut so —, weil wir beobachten mußten, daß es einen aktuellen Einsatz von C-Waffen gab und auch eine Entwicklung festzustellen ist, wo sich manche diese Mittel beschaffen, und sicherlich auch deshalb, weil der erwünschte Erfolg in Genf noch nicht eingetreten ist. Es ist immerhin schlimm und schrecklich, wenn man sich der Bilder erinnert, die wir vom Einsatz im iranisch-irakischen Konflikt gehabt haben. Es kann natürlich überhaupt nicht befriedigen, wenn man etwa vom irakischen Außenminister in einer jüngsten Darstellung, in einem Interview liest, auf die Frage, ob der Irak sie eingesetzt habe: Wir haben von unserem Recht auf Selbstverteidigung Gebrauch gemacht, und wir haben uns gegen diese barbarischen Wellen des Angriffs verteidigt, auch mit Giftgas. — Es ist schlimm, auch wenn in diesem Zusammenhang der Begriff der Existenzsicherheit eines Staates genannt wird. Wir meinen nach wie vor, daß C-Waffen aus den Arsenalen zu verschwinden haben, und zwar ganz und gar.
    Meine Damen und Herren, man kann die Pariser Konferenz begrüßen, wie wir das tun. Die Sozialdemokraten haben in ihrem Antrag gewisse Besorgnisse angedeutet, aber sie haben dann auch gesagt: Die Pariser Konferenz ist nur dann sinnvoll, wenn es den Außenministern gelingt, das weltweite Herstellungs- und Lagerungsverbot konkret voranzubringen. — Meine Damen und Herren, dann aber hat es Sinn, und diesen Sinn unterstreichen wir nachhaltig und nachdrücklich. Das erwarten wir, und das wollen wir auch im Zusammenhang mit der Pariser Konferenz.
    Was sind nun die Ziele in Prais? Ich denke, einmal die Bestätigung des Genfer Protokolls.

    (Frau Fuchs [Verl] [SPD]: Das reicht aber nicht!)

    — Natürlich nicht. — Das ist der Versuch, die Weltöffentlichkeit zu mobilisieren. Wir leisten heute ja auch unseren bescheidenen Beitrag dazu.

    (Frau Fuchs [Verl] [SPD]: Die Weltöffentlichkeit?)

    — Ich bitte Sie! Ich sage deswegen: „bescheidenen Beitrag". — Aber wir wollen doch im Grunde die Öffentlichkeit mobilisieren, daß sich der Gedanke des weltweiten absoluten Verbots durchsetzt und sich keiner mehr vor einer solchen Zielvorstellung drücken kann. Wir wollen eben deutlich machen, daß jeder, der diesem Verbot nicht zustimmt, seine Reputation in der Gemeinschaft der Völker verliert.

    (Frau Beer [GRÜNE]: Dann machen Sie Ihre Zustimmung zur Produktion rückgängig!)

    Es geht zum zweiten auch darum, weitere Beitritte zu veranlassen, obwohl das nicht absolut wichtig ist, denn jedermann weiß inzwischen, daß das Verbot des Ersteinsatzes Völkergewohnheitsrecht geworden ist. Aber dennoch scheint es uns wichtig zu sein, den Versuch zu machen, die schon große Zahl der beigetretenen Länder zu erhöhen.
    Es geht, meine Damen und Herren, auch darum, eine Verbesserung der Prozeduren beim Verdacht auf C-Waffen-Einsatz zu erreichen. Ich erinnere daran: Wir haben in den letzten Sitzungen darüber diskutiert. Wir haben aufgefordert, dem Irak doch zu gestatten, daß Beobachtungen im Lande stattfinden, ob ein
    8540 Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 116. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 8. Dezember 1988
    Lummer
    Einsatz, z. B. gegen die Kurden, festzustellen war. Wir haben auch die Türkei gebeten, zuzulassen, daß die Lager beobachtet werden, ob ein Einsatz feststellbar ist. Es gab eine negative Antwort. Das ist bedauerlich; denn wir sagen nach wie vor: Wenn jemand das Licht der Öffentlichkeit nicht zu scheuen hat und sagt: „Wir haben das nicht eingesetzt, und wir wollen das nicht einsetzen", warum soll er sich dann für solche Kontrollen nicht öffnen? Das ist ein Punkt, der zu bereden ist und bei dem wir hoffen, daß es Fortschritte gibt.
    Natürlich, meine Damen und Herren, geht es auch darum, die Weitergabe zu verhindern; ein Thema, das hier auch oft angesprochen wird. Letztendlich geht es natürlich darum, Impulse für Genf zu finden.
    Es gibt unterschiedliche Einschätzungen. Herr Kollege Bahr hat einmal eine Formulierung gefunden, daß die technischen Fortschritte, die bei der Produktion erzielt worden sind, gewissermaßen ein Grund sind, daß die Kontrolle immer schwieriger wird und dadurch die Aussichtslosigkeit eines Abkommens überhaupt heraufdämmert. Das ist eine sehr skeptische Position, die er einnimmt oder zumindest gelegentlich geäußert hat.
    Wir sehen das ein bißchen anders. Die Bundesregierung hat ja in der Antwort, die Sie gestern bekommen haben, sehr deutlich gemacht, daß die bisherige Entwicklung ein positives Ergebnis erreichbar erscheinen läßt. Die Voraussetzungen für einen Abschluß haben sich im letzten Jahr verbessert.
    Ich meine, daß wir uns diesen Optimismus wirklich zu eigen machen sollten. Ich meine auch, daß ein Abschluß dann leichter möglich sein wird, wenn gewissermaßen ein Vertrauenszuwachs zustande kommt, der die Anforderungen an die Verifikation reduziert. Denn eines wissen wir alle: Vollkommen wird das Spiel der Verifikation nicht sein können, und ohne ein Stück Vertrauen geht es an dieser Stelle überhaupt nicht. Aber wir haben diesen Optimismus.
    Lassen Sie mich damit schließen, meine Damen und Herren, daß ich darauf verweise, daß sich der Bundeskanzler
    am 23. November in Hamburg vor der Atlantischen Versammlung dahin geäußert hat,

    (Frau Beer [GRÜNE]: Das war grausam!)

    daß das Ziel der Bundesregierung nach wie vor darin bestehe, bei den C-Waffen so schnell wie möglich zu einem weltweiten Verbot zu kommen. Das ist eine ganz wichtige Aufgabe.
    Ein bißchen Optimismus mag vielleicht auch die Äußerung verbreiten, die Gorbatschow gestern getan hat. Er hat vor den Vereinten Nationen gesagt:
    Hier sind, wie uns scheint,
    — bezogen auf das C-Waffen-Verbot —
    die Voraussetzungen dafür vorhanden, daß das Jahr 1990 zu einem entscheidenden Jahr wird.
    Das hoffen wir, meine Damen und Herren. Wir erwarten, daß die Bundesregierung ihren Beitrag dazu leistet. Wir werden sie mit Optimismus, aber auch mit Nachdruck begleiten.
    Danke schön.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)



Rede von Dr. Annemarie Renger
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das Wort hat der Herr Abgeordnete Erler.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. h.c. Gernot Erler


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Der französische Präsident Mitterrand hat für den 7. Januar nächsten Jahres die 158 UNO-Mitgliedstaaten zu einer C-Waffen-Konferenz in Paris einberufen. Er hat damit einen Vorschlag von Präsident Reagan aufgenommen. Die Sowjetunion hat positiv darauf reagiert; auch die Bundesregierung hat positiv darauf reagiert. Natürlich haben wir jede Initiative zu begrüßen, die weltweit den Kampf gegen die C-Waffen unterstützt.
    Aber es fällt doch eines auf, nämlich daß von dieser Konferenz ein wesentlich bescheideneres Ziel formuliert wird als das Ziel in Genf. Es fällt auf, daß es hier darum geht, für das Genfer Giftgasabkommen von 1925 zu werben, dem bisher 111 Länder beigetreten sind, dabei aber lediglich auf den Einsatz von Giftgas verzichtet haben.
    Das Ziel von Genf ist viel weiter gefaßt. In der UNO wird seit 1961, in Genf seit 1983 darum gerungen, ein weltweites umfassendes und verläßlich verifizierbares Verbot chemischer Waffen und ihrer Produktionseinrichtungen zu erreichen. Insofern ist die Pariser Konferenz ein besorgniserregendes Zeichen. Denn es stellt sich hier die Frage, ob bei diesem Prozeß jetzt ein Rückfall auf den Status des Jahres 1925 und damit praktisch um 60 Jahre droht.

    (Dr. Feldmann [FDP]: Aber das will doch niemand!)

    Daß dies auf der Konferenz in Paris als bescheidenes Ziel formuliert werden muß, sagt natürlich auch einiges über den Stand der Verhandlungen in Genf.
    Nun ist dort ja schon einiges erreicht worden. Die vierzig Länder, die sich an den Beratungen beteiligen, haben sich darauf geeinigt, daß das Ziel eine kontrollierte Vernichtung der C-Waffen und der Produktionsstätten in zehn Jahren ist. Sie haben sich darauf geeinigt, daß es darum geht, die Überwachung der Nichtherstellung zu schaffen, dabei Regelkontrollen der sogenannten erklärten Fabrikationsanlagen vorzunehmen, in denen es möglich ist, nach drei Substanzlisten gegliederte toxische Stoffe herzustellen, und eine unabweisbare Verdachtskontrolle dann vorzunehmen, wenn ein Anfangsverdacht auf Verstoß gegen die Vereinbarung besteht.
    Es herrscht ferner Einigung darüber, daß dazu eine internationale Vertragsorganisation notwendig ist, die wahrscheinlich aus einer Vollversammlung, einem Exekutivorgan und einem technischen Sekretariat für die Abwicklung der Inspektionen bestehen wird. Es ist durchaus zu begrüßen, daß Frankreich, das eine Zeitlang insofern Schwierigkeiten gemacht hat, als es die sogenannten Security Stocks für sich beansprucht hat — also Sicherheitsreserven, die vielleicht in diesen zehn Jahren des Abbaus aller Chemiewaffen erst aufgebaut werden müssen — , jedenfalls wenn man die Rede Mitterrands vom 29. September 1988 richtig versteht, auf dieses Ziel inzwischen verzichtet hat und damit einen weiteren Weg freigemacht hat. Es sieht so
    Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 116. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 8. Dezember 1988 8541
    Erler
    aus, daß man vielleicht einen Weg findet, diese zehnjährige Abbauphase als Versuchszeit zu nutzen und vielleicht im achten Jahr eine Art Überprüfungskonferenz vorzunehmen.
    Aber es gibt noch immer eine ganze Reihe von Fragen, die nicht geklärt sind. Wir hören, daß es immer noch Probleme mit der Definition gibt, auch mit der Abgrenzung von biologischen und chemischen Waffen. Wir hören, daß es immer noch Lücken bei der Kontrolle gibt, und zwar bei der ganz normalen chemischen Produktion der sogenannten nichterklärten Industrie. Man weiß nicht, wie man dort Kontrollen durchführen kann. Und — das ist vielleicht das Bedrohlichste — es gibt inzwischen Zweifel der 40 verhandelnden Länder daran, ob überhaupt noch bei allen Ländern die Bereitschaft besteht — z. B. bei den 20, die schon über chemische Waffen verfügen oder wahrscheinlich darüber verfügen, aber auch bei allen anderen Ländern, die in Krisenregionen beheimatet sind — , einem solchen Vertrag überhaupt beizutreten. Hier haben wir es mit der verhängnisvollen Erfahrung des Golf-Krieges zu tun. Dort war es möglich, erfolgreich und ungestraft chemische Waffen gegen eine wehrlose Zivilbevölkerung anzuwenden. Es ist die Frage, ob das nicht ein Anreiz für andere Länder ist, gerade für arme Länder, sich eine chemische Bewaffnung im Sinne der „poor man's atomic bomb" zuzulegen, wie das manchmal genannt wird.
    Auf jeden Fall steht fest, daß wir so schnell wie erwartet und erhofft keinen Abschluß in Genf haben. Das sagen uns die Amerikaner seit Anfang dieses Jahres. Das sagen uns die Vertreter der Sowjetunion seit Mitte dieses Jahres. Eben hat Herr Lummer Gorbatschow zitiert, der eine Erwartung für einen entscheidenden Schritt nach vorn für das Jahr 1990 in seiner gestrigen UNO-Rede angekündigt hat.
    Nur in der Bundesregierung hören wir immer ganz andere Aussagen. Die Bundesregierung erklärt uns seit 1985 jedes Jahr, daß ein Erfolg in Genf unmittelbar bevorstehe.

    (Dr. Feldmann [FDP]: Dafür kämpfen wir auch!)

    Sie redet also die Situation in Genf schön, Herr Feldmann. So ist es leider. Es hat auch — das ist interessant — exakt ein halbes Jahr gedauert, bis unsere Kleine Anfrage vom 8. Juni dieses Jahres gestern abend glücklich beantwortet worden ist. Das zeigt, daß es der Bundesregierung bei diesem Thema ziemlich ungemütlich ist. Auch in dieser Antwort steht wieder, daß es trotz zugegebenermaßen technisch äußerst komplizierter Sachprobleme — die werden dort angesprochen — bald zu einem Abschluß in Genf kommen werde.
    Ich habe schon Verständnis für diesen übertriebenen Zweckoptimismus der Bundesregierung. Denn in der Tat wäre das die einzige Chance, ihre ziemlich krause Chemiewaffenpolitik in der Vergangenheit zu übertönen.

    (Dr. Feldmann [FDP]: Na, na!)

    In der Tat, Herr Feldmann, ist es so, wie Frau Beer es
    dargestellt hat, daß die Bundesregierung eine Mitverantwortung für den weiteren Prozeß der weltweiten chemischen Aufrüstung hat.

    (Lamers [CDU/CSU]: Ach, Kollege Erler!)

    Sie hat 1986 die Zustimmung zu den Streitkräftezielen erteilt. Sie hat — das war eine der Voraussetzungen, die das amerikanische Repräsentantenhaus gemacht hatte — zum zweiten dann ihre Zustimmung dazu gegeben, daß im Krisenfall diese Waffen in die Bundesrepublik gebracht werden. Die Folge ist die bekannte Aufrüstung mit binären Waffen, übrigens wenige Tage nach Abschluß des INF-Abkommens begonnen, der sich genau heute jährt. Im Windschatten großer Hoffnungen ist es damals mit den binären Waffen losgegangen. Heute werden Artilleriegranaten endgefertigt. Heute wird die Big-Eye-Bombe entwikkelt. Heute haben wir eine Entwicklung im Bereich der binären Munition für die MLRS-Waffensysteme und sogar eine Konzeptphase für die sogenannten Stand-off-Weapons. Von alldem ist in Ihrem Antrag, Herr Lamers, leider gar nicht die Rede.
    Insofern gibt es eine Mitverantwortung der Bundesregierung für eine neue, schwerer zu kontrollierende, leichter handhabbare und dadurch auch leichter exportierbare Generation von chemischen Waffen.

    (Dr. Feldmann [FDP]: Warum sagen Sie kein Wort über den Abzug?)

    Der Gegenwert ist sehr fraglich, wenn man sich anguckt, daß in einer Chronologie der C-Waffenverhandlungen vom 25. Mai 1988 über die unitären amerikanischen C-Waffen, die bis 1992 hier verschwinden sollen, gesagt wird, sie seien größtenteils unbrauchbar und vielfach aus den 40er und 50er Jahren.
    Wenn man sich das alles anguckt und dann noch hinzufügt, daß sich die Bundesregierung offenbar fest vorgenommen hat, auf keinen Fall auf das von der SPD ausgehandelte Konzept der C-Waffen-freien Zonen einzugehen, offenbar ausdrücklich nur deswegen, weil es von der SPD vorgeschlagen worden ist, dann wird deutlich, daß übersehen wird, daß hier eine große Chance wäre, Verifikationsregimes, die in Genf nach wie vor umstritten und schwierig sind, an einem solchen Modell auszuprobieren. Wer das sieht, weiß, woher dieser übertriebene Zweckoptimismus kommt.
    Ich meine, hier ist die richtige Stelle, die Bundesregierung dazu aufzufordern, von diesem Zweckoptimismus abzurücken, endlich der Öffentlichkeit die Wahrheit über den Verhandlungsstand in Genf zu sagen.
    Ich fordere Sie auf: Machen Sie mit uns zusammen eine Anstrengung, die Exporte von Produkten und Fertigungstechniken für chemische Waffen einzustellen.

    (Frau Beer [GRÜNE]: Aus der Bundesrepublik!)

    Machen Sie mit uns eine gemeinsame Anstrengung, damit diese Pariser Konferenz tatsächlich genutzt wird, und nicht einen Rückzug auf eine resignative Position bedeutet. Darüber sind sich übrigens erfreulicherweise alle Beschlußvorlagen hier einig.
    8542 Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 116. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 8. Dezember 1988
    Erler
    Ich fordere Sie abschließend auf: Lassen Sie uns gemeinsam dafür sorgen, daß die C-Waffen insgesamt aus der Bundesrepublik ohne jedes Rückkehrrecht wegkommen.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Tun wir doch!)

    Ergreifen Sie doch die Chance zu dem Übergangskonzept einer chemiewaffenfreien Zone, um dort die ungeklärten technischen Fragen noch lösen zu können.
    Und schließlich: Lassen Sie uns alle gemeinsam etwas dafür tun, daß die weltweite Vernichtung chemischer Waffen, dieser tückischsten und unmenschlichsten aller Waffensysteme, durchgeführt wird.
    Vielen Dank.

    (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN — Beifall auf der Zuschauertribüne)