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    Plenarprotokoll 11/116 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 116. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 8. Dezember 1988 Inhalt: Anteilnahme am Schicksal der Opfer der Erdbebenkatastrophe im Grenzgebiet der Sowjetunion zur Türkei 8411 A Erweiterung der Tagesordnung 8411B, 8488 D a) Meldung des Absturzes einer Militärmaschine auf ein Wohngebiet in Remscheid . 8487 C Tagesordnungspunkt 6: Überweisung im vereinfachten Verfahren a) Beratung des Antrags des Präsidenten des Bundesrechnungshofes: Rechnung des Bundesrechnungshofes für das Haushaltsjahr 1987 — Einzelplan 20 — (Drucksache 11/2593) b) Beratung der Unterrichtung durch den Bundesrechnungshof: Bemerkungen des Bundesrechnungshofes 1988 zur Haushalts- und Wirtschaftsführung (einschließlich der Bemerkungen zur Jahresrechnung des Bundes 1986) (Drucksache 11/3056) . . 8412A Tagesordnungspunkt 7: a) Zweite und dritte Beratung des vorn Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Bundessozialhilfegesetzes und des Gesetzes über den Finanzausgleich zwischen Bund und Ländern (Drucksachen 11/2685, 11/3683) b) Zweite und dritte Beratung des von dem Abgeordneten Hüser und der Fraktion DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Bundessozialhilfegesetzes und des Gesetzes über den Finanzausgleich zwischen Bund und Ländern (Drucksachen 11/3116, 11/3683) c) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zum Ausgleich unterschiedlicher Wirtschaftskraft in den Ländern (Drucksachen 11/3263, 11/3444, 11/3683) Austermann CDU/CSU 8412 C Dr. Struck SPD 8414 B Frau Seiler-Albring FDP 8415D Hüser GRÜNE 8416 D Dr. Rose CDU/CSU 8418A Dr. Krupp, Senator der Freien und Hansestadt Hamburg 8419 A Dr. Stoltenberg, Bundesminister BMF . 8420 D Dr. Struck SPD (zur GO) 8423 B Austermann CDU/CSU (zur GO) 8423 C Vizepräsident Westphal 8486 C Dr. Struck SPD (Erklärung nach § 3.1 GO) 8486 D Kleinert (Marburg) GRÜNE (Erklärung nach § 31 GO) 8486 D Bohl CDU/CSU (Erklärung nach § 31 GO) 8487 A Wiederholung einer Abstimmung . . . . 8487 B Tagesordnungspunkt 8: Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Zweiten Wohnungsbaugesetzes und des Wohnungsbaugesetzes für das Saarland (Wohnungsbauänderungsgesetz 1988) (Drucksachen 11/3160, 11/3264, 11/3637) II Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 116. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 8. Dezember 1988 Geis CDU/CSU 8423 D Müntefering SPD 8425 B Grünbeck FDP 8428 B Frau Oesterle-Schwerin GRÜNE 8429 C Frau Rönsch (Wiesbaden) CDU/CSU . . 8431 A Tagesordnungspunkt 9: Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Müntefering, Reschke, Conradi, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Für eine soziale Wohnungs- und Städtebaupolitik (Drucksachen 11/1388, 11/2606) Jahn (Marburg) SPD 8433 C Dr.-Ing. Kansy CDU/CSU 8435 D Frau Teubner GRÜNE 8439 A Grünbeck FDP 8441 B Menzel SPD 8443 B Dr. Möller CDU/CSU 8445 D Conradi SPD 8447 D Dr. Schneider, Bundesminister BMBau . 8450 B Tagesordnungspunkt 10: a) Zustimmungsbedürftige Verordnung der Bundesregierung über den Prozentsatz der Ausgleichsabgabe nach dem Dritten Verstromungsgesetz für das Jahr 1989 (Drucksachen 11/3477, 11/3676) b) Bericht des Bundesrechnungshofes gemäß § 99 BHO über Risiken für den Bundeshaushalt aufgrund neuerer Entwicklungen beim Ausgleichsfonds zur Sicherung des Steinkohleneinsatzes (Drittes Verstromungsgesetz) (Drucksache 11/2858) c) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Haushaltsausschusses zu dem Antrag des Bundesministers für Wirtschaft: Rechnungslegung über das Sondervermögen des Bundes „Ausgleichsfonds zur Sicherung des Steinkohleneinsatzes" — Wirtschaftsjahr 1985 — (Drucksachen 10/6784, 11/2172) d) Beratung des Antrags des Bundesministers für Wirtschaft: Rechnungslegung über das Sondervermögen des Bundes „Ausgleichsfonds zur Sicherung des Steinkohleneinsatzes" — Wirtschaftsjahr 1986 — (Drucksache 11/1508) e) Beratung des Antrags der Fraktion der SPD: Kohlevorrangpolitik (Drucksache 11/3284) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Beratung des Antrags der Abgeordneten Stratmann, Dr. Daniels (Regensburg) und der Fraktion DIE GRÜNEN: Ersatz des Kohlepfennigs durch eine Primärenergie- und Atomstromsteuer (Drucksache 11/3655) Schmitz (Baesweiler) CDU/CSU 8455 B Jung (Düsseldorf) SPD 8456 A Beckmann FDP 8458 C Stratmann GRÜNE 8460 A Hinsken CDU/CSU 8461 C Dr. Jochimsen, Minister des Landes Nordrhein-Westfalen 8462 D Dr. Sprung CDU/CSU 8465 C Schreiner SPD 8466 B Müller (Wadern) CDU/CSU 8467 C Dr. von Wartenberg, Parl. Staatssekretär BMWi 8469 A Becker (Nienberge) SPD (Erklärung nach § 31 GO) 8470 D Dr. Unland CDU/CSU (Erklärung nach § 31 GO) 8471A Zusatztagesordnungspunkt 3: Aktuelle Stunde betr. Verantwortung des Bundesministers für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit im Zusammenhang mit den Vorfällen im Atomkraftwerk Biblis A Frau Wollny GRÜNE 8471 D Dr. Laufs CDU/CSU 8472 B Schäfer (Offenburg) SPD 8473 B Baum FDP 8474 A Dr. Friedrich CDU/CSU 8475 B Frau Wieczorek-Zeul SPD 8476 D Harries CDU/CSU 8477 D Reuter SPD 8478 B Dr. Töpfer, Bundesminister BMU . . . 8480 B Dr. Daniels (Regensburg) GRÜNE . . . 8482 A Dr. Göhner CDU/CSU 8482 D Bachmaier SPD 8483 D Frau Dr. Segall FDP 8484 D Schmidbauer CDU/CSU 8485 D Tagesordnungspunkt 12: Beratung der Übersichten 7, 8 und 9 des Rechtsausschusses über die dem Deutschen Bundestag zugeleiteten Streitsachen vor dem Bundesverfassungsgericht (Drucksachen 11/1987, 11/2341, 11/2950) 8487 D Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 116. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 8. Dezember 1988 III Tagesordnungspunkt 13 und Zusatzpunkt 4: Beratung der Beschlußempfehlungen des Petitionsausschusses: Sammelübersichten 92, 93 und 94 zu Petitionen (Drucksachen 11/3581, 11/3582, 11/3670) . . . 8487D Tagesordnungspunkt 14: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung a) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 2772/75 über Vermarktungsnormen für Eier b) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 2782/75 über die Erzeugung von und den Verkehr mit Bruteiern und Küken von Hausgeflügel (Drucksachen 11/2841 Nr. 5, 11/3300) 8488 A Tagesordnungspunkt 15: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Finanzausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Vorschlag für eine zweite Richtlinie des Rates zur Koordinierung der Rechts- und Verwaltungsvorschriften über die Aufnahme und Ausübung der Tätigkeit der Kreditinstitute und zur Änderung der Richtlinie 77/780/ EWG zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Geänderter Vorschlag für eine Richtlinie des Rates über die Eigenmittel von Kreditinstituten zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Vorschlag für eine Richtlinie des Rates für einen Solvabilitätskoeffizienten für Kreditinstitute (Drucksachen 11/2089 Nr. 2, 11/2266 Nr. 2.1, 11/2580 Nr. 5, 11/3662) 8488 B Tagesordnungspunkt 16: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Durchführung der Verordnung (EWG) Nr. 2052/88 hinsichtlich der Koordinierung der Interventionen der verschiedenen Strukturfonds einerseits und zwischen diesen und den Interventionen der Europäischen Investitionsbank und der sonstigen vorhandenen Finanzinstrumente andererseits Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Durchführung der Verordnung (EWG) Nr. 2052/88 hinsichtlich des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Durchführung der Verordnung (EWG) Nr. 2052/88 hinsichtlich des Europäischen Sozialfonds Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Durchführung der Verordnung (EWG) Nr. 2052/88 hinsichtlich des EAGFL, Abteilung Ausrichtung (Drucksachen 11/3117, Nr. 2.2, 11/3652) . . . 8488 C Tagesordnungspunkt 17: Beratung der Beschlußempfehlung des Ausschusses für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung: Antrag auf Genehmigung zur Durchführung eines Strafverfahrens (Drucksache 11/3643) . 8488 D Zusatztagesordnungspunkt: Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu dem Antrag des Bundesministers der Finanzen auf Einwilligung in die Veräußerung eines bundeseigenen Grundstücks in München, Dachauer Straße (Drucksachen 11/3567, 11/3685) Weiss (München) GRÜNE 8489 A Roth (Gießen) CDU/CSU 8489 D Dr. Struck SPD 8490 B Tagesordnungspunkt 18: a) Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Saibold, Frau Eid und der Fraktion DIE GRÜNEN: Kein Tourismusverkehr mit dem Apartheid-Staat (Drucksache 11/3161) b) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu dem Antrag der Abgeordneten Frau Eid und der Fraktion DIE GRÜNEN: Keine Kreditvergabe der Kreditanstalt für Wiederaufbau (MW) an Südafrika (Drucksachen 11/2313, 11/2998) c) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu dem Antrag der Abgeordneten Frau Eid und der Fraktion DIE GRÜNEN: Keine Hermesbürgschaften für Südafrika-Geschäfte (Drucksachen 11/2311, 11/2999) d) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu dem Antrag der Fraktion DIE GRÜNEN: Stopp der Kohleimporte aus Südafrika (Drucksachen 11/2312, 11/3000) IV Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 116. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 8. Dezember 1988 Frau Eid GRÜNE 8491A, 8497 C Dr. Hornhues CDU/CSU 8491 D Frau Ganseforth SPD 8493 A Dr. Solms FDP 8493 C Dr. von Wartenberg, Parl. Staatssekretär BMWi 8494 C Verheugen SPD 8495 B Kraus CDU/CSU 8496 C Frau Dr. Hamm-Brücher FDP 8498 D Tagesordnungspunkt 20: a) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung besoldungs- und wehrsoldrechtlicher Vorschriften (Drucksachen 11/2383, 11/3656, 11/3674) b) Zweite und dritte Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung dienstrechtlicher Vorschriften (Drucksachen 11/2212, 11/3656, 11/3675) Ganz (St. Wendel) CDU/CSU 8500 A Heistermann SPD 8502 A Nolting FDP 8504 C Frau Olms GRÜNE 8506 C Lutz SPD 8507 C Dr. Waffenschmidt, Parl. Staatssekretär BMI 8509 C Tagesordnungspunkt 21: Beratung der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 90 zu Petitionen (Drucksache 11/3468) von der Wiesche SPD 8510D Dr. Grünewald CDU/CSU 8511 C Frau Garbe GRÜNE 8512 B Funke FDP 8513 A Tagesordnungspunkt 22: Beratung der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 91 zu Petitionen (Drucksache 11/3469) Frau Garbe GRÜNE 8513 D Frau Dempwolf CDU/CSU 8514 C Frau Ganseforth SPD 8515 B Funke FDP 8516 A Tagesordnungspunkt 23: a) Beratung des Antrags der Abgeordneten Müntefering, Catenhusen, Wischnewski, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Deutsche Agentur für Raumfahrtangelegenheiten in Köln-Porz (Drucksache 11/1641) b) Beratung des Antrags der Abgeordneten Vosen, Fischer (Homburg), Frau Bulmahn, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Weltraumpolitik der Bundesrepublik Deutschland (Drucksache 11/1995) c) Beratung des Antrags der Abgeordneten Vosen, Vahlberg, Fischer (Homburg), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Informationstechnik 2000 (Drucksache 11/2592) d) Beratung der Unterrichtung durch das Europäische Parlament: Entschließung zur Antwort Europas auf die technologische Herausforderung der modernen Zeit (zweiter Bericht) (Drucksache 11/595) e) Beratung des Antrags der Abgeordneten Lenzer, Maaß, Engelsberger, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/ CSU sowie der Abgeordneten Dr.-Ing. Laermann, Kohn, Neuhausen, Dr. Thomae, Timm und der Fraktion der FDP: Naturmedizin erforschen und anwenden (Drucksache 11/1960) f) Beratung des Antrags der Abgeordneten Vosen, Frau Bulmahn, Catenhusen, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Fortführung der Steuerbegünstigung für Erfinder (Drucksache 11/3101) Fischer (Homburg) SPD 8517 D Dr. Rüttgers CDU/CSU 8519B Dr. Briefs GRÜNE 8522 B Dr.-Ing. Laermann FDP 8524 C, 8535 B Vahlberg SPD 8526 A Maaß CDU/CSU 8527 D Dr. Riesenhuber, Bundesminister BMFT 8530 B Vosen SPD 8534 A Tagesordnungspunkt 24: a) Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Beer und der Fraktion DIE GRÜNEN: C-Waffen-Konferenz in Paris vom 7. bis 11. Januar 1989 (Drucksache 11/3472) b) Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Beer, Frau Schilling, Dr. Mechtersheimer und der Fraktion DIE GRÜNEN: Keine Produktion und Endmontage neuer amerikanischer C-Waffen, Abzug der C-Waffen aus der Bundesrepublik Deutschland (Drucksache 11/1185) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 5: Beratung des Antrags der Fraktion der SPD: Initiativen zum Verbot der Herstellung und Lagerung chemischer Waffen und der Verhinderung ihrer Weiterverbreitung (Drucksache 11/3669) Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 116. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 8. Dezember 1988 V in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 6: Beratung des Antrags der Abgeordneten Lamers, Lummer, Schwarz, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/ CSU sowie der Abgeordneten Hoppe, Dr. Feldmann, Frau Dr. Hamm-Brücher, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Verbot der Entwicklung, Herstellung, Lagerung, Weitergabe und des Einsatzes von chemischen Waffen (Drucksache 11/3680) Frau Beer GRÜNE 8536 D Lummer CDU/CSU 8538 D Erler SPD 8540 C Dr. Feldmann FDP 8542 A Schäfer, Staatsminister AA 8544 B Tagesordnungspunkt 25: Erste Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über den Wegfall der Befristung einer Ausbildungsregelung bei den Berufen des Masseurs, des Masseurs und medizinischen Bademeisters und des Krankengymnasten (Drucksache 11/3409) Werner (Ulm) CDU/CSU 8547 A Jaunich SPD 8547 D Frau Würfel FDP 8549 B Frau Garbe GRÜNE 8550 A Nächste Sitzung 8550 D Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . 8551 *A Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 116. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 8. Dezember 1988 8411 116. Sitzung Bonn, den 8. Dezember 1988 Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Frau Dr. Adam-Schwaetzer 8. 12. Dr. Ahrens* 9. 12. Antretter* 9. 12. Bangemann 9. 12. Frau Beck-Oberdorf 9. 12. Dr. Biedenkopf 9. 12. Frau Blunck* 8. 12. Böhm 9. 12. Dr. Bötsch 9. 12. Börnsen (Bönstrup) 9. 12. Büchner (Speyer) 8. 12. Bühler (Bruchsal)* 8. 12. Duve 9. 12. Frau Eid 8. 12. Frau Fischer 9. 12. Gansel 9. 12. Genscher 9. 12. Dr. Glotz 9. 12. Dr. Götz 9. 12. Dr. Hauff 9. 12. Dr. Hitschler 8. 12. * für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union Anlage zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Höffkes 8. 12. Dr. Holtz* 8. 12. Hoss 8. 12. Irmer 9. 12. Kalb 9. 12. Kittelmann 8. 12. Kossendey 9. 12. Lenzer 8. 12. Frau Luuk* 9. 12. Möllemann 9. 12. Dr. Müller* 8. 12. Paintner 9. 12. Rappe (Hildesheim) 9. 12. Regenspurger 9. 12. Reuschenbach 9. 12. Dr. Riedl 8. 12. Frau Schilling 9. 12. Schmidt (München) 8. 12. von Schmude* 9. 12. Dr. Soell* 9. 12. Steiner* 9. 12. Frau Trenz 9. 12. Dr. Unland* 8. 12. Voigt 8. 12. Dr. Warnke 9. 12. Zierer* 9. 12.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Angelika Beer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

    Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren! Liebe Kollegen und Kolleginnen! Vorweg möchte ich sagen, daß ich von der Abrüstungsinitiative Gorbatschows begeistert bin. Gorbatschows Politik der einseitigen Abrüstungsschritte kommt den Konzepten der GRÜNEN sehr nahe. Der Westen, die NATO sind jetzt am Zug. Wir sehen in diesen Tagen, was die westlichen Abrüstungsbeteuerungen wert sind.
    Die GRÜNEN haben die heutige Debatte über das Verbot der chemischen Waffen beantragt. Die chemischen Waffen gehören zu den grausigsten Errungenschaften der modernen Militärtechnik. Zum erstenmal wurden sie von den deutschen Truppen im Ersten Weltkrieg eingesetzt. 1925 wurde der Einsatz chemischer Waffen durch das sogenannte Genfer Protokoll völkerrechtlich verboten. Allerdings nur der Einsatz, nicht die Produktion und Lagerhaltung der chemischen Waffen sind durch diesen Vertrag verboten.
    Ungeheure Massen an Giftgas haben die Militärs inzwischen angehäuft, insgesamt mehrere hundert-
    Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 116. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 8. Dezember 1988 8537
    Frau Beer
    tausend Tonnen fabriziert. Im Golfkrieg zwischen Iran und Irak hat sich gezeigt, wie unsicher dieses Verbot durch das Genfer Giftgasprotokoll ist. Der Irak hat über Jahre hinweg in großem Umfang Giftgas eingesetzt, zuerst gegen Truppen im Iran, dann gegen die kurdische Bevölkerung im Nordosten des Landes. Einige der Giftgasopfer sind mit ihren entsetzlichen Verletzungen in Spezialkliniken in der Bundesrepublik in Behandlung gewesen. Ihre Bilder gingen damals durch die Presse; wir erinnern uns. Es gab beträchtliche humanitäre Anteilnahme am Los der Giftgasopfer, aber es gab überhaupt keine Reaktion gegenüber den Tätern. Der Irak setzte Giftgas ein, rücksichtslos, völkerrechtswidrig, zynisch, und seine Verbündeten im Westen nahmen das einfach nicht zur Kenntnis.
    Die Waffenlieferungen an den Irak gingen genauso weiter wie die politische Unterstützung für ihn. Der Kampf gegen den Iran war dem Westen als Ziel wichtig genug, um den Giftgaseinsatz durch den Verbündeten Irak billigend in Kauf zu nehmen. Das ist der eigentliche Skandal und die große Gefahr für die Zukunft. Die fehlenden Reaktionen der anderen Staaten auf den verbrecherischen Giftgaseinsatz eines Landes haben schlimme Maßstäbe für die Zukunft gesetzt.

    (Vorsitz : Vizepräsident Frau Renger)

    Seit den 60er Jahren wird im Rahmen der UNO über ein völliges Verbot der chemischen Waffen verhandelt, ein Verbot, das die Produktion und die Lagerung umfaßt, das die Zerstörung der gigantischen Bestände erzwingt und diese Mordmittel von der Erde verbannt. Diese Verhandlungen sind lange Zeit nur langsam vorangekommen. Lange Zeit schien es so, als würden die Ostblockländer einen Vertragsabschluß verhindern, weil sie keine vernünftigen Überprüfungsmaßnahmen zulassen wollten. Seit die Sowjetunion ihre Politik aber geändert hat — auch hier wieder Gorbatschow — und selbst für scharfe Kontrollmaßnahmen eintritt, ist ein erstaunlicher Wandel in den Verhandlungspositionen eingetreten. Seit dem letzten Winter ist offenkundig, daß die USA und Frankreich die Verhandlungen verschleppen. Die USA lassen verlauten, eigentlich seien Chemiewaffenverbote sinnlos, weil man es sowieso nicht überprüfen könne.
    Früher war also der Russe schuld. Jetzt stellt man fest: Es klappt sowieso nicht.
    In ihrem Windschatten kündigten die Franzosen an, erst einmal selbst neue chemische Waffen produzieren zu wollen. Später könne man sie ja vielleicht wieder abbauen.

    (Dr. Feldmann [FDP]: Das ist ein alter Hut!)

    Zumindest zur Stabilisierung dieser US-Position hat die Bundesregierung entscheidend beigetragen. Denn die US-Militärs haben ihre Interessen an einem C-Waffen-Verbot nicht ganz plötzlich verloren, sondern weil sie etwas Besseres gefunden haben, geben sie nach.
    Statt die C-Waffen abzuschaffen, produzieren sie neue, wirksamere C-Waffen, die sogenannten binären C-Waffen. Sie bestehen aus zwei Komponenten, die jede für sich ungiftig bzw. nur begrenzt giftig sind. Dadurch sind sie besser zu lagern und zu transportieren. Und sie sind in ihrer Wirkungsweise besser für den Einsatz auf dem Schlachtfeld zugeschnitten.
    Der ehemalige NATO-Oberbefehlshaber General Rogers hatte sie für das europäische Schlachtfeld eingefordert. Seit Dezember 1987 produzieren die USA binäre Artilleriegranaten mit kurzlebigen Giftstoffen. Demnächst wird eine Flugzeugbombe — die „BigEye" — mit einem langwirkenden Giftgas hinzukommen. Die Idee dabei ist, mit den Granaten ein Gebiet kurzfristig zu verseuchen und dann mit den eigenen Truppen hindurchzustoßen. Da darf das Gift natürlich nicht zu lange wirken, damit die eigenen Truppen nicht gefährdet werden. Andererseits sollen mit den Bomben Flughäfen, Verkehrsknotenpunkte und ähnliches im Hinterland für längere Zeiträume blockiert werden.
    Diese Einsatzvorstellungen sind nüchterner militärischer Alltag der US-Streitkräfte und in deren Feldhandbüchern nachlesbar. Binäre chemische Waffen gelten den US-Militärs als moderne und zweckmäßige Mittel der Kriegsführung.
    Die Produktion dieser neuen binären chemischen Waffen stieß aber in den USA selbst auf erheblichen, außerordentlich heftigen Widerstand. Fünf Jahre lang scheiterten daran die entsprechenden Anträge Reagans im US-Kongreß. Und der Beschluß, den er 1985 zustande bekam, spricht Bände. Die nationale Entscheidung der USA, binäre C-Waffen zu produzieren, machte der Kongreß von der Zustimmung der europäischen Verbündeten abhängig.
    Der Kongreß beschloß: Der NATO-Rat muß diese Waffen anfordern, ihre Produktion billigen. Der NATO-Rat hat entschieden, einstimmig. Eine klare Nein-Stimme hätte genügt, um diese Waffen nicht herstellen zu lassen. Hätte die Bundesregierung doch einfach gesagt: Nein, diese Waffen wollen wir nicht, wir stimmen nicht zu.
    Aus allen, wirklich allen Fraktionen kamen erschütternde Stimmen über die geplante Neuaufnahme der Giftgasproduktion in den USA. Ein Nein der Bundesregierung hätte — selten genug — wohl einstimmige Zustimmung im Bundestag gefunden.
    Die Bundesregierung ging einen anderen Weg, den Weg des Paktes mit dem Bösen. Sie stimmte im NATO-Rat zu, ermöglichte die Produktion der neuen Waffen — seit 1969 gibt es zum erstenmal wieder eine C-Waffen-Produktion in den USA, und das mit Hilfe der Bundesregierung! — , aber sie bekam dafür eine Gegenleistung. In den sogenannten Tokio-Vereinbarungen gab Reagan die Zusage, daß die alten C-Waffen bis 1992 aus der Bundesrepublik abgezogen werden. Diese Zusage fiel den Amerikanern relativ leicht, weil sie ohnehin vorhatten, die alten C-Waffen wegen ihrer Überalterung zu vernichten, wenn die neuen Waffen fertig sind.
    Soweit alles klar. Die Bundesregierung hat damals praktisch das weltweite C-Waffen-Verbotsabkommen geopfert — denn daran haben die US-Militärs jetzt kein Interesse mehr — , um die chemischen Waffen vom Boden der Bundesrepublik wegzubekommen.

    (Dr. Feldmann [FDP]: Die kommen ersatzlos weg!)

    8538 Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 116. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 8. Dezember 1988
    Frau Beer
    Und die Bundesregierung sagt uns: Neue binäre C-Waffen kommen uns einstweilen nicht ins Land, höchstens in Krisenzeiten. Die Bundesrepublik würde also 1992 eine informelle chemiewaffenfreie Zone sein.
    Diese Zusicherung der Bundesregierung klingt aus unserer Betroffenensicht recht erfreulich. Aus US-Sicht ist sie vollständig absurd.
    Man bedenke die Vorgeschichte. Der NATO-Oberkommandeur Europa klagt, er habe für einen wochenlangen Kampf mit chemischen Waffen nicht genug Munition. In schwerem politischem Ringen entschließen sich die USA, für den europäischen Kriegsschauplatz die militärisch erforderlichen Waffen zu beschaffen. Man holt dazu sozusagen die ausdrückliche Zustimmung der Europäer ein. Und dann kommen die Deutschen plötzlich daher und sagen: Ätsch, wir wollen diese Waffen gar nicht hier haben. Und der Vorschlag, sie in den USA zu lagern, aber in Krisenzeiten, kurz vor dem russischen Überfall sozusagen, über den Atlantik einzufliegen, ist dann komplett grotesk.
    Man muß sich das bildlich vorstellen. Es geht nicht um eine Flugzeugladung, es geht um eine tonnenweise Ladung, die es ermöglichen könnte, einen monatelangen Kampf zu führen. Diese Ladung in Kriegszeiten hier einzufliegen —,

    (Dr. Feldmann [FDP]: Das will doch niemand!)

    da würde jeder US-Senatsbeteiligte die Allianz selber auslachen, würde er das ernst nehmen.
    Des Rätsels Lösung, die sogenannte Tokio-Vereinbarung, ist nirdendwo schriftlich festgehalten. Sie ist ein Männerwort zwischen Kohl und Reagan.

    (Dr. Feldmann [CDU/CSU]: Und trotzdem verbindlich!)

    Auch hierauf zielt unser jetziger Antrag. Wir fordern, daß diese angebliche Vereinbarung schriftlich festgehalten wird.

    (Lummer [CDU/CSU]: Was heißt denn hier „angeblich" ?)

    So ist die Ausgangsposition absolut ungünstig. Die GRÜNEN haben nun zwei Anträge zum weiteren Vorgehen eingebracht. Den ersten wollen wir in die Ausschüsse bringen, um dort noch einmal zu diskutieren. Die Zusage der Produktion soll zurückgezogen werden. Die Bundesregierung soll die weitere Produktion der binären C-Waffen und die Möglichkeit der Kriegsführung verweigern. Wir fordern die Bundesregierung auf, Auskunft darüber zu geben, inwieweit die Zusicherung, bis 1992 die alten Bestände abzuziehen, eingehalten werden können. Bisher wird auch den Ausschüssen die Auskunft hierüber verweigert. Dies kritisieren alle Fraktionen, nicht nur die der GRÜNEN.
    Unser zweiter Antrag befaßt sich mit der Konferenz Anfang Januar in Paris. Wir fordern die Bundesregierung auf, eindeutig Stellung zu beziehen, und nicht zuzulassen, daß diese Konferenz im kommenden Januar ein Verweigerungsschritt ist, die bisher blockierten Verhandlungen durch Frankreich und die USA in den Windschatten zu drücken. Wir wollen sofort ein weltweites Verbot der C-Waffen.

    (Frau Garbe [GRÜNE]: Richtig!)

    Es ist unmöglich, in der jetzigen Situation anderen Staaten zu ermöglichen, diese C-Waffen — die durch sehr einfache Mittel herzustellen sind — weiter zu produzieren. Die einzige Wirksamkeit sind eine Verweigerung der Neuproduktion gegenüber den USA und der sofortige Stopp sowie natürlich chemiewaffenfreie Zonen. Das kann nur ein erster Schritt sein.
    Wir fordern die Bundesregierung auf, sich nicht wieder zu drücken, sondern Signale zu setzen. Wir fordern auf, in Paris zu streiken und diese nationalen und internationalen Interessen angesichts der schrecklichen Ereignisse durchzusetzen auch mit dem Risiko, sich eine Niederlage und den Streit in der NATO einzuhandeln.

    (Beifall bei den GRÜNEN)



Rede von Dr. Annemarie Renger
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Kommen Sie bitte zum Ende, Frau Kollegin.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Angelika Beer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

    Ich komme zum Schluß.
    Wir bitten Sie, in dieser Form diesem Antrag zuzustimmen. Verweigern Sie anderen Ländern die Atombombe des kleinen Mannes zu produzieren und einzuführen.
    Es gibt nur noch eine Möglichkeit: Stopp der Produktion und weltweites Verbot jetzt sofort in Paris im Januar.
    Vielen Dank.

    (Beifall bei den GRÜNEN und bei Abgeordneten der SPD)