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    Plenarprotokoll 11/116 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 116. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 8. Dezember 1988 Inhalt: Anteilnahme am Schicksal der Opfer der Erdbebenkatastrophe im Grenzgebiet der Sowjetunion zur Türkei 8411 A Erweiterung der Tagesordnung 8411B, 8488 D a) Meldung des Absturzes einer Militärmaschine auf ein Wohngebiet in Remscheid . 8487 C Tagesordnungspunkt 6: Überweisung im vereinfachten Verfahren a) Beratung des Antrags des Präsidenten des Bundesrechnungshofes: Rechnung des Bundesrechnungshofes für das Haushaltsjahr 1987 — Einzelplan 20 — (Drucksache 11/2593) b) Beratung der Unterrichtung durch den Bundesrechnungshof: Bemerkungen des Bundesrechnungshofes 1988 zur Haushalts- und Wirtschaftsführung (einschließlich der Bemerkungen zur Jahresrechnung des Bundes 1986) (Drucksache 11/3056) . . 8412A Tagesordnungspunkt 7: a) Zweite und dritte Beratung des vorn Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Bundessozialhilfegesetzes und des Gesetzes über den Finanzausgleich zwischen Bund und Ländern (Drucksachen 11/2685, 11/3683) b) Zweite und dritte Beratung des von dem Abgeordneten Hüser und der Fraktion DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Bundessozialhilfegesetzes und des Gesetzes über den Finanzausgleich zwischen Bund und Ländern (Drucksachen 11/3116, 11/3683) c) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zum Ausgleich unterschiedlicher Wirtschaftskraft in den Ländern (Drucksachen 11/3263, 11/3444, 11/3683) Austermann CDU/CSU 8412 C Dr. Struck SPD 8414 B Frau Seiler-Albring FDP 8415D Hüser GRÜNE 8416 D Dr. Rose CDU/CSU 8418A Dr. Krupp, Senator der Freien und Hansestadt Hamburg 8419 A Dr. Stoltenberg, Bundesminister BMF . 8420 D Dr. Struck SPD (zur GO) 8423 B Austermann CDU/CSU (zur GO) 8423 C Vizepräsident Westphal 8486 C Dr. Struck SPD (Erklärung nach § 3.1 GO) 8486 D Kleinert (Marburg) GRÜNE (Erklärung nach § 31 GO) 8486 D Bohl CDU/CSU (Erklärung nach § 31 GO) 8487 A Wiederholung einer Abstimmung . . . . 8487 B Tagesordnungspunkt 8: Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Zweiten Wohnungsbaugesetzes und des Wohnungsbaugesetzes für das Saarland (Wohnungsbauänderungsgesetz 1988) (Drucksachen 11/3160, 11/3264, 11/3637) II Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 116. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 8. Dezember 1988 Geis CDU/CSU 8423 D Müntefering SPD 8425 B Grünbeck FDP 8428 B Frau Oesterle-Schwerin GRÜNE 8429 C Frau Rönsch (Wiesbaden) CDU/CSU . . 8431 A Tagesordnungspunkt 9: Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Müntefering, Reschke, Conradi, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Für eine soziale Wohnungs- und Städtebaupolitik (Drucksachen 11/1388, 11/2606) Jahn (Marburg) SPD 8433 C Dr.-Ing. Kansy CDU/CSU 8435 D Frau Teubner GRÜNE 8439 A Grünbeck FDP 8441 B Menzel SPD 8443 B Dr. Möller CDU/CSU 8445 D Conradi SPD 8447 D Dr. Schneider, Bundesminister BMBau . 8450 B Tagesordnungspunkt 10: a) Zustimmungsbedürftige Verordnung der Bundesregierung über den Prozentsatz der Ausgleichsabgabe nach dem Dritten Verstromungsgesetz für das Jahr 1989 (Drucksachen 11/3477, 11/3676) b) Bericht des Bundesrechnungshofes gemäß § 99 BHO über Risiken für den Bundeshaushalt aufgrund neuerer Entwicklungen beim Ausgleichsfonds zur Sicherung des Steinkohleneinsatzes (Drittes Verstromungsgesetz) (Drucksache 11/2858) c) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Haushaltsausschusses zu dem Antrag des Bundesministers für Wirtschaft: Rechnungslegung über das Sondervermögen des Bundes „Ausgleichsfonds zur Sicherung des Steinkohleneinsatzes" — Wirtschaftsjahr 1985 — (Drucksachen 10/6784, 11/2172) d) Beratung des Antrags des Bundesministers für Wirtschaft: Rechnungslegung über das Sondervermögen des Bundes „Ausgleichsfonds zur Sicherung des Steinkohleneinsatzes" — Wirtschaftsjahr 1986 — (Drucksache 11/1508) e) Beratung des Antrags der Fraktion der SPD: Kohlevorrangpolitik (Drucksache 11/3284) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Beratung des Antrags der Abgeordneten Stratmann, Dr. Daniels (Regensburg) und der Fraktion DIE GRÜNEN: Ersatz des Kohlepfennigs durch eine Primärenergie- und Atomstromsteuer (Drucksache 11/3655) Schmitz (Baesweiler) CDU/CSU 8455 B Jung (Düsseldorf) SPD 8456 A Beckmann FDP 8458 C Stratmann GRÜNE 8460 A Hinsken CDU/CSU 8461 C Dr. Jochimsen, Minister des Landes Nordrhein-Westfalen 8462 D Dr. Sprung CDU/CSU 8465 C Schreiner SPD 8466 B Müller (Wadern) CDU/CSU 8467 C Dr. von Wartenberg, Parl. Staatssekretär BMWi 8469 A Becker (Nienberge) SPD (Erklärung nach § 31 GO) 8470 D Dr. Unland CDU/CSU (Erklärung nach § 31 GO) 8471A Zusatztagesordnungspunkt 3: Aktuelle Stunde betr. Verantwortung des Bundesministers für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit im Zusammenhang mit den Vorfällen im Atomkraftwerk Biblis A Frau Wollny GRÜNE 8471 D Dr. Laufs CDU/CSU 8472 B Schäfer (Offenburg) SPD 8473 B Baum FDP 8474 A Dr. Friedrich CDU/CSU 8475 B Frau Wieczorek-Zeul SPD 8476 D Harries CDU/CSU 8477 D Reuter SPD 8478 B Dr. Töpfer, Bundesminister BMU . . . 8480 B Dr. Daniels (Regensburg) GRÜNE . . . 8482 A Dr. Göhner CDU/CSU 8482 D Bachmaier SPD 8483 D Frau Dr. Segall FDP 8484 D Schmidbauer CDU/CSU 8485 D Tagesordnungspunkt 12: Beratung der Übersichten 7, 8 und 9 des Rechtsausschusses über die dem Deutschen Bundestag zugeleiteten Streitsachen vor dem Bundesverfassungsgericht (Drucksachen 11/1987, 11/2341, 11/2950) 8487 D Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 116. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 8. Dezember 1988 III Tagesordnungspunkt 13 und Zusatzpunkt 4: Beratung der Beschlußempfehlungen des Petitionsausschusses: Sammelübersichten 92, 93 und 94 zu Petitionen (Drucksachen 11/3581, 11/3582, 11/3670) . . . 8487D Tagesordnungspunkt 14: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung a) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 2772/75 über Vermarktungsnormen für Eier b) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 2782/75 über die Erzeugung von und den Verkehr mit Bruteiern und Küken von Hausgeflügel (Drucksachen 11/2841 Nr. 5, 11/3300) 8488 A Tagesordnungspunkt 15: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Finanzausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Vorschlag für eine zweite Richtlinie des Rates zur Koordinierung der Rechts- und Verwaltungsvorschriften über die Aufnahme und Ausübung der Tätigkeit der Kreditinstitute und zur Änderung der Richtlinie 77/780/ EWG zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Geänderter Vorschlag für eine Richtlinie des Rates über die Eigenmittel von Kreditinstituten zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Vorschlag für eine Richtlinie des Rates für einen Solvabilitätskoeffizienten für Kreditinstitute (Drucksachen 11/2089 Nr. 2, 11/2266 Nr. 2.1, 11/2580 Nr. 5, 11/3662) 8488 B Tagesordnungspunkt 16: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Durchführung der Verordnung (EWG) Nr. 2052/88 hinsichtlich der Koordinierung der Interventionen der verschiedenen Strukturfonds einerseits und zwischen diesen und den Interventionen der Europäischen Investitionsbank und der sonstigen vorhandenen Finanzinstrumente andererseits Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Durchführung der Verordnung (EWG) Nr. 2052/88 hinsichtlich des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Durchführung der Verordnung (EWG) Nr. 2052/88 hinsichtlich des Europäischen Sozialfonds Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Durchführung der Verordnung (EWG) Nr. 2052/88 hinsichtlich des EAGFL, Abteilung Ausrichtung (Drucksachen 11/3117, Nr. 2.2, 11/3652) . . . 8488 C Tagesordnungspunkt 17: Beratung der Beschlußempfehlung des Ausschusses für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung: Antrag auf Genehmigung zur Durchführung eines Strafverfahrens (Drucksache 11/3643) . 8488 D Zusatztagesordnungspunkt: Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu dem Antrag des Bundesministers der Finanzen auf Einwilligung in die Veräußerung eines bundeseigenen Grundstücks in München, Dachauer Straße (Drucksachen 11/3567, 11/3685) Weiss (München) GRÜNE 8489 A Roth (Gießen) CDU/CSU 8489 D Dr. Struck SPD 8490 B Tagesordnungspunkt 18: a) Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Saibold, Frau Eid und der Fraktion DIE GRÜNEN: Kein Tourismusverkehr mit dem Apartheid-Staat (Drucksache 11/3161) b) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu dem Antrag der Abgeordneten Frau Eid und der Fraktion DIE GRÜNEN: Keine Kreditvergabe der Kreditanstalt für Wiederaufbau (MW) an Südafrika (Drucksachen 11/2313, 11/2998) c) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu dem Antrag der Abgeordneten Frau Eid und der Fraktion DIE GRÜNEN: Keine Hermesbürgschaften für Südafrika-Geschäfte (Drucksachen 11/2311, 11/2999) d) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu dem Antrag der Fraktion DIE GRÜNEN: Stopp der Kohleimporte aus Südafrika (Drucksachen 11/2312, 11/3000) IV Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 116. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 8. Dezember 1988 Frau Eid GRÜNE 8491A, 8497 C Dr. Hornhues CDU/CSU 8491 D Frau Ganseforth SPD 8493 A Dr. Solms FDP 8493 C Dr. von Wartenberg, Parl. Staatssekretär BMWi 8494 C Verheugen SPD 8495 B Kraus CDU/CSU 8496 C Frau Dr. Hamm-Brücher FDP 8498 D Tagesordnungspunkt 20: a) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung besoldungs- und wehrsoldrechtlicher Vorschriften (Drucksachen 11/2383, 11/3656, 11/3674) b) Zweite und dritte Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung dienstrechtlicher Vorschriften (Drucksachen 11/2212, 11/3656, 11/3675) Ganz (St. Wendel) CDU/CSU 8500 A Heistermann SPD 8502 A Nolting FDP 8504 C Frau Olms GRÜNE 8506 C Lutz SPD 8507 C Dr. Waffenschmidt, Parl. Staatssekretär BMI 8509 C Tagesordnungspunkt 21: Beratung der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 90 zu Petitionen (Drucksache 11/3468) von der Wiesche SPD 8510D Dr. Grünewald CDU/CSU 8511 C Frau Garbe GRÜNE 8512 B Funke FDP 8513 A Tagesordnungspunkt 22: Beratung der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 91 zu Petitionen (Drucksache 11/3469) Frau Garbe GRÜNE 8513 D Frau Dempwolf CDU/CSU 8514 C Frau Ganseforth SPD 8515 B Funke FDP 8516 A Tagesordnungspunkt 23: a) Beratung des Antrags der Abgeordneten Müntefering, Catenhusen, Wischnewski, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Deutsche Agentur für Raumfahrtangelegenheiten in Köln-Porz (Drucksache 11/1641) b) Beratung des Antrags der Abgeordneten Vosen, Fischer (Homburg), Frau Bulmahn, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Weltraumpolitik der Bundesrepublik Deutschland (Drucksache 11/1995) c) Beratung des Antrags der Abgeordneten Vosen, Vahlberg, Fischer (Homburg), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Informationstechnik 2000 (Drucksache 11/2592) d) Beratung der Unterrichtung durch das Europäische Parlament: Entschließung zur Antwort Europas auf die technologische Herausforderung der modernen Zeit (zweiter Bericht) (Drucksache 11/595) e) Beratung des Antrags der Abgeordneten Lenzer, Maaß, Engelsberger, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/ CSU sowie der Abgeordneten Dr.-Ing. Laermann, Kohn, Neuhausen, Dr. Thomae, Timm und der Fraktion der FDP: Naturmedizin erforschen und anwenden (Drucksache 11/1960) f) Beratung des Antrags der Abgeordneten Vosen, Frau Bulmahn, Catenhusen, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Fortführung der Steuerbegünstigung für Erfinder (Drucksache 11/3101) Fischer (Homburg) SPD 8517 D Dr. Rüttgers CDU/CSU 8519B Dr. Briefs GRÜNE 8522 B Dr.-Ing. Laermann FDP 8524 C, 8535 B Vahlberg SPD 8526 A Maaß CDU/CSU 8527 D Dr. Riesenhuber, Bundesminister BMFT 8530 B Vosen SPD 8534 A Tagesordnungspunkt 24: a) Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Beer und der Fraktion DIE GRÜNEN: C-Waffen-Konferenz in Paris vom 7. bis 11. Januar 1989 (Drucksache 11/3472) b) Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Beer, Frau Schilling, Dr. Mechtersheimer und der Fraktion DIE GRÜNEN: Keine Produktion und Endmontage neuer amerikanischer C-Waffen, Abzug der C-Waffen aus der Bundesrepublik Deutschland (Drucksache 11/1185) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 5: Beratung des Antrags der Fraktion der SPD: Initiativen zum Verbot der Herstellung und Lagerung chemischer Waffen und der Verhinderung ihrer Weiterverbreitung (Drucksache 11/3669) Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 116. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 8. Dezember 1988 V in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 6: Beratung des Antrags der Abgeordneten Lamers, Lummer, Schwarz, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/ CSU sowie der Abgeordneten Hoppe, Dr. Feldmann, Frau Dr. Hamm-Brücher, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Verbot der Entwicklung, Herstellung, Lagerung, Weitergabe und des Einsatzes von chemischen Waffen (Drucksache 11/3680) Frau Beer GRÜNE 8536 D Lummer CDU/CSU 8538 D Erler SPD 8540 C Dr. Feldmann FDP 8542 A Schäfer, Staatsminister AA 8544 B Tagesordnungspunkt 25: Erste Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über den Wegfall der Befristung einer Ausbildungsregelung bei den Berufen des Masseurs, des Masseurs und medizinischen Bademeisters und des Krankengymnasten (Drucksache 11/3409) Werner (Ulm) CDU/CSU 8547 A Jaunich SPD 8547 D Frau Würfel FDP 8549 B Frau Garbe GRÜNE 8550 A Nächste Sitzung 8550 D Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . 8551 *A Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 116. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 8. Dezember 1988 8411 116. Sitzung Bonn, den 8. Dezember 1988 Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Frau Dr. Adam-Schwaetzer 8. 12. Dr. Ahrens* 9. 12. Antretter* 9. 12. Bangemann 9. 12. Frau Beck-Oberdorf 9. 12. Dr. Biedenkopf 9. 12. Frau Blunck* 8. 12. Böhm 9. 12. Dr. Bötsch 9. 12. Börnsen (Bönstrup) 9. 12. Büchner (Speyer) 8. 12. Bühler (Bruchsal)* 8. 12. Duve 9. 12. Frau Eid 8. 12. Frau Fischer 9. 12. Gansel 9. 12. Genscher 9. 12. Dr. Glotz 9. 12. Dr. Götz 9. 12. Dr. Hauff 9. 12. Dr. Hitschler 8. 12. * für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union Anlage zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Höffkes 8. 12. Dr. Holtz* 8. 12. Hoss 8. 12. Irmer 9. 12. Kalb 9. 12. Kittelmann 8. 12. Kossendey 9. 12. Lenzer 8. 12. Frau Luuk* 9. 12. Möllemann 9. 12. Dr. Müller* 8. 12. Paintner 9. 12. Rappe (Hildesheim) 9. 12. Regenspurger 9. 12. Reuschenbach 9. 12. Dr. Riedl 8. 12. Frau Schilling 9. 12. Schmidt (München) 8. 12. von Schmude* 9. 12. Dr. Soell* 9. 12. Steiner* 9. 12. Frau Trenz 9. 12. Dr. Unland* 8. 12. Voigt 8. 12. Dr. Warnke 9. 12. Zierer* 9. 12.
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    Sie werden meine Rede abwarten müssen und dann die Antwort darauf erfahren.

    (Dr. Struck [SPD]: Das sind diese vorwitzigen GRÜNEN!)

    Am Ende, wie gesagt, hat der Bund einen Gesetzentwurf vorgelegt, bei dem die Kriterien nach dem politisch gewollten Verteilungsergebnis zurechtgeschneidert wurden.
    8420 Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 116. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 8. Dezember 1988
    Senator Dr. Krupp (Hamburg)

    Zum anderen haben aber auch Bundesrat und Bundestag zu keinem Zeitpunkt versucht, in einen sachlichen Abwägungsprozeß einzutreten und eine Lösung zu suchen, die eine breite Mehrheit finden würde und sachgerecht wäre. Ich kann an dieser Stelle nur hinzufügen, ich bedauere es sehr, daß nichts von dem, was die Länder in dem gestrigen Gespräch mit dem Haushaltsausschuß vorgetragen haben, noch Eingang in die Gesetzesfassung gefunden hat, auch nicht die Beiträge, die von Ländern kamen, die von der CDU geführt werden.
    Dieses Verfahren überrascht um so mehr, als zu einem frühen Zeitpunkt klar wurde, daß zumindestens ein Land, vielleicht aber auch mehrere in dieser Frage den Weg zum Bundesverfassungsgericht beschreiten werden. Nun wäre es notwendig gewesen, alles zu tun, um die Risiken einer verfassungsrechtlichen Auseinandersetzung — davon rede ich, Herr Abgeordneter Sellin — so klein wie möglich zu halten. Statt dessen wurden alle sachlichen und rechtlichen Bedenken einfach weggewischt, weil man den erzielten politischen Kompromiß nicht gefährden will.
    Die Verteilungskriterien sind nämlich im einzelnen sachlich fragwürdig. Durch die so zustande gekommene Mittelverteilung kann kein wirklicher Beitrag zum Abbau von Unterschieden in der regionalen Wirtschaftskraft geleistet werden.

    (Frau Vennegerts [GRÜNE]: Eben!)

    Der Indikator Beschäftigtenentwicklung, bei dem überhaupt nicht auf das Niveau, sondern nur auf die Veränderungsrate bei der Beschäftigung abgestellt wird, ist absolut ungeeignet, irgend etwas über die wirtschaftliche Situation, die wirtschaftlichen Strukturprobleme einer Region, auszusagen.
    Ich will das einmal an einem Beispiel verdeutlichen: Legt man die Jahre 1985 bis 1987 zugrunde, hätte die Stadt München mit 2,7 % gegenüber einem Bundesdurchschnitt von 3,3 % einen unterdurchschnittlichen Beschäftigtenzuwachs ; allein auf Grund dieser Tatsache würde Bayern zusätzlich 30 Millionen DM an Finanzhilfen bekommen.

    (Dr. Rose [CDU/CSU]: München ist sozialdemokratisch regiert! — Austermann [CDU/ CSU] : Also muß man etwas anderes unternehmen!)

    Die Arbeitslosenquote ist grundsätzlich ein geeigneter Indikator. Ein schwerer Mangel im Vorschlag der Bundesregierung liegt aber darin, daß nur auf die Frage abgestellt wird, ob die Arbeitslosenquote oberhalb des Bundesdurchschnitts liegt oder nicht. Auf die Höhe der Abweichung kommt es überhaupt nicht an. Dies führt zu dem Ergebnis, daß eine Region mit leicht überdurchschnittlicher Arbeitslosigkeit genauso behandelt wird wie eine Region, in der die Arbeitslosenquote doppelt so hoch wie im Bundesdurchschnitt liegt. Das kann kein sinnvolles Ergebnis sein.
    Unabhängig von den genannten Kritikpunkten, die die Interessenlage aller Länder — Flächenstaaten wie Stadtstaaten — berühren, ist aus der Sicht der Stadtstaaten insbesondere der Indikator Bruttoinlandsprodukt pro Einwohner zu kritisieren. Bei diesem Indikator wird z. B. nicht berücksichtigt, daß das Bruttoinlandsprodukt in Stadtstaaten zu einem erheblichen
    Teil von Einpendlern erwirtschaftet wird. Dadurch wird die Wirtschaftskraft der Stadtstaaten statistisch überbewertet, mit der Folge, daß sie bei der Verteilung von einem Drittel des Strukturfonds von vornherein ausgeschlossen sind. Diese Problematik wird ja auch von der Bundesregierung im Ansatz durchaus eingeräumt. Es überzeugt aber nicht, wenn die Bundesregierung dem entgegenhält, diese Benachteiligung werde durch den Sockel ausgeglichen. Ein Sokkelbetrag, der allen Ländern gewährt wird, kann doch wohl nicht den Ausschluß von einem Drittel der Mittel ausgleichen, dem die Stadtstaaten unterliegen.
    Die Mehrheit des Bundesrates hat sich dafür ausgesprochen, im weiteren Gesetzgebungsverfahren nach einer angemessenen Lösung für die drei Stadtstaaten zu suchen. Dies ist leider bisher nicht geschehen. Ein entsprechender Antrag, der die Sockelbeträge für die Stadtstaaten erhöhen sollte, wurde schon im Haushaltsausschuß abgelehnt.
    Aus der Sicht der Freien und Hansestadt Hamburg wäre dies ein geeigneter Ansatz gewesen, um die Benachteiligung der Stadtstaaten zumindest teilweise auszugleichen.
    Nachdrücklich ist zu betonen — gerade nach der Diskussion, die wir gehört haben —, daß dieses Gesetz keine Korrektur des Länderfinanzausgleichs darstellt und auch nicht darstellen darf.
    Die erste Bewährungsprobe werden die Kriterien dieses Gesetzes zu bestehen haben, wenn die Zahlen der Volkszählung und neuere Daten über die übrigen Indikatoren vorliegen. Vor diesem Hintergrund muß man fordern, daß eine frühzeitige Revision ermöglicht wird. Es ging ja in der Diskussion gestern nur um die Revisionsklausel, aber nicht darum, die Daten der Volkszählung unmittelbar einzuführen. Ich bedaure, daß dies nicht aufgenommen worden ist.
    Dieses Gesetz kuriert an Symptomen. Es wird nicht die Einheitlichkeit der Lebensverhältnisse in der Bundesrepublik herstellen. Es kann auch keine Reform des Länderfinanzausgleichs ersetzen. Es ist noch nicht abzusehen, ob dieses Gesetz in Bundestag und Bundesrat eine Mehrheit finden wird.

    (Austermann [CDU/CSU]: Doch! Hier ja!)

    Wenn dies am Ende der Fall sein sollte, gilt dennoch: Es ist ein Kind der Not, es ist ein ungeliebtes Kind.

    (Dr. Rose [CDU/CSU]: Kinder sind immer geliebt!)

    Es ist zugleich aber auch eine Herausforderung, endlich die Aufgabe der Reform unserer Finanzverfassung anzugehen, welche die föderale Struktur unseres Staates auf Dauer gewährleistet.
    Ich danke Ihnen.

    (Beifall bei der SPD — Zurufe von der CDU/ CSU)



Rede von Dr. Rita Süssmuth
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Das Wort hat der Bundesminister Stoltenberg.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Gerhard Stoltenberg


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    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Wir befinden uns schon in einer gewohnten Situation: Auf der einen Seite zeichnet sich eine überwältigende Mehrheit für
    Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 116. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 8. Dezember 1988 8421
    Bundesminister Dr. Stoltenberg
    dieses Gesetz ab, auf der anderen Seite hören wir bis zum Schluß die Klagen jener, die ihre Zustimmung, Herr Kollege Struck, sehr mühsam begründen müssen oder die bis zum Schluß meinen, daß sie zuwenig und andere Länder zuviel bekommen.

    (Dr.-Ing. Kansy [CDU/CSU]: Maria-Theresia-Effekt: Sie weinen, aber Sie nehmen!)

    Ich will aus der intensiven Diskussion der letzten Wochen und Monate nur einige wichtige Punkte noch einmal hervorheben. Nach der Bundesregierung haben auch der Haushaltsausschuß und die mitberatenden Ausschüsse den Gesetzentwurf verfassungsrechtlich geprüft. Nach diesen Prüfungen entspricht der Entwurf der Finanzordnung des Grundgesetzes, insbesondere Art. 104 a Abs. 4 des Grundgesetzes. Vor allem sieht das Strukturhilfegesetz keinen Nebenfinanzausgleich vor. Alle anderslautenden Behauptungen sind unzutreffend. Es geht nicht um die Zuweisung allgemeiner Haushaltsmittel, sondern die Bundesmittel werden exakt zweckgebunden zur Förderung wachstumswirksamer Investitionen der Länder und Gemeinden zur Verfügung gestellt. Insofern begrüße ich die präzisierende Ergänzung, die der Haushaltsausschuß hier noch vorgenommen hat.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Insofern, Herr Senator Krupp, ist Ihre Bewertung unzutreffend. Sie ist übrigens auch unzutreffend in der erneuten falschen Schilderung der Vorgeschichte dieses Gesetzes.

    (Dr. Struck [SPD]: Nein, die hat er richtig geschildert!)

    Die Zeit erlaubt es mir leider nicht, darauf einzugehen.
    Die Kriterien für die Auswahl der empfangsberechtigten Länder und die Verteilung der bereitgestellten Mittel sind sachgerecht. Sie entsprechen natürlich nicht denen des Finanzausgleichs; sonst hätten wir einen Nebenfinanzausgleich geschaffen. Aber das Grundgesetz erlaubt nach Art. 104 a Abs. 4 einen erweiterten Ermessensspielraum. Herr Senator, ich will Sie einmal daran erinnern, daß wir diesen erweiterten Ermessensspielraum ja genutzt haben, als wir in der Verantwortung dieser Bundesregierung über Art. 104 a Abs. 4 des Grundgesetzes den norddeutschen Ländern eine befristete Finanzhilfe zur Meisterung der Folgeprobleme an Werftstandorten bewilligt haben. In diesem Zusammenhang haben wir von Hamburg solche Bedenken überhaupt nicht gehört, obwohl Nordrhein-Westfalen, das Saarland und andere strukturschwache Gebiete an dieser Förderung nicht beteiligt waren.

    (Hört! Hört! bei der CDU/CSU)

    Es sind auch keine Bedenken erhoben worden, als wir als erste Bundesregierung unter ähnlichen, vergleichbaren Strukturvorzeichen dem Saarland nach Art. 104 a Abs. 4 des Grundgesetzes für drei Jahre Sondermittel zur Verfügung gestellt haben. Es ist schon erstaunlich, wie sich die verfassungsrechtlichen Argumente mancher Bundesländer je nach der Opportunität des Tages und den Berechnungen über die
    Wirkungen hier verändern, meine Damen und Herren.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Ich will hier nur sagen, daß wir uns auf die Länder konzentrieren, deren Wirtschaftskraft einen Rückstand gegenüber dem Bundesdurchschnitt aufweist.

    (Waltemathe [SPD]: Das sind ja bloß neun!)

    Die Unterstellung, hier werde nach parteipolitischen Gesichtspunkten entschieden, ist schon deshalb unsinnig, weil auf die sozialdemokratisch regierten Bundesländer — gemessen an ihrer Einwohnerzahl — ein überproportionaler Anteil der Mittel entfällt.

    (Dr. Möller [CDU/CSU]: Das muß einmal gesagt werden!)

    Das zeigt auch jeder einfache tabellarische Vergleich.
    Meine Damen und Herren, die Ausschüsse des Deutschen Bundestages sind der Anregung des Bundesrates, die Zugangskriterien im Gesetz allein abstrakt zu beschreiben, aus gutem Grund nicht gefolgt. Wir sind ebenfalls der Meinung, daß durch die jetzt vorgesehene Gestaltung, nämlich die Benennung der empfangsberechtigten Länder im Gesetz, mehr Klarheit erreicht und der verfassungsrechtlich bessere Weg gewählt wurde. Eine abstrakte Regelung der Zugangsvoraussetzungen bedeutete eine zu starke Gewichtung bestimmter Kriterien als Leitgröße staatlicher Strukturpolitik.
    Bei der Verteilung der Finanzhilfen auf die einzelnen Länder wurde der besonderen Situation der kleineren Länder, insbesondere der Stadtstaaten, durch den vorgesehenen Sockelbeitrag, wie wir glauben, angemessen Rechnung getragen. Gerade bei Hamburg und Bremen und auch bei Berlin hat er ein relativ hohes Gewicht. Im übrigen habe ich, Herr Senator, schon bei der ersten Beratung hier darauf hingewiesen, daß die Besonderheiten der Stadtstaaten im Verhältnis zu den Flächenländern im Länderfinanzausgleich durch die Einwohnerwertung sehr nachhaltige Berücksichtigung finden.
    Meine Damen und Herren, der Katalog der förderungsfähigen Maßnahmen bezieht sich ausschließlich auf die Förderung von Strukturverbesserungen in den für künftiges Wachstum wichtigen Bereichen, z. B. auf Umweltschutz, einschließlich Entsorgung, sowie Verkehr, Förderung von Forschung und Technologie, Städtebau und — jetzt in der erweiterten Fassung — Dorferneuerung. Wir haben in unserem Verständnis des kooperativen Föderalismus in der Tat den Landtagen, den Landesregierungen bewußt Spielraum für wachstumswirksame Investitionsentscheidungen belassen. Deswegen haben wir auch darauf verzichtet, die Beträge für bestimmte Investitionsbereiche festzuschreiben oder eine Einzelsteuerung vorzunehmen. Wir erwarten allerdings — ich unterstreiche hier die Intention des Entschließungsantrages der Koalitionsfraktionen — , daß die Flächenländer einen erheblichen Teil der Mittel den kommunalen Gebietskörperschaften als wichtigen Trägern, den wichtigsten Trägern der Infrastrukturmaßnahmen zur Verfügung stellen. So können die Länder dazu beitragen, den
    8422 Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 116. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 8. Dezember 1988
    Bundesminister Dr. Stoltenberg
    weiteren Anstieg der kommunalen Investitionen für die Zukunft zu sichern.

    (Dr. Struck [SPD]: Sehr wahr!)

    Zu den vollkommen unsinnigen Fehlbehauptungen von Herrn Struck will ich nur eines anmerken.

    (Dr. Struck [SPD]: Was denn! Ich habe Sie nicht polemisch angegriffen!)

    Sie sind völlig unsinnig. Ich sage das hier: vollkommen unsinnig, Herr Struck.

    (Dr. Struck [SPD]: Unverschämt!)

    Ich will hier nur festhalten, daß wir nicht eine Bedrohung, einen Rückgang der kommunalen Investitionen haben, sondern unverändert auch in diesem Jahr einen deutlich weiteren Anstieg.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Seit 1985 steigen die Sachinvestitionen der Kommunen im Jahresdurchschnitt um 4 bis 5 %.

    (Dr. Struck [SPD]: Dann fragen Sie doch einmal Herrn Rommel, was er dazu sagt!)

    Wir erwarten, daß dieses Gesetz diesen Prozeß nicht nur verstetigt, sondern, wenn möglich, im Interesse der Arbeitsmarktpolitik, der Beschäftigung, auch noch verstärkt. Das ist Beschäftigungspolitik

    (Dr. Struck [SPD]: Das sieht Herr Rommel aber ganz anders!)

    durch Entscheidungen. Insofern muß man den verbalen Fehldarstellungen, die vor allem wieder von Ihrer Seite kamen, noch einmal kurz widersprechen.
    Meine Damen und Herren, die Entscheidung der Bundesregierung und der Mehrheit dieses Hohen Hauses, keine Sozialhilfekosten auf den Bund zu übertragen, ist wohlbegründet. Ich erkenne an — das unterstreicht, was der Kollege Austermann gesagt hat —,

    (Zuruf von der SPD: Das war ja klar!)

    daß Ministerpräsident Albrecht mit seiner Initiative eine Diskussion ausgelöst hat, die jetzt auf anderen Wegen den Ländern mit Strukturproblemen hilft. Aber wir haben nie einen Zweifel daran gelassen, daß wir den Weg der Sozialhilfe in der Kostenträgerschaft des Bundes für falsch halten.
    Ich will Sie einmal an folgendes erinnern: Wir haben jetzt noch einen Steueranteil des Bundes von 45 % an dem Gesamtsteueraufkommen. 55 % gehen an die Länder, an die Kommunen und an die EG. Aus diesen 45 % finanziert der Bund den gesamten Zuschuß zum Rentensystem, der jetzt die 30-MilliardenDM-Grenze überschreiten wird und mit der Rentenreform strukturell noch angehoben wird. Er finanziert die gesamten Sonderausgaben für Knappschaft und agrarsoziale Sicherung, die jetzt — bei starken Steigerungsraten — etwa 15 Milliarden DM im Jahr betragen. Er trägt die Mittel für die Bundesanstalt für Arbeit — 4 Milliarden DM in diesem Jahr — und die Arbeitslosenhilfe. Dies sind zusammen fast 60 Milliarden DM. Er trägt traditionell den überwiegenden Teil der Kriegsfolgekosten — ich nenne die Kriegsopferversorgung als den Hauptteil — in einer Größenordnung von 15 Milliarden DM.
    Bei einer vernünftigen Aufgabenteilung auf der Grundlage unserer Verfassung müssen Länder und Kommunen einen begrenzten Teil der Sozialaufwendungen weiter tragen, nämlich die Sozialhilfe.

    (Sehr richtig! bei der CDU/CSU)

    Die Strukturprobleme der Sozialhilfe, die nach meiner Überzeugung in manchen Bereichen veränderungsbedürftig ist, können nicht durch Verschiebung der Lasten gelöst werden. Sie müssen in einer tiefgründigeren Debatte angegangen werden.
    Ich möchte am Ende der Debatte allen mitberatenden Ausschüssen, vor allem dem federführenden Haushaltsausschuß, herzlich dafür danken, daß sie den Entwurf mit großer Sorgfalt, aber auch zügig beraten haben, so daß im Interesse der Länder und Kommunen, die ja ihre Haushalte schon auf dieses Konzept hin aufbauen, die Verabschiedung noch in diesem Jahr erfolgen kann.
    Als letztes möchte ich — das spielte in der Debatte zu Recht eine Rolle — auf die vor einigen Tagen bekanntgewordenen ersten, vorläufigen Ergebnisse der Volkszählung eingehen. Sie konnten im Gesetzgebungsverfahren selbstverständlich nicht mehr berücksichtigt werden. Nach diesen Ergebnissen sind bei im wesentlichen unveränderter Gesamtbevölkerung zum Teil deutliche regionale Verschiebungen in den Einwohnerzahlen gegenüber den bisherigen statistischen Annahmen zu erwarten. In den letzten zwei Wochen war jedoch eine Überprüfung der Folgen im Hinblick auf die Ihnen vorliegende Gesetzesvorlage nicht möglich, vor allem weil die amtlichen Zahlen für Länder, Kreise und Gemeinden erst zu einem späteren Zeitpunkt vorliegen werden. Es kann sich allerdings die Notwendigkeit ergeben, auch schon vor der ersten im Gesetz vorgesehenen Anpassung auf der Basis dann gesicherter Daten eine Novellierung vorzunehmen. Die Bundesregierung wird diese Frage im nächsten Jahr sorgfältig prüfen und Ihnen dann über die Folgerungen berichten.
    Schönen Dank.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)