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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 11/113 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 113. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 1. Dezember 1988 Inhalt: Glückwünsche zum Geburtstag der Abg Frau Hoffmann (Soltau) 8093 A Erweiterung der Tagesordnung 8093 A Begrüßung des Botschafters der Französischen Republik, Boidevaix sowie des Koordinators für die deutsch-französische Zusammenarbeit, Dr. Barzel 8140 D Tagesordnungspunkt 3: Bericht zur Lage der Nation im geteilten Deutschland Dr. Kohl, Bundeskanzler 8094 A Dr. Vogel SPD 8100 A Lintner CDU/CSU 8103 D Dr. Lippelt (Hannover) GRÜNE 8106D Hoppe FDP 8109 A Diepgen, Regierender Bürgermeister des Landes Berlin 8110 C Büchler (Hof) SPD 8112 D Frau Dr. Wilms, Bundesminister BMB . 8116 C Heimann SPD 8118 D Werner (Ulm) CDU/CSU 8121 C Frau Hensel GRÜNE 8124 A Ronneburger FDP 8126 C Hiller (Lübeck) SPD 8128 C Dr. Czaja CDU/CSU 8130 D Frau Terborg SPD 8133 A Tagesordnungspunkt 4: Überweisungen im vereinfachten Verfahren a) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Berufsrechts der Rechtsanwälte und der Patentanwälte (Drucksache 11/3253) b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 06 40 Titel 681 05 — Haushaltsjahr 1988 (Drucksache 11/3173) c) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Überplanmäßige Ausgaben bei Kapitel 14 05 Titel 525 21 — Aus- und Fortbildung, Umschulung (Drucksache 11/3193) d) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Überplanmäßige Ausgaben bei Kapitel 11 13 Titel 646 02 — Erstattung der Aufwendungen für die Krankenhilfe an Heimkehrer und durch Gesetz gleichgestellte Personengruppen (Drucksache 11/3268) 8135 B Zusatztagesordnungspunkt 2: Erste Beratung des von den Abgeordneten Carstensen (Nordstrand), Eigen und Genossen und der Fraktion der CDU/ CSU sowie der Abgeordneten Bredehorn, Richter, Wolfgramm (Göttingen) und der Fraktion der FDP eingebrachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Seefischereigesetzes (Drucksache 11/3596) 8135 C Zusatztagesordnungspunkt 3: Beratung des Antrags des Bundesministers der Finanzen: Einwilligung in die Veräußerung eines bundeseigenen Grundstücks in München, Dachauer Straße, gemäß § 64 Abs. 2 BHO (Drucksache 11/3567) 8135 C II Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 113. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 1. Dezember 1988 Zusatztagesordnungspunkt 4: Beratung des Antrags der Abgeordneten Conradi, Müntefering, Erler, Großmann, Menzel, Dr. Niese, Oesinghaus, Reschke, Scherrer, Tietjen, Weiermann, Dr. Vogel und der Fraktion der SPD: Weiterentwicklung und Verbesserung der nach 1950 erbauten Großsiedlungen (Drucksache 11/2241) 8135 C Tagesordnungspunkt 5: Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 4. Dezember 1987 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Staat Kuwait zur Vermeidung der Doppelbesteuerung auf dem Gebiet der Steuern vom Einkommen und vom Vermögen und zur Belebung der wirtschaftlichen Beziehungen (Drucksachen 11/2553, 11/3559) 8135D Tagesordnungspunkt 6: Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 23. November 1987 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Venezuela zur Vermeidung der Doppelbesteuerung der Unternehmen der Luftfahrt und der Seeschiffahrt (Drucksachen 11/3091, 11/ 3600) 8136A Tagesordnungspunkt 7: Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Schaffung eines Vorrechts für Umlagen auf die Erzeugung von Kohle und Stahl (EGKS- UmVG) (Drucksachen 11/353, 11/3197) 8136 A Tagesordnungspunkt 8: Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Fischwirtschaftsgesetzes (Drucksachen 11/2852, 11/3252) . . . 8136B Zusatztagesordnungspunkt 5: Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Achten Gesetzes zur Änderung des Bundeswahlgesetzes (Drucksachen 11/2688, 11/3566) 8136B Zusatztagesordnungspunkt 6: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Innenausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Wahlkreiskommission für die 11. Wahlperiode des Deutschen Bundestages gemäß § 3 Bundeswahlgesetz (Drucksachen 11/2870, 11/3170) . 8136B Tagesordnungspunkt 9: Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Überplanmäßige Ausgaben bei Kapitel 14 02 Titel 698 01 — Abgeltung von Schadensersatzansprüchen Dritter (Drucksachen 11/3051, 11/3296) 8136 C Tagesordnungspunkt 10: Beratung der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 89 zu Petitionen (Drucksache 11/3467) 8136 C Tagesordnungspunkt 11: Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu den Protokollen vom 22. Januar 1988 zum Vertrag vom 22. Januar 1963 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Französischen Republik über die deutsch-französische Zusammenarbeit (Drucksachen 11/3258, 11/3265, 11/3410, 11/3610, 11/3611) Dr. Dregger CDU/CSU 8137 D Voigt (Frankfurt) SPD 8140 D Dr. Feldmann FDP 8143 D Dr. Mechtersheimer GRÜNE 8145 B Genscher, Bundesminister AA 8147 A Dr. Wieczorek SPD 8148 D Lamers CDU/CSU 8150 C Ebermann GRÜNE 8152 A Dr. Ehmke (Bonn) SPD (Erklärung nach § 31 GO) 8152D Dr. Stercken CDU/CSU 8154 A Namentliche Abstimmung 8154 C Ergebnis 8158 D Tagesordnungspunkt 12: a) Zweite und dritte Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Sicherung der Montan-Mitbestimmung (Drucksachen 11/14, 11/3608) b) Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Betriebsverfassungsgesetzes, über Sprecherausschüsse der leitenden Angestellten und zur Sicherung der Montan-Mitbestimmung (Drucksachen 11/2503, 11/3604, 11/3618, 11/3624) Scharrenbroich CDU/CSU 8155 B Andres SPD 8160 B Heinrich FDP 8164 A Hoss GRÜNE 8166 C Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 113. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 1. Dezember 1988 III Dr. Blüm, Bundesminister BMA 8168 C Urbaniak SPD 8172B Dr. Warrikoff CDU/CSU 8173 D Stratmann GRÜNE 8176D Peter (Kassel) SPD 8178A Frau Unruh GRÜNE (Erklärung nach § 30 GO) 8179C Dr. Warrikoff CDU/CSU (Erklärung nach § 30 GO) 8179D Dreßler SPD (Erklärung nach § 31 GO) . 8180A Namentliche Abstimmung 8180 D Ergebnis 8181 B Zusatztagesordnungspunkt 7: Beratung des Antrags der Abgeordneten Fuchs (Verl), Dr. Böhme (Unna), Erler, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Rücktritt der Bundesrepublik Deutschland von dem Entwicklungsvorhaben „Europäisches Jagdflugzeug/ Jagdflugzeug 90" (Drucksache 11/3018) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 8: Beratung des Antrags der Fraktion DIE GRÜNEN: Ausscheiden der Bundesrepublik Deutschland aus dem Entwicklungsvorhaben Jagdflugzeug 90 (Drucksache 11/3592) Frau Fuchs (Verl) SPD 8183B Francke (Hamburg) CDU/CSU 8186B Frau Schilling GRÜNE 8187D Ronneburger FDP 8189 B Würzbach, Parl. Staatssekretär BMVg . . 8191A Ronneburger FDP (Erklärung nach § 30 GO) 8192 C Horn SPD (Erklärung nach § 30 GO) . . . 8193 A Vizepräsident Westphal 8187D, 8189B Tagesordnungspunkt 13: Beratung der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 88 zu Petitionen (Drucksache 11/3291) Dr. Emmerlich SPD 8193 C Jung (Limburg) CDU/CSU 8194 A Häfner GRÜNE 8195 A Frau Dr. Segall FDP 8195 D Tagesordnungspunkt 14: a) Erste Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Wiederkehrerlaubnis für in der Bundesrepublik Deutschland aufgewachsene Ausländer (Drucksache 11/ 1931) b) Beratung des Antrags der Fraktion der SPD: Bundesausländergesetz (Drucksache 11/2598) Schröer (Mülheim) SPD 8197 B Dr. Zimmermann, Bundesminister BMI . 8198D Frau Olms GRÜNE 8200 A Dr. Hirsch FDP 8201 A Wartenberg (Berlin) SPD 8202 B Dr. Kappes CDU/CSU 8204 A Tagesordnungspunkt 15: Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Frau Schmidt-Bott und der Fraktion DIE GRÜNEN: Ursachen, Prävention und Behandlung der Unfruchtbarkeit, Entwicklung und Auswirkungen von Fortpflanzungstechniken und Embryonenforschung (Drucksachen 11/747, 11/2238) Frau Schmidt-Bott GRÜNE 8206 A Dr. Voigt (Northeim) CDU/CSU 8207 C Frau Becker-Inglau SPD 8208 C Frau Würfel FDP 8209 D Pfeifer, Parl. Staatssekretär BMA . . . 8211B Tagesordnungspunkt 16: a) Beratung des Antrags der Abgeordneten Weiss (München), Dr. Daniels (Regensburg) und der Fraktion DIE GRÜNEN: Verhalten der Bundesregierung gegenüber dem österreichischen Bundesministerium für Umwelt, Jugend und Familie in bezug auf die geplante atomare Wiederaufarbeitungsanlage Wackersdorf (Drucksache 11/2873) b) Beratung des Antrags der Abgeordneten Weiss (München), Dr. Daniels (Regensburg) und der Fraktion DIE GRÜNEN: Erörterungstermin in Wackersdorf (Drucksache 11/2894) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 9: Beratung des Antrags des Abgeordneten Dr. Daniels (Regensburg) und der Fraktion DIE GRÜNEN: Keine Wiederaufarbeitungsanlage Wackersdorf (Drucksache 11/3597) Dr. Daniels (Regensburg) GRÜNE . . . . 8213 A Dr. Friedrich CDU/CSU 8214 D Schütz SPD 8217 A Frau Dr. Segall FDP 8218 B Dr. Töpfer, Bundesminister BMU . . . . 8220B Tagesordnungspunkt 17: Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Kuhlwein, Dr. Penner, Odendahl, weiterer Abgeordneter und der IV Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 113. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 1. Dezember 1988 Fraktion der SPD: Entwicklungsstand und Perspektiven der Fachhochschulen in der Bundesrepublik Deutschland (Drucksachen 11/2211, 11/2603) Kuhlwein SPD 8222 B Daweke CDU/CSU 8226 A Wetzel GRÜNE 8228 B Neuhausen FDP 8230 A Möllemann, Bundesminister BMBW . . 8231 A Tagesordnungspunkt 18: Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Bundesregierung über die Volkszählung 1987 (Drucksache 11/1762) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 10: Beratung des Antrags der Fraktion der SPD: Übernahme der Kosten der Volkszählung am 25. Mai 1987 durch den Bund (Drucksache 11/3584) Kleinert (Marburg) GRÜNE (zur GO) . . 8234 B Bohl CDU/CSU (zur GO) 8235 C Gerster (Mainz) CDU/CSU 8236 C Wartenberg (Berlin) SPD 8237 C Lüder FDP 8238 B Frau Schmidt-Bott GRÜNE 8239 A Dr. Waffenschmidt, Parl. Staatssekretär BMI 8240 D Nächste Sitzung 8241 D Berichtigungen 8242 Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . 8243* A Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 113. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 1. Dezember 1988 8093 113. Sitzung Bonn, den 1. Dezember 1988 Beginn: 9.00 Uhr
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    8242 Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 113. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 1. Dezember 1988 Berichtigungen Nachtrag zum Plenarprotokoll 11/111, Seite 8034 D, Nr. 53: Im ersten Absatz der Erklärung der Abg. Frau Folz-Steinacker ist statt „109. Sitzung am 23. November 1988" zu lesen: „110. Sitzung am 24. November 1988". Auf Seite 7938 ist bei Nr. 42, Drucks. 11/3441, einzufügen: „Zweiter Spiegelstrich". Anlage zum Stenographischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens* * 2. 12. Antretter 1. 12. Bindig * 2. 12. Frau Brahmst-Rock 2. 12. Büchner (Speyer)* * 2. 12. Buschbom 2. 12. Catenhusen 1. 12. Cronenberg (Arnsberg) 2. 12. Dr. Francke 2. 12. Dr. Geißler 1. 12. Dr. Glotz 1. 12. Dr. Hauff 2. 12. Irmer * 1. 12. Dr. Jenninger 2. 12. Frau Krieger 2. 12. Kühbacher 1. 12. Maaß 1. 12. Dr. Mahlo 2. 12. Mitzscherling 1. 12. Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Müller 1. 12. Dr. Müller * * 1. 12. Niegel * 2. 12. Frau Pack 1. 12. Dr. Pick 2. 12. Paintner 2. 12. Rappe (Hildesheim) 2. 12. Roth 1. 12. Dr. Scheer 2. 12. Scherrer 1. 12. von Schmude 1. 12. Schulhoff 1. 12. Frau Trenz 2. 12. Tietjen 2. 12. Toetemeyer 2. 12. Vosen 1. 12. Weisskirchen (Wiesloch) 2. 12. Wieczorek 1. 12. Zeitler 2. 12. Zierer* 1. 12. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates * * für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Herbert Werner


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Bahr, aus Ihrer Frage muß ich entnehmen, daß Sie sich nicht gegen die Zitate, auf die ich mich stütze, und die Aussagen, die dort gemacht wurden, wenden, sondern daß Sie jetzt bereits in die Interpretation hineinschreiten.

    (Kittelmann [CDU/CSU]: Werten darf er Sie doch wohl!)

    Ich glaube, es ist durchaus zulässig,

    (Dr. Lippelt [Hannover] [GRÜNE]: Er fragt nur nach der Quellengrundlage! Und die war schlecht!)

    Zitate, die als Zitat in Zeitungen wiedergegeben sind, zu benutzen, selbst dann, wenn man nicht umfassend den Redebeitrag zur Grundlage hat.

    (Dr. Vogel [SPD]: Es wäre sehr erschwerend, wenn Sie ihn hätten!)

    Es steht Ihnen ja frei, meine Interpretation als falsch zu widerlegen.

    (Lintner [CDU/CSU]: Vor allem, wenn er nicht dementiert hat! Das hat er bis heute nicht getan! — Bahr [SPD]: Ich dementiere doch nicht meine Rede!)

    Meine Damen und Herren, heute hat hier auch Herr Vogel — wenn ich ihn richtig verstanden habe — so getan, als stünden europäische Einigung und Wiedervereinigung in letzter Konsequenz in einem Gegensatz zueinander.

    (Dr. Vogel [SPD]: Dann lesen Sie erst einmal das Protokoll!)

    Auch diese Argumentationen, stehen nicht im Einklang mit unserer Verfassung, und sie sind in sich, so glaube ich, auch nicht zwingend. Die deutsche Frage ist offen, solange wir Deutschen sie selber als offen behandeln.

    (Dr. Bötsch [CDU/CSU]: So ist es!)

    Zwei Drittel der Menschen in beiden Staaten in Deutschland sehen die Wiedervereinigung als ein hohes erstrebenswertes Ziel an, dessen Wert selbst dann bleibt, wenn man sie selber nicht mehr erleben werde. Die Deutschen wollen also nicht nur eine Kulturna-
    Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 113. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 1. Dezember 1988 8123
    Werner (Ulm)

    tion, sondern sie wollen die staatliche Einheit. Je häufiger die Deutschen einander im geteilten Deutschland begegnen, desto intensiver wird ihr Zusammengehörigkeitsgefühl sein und bleiben. Der Ausbau der menschlichen Begegnungen bis hin zur Freizügigkeit ist daher vorrangige Aufgabe jeder Politik für Deutschland.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Voraussetzung dafür ist, meine Damen und Herren, daß das Ost-West-Verhältnis sich weiter entkrampft und sich auf systemübergreifende Zusammenarbeit hinentwickelt. Systemübergreifende Zusammenarbeit kann aber ohne entsprechende Fortschritte im Bereich der Menschenrechte und des Selbstbestimmungsrechts nicht sinnvoll und für alle Beteiligten erfolgreich sein.
    Deshalb hat der Bundeskanzler in Moskau nachdrücklich auf das Selbstbestimmungsrecht der Deutschen und ihr Streben nach Einheit hingewiesen. Gorbatschow, der die Lebenskraft von Nation und Nationalitäten in der Sowjetunion täglich erlebt, hat die endgültige Antwort auf das Streben der Deutschen auf die Zukunft verschoben, die bekanntlich offen ist.
    Es wäre daher völlig falsch, nicht immer wieder mit Bedacht und Geschick in Moskau die offene deutsche Frage anzumahnen, auch wenn heute die offizielle Moskauer Politik von zwei Staaten in Deutschland als einer unverrückbaren Gegebenheit ausgeht.
    Westeuropa wächst Schritt für Schritt zusammen. Niemand glaubt heute jedoch daran, daß die Staaten in einer westeuropäischen Union einfach verschwinden werden. Die Nationalstaaten werden mit eigenen Selbstverwaltungsbefugnissen weiter bestehen bleiben, und auch die Bundesrepublik Deutschland wird nicht einfach in einer Union aufgehen.
    Die Bundesregierung hat allerdings von Verfassungs wegen die Pflicht, bei jedem Schritt zur Europäischen Union abzuwägen, ob dadurch die Wahrung des Staatsziels Wiedervereinigung gefährdet würde. Bisher war diese Gefährdung nicht gegeben, auch nicht durch die Europäische Akte, die eine Ergänzung der Römischen Verträge ist.
    Aber selbstverständlich wird jede Bundesregierung darauf achten müssen, ob in Zukunft bei qualitativ neuen Vereinbarungen in letzter Konsequenz das Staatsziel Schaden erleiden könnte.

    (Dr. Lippelt [Hannover] [GRÜNE]: Haben Sie das schon einmal überprüft?)

    Die immer enger werdende Vernetzung der Staaten in der Europäischen Union darf eben nicht dazu führen, daß die Bundesrepublik Deutschland die Chance einer Wiedervereinigung in Freiheit und auf der Grundlage des Selbstbestimmungrechts überhaupt nicht mehr nutzen könnte.

    (Bahr [SPD]: Sehr interessant!)

    — Das Ergreifen dieser Chance muß allerdings, Herr Bahr, nicht in jedem denkbaren Fall notwendigerweise ein Ausscheiden aus der Europäischen Union bedeuten.
    Die Sorge, daß die Partner in der Europäischen Union die erforderlichen Vorbehalte bei qualitativ neuen Vereinbarungen nicht akzeptieren würden, ist meines Erachtens unbegründet. Die drei Westmächte haben sich im Deutschlandvertrag zur Förderung der staatlichen Einheit Deutschlands verpflichtet. Sie haben damit ihre Verantwortung für ganz Deutschland unterstrichen, wie sie das auch in Verbindung mit den sonstigen Verträgen stets getan haben, und das Selbstbestimmungsrecht für Deutschland gefordert. Die NATO-Mitgliedstaaten haben im Harmel-Bericht festgeschrieben, die Herstellung der deutschen Einheit zu unterstützen. Das heißt: alle unsere Partner respektieren, ja unterstützen unser Staatsziel. Allerdings muß man auch offen sagen: Gegen den Willen der Vier Mächte und ohne Mitwirkung aller Nachbarstaaten in West und Ost wird im übrigen die freie Ausübung des Selbstbestimmungsrechts für alle Deutschen — und damit die Wiedervereinigung im Rahmen eines Friedensvertrags mit ganz Deutschland — nicht möglich sein.
    Der Fall, daß die Bundesrepublik als Teilstaat einer Europäischen Union gegen den Willen dieser Union zur Wiedervereinigung mit den anderen Teilen Deutschlands, für die dann im übrigen in der östlichen Staatengemeinschaft wohl ähnliche Voraussetzungen gelten dürften, schreiten könnte, ist daher zwar denkbar, aber kaum möglich, wenn man die Sache nüchtern betrachtet. Gerade deshalb erscheint es mir um so wichtiger, daß die Bundesrepublik Deutschland die verbündeten Staaten aus den übernommenen Verpflichtungen zur Unterstützung der Einheit Deutschlands nicht entläßt. Das heißt: die Zukunft Deutschlands hängt nicht zuletzt von uns ab, von unserem Wollen.
    Im übrigen meint, so glaube ich, die Präambel des Grundgesetzes mit dem „vereinten Europa" gewiß mehr als nur die Europäische Union. Gedacht ist wohl eher an eine Gemeinschaft aller europäischen Staaten, die im Einklang mit dem Selbstbestimmungsrecht aller Völker — ich unterstreiche: aller Völker — sich organisiert haben. In ein derartiges Europa ohne starre ideologische Blöcke, in dem Sicherheit und Wohlfahrt aller Staaten durch gemeinsame Organe gewährleistet würden und in dem die Grenzen völlig offen wären, würde sich auch ein geeintes Deutschland sehr wohl einfügen.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Fazit: Wir dürfen uns die Wege zur Einheit nicht selber verbauen. Gerade deshalb sollte die SPD die aufgekommene Diskussion, die ich als von Resignation geprägt bezeichnen möchte

    (Sielaff [SPD]: Ach, so ein Unsinn!)

    und die sich letztlich gegen die Einheit richtet, möglichst umgehend beenden.
    Ich danke fürs Zuhören.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP — Zurufe von der SPD)



Rede von Dr. Annemarie Renger
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das Wort hat Frau Abgeordnete Hensel.
8124 Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 113. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 1. Dezember 1988

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Karitas Dagmar Hensel


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE GRÜNEN/BÜNDNIS 90)

    Frau Präsidentin! Sehr verehrte noch anwesenden Damen und Herren! Das selbstzufrieden entfaltete Panorama der Regierungspolitik, wie es in der Rede des Bundeskanzlers zum Ausdruck kam, unterscheidet sich kaum vom Grundtenor der Berichte früherer Jahre: Natürlich hat die Bundesregierung alles für die Einheit, für die Wiedervereinigung getan; auch hat sie bei der DDR für die Landsleute drüben alles rausgeholt, was rauszuholen war; auch zeigt sich die Bundesregierung besorgt über die innere Lage in der DDR; sie hat sogar Gorbatschow den Kopf gewaschen und ihm gezeigt, was eine Harke in Sachen Wiedervereinigung ist; sie vergißt auch nicht die Beteuerung, Berlin sei Gradmesser der Ost-West-Beziehungen und unveränderliche Hauptstadt der Nation. Alljährlich folgt auch das Bekenntnis zum westlichen Bündnis und folgen die Hinweise auf die Freiheit der Menschen in der Bundesrepublik.

    (Zurufe von der CDU/CSU)

    Möglicherweise habe ich einige Stereotypen der Grundorientierung der jährlichen Regierungserklärung übersehen; aber über eines wurde bestimmt nicht geredet: über die komplexe und komplizierte Realität,

    (Beifall bei den GRÜNEN und der SPD — Kittelmann [CDU/CSU]: Haben Sie Herrn Diepgen nicht zugehört?)

    über die schwierigen Probleme, vor die sich alle europäischen Länder gestellt sehen.
    Vor allem schweigen Sie, Herr Kohl — er ist leider nicht mehr da — , natürlich zu der zunehmenden inneren Zerrissenheit des Koalitionslagers in den Fragen der Außen- und Deutschlandpolitik.

    (Kittelmann [CDU/CSU]: Den Quark nimmt Ihnen doch keiner mehr ab!)

    In ungeahnter Weise hat die geänderte Politik der beiden Großmächte, insbesondere die außenpolitische Öffnung der Sowjetunion unter der Reformpolitik Gorbatschows, die konservativen Parteien unter Druck gesetzt: Innenpolitisch beschleunigt sie die Prozesse der Herausbildung einer rechtsnationalistischen Partei, und außenpolitisch ruft sie die Spagatstellung zwischen einer Neubelebung der Ansätze nationaler Politik und der Weiterentwicklung der EG-Integration bzw. des Atlantischen Bündnisses hervor. Was sozusagen die politischen Alarmglocken läuten läßt, sind die sich mehrenden Anzeichen, daß die Entscheidung zwischen Nation und Westbindung — diese Entscheidung stellt sich objektiv — von einer zunehmenden Zahl von Unionspolitikern offengelassen oder heute schon zugunsten traditionaler Sinnstiftung des alten Deutschlandbegriffes gefällt wird.
    Die strategischen Bestimmungen und politischen Optionen im Koordinatenfeld der Ost-West-Konfrontation sind in Bewegung geraten. Die pazifische Orientierung der USA und die westeuropäische Wendung zum eigenen Kontinent, die Machtüberdehnung beider Großmächte sowie die inneren und äußeren Umgestaltungsbemühungen und Abrüstungsinitiativen der Sowjetunion signalisieren eine globale Umbruchsituation, die die Möglichkeit einer dauerhaften europäischen Friedensarchitektur bietet,

    (Beifall bei den GRÜNEN)

    die auf einer kooperativen und interdependenten Koexistenz beider Gesellschaftssysteme basiert.
    Wir leben in einer Übergangszeit, und die politische Auseinandersetzung um die Ausgestaltung des entstehenden Vakuums hat längst begonnen. Das haben auch die Stahlhelmer in der Union begriffen, und, für eine breitere Öffentlichkeit sichtbar, zeigten sich neutralistische Stimmungen in der CDU/CSU-Fraktion während der Debatte um die doppelte Null-Lösung. Unter den Stichworten einer „Singularisierung" und „Sonderbedrohung" der Deutschen wurde unter antiamerikanischem Vorzeichen einer Renationalisierung der bundesdeutschen Außenpolitik das Wort geredet.
    Auch Sie, Herr Kohl, waren anfangs nicht abgeneigt, solche nationalen Töne anzuschlagen. Die Warnungen an die Adresse des Westens, die Bundesrepublik könnte ihre NATO-Mitgliedschaft in Frage stellen, wenn das INF-Abkommen abgeschlossen würde — Herr Dregger und Herr Rühe exponierten sich besonders in dieser Frage — , wurden von Ihnen nicht zurückgewiesen. Statt dessen jetteten beide als Sonderbotschafter des Kanzlers nach London und Paris.
    Daß Ihre Regierung, Herr Kohl, dem INF-Abkommen zustimmte, geschah nicht aus eigener Einsicht und Überzeugung, sondern durch den unnachgiebigen Druck der USA und der NATO-Partner.
    In diesem Kontext ist auch verständlich, daß die halbherzigen Vorstöße Heiner Geißlers, einer deutsch-nationalen Politik in der Union die programmatische Grundlage zu entziehen, nicht auf Unterstützung durch den Kanzler hoffen konnten. Auch in der jüngsten Auseinandersetzung über seine Äußerungen über die Überholtheit eines Nationalstaates in den Grenzen von 19xy stand er allein da und mußte unter dem Druck der Deutschnationalen klein beigeben.

    (Schulze [Berlin] [CDU/CSU]: Das war ja wohl nichts! Er stand nicht allein da!)

    — Das war genau so, und das wissen Sie ganz genau!
    Die Tragweite dieser Entscheidung wird erst dann richtig deutlich, wenn der seit Jahren stärker werdende Trend in rechten und in konservativen Kreisen, die „Mittellage" Deutschlands wieder zu betonen, in den Blick gerät. Auf Grund der historischen Voraussetzungen bedeutet eine politische Konzeption, die auf „Mitteleuropa" und nationale Bezüge setzt, die Wiederherstellung des Anspruchs, als Nationalstaat eine führende Rolle in Europa zu spielen,

    (Kittelmann [CDU/CSU]: Diese Angstmacherei ist doch billig! — Dr. Lippelt [Hannover] [GRÜNE]: Das hören die nicht gern!)

    Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 113. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 1. Dezember 1988 8125
    Frau Hensel
    sowie die Belebung antiwestlicher Ressentiments und
    die perspektivische Aufkündigung der Westbindung.
    — Das ist so.

    (Kittelmann [CDU/CSU]: Ein Grünes Horrorgemälde ist das! — Dr. Lippelt [Hannover] [GRÜNE]: So ist das!)

    Herr Dregger arbeitet schon seit Jahren daran, die Deutschen nicht nur in einem Nationalstaat zu vereinen, sondern auch zu neuem Nationalstolz zu überreden.
    Die Protagonisten eines tiefsinnigen deutschen Gemüts oder — damit Sie das verstehen —, moderner ausgedrückt, eine „nationale Identität" haben seit Bitburg eine Vielzahl von Versuchen unternommen, Auschwitz zu relativieren, damit deutsche Nationalgeschichte überhaupt sinnstiftend wirken kann.

    (Frau Nickels [GRÜNE]: Richtig!)

    Ihre Akzeptanz der Westbindung beschränkte sich auf das machtpolitische Kalkül einer reaktionären NATO-Philosophie,

    (Beifall bei den GRÜNEN — Lachen bei der CDU/CSU)

    während Sie die kulturelle Dimension der Westorientierung, nämlich Pluralismus, Toleranz, Weltoffenheit und Aufklärung, ablehnen.

    (Beifall der Abg. Frau Nickels [GRÜNE])

    Unter Berücksichtigung solcher Zusammenhänge erhalten bestimmte Äußerungen verantwortlicher Politiker eine ganz andere Brisanz. So äußerte sich Eberhard Diepgen bei der Grundsteinlegung für das „Deutsche Historische Museum" in Westberlin ganz anders als heute:
    Aber die Standortentscheidung werte ich als bewußte Hinwendung des Teilstaates Bundesrepublik Deutschland,
    — des Teilstaates Bundesrepublik Deutschland! —

    (Kittelmann [CDU/CSU]: Was ist daran falsch!)

    zur Mittellage Deutschlands in Europa,

    (Zurufe von der CDU/CSU: Ja!)

    zur Rolle Berlins als Hauptstadt der deutschen Nation.

    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    In diesem Satz finden wir die ganze antiwestliche Mitte-Ideologie.

    (Kittelmann [CDU/CSU]: Sie verstehen den Satz nicht!)

    Es gibt eine Vielzahl ähnlicher Äußerungen und Erscheinungen. Meine Befürchtung ist, daß die EwigGestrigen in der Union schon wieder eine Zukunft haben.

    (Beifall des Abg. Dr. Lippelt [Hannover] [GRÜNE] — Schulze [Berlin] [CDU/CSU]: Unglaublich!)

    Bei ihnen steht längst die Westbindung zur Disposition,

    (Kittelmann [CDU/CSU]: Sie sollten mal über Ihre Philosophie reden!)

    und der Schleichweg der Bundesrepublik zur mitteleuropäischen Macht und zur nationalstaatlichen Größe beginnt, sich von rechts als Straße auszudehnen.
    Das politische Klima heute erlaubt es, daß der Kultusminister von Baden-Württemberg, Gerhard Mayer-Vorfelder, in der Zeitschrift „Nation Europa", die im Verfassungsschutzbericht als rechtsextremes Organ geführt wird,

    (Dr. Lippelt [Hannover] [GRÜNE]: Darin schreibt der?)

    im September 1988 einen Beitrag veröffentlicht. Das ist möglich.
    Während Heiner Geißler mit seiner Vision von einer Bundesrepublik als multikultureller Gesellschaft von niemandem in der Union unterstützt wird, kann sich Edmund Stoiber kurz nach dem 50. Jahrestag der antisemitischen Pogrome gegen Geißler als ein an dunkle Tage erinnernder Rassehygieniker aufspielen und vor einer „durchrassten und durchmischten Gesellschaft" warnen

    (Dr. Bötsch [CDU/CSU]: Haben Sie eigentlich gehört, daß er das zurückgenommen hat? Es ist unfair, das immer wieder zu zitieren!)

    — aber er hat es getan! — , ohne daß in der Union damals auch nur die Spur eines Protestes wach wurde.

    (Zuruf des Abg. Dr. Ehmke [Bonn] [SPD] — Gegenruf des Abg. Dr. Bötsch [CDU/CSU]: Ehmke macht das nicht, das muß man dazu .sagen!)