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    Plenarprotokoll 11/100 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 100. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 13. Oktober 1988 Inhalt: Gedenkworte für den verstorbenen bayerischen Ministerpräsidenten Franz Josef Strauß 6791 A Glückwünsche zu den Geburtstagen der Abg. Dr. Knabe und Dr. Dollinger . . . . 6792 C Bestimmung der Abg. Frau Matthäus-Maier zum ordentlichen Mitglied im Gemeinsamen Ausschuß und im Vermittlungsausschuß an Stelle des ausgeschiedenen Abg. Dr. Apel 6792 A Wahl der Abg. Höffkes und Bindig als stellvertretende Mitglieder in der Parlamentarischen Versammlung des Europarates an Stelle der ausgeschiedenen Abg. Lemmrich und Duve 6792 C Erweiterung der Tagesordnung 6792 D Begrüßung des Präsidenten der Nationalversammlung der Französischen Republik und einer Delegation 6793 A Tagesordnungspunkt 3: Überweisungen im vereinfachten Verfahren a) Erste Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Regelung des Geschäftswertes bei land- oder forstwirtschaftlichen Betriebsübergaben (Drucksache 11/2343) b) Beratung der Unterrichtung durch das Europäische Parlament: Entschließung zur Unvereinbarkeit eines Abgeordnetenmandats im Europäischen Parlament mit einem Abgeordnetenmandat in einem nationalen Parlament (Drucksache 11/2735) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Beratung des Antrags der Abgeordneten Wüppesahl, Frau Schmidt-Bott und der Fraktion DIE GRÜNEN Datenverarbeitungspraxis des Bundeskriminalamts hier: Datei über die grenzpolizeiliche Ein- und Ausreisekontrolle (Drucksache 11/1156) 6793 B Tagesordnungspunkt 4: a) Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Montrealer Protokoll vom 16. September 1987 über Stoffe, die zu einem Abbau der Ozonschicht führen (Drucksachen 11/2676, 11/3093, 11/3094) b) Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr. Hauff, Schäfer (Offenburg), Frau Dr. Hartenstein, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Schutz der Ozonschicht durch Verbot des Einsatzes von Fluorchlorkohlenwasserstoffen (Drucksache 11/678) Schmidbauer CDU/CSU 6794 B Müller (Düsseldorf) SPD 6796 A Baum FDP 6798 A Dr. Knabe GRÜNE 6799 C Dr. Töpfer, Bundesminister BMU . . . 6801B Dr. Lippold (Offenbach) CDU/CSU . . . 6803 D Frau Ganseforth SPD 6805 D Tagesordnungspunkt 5: a) Abgabe einer Erklärung der Bundesregierung: Ergebnisse der Jahrestagung des Internationalen Währungsfonds und der Weltbank in Berlin vom 27. bis 29. September 1988 II Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 100. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 13. Oktober 1988 b) Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr. Hauchler, Dr. Mitzscherling, Dr. Wieczorek, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Jahrestagung des Internationalen Währungsfonds und der Weltbank in Berlin vom 27. bis 29. September 1988 (Drucksache 11/2765) c) Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU und FDP: Gemeinsame Jahresversammlung 1988 des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank (Drucksache 11/2988) d) Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Eid, Volmer und der Fraktion DIE GRÜNEN: Auswirkungen der Anpassungsprogramme von Weltbank und Internationalem Währungsfonds in der Dritten Welt (Drucksache 11/1793) e) Beratung des Antrags des Abgeordneten Volmer und der Fraktion DIE GRÜNEN: Kein zweiter Energiesektorkredit für Brasilien (Drucksache 11/2881) f) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Hauchler, Bindig, Bernrath, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Zukunftsprogramm Dritte Welt (Drucksachen 11/828, 11/2567) Dr. Stoltenberg, Bundesminister BMF . . 6809 C Frau Matthäus-Maier SPD 6813 C Dr. Graf Lambsdorff FDP 6818 A Volmer GRÜNE 6820 D Dr. Grünewald CDU/CSU 6824 B Klein, Bundesminister BMZ 6825 D Dr. Hauchler SPD 6828 A Dr. Pinger CDU/CSU 6830 B Frau Folz-Steinacker FDP 6831 C Feilcke CDU/CSU 6832 C Dr. Gautier SPD 6833 C Kittelmann CDU/CSU 6836 A Frau Matthäus-Maier (Erklärung nach § 30 GO) 6837 A Zusatztagesordnungspunkt 3: Aktuelle Stunde betr. jüngste Einschränkungen der Meinungsfreiheit in Ost-Berlin und der DDR Lintner CDU/CSU 6840 D Büchler (Hof) SPD 6841 C Ronneburger FDP 6842B, 6849 B Frau Hensel GRÜNE 6843A, 6848 D Frau Dr. Wilms, Bundesminister BMB . . 6844 A Duve SPD 6845 A Lummer CDU/CSU 6845 D Dr. Haack SPD 6846 D Reddemann CDU/CSU 6847 C Böhm (Melsungen) CDU/CSU 6849 D Niggemeier SPD 6850 D Werner (Ulm) CDU/CSU 6851 C Tagesordnungspunkt 6: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu dem Entschließungsantrag der Fraktion der SPD zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Jahreswirtschaftsbericht 1988 der Bundesregierung (Drucksachen 11/1924, 11/2584) . . . 6852 C Tagesordnungspunkt 7: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu dem Entschließungsantrag der Fraktion der SPD zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Jahreswirtschaftsbericht 1988 der Bundesregierung (Drucksachen 11/1923, 11/2618) . . . 6852 C Tagesordnungspunkt 8: Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Überplanmäßige Ausgabe bei Kap. 15 02 Tit. 652 11 — Beihilfen an junge Zuwanderer für ihre Schul- und Berufsausbildung (Drucksachen 11/2682, 11/2955) . 6852 C Tagesordnungspunkt 9: Beratung der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 84 zu Petitionen (Drucksache 11/3006) 6853 A Tagesordnungspunkt 10: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur fünften Änderung der Richtlinie 76/768/EWG zur Angleichung der Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten für kosmetische Mittel (Drucksachen 11/2841 Nr. 12, 11/3049) 6853 A Tagesordnungspunkt 11: Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU, SPD und FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Parteiengesetzes und anderer Gesetze (Drucksache 11/2421) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 4: Beratung des Antrags der Fraktion DIE GRÜNEN: Änderung des Parteiengesetzes (Drucksache 11/3097) Spilker CDU/CSU 6853 C Bernrath SPD 6855 D Dr. Hirsch FDP 6857 D Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 100. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 13. Oktober 1988 III Frau Dr. Vollmer GRÜNE 6859 D Gerster (Mainz) CDU/CSU 6862 B Conradi SPD 6864 D Tagesordnungspunkt 12: Beratung des Antrags der Abgeordneten Mischnick, Cronenberg (Arnsberg), Wolfgramm (Göttingen), Beckmann und Genossen: Gestaltung des neuen Plenarsaales hier: Änderung des Beschlusses über die Sitzordnung (Drucksache 11/2537 [neu]) Mischnick FDP 6866D, 6880 A Conradi SPD 6868 D Bohl CDU/CSU 6871 C Häfner GRÜNE 6873 C Echternach, Parl. Staatssekretär BMBau 6875 B Frau Weyel SPD 6877 B Martin, Staatsminister des Landes Rheinland-Pfalz 6878B Dr.-Ing. Kansy CDU/CSU 6879 A Namentliche Abstimmung 6881 A Ergebnis 6883 C Tagesordnungspunkt 13: Beratung der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 64 zu Petitionen (Drucksache 11/2337) Frau Bulmahn SPD 6881 B Haungs CDU/CSU 6882 B Hoss GRÜNE 6882 D Funke FDP 6884 D Tagesordnungspunkt 14: Beratung der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 66 zu Petitionen (Drucksache 11/2434) Schäfer, Staatsminister AA 6885 C Peter (Kassel) SPD 6886 A Dr. Göhner CDU/CSU 6887 A Frau Nickels GRÜNE 6887 D Funke FDP 6888 C Tagesordnungspunkt 15: a) Beratung der Unterrichtung durch das Europäische Parlament: Entschließung zur Lage der Stahlindustrie (Drucksache 11/1537) b) Beratung der Unterrichtung durch das Europäische Parlament Legislative Entschließung mit der Stellungnahme des Europäischen Parlaments zu dem Vorschlag der Kommission an den Rat für eine Verordnung zur Einführung eines Gemeinschaftsprogramms zugunsten der Umstellung von Eisen- und Stahlrevieren (Programm RESIDER) Legislative Entschließung mit der Stellungnahme des Europäischen Parlaments zu dem Vorschlag der Kommission an den Rat für einen Beschluß über einen Beitrag an die Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl zu Lasten des Gesamthaushaltsplans der Gemeinschaften zur Finanzierung von Sozialmaßnahmen im Rahmen der Umstrukturierung der Eisen- und Stahlindustrie und Entschließung mit der Stellungnahme des Europäischen Parlaments zu dem Vorschlag der Kommission an den Rat für die von bestimmten Voraussetzungen abhängige Einführung eines neuen Quotensystems für bestimmte Erzeugnisse mit einer Laufzeit von drei Jahren (Drucksache 11/1676) Dr. von Wartenberg, Parl. Staatssekretär BMWi 6889 C Dr. Jens SPD 6890 D Dr. Lammert CDU/CSU 6892 B Sellin GRÜNE 6893 C Frau Würfel FDP 6894 D Tagesordnungspunkt 16: Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Krieger, Frau Rust, Frau Schoppe und der Fraktion DIE GRÜNEN: Gegen die Verschärfung des § 218 StGB (Drucksache 11/2957) Frau Schoppe GRÜNE 6896 A Geis CDU/CSU 6897 A Frau Dr. Götte SPD 6899 D Funke FDP 6901 C Engelhard, Bundesminister BMJ 6903 A Sauter, Staatssekretär des Freistaates Bayern 6904 B Tagesordnungspunkt 17: a) Erste Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung dienstrechtlicher Vorschriften (Drucksache 11/2212) b) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung besoldungs- und wehrsoldrechtlicher Vorschriften (Drucksache 11/2383) Heistermann SPD 6907 D Frau Hürland-Büning, Parl. Staatssekretär BMVg 6909 C Richter FDP 6910 D Frau Schilling GRÜNE 6911D Ganz (St. Wendel) CDU/CSU 6912 C IV Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 100. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 13. Oktober 1988 Tagesordnungspunkt 18: Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über ihre Maßnahmen zur Förderung der ostdeutschen Kulturarbeit gemäß § 96 BVFG in den Jahren 1984 und 1985 (Drucksache 11/2572) Spranger, Parl. Staatssekretär BMI . . . . 6914 B Dr. Nöbel SPD 6915 A Dr. Czaja CDU/CSU 6918A Wolfgramm (Göttingen) FDP 6920 B Tagesordnungspunkt 19: Erste Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Beseitigung der Sonderstellung von psychisch Kranken in der Krankenversicherung (Drucksache 11/2594) Egert SPD 6921 B Dr. Becker (Frankfurt) CDU/CSU . . . 6922 D Hoss GRÜNE 6923 D Heinrich FDP 6924 B Höpfinger, Parl. Staatssekretär BMA . . 6924 D Tagesordnungspunkt 2 (Fortsetzung) : Fragestunde — Drucksache 11/3080 vom 7. Oktober 1988 — Anfertigung einer amtlichen deutschen Übersetzung des UN-Seerechtsübereinkommens einschließlich der Schlußakte MdlAnfr 12 07.10.88 Drs 11/3080 Grunenberg SPD Antw StMin Schäfer AA 6837 D ZusFr Grunenberg SPD 6838 A ZusFr Gansel SPD 6838 B Stand der Verhandlungen über den WEU-Beitritt Spaniens und Portugals; Beitritt aller europäischen Mitgliedsländer der Atlantischen Allianz MdlAnfr 13, 14 07.10.88 Drs 11/3080 Antretter SPD Antw StMin Schäfer AA 6838 C ZusFr Dr. Scheer SPD 6838 D ZusFr Gansel SPD 6839 A ZusFr Antretter SPD 6839 B Intervention für die Freilassung der in Afghanistan festgehaltenen Deutschen MdlAnfr 15 07.10.88 Drs 11/3080 Gansel SPD Antw StMin Schäfer AA 6839 D ZusFr Gansel SPD 6840 A ZusFr Duve SPD 6840 C Nächste Sitzung 6926 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . 6927* A Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO des Abg. Schulhoff (CDU/CSU) zur Abstimmung über den Antrag betr. „Gestaltung des neuen Plenarsaales; hier: Änderung des Beschlusses über die Sitzordnung" 6927* C Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 100. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 13. Oktober 1988 6791 100. Sitzung Bonn, den 13. Oktober 1988 Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Abelein 14. 10. Dr. Ahrens 14. 10. Dr. Biedenkopf 13. 10. Brandt 14. 10. Cronenberg (Arnsberg) 14. 10. Frau Dempwolf 14. 10. Frau Garbe 14. 10. Dr. Hauff 14. 10. Hauser (Krefeld) 14. 10. Hedrich 14. 10. Hiller (Lübeck) 14. 10. Frau Karwatzki 13. 10. Frau Kelly 14. 10. Kißlinger 14. 10. Klose 14. 10. Leonhart 14. 10. Lüder 14. 10. Dr. Müller 13. 10. Paintner 14. 10. Poß 14. 10. Reuschenbach 14. 10. Schluckebier 14. 10. Frau Schmidt (Nürnberg) 14. 10. Schröer (Mülheim) 14. 10. Frau Dr. Segall 14. 10. Sielaff 13. 10. Dr. Sperling 14. 10. Stratmann 14. 10. Frau Dr. Süssmuth 13. 10. Tietjen 14. 10. Anlagen zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Vondran 14. 10. Dr. Waigel 14. 10. Dr. Warnke 13. 10. Dr. Zimmermann 14. 10. Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO des Abg. Schulhoff (CDU/CSU) zur Abstimmung über den Antrag betr. „Gestaltung des neuen Plenarsaales; hier: Änderung des Beschlusses über die Sitzordnung": Ich werde mich an der Abstimmung zum Tagesordnungspunkt 12 nicht beteiligen, da ich kein Vertrauen mehr zu den architektonischen Vorgaben habe, insbesondere was deren Realisationsmöglichkeiten in preislicher und zeitlicher Hinsicht anbetrifft. Der Abriß des alten Plenarsaales wurde damals damit begründet, dies Verfahren sei billiger und ginge auch schneller, eine Sanierung würde teurer und auch länger dauern. Genau das Gegenteil ist jedoch eingetreten: Die Baukosten haben sich bis jetzt schon um 50 % erhöht, und der Fertigstellungstermin hat sich um ein Jahr verzögert. Ich fühle mich zutiefst getäuscht und möchte mich im Hinblick auf möglicherweise noch kommende Weiterungen nicht weiter einbinden lassen. Leider wurde bisher nur etwas realisiert, nämlich der Abriß eines Denkmals, in dem fast 40 Jahre deutsche Nachkriegsgeschichte stattfand.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Bernd Schmidbauer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen, Ozonloch, stratosphärischer Ozonabbau und Treibhauseffekt führen uns sehr deutlich vor Augen, daß wir an einem äußerst kritischen Punkt der Belastung unserer Erdatmosphäre angelangt sind. Weit über 20 Millionen Tonnen Fluorkohlenwasserstoffe verrichten ihr zerstörerisches Werk in der Stratosphäre. Dies ist etwa die Menge, die sich gegenwärtig in der Atmosphäre aufhält.
    Wissenschaft, Politik und Industrie sind sich in der Beurteilung der Bedrohung einig und haben gemeinsam mit dazu beigetragen, daß zum erstenmal ein internationales Abkommen von großer Tragweite auf den Weg gebracht werden konnte. Dies ist — so meine ich — ein guter Anfang.
    Wiener Übereinkommen und Montrealer Protokoll sind die erste weltweite Antwort auf diese Bedrohung. Dies gilt, obwohl gleichzeitig festgestellt werden muß, daß das Montrealer Protokoll bei weitem — bei weitem! — nicht ausreicht, um die eingetretenen Schäden zu reduzieren.

    (Zurufe von der SPD)

    — Also, Sie immer mit Ihren Zwischenrufen! Sie sind weder bei den Beratungen dabei, noch sind Sie in der Kommission. Aber hier Zwischenrufe machen!

    (Zuruf von der SPD: Das ist doch kein Argument!)

    Stellen Sie eine Zwischenfrage; ich bin gern bereit, dann zu antworten.

    (Jahn [Marburg] [SPD]: Das darf er sogar!)

    — Natürlich, das soll er. Dann aber soll er aufstehen, und eine anständige Zwischenfrage vorbringen.
    Im Gegenteil, der stratosphärische Chlorgehalt wird zunächst noch weiter anwachsen und unsere lebensnotwendige Ozonschicht zerstören. Verantwortlich sind einerseits die Ausnahmemöglichkeiten, die das Protokoll den Entwicklungsländern als sogenannten Aufholbedarf erlaubt, andererseits die vorgesehenen Regelungsmaßnahmen, die eine Fülle von Ausnahmen auch für Industrieländer zulassen und vor allem nicht streng genug sind.
    Dennoch: Das Montrealer Protokoll ist ein wichtiger Grundstein für die weitere vertragliche Entwicklung. Sehr verehrte Kolleginnen und Kollegen, seine Bedeutung liegt weniger in der derzeitigen Fassung und Schärfe, sondern eher im instrumentellen Bereich. Das heißt, wir besitzen jetzt zum erstenmal die Möglichkeit, auf der Basis dieser internationalen Vereinbarungen zu einer schnellen Anpassung an neue Erkenntnisse über Ursachen und Wirkungen des Ozonabbaus zu kommen. Eine rasche Umsetzung weiterführender Maßnahmen ist durch die im Vertragstext vorgesehene Verordnungsermächtigung möglich — allerdings muß dies auch von allen Unterzeichnerstaaten so gewollt und unterstützt werden.

    (Zuruf von der SPD: Ja!)

    Die erste Fortschreibung des Montrealer Protokolls muß — auch hier sind sich alle Fraktionen in der Enquete-Kommission einig — bereits 1990 erfolgen und sollte dem neuesten wissenschaftlichen Sachstand angepaßt werden. Das heißt aus heutiger Sicht:
    Erstens. Die Ausnahmetatbestände, die das Protokoll für Industrie- und Entwicklungsländer vorsieht, sind abzuschaffen.
    Zweitens. Die Reduktionsquoten sind schärfer zu fassen. Es muß gewährleistet sein, daß Anfang der 90er Jahre 50 % der geregelten Stoffe reduziert sind und im Jahre 2000 Stoffe, die ein hohes ozonschädigendes Potential aufweisen, abgeschafft werden.
    Drittens. Andere ozonschädigende Stoffe müssen in das Montreal-Protokoll mit eingebunden werden. Dazu gehören Trichlorethan, Methylchloroform und Tetrachlorkohlenstoff, um nur drei Beispiele zu nennen. Dazu gehört auch, daß wir uns bis dahin sehr genau überlegen, was mit F 22 passiert, daß wir genau definieren, wie hoch das ODP für diesen Stoff ist, ob es ein geeigneter Ersatzstoff ist oder ob es — dies scheint so zu sein — auch mitgeregelt werden muß.
    Wir begrüßen ferner die Benennung eines Mitglieds der Enquete-Kommission „Vorsorge zum Schutz der Erdatmosphäre" zum Koordinator der deutschen Ozonforschung durch den Bundesforschungsmini-



    Schmidbauer
    ster. Wir wünschen, daß Professor Zenner eine wirklich gute koordinierende Arbeit leisten kann. Gleiches gilt für den von der Bundesregierung konstituierten wissenschaftlichen Klimabeirat.
    Meine sehr verehrten Kolleginnen und Kollegen, wir müssen auf diesem Gebiet in der Tat die Forschung insgesamt intensivieren. Dazu gehört u. a. die Einrichtung einer europäischen Forschungsplattform mit Satelliten und die Koordinierung aller nationalen, EG-weiten und internationalen Programme und Projekte; denn nur durch eine enge Zusammenarbeit kann es auf diesem Gebiet zu den notwendigen Fortschritten kommen.
    In mehreren EG-Ländern sind inzwischen ernsthafte Bemühungen festzustellen. Dies ist nach meinen Erfahrungen ein erfreulicher Tatbestand. So liest sich die Äußerung des britischen Umweltministers vom 3. Oktober zu dem zweiten Bericht der Stratospheric Ozon Review Group recht positiv. Er sagte: Um das Chlor in der Stratosphäre zu stabilisieren, will der britische Umweltminister die FCKW-Emissionen möglichst schnell um mindestens 85 % reduzieren,

    (Baum [FDP]: Na also!)

    und zwar sobald sich Ersatzstoffe und alternative Technologien anbieten. Um den Vorgang zu beschleunigen — so führt er weiter aus — , sollte die internationale Gemeinschaft die bereits im Protokoll vorgesehene 20- bis 30prozentige Reduzierung vorziehen. Das heißt, die erste Fortschreibung des Protokolls sollte bereits im Jahre 1989 vorgenommen werden. Lord Caithness führt weiter aus, daß er davon überzeugt sei, daß die britische Industrie die Zeichen der Zeit verstanden habe und bereit sei, schnell auf diese ozonzerstörenden Chemikalien zu verzichten.

    (Zuruf von der SPD: Wir hoffen, daß er recht hat!)

    Ich denke, daß auch unsere Produzenten diesen Weg gehen können. Leistungsfähigkeit und Flexibilität werden dabei die Maßstäbe sein. Industrieverbände und Verbraucherorganisationen können und müssen hier eine entscheidende Rolle spielen. Wir dürfen nicht abwarten, sondern müssen auf allen Anwendungsgebieten eine effektive, vorzeitige Reduzierung erreichen.
    Im Aerosol-Bereich muß ein dynamischer Prozeß weitergehen. Wir haben bereits erste Erfolge erreicht. Es ist uns im wesentlichen auf Grund nationaler Vereinbarungen gelungen, ein Stück voranzukommen. Nach weiteren Möglichkeiten, die Importe FCKW-haltiger Spraydosen zu stoppen, ist zu suchen; denn dies ist durch eine nationale Vereinbarung natürlich nicht abgedeckt. Wir müssen auch dafür sorgen, daß die restlichen 5 000 Tonnen weiter reduziert werden. Das heißt, wir müssen durchsetzen, daß FCKW-haltige Spraydosen nur noch in lebenserhaltenden, lebensrettenden Systemen im medizinischen Bereich benutzt werden.

    (Baum [FDP]: Sehr richtig!)

    Nicht nur bei den Aerosolen, sondern auch auf den übrigen Gebieten erwarten wir nationale Vereinbarungen, z. B. bei den Kunststoff-Verschäumungen.

    (Baum [FDP] : Jawohl!)

    Hier gibt es ausreichende Reduktions-, Substitutions-und Recycling-Potentiale. Gleiches gilt — dies ist überfällig — für den Kühl- und Kältemittelbereich.

    (Baum [FDP]: Richtig!)

    Zwar stehen zur Zeit Ersatzstoffe nur begrenzt zur Verfügung, so daß vorerst nur durch eine Änderung der Technologie und durch entsprechende Recycling-Systeme eine FCKW-Reduktion erreicht werden kann. Herr Minister Töpfer, wir erwarten in diesem Bereich in nächster Zeit eine bereits angekündigte Vereinbarung mit dem zuständigen Industrieverband.
    Besonderes Augenmerk verdient der Lösungs- und Reinigungsmittelbereich, der in den vergangenen Jahren beträchtlich zunahm. Neben intensiver Ersatzstofforschung muß im Übergang jede Recycling-Möglichkeit genutzt werden.
    Wenn wir all diese Möglichkeiten ausschöpfen, dann ergibt sich ein großes Reduktionspotential, das ausreicht, um im ersten Ansatz die im Jahre 1986 national verbrauchte Menge in Höhe von ca. 90 000 t auf die Hälfte zu reduzieren.
    Eine besondere Bedeutung kommt hierbei der Kontrolle zu. Ich wiederhole meine Forderung: Die genauen Produktions- und Verbrauchszahlen müssen offengelegt werden, und zwar national und europaweit. Gleiches gilt für eine europaweite Kennzeichnung. Dadurch entsteht weder eine Wettbewerbsverzerrung noch besteht die Chance, daß Abkommen unterlaufen werden.
    Die Bundesregierung bleibt aufgefordert, die Beschlußempfehlung des Deutschen Bundestages vom 22. September 1988 Zug um Zug umzusetzen. Hierbei ist wichtig, daß wir uns mit Nachdruck dafür einsetzen, daß möglichst viele Staaten den Übereinkommen beitreten. Ich darf erwähnen, daß in den letzten Tagen die Sowjetunion, die Schweiz und andere Länder ratifiziert haben; auch dies sind positive Signale.
    Erforderlich ist ferner, über die EG-Kommission mit allen Mitgliedstaaten die erforderlichen Verordnungen zur FCKW-Reduktion zu vereinbaren, eine freiwillige Vereinbarung der europäischen Hersteller, auf Neuproduktion oder auf Produktionsausweitung zu verzichten, auf nationaler Ebene, bei der EG und den anderen Vertragsparteien von Wien und Montreal schneller und in einem erheblich größerem Umfang weitergehende Maßnahmen als die in den internationalen Übereinkommen enthaltenen Vorgaben zur Verringerung der Fluorchlorkohlenwasserstoffe zu erreichen.
    Der Deutsche Bundestag erwartet bis zum 1. Juni 1989 einen Bericht der Bundesregierung über den Stand der bis dahin weltweit durchgeführten und geplanten Maßnahmen. Der Name Montreal wird von nun an dafür stehen, daß hier unter Vorsorgegesichtspunkten mit der ersten weltweiten Aktion zum Schutz der Erdatmosphäre begonnen wurde. Dies muß fortgesetzt werden und in ein weltweites Abkommen zum Schutz der Erdatmosphäre einmünden, im dem vor allem auch die Problematik der globalen Klimaänderung durch „Treibhausgase" mit gelöst wird.



    Schmidbauer
    Diese Herausforderung verlangt von uns höchste Anstrengungen auf allen Ebenen, und zwar in wissenschaftlicher, ökonomischer, ökologischer, sozialer und politischer Hinsicht. Es gibt nur zwei Möglichkeiten: Entweder wir ignorieren die von der Wissenschaft aufgezeichneten zukünftigen Katastrophen und nehmen dann die unabsehbaren Folgen auf uns, oder wir wirken gemeinsam dieser drohenden Entwicklung entgegen. Ich denke, wir brauchen den Schutz der Erdatmosphäre, und wir brauchen hierzu einen Pakt der Vernunft.
    Herzlichen Dank.

    (Beifall bei der CDU/CSU, der FDP und bei Abgeordneten der SPD)



Rede von Dr. Philipp Jenninger
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Das Wort hat der Abgeordnete Müller (Düsseldorf).

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Michael Müller


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Es ist heute das dritte Mal, daß sich der Deutsche Bundestag innerhalb einer kurzen Frist mit dem Thema „Ausdünnung der Ozonschicht" beschäftigt. Wer die Protokolle nachliest, wird feststellen, daß bei diesem Thema über die Fraktionen hinweg große Einigkeit bestand und besteht und daß wir vor allem hinsichtlich der Beschreibung der dramatischen Lage im Bundestag einen breiten Konsens feststellen konnten.
    Dies ist auch verständlich. Bei der Schädigung der Ozonschicht wie auch bei der Veränderung des Klimas wird sehr deutlich, wie sich der alltägliche Angriff der Gegenwart auf die Zukunft vollzieht. Nirgendwo sonst manifestiert sich die Entwicklung der Umwelt in einer so ernsten Weise. Man kann die gegenwärtige Entwicklung mit den Worten des Brundtland-Berichts zusammenfassen, wo es heißt: „Die heutigen Entscheidungsträger bestimmen unser aller Zukunft mit ihren heutigen Entscheidungen. Sie werden aber nicht mehr am Leben sein, wenn die vollen Konsequenzen des Handelns bzw. ihres Versagens sichtbar werden. " — Dieser Satz gilt besonders in bezug auf die Klimaproblematik und die Zerstörung der Ozonschicht.
    Es gibt einen zweiten Grund, warum sich die Experten und Umweltpolitiker dieses Hauses einig sind: Ein wirksamer Schutz, die wirksame Erhaltung der Ozonbarriere ist ein exemplarischer Fall dafür, ob die Politik zum ökologischen Umbau und zur ökologischen Erneuerung fähig ist. Wenn wir es nicht schaffen, die Ozonvernichtungswelle zu stoppen, dann wird die Glaubwürdigkeit unserer Umweltpolitik ganz nachhaltig in Frage gestellt, denn: In der Zwischenzeit sind die Fakten eindeutig. Die wissenschaftlichen Studien wie auch die Anhörungen der Enquete-Kommission „Schutz der Erdatmosphäre" haben eindeutig ergeben: Die Ozonverluste am Südpol sind so weit fortgeschritten, daß sie in der Zwischenzeit größer sind als der antarktische Kontinent, und sie sind in zunehmendem Maße in bodennahen Bereichen, auch am Nordpol, festzustellen.
    Wir müssen diesen Zusammenbruch eines chemischen Systems ernst nehmen. Das Schadenspotential der aggressiven Chloratome wirkt nämlich zeitversetzt. Die Szenarien für die Auswirkungen stehen
    schon heute; sie reichen von Ernteeinbußen über schwerwiegende Krankheiten, beispielsweise Augenschäden, Immunschwächen und Krebs, bis hin zum Absterben der hochempfindlichen Meeresalgen. Ich weise nur darauf hin, daß gerade diese Lebewesen entscheidende Sauerstofflieferanten und zugleich Speicher für Kohlendioxid sind. Wenn die Meeresalgen mit zerstört werden, werden wir weitere Probleme gerade für das Meeresleben bekommen.
    Zudem leistet der Ausstoß von Fluorchlorkohlenwasserstoffen, also dem Haupttäter der Ozonvernichtung, einen Beitrag zum Heißlaufen des Klimas, vor allem durch die Ozonanreicherung in der unteren Atmosphäre.
    Alle, die sich mit diesem Thema beschäftigen, wissen: Lösungen sind nicht einfach. Es geht nämlich nicht alleine, obwohl dies im Mittelpunkt steht, um Verbote und den Einsatz von Ersatzstoffen. Vielmehr steht die Frage der Ozonzerstörung sozusagen beispielhaft für die Entwicklung unserer Industriegesellschaft. Die Lösung erfordert deshalb auch mehr, soll tatsächliche Umweltvorsorge erreicht werden. Dazu gehören besonders grundlegende Veränderungen in den Produktions- und Verhaltensweisen. Das heißt, sowohl der Staat, die Wirtschaft wie auch jeder einzelne von uns sind gefordert. Wir brauchen eine neue Architektur gesellschaftlicher Entwicklung. Wir müssen von der Logik der schonungslosen Ausbeutung und der ungehemmten Belastung der Natur zu einem neuen Wertesystem kommen und hierfür entsprechende Prioritäten setzen. Professor Graßl hat dies an einer pervers gewordenen Industriekultur aufgezeigt — am Beispiel der Fluorchlorkohlenwasserstoffe. Sie sind nicht lebensnotwendig, aber dafür langlebig und besonders schadensreich.
    Ich wiederhole: Die Verhinderung der weiteren Ozonvernichtung ist ein Testfall für die Glaubwürdigkeit der Umweltpolitik. Es gibt mehrere Gründe, warum das so ist. Es gibt ein relativ leicht und einfach zuordenbares Ursachen-Wirkungs-Verhältnis.
    Wir wissen, daß die Fluorchlorkohlenwasserstoffe neben anderen chlorierten Chemikalien die Haupttäter sind; Herr Kollege Schmidbauer hat weitere genannt.
    Wir wissen drittens: Wenn wir dieses Problem in den nächsten Jahren nicht in den Griff bekommen, dann wird es verhängnisvoll, weil die Zeitverzögerung der Schadensanreicherung zehn bis fünfzehn Jahre beträgt.
    Viertens — ein weiterer wichtiger Punkt — : Der Stopp von Fluorchlorkohlenwasserstoffen ist ungleich einfacher durchzusetzen als der Umbau der gesamten Industriestrukturen zur Verhinderung des sogenannten Treibhauseffekts. Wenn wir den Treibhauseffekt, eine noch sehr viel größere Problematik als die Ozonverdünnung, ernst nehmen, dann kann das nur heißen: Wir müssen radikal ein Verbot und die Reduzierung von Fluorchlorkohlenwasserstoffen angehen, sonst ist die Besorgnis über Klimaänderung nicht glaubwürdig, und wir verlieren auch wertvolle Zeit, die wir zum Umbau von Produktions- und Lebensweisen, zum Umbau des Energiesystems, zur Reduzierung der Verkehrsemissionen, zur Neuordnung der



    Müller (Düsseldorf)

    Landwirtschaftspolitik und zu vielem anderen mehr brauchen.
    Wer also den Schutz des Klimas ernst nimmt, der muß die Fluorchlorkohlenwasserstoffe rasch und umfassend reduzieren, denn ihr Anteil an der fatalen Erwärmung der Erde beträgt fast 20 %.
    Vor diesem Hintergrund sind wir heute in einer paradoxen Situation. Wir beschließen das Montrealer Protokoll, obwohl wir alle wissen, daß die dortigen Reduzierungsmargen unzureichend sind, und obwohl wir wissen, daß die Fristen der Umsetzung viel zu lang sind. Politik ist jedoch, zumal wenn sie in internationale Zusammenhänge eingeordnet ist und nur so tatsächlich wirksame Lösungen erreichen kann, oft ein widersprüchliches Geschäft.
    So verstehen wir eine Zustimmung zum Montrealer Protokoll auch nur als einen Einstieg, nicht mehr, einen Einstieg in weitergehende Maßnahmen und international koordiniertes Handeln. Wir begrüßen sehr, daß USA, Japan und UdSSR ratifiziert haben; dies sind richtige Schritte in die richtige Richtung. Wir wissen aber, was die Wissenschaft verlangt: Kurzfristig muß eine Reduzierung um 90 % bis 95 % erfolgen, sonst ist mit unseren Maßnahmen letztlich nur eine Abbremsung des Zuwachses zu erreichen. Selbst wenn wir um 90 % bis 95 % reduzieren, wird die Schadensentwicklung vorerst weitergehen.
    Deshalb heißt die Zustimmung zu Montreal für uns auch eine Aufforderung zu national weitergehenden Maßnahmen, heißt auch die Aufforderung an die Bundesregierung, internationale Initiativen für rasche Anschlußverhandlungen einzuleiten, und heißt auch, daß die Bundesregierung Druck auf andere Partner, insbesondere auf die EG-Partner, ausübt, endlich ihre schüchterne Zurückhaltung aufzugeben.
    Wir wollen eine rasche Fortführung von Montreal. Das hat insbesondere drei Aspekte.
    Erstens. Wir müssen bei Zusatzprotokollen weitere Substanzen einbeziehen. Die bisher erfaßten FCKW und Halone sind zu wenig.

    (Schäfer [Offenburg] [SPD]: Sehr wahr!)

    Zweitens. Wir brauchen sehr viel kürzere Verbotsfristen. Es muß das Ziel der Weltgesellschaft sein, daß im Jahre 2000 weltweit keine FCKW mehr produziert und eingesetzt werden.

    (Beifall bei der SPD, den GRÜNEN und des Abg. Dr. Dregger [CDU/CSU])

    Drittens. Wir brauchen klare Regelungen über die Pflicht zur Bekanntgabe von Zahlen über Produktion und Verbrauch.

    (Beifall bei der SPD)

    Es ist, meine Damen und Herren, auch für den Bundestag eine unmögliche und unwürdige Situation, daß wir im Parlament Reduzierungen beschließen, aber nicht wissen, wie die Summe von 100 % aussieht.

    (Schmidbauer [CDU/CSU]: Sehr richtig!)

    Dies ist ein Skandal, und es bleibt auch ein Skandal.

    (Beifall bei der SPD)

    Deshalb sagen wir: Wir brauchen klare Angaben über die Mengen von Produktion und Verbrauch.
    Die SPD hat zum Thema Ozonschicht einen Antrag eingebracht, den wir im Ausschuß weiter behandeln werden. Ich will die wichtigsten Ziele nennen.
    Erstens. Wir halten es national für geboten, bis 1995 auf nahezu null bei der Produktion von Fluorchlorkohlenwasserstoffen und anderen ozonschädigenden Chlorsubstanzen zu kommen.

    (Beifall bei der SPD)

    Zweitens. Wir wollen die Produktion von Fluorchlorkohlenwasserstoffen mit einer ökonomischen Abgabe in der Form belegen, daß ihre Produktion teurer wird.

    (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN)

    Man muß schlicht und einfach feststellen: Die Produktion von Fluorchlorkohlenwasserstoffen ist für die Industrie eine kostengünstige Sache, weil es sich im Kern um eine billige Verwertung von Chlorüberschüssen handelt.

    (Schäfer [Offenburg] [SPD]: Das ist der Punkt!)

    Wer den Umweltschutz ernst nimmt, kann nicht nur Fristen setzen, weil dieser Zeitraum angesichts der günstigen betriebswirtschaftlichen Daten bis zuletzt ausgenutzt wurde. Aber jedes weitere Jahr, in dem FCKW produziert werden, ist eine Schädigung der Umwelt und damit ein Verbrechen, das wir nicht verantworten können.

    (Beifall bei der SPD)

    Deshalb fordern wir auch hier wirtschaftliche Maßnahmen zur Verteuerung der Produkte.
    Drittens. Wir verlangen klare gesetzliche Regelungen.
    Viertens. Wir wollen Hilfen geben, um die Markteinführung von Ersatzstoffen zu erleichtern.

    (Schäfer [Offenburg] [SPD]: Fehlanzeige bei dieser Regierung!)

    Fünftens. Wir brauchen eine Chlorbilanz, um zu wissen, welche Stoffe im Umlauf sind, wo sie eingesetzt werden und welche Wirkungen sie haben.

    (Dr. Knabe [GRÜNE]: Das ist dringend nötig!)

    Meine Damen und Herren, darüber hinaus tut es der Bundesregierung und der Bundesrepublik sicher gut, wenn sie auch auf internationaler Ebene die Initiativen verstärken. Wir haben mehrfach erklärt — auch da sind sich die Fraktionen ungeachtet der üblichen Streitigkeiten einig — : Wir wollen ein weltweites Klimaschutzabkommen. Wir brauchen es dringend. Die Zusammenarbeit auf internationalen Ebenen darf nicht allein Friedens- und Sicherheitspolitik und Wirtschaftspolitik erfassen. Wir brauchen als drittes Standbein die internationale ökologische Kooperation.

    (Beifall bei der SPD)

    Dazu regen wir an, daß sich eine Sonderkonferenz der UN mit dieser Problematik beschäftigt.



    Müller (Düsseldorf)

    Meine Damen und Herren, ich möchte mit einem Zitat des Amerikaners Jesse Jackson schließen. Jesse Jackson hat bei der Nominierung des Kandidaten seiner Partei zur Präsidentschaftswahl folgende Aussage gemacht:
    Es muß Schluß damit sein, daß die Reichen ihre Party auf Kosten der Armen feiern.
    Ich möchte dieses Zitat ergänzen: Es muß Schluß damit sein, daß die reichen Industrieländer ihre Party auf Kosten der Armen und auf Kosten der Zukunft feiern.
    Schönen Dank.

    (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN)