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ID1105305800

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    Plenarprotokoll 11/53 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 53. Sitzung Bonn, Freitag, den 15. Januar 1988 Inhalt: Erweiterung der Tagesordnung 3709 A Zusatztagesordnungspunkt 6: Aktuelle Stunde betr. Erhöhung der Neuverschuldung im Bundeshaushalt 1988 — Realistische Darstellung der Lage der Bundesfinanzen Wieczorek (Duisburg) SPD 3709 B Dr. Dregger CDU/CSU 3710B Frau Vennegerts GRÜNE 3711B, 3716 C Dr. Weng (Gerlingen) FDP 3712B Dr. Spöri SPD 3713 B Spilker CDU/CSU 3714 B Gattermann FDP 3715 C Dr. Stoltenberg, Bundesminister BMF . 3716D Dr. Apel SPD 3718D Carstens (Emstek) CDU/CSU 3719C Dr. Bangemann, Bundesminister BMWi . 3720 C Esters SPD 3722 A Dr. Rose CDU/CSU 3722 D Schulhoff CDU/CSU 3723 D Zusatztagesordnungspunkt 7: Aussprache über die Vorfälle bei der Firma Nukem Dr. Töpfer, Bundesminister BMU . . . . 3725 A Dr. Wallmann, Ministerpräsident des Landes Hessen 3726 D Dr. Hauff SPD 3729 D Baum FDP 3731B Schily GRÜNE 3733 B Dr. Laufs CDU/CSU 3735 B Tagesordnungspunkt 23: a) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Arbeitszeitgesetzes (Drucksache 11/360) b) Erste Beratung des von der Fraktion DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Arbeitszeitgesetzes (Drucksache 11/1188) c) Erste Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Arbeitszeitgesetzes (Drucksache 11/1617) Dr. Blüm, Bundesminister BMA 3736 D Dreßler SPD 3739 A Louven CDU/CSU 3741 D Hoss GRÜNE 3744 B Heinrich FDP 3746 B Schreiner SPD 3748 A Müller (Wesseling) CDU/CSU 3750 B Frau Steinhauer SPD 3751 C Tagesordnungspunkt 24: Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Brahmst-Rock, Weiss (München) und der Fraktion DIE GRÜNEN: Schnellbahnverbindung Köln—Paris (Drucksache 11/387 [neu]) Weiss (München) GRÜNE 3752 C Bauer CDU/CSU 3753 B Haar SPD 3754 A Kohn FDP 3754 D Nächste Sitzung 3755 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . 3756* A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen 3756* B Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 53. Sitzung. Bonn, Freitag, den 15. Januar 1988 3709 53. Sitzung Bonn, den 15. Januar 1988 Beginn: 9.01 Uhr
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    Anlagen zum Stenographischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Abelein ** 15. 1. Dr. Ahrens * 15. 1. Frau Beck-Oberdorf 15. 1. Frau Brahmst-Rock 15. 1. Dr. von Bülow 15. 1. Buschfort 15. 1. Carstensen (Nordstrand) 15. 1. Cronenberg (Arnsberg) 15. 1. Frau Dr. Däubler-Gmelin 15. 1. Egert 15. 1. Dr. Ehrenberg 15. 1. Frau Eid 15. 1. Engelsberger 15. 1. Eylmann 15. 1. Dr. Geißler 15. 1. Gerstein 15. 1. Grünbeck 15. 1. Grüner 15. 1. Grunenberg 15. 1. Dr. Haussmann 15. 1. Freiherr Heereman v. Zuydtwyck 15. 1. Frau Dr. Hellwig 15. 1. Frau Hoffmann (Soltau) 15. 1. Dr. Hüsch 15. 1. Ibrügger 15. 1. Dr. Köhler (Wolfsburg) 15. 1. Kreuzeder 15. 1. Dr. Kunz (Weiden) 15. 1. Lenzer * 15. 1. Lowack 15. 1. Dr. Mahlo 15. 1. Menzel 15. 1. Meyer 15. 1. Nelle 15. 1. Frau Pack * 15. 1. Petersen 15. 1. Reuschenbach 15. 1. Roth 15. 1. Frau Rust 15. 1. Schartz (Trier) 15. 1. Dr. Scheer * 15. 1. Frau Schilling 15. 1. Frau Schmidt-Bott 15. 1. Schmitz (Baesweiler) 15. 1. von Schmude 15. 1. Schröer (Mülheim) 15. 1. Schulze (Berlin) 15. 1. Stahl (Kempen) 15. 1. Stobbe 15. 1. Dr. Vondran 15. 1. Dr. Warnke 15. 1. Frau Dr. Wisniewski 15. 1. Wissmann 15. 1. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates ** für die Teilnahme an Sitzungen der Nordatlantischen Versammlung Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Der Bundesrat hat in seiner Sitzung am 18. Dezember 1987 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen zuzustimmen bzw. einen Antrag gemäß Artikel 77 Abs. 2 GG nicht zu stellen: Gesetz über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 1988 (Haushaltsgesetz 1988) Achtes Gesetz zur Änderung des Gesetzes über den Finanzausgleich zwischen Bund und Ländern Gesetz zur Änderung des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes Gesetz zur Änderung des Gesetzes über den Ladenschluß Gesetz zur finanziellen Sicherung der Künstlersozialversicherung Gesetz zur Verlängerung der Amtszeit der Jugendvertretungen in den Betrieben Gesetz zur Änderung des Gesetzes zur Errichtung einer Stiftung „Mutter und Kind - Schutz des ungeborenen Lebens" Gesetz über die Sicherung und Nutzung von Archivgut des Bundes (Bundesarchivgesetz - BArchG) Gesetz über die zentrale Archivierung von Unterlagen aus dem Bereich des Kriegsfolgenrechts Gesetz zur Änderung des Bundespersonalvertretungsgesetzes Gesetz zur Änderung des Benzinbleigesetzes Gesetz über die Feststellung des Wirtschaftsplans des ERP-Sondervermögens für das Jahr 1988 (ERP-Wirtschaftsplangesetz 1988) Gesetz zu dem Zusatzabkommen vom 2. Oktober 1986 zum Abkommen vom 7. Januar 1976 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und den Vereinigten Staaten von Amerika über Soziale Sicherheit und zu der Zusatzvereinbarung vom 2. Oktober 1986 zur Vereinbarung vom 21. Juni 1978 zur Durchführung des Abkommens Gesetz zu dem Abkommen vom 14. November 1985 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Kanada über Soziale Sicherheit und der Vereinbarung zur Durchführung des Abkommens sowie zu der Vereinbarung vom 14. Mai 1987 zwischen der Regierung der Bundesrepublik Deutschland und der Regierung von Quebec über Soziale Sicherheit und der Durchführungsvereinbarung hierzu Gesetz zu dem Abkommen vom 4. November 1985 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Schweizerischen Eidgenossenschaft über den Verzicht auf die Beglaubigung und über den Austausch von Personenstandsurkunden/Zivilstandsurkunden sowie über die Beschaffung von Ehefähigkeitszeugnissen Gesetz zu dem Abkommen vom 18. September 1985 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Argentinien über die Wehrpflicht von Doppelstaatern Gesetz zu dem Abkommen vom 10. Oktober 1985 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Königreich Dänemark über die Wehrpflicht deutsch-dänischer Doppelstaater Die Vorsitzenden folgender Ausschüsse haben mitgeteilt, daß der Ausschuß gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu nachstehenden Vorlagen absieht: Auswärtiger Ausschuß Drucksache 11/253 Nr. 1.2 Drucksache 11/561 Nr. 1.1, 1.2, 1.3 Drucksache 11/1107 Nr. 1.1 Drucksachen 11/552, 11/637 Finanzausschuß Drucksache 11/1107 Nr. 1.2 Ausschuß für Verkehr Drucksache 11/1107 Nr. 1.7 Die Vorsitzenden folgender Ausschüsse haben mitgeteilt, daß sie die nachstehenden EG-Vorlagen zur Kenntnis genommen bzw. von einer Beratung abgesehen haben: Innenausschuß Drucksache 10/5362 Nr. 18 Drucksache 11/929 Nr. 2.1 Haushaltsausschuß Drucksache 11/1450 Nr. 2.1 Ausschuß für Wirtschaft Drucksache 11/253 Nr. 2.4 Drucksache 11/561 Nr. 2.4 Drucksache 11/779 Nr. 2,21 Drucksache 11/1365 Nr. 3.1, 3.2 Drucksache 11/1450 Nr. 2.3, 2.4, 2.5, 2.6 Drucksache 11/1107 Nr. 2.2, 2.3, 2.4, 2.5, 2.6, 2.7 Ausschuß für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Drucksache 11/973 Nr. 2.7 bis 2.11 Ausschuß für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit Drucksache 11/1107 Nr. 2.10 Ausschuß für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Drucksache 11/883 Nr. 138
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Gerhart Rudolf Baum


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Der Sachverständigenrat für Umweltfragen hält es für möglich, daß zur Jahrtausendwende schon 7 % Energie aus diesen neuen Energiequellen kommen können.
    Ein sofortiger Ausstieg — meine Damen und Herren, das sagen wir auch jetzt — wäre aus unserer Sicht nicht zu verantworten. Er würde erhebliche Nachteile mit sich bringen und ist nicht realisierbar. Auch ein realisierbares, verantwortbares, überzeugendes kurzfristiges Ausstiegsszenario ist uns nicht bekannt, überzeugend ist auch nicht das der Sozialdemokraten. Selbst in Ihren eigenen Reihen gibt es Zweifel.
    Dennoch sage ich auch im Bewußtsein, daß es Windscale gegeben hat — das dürfen wir in dieser Stunde ja auch nicht vergessen — mit den Worten des Sachverständigenrats für Umweltfragen : Eine nüchterne Diskussion von Risiken wird dadurch belastet, daß unsere Gesellschaft die Schwierigkeiten des Umgangs mit den von ihr selbst produzierten Risiken kaum bewältigt. Damit taucht die Frage auf, ob sich langfristig das Denken und Fühlen der Menschen den Risiken anzupassen hat — was in der Regel als rationales Verständnis bezeichnet wird — oder ob unsere Gesellschaft auf die Produktion von Risiken verzich-



    Baum
    tet, die ihre Mitglieder nicht bewältigen können. Diese Frage müssen wir weiter ernsthaft diskutieren.

    (Zustimmung bei den GRÜNEN)

    Ich sage zum Abschluß: Bundesminister Töpfer hat unser volles Vertrauen. Die Art, wie er uns, das Parlament, die Öffentlichkeit informiert hat und wie er welche Konsequenzen gezogen hat, ist nicht zu beanstanden. Er hat unsere Zustimmung. Wir begrüßen diese Art der Krisenbewältigung. Die Bundesregierung hat weiter unser Vertrauen und unsere volle Unterstützung.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)



Rede von Dr. Annemarie Renger
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das Wort hat der Abgeordnete Schily.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Otto Schily


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren Kollegen! Die neuesten Hiobsbotschaften aus Hanau werden möglicherweise den Herrn Bundeskanzler wiederum Zuflucht bei der Formel suchen lassen, die Situation sei über ihn gekommen.

    (Heiterkeit bei den GRÜNEN und der SPD)

    Ob der Bundeskanzler der von den schockierenden Nachrichten aus Hanau mit Recht äußerst beunruhigten Bevölkerung noch andere Kommentare zu bieten hat, werden wir während dieser Debatte erfahren —oder auch nicht.
    Jedenfalls hat der immerhin manchmal schwach aktive Umweltminister Töpfer eine Konsequenz gezogen, die wir begrüßen, und die seit langem fällige Schließung der Firma Nukem verfügt, wenn auch nur vorläufig bis zur vollständigen Klärung des Sachverhalts, wie es heißt.
    Ich meine aber nicht, daß das Anlaß bietet, besondere Lobeshymnen auf Herrn Töpfer anzustimmen. Vergessen wir bitte nicht, daß diese Entscheidung nach dem Atomgesetz zwingend vorgeschrieben ist.

    (Schäfer [Offenburg] [SPD]: So ist es!)

    Aber so weit sind wir ja offenbar gekommen, daß wir einer Regierung schon dankbar sein müssen, daß sie sich an die gesetzlichen Vorschriften hält.

    (Beifall bei den GRÜNEN und der SPD)

    Wir haben in der Vergangenheit eine Vielzahl erschreckender Erkenntnisse sammeln müssen, daß es beispielsweise möglich ist, daß in Hanau eine Reihe von Nuklearbetrieben mit einem besonders hohen Gefährdungsgrad errichtet und eröffnet worden sind, ohne daß die gesetzlich vorgeschriebenen Errichtungs- und Betriebsgenehmigungen erteilt worden sind. Vor dem Hintergrund der heutigen Erkenntnislage wirkt dieser Zustand besonders dramatisch.

    (Beifall bei den GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)

    Dafür — das sage ich sowohl an die Adresse dieser Seite als auch an die Adresse der Sozialdemokratie — tragen Sie gemeinsam die Verantwortung.

    (Beifall bei den GRÜNEN) Das müssen Sie heute ernst nehmen.

    Ich glaube, das ist auch der Grund dafür, daß gerade Sie sich in Ihren Reihen seit langem gegen eine vollständige Aufklärung sperren, daß Sie sich einem Untersuchungsausschuß im Hessischen Landtag verweigert haben und daß Sie sich einem Untersuchungsausschuß hier im Bundestag verweigert haben.

    (Beifall bei den GRÜNEN — Widerspruch bei der SPD)

    Das wollen wir hier festhalten.
    Lieber Herr Hauff, ich sage Ihnen eines. Sie haben hier heute mit großem Tremolo verkündet: Jede Stunde, die die Aufklärung verzögert wird, schadet unserem Volk. Ja, wo waren Sie denn im vergangenen Jahr? Wo waren Sie denn, als es darum ging, einen Untersuchungsausschuß einzusetzen? Da habe ich nichts von Ihnen gehört. Warum waren Sie nicht hier im Bundestag und haben sich unseren Forderungen angeschlossen, solche Aufklärung vorzunehmen?

    (Beifall bei den GRÜNEN)

    Kann eigentlich irgend jemand, meine Damen und Herren, von den Vorkommnissen bei den Hanauer Nuklearbetrieben wirklich überrascht sein?