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    Plenarprotokoll 11/51 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 51. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 13. Januar 1988 Inhalt: Glückwünsche zu den Geburtstagen der Abgeordneten Brandt und Gerstein . . . . 3597 C Erweiterung der Tagesordnung . 3597C, 3618 A Nachträgliche Überweisung des Antrags der Fraktion DIE GRÜNEN — Bewerbung der Bundesrepublik Deutschland für das Europäische Markenamt mit Standort MünchenHaidhausen — Drucksache 11/1011 — an den Auswärtigen Ausschuß 3597 D Zusatztagesordnungspunkt 1: Abgabe einer Erklärung der Bundesregierung: Die Behandlung schwach- und mittelaktiver Abfallstoffe aus Kernkraftwerken im Zusammenhang mit den Ereignissen um die Firma Transnuklear GmbH in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Beratung des Antrags der Fraktion DIE GRÜNEN: Einsetzung eines Untersuchungsausschusses (Drucksache 11/1566 [neu]) Dr. Töpfer BMU 3598A, 3615D Dr. Hauff SPD 3601 C Dr. Laufs CDU/CSU 3603 B Kleinert (Marburg) GRÜNE (zur GO) . . 3606 B Seiters CDU/CSU (zur GO) 3606 D Becker (Nienberge) SPD (zur GO) . . . 3607 A Frau Wollny GRÜNE 3607 B Baum FDP 3609 A Reuter SPD 3611A Fellner CDU/CSU 3612 B Schäfer (Offenburg) SPD 3613 C Kleinert (Marburg) GRÜNE (Erklärung nach § 31 GO) 3617B Namentliche Abstimmung 3618A Ergebnis 3618B Tagesordnungspunkt 1: Fragestunde — Drucksachen 11/1619 vom 8. Januar 1988 und 11/1627 vom 12. Januar 1988 — Einstellung des Ermittlungsverfahrens der OFD Kiel gegen die Howaldtswerke-Deutsche Werft AG und das Ingenieurkontor Lübeck wegen des illegalen Exports von U-Boot-Blaupausen nach Südafrika; Einflußnahme des Bundesministers Dr. Stoltenberg auf diese Entscheidung DringlAnfr 1, 2 12.01.88 Drs 11/1627 Frau Eid GRÜNE Antw PStSekr Dr. Voss BMF 3581 B ZusFr Frau Eid GRÜNE 3581B, 3583 D ZusFr Bohl CDU/CSU 3581D, 3585 C ZusFr Frau Beer GRÜNE . . . 3582A, 3585 D ZusFr Eigen CDU/CSU 3582 B ZusFr Frau Hensel GRÜNE . . . 3582C, 3584 D ZusFr Volmer GRÜNE 3582D, 3585 B ZusFr Sellin GRÜNE 3582D, 3585 C ZusFr Dr. Struck SPD 3583A, 3584 C ZusFr Gansel SPD 3583B, 3585 A ZusFr Dr. Mechtersheimer GRÜNE 3583C, 3586 C ZusFr Dr. Lippelt (Hannover) GRÜNE . . 3583D, 3586 B II Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 51. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 13. Januar 1988 Wettbewerbsverzerrungen für die deutschen Kalb- und Schweinefleischerzeuger durch die Subventionen in Frankreich MdlAnfr 1, 2 08.01.88 Drs 11/1619 Eigen CDU/CSU Antw PStSekr Gallus BML 3586, 3587 B ZusFr Eigen CDU/CSU 3587 A, 3587 C Unterbindung des „Verkaufs" von Frauen, insbesondere aus Asien, durch Vermittlungsagenturen MdlAnfr 3, 4 08.01.88 Drs 11/1619 Frau Dr. Dobberthien SPD Antw PStSekr Pfeifer BMJFFG 3588A, 3588 D ZusFr Frau Dr. Dobberthien SPD 3588B, 3589 A ZusFr Börnsen (Ritterhude) SPD 3588 C Widerspruch gegen den Wegfall der Zonenrandrichtlinien bei der Koordinierung der EG-Richtlinie über die Vergabe öffentlicher Aufträge MdlAnfr 10, 11 08.01.88 Drs 11/1619 Dr. Jobst CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Riedl BMWi 3589 D ZusFr Dr. Jobst CDU/CSU 3590 A Verquickung von Staats- und Familieninteressen bei der Reise des Bundeswirtschaftsministers nach Ägypten MdlAnfr 12 08.01.88 Drs 11/1619 Dr. Lippelt (Hannover) GRÜNE Antw PStSekr Dr. Riedl BMWi 3590 D ZusFr Dr. Lippelt (Hannover) GRÜNE . 3591 A Ermächtigung der Staatsanwaltschaft beim Landgericht Kiel zur Verfolgung von Straftätern im Zusammenhang mit dem Verkauf von U-Boot-Konstruktionsunterlagen an Südafrika MdlAnfr 14, 15 08.01.88 Drs 11/1619 Gansel SPD Antw PStSekr Würzbach BMVg 3591D, 3592 A ZusFr Gansel SPD 3591D, 3592 B ZusFr Bohl CDU/CSU 3592 A Schadenersatzregelung bei Beschädigung von Gebäuden durch Tiefflüge von Militärmaschinen MdlAnfr 13 08.01.88 Drs 11/1619 Börnsen (Ritterhude) SPD Antw PStSekr Würzbach BMVg 3592 C ZusFr Börnsen (Ritterhude) SPD 3592 D Mindestflughöhe für Militärmaschinen über Naturparks MdlAnfr 17 08.01.88 Drs 11/1619 Müller (Pleisweiler) SPD Antw PStSekr Würzbach BMVg 3593 B ZusFr Müller (Pleisweiler) SPD 3593 C ZusFr Büchner (Speyer) SPD 3593 D Beseitigung der Unpünktlichkeiten im Intercity-Verkehr und der Überbelastung des Zugpersonals MdlAnfr 18, 19 08.01.88 Drs 11/1619 Toetemeyer SPD Antw PStSekr Dr. Schulte BMV 3594B, 3594 C ZusFr Toetemeyer SPD 3594 B, 3594 D Aufgaben, Organisationsform und Standort der Nationalen Agentur im Rahmen der Weltraumaktivitäten MdlAnfr 25, 26 08.01.88 Drs 11/1619 Frau Ganseforth SPD Antw PStSekr Dr. Probst BMFT . 3595B, 3595 D ZusFr Frau Ganseforth SPD . . . 3595C, 3596A Bau einer Magnetschwebebahn zwischen Essen und Mannheim MdlAnfr 27, 28 08.01.88 Drs 11/1619 Urbaniak SPD Antw PStSekr Dr. Probst BMFT 3596 B ZusFr Urbaniak SPD 3596 C ZusFr Cronenberg (Arnsberg) FDP . . . 3597 B Nächste Sitzung 3619D Berichtigungen 3620 A Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . 3621* A Anlage 2 Schreiben des Abg. Dr. Jens (SPD) vom 10. 12. 1987 an den Präsidenten des Deutschen Bundestages 3621* B Anlage 3 Unterstützung einer friedlichen Entwicklung in Angola durch Rückzug der ausländischen Truppen und Wiederbelebung des AlvorAbkommens MdlAnfr 7 08.01.88 Drs 11/1619 Lowack CDU/CSU SchrAntw StMin Schäfer AA 3621* C Anlage 4 Verhinderung der Einsparung von Arbeitsplätzen für deutsche Zivilbeschäftigte bei den US-Streitkräften, z. B. durch Abbau von Überstunden und Nachtarbeit MdlAnfr 8 08.01.88 Drs 11/1619 Stiegler SPD SchrAntw PStSekr Dr. Voss BMF . . . . 3621* D Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 51. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 13. Januar 1988 III Anlage 5 Veränderung der Wirtschaftsdaten seit der Haushaltsverabschiedung im Dezember 1987 MdlAnfr 9 08.01.88 Drs 11/1619 Müller (Pleisweiler) SPD SchrAntw PStSekr Dr. Voss BMF . . . . 3622* A Anlage 6 Benachteiligung der Ferienfluggesellschaften bei der Vergabe von Start- und Landezeiten im Luftverkehr MdlAnfr 16 08.01.88 Drs 11/1619 Stiegler SPD SchrAntw PStSekr Dr. Schulte BMV . . . 3622* B Anlage 7 Konsequenzen aus der Battelle-Studie „Schwachstellen der Risikoeinschätzung beim Transport radioaktiver Materialien" MdlAnfr 20 08.01.88 Drs 11/1619 Vahlberg SPD SchrAntw PStSekr Gröbl BMU 3622* C Anlage 8 Höchstwerte für Radioaktivität in Lebensmitteln MdlAnfr 22, 23 08.01.88 Drs 11/1619 Frau Wollny GRÜNE SchrAntw PStSekr Gröbl BMU 3622* D Anlage 9 Durchführung des Transports abgebrannter Brennelemente am 12./13. Januar 1988 von Kahl nach Lübeck nach Entzug der Transportgenehmigung für die Transnuklear MdlAnfr 24 08.01.88 Drs 11/1619 Dr. Lippelt (Hannover) GRÜNE SchrAntw PStSekr Gröbl BMU 3623* C Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 51. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 13. Januar 1988 3581 51. Sitzung Bonn, den 13. Januar 1988 Beginn: 13.01 Uhr
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    3620 Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 51. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 13. Januar 1988 Berichtigungen 47. Sitzung, Seite 3301 D: Im endgültigen Ergebnis der namentlichen Abstimmung über den Entwurf eines Achten Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über den Finanzausgleich zwischen Bund und Ländern (Drucksachen 11/789, 11/1404, 11/1405) sind bei den abgegebenen Stimmen die Zahl 345 durch die Zahl 348 und bei den Nein-Stimmen die Zahl 124 durch die Zahl 127 zu ersetzen. Seite 3302 C: In der rechten Spalte der Nein-Stimmen ist vor dem Namen „Erler" der Name „Dr. Ehrenberg" einzufügen. Seite 3304 A: Im endgültigen Ergebnis der namentlichen Abstimmung über den Entschließungsantrag der Fraktion der SPD auf Drucksache 11/1425 sind bei den abgegebenen Stimmen die Zahl 360 durch die Zahl 362 und bei den Ja-Stimmen die Zahl 149 durch die Zahl 151 zu ersetzen. Ferner ist bei den Ja-Stimmen vor dem Namen „Dr. Emmerlich" der Name „Dr. Ehrenberg" einzufügen. (Siehe hierzu auch die Berichtigungen im Stenographischen Bericht über die 48. Sitzung Seite 3390) 48. Sitzung, Seite 3335 A, 9. Zeile: Statt „eine" ist „keine" zu lesen. Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Abelein ** 15.1. Dr. Ahrens * 15.1. Antretter * 13.1. Dr. Bötsch 13. 1. Büchner (Speyer) * 14. 1. Bühler (Bruchsal) * 13.1. Dr. Ehrenberg 15. 1. Dr. Feldmann * 13.1. Frau Fischer * 13. 1. Dr. Götz 14. 1. Grünbeck 15. 1. Grüner 15.1. Freiherr Heeremann v. Zuydtwyck 13. 1. Heimann 14. 1. Frau Dr. Hellwig 15. 1. Frau Hoffmann (Soltau) 15.1. Kastning 13.1. Kreuzeder 15.1. Lemmrich * 15.1. Dr. Mahlo 15.1. Menzel 15.1. Dr. Mertens (Bottrop) 13.1. Dr. Müller * 13.1. Nelle 15.1. Dr. Neuling 13. 1. Niegel * 14. 1. Petersen 15. 1. Reddemann * 14.1. Schmidt (München) * 13.1. Frau Schmidt-Bott 15.1. Seehofer 13.1. Dr. Soell * 13. 1. Stahl (Kempen) 15.1. Stiegler 14. 1. Stobbe 15. 1. Dr. Todenhöfer 13.1. Dr. Uelhoff 13.1. Frau Vennegerts 13.1. Dr. Vondran 15.1. Dr. Waigel 13.1. Zierer * 15.1. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates ** für die Teilnahme an Sitzungen der Nordatlantischen Versammlung Anlage 2 Schreiben des Abg. Dr. Jens (SPD) vom 10. Dezember 1987 an den Präsidenten des Deutschen Bundestages Betr.: Namentliche Abstimmung zu Tagesordnungspunkt 24 am 4. Dezember in der 47. Sitzung Sehr geehrter Herr Präsident, hiermit möchte ich Ihnen mitteilen, daß ich irrtümlich in der Abstimmung am 4. Dezember 1987 zum Thema Anlagen zum Stenographischen Bericht „Finanzausgleich zwischen Bund und Ländern" mit Ja gestimmt habe. Ich wollte - wie meine gesamte Fraktion - selbstverständlich die Finanzreform ablehnen. Ich bitte um Kenntnisnahme. Anlage 3 Antwort des Staatsministers Schäfer auf die Frage des Abgeordneten Lowack (CDU/CSU) (Drucksache 11/1619 Frage 7): Ist die Bundesregierung bereit, eine friedliche Entwicklung in Angola dadurch zu unterstützen, daß sie auf dem Rückzug aller ausländischer Truppen und einer Wiederbelebung des AlvorAbkommens besteht, soweit es Verhandlungen zwischen der MPLA und der Unita betrifft? In Angola sind ausländische Truppen mit und ohne Einwilligung der dortigen Regierung stationiert. Südafrikanische Streitkräfte sind im Oktober 1987 unter Verletzung des Völkerrechts und bilateraler vertraglicher Abmachung in Angola einmarschiert. Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen, in dem die Bundesrepublik Deutschland vertreten ist, hat mit Resolution 602 vom 25. November 1987 den unverzüglichen Rückzug aller südafrikanischen Soldaten von angolanischem Territorium gefordert. In gleicher Weise haben sich die Außenminister der Zwölf am 23. November 1987 mit einer Erklärung geäußert. Darüber hinaus ist die Bundesregierung der Auffassung, daß Stabilität in der Region den Abzug raumfremder Streitkräfte voraussetzt. Aus dieser Erwägung und im Interesse einer baldigen Unabhängigkeit Namibias wünscht sie einen Erfolg der amerikanischangolanischen Gespräche und fördert sie im Rahmen ihrer Möglichkeiten. Unbeschadet ihrer Grundüberzeugung, daß politische Konflikte nicht mit Waffengewalt sondern friedlich beigelegt werden müssen, sieht sich die Bundesregierung nicht in der Lage, Verhandlungen zu fordern, die die Beteiligung bestimmter politischer Gruppierungen an einer Regierung zum Ziel haben, mit der die Bundesregierung politische Beziehungen unterhält. Sie würde sich sonst dem Vorwurf einer Einmischung in die inneren Angelegenheiten eines anderen Staates aussetzen. Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Voss auf die Frage des Abgeordneten Stiegler (SPD) (Drucksache 11/1619 Frage 8): Wie beurteilt die Bundesregierung nach Verabschiedung des US-Haushalts die Chancen, den beabsichtigten Abbau von Arbeitsplätzen für deutsche Zivilbeschäftigte bei den US-Streitkräften zu verhindern und statt dessen zum Beispiel Überstunden und Nachtarbeit abzubauen? 3622* Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 51. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 13. Januar 1988 Diese Chancen beurteilt die Bundesregierung als gering. Die US-Streitkräfte haben bereits im vergangenen Jahr in einigen Bereichen untersuchen lassen, inwieweit Personalkosten durch Überstunden, Nachtarbeit sowie durch Arbeitszeiten an Sonn- und Feiertagen entstehen. Dabei hat sich gezeigt, daß der Umfang dieser Arbeiten verhältnismäßig gering ist. Das Hauptquartier der US-Armee hat die örtlichen Kommandeure inzwischen angewiesen, Mehrarbeit sowie Nachtarbeit und Arbeit an Sonn- und Feiertagen nur in dem unbedingt erforderlichen Umfang anzuordnen. Die hierdurch möglichen Einsparungen dürften aber — auch im Hinblick auf den militärischen Auftrag der Streitkräfte — so gering sein, daß sie angesichts der jetzt nach dem Haushaltsgesetz bei den Personalmitteln festgelegten Einsparungen kaum ins Gewicht fallen werden. Anlage 5 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Voss auf die Frage des Abgeordneten Müller (Pleisweiler) (SPD) (Drucksache 11/1619 Frage 9): Welche der bei der Haushaltsverabschiedung im Dezember 1987 zugrunde gelegten Wirtschaftsdaten gelten nach den neuesten Erkenntnissen der Bundesregierung jetzt, also rund vier Wochen später, nicht mehr, und wie haben sie sich verändert? In den letzten Wochen des vergangenen Jahres haben sich für den Bundeshaushalt 1988 durch die kurzfristig eingetretene starke Abwertung der amerikanischen Währung Verschlechterungen auf der Einnahmeseite ergeben. Durch die notwendige Neubewertung der bei der Deutschen Bundesbank gehaltenen Dollarbestände tendiert die im Bundeshaushalt 1988 mit 6 Milliarden DM eingeplante Bundesbankablieferung gegen Null. Demgegenüber zeichnet sich aus heutiger Sicht auf der Ausgabenseite des Bundeshaushalts kein erhebliches Risiko ab. Anlage 6 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Schulte auf die Frage des Abgeordneten Stiegler (SPD) (Drucksache 11/1619 Frage 16): Trifft es zu, daß die zunehmenden Verspätungen im Luftverkehr den Reiseveranstaltern erhebliche Kosten verursachen, und was wird die Bundesregierung unternehmen, uni sicherzustellen, daß die Start- und Landezeiten auch an Ferienfluggesellschaften so vergeben werden, daß sie ihre vertraglichen Pflichten erfüllen können? Der Bundesregierung ist das Ausmaß der Kosten, die den deutschen Reiseveranstaltern durch Verspätungen im Luftverkehr entstanden sind, nicht bekannt. Auch in einer Besprechung im Bundesministerium für Verkehr am 17. Dezember 1987, in der Maßnahmen zur Beseitigung der Verspätungen an den Flughäfen Frankfurt und München mit allen Beteiligten erörtert wurden, hat der Deutsche Reisebüro-Verband e. V. keine Zahlen vorgetragen. Start- und Landezeiten werden vom Flugplankoordinator der Bundesrepublik Deutschland nach international abgestimmten Prioritätenregeln vergeben. Dabei werden Linien- und planmäßiger Charterflugverkehr grundsätzlich gleich behandelt. Die Luftverkehrsgesellschaften sind so in der Lage, ihre Planungen auf die zugeteilten Zeiten abzustellen und ggf. auch auf weniger belastete Flughäfen auszuweichen. Anlage 7 Antwort des Parl. Staatssekretärs Gröbl auf die Frage des Abgeordneten Vahlberg (SPD) (Drucksache 11/1619 Frage 20) : Welche Konsequenzen hat die Bundesregierung aus der Battelle-Studie Nr. SR 58 von 1978 über „Schwachstellen der Risikoeinschätzung beim Transport radioaktiver Materialien" gezogen, die im Auftrag des Bundesministers des Innern erstellt wurde, und aus welchen Gründen wurde diese Studie nie der Öffentlichkeit zugänglich gemacht? Der Bundesminister des Innern hatte 1980 die Battelle-Studie ausgewählten Fachberatern zur Kommentierung überlassen. Nach Meinung der Fachleute enthält die oben genannte Studie eine Reihe von Fehlern und unzutreffenden Annahmen und ist daher für die fachliche Diskussion der Sicherheit der Transporte radioaktiver Stoffe ungeeignet. Aus diesem Grund hatte der BMI von einer Veröffentlichung der Studie Abstand genommen. Im Rahmen des Projektes „Sicherheitsstudien der Entsorgung (PSE)" wurden für die Verkehrsträger Schiene und Straße Sicherheitsanalysen für Transporte von radioaktiven Materialien erstellt und 1985 abschließend veröffentlicht, die auf dem heutigen Stand der Sicherheitstechnik basieren. Anlage 8 Antwort des Parl. Staatssekretärs Gröbl auf die Fragen der Abgeordneten Frau Wollny (GRÜNE) (Drucksache 11/1619 Fragen 22 und 23): Welche Grenzwerte fur Radioaktivität gelten zur Zeit für Nahrungsmittel, fur Wildfleisch etc., welches in der Bundesrepublik Deutschland produziert und vermarktet wird? Gilt die Regelung der EG über radioaktive Grenzwerte vom Dezember 1987 nur für Produkte aus Drittländern, und hat die Verordnung vorn Oktober 1987 nach Strahlenschutzvorsorgegesetze über Höchstwerte von Radioaktivität in Lebensmitteln heute Gültigkeit, oder ist sie mit der Einigung der EG vom Dezember 1987 außer Kraft getreten? Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 51. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 13. Januar 1988 3623* Zu Frage 22: Es gibt zur Zeit keine rechtsverbindliche Regelung für Strahlengrenzwerte für Nahrungsmittel, für Wildbret etc., die in der Bundesrepublik Deutschland produziert und vermarktet werden. Zu Frage 23: Die Verordnung (EWG) Nr. 3955/87 des Rates vom 22. Dezember 1987 über die Einfuhrbedingungen für landwirtschaftliche Erzeugnisse mit Ursprung in Drittländern nach dem Unfall im Kernkraftwerk Tschernobyl gilt ab ihrem Inkrafttreten am 30. Dezember 1987 für zwei Jahre. Ihr Regelungsgehalt ist identisch mit der zum 31. Oktober 1987 ausgelaufenen EG-Ratsverordnung Nr. 1707/86. Dies bedeutet, daß landwirtschaftliche Erzeugnisse aus Drittländern, die eine höhere Cäsium-Kontamination als 370 Bq/l bzw. kg bei Milch und Milchprodukten (wobei der Wert bei konzentrierten und Trockenerzeugnissen für das rekonstituierte Produkt zu ermitteln ist) bzw. als 600 Bq/kg bei sonstigen Erzeugnissen aufweisen, nicht in die EG importiert werden dürfen. Die Einhaltung des Verbots wird wie unter der Geltung der Ratsverordnung Nr. 1707/86 durch die Zollstellen und die zuständigen Überwachungsbehörden der Länder überwacht. Mit Inkrafttreten dieser EG-Verordnung am 30. Dezember 1987 ist die nationale Anschlußregelung vom 30. Oktober 1987 gemäß ihrem § 4 Abs. 2 außer Kraft getreten. Anlage 9 Antwort des Parl. Staatssekretärs Gröbl auf die Frage des Abgeordneten Dr. Lippelt (Hannover) (GRÜNE) (Drucksache 11/1619 Frage 24): Wer ist, nachdem der Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit der Firma Transnuklear die Transportgenehmigung entzogen hat, mit dem für die Nacht vom 12. auf 13. Januar 1988 anstehenden Transport von abgebrannten Brennelementen von Kahl nach Lübeck — zur Verschiffung nach Oskarshamn — beauftragt worden, oder wurde der Transport jetzt abgesagt? Nach Auskunft der zuständigen Genehmigungsbehörde ist bisher keine andere Beförderungsgenehmigung für den Transport von Kahl nach Lübeck erteilt worden. Dementsprechend findet der beabsichtigte Transport nicht statt.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Helmuth Becker


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Die Bundesregierung und insbesondere das Bundeskanzleramt ist natürlich nicht so vertreten, wie es dieser Debatte angemessen wäre.

    (Sellin [GRÜNE]: Es handelt sich um eine Regierungserklärung!)

    Aber das haben wir auch schon bei anderen Regierungen und zu anderen Zeiten erlebt.
    Ich möchte in diesem Zusammenhang nur folgendes feststellen. Die SPD-Bundestagsfraktion und die sozialistische Fraktion des Europäischen Parlaments haben zu Beginn dieser Woche beraten, was denn für die bevorstehende EG-Präsidentschaft wichtig ist. Auch haben wir Forderungen aufgestellt und dem Bundeskanzler übermittelt. Wir möchten Gespräche, in denen er sich auf eine erfolgreiche deutsche Präsidentschaft vorbereiten will, nun nicht mit Gewalt stören und verhindern. Deswegen und weil wir zu diesem Thema in diesem Hause noch genügend Aussprachen haben werden, lehnen wir den Antrag auf Herbeirufung des Bundeskanzlers ab.

    (Beifall bei der SPD, der CDU/CSU und der FDP)



Rede von Dieter-Julius Cronenberg
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Meine Damen und Herren, weitere Wortmeldungen zur Geschäftsordnung liegen mir nicht vor.
Ich nehme an, daß keine Bedenken bestehen, sofort über den Antrag des Abgeordneten Kleinert (Marburg) abstimmen zu lassen.

(Frau Hensel [GRÜNE]: Das geht nicht!)

— Ich kann mit Zustimmung des Plenums selbstverständlich über den Antrag abstimmen lassen und tue das auch. — Wer für den Antrag des Abgeordneten Kleinert ist, den bitte ich um das Handzeichen. — Die Antragsteller und einige Abgeordnete der SPD. Wer stimmt gegen den Antrag des Abgeordneten Kleinert?
— Wer enthält sich der Stimme? — Bei einigen Enthaltungen ist der Geschäftsordnungsantrag des Abgeordneten Kleinert abgelehnt.
Das Wort hat die Abgeordnete Frau Wollny.

(Sauer [Salzgitter] [CDU/CSU]: Die spricht über Sauberkeit in den Bäckerläden!)


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Lieselotte Wollny


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE GRÜNEN/BÜNDNIS 90)

    Sehr geehrter Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Machen Sie Schluß mit der Produktion von Atommüll!

    (Beifall bei den GRÜNEN — Gerstein [CDU/ CSU]: Auch im Krankenhaus?)

    Mit diesem Appell habe ich bis heute jede Rede beschlossen, die ich von dieser Stelle aus halten durfte. Heute stelle ich diesen Satz an den Anfang, denn die sogenannte Affäre Transnuklear ist keine Affäre Transnuklear, sondern eine Affäre Atommüllentsorgung.

    (Dr. Hauff [SPD]: Richtig!)

    Der Skandal hat das Augenmerk auf den Umgang mit atomarem Abfall gelenkt, der bisher in der öffentlichen Diskussion kaum Beachtung gefunden hat.

    (Dr. Vogel [SPD]: Sehr wahr!)

    Bisher beschränkte sich die Diskussion in der Hauptsache auf die Sicherheit atomtechnischer Anlagen. Plötzlich steht nun ein Komplex im Scheinwerferlicht, der bisher als „vernachlässigbar" galt: der Umgang mit leicht- und mittelradioaktivem Abfall, mit einer Abfallkategorie, die im Umgang mit Atombrennstoffen in ungeheurer Menge anfällt.
    Was ist geschehen, und was wurde bisher bekannt? Wir wissen bis heute, daß durch eine Firma, die praktisch das Monopol für den Transport von radioaktiven Materialien besaß, 21 Millionen DM an Schmiergeldern gezahlt wurden. Wir wissen indes nicht wofür eigentlich.
    Wir wissen, daß diese Firma über viele Jahre völlig unkontrolliert Atomabfälle durch die Lande kutschieren und ebenso unkontrolliert an den unmöglichsten Stellen abstellen, unterbringen und verschieben konnte.
    Wir wissen, daß es etwa 50 Verdächtige gibt und daß sich unter ihnen Angehörige des Managements von Kraftwerksunternehmen, Sicherheitsbeauftragte von Kraftwerken bis hin zum kleinsten Buchhalter befinden. Wir wissen, daß zwei der beteiligten Manager das Aufkommen der Wahrheit so sehr fürchten mußten, daß sie ihrem Leben ein Ende setzten.
    Dies alles konnte über Jahre hinweg unter den Augen der Kontrollbehörden geschehen, und zwar im sensibelsten Bereich der Wirtschaft überhaupt, in dem die absolute Zuverlässigkeit des Personals so wichtig ist, daß man es sogar für nötig hielt, dafür einen eigenen Passus ins Atomgesetz zu schreiben, in einem Bereich, in dem von der charakterlichen Reife und absoluten Zuverlässigkeit Leben und Gesundheit von ungezählten Menschen und ungezählten Generationen abhängen.
    Das Vertrauen in die Zuverlässigkeit dieser Leute ist durch die Vorgänge um den Skandal ein für allemal erschüttert.

    (Beifall bei den GRÜNEN und bei Abgeordneten der SPD)

    Dieses Vertrauen wird sich auch nicht durch hektische Geschäftigkeit und ein bißchen Kitt und ein bißchen rosa Tünche hier und da jemals wiederherstellen lassen; da hilft es auch nicht, wenn einige Figuren ausgewechselt werden. Nie mehr werden die Menschen einem Umweltminister glauben, wenn er erklärt, eine Katastrophe wie in Tschernobyl könne in unserem Lande nicht vorkommen,

    (Beifall bei den GRÜNEN und bei Abgeordneten der SPD)

    weil bei uns die Menschen so viel zuverlässiger seien und außerdem die Kontrolle des Staates so viel besser greife. Grundsätzlich: Es gibt ihn nicht, den deutschen Übermenschen. Es gibt auch nicht die von dem amerikanischen Atompapst Weinberg geforderte „nukleare Priesterschaft".
    3608 Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 51 Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 13. Januar 1988
    Frau Wollny
    Der Vertrauensverlust beschränkt sich jedoch nicht auf die Menschen,- die mit nuklearen Stoffen umgehen, sondern betrifft auch die Bundesregierung, und das ist gut so, denn Politiker, die heute noch immer versuchen, das Problem herunterzuspielen, die mit Verharmlosung und Schönfärberei an die Öffentlichkeit treten, müssen sich den Vorwurf gefallen lassen, sich zu Komplizen von kriminellen Machenschaften zu machen.

    (Beifall bei den GRÜNEN)

    Der Skandal um Transnuklear hat bewiesen, daß die Aufklärung der seit April bekannten Bestechungsaffäre von der Regierung und hier besonders vorn BMU verschleppt und verharmlost wurde. Noch am 11. November 1987 wurde in der Fragestunde bestritten, daß Sicherheitsbereiche berührt seien.

    (Dr. Vogel [SPD]: Ja, das ist leider wahr!)

    Trotz aller alarmierenden Meldungen hat es von April bis Dezember gedauert, bis das Bundesumweltministerium sich bequemt hat, etwas zu unternehmen.
    Hätte man nicht früher eingreifen müssen, indem man eine Firma mit der Geschäftsüberprüfung der Transnuklear beauftragt hätte? Oder sahen Sie, Herr Töpfer, die Unbedenklichkeitsüberprüfung für die Transnuklear durch die PTB kurz vor dem 16. Dezember 87 als Ihren Beitrag zur Aufklärung an? Da dürfen Sie sich nicht wundern, wenn der Verdacht aufkommt, die Regierung sei an einer Aufklärung gar nicht so sehr interessiert gewesen. Was kann man in neun Monaten nicht alles verwischen und verschwinden lassen! Oder war es vielleicht die Angst, das schöne Kartenhaus, genannt Entsorgung, könnte zusammenbrechen? Das ist verständlich. Schließlich gibt niemand gern zu, daß er mit einer abgezogenen Handgranate dasteht und nicht weiß, wohin er sie werfen soll.
    Die Affäre Transnuklear macht deutlich, daß das ganze Entsorgungskonzept, einschließlich der Kontrollmöglichkeiten, für die Katz ist. Da wird plutoniumhaltiger Abfall unter schwachradioaktiven Abfall gemischt, ohne daß es jemandem auffällt. Wie sollte es auch auffallen? Es fehlt an der Meßtechnik; und Plutonium, in einem Betonfaß versteckt, ist nicht zu messen. Das gilt für ein Kilogramm ebenso wie für ein Mikrogramm. Wie will man eigentlich garantieren, daß auf die gleiche Art nicht größere Mengen verschoben wurden oder werden? Man beruhigt die Bevölkerung damit, daß es sich nur um minimale Mengen handelt, verschweigt dabei jedoch, daß ein Millionstel Gramm ausreicht, um Lungenkrebs zu erzeugen.
    Eine andere Tatsache ist, daß bei der ganzen Angelegenheit durch die Entwicklung von brennbarem Wasserstoff diese aufgeblähten Fässer gefunden wurden. Es zeigt sich, daß es noch nicht einmal möglich ist, schwachradioaktiven Müll richtig zu konditionieren und zu beseitigen. Wie will man erst mit hochradioaktivem Müll sicher umgehen?
    Der Bundesminister spricht von Untersuchungen in dieser Beziehung. Was aber geschieht, wie hier schon gefragt, mit den Fässern, die zwischen 1967 und 1978 ohne jede Untersuchung der Sicherheit des Lagers und ohne Genehmigung in der Asse eingelagert wurden? Sind auch sie aufgebläht, womöglich schon geplatzt? Wer weiß das?
    Da ist von Zwischenlagern die Rede, deren Bau und Benutzung sich uni Jahre verzögern. Da ist von einer Wiederaufarbeitungsanlage die Rede, die das Abfallproblem nicht löst, sondern 40fach vergrößert und einen endlosen Strom von gefährlichen Transporten von Wackersdorf nach Konrad und Gorleben nach sich ziehen wird und bei der fraglich ist, ob sie jemals realisiert werden kann. Da werden Endlager als Entsorgungsnachweis geführt, die über den Stand der Höffigkeit nicht hinausreichen — weder Gorleben noch Schacht Konrad.
    Kein Haus bekommt ohne den Nachweis der Entsorgung eine Baugenehmigung. Aber die absolut gefährlichsten Anlagen mit den gefährlichsten Abfällen, die das Leben der Menschheit auf Generationen bedrohen, dürfen mit dem Segen der Regierung ohne gesicherte Entsorgung betrieben werden.

    (Beifall bei den GRÜNEN — Zustimmung des Abg. Dr. Vogel [SPD])

    Ein solches Verhalten ist absolut verantwortungslos, wenn nicht kriminell.
    Und es sind glatter Zynismus und eine absolute Dreistigkeit der Regierung, sich hier hinzustellen und zu behaupten, das Entsorgungskonzept sei in Ordnung,

    (Beifall bei den GRÜNEN und der SPD)

    die Entsorgung gesichert und der Weiterbetrieb der Atomanlagen nicht in Frage gestellt. Weit gefehlt, Herr Minister! Der Betrieb ist selbst nach Ihren eigenen Grundsätzen illegal.

    (Beifall bei den GRÜNEN und bei Abgeordneten der SPD)

    Genau diese Praxis aber ist der Nährboden, auf dem Geschäftspraktiken wie bei Transnuklear fast zwangsweise entstehen und gedeihen können. Aus diesem Grunde kann der Bundesregierung die Aufklärung der Affäre und ihrer Hintergründe nicht alleine überlassen werden. Zu viele Fragen bleiben unbeantwortet.
    Daß sich die SPD nun endlich, nach schweren Geburtswehen, entschlossen hat, auch einen Untersuchungsausausschuß zu fordern, ist außerordentlich begrüßenswert. Es gibt ihr die Gelegenheit, ihre eigene Geschichte aufzuarbeiten.

    (Beifall bei den GRÜNEN — Zurufe von der SPD — Kleinert [Marburg] [GRÜNE]: Seid nicht so empfindlich!)

    Denn das Entsorgungskonzept, unter dem wir heute leiden, war das Werk der SPD. Heute morgen schien es so, als hätten auch die Regierungsparteien nicht mehr sehr viel gegen einen Untersuchungsausschuß. Auch das ist natürlich zu begrüßen, läßt allerdings unter Umständen den Verdacht aufkommen, daß man auf diese Art versuchen will, bestimmte Fragen gar nicht erst zur Sprache kommen zu lassen. Wenn das nicht so sein sollte, wäre es um so besser.
    Die Tatsache, daß auch Politiker lernfähig und möglicherweise bereit sind, einmal gemachte Fehler zu



    Frau Wollny
    korrigieren, läßt für die Zukunft hoffen. Vielleicht ist der Zeitpunkt doch nicht mehr so fern, wo alle hier im Hause versammelten Parteien einsehen, daß nur ein Entschluß uns in dem Dilemma weiterhilft, nämlich: Schluß mit der weiteren Produktion von Atommüll.

    (Beifall bei den GRÜNEN und bei Abgeordneten der SPD)