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ID1018319700

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    6. Reuter.: 1
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    Plenarprotokoll 10/183 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 183. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 11. Dezember 1985 Inhalt: Aktuelle Stunde betr. Haltung der Bundesregierung zu dem Rodungsbeginn für die Wiederaufbereitungsanlage in Wackersdorf Bueb GRÜNE 13943 A Schulte (Menden) GRÜNE (zur GO) . . 13944A Bohl CDU/CSU (zur GO) 13944 A Fellner CDU/CSU 13944 B Stiegler SPD 13945 B Grünbeck FDP 13946 B Spranger, Parl. Staatssekretär BMI . . 13947 D Reuter SPD 13949 B Lenzer CDU/CSU 13950 C Dr. Kübler SPD 13951 B Dr. Jobst CDU/CSU 13952 B Eimer (Fürth) FDP 13953 B Vahlberg SPD 13953 C Müller (Wadern) CDU/CSU 13954 D Dr. Laufs CDU/CSU 13956A Mann GRÜNE (Erklärung nach § 30 GO) 13957 A Fragestunde — Drucksachen 10/4496 vom 6. Dezember 1985 und 10/4511 vom 10. Dezember 1985 — Folgen der Verwendung von Briefmarken mit dem Aufdruck „40 Jahre Eingliederung heimatvertriebener Deutscher" auf Sendungen in die DDR DringlAnfr 10.12.85 Drs 10/4511 Jäger (Wangen) CDU/CSU Antw PStSekr Rawe BMP 13925 B ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 13925 C ZusFr Paterna SPD 13926A ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 13926 A Beteiligung des Parlaments an der Konzeption und am späteren Betrieb der geplanten Geschichtsmuseen in Bonn und Berlin MdlAnfr 1 06.12.85 Drs 10/4496 Dr. Lammert CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Jahn BMBau . . . . 13926 B ZusFr Dr. Lammert CDU/CSU 13926 C ZusFr Dr.-Ing. Kansy CDU/CSU . . . 13927 B ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 13927 B Beteiligung des Bundes am Projekt der Hermes-Raumfähre MdlAnfr 2 06.12.85 Drs 10/4496 Hettling SPD Antw PStSekr Dr. Probst BMFT . . . 13927 C ZusFr Hettling SPD 13927 D ZusFr Dr. Kübler SPD 13928 B Ergebnis der Untersuchung „Ziviler Nutzen militärisch motivierter Forschung und Entwicklung" hinsichtlich des zivilen Technologietransfers aus dem SDI-Programm; Unterrichtung der Öffentlichkeit MdlAnfr 3 06.12.85 Drs 10/4496 Dr. Kübler SPD Antw PStSekr Dr. Probst BMFT . . . . 13928 B II Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 183. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 11. Dezember 1985 ZusFr Dr. Kübler SPD 13928 C ZusFr Kuhlwein SPD 13928 D ZusFr Weisskirchen (Wiesloch) SPD . 13929A Vertretbarkeit einer Verkürzung der Schulzeit im Zusammenhang mit der Verlängerung des Wehrdienstes MdlAnfr 4 06.12.85 Drs 10/4496 Kuhlwein SPD Antw PStSekr Pfeifer BMBW 13929 B ZusFr Kuhlwein SPD 13929 C ZusFr Paterna SPD 13929 D ZusFr Frau Odendahl SPD 13929 D ZusFr Frau Schmidt (Nürnberg) SPD . 13930A ZusFr Weisskirchen (Wiesloch) SPD . 13930 B Auflagen für die Genehmigung der Errichtung und Betreibung von Fernmeldeanlagen; Abstellung von Beeinträchtigungen MdlAnfr 5, 6 06.12.85 Drs 10/4496 Paterna SPD Antw PStSekr Rawe BMP 13930 C ZusFr Paterna SPD 13931A Finanzielle Eigenbeteiligung der FriedrichThieding-Stiftung am Projekt „Reintegrationshilfen für Ärzte aus der Dritten Welt" MdlAnfr 14 06.12.85 Drs 10/4496 von der Wiesche SPD Antw PStSekr Dr. Köhler BMZ 13931 D ZusFr von der Wiesche SPD 13931 D ZusFr Frau Schmidt (Nürnberg) SPD . 13932 B Bewertung der Arbeit der Friedrich-Thieding-Stiftung zum Projekt „Reintegrationshilfen für Ärzte aus der Dritten Welt" durch die Gesellschaft für Gesundheitsforschung, München MdlAnfr 15, 16 06.12.85 Drs 10/4496 Frau Schmidt (Nürnberg) SPD Antw PStSekr Dr. Köhler BMZ 13932 B ZusFr Frau Schmidt (Nürnberg) SPD . 13932 C ZusFr von der Wiesche SPD 13933 C Verhinderung der Einschleusung von „Wirtschaftsasylanten" über die DDR MdlAnfr 21 06.12.85 Drs 10/4496 Dr. Riedl (München) CDU/CSU Antw PStSekr Spranger BMI 13934 A ZusFr Dr. Riedl (München) CDU/CSU . 13934 B Asylgewährung für ausländische Homosexuelle MdlAnfr 22 06.12.85 Drs 10/4496 Rusche GRÜNE Antw PStSekr Spranger BMI 13934 D ZusFr Rusche GRÜNE 13935A ZusFr Schily GRÜNE 13935A ZusFr Dr. Emmerlich SPD 13935 B ZusFr Werner (Westerland) GRÜNE . 13935 C ZusFr Frau Dr. Timm SPD 13935 D ZusFr Stahl (Kempen) SPD 13935 D Beteiligung von Bediensteten des Bundeskriminalamtes an einem Rauschgifttransport aus Pakistan in die Bundesrepublik Deutschland und nach Belgien MdlAnfr 23 06.12.85 Drs 10/4496 Dr. Emmerlich SPD Antw PStSekr Spranger BMI 13936 A ZusFr Dr. Emmerlich SPD 13936 B ZusFr Schily GRÜNE 13936 C ZusFr Dr. Hirsch FDP 13936 D Auswirkung der Einführung eines neuen Grenzterminalsystems im Grenzschutzeinzeldienst auf die Struktur der Arbeitsplätze, insbesondere auf die mit Frauen besetzten Stellen MdlAnfr 24, 25 06.12.85 Drs 10/4496 Frau Weyel SPD Antw PStSekr Spranger BMI 13937 A ZusFr Frau Weyel SPD 13937 B Selbstmorde und Selbstmordversuche in deutschen Haftanstalten MdlAnfr 26, 27 06.12.85 Drs 10/4496 Dr. Enders SPD Antw PStSekr Erhard BMJ 13937 D ZusFr Dr. Enders SPD 13938A Befreiung des Flug- und Bootsports von der Mineralölsteuer MdlAnfr 32 06.12.85 Drs 10/4496 Hettling SPD Antw PStSekr Dr. Häfele BMF 13939 A ZusFr Hettling SPD 13939 B ZusFr Schily GRÜNE 13939 C ZusFr Dr. Penner SPD 13939 D Billigung höherer Beiträge zur Kraftfahrzeughaftpflichtversicherung, insbesondere in Niederbayern und Oberpfalz durch das Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 183. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 11. Dezember 1985 III Bundesaufsichtsamt für das Versicherungswesen MdlAnfr 34, 35 06.12.85 Drs 10/4496 Dr. Kunz (Weiden) CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Häfele BMF 13940A ZusFr Dr. Kunz (Weiden) CDU/CSU . 13940 B ZusFr Dr. Jobst CDU/CSU 13940 C ZusFr Frau Weyel SPD 13941 B Steuermehreinnahmen von Bund und Ländern durch den Verkauf des Flick-Konzerns an die Deutsche Bank MdlAnfr 36 06.12.85 Drs 10/4496 Huonker SPD Antw PStSekr Dr. Häfele BMF 13941 B ZusFr Huonker SPD 13941C ZusFr Schily GRÜNE 13941 D ZusFr Dr. Spöri SPD 13942A ZusFr Dr. Penner SPD 13942 A ZusFr Bohl CDU/CSU 13942 B Vereinbarkeit des Verkaufs des Flick-Konzerns an die Deutsche Bank mit den bankenpolitischen Grundsätzen der Bundesregierung MdlAnfr 37 06.12.85 Drs 10/4496 Dr. Spöri SPD Antw PStSekr Dr. Häfele BMF 13942 B ZusFr Dr. Spöri SPD 13942 C Nächste Sitzung 13957 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten 13959* A Anlage 2 Bewertung der Reintegrationshilfen der Friedrich-Thieding-Stiftung für Ärzte aus der Dritten Welt durch die Gesellschaft für Gesundheitsforschung, München; Reisen von Mitarbeitern der Stiftung nach Westafrika MdlAnfr 8, 9 06.12.85 Drs 10/4496 Heyenn SPD SchrAntw PStSekr Dr. Köhler BMZ . . 13959* B Anlage 3 Beginn und Prüfung des staatlich geförderten Projekts „Reintegrationshilfen für Ärzte aus der Dritten Welt" der FriedrichThieding-Stiftung MdlAnfr 10, 11 06.12.85 Drs 10/4496 Lutz SPD SchrAntw PStSekr Dr. Köhler BMZ . . 13959* C Anlage 4 Verwendung der für die Rückkehr von Ärzten in ihre Heimatländer gewährten Bundesmittel durch die Friedrich-ThiedingStiftung MdlAnfr 12, 13 06.12.85 Drs 10/4496 Reimann SPD SchrAntw PStSekr Dr. Köhler BMZ . . 13960*A Anlage 5 Gesamtverschuldung Afrikas gegenüber dem Ausland MdlAnfr 17 06.12.85 Drs 10/4496 Dr. Kübler SPD SchrAntw PStSekr Dr. Köhler BMZ . . 13960* C Anlage 6 Ergebnisse der Beratungen der Kommission für die Prüfung der Gemeinnützigkeit von Amateursportvereinen; Erhöhung der Pauschale für Übungs- und Jugendleiter an Stelle der Befreiung der Sportflieger von der Mineralölsteuer MdlAnfr 30, 31 06.12.85 Drs 10/4496 Büchner (Speyer) SPD SchrAntw PStSekr Dr. Häfele BMF . . 13960* D Anlage 7 Rückzahlungsraten für den der Volksrepublik Polen 1975 gewährten Kredit MdlAnfr 33 06.12.85 Drs 10/4496 Dr. Hupka CDU/CSU SchrAntw PStSekr Dr. Häfele BMF . . 13961* C Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 183. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 11. Dezember 1985 13925 183. Sitzung Bonn, den 11. Dezember 1985 Beginn: 13.00 Uhr
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    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens * 13. 12. Büchner (Speyer) * 13. 12. Glos 13. 12. Dr. Götz 13. 12. Graf Huyn 11. 12. Immer (Altenkirchen) 11. 12. Jung (Düsseldorf) 11. 12. Junghans 13. 12. Kolbow 13. 12. Dr. Kreile 13. 12. Frau Dr. Lepsius 13. 12. Dr. Mikat 11. 12. Nagel 13. 12. Frau Pack 13. 12. Frau Roitzsch (Quickborn) 12. 12. Schröder (Hannover) 13. 12. Dr. Solms 13. 12. Suhr 11. 12. Frau Dr. Wex 13. 12. Frau Zeitler 11. 12. Zierer * 13. 12. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Anlage 2 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Köhler auf die Fragen des Abgeordneten Heyenn (SPD) (Drucksache 10/4496 Fragen 8 und 9): Teilt die Bundesregierung die Auffassung der Gesellschaft für Gesundheitsforschung, daß die konzeptionelle Entwicklung des Friedrich-Thieding-Stiftung-Programms - trotz eines geschickten, Kontinuität vorspiegelnden verbalen Überbaus - von großer Sprunghaftigkeit und Zufälligkeit gekennzeichnet ist, wenn ja, fühlt sich die Bundesregierung also von der Stiftung oder dem Hartmannbund getäuscht? Trifft es zu, daß die Hartmannbund- bzw. Stiftungsführung, namentlich der Verbandsvorsitzende, der Schatzmeister, der Hauptgeschäftsführer und weitere Mitarbeiter aus Mitteln des Programms allein über zehn Reisen nach Westafrika durchgeführt haben, die das Gutachten der Gesellschaft für Gesundheitsforschung als unter Effizienzgesichtspunkten problematisch beurteilt hat, und wie beurteilt die Bundesregierung dies? Zu Frage 8: Das Ergebnis einer von der GTZ im Jahre 1984 in eigener Verantwortung durchgeführten Evaluierung hat die Bundesregierung veranlaßt, das von der Friedrich-Thieding-Stiftung (FTS) im Unterauftragsverhältnis für die GTZ durchgeführte Reintegrationsprogramm für Ärzte aus Entwicklungsländern zu überprüfen. Im Rahmen dieser Prüfung wurde ein weiteres Fachgutachten eingeholt. Die Bundesregierung hat daraus die Konsequenz gezogen, das Ärzteprogramm auf eine neue Grundlage Anlagen zum Stenographischen Bericht zu stellen. Die GTZ hat dazu ein neues Angebot vorgelegt, das gegenwärtig geprüft wird. Zu Frage 9: Die FTS hat im Rahmen ihres Unterauftrags sogenannte „Auslandssymposien" über Fragen der ärztlichen Ausbildung in Entwicklungsländern durchgeführt. An diesen Symposien haben auch Vorstandsmitglieder der FTS als Dozenten und Fachberater teilgenommen. Der besondere Schwerpunkt Westafrika hat sich aus der historischen Entwicklung des Programms ergeben. Die Länder Ghana, Sierra Leone und Nigeria haben als erste besonderes Interesse an der Rückführung von Ärzten gezeigt. Die bisherigen Erfahrungen des Reintegrationsprogramms haben dazu geführt, der unmittelbaren Förderung von einheimischen Ärzteorganisationen Vorrang vor Auslandssymposien einzuräumen. Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Köhler auf die Fragen des Abgeordneten Lutz (SPD) (Drucksache 10/4496 Fragen 10 und 11): Seit wann und mit Haushaltsmitteln in welcher Höhe hat die Bundesregierung oder die Bundesanstalt für Arbeit das Projekt der Friedrich-Thieding-Stiftung des Hartmannbundes „Reintegrationshilfen für Ärzte aus der Dritten Welt" gefördert? Hat der Bundesregierung vor Eintritt in die Förderung des Reintegrationsprojektes der Friedrich-Thieding-Stiftung eine Projektbeschreibung mit Angabe von Ziel- und Durchführungskonzepten vorgelegen, und wenn ja, hat die Bundesregierung eine entsprechende fachliche und wissenschaftliche Prüfung vorgenommen oder vornehmen lassen? Zu Frage 10: Von 1976 bis 1984 hat die FTS aus Bundesmitteln insgesamt 9,1 Millionen DM zur Förderung ihres Reintegrationsprogramms erhalten. Die Gesamtaufwendungen der Bundesregierung für die Reintegration von Ärzten aus EL betragen für den gleichen Zeitraum 11,6 Millionen DM. Der Differenzbetrag von 2,5 Millionen DM entfällt auf Stipendienleistungen der ZAV. Zu Frage 11: Die ursprüngliche Konzeption des Ärzteprogramms ist in der Zeit von 1973-1975 vom BMZ in Zusammenarbeit mit dem BMJFG, dem Arbeitskreis für medizinische Entwicklungshilfe, dem u. a. Misereor, AGEH, DED, DÜ und das Missionsärztliche Institut angehören, ärztlichen Standesorganisationen und der Friedrich-Thieding-Stiftung erarbeitet worden. Die Programmkonzeption ist aufgrund der jährlichen Erfahrungsberichte des Programmträgers und in ständigem Kontakt mit ärztlichen Fachkreisen 13960* Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 183. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 11. Dezember 1985 aus dem Bereich der Entwickungsländer-Medizin laufend angepaßt worden. Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Köhler auf die Fragen des Abgeordneten Reimann (SPD) (Drucksache 10/4496 Fragen 12 und 13): Kann die Bundesregierung nach ihrem bisherigen Kenntnisstand feststellen, daß die Friedrich-Thieding-Stiftung die ihr zur Durchführung des Programms zugeflossenen Mittel im Sinne des Programms angemessen und ordnungsgemäß verwendet hat, wenn nein, erwägt die Bundesregierung eine Rückforderung von Geldern? Trifft die Schätzung der Gesellschaft für Gesundheitsforschung zu, daß etwa 10 v. H. (wahrscheinlich mehr) der als Rückkehrer in ihre Heimatländer gemeldeten Ärzte in der Bundesrepublik Deutschland leben, und wie bewertet die Bundesregierung dies vor dem Hintergrund, daß der Stiftung als Kosten für die Rückkehr je Person 5 400 DM aus öffentlichen Mitteln ohne Beleg erstattet worden sind? Zu Frage 12: Die Prüfung der ordnungsgemäßen Mittelverwendung liegt seit 1981 in der Verantwortung der GTZ. Bis 1980 wurden die Mittel von der Zentralstelle für Arbeitsvermittlung (ZAV) bewilligt und verwaltungsmäßig geprüft. Diese Stellen haben gegenüber der Bundesregierung die Ordnungsgemäß-heit der Mittelverwendung bestätigt. Die für nachgewiesene Leistungen der FTS erstatteten Kosten ergeben sich auf der Grundlage der Leitlinien des BMZ zum Reintegrationsprogramm für Staatsangehörige aus Entwicklungsländern vom 12. September 1983 bzw. den entsprechenden Verfahrensgrundsätzen des BMZ für Maßnahmen zur Förderung der Rückkehr vom 13. März 1975. Soweit bei vorausgegangenen Prüfungen einzelne Ausgaben nach diesen Vorschriften nicht anerkannt worden sind, wurden sie vom Programmträger zurückerstattet. Zu Frage 13: Die Annahme der Gesellschaft für Gesundheitsforschung, daß etwa 10 % der als Rückkehrer in ihre Heimat gemeldeten Ärzte weiterhin in der Bundesrepublik leben, läßt sich nicht belegen. Seit 1979 müssen sich alle Programmteilnehmer zur Rückkehr in ihr Heimatland verpflichten. Aufgrund der verschärften Aufenthaltsbestimmungen in der Bundesrepublik Deutschland und der kaum vorhandenen Beschäftigungsmöglichkeiten für ausländische Ärzte kann jedoch davon ausgegangen werden, daß nur ein verschwindend geringer Personenkreis in die Bundesrepublik Deutschland zurückgekehrt sein kann. Es trifft nicht zu, daß der FTS als Kosten für die Rückkehr je Person DM 5400,— ohne Beleg erstattet worden sind. Bei diesem Betrag handelt es sich lediglich um das statistische Mittel der Pro-KopfKosten des gesamten Reintegrationsprogramms für Ärzte aus Entwicklungsländern. Die FTS hat lediglich die Kosten erstattet erhalten, für die konkrete Leistungen nachgewiesen worden sind. Anlage 5 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Köhler auf die Frage des Abgeordneten Dr. Kübler (SPD) (Drucksache 10/4496 Frage 17): Liegen der Bundesregierung Erkenntnisse darüber vor, wie hoch die Gesamtverschuldung Afrikas gegenüber dem Ausland ist, und geht die Bundesregierung in ihrer Entwicklungspolitik davon aus, daß die afrikanischen Länder in der Lage sind, ihren Rückzahlungsverpflichtungen nachzukommen? Beide Teile Ihrer Frage beantworte ich mit: j a. Nach Angaben des Internationalen Währungsfonds (World Economic Outlook vom Oktober 1985) betrug die Gesamtverschuldung Afrikas (ohne Ägypten und Libyen, die der Ländergruppe Naher Osten zugerechnet werden) am 31. Dezember 1984 rund 130 Milliarden US-$. Für Ende 1985 wird ein Stand von rund 134 Milliarden US-$ geschätzt. Diese Zahlen schließen außer den langfristigen auch die kurzfristigen Schulden gegenüber allen öffentlichen und privaten Gläubigern ein, aber nicht Kredite des IWF. Für die Länder in Afrika südlich der Sahara (ohne Nigeria und Südafrika) lauten die Vergleichszahlen 57,1 Milliarden US-$ für Ende 1984 und 62,1 Milliarden US-$ für Ende 1985. Entwicklungsländer sind auf den Zustrom ausländischen Kapitals angewiesen. Deshalb ist Auslandsverschuldung für Entwicklungsländer grundsätzlich etwas Normales. Worauf es ankommt, ist, daß Verschuldung und Schuldendienstfähigkeit in Einklang stehen. Die Bundesregierung geht davon aus, daß auch die afrikanischen Länder in der Lage sein werden, ihren Schuldendienstverpflichtungen nachzukommen. Dies setzt in jedem Fall Eigenanstrengungen des Entwicklungslandes voraus. Es kann darüber hinaus je nach Lage des Einzelfalles auch Erleichterungen durch Umschuldungen erfordern. Anlage 6 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Häfele auf die Fragen des Abgeordneten Büchner (Speyer) (SPD) (Drucksache 10/4496 Fragen 30 und 31): Wann rechnet die Bundesregierung mit den Beratungsergebnissen der für die Prüfung der Gemeinnützigkeitsfragen — insbesondere auch für die rund 60000 Amateursportvereine — eingesetzten Kommission, und welche Verbesserungen strebt die Bundesregierung für die Amateursportvereine an? Was hat die Bundesregierung veranlaßt, im Rahmen des „Steuerbereinigungsgesetzes 1986" mit einem jährlichen Steuerausfall, der nach Presseberichten rund 15 Millionen DM betragen soll, die Motorsportflieger wieder von der Mi- Deutscher Bundestag — 10.Wahlperiode — 183. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 11. Dezember 1985 13961* neralölsteuer zu befreien, und teilt die Bundesregierung die Auffassung, insbesondere auch der Sportorganisationen, dal3 anstelle dieser einseitigen Begünstigung beispielsweise eine Erhöhung der steuerfreien Pauschale für Übungs- und Jugendleiter von gegenwärtig 2400 DM auf 3600 DM jährlich gerechter wäre? Zu Frage 30: Der Bundesminister der Finanzen hat die Mitglieder der unabhängigen Sachverständigenkommission zur Prüfung des Gemeinnützigkeitsrechts gebeten, ihre Stellungnahme nach Möglichkeit bis zum Ende der laufenden Legislaturperiode vorzulegen. Die Bundesregierung wird diese Stellungnahme abwarten, bevor sie ihre Meinungsbildung hierzu abschließt. Dagegen erfüllt die Bundesregierung schon im Rahmen des Steuerbereinigungsgesetzes 1986, das am 12. Dezember 1985 vom Deutschen Bundestag verabschiedet werden soll, ein die Amateursportvereine besonders bedrängendes Anliegen: Es wird sichergestellt, daß Sportvereine auch dann ihre Gemeinnützigkeit behalten, wenn bei ihnen teilweise bezahlter Sport ausgeübt wird. Zu Frage 31: Es liegt kein Antrag vor, im Steuerbereinigungsgesetz 1986, das der Deutsche Bundestag am 12. Dezember 1985 abschließend beraten wird, bestimmte Flugkraftstoffe von der Mineralölsteuer zu befreien. Vielmehr liegt dem Deutschen Bundestag zusammen mit dem Steuerbereinigungsgesetz 1986 ein Entschließungsantrag zur Besteuerung der Flugkraftstoffe auf Drucksache 10/4498 vor, der die Bundesregierung auffordert, eine ausgewogenere steuerliche Regelung für den gesamten Flugverkehr zu suchen und auch auf europäischer Ebene für eine einheitliche wettbewerbsneutrale Besteuerung der Flugkraftstoffe einzutreten. Anlage 7 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Häfele auf die Frage des Abgeordneten Dr. Hupka (CDU/CSU) (Drucksache 10/4496 Frage 33): Wie viele Raten des der Volksrepublik Polen 1975 gewährten Kredits in Höhe von einer Milliarde DM sind inzwischen an die Bundesrepublik Deutschland zurückgezahlt worden? Auf den Darlehensvertrag der Kreditanstalt für Wiederaufbau mit der Bank Handlowy hat die polnische Seite bisher eine vertragliche Tilgungsrate für das Jahr 1980 von 50 Millionen DM erbracht. Einschließlich Zinsen hat die Bank Handlowy auf den Kredit bisher rund 174 Millionen DM gezahlt.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Carl-Dieter Spranger


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Die heutige Aktuelle Stunde ist für die GRÜNEN — das ist nach dem ersten Beitrag hier offenkundig geworden — lediglich ein spektakulä-
    13948 Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 183. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 11. Dezember 1985
    Parl. Staatssekretär Spranger
    rer Auftakt für eine Reihe von Aktionen, die nur bei dem ihnen eigenen Demokratieverständnis begreifbar sind.

    (Zustimmung bei der CDU/CSU und der FDP — Zuruf von den GRÜNEN: Ein guter Auftakt!)

    Sie suchen den Konflikt wieder einmal auf der Straße. Seit langem ist eine Großdemonstration in Wackersdorf für den Fall des Rodungsbeginns angesetzt, die jetzt sogar mit einer Besetzung des Bauplatzes verbunden werden soll. Ziel ist, den Bau der Wiederaufarbeitungsanlage um jeden Preis zu verhindern, auch wenn dieser unter allen rechtsstaatlichen Aspekten zulässig und von den Mehrheiten in Bund und Land gewollt ist.
    Gestern hat der Bayerische Verwaltungsgerichtshof entschieden, daß der Bebauungsplan nach dem Ergebnis der Prüfungen im vorläufigen Verfahren rechtmäßig ist. Das Gericht hat dabei hervorgehoben, daß es keine Rechtsfehler bei der Abwägung der schutzwürdigen Belange, insbesondere unter Berücksichtigung der Landwirtschaft und des Natur- und Landschaftsschutzes, gegeben hat. Der VGH hat daher den Erlaß einer einstweiligen Anordnung zu Recht abgelehnt.
    Vorhin hat der Herr Abgeordnete Stiegler von „durchgebrannten Sicherungen" gesprochen. Ich muß sagen: Ihre rechtlichen Bewertungen kann ich nur unter diesem Aspekt verstehen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Völlig unbeeindruckt von dieser eindeutigen Gerichtsentscheidung, die nach unserer Verfassungsordnung für alle verbindlich ist, hat der Bundesgeschäftsführer der GRÜNEN noch am gleichen Tag alle Mitglieder seiner Partei aufgerufen, sich massiv an den für das kommende Wochenende geplanten Protestaktionen gegen den Beginn der Rodungsarbeiten für die atomare Wiederaufarbeitungsanlage in Wackersdorf zu beteiligen.

    (Beifall bei den GRÜNEN)

    — Klatschen Sie aber anschließend auch noch. — Der Rodungsbeginn sei das Startsignal, den Widerstand gegen den Einstieg in den Plutoniumstaat ebenso fröhlich wie entschlossen zu verwirklichen. Herr Weinzierl versteigt sich sogar zu der Äußerung, der Atomstaat binde die Gerichte mit ein.

    (Beifall bei den GRÜNEN)

    Meine Damen und Herren, einen derartigen Umgang mit der dritten Gewalt halte ich für schlichtweg unerträglich. Herr Bueb, was Ihre Angriffe auf den bayerischen Ministerpräsidenten und gegenüber dem Verwaltungsgerichtshof anbelangt, so kann ich nur sagen: Das ist unsinnig und ausgesprochen flegelhaft.

    (Zustimmung bei der CDU/CSU und der FDP)

    Den Kernenergiegegner sage ich mit aller Deutlichkeit: Das Demonstrationsrecht ist ein hohes Gut,

    (Zustimmung bei den GRÜNEN)

    aber kein Freibrief für Gewalt, Herr Mann.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Die Bundesregierung begrüßt die getroffenen Maßnahmen zur Errichtung einer deutschen Wiederaufarbeitungsanlage als einen Markstein zur Verwirklichung des integrierten Entsorgungskonzepts.

    (Bueb [GRÜNE]: So ein Quatsch!)

    Dazu gehört auch die Rodung des für die Anlagen notwendigen Geländes. Mit dem Bebauungsplan für den Taxöldener Forst hat der dafür zuständige Freistaat Bayern sichergestellt, daß bei der Errichtung alle vermeidbaren Beeinträchtigungen von Natur und Landschaft unterbleiben.

    (Mann [GRÜNE]: Das glauben Sie doch selbst nicht!)

    Die Bundesregierung hält an der Wiederaufarbeitung aus atomrechtlichen, energie- und technologiepolitischen Überlegungen fest, wie dies der Kabinettsbeschluß vom 23. Januar 1985 eingehend dargestellt hat. Wer sich ernsthaft mit dem Stellenwert der Wiederaufarbeitungsanlage im deutschen Entsorgungskonzept auseinandersetzt, wird sehr schnell feststellen, daß es dazu zumindest aus heutiger technologischer Sicht keine sinnvolle Alternative gibt.

    (Mann [GRÜNE]: Ein Unfug!)

    Die so oft propagierte direkte Endlagerung ist eben noch kein technologisch abgesicherter Entsorgungspf ad.

    (Schulte [Menden] [GRÜNE]: Aber die Wiederaufarbeitung!)

    Da ihre Machbarkeit hier auch nicht mit bloßen Worten herbeigeredet werden kann, handelt jeder scheinheilig, der schon jetzt darauf setzen will.

    (Mann [GRÜNE]: Ein Sprangersches Glaubensbekenntnis!)

    Er zielt in Wahrheit darauf, die bestehenden Entsorgungsnachweise zu beseitigen, und offenbart so sein eigentliches Ziel: den Ausstieg aus der Kernenergie.
    Auch die ständigen Behauptungen über die Unsicherheit und die Gefahren der Wiederaufarbeitung entbehren jeder sachlichen Grundlage. Die Mitarbeiter im Bundesministerium des Innern haben die Antragsunterlagen im Rahmen ihrer Zuständigkeit und ihrer Amtspflichten ebenso eingehend geprüft wie die Fachleute im bayerischen Umweltministerium.

    (Schulte [Menden] [GRÜNE]: Ebenso schlampig!)

    Reaktorsicherheitskommission und Strahlenschutzkommission haben die sicherheitstechnische Machbarkeit bestätigt.

    (Stiegler [SPD]: Augen zu und durch!)

    Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 183. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 11. Dezember 1985 13949
    Parl. Staatssekretär Spranger
    Der Bundesminister des Innern hat in seiner bundesaufsichtlichen Stellungnahme vom 18. Dezember 1984 festgestellt,

    (Mann [GRÜNE]: An deren Unabhängigkeit können wir leider nicht mehr glauben!)

    daß aus der Sicht der kerntechnischen Sicherheit und des Strahlenschutzes gegen Standort und Konzept der Anlage keine Bedenken bestehen.
    Meine Damen und Herren, es ist schon ein ungeheuerlicher Vorwurf, die Beamten, die sich mit ihrem Amtseid dem Wohl dieses Staates verpflichtet haben,

    (Schmidt [Hamburg-Neustadt] [GRÜNE]: Mir kommen die Tränen!)

    und die unabhängigen Sachverständigen im Genehmigungsverfahren des leichtfertigen Umgangs mit Leben und Gesundheit unserer Bürger zu bezichtigen, wie die GRÜNEN das tun.

    (Mann [GRÜNE]: Hier ist der Vorwurf wohl auch berechtigt, Herr Spranger!)

    Ebenso ungeheuerlich ist die Aussage, nur wer Atombomben wolle, brauche eine Wiederaufarbeitungsanlage.

    (Schmidt [Hamburg-Neustadt] [GRÜNE]: Aber zutreffend! — Frau Borgmann [GRÜNE]: Diese Aussage ist zutreffend!)

    Hiermit sollen Furcht und Schrecken verbreitet werden.
    Aber damit noch nicht genug. Unsere Gesetze wollen die GRÜNEN offenbar dann nicht gelten lassen, wenn sie nicht ihren eigenen Vorstellungen entsprechen. Legal ist für sie nur das, was sie für legal erklären.

    (Mann [GRÜNE]: Unfug!)

    Hier, meine Damen und Herren, mißbraucht eine Minderheit unsere freiheitliche Grundordnung. Sie will demokratische Mehrheiten durch selbsternannte elitäre Minderheiten manipulieren. Aber das, meine Damen und Herren, werden wir nicht hinnehmen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP — Zurufe von der SPD und den GRÜNEN)



Rede von Heinz Westphal
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das Wort hat der Abgeordnete Reuter.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Bernd Reuter


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Ich weiß nicht, ob gerade der Kollege Spranger der richtige Ratgeber ist, uns Nachhilfeunterricht in Sachen Demokratie zu geben.

    (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN)

    Ich will zunächst sagen: Im Grunde genommen ist diese Aktuelle Stunde heute nachmittag nicht notwendig.

    (Zustimmung bei der CDU/CSU — Zurufe von der CDU/CSU: Der Mann hat recht!)

    — Wir brauchen keine lautstarken Abgeordneten, Herr Kollege, wir brauchen starke Abgeordnete.

    (Frau Borgmann [GRÜNE]: So einen wie Sie!)

    — Ja, das ist klar.
    Ich will Ihnen auch sagen, warum ich hier gegen den Antrag gestimmt habe, den Minister herzuzitieren. Wir müssen an uns selbst die gleichen Maßstäbe anlegen. Da so wenige Abgeordnete hier sind, hätte ich etwas Hemmungen, einen Minister herzu-zitieren.

    (Frau Borgmann [GRÜNE]: Obrigkeitshörig!)

    Ich will sehr deutlich sagen, daß mich die Art und Weise, wie die CDU/CSU die Probleme behandelt, sorgenvoll stimmt. Wenn irgendwo ein Konfliktpotential heranwächst, wenn sich die Leute irgendwo kritisch mit den Themen befassen, handeln Sie immer so nach dem Motto: Wir haben da noch die Polizei, wir können ja noch die Justiz damit befassen; wir haben den Apparat in der Hand, und wenn die nicht spuren, dann machen wir Gesetze mit Sofortvollzug und setzen das alles durch.

    (Stiegler [SPD]: Augen zu und durch! — Zurufe von der CDU/CSU)

    — Das ist kein Quatsch, das ist die Realität. — Sie haben keine Konfliktbereitschaft.

    (Dr. Laufs [CDU/CSU]: Wir haben seit Jahren eine intensive Diskussion geführt!)

    Sie können doch nicht mit einem Federstrich die Sorgen der Menschen vom Tisch nehmen.

    (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN)

    Ich will die Gelegenheit nutzen, unseren Standpunkt noch einmal klarzumachen.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Erzählen Sie einmal etwas über Hanau!)

    Wir Sozialdemokraten sind gegen die Wiederaufarbeitung — aus den verschiedensten Gründen, die wir hier schon einige Male dargelegt haben.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Seit wann?)

    — Seit wir die Erkenntnis haben, daß es ein ökonomisch unsinniges Projekt ist, denn hier werden 8 Milliarden DM in den Sand gesetzt.

    (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN)

    Wo haben Sie denn die Konzeption, wie Sie die Entsorgung lösen wollen? Eine einfache Wiederaufarbeitungsanlage mit 350 Jahrestonnen ist doch im Grunde genommen keine Entsorgung. Sagen Sie mir doch einmal, wie das mit Gorleben aussieht! Was wollen Sie mit dem Salzstock? Sie erklären der staunenden Öffentlichkeit, daß die Entsorgungsfrage gelöst ist.
    Ihnen geht es aber im wesentlichen darum, hier für den bayerischen Raum etwas zu tun. Da sage ich einmal allen Ernstes: Es wäre doch auch denkbar gewesen, wenn Sie der Meinung sind, daß hier eine Strukturschwäche besteht, die Mittel so dahin zu geben, um die Strukturprobleme im bayerischen
    13950 Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 183. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 11. Dezember 1985
    Reuter
    Raum zu lösen. Dies sollte doch nicht nur dann gehen, wenn man diese Anlage baut.
    Ich darf noch einmal feststellen, daß die Schwachstelle der Kernenergienutzung die Entsorgung ist. Da würde ich gerne einmal von Ihnen hören, wie Sie das Problem lösen wollen.

    (Schäfer [Offenburg] [SPD]: Mit Gesundbeten! — Weitere Zurufe von den GRÜNEN)

    — Ich glaube immer an die Dinge, die ich nachvollziehen kann. Ich glaube auch an den Weihnachtsmann, wenn er uns schön beschert, Herr Kollege Mann.

    (Schulte [Menden] [GRÜNE]: Die Sorgen werden immer bleiben!)

    Aber das, was hier heute abgehandelt wird, ist nach meinem Dafürhalten wieder einmal der Beweis dafür, daß hier lautstarke Auseinandersetzungen geführt werden, ohne daß die Bürger einen echten Nutzen davon haben.

    (Schulte [Menden] [GRÜNE]: Genauso, wie sie ihn von der WAA haben!)

    — Herr Kollege, dies ist auch nicht der Ort, wo Sie Ihre Probleme zwischen den Fundis und den Realos lösen können. Da müssen Sie sich eine andere Ebene als den Deutschen Bundestag aussuchen.

    (Beifall bei der SPD)

    Ich will Ihnen in der Kürze der mir zur Verfügung stehenden Zeit noch folgendes sagen. Das, was hier passiert, läuft nach folgendem Muster ab: Wir sind gegen diese Anlage, und wir wollen eine andere Politik. Dann wollen wir die Bürger in den vor uns liegenden Monaten davon überzeugen.

    (Zuruf von der FDP: Welche denn?)

    Dann können die Bürger bei der Wahl 1987 entscheiden, in welche Hände sie die Politik legen wollen. Dann werden wir einmal sehen, wer die Mehrheit hat. Wer dann die Mehrheit hat, kann entscheiden. Alles andere halte ich im Grunde genommen für Spiegelfechterei.

    (Zurufe von der CDU/CSU)

    — Sie müssen sich einmal verständigen. Wollen Sie mit mir Krach, oder wollen Sie Unterhaltung? Was haben Sie hier eigentlich vor? Ich kann doch die ganzen Argumente gar nicht aufnehmen, wenn Sie so durcheinanderreden.

    (Mann [GRÜNE]: Sie kennen doch unsere Haltung ganz gut, Herr Kollege!)

    Ich glaube, daß wir im Ausschuß die Sache sehr ordentlich beraten haben.
    Ich darf zum Schluß kommen und feststellen: Wir Sozialdemokraten lehnen mit Vehemenz eine Wiederaufarbeitung ab, bekennen uns aber zum Einsatz der Kernenergie im Grundlastbereich, weil wir zur Zeit keine Alternative dazu sehen.
    Schönen Dank.

    (Beifall bei der SPD — Freiherr von Schorlemer [CDU/CSU]: Das ist aber ein Eiertanz!)