Rede von
Bernhard
Jagoda
- Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede:
(CDU/CSU)
- Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Ich habe die ganze Aktuelle Stunde über gelauscht auf den Tatbestand, der von der Opposition vorgetragen wurde, um welches Gesetz, um welche Drucksache des Deutschen Bundestages es sich hier eigentlich handelt. Ich kenne eine derartige Drucksache überhaupt nicht.
13698 Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 180. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 4. Dezember 1985
Jagoda
Aber anscheinend kann man sich über das, was nicht vorliegt, am allerbesten streiten.
— Ich weiß nicht, was das den Arbeitnehmern draußen helfen soll, wenn Sie hier schreien. Hören Sie doch erst einmal zu. Ich habe aufmerksam Ihnen zugehört, und ich glaube, daß das doch auch ein Stück Kollegialität ist, auch einmal zuzuhören, dann sich zu Wort zu melden und darüber zu reden.
Frau Kollegin Fuchs, es ist natürlich klar, daß die Opposition immer versucht, den Minister anzugreifen. Aber wenn Sie uns hier vorwerfen, daß der Minister die Leute an den Tisch geholt hat, um die Gewerkschaften hereinzulegen,
ja, meine Damen und Herren, dann müssen Sie andere Gewerkschaften kennen als ich. Die Leute sind clever, die sind gut, die haben jahrzehntelang Hervorragendes geleistet; die lassen sich weder von einem Minister noch von einer Partei „hereinlegen", wie Sie das hier formuliert haben.
Das ist doch wirklichkeitsfremd, was Sie uns hier erzählen.
Es steht außer Zweifel, meine Damen und Herren, daß die Entwicklung des Arbeitskampfes 1984 zu einer Rechtsunsicherheit geführt hat.
Es ist doch nicht zu bestreiten, daß in der Schluß-phase des Arbeitskampfes die Leistungen der Bundesanstalt für Arbeit nur unter Vorbehalt bezahlt werden konnten.
— Meine Damen und Herren, also Herr Ehrenberg, wenn Sie damals im Amt so viel geleistet hätten, wie Sie heute hier schreien — —