Rede von
Dr.
Annemarie
Renger
- Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede:
(SPD)
- Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Herr Staatssekretär, bitte.
Spranger, Parl. Staatssekretär: Herr Kollege Lambinus, ich habe eingangs meiner zweiten Antwort erklärt, daß der Bundesregierung bekannt ist, daß im Rahmen der Waffen-SS Verbrechen geschehen sind.
Ich habe aber hinzugefügt — vielleicht stimmt das etwas nachdenklich —, daß man diese Verbrechen nicht auf alle Angehörigen der Waffen-SS übertragen kann.
Ich darf hier einen Leserbrief vom 12. November 1965 aus der „Zeit" zitieren:
Man darf nicht in den Fehler verfallen, alle 900 000 Soldaten der Waffen-SS mit einer besonderen Kollektivschuld zu beladen, und sie mit den NS-KZ-Bewachungsmannschaften in einen Topf werfen ... Man kann aber wegen dieser Umstände weder alle Soldaten der ehemaligen Wehrmacht noch alle Soldaten der Waffen-SS gemeinsam und ohne Unterschied öffentlich ächten oder brandmarken. Nach meiner Überzeugung müssen alle ehemaligen Soldaten, die sich nichts zuschulden kommen ließen, nach gleichem Recht behandelt werden.
Unterschrift: Senator Helmut Schmidt, Hamburg.
Ich nehme auf diese Bewertung Bezug.