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ID1005822200

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 10/58 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 58. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 14. März 1984 Inhalt: Abwicklung der Tagesordnung 4126 D Begrüßung von Opfern des Unglücks auf dem Truppenübungsplatz Münsingen . . 4126 D Fragestunde — Drucksache 10/1100 vom 9. März 1984 — Verhaftung und Ausweisung der deutschen Staatsangehörigen Christiane Ensslin und Malte Vorbeck durch die italienische Polizei MdlAnfr 1 09.03.84 Drs 10/1100 Krizsan GRÜNE Antw StSekr Dr. Kinkel BMJ 4109 B, D ZusFr Krizsan GRÜNE 4109 C, D Verbesserung des Menschenrechtsschutzes in der UN-Anti-Folter-Konvention vom 7.3. 1984 MdlAnfr 2 09.03.84 Drs 10/1100 Bindig SPD Antw StSekr Dr. Kinkel BMJ 4110 A, D ZusFr Bindig SPD 4110 C, D Belastungen in der Zusammenarbeit zwischen dem französischen und dem deutschen Verkehrsminister; Erfolg der jüngsten Gespräche MdlAnfr 3, 4 09.03.84 Drs 10/1100 Roth SPD Antw PStSekr Dr. Schulte BMV . 4111 A, B, C, D, 4112 A ZusFr Roth SPD 4111 A, B, C ZusFr Stahl (Kempen) SPD 4111D ZusFr Dr. Sperling SPD 4112A Täglicher „Horoskopdienst" der Bundespost per Telefon ab April 1984 MdlAnfr 5, 6 09.03.84 Drs 10/1100 Dr. de With SPD Antw PStSekr Rawe BMP 4112 B, C, D, 4113 A, B, C, D, 4114A ZusFr Dr. de With SPD . . . . 4112 C, D, 4113A ZusFr Dr. Riedl (München) CDU/CSU . 4113B ZusFr Krizsan GRÜNE 4113 C ZusFr Peter (Kassel) SPD 4113D ZusFr Dr. Sperling SPD 4114A Zeitpunkt des Einsatzes direktstrahlender Satelliten MdlAnfr 7, 8 09.03.84 Drs 10/1100 Dr. Nöbel SPD Antw PStSekr Rawe BMP . 4114 A, B, C, D, 4115A ZusFr Dr. Nöbel SPD 4114C ZusFr Paterna SPD 4114D Übertragung von Fernsehprogrammen über Fernmeldesatelliten und direktstrahlende Rundfunksatelliten MdlAnfr 9, 10 09.03.84 Drs 10/1100 Paterna SPD Antw PStSekr Rawe BMP 4115 A, B, C, D, 4116A, B ZusFr Paterna SPD 4115 C, D, 4116A ZusFr Dr. de With SPD 4116A ZusFr Dr. Nöbel SPD 4116B II Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 58. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 14. März 1984 Umlage der dem Vermieter entstandenen Kosten für ein Fernheizwerk auf die Mieter MdlAnfr 11, 12 09.03.84 Drs 10/1100 Zierer CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Jahn BMBau 4116C, 4117A ZusFr Zierer CDU/CSU 4116C, 4117A Einführung einer Wohngeldstufe für Millionen-Städte MdlAnfr 13 09.03.84 Drs 10/1100 Dr. Schöfberger SPD Antw PStSekr Dr. Jahn BMBau . . 4117 B, C, D, 4118 A, B ZusFr Dr. Schöfberger SPD 4117 B, C ZusFr Conradi SPD 4117 D ZusFr Dr. Riedl (München) CDU/CSU . 4118A ZusFr Stiegler SPD 4118A Nachsubventionierung von Sozialwohnungen zur Vermeidung von Mietpreissteigerungen auf Grund des Wegfalls degressiver Zuschüsse MdlAnfr 14 09.03.84 Drs 10/1100 Dr. Schöfberger SPD Antw PStSekr Dr. Jahn BMBau . . 4118 B, C, D, 4119 A, B ZusFr Dr. Schöfberger SPD 4118 C, D ZusFr Dr. Riedl (München) CDU/CSU . 4118D ZusFr Dr. Sperling SPD 4119A ZusFr Stiegler SPD 4119 B Bedeutung des Schulbauinstituts der Länder für Berlin MdlAnfr 15 09.03.84 Drs 10/1100 Kuhlwein SPD Antw PStSekr Pfeifer BMBW . 4119 C, D, 4120 A, B ZusFr Kuhlwein SPD 4119 C, D ZusFr Dr. Diederich (Berlin) SPD . . . 4120 A ZusFr Kastning SPD 4120 B Aussage des Bundeskanzlers zum „Kahlschlag beim Schüler- und Studenten-BAföG" MdlAnfr 16 09.03.84 Drs 10/1100 Kuhlwein SPD Antw PStSekr Pfeifer BMBW . . . . 4120 C, D, 4121 A, B, C, D, 4122 A, B, C, D ZusFr Kuhlwein SPD 4120D, 4121 A ZusFr Stahl (Kempen) SPD 4121A ZusFr Peter (Kassel) SPD 4121 B ZusFr Frau Steinhauer SPD 4121 C ZusFr Dr. Jannsen GRÜNE 4121 D ZusFr Frau Schmidt (Nürnberg) SPD . 4122 A ZusFr Stiegler SPD 4122 B ZusFr Neuhausen FDP 4122 B ZusFr Reimann SPD 4122 C ZusFr Paterna SPD 4122 C Überwachung des Btx-Verkehrs analog dem Telefonverkehr MdlAnfr 24 09.03.84 Drs 10/1100 Dr. Hirsch FDP Antw PStSekr Spranger BMI . 4122D, 4123 A, B, C ZusFr Dr. Hirsch FDP 4123A ZusFr Paterna SPD 4123 B ZusFr Becker (Nienberge) SPD 4123C Neueinstellungen bei Behörden und Betrieben des Bundes anstelle von Überstundenleistungen MdlAnfr 25, 26 09.03.84 Drs 10/1100 Frau Steinhauer SPD Antw PStSekr Spranger BMI 4123C, 4124 A, B, C, D, 4125 A, B, C ZusFr Frau Steinhauer SPD . . 4123D, 4124A, 4125A ZusFr Urbaniak SPD 4124A, 4125C ZusFr Dr. Sperling SPD 4124 B ZusFr Stiegler SPD 4124B, 4125 B ZusFr Frau Dr. Vollmer GRÜNE . . . 4124C ZusFr Paterna SPD 4124C Überprüfung der Besteller von Schriften des BMI und des BMVg durch das Bundesamt für Verfassungsschutz MdlAnfr 27 09.03.84 Drs 10/1100 Conradi SPD Antw PStSekr Spranger BMI . 4125 C, D, 4126 A, B, C ZusFr Conradi SPD 4125 D ZusFr Frau Dr. Vollmer GRÜNE . . . 4125D ZusFr Dr. Hirsch FDP 4126A ZusFr Dr. Sperling SPD 4126 B ZusFr Peter (Kassel) SPD 4126 B ZusFr Frau Nickels GRÜNE 4126 C ZusFr Krizsan GRÜNE 4126 C Aktuelle Stunde betr. Verletzung der Neutralitätspflicht der Bundesregierung in der laufenden Tarifauseinandersetzung um Arbeitszeitverkürzung Roth SPD 4127A, 4141 D Dr. Graf Lambsdorff, Bundesminister BMWi 4127D, 4139 B Burgmann GRÜNE 4129 B Dr. George CDU/CSU 4130 B Reimann SPD 4131A Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 58. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 14. März 1984 III Dr. Dregger CDU/CSU 4131 D Frau Dr. Däubler-Gmelin SPD 4132 C Cronenberg (Arnsberg) FDP 4133 C Dreßler SPD 4134 C Dr. Blüm, Bundesminister BMA . . . 4135 B Frau Fuchs (Köln) SPD 4137 B Kolb CDU/CSU 4138 C Hoss GRÜNE 4140A Müller (Wesseling) CDU/CSU 4140 D Präsident Dr. Barzel 4132 A Nächste Sitzung 4142 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . 4143* A Anlage 2 Einheitliche Verwendung der männlichen und weiblichen Berufsbezeichnung bei Ausbildungsberufen MdlAnfr 17 09.03.84 Drs 10/1100 Frau Dr. Martiny-Glotz SPD SchrAntw PStSekr Pfeifer BMBW . . . 4143* C Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 58. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 14. März 1984 4109 58. Sitzung Bonn, den 14. März 1984 Beginn: 13.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens* 15. 3. Antretter** 15. 3. Bahr 14. 3. Baum 15. 3. Dr. Blank 15. 3. Brosi 15. 1. Dr. Dollinger 14. 3. Ehrbar 14. 3. Dr. Enders** 15. 3. Engelsberger 15. 3. Erhard (Bad Schwalbach) 14. 3. Frau Fischer 15. 3. Gansel*** 15. 3. Haase (Fürth) 15. 3. Dr. Hackel** 15. 3. Hartmann 15. 3. Höpfinger 14. 3. Kittelmann** 15. 3. Dr. Köhler (Wolfsburg) 15. 3. Dr.-Ing. Laermann 15. 3. Dr. h. c. Lorenz 15. 3. Matthöfer 15. 3. Metz 14. 3. Dr. Müller** 15. 3. Müller (Wadern) 15. 3. Offergeld 15. 3. Pfuhl 15. 3. Frau Reetz 15. 3. Dr. Rumpf** 15. 3. Schmidt (Hamburg) 14. 3. Schröder (Lüneburg) 15. 3. Graf Stauffenberg 15. 3. Dr. Steger 15. 3. Dr. Vogel 14. 3. Voigt (Frankfurt) 14. 3. Voigt (Sonthofen) 15. 3. Weiskirch (Olpe) 15. 3. Weiß 15. 3. Westphal 14. 3. Frau Dr. Wex 15. 3. Wischnewski 14. 3. Frau Dr. Wisniewski 15. 3. Wurbs 15. 3. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates ** für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union *** für die Teilnahme an Sitzungen der Nordatlantischen Versammlung Anlagen zum Stenographischen Bericht Anlage 2 Antwort des Parl. Staatssekretärs Pfeifer auf die Frage der Abgeordneten Frau Dr. Martiny-Glotz (SPD) (Drucksache 10/1100 Frage 17): Wie weit sind die Bemühungen der Bundesregierung gediehen, mit allen an der Berufsbildung Beteiligten den Vorschlag zu erörtern, künftig in der Regel die männliche und die weibliche Berufsbezeichnung nebeneinander zu verwenden, und welche Zeitvorstellungen hat die Bundesregierung entwickelt, bis wann die einheitliche männliche und weibliche Bezeichnung der Ausbildungsberufe realisiert wird? Im Juni 1979 ist auf Anregung des Bundesministers für Bildung und Wissenschaft vereinbart worden, in allen künftigen Ausbildungsordnungen nach dem Berufsbildungsgesetz und der Handwerksordnung neben der männlichen auch die weibliche Berufsbezeichnung in den Verordnungstext aufzunehmen; ausgenommen sind Berufe, bei denen rechtlich normierte Beschäftigungsverbote einer Beschäftigung von Frauen entgegenstehen. Dieses Vorgehen erfolgt in Abstimmung mit den an der Berufsausbildung Beteiligten. Als erste Ausbildungsordnung mit männlicher und weiblicher Berufsbezeichnung wurde die Verordnung über die Berufsausbildung zum Koch/zur Köchin am 11. Juni 1979 erlassen. Im Zuge der Neuordnung der Ausbildungsberufe werden fortlaufend alle Verordnungen mit männlichen und weiblichen Berufsbezeichnungen versehen. Auch für bereits bestehende anerkannte Ausbildungsberufe gemäß § 25 Berufsbildungsgesetz bzw. § 25 Handwerksordnung sowie für fortgeltende Ausbildungsberufe nach § 108 Berufsbildungsgesetz sollen männliche und weibliche Berufsbezeichnungen verwendet werden. Die Einführung der männlichen und weiblichen Berufsbezeichnung für diese Berufe erfolgt durch Aufnahme beider Bezeichnungen in das vom Bundesinstitut für Berufsbildung herausgegebene Verzeichnis der anerkannten Ausbildungsberufe. Das Verzeichnis ist erstmals 1980 mit männlichen und weiblichen Berufsbezeichnungen erschienen. Zugleich hat die Bundesregierung alle an der Berufsausbildung Beteiligten aufgefordert, in der Praxis männliche und weibliche Berufsbezeichnungen nebeneinander zu verwenden.
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    Rede von Dr. Graf Otto Lambsdorff


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Ich will nur noch einige Fragen stellen: Ist es eine zutreffende Diskussion, wenn wir über Wochenarbeitszeitverkürzung sprechen, ohne jedesmal den vollen Lohnausgleich zu erwähnen, der gefordert wird? Herr Reimann, kann es vernünftig sein, Arbeitslosigkeit durch Verteuerung der Arbeitskosten beseitigen oder mildern zu wollen?

    (Zurufe von der SPD)

    Herr Reimann, ist es nicht wahr, daß es in Deutschland mehr Arbeit gibt, aber nicht zu den geforderten Preisen, und ist die um sich greifende Schwarzarbeit ein Beweis dafür, oder ist das falsch?

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU — Zurufe von der SPD)

    Frau Däubler-Gmelin, glauben Sie wirklich, daß ich einen Handwerksmeister, der sich die Ergebnisse einer solchen Entscheidung für seinen Betrieb ausrechnen kann, noch aufhetzen müßte? Unterschätzen Sie nicht die ökonomische Intelligenz des deutschen Handwerks?

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    Halten Sie es, meine Damen und Herren von der SPD, nicht wenigstens für nachdenkenswert, wenn der Kollege Burgmann und Herr Döding die gefährdete Fünf-Tage-Woche hier ins Gespräch bringen?

    (Zuruf des Abg. Dr. Ehmke [Bonn] [SPD])

    — Haben Sie sich, Herr Ehmke, bei Ihren ewigen Zwischenrufen einmal die Mühe gemacht, darüber nachzudenken, bevor Sie rufen?

    (Heiterkeit und Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    Haben Sie sich einmal die Mühe gemacht, darüber nachzudenken, was das für unsere Familien, was das für unsere Freizeitgestaltung, was das für unsere Gesellschaft bedeutet?

    (Frau Dr. Däubler-Gmelin [SPD]: Keine Ahnung, aber arrogant! — Weitere Zurufe von der SPD)

    Und schließlich, Herr Kollege Dreßler: Ist es richtig, daß, kaum waren Sie Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen der SPD, als erstes die Vergesellschaftung der Stahlindustrie, der Schlüsselindustrien beschlossen worden ist? Glauben Sie nicht, um in der gepflegten Ausdrucksweise von Frau Fuchs zu sprechen, daß Sie sich damit auf dem Trip von Karl Marx befinden?

    (Heiterkeit und Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    Wollen Sie bitte sehr, Herr Dreßler, zur Kenntnis nehmen, daß unser Weg der einer freiheitlichen Wirtschaftsordnung und nicht der der Verstaatlichung ist?

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU — Frau Fuchs [Köln] [SPD]: Mit 2,5 Millionen Arbeitslosen!)



Rede von Dr. Rainer Barzel
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Meine Damen und Herren, ich habe ein paar Zurufe gehört „gegen die Geschäftsordnung". Ich bitte, die Anlage 5 einzusehen.



Präsident Dr. Barzel
Das, was wir hier machen, ist völlig üblich und in Ordnung.

(Zuruf von der SPD: Es ist doch unfair, hier Fragen zu stellen, auf die man keine Antwort geben kann!)

— Herr Kollege, darf ich Sie darauf hinweisen, daß Ihre Fraktion sowohl nach der Geschäftsordnung als auch nach dem zeitlichen Ablauf noch die Möglichkeit hat, sich zu äußern.
Das Wort hat der Abgeordnete Hoss.

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    Rede von: Unbekanntinfo_outline


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: ()
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: ()

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Der Kollege Roth von der SPD hat gesagt, daß die Regierung ein Recht auf Kritik an der laufenden Tarifbewegung, das Recht habe, sich dazu zu äußern. Auch Anke Fuchs hat sich in dieser Weise ausgesprochen. Das, was sie nicht wollen — darauf möchte ich zu sprechen kommen und vielleicht einen neuen Akzent in dieser Diskussion setzen —, ist, daß sich die Regierung in den laufenden Tarifkonflikt einmischt, weil sie sich dann, wenn die streitenden Parteien miteinander nicht mehr zurechtkommen, als Friedensstifter, als Schlichter bereithalten und eine Vermittlerrolle spielen soll. Ich glaube, daß die gesamte SPD-Fraktion von einer falschen Voraussetzung ausgeht. Ich glaube, daß die jetzige Bundesregierung — ob das nun Herr Lambsdorff, Herr Kohl oder Herr Blüm ist — angesichts des Sozialabbaus, den sie vorangetrieben hat, nicht geeignet ist, in der laufenden Tarifrunde als Vermittler überhaupt in Frage zu kommen.

    (Beifall bei den GRÜNEN)

    Das ist nicht bös gemeint, das ist einfach eine sachliche Feststellung; da müssen sich schon andere bereithalten. Insofern ist die Sorge der SPD unbegründet. Ich denke aber, daß die Ängste der SPD darin liegen, daß die Möglichkeiten zu einem Kompromiß irgendwie verbaut werden.
    Das bringt mich auf den Gedanken, doch einmal zu hinterfragen, wo denn die möglichen Kompromißlinien liegen, die heute schon anvisiert werden und die in einigen Betrieben heute schon abgeschlossen worden sind — mit Billigung der IG Metall, der IG Chemie, also mit Billigung derjenigen, die jetzt den Kampf um die 35-Stunden-Woche führen. Der Kompromiß liegt da — das muß man sagen —, daß für die mögliche Reduzierung der Stundenzahl von 40 auf 38 oder 37 in Form von Samstagsarbeit, in Form von zusätzlicher, gesundheitsschädigender Schichtarbeit, mit zunehmender Rationalisierung und Flexibilität der Belegschaften, angepaßt an einen immer härter und intensiver werdenden Produktionsprozeß, gezahlt wird. Ich glaube, daß allen, die heute für die Arbeitszeitverkürzung eintreten, die auch wir unterstützen und die auch wir mittragen, ganz deutlich gesagt werden muß, sie möchten darauf achten, daß die Kompromißlinien nicht so aussehen — und die Gefahr ist sehr groß —, daß wir nachher in 38 Stunden so viel arbeiten wie jetzt in 40 Stunden.

    (Beifall bei den GRÜNEN)

    Das Problem — jetzt komme ich zu einigen Fragen, die Herr Lambsdorff und auch Herr Blüm hier gestellt haben — liegt eigentlich darin, daß eine bloße Arbeitszeitverkürzung ohne andere wirtschaftspolitische Maßnahmen nichts bringen wird. Wir müssen gleichzeitig von dieser Stelle aus an mindestens zwei Punkten Überlegungen anstellen und die Schwierigkeiten aufzeigen, in die unsere Gesellschaft geraten ist:
    Das ist erstens, eine Kontrolle des technischen Fortschritts ins Auge zu fassen, weil nämlich ein Großteil des technischen Fortschritts aus — binnenmarktwirtschaftlichen oder außenmarktwirtschaftlichen — Konkurrenzgründen stattfindet und Rationalisierungen nicht betrieben werden, um Produkte herzustellen, derer wir bedürfen, sondern Rationalisierung im Sinne von Arbeitsplatzvernichtung betrieben wird. Das geht an die Adresse des DGB und an all die, die jetzt die Bataillone für die Arbeitszeitverkürzungen ins Feld führen wollen: Sie müssen ihren Kurs ändern, der bisher darin bestand, daß sie über Geldleistungen mit dazu beigetragen haben, Zehntausende von Arbeitsplätzen bei VW, bei Ford, bei Opel und anderswo abzubauen. Man hat hingenommen, daß über Abfindungen Arbeitsplätze gegen Geld verkauft wurden, indem man den „technischen Fortschritt" akzeptiert hat. Ich denke, daß hier ein Umdenken notwendig ist, auch in der Bundesregierung, wenn sie überhaupt dazu bereit ist: den technischen Fortschritt und Rationalisierungsprozesse zu kontrollieren.
    Zweitens — das geht speziell an die Adresse des Herrn Lambsdorff, der gesagt hat, wir können neue Arbeitsplätze nur durch zunehmendes Wachstum schaffen —: Wenn wir über Wachstum Arbeitsplätze schaffen wollen, dann müssen wir jährlich 5 bis 6 % Wachstum haben, um in zehn Jahren die Arbeitslosigkeit herunterzubringen. Damit geraten wir in Umweltprobleme, von denen Sie noch gar nicht träumen.
    Ich denke, daß die Arbeitszeitverkürzungen, die wir unterstützen, begleitet sein müssen von Maßnahmen der Rationalisierungskontrolle und einer grundsätzlich anderen Wirtschaftspolitik, die so aussehen muß, daß wir unter humanen Bedingungen Produkte herstellen, daß der Bedarf gedeckt und nicht deshalb produziert wird, weil Leute Geld anhäufen oder Gewinne machen wollen oder ihre Marktanteile erhöhen wollen.

    (Beifall bei den GRÜNEN)