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ID0913920200

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 9/139 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 139. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 15. Dezember 1982 Inhalt: Glückwünsche zu den Geburtstagen der Abg. Magin und Esters 8692 A Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung eines Zweiten Nachtrags zum Bundeshaushaltsplan für das Haushaltsjahr 1982 (Zweites Nachtragshaushaltsgesetz 1982) — Drucksachen 9/2049, 9/2138 — Beschlußempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses — Drucksachen 9/2276, 9/2286 — Carstens (Emstek) CDU/CSU 8685 B Wieczorek (Duisburg) SPD 8688 D Dr. Zumpfort FDP 8692 A Fortsetzung der zweiten Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 1983 (Haushaltsgesetz 1983) — Drucksachen 9/1920, 9/2050, 9/2139 — Beschlußempfehlungen und Bericht des Haushaltsausschusses in Verbindung mit Zweite Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zur Wiederbelebung der Wirtschaft und Beschäftigung und zur Entlastung des Bundeshaushalts (Haushaltsbegleitgesetz 1983) — Drucksachen 9/2074, 9/2140 — Beschlußempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses — Drucksachen 9/2283, 9/2290 — Einzelplan 08 Geschäftsbereich des Bundesministers der Finanzen — Drucksachen 9/2148, 9/2281 — in Verbindung mit Einzelplan 32 Bundesschuld — Drucksache 9/2163 — in Verbindung mit Einzelplan 60 Allgemeine Finanzverwaltung — Drucksache 9/2167 — in Verbindung mit Einzelplan 20 Bundesrechnungshof — Drucksachen 9/2157, 9/2281 — in Verbindung mit Einzelplan 09 Geschäftsbereich des Bundesministers für Wirtschaft — Drucksachen 9/2149, 9/2281 — in Verbindung mit Beratung des Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung II Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 139. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 15. Dezember 1982 Der Finanzplan des Bundes 1982 bis 1986 — Drucksachen 9/1921, 9/2287 — Dr. Waigel CDU/CSU 8696 B Matthöfer SPD 8701 D Gärtner FDP 8710B Dr. Stoltenberg, Bundesminister BMF . 8713A Dr. Posser, Minister des Landes Nordrhein-Westfalen 8723 A Dr. Graf Lambsdorff, Bundesminister BMWi 8731 D Roth SPD 8741 C Glos CDU/CSU 8746 A Dr. Haussmann FDP 8750 B Dr. Mitzscherling SPD 8751 D Dr. Kreile CDU/CSU 8754 B Gobrecht SPD 8759 B Dr. Hackel CDU/CSU 8762 B Einzelplan 31 Geschäftsbereich des Bundesministers für Bildung und Wissenschaft — Drucksachen 9/2162, 9/2281 — Dr. Rose CDU/CSU 8764 D Zander SPD 8767 D Frau Dr. Engel FDP 8772 B Frau Dr. Wilms, Bundesminister BMBW . 8774 B Frau Schmidt (Nürnberg) SPD 8778A Namentliche Abstimmung 8779 C Einzelplan 06 Geschäftsbereich des Bundesministers des Innern — Drucksachen 9/2146, 9/2281 — in Verbindung mit Einzelplan 36 Zivile Verteidigung — Drucksachen 9/2166, 9/2281 — in Verbindung mit Einzelplan 33 Versorgung — Drucksache 9/2164 — Dr. Riedl (München) CDU/CSU 8782 A Kühbacher SPD 8784 A Gerster (Mainz) CDU/CSU 8786 A Wolfgramm (Göttingen) FDP 8787 C Schäfer (Offenburg) SPD 8789 B Dr. Zimmermann, Bundesminister BMI . 8791 D Frau Dr. Däubler-Gmelin SPD 8794 C Dr. von Bülow SPD (Erklärung nach § 30 GO) 8796 B Einzelplan 10 Geschäftsbereich des Bundesministers für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten — Drucksachen 9/2150, 9/2281 — Schmitz (Baesweiler) CDU/CSU . . . 8797 A Frau Zutt SPD 8799 B Paintner FDP 8802 A Schröder (Lüneburg) CDU/CSU 8803 D Ertl, Bundesminister BML 8804 D Einzelplan 12 Geschäftsbereich des Bundesministers für Verkehr — Drucksachen 9/2152, 9/2281 — Schröder (Lüneburg) CDU/CSU 8806 C Hoffmann (Saarbrücken) SPD 8808 B Dr. Riemer FDP 8811B Dr. Dollinger, Bundesminister BMV . . . 8812 D Einzelplan 13 Geschäftsbereich des Bundesministers für das Post- und Fernmeldewesen — Drucksachen 9/2153, 9/2281 — . . . . 8815C Einzelplan 25 Geschäftsbereich des Bundesministers für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau — Drucksachen 9/2159, 9/2281 — Meininghaus SPD 8815 D Einzelplan 30 Geschäftsbereich des Bundesministers für Forschung und Technologie — Drucksachen 9/2161, 9/2281 — . . . . 8816 B Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung der Wirtschaftspläne des ERP-Sondervermögens für das Jahr 1983 (ERP-Wirtschaftsplangesetz 1983) — Drucksache 9/2097 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wirtschaft — Drucksache 9/2239 — Niegel CDU/CSU 8816 D Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Dritten Gesetzes zur Änderung des Bundesvertriebenengesetzes — Drucksache 9/2172 — Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 139. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 15. Dezember 1982 III Beschlußempfehlung und Bericht des Innenausschusses — Drucksache 9/2269 — 8817 B Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Durchführung einer Repräsentativstatistik der Bevölkerung und des Erwerbslebens (Mikrozensusgesetz) — Drucksache 9/1970 —Beschlußempfehlung und Bericht des Innenausschusses — Drucksachen 9/2261, 9/2326 — . . . . 8817 C Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Vierten Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über Personalausweise — Drucksache 9/1809 — Beschlußempfehlung und Bericht des Innenausschusses — Drucksache 9/2262 — 8818 A Zweite und dritte Beratung des von den Abgeordneten Weiß, Kiechle, Funk (Gutenzell), Hartmann, Kolb, Feinendegen, Dr. Olderog, Sauer (Salzgitter) und Genossen und der Fraktion der CDU/CSU sowie den Abgeordneten Dr. Riemer, Merker, Rösch, Funke, Frau Noth, Timm, Gattermann, Kleinert und Genossen und der Fraktion der FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Straßenverkehrsgesetzes — Drucksache 9/2201 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verkehr — Drucksache 9/2264 — 8818 B Zweite und dritte Beratung des von den Abgeordneten Daubertshäuser, Curdt, Kretkowski, Pauli, Wimmer (Eggenfelden) und der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Fünften Gesetzes zur Anderung des Personenbeförderungsgesetzes — Drucksache 9/2128 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verkehr — Drucksache 9/2266 — 8818 D Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Wehrrechts und des Zivildienstrechts — Drucksache 9/1897 — Beschlußempfehlung und Bericht des Verteidigungsausschusses — Drucksachen 9/2279, 9/2328 — . . . . 8819 A Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Innenausschusses zu der Unterrichtung durch den Bundesbeauftragten für den Datenschutz Vierter Tätigkeitsbericht des Bundesbeauftragten für den Datenschutz gemäß § 19 Abs. 2 Satz 2 des Bundesdatenschutzgesetzes (BDSG) — Drucksachen 9/1243, 9/2272, 9/2330 — . 8819 B Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Innenausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung zur Situation der Entsorgung der Kernkraftwerke in der Bundesrepublik Deutschland (Entsorgungsbericht) — Drucksachen 8/1281, 9/2280, 9/2232 — . 8819C Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Innenausschusses zu den Unterrichtungen durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung an den Deutschen Bundestag über „Umweltradioaktivität und Strahlenbelastung im Jahre 1979" Bewertung der Strahlenexposition in der Umgebung von Steinkohlekraftwerken und Vergleich mit der Strahlenexposition durch Kernkraftwerke — Drucksachen 9/644, 9/1247, 9/2263 — . 8819 D Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für innerdeutsche Beziehungen zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht des Bundesministers für das Post-und Fernmeldewesen über die Erschließung des Zonenrandgebiets im Bereich des Post- und Fernmeldewesens — Drucksachen 9/552, 9/2267 — . . . . 8820A Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Auswärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Abgeordneten Erhard (Bad Schwalbach), Dr. Mertes (Gerolstein) und Genossen Freilassung der letzten deutschen Kriegsverurteilten — Drucksachen 9/1827, 9/2270 — . . . . 8820 A Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für das Post- und Fernmeldewesen zu dem IV Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 139. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 15. Dezember 1982 Antrag der Abgeordneten Pfeffermann, Lintner, Bühler (Bruchsal), Linsmeier, Merker, Dr. Riemer, Rösch, Funke, Frau Noth, Timm und der Fraktionen der CDU/ CSU und der FDP Bessere Bedingungen für den CB-Funk Antrag der Fraktion der SPD Bessere Bedingungen für den CB-Funk — Drucksachen 9/2125, 9/2195, 9/2274 — . 8820 B Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Verkehr zu dem Antrag der Abgeordneten Fischer (Hamburg), Dr. Schulte (Schwäbisch Gmünd), Straßmeir, Sick, Dr. Jobst, Seiters, Feinendegen, Hinsken, Metz, Hanz (Dahlen) und der Fraktion der CDU/CSU, der Abgeordneten Duve, Antretter, Curdt, Daubertshäuser, Kretkowski, Wimmer (Eggenfelden), Grobecker, Paterna und der Fraktion der SPD sowie der Abgeordneten Dr. Riemer, Merker, Rösch, Funke, Dr. Zumpfort, Frau Noth und der Fraktion der FDP Zum Bericht des Seeverkehrsbeirats „Führen fremder Flaggen" vom 9. März 1981 — Drucksachen 9/1872 (neu), 9/2273 — . 8820C Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu den Unterrichtungen durch die Bundesregierung Vorlage der Kommission der Europäischen Gemeinschaften: Stärkung des Binnenmarktes zu der Unterrichtung durch das Europäische Parlament Entschließung zur Vollendung des Binnenmarktes zu der Unterrichtung durch das Europäische Parlament Entschließung zu den während der belgischen Präsidentschaft im Funktionieren des europäischen Binnenmarktes erzielten Fortschritten zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Schwörer, Dr. Schäuble, Dr. Waigel, Frau Dr. Hellwig, Dr. Unland, Dr. van Aerssen und der Fraktion der CDU/CSU Durchsetzung eines mittelfristigen Programms der Wirtschaftspolitik der Gemeinschaft für die kommenden Jahre und Schaffung eines freien EG-Binnenmarktes — Drucksachen 9/1738 (neu), 9/2047, 9/970, 9/1833, 9/1586, 9/2288 — 8820 D Beratung der Übersicht 11 des Rechtsausschusses über die dem deutschen Bundestag zugeleiteten Streitsachen vor dem Bundesverfassungsgericht — Drucksache 9/2268 — 8821 A Beratung der Sammelübersicht 50 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 9/2207 — in Verbindung mit Beratung der Sammelübersicht 51 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 9/2256 — in Verbindung mit Beratung der Sammelübersicht 52 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 9/2345 — 8821 C Nächste Sitzung 8821 C Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . 8823* A Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 139. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 15. Dezember 1982 8685 139. Sitzung Bonn, den 15. Dezember 1982 Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlage zum Stenographischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. van Aerssen * 16. 12. Brandt 16. 12. Junghans 17. 12. Lagershausen 17. 12. Lampersbach 17. 12. Liedtke 16. 12. Löffler 17. 12. Mischnick 17. 12. Müller (Bayreuth) 17. 12. Rayer 16. 12. Rösch ** 16. 12. Schmöle 17. 12. Dr. Vohrer ** 16. 12. Weiskirch (Olpe) 17. 12. * für die Teilnahme an Sitzungen des Europäischen Parlaments ** für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Friedrich Zimmermann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

    Es kann sein, daß das, was Sie sagen, so war, was sich natürlich meiner eigenen Kenntnisse entzieht. Zum Teil war ich ja noch gar nicht in diesem Haus.
    Aber eines ist sicher — und das habe ich gerade dargestellt —: Das Bundesamt für Verfassungsschutz hat hinsichtlich des Verlangens des Bundesbeauftragten erst Bedenken bekommen, nachdem ihm bekanntgeworden war, daß sämtliche Landesämter in Übereinstimmung mit sämtlichen Länderdatenschutzbeauftragten ein so weitgehendes Akteneinsichtsrecht nicht gewähren.
    Das ist der Punkt, auf den es ankommt.

    (Abg. Schäfer [Offenburg] [SPD] meldet sich zu einer weiteren Zwischenfrage)

    — Ich habe leider keine Zeit mehr, um weitere Zwischenfragen zuzulassen. Wir sollten uns bei diesem Thema auch nicht ewig aufhalten.

    (Schäfer [Offenburg] [SPD]: Sie sollten bei der Wahrheit bleiben! — Haase [Kassel] [CDU/CSU]: Er sagt doch nicht die Unwahrheit! — Schäfer [Offenburg] [SPD]: Doch!)

    — Also das verbitte ich mir aber energisch, daß Sie das, was ich gerade dargestellt habe, als nicht wahr bezeichnen wollen.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Schäfer [Offenburg] [SPD]: So ist es aber, verehrter Herr Zimmermann!)

    Jetzt will ich noch etwas anderes sagen. Wann der Vertrag des Datenschutzbeauftragten abläuft, wissen Sie.

    (Schäfer [Offenburg] [SPD]: Das gibt es nur in Niedersachsen und im Saarland, sonst in keinem anderen Land!)

    Vorher werde ich Ihnen im Parlament über eine rein exekutive Maßnahme keine Auskunft geben. Das ist das erste.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Das zweite: Wenn der Leiter der Polizeiabteilung des Bundesinnenministeriums einen so hervorragenden Kommentar geschrieben hat — den Sie gerade zitiert haben —, dann frage ich mich, warum Sie ihn nicht für geeignet halten, z. B. auch Datenschutzbeauftragter zu sein.

    (Dr. Riedl [München] [CDU/CSU]: Weil er ihn nicht gelesen hat!)

    Jetzt möchte ich noch dem Kollegen Matthöfer eine Antwort geben, der heute morgen gegen die Bundesregierung eine Attacke geritten hat. Die Bundesregierung habe bisher nichts getan, die angebliche Blockade beim Zubau von kerntechnischen Anlagen und den Investitionsstau zu beseitigen. Hier muß ich ein paar Minuten in Anspruch nehmen; ich mache es ganz kurz.
    Die Investitionsbereitschaft der Industrie hat sich schon sichtbar gesteigert, weil die Industrie gemerkt hat, daß schon in diesen wenigen Wochen eine ganze Reihe von vertrauensbildenden Maßnahmen der Bundesregierung erfolgt ist. So haben wir z. B. mit den Ländern, der Reaktorsicherheitskommission, der Strahlenschutzkommission und der TÜV-Leitstelle Kerntechnik in diesem Monat einen grundsätzlichen Konsens erzielt über den Erlaß einer Störfall-Leitlinie, was erheblich zur Rechtssicherheit der laufenden Genehmigungsverfahren ohne Einbuße an Rechtsschutz und Sicherheit für den Bürger beitragen wird.

    (Sehr gut! bei der CDU/CSU)

    Ebenfalls in diesem Monat haben wir mit allen Beteiligten Konsens erzielt über Maßnahmen zur Beschleunigung des Genehmigungsverfahrens für Anlagen des Kernbrennstoffkreislaufes, also für die Brennelementherstellung. Wir werden im Januar 1983 einen Bericht vorlegen, dem Sie entnehmen können, daß auch diese Maßnahmen zur „Entrümpelung" der Verfahren keineswegs durch Einbußen an Sicherheit und Rechtsschutz erkauft werden.

    (Duve [SPD]: Entrümpeln? Sind die Verfahren mit Gerümpel befrachtet?)

    — Stoßen Sie sich nicht an der Wortwahl.

    (Zurufe von der SPD: O doch!)

    Es geht um die Tatsachen, die wir in diesen Wochen schon gesetzt haben, und zwar entgegen der Auffassung des Kollegen Matthöfer.

    (Beifall bei der CDU/CSU) Aber das hören Sie natürlich nicht gerne.

    Der Länderausschuß für Atomkernenergie ist in den letzten Wochen völlig neu strukturiert worden. Wir haben eine ganze Reihe von schlichten Dingen gemacht, wo wir keine Gesetze brauchten, die aber wichtige vertrauensbildende Maßnahmen darstellen, die allein schon Investitionshemmnisse abbauen.
    Aber wenn Sie es noch genauer hören wollen — Sie wissen es ja —: In Hessen z. B., wo es einen SPD-Ministerpräsidenten gibt, hätte eine CDU/ FDP-Koalition längst die erste Teilerrichtungsgenehmigung für Biblis C erteilt. Dort liegt die atomrechtliche Freigabeerklärung seit Februar dieses Jahres, also seit zehn Monaten vor.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Das heißt, meine Damen und Herren von der SPD: Die Verhinderung dieser wichtigen Entscheidung ist ein Muster-Beispiel dafür, wie man Investitionshemmnisse beibehält.

    (Haase [Kassel] [CDU/CSU]: So ist es!)

    8794 Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 139. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 15. Dezember 1982
    Bundesminister Dr. Zimmermann
    Dafür hat ein SPD-Ministerpräsident die Verantwortung und nicht wir. Wir beseitigen die Investitionshemmnisse.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Jetzt ein Letztes. Wir hatten leider nicht nur gestern einen amerikanischen Soldaten als Verletzten bei einem Sprengstoffanschlag, als ein unkonventioneller Sprengkörper in seinem Wagen explodierte. Es gab gestern einen zweiten Sprengsatz, den ein anderer amerikanischer Bürger gerade noch rechtzeitig gefunden hat, so daß er nicht explodierte. Wir hatten gestern den Brand in einer Siedlung der Air Force mit 13 Leichtverletzten durch Rauchgasentwicklung und ähnliches, also ebenfalls in einer amerikanischen Siedlung. Wir hatten heute den vierten Vorfall innerhalb von 36 Stunden, bei dem erneut im Auto eines amerikanischen Bürgers ein Sprengsatz detonierte, nachdem der Fahrer auf dem Sitz Platz genommen hatte. Es war also ein gleichartiger Tatvorgang, wie er gestern schon zu verzeichnen war.
    Es sind sofort eine ganze Reihe von Maßnahmen durchgeführt worden: Sonderkommission des Landeskriminalamts Hessen; Sicherung des Tatorts, Vernehmung des Verletzten und der Zeugen, Sprengstoffsachverständige am Tatort, Überprüfung sämtlicher Fahrzeuge, die in den betreffenden US-Wohnsiedlungen abgestellt waren, hinsichtlich möglicher weiterer Sprengkörper, verstärkte Fahr-und Fußstreifen in den Wohngebieten.
    Wir haben am kommenden Freitag um 15 Uhr eine Besprechung mit dem Gesandten Woessner von der amerikanischen Botschaft, dem Leiter der Polizeiabteilung des hessischen Innenministeriums, dem Präsidenten des BKA, einem Vertreter des Auswärtigen Amts und unserer Polizeiabteilung, in der wir die amerikanische Seite über unsere Beurteilung der polizeilichen Lage sowie über weitere Maßnahmen informieren werden.
    Das Land Hessen und die Bundesregierung haben gemeinsam eine Belohnung von 50 000 DM ausgesetzt. Wir haben bereits mit dem Land Hessen zusammen eine Sonderkommission gebildet, der auch Beamte des Bundeskriminalamts angehören.

    (Zuruf des Abg. Lambinus [SPD])

    Ich möchte hier im Namen der Bundesregierung unseren Abscheu gegen diese gemeinen, feigen und heimtückischen Verbrechen zum Ausdruck bringen.

    (Beifall bei allen Fraktionen)

    Wir sind überzeugt, daß die Gewalttäter ihr verbrecherisches Ziel, unsere amerikanischen Mitbürger nachhaltig zu verunsichern, nicht erreichen. Wir wissen, was wir unseren amerikanischen Freunden verdanken.
    Wir bitten die Bevölkerung, Deutsche wie Amerikaner, alle verdächtigen Wahrnehmungen den Sicherheitsbehörden mitzuteilen. Es kann sein, daß wir es hier mit einer neuen Qualifikation von Gewalttätern zu tun haben, und es kann sein, daß hier weitere Steigerungen der Gewalttaten versucht werden.
    Wir werden alles tun, was in den Kräften der Länder und des Bundes — in enger Zusammenarbeit mit den amerikanischen Dienststellen — steht, um in Zukunft solche Anschläge nach unseren Möglichkeiten zu verhindern. — Ich danke Ihnen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP — Zuruf des Abg. Lambinus [SPD])



Rede von Heinrich Windelen
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Ich erteile das Wort der Frau Abgeordneten Dr. Däubler-Gmelin.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Herta Däubler-Gmelin


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Herr Minister Zimmermann, ich habe mich zu Wort gemeldet, weil ich glaube, daß das, was Sie zur Ausländerpolitik gesagt haben, einiger Anmerkungen bedarf.
    Lassen Sie mich hinzufügen: Ich glaube, daß das, was Sie gesagt haben, trotz der freundlichen und verbindlichen Art, wie Sie es hier vorgetragen haben, einseitig ist. Ich habe den Eindruck: Es muß ergänzt werden. Ihre Pläne werden sich unmenschlich auswirken, und sie würden, wenn sie Gesetz würden, die politische Landschaft nicht nur in unserem Lande verändern, sondern auch außenpolitisch die Bundesrepublik in große Schwierigkeiten führen.

    (Beifall bei der SPD)

    Lassen Sie mich sagen, warum ich der Meinung bin, daß gerade die Frage der Ausländerpolitik hier in diesem Haus zu einem anderen Zeitpunkt sehr ausführlich und sehr offen besprochen werden muß. Wir Sozialdemokraten — das wissen Sie — gehen von drei Punkten aus, die heute wichtig sind. Erstens davon, daß wir den ausländischen Arbeitnehmern und ihren Familien, die zurückgehen wollen, dabei Hilfe leisten. Allerdings haben wir den von der rechten Seite des Hauses vorgetragenen Vorstößen für Rückkehrprämien widersprochen, weil wir das nicht für bezahlbar halten. Wir wollen Rückkehrhilfen.
    Zweitens. Wir sagen: Denjenigen Arbeitnehmern und ihren Familien, die hierbleiben wollen, muß dazu die Möglichkeit gegeben werden. Sie werden mir zustimmen: die weitaus größte Zahl der ausländischen Arbeitnehmer und ihrer Familien sind heute länger als acht oder neun Jahre hier.
    Drittens. Wir sind der Auffassung, daß man über die Familienzusammenführung nicht so reden darf, wie Sie es tun,

    (Beifall bei der SPD)

    auch nicht so, wie Sie es gestern in Zirndorf getan haben. Sie reden über Seiteneinsteiger und deren schulische Probleme und deren Probleme bei der Integration hier. Wenn wir uns alle — auch Sie sich — darauf beschränkten, dann wären unsere Standpunkte, glaube ich, gar nicht so weit auseinander. Sicherlich weiß jeder von uns, daß die Integration erleichtert wird, wenn Kinder bei uns aufwachsen. Darum geht der Streit nicht.
    Was Sie wollen und was Sie in Ihrer Rede in Zirndorf auch erklärt haben, war, daß Sie das mit einem Nachzugverbot für über sechsjährige Kinder verbinden wollen. Hier wird es problematisch.
    Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 139. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 15. Dezember 1982 8795
    Frau Dr. Däubler-Gmelin
    Herr Minister Zimmermann, ich will jetzt gar nicht erwähnen, daß ich im Bereich der Ausländerpolitik solche Formulierungen für falsch halte, bei uns würden sich „unter dem Deckmantel der Familienzusammenführung" junge Ausländer „einschleichen", um hier in den Genuß unserer Arbeitswelt zu kommen. Ich bin mir nicht sicher, ob man so reden darf, wenn man acht- oder neunjährige Kinder ausländischer Arbeitnehmer im Auge hat und gegen Ausländerfeindlichkeit vorzugehen vorgibt.
    Weiter finde ich es sehr erstaunlich, daß Sie es nicht deutlicher sagen, daß Sie gerade mit einem Nachzugverbot eine ganze Reihe von Problemen erst erzeugen. Wir wissen doch alle, daß wir zunächst langfristige Lebensplanung ermöglichen müssen, um ausländische Arbeitnehmer und ihre Familien überhaupt vor die Wahl: Integration oder Rückkehrentscheidungen zu stellen. Zur langfristigen Lebensplanung gehört aber, daß wir zunächst von Bundesseite an das Ausländergesetz herangehen. Wenn wir das verbessert haben und Lebensplanbarkeit ermöglicht haben werden, dann können wir zu einem Zeitpunkt, der in der Zukunft liegen wird, auch — und zwar von den ausländischen Arbeitnehmern selbst — Integrationsobliegenheiten verlangen, und zwar dann, wenn wir, Herr Minister, zu dem Ergebnis kommen sollten, daß die ausländischen Eltern für ihre Kinder nicht das Beste wollten. Ich glaube heute, daß wir den Eltern in der Frage, was für ihre Kinder das Beste ist, nicht vertrauen können. Wir haben den Eindruck, daß man das kann, wenn man die Voraussetzungen schafft.

    (Beifall bei der SPD)

    Wenn Sie jetzt ein Nachzugverbot für Kinder ab sechs Jahren anstreben, so fällt — Sie wissen ja, wie der Altersaufbau der in Betracht kommenden Kinder ist, deren beide Eltern sich legal hier aufhalten — für die weitaus größte Zahl der Kinder, die ja schon über sechs Jahre alt sind, das Fallbeil, d. h. sie müssen im Ausland bleiben, dürfen nicht zu ihren Eltern.

    (Zurufe von der CDU/CSU)

    Dann findet das statt, was Sie, Herr Minister, draußen ständig vertreten: Zusammenführung von Familien eben nicht in der Bundesrepublik, sondern im Ausland. Das wäre mit der Verfassung — ich glaube, auch darüber gibt es keinen Zweifel — nicht vereinbar.
    Nun ist es natürlich folgendermaßen, meine Damen und Herren. Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie da noch kurz zuhören würden.

    (Gerster [Mainz] [CDU/CSU]: Das fällt schwer!)

    Wenn man in ein solches Nachzugverbot Übergangsregelungen und Härteklauseln einbaute, könnte man vielleicht ein bestimmtes verfassungsrechtliches Minimum erreichen. Nur: Moralisch und innen- und außenpolitisch wünschbar kann das nicht sein, und zwar deshalb nicht, weil Sie sich mit den Übergangsregelungen und Härteklauseln einen Wust an Bürokratie und mit einem Vollaufen der Gerichtsbarkeit erkaufen und weil diese Regelung
    unser Land zudem innen- und außenpolitisch in Verruf bringen würde.
    Über die Probleme einer Sogwirkung, die mit der Übergangsfrist zwangsläufig verbunden sein muß, habe ich noch gar nichts gesagt. Darauf will ich jetzt nicht mehr eingehen.
    Jetzt gestatten Sie mir noch eine Anmerkung, die sich auf den Satz des Herrn Ministers Zimmermann bezieht, er habe qualifizierte Gegenargumente gegen seinen Standpunkt nicht gehört. Mich verwundert das. Der Herr Minister Zimmermann hat sich selber eine Kommission zusammengerufen. Das sagt er auch. Diese Kommission hat am 30. November getagt. An dieser Tagung haben eine ganze Reihe von Verbänden — keine Ausländer übrigens — teilgenommen. Die Sitzungsniederschrift, die in Ihrem Hause angefertigt wurde, Herr Minister, weist aus, daß sich so seriöse Verbände wie Caritas, Diakonie, Wohlfahrtsverband, Arbeiterwohlfahrt, Deutscher Gewerkschaftsbund, Deutsche Angestelltengewerkschaft — also nicht nur Kirchen, und alles Verbände, die wissen, wovon sie reden — alle außer BDA ganz entschieden mit wesentlichen Gründen gegen Ihr gesetzliches Nachzugverbot ausgesprochen haben.

    (Beifall bei der SPD)

    Und jetzt komme ich zu meinem letzten Satz: Wenn ich an Ihrer heutigen und gestrigen Rede, Herr Minister, sonst nichts mißbilligen würde, dann auf jeden Fall eines: daß Sie sich diese Kommission zusammensuchen, sie tagen lassen und wenige Tage, nachdem sie getagt hat, in Zirndorf Feststellungen treffen, die die Meinung der Kommission nicht nur in ihr Gegenteil verkehren, sondern ihr Ergebnis absolut präjudizieren. — Danke schön, meine Damen und Herren.

    (Beifall bei der SPD)