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ID0912620800

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    Plenarprotokoll 9/126 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 126. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 10. November 1982 Inhalt: Bestimmung neuer Mitglieder und Stellvertreter im Gemeinsamen Ausschuß . . 7643A Glückwünsche zum Geburtstag des Abg. Hoppe 7657 D Begrüßung einer Delegation der Knesset des Staates Israel 7657 D Aktuelle Stunde betr. Kohlevorrangpolitik 7654 D Wolfram (Recklinghausen) SPD . . . . 7643 C Dr. Freiherr Spies von Büllesheim CDU/CSU 7644 D Beckmann FDP 7646 A Dr. Jens SPD 7647 B Lampersbach CDU/CSU 7648 B Dr. Graf Lambsdorff, Bundesminister BMWi 7649 B Reuschenbach SPD 7651 B Prangenberg CDU/CSU 7652 B Berschkeit SPD 7653 A Gattermann FDP 7654 A Dr. Lammert CDU/CSU 7655 A Fischer (Homburg) SPD 7656 A Müller (Wadern) CDU/CSU 7656 C Vizepräsident Frau Renger 7647 A Beratung der von der Bundesregierung beschlossenen Ergänzung zum Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 1983 (Anlage zum Entwurf des Haushaltsgesetzes 1983 — Drucksache 9/1920) — Drucksache 9/2050 — in Verbindung mit Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung eines Zweiten Nachtrags zum Bundeshaushaltsplan für das Haushaltsjahr 1982 (Zweites Nachtragshaushaltsgesetz 1982) — Drucksache 9/2049 — Dr. Stoltenberg, Bundesminister BMF . . 7658 B Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Wiederbelebung der Wirtschaft und Beschäftigung und zur Entlastung des Bundeshaushalts (Haushaltsbegleitgesetz 1983) — Drucksache 9/2074 — in Verbindung mit Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Erhöhung des Angebots an Mietwohnungen — Drucksache 9/2079 — in Verbindung mit Erste Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über eine Ergänzungsabgabe zur II Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 126. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 10. November 1982 Einkommensteuer und zur Körperschaftsteuer (Ergänzungsabgabegesetz) — Drucksache 9/2016 — in Verbindung mit Beratung des Sondergutachtens des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung zur wirtschaftlichen Lage im Oktober 1982 — Drucksache 9/2027 — Walther SPD 7669 A Dr. Schwarz-Schilling, Bundesminister BMP 7676 C Paterna SPD 7677 D Dr. Kohl, Bundeskanzler 7679 C Dr. Ehmke SPD 7680 A Hauser (Krefeld) CDU/CSU 7680 D Gärtner FDP 7686 B Wieczorek (Duisburg) SPD 7690 C Carstens (Emstek) CDU/CSU 7695A Dr. Zumpfort FDP 7699 B Gobrecht SPD 7702 B Dr. von Wartenberg CDU/CSU 7707 D Rentrop FDP 7711A Conradi SPD 7713C Dr.-Ing. Kansy CDU/CSU 7716 B Gattermann FDP 7719A Dr. Schneider, Bundesminister BMBau 7720 D Kühbacher SPD 7725 C Broll CDU/CSU 7729 A Kleinert FDP 7731 B Frau Traupe SPD 7733 A Dr. Stavenhagen CDU/CSU 7736 A Vizepräsident Dr. h. c. Leber 7680 C Nächste Sitzung 7739 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten 7741* A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen 7741* B Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 126. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 10. November 1982 7643 126. Sitzung Bonn, den 10. November 1982 Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. van Aerssen 12. 11. Dr. Böhme (Freiburg) 12. 11. Büchner (Speyer) * 11. 11. Frau Fromm 10. 11. Dr. Geßner * 10. 11. Haar 12. 11. Hofmann (Kronach) 10. 11. Immer (Altenkirchen) 12. 11. Junghans 12. 11. Kittelmann ** 10. 11. Lemmrich ** 10. 11. Dr. Marx 10. 11. Möllemann 10. 11. Dr. Müller * 10. 11. Müller (Bayreuth) 10. 11. Dr.-Ing. Oldenstädt 10. 11. Frau Pack * 11. 11. Picard 12. 11. Reddemann * 10. 11. Schartz (Trier) 10. 11. Schulte (Unna) 12. 11. Dr. Vohrer * 10. 11. Dr. Wendig 10. 11. Dr. Wieczorek 12. 11. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates ** für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Der Bundesrat hat in seiner Sitzung am 29. Oktober 1982 den nachstehenden Gesetzen zugestimmt bzw. einen Antrag gemäß Artikel 77 Abs. 2 GG nicht gestellt: Anlagen zum Stenographischen Bericht Gesetz zur Aufhebung des Gesetzes über die Pockenschutzimpfung Gesetz zu dem Abkommen vom 24. November 1981 der Bundesrepublik Deutschland und der Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken zur Vermeidung der Doppelbesteuerung von Einkommen und Vermögen Gesetz zu dem Abkommen vom 19. Dezember 1980 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Tschechoslowakischen Sozialistischen Republik zur Vermeidung der Doppelbesteuerung auf dem Gebiet der Steuern vom Einkommen und vom Vermögen In seiner Sitzung am 29. Oktober 1982 hat der Bundesrat ferner beschlossen, hinsichtlich des Gesetzes zur Erhöhung von Wertgrenzen in der Gerichtsbarkeit zu verlangen, daß der Vermittlungsausschuß einberufen wird. Das Schreiben des Präsidenten des Bundesrates ist als Drucksache 9/2071 verteilt. Der Bundeskanzler hat mit Schreiben vom 4. November 1982 mitgeteilt, daß der Entwurf eines Gesetzes zur Erleichterung der Bereitstellung von Bauland - Drucksache 9/746 - von der Bundesregierung zurückgezogen wird. Die in Drucksache 9/2063 unter Nummer 3 aufgeführte EG-Vorlage Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates betreffend die Gewährung finanzieller Anreize zugunsten bestimmter Investitionen im Bereich der rationellen Energienutzung wird als Drucksache 9/2087 verteilt. Der Vorsitzende des Innenausschusses hat mit Schreiben vom 28. Oktober 1982 mitgeteilt, daß der Ausschuß von einer Beratung der nachstehenden EG-Vorlage abgesehen hat: Vorschlag für eine Verordnung (EGKS, EWG, EURATOM) des Rates zur Angleichung der Berichtigungskoeffizienten, die auf die Dienst- und Versorgungsbezüge der Beamten und sonstigen Bediensteten der Europäischen Gemeinschaften anwendbar sind (Drucksache 9/1686 Nr. 14) Der Vorsitzende des Ausschusses für Jugend, Familie und Gesundheit hat mitgeteilt, daß der Ausschuß gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung über die nachstehenden Vorlagen absieht: Unterrichtung durch die Bundesregierung betr. Sozialisationsprobleme der arbeitenden Jugend in der Bundesrepublik Deutschland - Konsequenzen für Jugendhilfe und Jugendpolitik - (Vierter Jugendbericht) (Drucksachen 8/2110, 9/253 Nr. 19) Bericht über Bestrebungen und Leistungen der Jugendhilfe - Fünfter Jugendbericht - sowie die Stellungnahme der Bundesregierung zu diesem Bericht (Drucksachen 8/3684, 8/3685, 9/406)
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    Rede von Brigitte Traupe


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Jäger, ich antworte Ihnen ganz klar: weil wir Anpassungen der Renten nicht zu einem Zeitpunkt vorgenommen haben, als sie weniger schmerzlich waren. Ich darf nur an das erinnern, was Sie selbst auch dazu gesagt haben. Ich erinnere mich auch an das, was Sie vorher zu unseren jetzt vorliegenden Plänen gesagt haben.
    Meine Damen und Herren, ich habe einen ländlichen Wahlkreis, in dem die Arbeitslosigkeit in manchem Bereich erschreckend hoch geworden ist

    (Haase [Kassel] [CDU/CSU]: Ja, ja, das ist furchtbar!)

    — warten Sie doch erst einmal ab —, und zwar durch Arbeitsplätze, die vernichtet worden sind, obwohl hervorragende Produkte hergestellt worden sind.

    (Haase [Kassel] [CDU/CSU]: Leider, leider!)

    Meine Arbeitnehmer aber glauben, eben weil sich im ländlichen Raum alle gut kennen, das Märchen von den niedrigen Gewinnen nicht. Denn sie haben selbst beobachten können, wie ihrem Betrieb Kapital entnommen und in ausländische Immobilien oder in Dollars angelegt worden ist.

    (Haase [Kassel] [CDU/CSU]: Neue Heimat Übersee! — Gerster [Mainz] [CDU/CSU]: Nennen Sie einmal ein paar Namen, nennen Sie Namen! — Weitere Zurufe von der CDU/CSU)

    — Was sagen Sie denn diesen Mitarbeitern, die jetzt den Arbeitsplatz ohne ihr Verschulden verloren haben? Welche Antworten geben Sie den jungen Leuten, die dort in solchen Regionen nun keinen Arbeits- und Ausbildungsplatz mehr finden?

    (Zuruf von der CDU/CSU: Das haben Sie gemacht!)

    Meine Damen und Herren, welcher Zynismus liegt darin, daß Sie jetzt ein Wohnungsbauprogramm auflegen wollen — gegen das ich nichts hätte —, wenn auf der anderen Seite die Arbeitnehmer seit zwei Jahren realen Kaufkraftverlust hinnehmen mußten. Niemand, der nicht gerade eine feste Beamtung im öffentlichen Dienst hat, wird mit diesen Anreizen jetzt anfangen, einen Neubau in Angriff zu nehmen, Herr Kollege Schneider. Erkundigen Sie sich bitte einmal, wie hoch die Hypothekenzinsen immer noch liegen.
    Ich sehe, daß meine Zeit um geht. Ich hätte Ihnen ganz gern noch etwas erzählt zu den Wünschen, die auch Arbeitnehmer haben und die sie sich nun nicht mehr erfüllen können.

    (Hasse [Kassel] [CDU/CSU]: Das sind Geheimwünsche!)

    — Ja, beispielsweise.

    (Franke [CDU/CSU]: Ihr seid doch gar keine Arbeitnehmerpartei!)

    — Schönen Dank.

    (Franke [CDU/CSU]: Herr Glotz sagt, ihr habt nur noch 35 %!)

    Wir müssen sehr gründlich aufpassen. In früheren Zeiten, meine Damen und Herren, haben solche Krisensituationen in Kriege hineingeführt. Hüten wir uns davor, daß wir jetzt als Demokraten nicht unsere Schularbeiten versäumen und eine schwierige Lage nicht meistern. Ich bitte Sie sehr herzlich, daß wir alle zusammen versuchen, Vorschläge zur Lösung der Arbeitslosigkeit zu finden, die diesem Anspruch auch gerecht werden.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Sie haben Ihre Hausaufgaben nicht gemacht!)

    — Ach, wissen Sie, wenn ich Zeit hätte, würde ich Ihnen einmal erzählen, wer denn alles die Steuer-



    Frau Traupe
    senkungen und sonstige Vorschläge gemacht hat, wer uns in Steuerpakete hineingetrieben hat, in den Unsinn, den wir dann alle zusammen gemacht haben, obwohl Ihre Haushaltspolitiker genauso anderer Meinung waren wie wir. Fragen Sie einmal den Herrn Carstens, fragen Sie doch Herrn Häfele, wie der 1979 angefangen hat mit Steuersenkungen und was Herr Haase dazu gesagt hat.
    Also, wir wollen das Thema bitte lassen. Ich hätte es Ihnen gern noch im einzelnen gesagt. Es ist schmerzlich für die Menschen im Lande, daß sie das Gefühl haben, wir reden zuviel und handeln zuwenig.

    (Beifall bei der SPD)



Rede von Heinrich Windelen
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Ich gebe das Wort dem Abgeordneten Dr. Stavenhagen.

(Haase [Kassel] [CDU/CSU]: Sehr gut! — Weiterer Zuruf von der CDU/CSU: Ein guter Mann! — Löffler [SPD]: Wo hat er denn seinen Schnurrbart?)


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Lutz G. Stavenhagen


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine Kolleginnen und Kollegen! Es ist schon spät, aber ich hätte mir dennoch gewünscht, daß aus dem Kreis der Haushalts- und Finanzpolitiker einige mehr an dieser Debatte teilgenommen hätten,

    (Beifall des Abg. Haase [Kassel] [CDU/ CSU] sowie bei Abgeordneten der SPD)

    insbesondere einige, die heute mittag kräftige Töne angeschlagen haben, die man so nicht stehen lassen kann. Diese Kollegen müssen es sich schon gefallen lassen, daß ich dann in ihrer Abwesenheit antworte.

    (Haase [Kassel] [CDU/CSU]: Die sind beim Diner, Herr Kollege!)

    Ich möchte zunächst auf einiges eingehen, was die geschätzte Kollegin Traupe angesprochen hat. Eines der Themen, das in der Debatte immer wiederkehrte, ist das der falschen Prognose. Ich hatte noch nie die Ehre, einem Kabinett anzugehören. Ich dachte mir aber, daß man dort gemeinsam über Eckdaten beschließt und gemeinsam befindet. Ich dachte mir immer, daß einem Kabinett jemand vorsteht, nämlich der Bundeskanzler, der mit seiner Gesamtverantwortung dies tragen muß. Nun zuzuschieben, wer sich mit der Prognose geirrt habe, oder zu sagen, die Prognose kann zwar nicht hinhauen, aber auf der falschen Prognose aufgebaut, ist das alles stocksolide, dies finde ich schlecht. Dies trägt zur Unglaubwürdigkeit der Politik der SPD bei.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Wir mußten doch, liebe Kolleginnen und Kollegen, einen Haushalt übernehmen, der in den Grundfesten

    (Stahl [Kempen] [SPD]: In Ordnung war!) falsch war:


    (Haase [Kassel] [CDU/CSU]: „Stocksolide"!)

    10 Milliarden DM weniger Steuern, als die Damen und Herren geschätzt haben; 8 Milliarden DM müssen wir mehr nach Nürnberg zahlen. Man rechnete damals im Ernst noch mit einem realen Wachstum von 3 %. Null Prozent werden wir haben.

    (Zuruf von der SPD: Lambsdorff!)

    — Das Kabinett, das sind doch alle. Da können doch die anderen nicht sagen: Das geht mich nichts an; laßt den Lambsdorff falsch rechnen, dann sind wir fein raus. So kann es doch wohl nicht gewesen sein.

    (Löffler [SPD]: So war es auch nicht!)