Rede:
ID0907103500

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 7
    1. Das: 1
    2. Wort: 1
    3. hat: 1
    4. der: 1
    5. Herr: 1
    6. Abgeordnete: 1
    7. Kühbacher.: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 9/71 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 71. Sitzung Bonn, Freitag, den 4. Dezember 1981 Inhalt: Erweiterung der Tagesordnung 4141A Absetzung eines Punktes von der Tagesordnung 4141 B Beratung der Unterrichtung durch den Bundesrechnungshof Bemerkungen des Bundesrechnungshofes zur Bundeshaushaltsrechnung (einschl. der Bundesvermögensrechnung) für das Haushaltsjahr 1979 — Drucksache 9/978 — Gerster (Mainz) CDU/CSU 4141 B Esters SPD 4145A Dr. Zumpfort FDP 4147 B Dallmeyer CDU/CSU 4151 B Jungmann SPD 4151 C Dr. Friedmann CDU/CSU 4156 B Kühbacher SPD 4160 D Gärtner FDP 4164 C Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu dem Antrag der Fraktionen der SPD und FDP Verlängerung des Welttextilabkommens zu dem Antrag der Fraktion der CDU/ CSU Welttextilabkommen — Drucksachen 9/1044 (neu), 9/1072, 9/1115 — 4167 D Nächste Sitzung 4168 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten 4169*A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen 4169* C Anlage 3 Auslage der von der Deutschen Volksunion herausgegebenen Zeitung „Deutscher Anzeiger" bei der Hauptpost Köln MdlAnfr 48 27.11.81 Drs 09/1089 Gilges SPD SchrAntw StSekr Elias BMP 4169* D Anlage 4 Auflagenhöhe, Kosten und Effizienz der BPA-Broschüre „Informationen der Bundesregierung für Arbeitnehmer — aus Bonn" MdlAnfr 53, 54 27.11.81 Drs 09/1089 Breuer CDU/CSU SchrAntw StSekr Becker BPA 4170*A Anlage 5 Strafrechtliche Verfolgung von „Bürgerwehren" MdlAnfr 81 27.11.81 Drs 09/1089 Lambinus SPD SchrAntw PStSekr Dr. de With BMJ . . 4170*C II Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 71. Sitzung. Bonn, Freitag, den 4. Dezember 1981 Anlage 6 Schutz der Verbraucher vor Anbietern sogenannter Patentsysteme beim Zahlenlotto MdlAnfr 82 27.11.81 Drs 09/1089 Poß SPD SchrAntw PStSekr Dr. de With BMJ . . 4170*D Anlage 7 Zulässigkeit von Mietpreisklauseln als Alternative zur Staffelmiete; Einbeziehung von Mieten aus eigenem Bestand in das Vergleichsmietensystem MdlAnfr 84, 85 27.11.81 Drs 09/1089 Dr. Jahn (Münster) CDU/CSU SchrAntw PStSekr Dr. de With BMJ . . 4171*A Anlage 8 Auflage und Empfängerkreis einer vom Bundeswirtschaftsminister herausgegebenen Informationsbroschüre MdlAnfr 92 27.11.81 Drs 09/1089 Jaunich SPD SchrAntw StSekr Dr. Schlecht BMWi . . 4171*C Anlage 9 Differenzen zwischen Inlands- und Exportpreis bei Stickstoffdünger MdlAnfr 93 27.11.81 Drs 09/1089 Eigen CDU/CSU SchrAntw StSekr Dr. Schlecht BMWi . . 4171* D Anlage 10 Einspruch der Europäischen Kommission gegen die Neubesteuerung der Fördergebiete im Rahmen der Gemeinschaftsaufgaben MdlAnfr 94, 95 27.11.81 Drs 09/1089 Michels CDU/CSU SchrAntw StSekr Dr. Schlecht BMWi . . 4172* A Anlage 11 Einsatz von Flüssiggas bei Fahrzeugen MdlAnfr 96 27.11.81 Drs 09/1089 Dr. Kübler SPD SchrAntw StSekr Dr. Schlecht BMWi . . 4172* C Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 71. Sitzung. Bonn, Freitag, den 4. Dezember 1981 4141 71. Sitzung Bonn, den 4. Dezember 1981 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Berichtigung 64. Sitzung, Seite 3708 B: In der vorletzten Zeile ist statt „140" zu lesen: „14". Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. van Aerssen 4. 12. Dr. Ahrens * 4. 12. Dr. Althammer * 4. 12. Amling 4. 12. Bahner (Berlin) 4. 12. Bahr 4. 12. Becker (Nienberge) 4. 12. Böhm (Melsungen) * 4. 12. Büchner (Speyer) * 4. 12. Cronenberg 4. 12. Dr. Dollinger 4. 12. Dr. Dregger 4. 12. Eickmeyer * 4. 12. Dr. Enders * 4. 12. Dr. Faltlhauser 4. 12. Feinendegen 4. 12. Gattermann 4. 12. Dr. von Geldern 4. 12. Dr. Geßner * 4. 12. Häfele 4. 12. Hansen 4. 12. Hauck 4. 12. Dr. Hennig 4. 12. Herterich 4. 12. von der Heydt 4. 12. Dr. Holtz * 4. 12. Horn * 4. 12. Dr. Hüsch 4. 12. Graf Huyn 4. 12. Jäger (Wangen) * 4. 12. Jansen 4. 12. Kittelmann * 4. 12. Dr. Köhler (Duisburg) 4. 12. Lenzer * 4. 12. Lorenz 4. 12. Männing * 4. 12. Mischnick 4. 12. Dr. Müller * 4. 12. Müller (Bayreuth) 4. 12. Müller (Wadern) * 4. 12. Neuhaus 4. 12. Dr.-Ing. Oldenstädt 4. 12. Dr. Osswald 4.12. Frau Pack * 4. 12. Pensky * 4. 12. Dr. Pinger 4. 12. Poß 4. 12. Rainer 4. 12. Reddemann * 4. 12. Reuschenbach 4. 12. Rösch * 4. 12. Rohde 4. 12. Schluckebier * 4. 12. Schmidt (München) * 4. 12. Schmidt (Würgendorf) 4. 12. Freiherr von Schorlemer 4. 12. * für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union Anlagen zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Schreiner 4. 12. Schröder (Wilhelminendorf) 4. 12. Frau Schuchardt 4. 12. Schulte (Unna) * 4. 12. Dr. Freiherr Spies von Büllesheim * 4. 12. Spilker 4. 12. Dr. Sprung * 4. 12. Tietjen 4. 12. Timm 4. 12. Topmann " 4. 12. Dr. Unland * 4. 12. Dr. Vohrer * 4. 12. Wallow 4. 12. Weiskirch (Olpe) 4. 12. Frau Dr. Wisniewski 4. 12. Dr. Wittmann (München) * 4. 12. Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Der Präsident des Deutschen Bundestages hat gemäß § 80 Abs. 3 GO die nachstehenden Vorlagen überwiesen: Überplanmäßige Ausgabe im Hauhaltsjahr 1981 bei Kap. 1412 Tit. 698 02 - Entschädigungen auf Grund des Fluglärmgesetzes - (Drucksache 9/1077) zuständig: Haushaltsausschuß Überplanmäßige Ausgabe bei Kap. 1002 Tit. 656 55 - Krankenversicherung der Landwirte - im Haushaltsjahr 1981 (Drucksache 9/1087) zuständig: Haushaltsausschuß Der Vorsitzende des Innenausschusses hat mit Schreiben vom 2. Dezember 1981 mitgeteilt, daß der Ausschuß die nachstehende EG-Vorlage zur Kenntnis genommen hat: Mitteilung der Kommission an den Rat über die Freigabe der historischen Archive der Gemeinschaft (Drucksache 9/515 Nr. 15) Anlage 3 Antwort des Staatssekretärs Elias auf die Frage des Abgeordneten Gilges (SPD) (Drucksache 9/1089 Frage 48): Kann die Bundesregierung die Gründe mitteilen, weshalb die von der rechtsradikalen Deutschen Volksunion herausgegebene und im Verfassungsschutzbericht 1980 erwähnte Zeitung „Deutscher Anzeiger" den Postbediensteten im Postamt 1 (Hauptpost Köln) auf einem Tisch vor der Glaskabine des Aufsichtsbeamten der Dienststelle III/1 zur Mitnahme ausliegen? Nachforschungen beim Postamt Köln 1 ergaben keinen Hinweis, daß unbeanschriftete Postvertriebsstücke des „Deutschen Anzeigers" in der Ver- 4170* Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 71. Sitzung. Bonn, Freitag, den 4. Dezember 1981 gangenheit zur Mitnahme ausgelegen haben. Ein Auslegen ohne Anschrift eingegangener Zeitungen zum Mitnehmen würde auch den Dienstvorschriften zuwiderlaufen. Zur Erläuterung folgendes: Postvertriebsstücke sind Sendungen des Postzeitungsdienstes, die vom Verleger mit der vollständigen Zustelladresse des Empfängers versehen und für Zustellämter gebündelt eingeliefert werden. Hin und wieder kommt es vor, daß versehentlich Einzelexemplare — in selteneren Fällen auch einmal ganze Zeitungspakete — keine Anschrift tragen. Derartige Sendungen werden ausgesondert und, da sie nicht zugestellt werden können, beim Postamt Köln 1 auf einem Arbeitstisch vor dem Dienstzimmer der Aufsichten vorübergehend abgelegt und später im Dienstzimmer der Aufsicht für etwa 14 Tage gelagert, ehe sie wie unzustellbare Sendungen behandelt werden. Unzustellbare Zeitungspostsendungen sind zum Altpapier zu nehmen. Im übrigen werden von der angesprochenen Wochenzeitung „Deutscher Anzeiger" die zum Postvertrieb zugelassen ist, im Bereich des Postamts Köln 1 lediglich 22 Exemplare ausgeliefert. Anlage 4 Antwort des Staatssekretärs Becker auf die Fragen des Abgeordneten Breuer (CDU/CSU) (Drucksache 9/1089 Fragen 53 und 54): Welche Personal-, Verteilungs- und Sachkosten verursachen die vom Presse- und Informationsamt der Bundesregierung herausgegebenen „Informationen der Bundesregierung für Arbeitnehmer — aus Bonn" im laufenden Haushaltsjahr, und welche diesbezüglichen Ausgaben sind für 1982 eingeplant? In welcher Auflagenzahl wird die „Information der Bundesregierung für Arbeitnehmer — aus Bonn" wie vielen Beziehern zugestellt, und welche Veränderungen werden nach der momentan laufenden Werbekampagne erwartet? Zu Frage 53: Die „Informationen der Bundesregierung für Arbeitnehmer — aus Bonn" werden nach einer Hochrechnung von Anfang dieser Woche im Jahre 1981 folgende Kosten verursachen: a) Personalkosten (ein Redakteur) DM 33 600,- b) Verteilung (Konfektionierung und Porto) DM 172 300,- c) Sachkosten (Umschläge und Druck) DM 58 000,—Die Gesamtkosten für 1981 werden sich also voraussichtlich auf DM 263 900,—belaufen. Für das Jahr 1982 lassen sich die Kosten zur Zeit nicht exakt abschätzen, weil noch keine Tarifverhandlungen stattgefunden haben und auch die Entwicklung der Sachkosten (zum Beispiel Papierkosten) noch nicht klar absehbar ist. Verhandlungen mit Firmen oder Ausschreibungen haben bisher nicht stattgefunden. Zu Frage 54: Die gegenwärtige Auflage der „Informationen der Bundesregierung für Arbeitnehmer — aus Bonn" beträgt 32 500. Diese Exemplare gehen an 25 650 Bezieher. Die Zahlendifferenz ist darauf zurückzuführen, daß wegen der Größe mancher Betriebs- und Personalräte zahlreiche Bezieher um mehrere Exemplare gebeten haben. Im November und Dezember 1981 sind Betriebsräte größerer Unternehmen auf die Möglichkeit des Bezugs hingewiesen worden. Von dieser Aktion zur Ausweitung des Verteilers werden rund 2 000 neue Adressen erwartet. Angestrebt ist, daß die Betriebs- und Personalräte aller größeren Betriebe und Verwaltungen in der Bundesrepublik die Publikation kennen und bei Bedarf beziehen können. Anlage 5 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. de With auf die Frage des Abgeordneten Lambinus (SPD) (Drucksache 9/1089 Frage 81): Teilt die Bundesregierung meine Auffassung, daß die Gründung von „Bürgerwehren", wie z. B. in Bremen, dem Straftatbestand der Bildung einer kriminellen bzw. terroristischen Vereinigung gleichzustellen ist, und beabsichtigt die Bundesregierung, den Generalbundesanwalt gegebenenfalls anzuweisen, die Gründung derartiger „Bürgerwehren" strafrechtlich zu verfolgen? Der Bundesregierung sind bisher nur vereinzelte Verlautbarungen bekannt geworden, nach denen die Gründung sog. „Bürgerwehren" beabsichtigt sein soll; über die Verwirklichung solcher Pläne liegen noch keine Erkenntnisse vor. Unter diesen Umständen ist eine generelle rechtliche Bewertung im Sinne Ihrer Frage gegenwärtig nicht möglich. Es kann deshalb nur ebenso generell davor gewarnt werden, Zusammenschlüsse zu gründen mit dem Ziel, strafbare Handlungen zu begehen. Die Bundesregierung beobachtet die von Ihnen angesprochene Erscheinung mit großer Aufmerksamkeit. Zu Ihrer Frage nach einer Anweisung an den Generalbundesanwalt bemerke ich vorsorglich, daß dieser dem Legalitätsgrundsatz verpflichtet ist und von sich aus tätig wird, wenn zureichende Anhaltspunkte für das Vorliegen von Straftaten gegeben sind, die in seine Ermittlungszuständigkeit fallen. Anlage 6 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. de With auf die Frage des Abgeordneten Poß (SPD) (Drucksache 9/1089 Frage 82): Gibt es nach der geltenden Rechtslage eine Möglichkeit, mit verbraucherschützenden Maßnahmen gegen die Anbieter sogenannter Patentsysteme beim Zahlenlotto vorzugehen, und wenn nein, sieht die Bundesregierung hierin eine Lücke, die geschlossen werden muß? Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 71. Sitzung. Bonn, Freitag, den 4. Dezember 1981 4171* Wie bei anderen Werbeaussagen auch ist die Werbung für sog. Patentsysteme beim Zahlenlotto, z. B. dann unzulässig, wenn sie irreführende Aussagen über die Beschaffenheit des Systems, vor allem seine Erfolgsaussichten und seine Zuverlässigkeit, enthält. Nach § 3 in Verbindung mit § 13 des Gesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG) können Verbände, zu deren satzungsgemäßen Aufgaben es gehört, die Interessen der Verbraucher durch Aufklärung und Beratung wahrzunehmen, gegen solche Formen irreführender Werbung einen Unterlassungsanspruch geltend machen. Wird für Lotteriesysteme mit wissentlichen unwahren und zur Irreführung geeigneten Angaben geworben, so kann dies außerdem nach § 4 UWG strafrechtlich verfolgt werden. Schon das geltende Recht bietet somit Möglichkeiten, den Verbraucher gegen falsche Versprechungen über Lottospielsysteme zu schützen. Die Bundesregierung beabsichtigt im übrigen, die Rechte der Verbraucher gegenüber unlauteren und irreführenden Werbeaussagen durch Vorschläge im Rahmen der anstehenden Novellierung des Gesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb zu verstärken. Danach soll unter anderem den Verbrauchern bei Wettbewerbsverstößen ein Recht auf Schadensersatz und Rücktritt vom Vertrag gewährt werden. Anlage 7 Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Dr. de With auf die Fragen des Abgeordneten Dr. Jahn (Münster) (CDU/CSU) (Drucksache 9/1089 Fragen 84 und 85): Hält die Bundesregierung die Zulässigkeit von Mietpreisgleitklauseln, etwa entsprechend § 9 a der Erbbaurechtsverordnung, im Hinblick auf die Erzielung einer hinreichenden Wirtschaftlichkeit anstelle der beabsichtigten Staffelmiete für sinnvoll? Wie beurteilt die Bundesregierung den Vorschlag des Bundeswirtschaftsministers vom 16. November 1981, „das Vergleichsmietensystem dadurch zu verbessern, daß als Nachweis auch — jedenfalls zum Teil — Mieten aus dem eigenen Bestand herangezogen werden können"? Zu Frage 84: Die Ausgangslage bei Erbbaurechtsverträgen unterscheidet sich wesentlich von der bei Wohnraummietverträgen. Bei diesen steht für eine Anpassung des Mietzinses das bewährte Vergleichsmietensystem zur Verfügung. Forderungen nach einem vereinfachten Mieterhöhungsverfahren im freifinanzierten Mietwohnungsbau ist die Bundesregierung im Entwurf des Mietrechtsänderungsgesetzes 1981 entgegengekommen, nämlich durch Vorschläge zur Straffung und Vereinfachung des Mieterhöhungsverfahrens nach dem Vergleichsmietensystem und zur Einführung der Staffelmiete im Neubaubereich. Zu Frage 85: Der Vorschlag, die Begründung eines vorprozessualen Mieterhöhungsverlangens mit Vergleichswohnungen aus dem eigenen Bestand des Vermieters zuzulassen, ist u. a. deshalb problematisch, weil die Mieten aus dem Bestand eines Vermieters einen weniger zuverlässigen Schluß auf die ortsübliche Miete zulassen als die Mieten verschiedener Vermieter. Darüber hinaus könnte der Anbieter einer Mehrzahl von Wohnungen in gewissem Umfang in der Lage sein, das Vergleichsmietniveau zu seinen Gunsten zu beeinflussen. Von Seiten der Kapitalsammelstellen ist kürzlich eine neue Dokumentation zu diesem Problem vorgelegt worden, die zur Zeit von der Bundesregierung geprüft wird. Anlage 8 Antwort des Staatssekretärs Dr. Schlecht auf die Frage des Abgeordneten Jaunich (SPD) (Drucksache 9/1089 Frage 92): Wie hoch war die Auflage der Informationsbroschüre „Das Handwerk", und welcher Empfängerkreis soll damit im wesentlichen angesprochen werden? Die Auflage der Informationsbroschüre „Das Handwerk" beträgt 20 000. Die Broschüre setzt die früher in längeren Zeitabständen (zuletzt 1969) von der Bundesregierung herausgegebenen Broschüren über das Handwerk fort. Sie informiert über die Bedeutung des Handwerks in der Gesamtwirtschaft, über Handwerksrecht und -organisation, Ziele und Maßnahmen der Gewerbeförderung und die internationalen Beziehungen des Handwerks. Auf die Herausgabe der Broschüre wurde in den Tagesnachrichten des Bundesministers für Wirtschaft vom 16. Oktober 1981 hingewiesen. Sie wird Interessenten auf Anforderung vom Bundeswirtschaftsministerium zugesandt. Neben den Verbänden der Handwerkswirtschaft, anderen interessierten Organisationen und Gruppen sowie Einzelpersonen sollen mit dieser Schrift — wie bereits zu Frage 27 erwähnt — insbesondere Jugendliche über die vielfältigen Möglichkeiten handwerklicher Berufstätigkeit informiert werden. Anlage 9 Antwort des Staatssekretärs Dr. Schlecht auf die Frage des Abgeordneten Eigen (CDU/CSU) (Drucksache 9/1089 Frage 93): Sieht sich die Bundesregierung in Kenntnis der Veröffentlichung des Kieler Instituts für Agrarpolitik und Marktlehre, in der festgestellt wird, daß die Inlandspreise bei Stickstoffdünger 1981 um 56 bis 99 v. H. über dem Exportpreis lagen, veranlaßt, die in ihrer Antwort auf meine Schriftliche Anfrage 16 vom 5. Oktober 1981 (Drucksache 9/893) vertretene Auffassung zu revidieren, zwischen deutschem Inland und dem Ausland seien Preisdifferenzen bei Stickstoffdünger kaum vorhanden? Wie sich aus der von Ihnen zitierten Antwort vom 6. Oktober 1981 ergibt, beruhen die dortigen Aussagen zur Preissituation bei stickstoffhaltigen Dünge- 4172* Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 71. Sitzung. Bonn, Freitag, den 4. Dezember 1981 mitteln auf Angaben der Wirtschaft. Die vom Kieler Institut für Agrarpolitik und Marktlehre in AGRAEUROPE Nr. 46/81 mitgeteilten Zahlen weichen von diesen Angaben in der Tat z. T. erheblich ab. Ob diese Abweichungen geeignet sind, die in der Antwort vom 5. 10. getroffenen Aussagen in Frage zu stellen, konnte anhand des zur Verfügung stehenden Materials in der Kürze der Zeit nicht nachgeprüft werden. Bisher eingegangene Stellungnahmen konnten nicht befriedigen. Die Bundesregierung wird der Frage aber weiterhin nachgehen und Sie über das Ergebnis unterrichten. Es bleibt aber bei der Aussage von PStS Grüner, daß die deutschen Anbieter einem erheblichen Wettbewerb durch Importe ausgesetzt sind und dem BKA Anhaltspunkte für mißbräuchliches Verhalten nicht vorliegen. Anlage 10 Antwort des Staatssekretärs Dr. Schlecht auf die Fragen des Abgeordneten Michels (CDU/CSU) (Drucksache 9/1089 Fragen 94 und 95): Trifft es zu, daß die Europäische Kommission die von Bund — Länder genutzten fünf Indikatoren zur Neubestimmung der Fördergebiete im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe nicht gelten lassen will? Wenn ja, was unternimmt die Bundesregierung im Interesse der ausgewiesenen Fördergebiete? Zu Frage 94: Die EG-Kommission hat Anfang November ein Prüfverfahren gegen den 10. Rahmenplan der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur" aufgrund der Artikel 92 und 93 des EWG-Vertrages eingeleitet. In diesem Rahmen beanstandet die Kommission die Anwendung der bei der Neuabgrenzung der Fördergebiete benutzten 5 Indikatoren und will die deutsche Abgrenzungsmethode durch lediglich zwei Indikatoren (das Bruttoinlandsprodukt je Kopf der Wohnbevölkerung und die Arbeitslosenquote) ersetzen. Auf dieser Basis beanstandet die Kommission die Regionalförderung in zwölf Arbeitsmarktregionen, die in den Ländern Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg, Bayern und Schleswig-Holstein liegen. Zu Frage 95: Der Bundesregierung steht die übliche Zweimonatsfrist zur Verfügung, um zu den Bedenken der Kommission Stellung zu nehmen. Die Bundesregierung wird ihre Antwort in enger Zusammenarbeit mit den Bundesländern vorbereiten und alle Möglichkeiten nutzen, um die Fortführung der Regionalförderung in allen durch den Rahmenplan bestimmten Fördergebieten auch weiterhin zu sichern. Der Wirtschaftsausschuß des Deutschen Bundestages hat einen schriftlichen Bericht erhalten. Das weitere Vorgehen wird auch mit dem Ausschuß beraten. Anlage 11 Antwort des Staatssekretärs Dr. Schlecht auf die Frage des Abgeordneten Dr. Kübler (SPD) (Drucksache 9/1089 Frage 96): Wie beurteilt die Bundesregierung die energiepolitischen und ebenso die wirtschaftlichen Vorteile des Einsatzes von Flüssiggas als alternativen Betriebsstoff im privaten Personen- und Nutzkraftfahrzeugverkehr, und welche Maßnahmen plant die Bundesregierung im Fall positiver Beurteilung, den Einsatz von Flüssiggas — gegebenenfalls auch steuerlich — zu fördern? Die Bundesregierung ist der Auffassung, daß das in den kommenden Jahren zu erwartende steigende Flüssiggasangebot auch zur Energieversorgung der Bundesrepublik Deutschland genutzt werden sollte. Wie in der Dritten Fortschreibung des Energieprogramms festgestellt, ist der Verkehrssektor dabei neben Petrochemie und Wärmemarkt ein wichtiger Verwendungsbereich. Um die Wirtschaftlichkeit gasbetriebener Fahrzeuge zu verbessern, ist auf Vorschlag der Bundesregierung Flüssiggas von der letzten Mineralölsteuererhöhung ausgenommen worden. Da es sich bei dem Flüssiggaseinsatz in Fahrzeugen um eine bekannte Technologie handelt, stellt diese Steuerpräferenz für den Autogaseinsatz die beste Förderung dar. Die Nachfrage nach entsprechend ausgerüsteten Fahrzeugen nimmt seitdem zu. Die Mineralölwirtschaft baut die notwendige Infrastruktur aus, z. B. ist die Zahl der Flüssiggas-Tankstellen in der Bundesrepublik Deutschland seit Ende 1979 von ca. 55 bis heute auf ca. 300 gestiegen. Auf der Internationalen Automobilausstellung in Frankfurt haben insgesamt 14 Hersteller Fahrzeuge mit Flüssiggasausrüstung angeboten. Im Sachverständigengremium, das Bundesregierung und Automobilindustrie vor kurzem gebildet haben, werden auch die mit dem Einsatz von Flüssiggas verbundenen Fragen (Wirtschaftlichkeit, Umwelt, Sicherheit) weiter geprüft. Entscheidungen über eine verstärkte Förderung können erst nach Auswertung zur Diskussion gestellt werden.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Prof. Dr. Bernhard Friedmann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine Damen und meine Herren! Es hat verschiedentlich Verwunderung ausgelöst, daß der neueste Bericht des Bundesrechnungshofes auf Verlangen der CDU/ CSU-Bundestagsfraktion schon jetzt, schon heute diskutiert wird. Bisher war es ja üblich, diesen Bericht erst dann hier zu besprechen, wenn ihn der Rechnungsprüfungsausschuß abschließend beraten hatte.

    (Jungmann [SPD]: Sehr schön! Nachhilfeunterricht für Herrn Dallmeyer!)

    Aber wir haben dies aus gutem Grund verlangt. Demnächst — Mitte Januar — wird j a hier ein neuer Bundeshaushalt beraten.

    (Walther [SPD]: Richtig!)

    Wir sollten schon mit verwerten, was der Bundesrechnungshof an berechtigter Kritik gegenüber der Exekutive vorzubringen hatte.

    (Beifall bei der CDU/CSU Zuruf von der CDU/CSU: Für die Regierung ist es eine schöne Weihnachtsbescherung!)

    Wenn wir das Kontrollrecht des Parlaments, Herr Kollege Walther, richtig verstehen, dann muß es ja so laufen, daß Anregungen des Rechnungshofs die berechtigt sind, ihren Niederschlag in den Finanzansätzen des nächsten Jahres finden.

    (Walther [SPD]: Ja, das machen wir doch auch!)

    Dies war der Sinn unseres Vorschlages und unseres Antrags. Wir danken Ihnen, daß es mit Ihrer Hilfe möglich war.

    (Walther [SPD]: Sehr schön!)

    Ich habe gesagt: Es ist die Aufgabe des ganzen Parlaments, die Exekutive zu kontrollieren; ich betone: des ganzen Parlaments. Ich gebe hier gerne zu, daß ich im Rechnungsprüfungsausschuß über Jahre hinweg festgestellt habe, wie auch die Kollegen der Koalition solche vom Rechnungshof vorgetragenen Fälle — auch der eigenen Regierung gegenüber — kritisch aufgreifen und das, was Recht ist, hier auch als Recht behandeln und Kritik dort anbringen, wo sie auch angebracht ist. Ich vermerke dies ausdrücklich mit Anerkennung, denn wir müssen uns darüber im klaren sein, daß wir gemeinsam die Regierung und die Exekutive zu kontrollieren haben. Der übliche Gegensatz zwischen Opposition und Koalition sollte auf diesem Gebiet zurücktreten. Ich räume auch gerne ein, daß jeder Minister nicht immer jede Kleinigkeit in seinem Bereich wissen kann. Insoweit ist die Kritik des Bundesrechnungshofes an der Exekutive nicht in jedem Fall eine Kritik an der Person und an der Qualität des Ministers.

    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und der FDP)

    Zu allen Zeiten war das Finanzgebaren der Exekutive zu kritisieren; dies wird natürlich auch künftig so sein. Wenn so viele Milliarden ausgegeben werden, kann es vorkommen und ist es menschlich verständlich, daß dann und wann einmal etwas schiefgeht. Aber vor diesem Hintergrund — ich bitte, dies jetzt als gemeinsame Aufgabe zu sehen — möchte ich doch einige Entwicklungslinien ansprechen, die sich auch in dem jetzigen Prüfbericht niederschlagen; bitte verstehen Sie meine Ausführungen aber so, daß wir den Dingen gemeinsam nachzugehen haben.

    (Beifall bei der CDU/CSU und bei Abgeordneten der SPD)

    Um mich nicht zu verzetteln, möchte ich drei Bereiche herausgreifen: den Bereich des Arbeitsministers, die Bundesbahn und die Bundespost.
    Zunächst zum Bereich des Arbeitsministers. Wir hatten j a hierüber vor einiger Zeit die Auseinandersetzung wegen der Milliardenlöcher in Nürnberg. Diese Diskussion möchte ich hier nicht fortsetzen.

    (Zurufe von der SPD)

    Das wird bei der Beratung des Bundeshaushalts im Januar weitergehen.

    (Walther [SPD]: Da haben Sie auch schlecht ausgesehen!)

    — Ich könnte Ihnen neueste Zahlen von heute morgen nennen — was einem an Angaben zufließt, ist recht interessant —, nur Zahlen haben es ja an sich, daß sie ans Tageslicht kommen. Wir werden dann in Ruhe darüber reden können.
    Hier geht es um Entwicklungslinien, die mir wichtig erscheinen. Da gibt es z. B. in Dortmund die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Unfallforschung.
    Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 71. Sitzung. Bonn, Freitag, den 4. Dezember 1981 4157
    Dr. Friedmann
    Deren Präsident hat Mittel, die durch uns gesperrt waren, durch Vertragsabschlüsse gebunden, ohne daß dies vom Parlament sanktioniert gewesen wäre.

    (Zurufe von der CDU/CSU: Unglaublich! Unerhört!)

    Niemand kann dies billigen. Es geht zwar nur um einen Betrag von 250 000 DM, aber Herr Ehrenberg hat dem Rechnungshof gegenüber die Auffassung vertreten, daß dieses Verhalten in Ordnung war. Das ist ein Punkt, den wir alle nicht durchgehen lassen dürfen. Der Respekt vor dem Parlament muß auch einem Minister abverlangen, daß er solche Dingen nicht abdeckt.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Der Rechnungshof hat jene Behörde — und ich werde noch weiteres aufzeigen — auch noch aus einem anderen Gesichtspunkt angesprochen. In jener Behörde gibt es eine Institutsleiterin, die das Bundeszentrum „Humanisierung der Arbeitswelt" zu leiten hat. Offensichtlich wollte sie ein Vorbild dafür geben, wie ein humaner Arbeitsplatz auszusehen hat. Dies ist geschehen, indem das Büro für 33 000 DM ausgestattet wurde:

    (Hört! Hört! bei der CDU/CSU)

    mit einer Bücherwand aus Rio-Palisander, mit einer Schrankwand mit eingebautem Kühlschrank, mit sonderanfgefertigtem Schreibtisch und Diktiergeräteschrank, natürlich mit indirekter Beleuchtung.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Salonsozialist!)

    Der Präsident fand dies gut und wollte das gleiche in seinem Büro tun, indem auch er nachbesserte. Er ließ sein Büro für 12 000 DM auch auf einen angenehmeren Stand bringen.

    (Haase [Kassel] [CDU/CSU]: Ist das ihr Freund, der Präsident?)

    — Das weiß ich nicht. — Aber damit das Ganze nicht so auffiel, wurde die Rechnung auf einen Titel ausgestellt, aus dem die Ausgaben der Institutsleiterin bezahlt wurden. Die Rechnung war also so nicht in Ordnung, was der Bundesrechnungshof aufgedeckt hat.

    (Dr. Möller [CDU/CSU]: Das ist ja schon fast kriminell!)

    Ich bin mir sicher, auch die Koalition wird dies nicht abdecken.

    (Walther [SPD]: Richtig!)

    Herr Ehrenberg hat dem Rechnungshof gegenüber aber darauf bestanden — so steht es im Bericht —, daß dies in Ordnung sei, und zwar mit der Begründung, das sei j a nicht eine neue Ausrüstung des Zimmers, sondern ein Umbau.
    Trotzdem — darauf wollte Herr Grobecker Sie jetzt hinweisen —: Nachdem die Kritik in der Öffentlichkeit zunahm

    (Grobecker [SPD]: Unsere Kritik!)

    — Ihre Kritik —, hat er ein Disziplinarverfahren eingeleitet. Herr Grobecker, ich meine allerdings, dazu
    hätte es nicht erst Ihres Drucks bedurft, sondern das
    hätte Herr Ehrenberg rechtzeitig und vorher erkennen sollen.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Grobecker [SPD]: Das hat er rechtzeitig erkannt!)

    — Zunächst hat er das ja verteidigt.

    (Grobecker [SPD]: Nein!)

    Da es hier schon um jene Anstalt geht, möchte ich die Aufmerksamkeit noch auf zwei weitere Dinge lenken, die der Rechnungshof noch nicht beanstandet hat. Ich möchte aber den Rechnungshof bitten, darauf zu achten.
    Jene Bundesanstalt soll z. B. Aufgaben nach dem Chemikaliengesetz wahrnehmen. Auf Grund der neuen Gesetzeslage müssen Chemikalienhersteller für die neuen Produkte eine Zulassung haben. Dafür ist die Bundesanstalt in Dortmund zuständig. Dafür wurden zwar im letzten Jahr Stellen für 28 Mitarbeiter genehmigt. Weitere 18 Stellen wären nach Meinung der Regierung nötig gewesen. Sie hat aber die Zahlen nicht in den Haushaltsentwurf eingesetzt und darauf vertraut, daß die Berichterstatter das nachschieben würden. Wir haben dies nicht getan, weil wir nicht die Geschäfte der Regierung zu besorgen haben.
    Aber man muß jetzt die Konsequenz bedenken: Die Firmen wissen, daß die Bundesanstalt aus personellen Gründen nicht in der Lage ist, ihrer Prüfpflicht nachzukommen. Aber nach 45 Tagen gelten alle Anträge automatisch als genehmigt. Infolgedessen räumen die Firmen jetzt natürlich ab: Alles, was der Genehmigung bedarf, wird vorgelegt und gilt nach 45 Tagen als genehmigt. Das heißt, der Sinn des Gesetzes wird so genau ins Gegenteil verkehrt, ist jedenfalls nicht erfüllt. Herr Ehrenberg und Frau Fuchs, ich möchte Ihnen dringend empfehlen, sich dieser Sache anzunehmen.
    Noch einen anderen Punkt möchte ich hier ansprechen. Es geht dort auch um die Humanisierung der Arbeitswelt. Ursprünglich hatte man geglaubt, dafür 130 Mitarbeiter zu brauchen. Davon sind neun Mitarbeiter vorhanden. Dort ist jetzt Stillstand der Rechtspflege. Wenn man aber meint, die Arbeiten müßten fortgesetzt werden — Herr Grobecker hat mich belehrt, hier würde jetzt endlich einmal im Sinne des Arbeitnehmers geforscht, nachdem jahrzehntelang nur für das Kapital geforscht worden sei

    (Grobecker [SPD]: Sehr richtig!)

    — ich. hoffe, Sie richtig wiedergegeben zu haben, Kollege Grobecker; jetzt ist also erkennbar, daß man, weil kein Geld mehr da ist, die Mitarbeiter nicht einstellen kann —, sollte Herr Ehrenberg sich überlegen, wie er da über die Runden kommt.
    Ich meine: Da diese Arbeiten dort auch im Sinne der Gewerkschaften, auch im Sinne der Arbeitgeber sind, ist es nicht ungeziemend, den Versuch zu unternehmen, ob diese beiden Gruppen wenigstens einen Teil der Finanzierung übernehmen können, Gewerkschaften und Arbeitgeber. Es geht dort ja um die Arbeitswelt, an der beiden Gruppen etwas liegen sollte. Ich möchte den Rechnungshof bitten, bei den weiteren Prüfungen darauf zu achten, daß keine
    4158 Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 71. Sitzung. Bonn, Freitag, den 4. Dezember 1981
    Dr. Friedmann
    Fehlentwicklungen eintreten. Wenn Herr Ehrenberg auf dem Weg nach Dortmund ist, bitte ich ihn, gleich nach Wilhelmshaven weiterzufahren. Dort gibt es eine Künstlerversicherungskasse. Sie war ursprünglich als ein kleines Gebilde geplant. Ich habe im Protokoll noch einmal nachgelesen: Herr Ehrenberg und vor allem die SPD-Kollegen Lattmann und Lutz haben vor zwei Jahren, im Dezember 1979, einvernehmlich erklärt, daß dies eine kleine leistungsfähige Einheit mit acht bis zehn Personen werden solle. Gestern hat sich im Haushaltsausschuß herausgestellt, daß zwar ein kommissarischer Leiter und erst drei Mitarbeiter eingestellt seien, daß aber in der Zeit vom 1. Januar bis zum August nächsten Jahres 30 weitere Mitarbeiter eingestellt werden sollen. Die Verträge seien schon abgeschlossen.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Sind die Stellen denn bewilligt?)

    Im Raume stand damals — dem Parlament, d. h. uns allen gegenüber — die Aussage: Dort entsteht eine kleine Einheit mit acht bis zehn Mitarbeitern; jetzt aber hören wir, es werden 35 Mitarbeiter sein.

    (Haase [Kassel] [CDU/CSU]: Ein Präsident an der Spitze!)

    Dies ist auch nicht in Ordnung. In diesem Fall sind wir alle nicht mit der Wahrheit konfrontiert worden. Deshalb bitte ich den Rechnungshof, sich auch dieser Sache anzunehmen, und Herrn Ehrenberg, rechtzeitig Vorsorge zu treffen.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Meine Damen und Herren, ein weiterer Schwerpunkt ist wieder einmal die Bundesbahn. Ich möchte hier ausdrücklich sagen, daß die Kritik, die nun folgt, nicht den Verkehrsminister Hauff trifft. Er hat erst seit kurzem die Verantwortung für dieses Sondervermögen. Aber wer seit Jahren die Arbeit dieses Sondervermögens verfolgt, kann nur immer wieder staunen. Wer da gemeint haben sollte, der Bundesbahnvorstand hätte keinen Bewegungsspielraum für eine erfolgreiche Unternehmenspolitik, weil ihm durch Gesetz und Politik Hände und Füße gebunden seien, der täuscht sich.

    (Gärtner [FDP]: Der Kopf ist ja noch frei!)

    Wie ein roter Faden zieht sich durch dieses Gutachten, welche Möglichkeiten der Vorstand hat, wenn es um die Minimierung der Kosten und um die Ausnutzung vorhandener Freiräume geht. Dies beginnt bereits mit einer für meine Begriffe unzweckmäßigen Organisation bei der Bundesbahn. Bei den Direktionen ist die Büroverfassung parallel neben der Dezernatsverfassung. Dies heißt, daß die Kompetenzen nicht abgegrenzt sind, daß die Verantwortung nicht eindeutig zurechenbar ist. Ein Beispiel: Allein bei einer einzigen Direktion sind mit der Verwaltung von Grundstücken und Liegenschaften drei Abteilungen,

    (Grobecker [SPD]: Leider wahr!)

    in diesen Abteilungen 80 — ich wiederhole: 80 — Dezernate, darüber hinaus 15 Betriebsämter und 3 Generaldirektionen befaßt. Daß dann keiner mehr weiß, was er machen soll und daß, wenn etwas
    schiefgeht, keiner zu packen ist, liegt auf der Hand.

    (Beifall bei allen Fraktionen — Schmitz [Baesweiler] [CDU/CSU]: Das ist ja gerade der Trick von denen!)

    Meine sehr verehrten Kollegen, wenn aber der Bundesbahnvorstand nicht anfängt, bei sich selber zu sparen, dann braucht er sich nicht zu wundern, daß immer mehr Mitarbeiter der Bahn nicht mehr bereit sind mitzuhelfen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und bei Abgeordneten der SPD)

    Hier beim Bund haben wir einvernehmlich Richtlinien eingeführt, welche Wagen Minister und Staatssekretäre fahren dürfen. Das gilt auch für die Bundesbahnvorstände. Diese aber sind hingegangen und haben einfach leicht eingefahrene Wagen gekauft, weil die etwas billiger waren und damit im Rahmen der Höchstgrenzen blieben. Von der Klasse her liegen sie aber weit über dem, was den Herren zusteht.

    (Haase [Kassel] [CDU/CSU]: Herr Kollege, ich glaubte, die fahren mit der Bahn! — Lachen bei der CDU/CSU — Haase [Kassel] [CDU/CSU]: Warum fahren die nicht mit der Bahn?)

    — Ich kann nicht auf alles eingehen. Ich bitte um Nachsicht. Die Zeit drängt.
    Wenn aber der Bundesbahnvorstand ein so schlechtes Vorbild gibt, braucht sich kein Mensch zu wundern, wenn die sicher gutwilligen Mitarbeiter der Bundesbahn zu resignieren beginnen und nicht mehr richtig mitziehen.
    Ich möchte uns alle einmal bitten, das Beschaffungswesen der Bahn anzusehen. 3 /2 Milliarden DM hat die Bahn ausgegeben, davon 3 Milliarden durch die beiden zentralen Betriebsämter. Man höre und staune: Keine einzige Mark von den 3 Milliarden DM wurde öffentlich ausgeschrieben — keine einzige! Alles wurde freihändig vergeben, ohne oder mit beschränktem Wettbewerb. Was heißt das denn? Da treten die Beschaffungsbeamten der Bahn den Firmenvertretern gegenüber, mit denen sie immer zu tun haben, handeln mündlich oder fernmündlich einen Preis aus, der oft nicht einmal schriftlich festgehalten wird. Das ist dann die Grundlage der Vergabepraxis.

    (Haase [Kassel] [CDU/CSU]: Die Hoflieferanten!)

    Während bei öffentlicher Ausschreibung immer ein Unbeteiligter dabeisein muß, wenn ein Angebot eröffnet wird, ist dies bei der freihändigen Vergabe nicht der Fall. Ich möchte hier niemanden etwas Böses unterstellen, aber wie sieht es denn aus, wenn Menschen jahraus, jahrein miteinander zu tun haben? Dann kennt man doch die gegenseitigen Sorgen und Nöte und ist auch geneigt, einmal nachzugeben, wo man sonst nicht nachgegeben hätte.
    Ich bitte den Bundesrechnungshof ausdrücklich, hier weiter nachzuforschen, und ich bitte uns alle, dieser Vergabepraxis der Bundesbahn, soweit dies
    Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 71. Sitzung. Bonn, Freitag, den 4. Dezember 1981 4159
    Dr. Friedmann
    geht, ein Ende zu bereiten; denn so darf es nicht weitergehen.

    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD und der FDP — Haase [Kassel] [CDU/CSU]: Bravo!)

    Es ist interessant, wenn man sich z. B. das Ziegenschafts- und Hausvermögen der Bundesbahn vornimmt. Als der Bundesbahnvorstand sich einen Überblick verschaffen wollte, welches verwertbare Vermögen er hat, wurden ihm z. B., man höre und staune, Grundstücke gemeldet, die schon längst verkauft worden waren. Es wurden ihm Grundstücke gemeldet, die der Bahn noch nie gehört haben. Nur durch Zufall ist man darauf gestoßen, daß ein Grundstück von 15 000 qm Größe durch einen Gleisanschluß und durch eine Straße erschlossen worden war.
    Es mag sein, daß dies Einzelbeispiele sind; aber dies alles zeigt, daß bei der Bundesbahn durch Organisation und durch interne Kontrolle mehr zu machen ist.
    Da gibt es z. B. zwar eine Kosten- und Erlösrechnung, aber damit arbeitet man nur in der Hauptverwaltung der Bahn; an den Direktionen geht dies total vorbei. Nun kenne ich natürlich die bestehenden Schwierigkeiten, eine Kosten- und Erlösrechnung regional abzugrenzen. Aber es ist doch nicht zuviel von den Präsidenten der Bundesbahndirektionen verlangt, wenn man ihnen zumutet, diese Rechnung als Führungsinstrument zu nutzen.
    Ich halte folgenden Vorgang wirklich für einen Skandal: Da hat die Bundesbahn ihre Stellwerke auf die Drucktastentechnik umgestellt — ein Projekt von 3,5 Milliarden DM. Es wurde weder eine Vorkalkulation noch eine Nachkalkulation angestellt.

    (Haase [Kassel] [CDU/CSU]: Warum auch?)

    Es geht doch nicht, daß man in Milliardenhöhe Gelder ausgibt, ohne sich über deren Effizienz Gedanken zu machen.

    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD und der FDP)

    Wir wollen das auch richtig einschätzen. Man kann nicht sagen: Das ist Sache der Bundesbahn, das geht uns nichts an. Jede Mark, die die Bahn vertut, kommt auf den Steuerzahler in Form von Zuschüssen des Bundes zu. Daran führt kein Weg vorbei.

    (Dr. Riedl [München] [CDU/CSU]: Und in Form von höheren Gebühren!)

    Auch die Ausnutzung von Preisspielräumen ist keine Kleinigkeit. Da werden Güterwagen an nichtbundesbahneigene Eisenbahnen zu 27 % der sonst üblichen Miete vermietet, da werden durchgängig vom Rechnungshof aufgezeigte Personaleinsparungsmöglichkeiten nicht genutzt, z. B. bei den Bezirkskassen, bei den Hauptkassen, bei den Instandsetzungsstellen für maschinentechnisches Gerät, bei Instandsetzungsstellen für Güterwagen, bei Fernschreibstellen und wo auch immer. Der Bundesbahnvorstand — ich wiederhole dies; und ich sage dies dem Minister wegen des neuen Vorstands — hat viele Möglichkeiten, die Ertragslage der Bahn positiv zu beeinflussen; er muß diese Möglichkeiten allerdings auch nutzen.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Bei der Deutschen Bundespost, verehrte Kolleginnen und Kollegen, sind die Beanstandungen des Rechnungshofs anderer Natur. Sie sind mehr wirtschaftspolitischer und unternehmenspolitischer Art. Ich möchte nur zwei Dinge herausgreifen: das neue Vermittlungssystem und das Personalbemessungssystem. Die interessierte Öffentlichkeit hat sicher verfolgt, daß die Post seit 1966 versucht, ein elektronisches Wählsystem zu entwickeln und dann einzuführen. Seit 1966! — Herr Präsident, ich weiß, Ihre Bindungen zur Post waren damals noch intensiver als heute; sie sind aber auch heute noch intensiv.
    Seit 1966 hat das die Bundespost versucht. Mit diesem EWS-System sollte die heute noch eingesetzte EMD-Technik — die Edelmetall-Drehstrom-Wählertechnik — ersetzt werden. Die neue Technik — dieses EWS-System — hätte den Vorteil gehabt, daß schon in der Ursprungs-Ortsvermittlungsstelle der Fernverkehr abgespalten worden wäre, was zur Folge gehabt hätte, daß zwar die Ortsvermittlungsstellen komplizierter und teurer geworden wären, aber die Fernvermittlungsstellen billiger geworden wären.
    Die Entwicklung — darüber hat die Bundespost mit vier deutschen Firmen Verträge abgeschlossen — hat sich hingezogen, weil die Bundespost einmal ihre Vorgaben änderte, aber auch weil der technologische Fortschritt eingefangen werden sollte. Weil sich die Entwicklungsphase verlängerte, kam, von den deutschen Hochschulen und von anderen Industriefirmen entwickelt, eine andere Technik auf den Markt, und zwar die digitale Vermittlungstechnik. Man sah ein, daß es sinnvoller sei, sich auf diese andere Technik einzustellen, und versuchte, aus den alten Entwicklungsverträgen herauszukommen. Das ist — wie der Rechnungshof sagt — ohne wirtschaftlichen Schaden für die Post gelungen.
    Aber das Problem ist hier ein anderes. Die Bundespost ist so ziemlich der einzige Nachfrager für Fernmeldeeinrichtungen in Deutschland, jedenfalls der allergrößte. Sie steht einem Angebot von nur wenigen Elektrofirmen mit oligopolitischer Marktstruktur gegenüber. Es kommt also entscheidend darauf an, wie die Bundespost diese Firmen mit Entwicklungen steuert; denn durch ihre Entwicklungsvorgabe hat die Bundespost bei der Industrie j a erhebliche Entwicklungskapazitäten gebunden. Wenn die Industrie durch die Post in eine falsche Richtung gelenkt wird, produziert sie Erzeugnisse, mit denen sie gegenüber der Konkurrenz auf dem Weltmarkt nicht bestehen kann.
    Genau das ist hier geschehen. Während die deutsche Industrie noch in die falsche Richtung galoppierte, hat die ausländische Konkurrenz die digitale Technik entwickelt und auf Grund des Vorsprungs vor der deutschen Wirtschaft mit Erfolg verkauft.
    Ich möchte aus dem Vorgang die Konsequenz ziehen — Herr Minister Gscheidle, Sie schütteln zwar
    4160 Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 71. Sitzung. Bonn, Freitag, den 4. Dezember 1981
    Dr. Friedmann
    den Kopf; ich weiß, wir sind hier verschiedener Meinung —: Im Grundsatz können sie nicht bestreiten, daß die Bundespost auf diesem Gebiet eine große Verantwortung trägt; denn sie hat bei ihrer Zusammenarbeit mit der Fernmeldeindustrie die Dinge so zu steuern, daß die Arbeitsplätze in der Privatwirtschaft genauso gesichert sind wie die bei der Bundespost. Sie können darauf nachher ja gerne antworten.
    Der zweite Punkt betrifft das Personalbemessungssystem der Post. Der Minister hat oft gesagt, daß die Personalstärke bei der Post nach einem System ermittelt werde, das weitgehend objektiviert sei; es werde nach Verkehrsanfall gesteuert. Ich habe das lange geglaubt. Nachdem ich nun aber gesehen habe, wie in jüngster Zeit ein Personalbedarf von 14 000 Arbeitnehmern errechnet wurde, Herr Gscheidle in seinem Haushalt für das nächste Jahr jedoch nur die Mittel für 3 000 einstellen wollte und schließlich ein Kompromiß von 6 000 herauskam, ist mir und vielen anderen klargeworden, daß eine Zahl zugestanden wurde, die politisch beeinflußt ist. Im Grunde genommen hat der Bundeskanzler der Deutschen Postgewerkschaft zuliebe Herrn Gscheidle einen politischen Kompromiß aufgezwungen; vielleicht auch deshalb, weil er mit der Postgewerkschaft Frieden haben will. Wie man hört, hat der Bundeskanzler mit dem Vorsitzenden der Postgewerkschaft auch entsprechend Großes vor.
    Hier wurden also betriebsfremde Gesichtspunkte berücksichtigt, hier wurde auf Ihrem Rücken, Herr Gscheidle, größere Politik ausgetragen. Damit ist das Argument widerlegt, daß sich Ihre Personalbemessung nach rein betrieblichen Gesichtspunkten richte.
    In diesem Zusammenhang drängt sich eine weitere Tatsache auf. Die Post hat anerkennenswerterweise über Jahre hinweg mehr Nachwuchskräfte eingestellt, als sie brauchte; etwa 15 000 im Jahr. In dem Ausbildungsvertrag hat sie ausdrücklich darauf hingewiesen, daß sie aus ihrem Ausbildungsvertrag nicht ableiten könnten, nach Abschluß der Ausbildung weiterbeschäftigt zu werden. Tatsächlich sind aber alle weiterbeschäftigt worden, weil man das Personalbemessungssystem entsprechend hingebogen — ich formuliere das einmal so, Herr Minister Gscheidle — hat. Wie gesagt, es ist anerkennenswert, daß junge Leute in dieser Zahl ausgebildet wurden. Aber auch dieses Beispiel zeigt, daß Ihr Personalbemessungssystem weitgehend politisch beeinflußt ist.
    Weil das so ist, möchte ich Sie ausdrücklich darum bitten, Herr Minister Gscheidle, bei den Personalverhandlungen gegenüber Ihren Personalräten und auch gegenüber den Gewerkschaften standhaft zu sein.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Ich weiß, daß Sie versuchen, standhaft zu sein. Ich habe heute morgen gelesen, daß jetzt wieder 120 000 Unterschriften gegen Ihre Personalpolitik gesammelt worden sind.

    (Dr. Riedl [München] [CDU/CSU]: Er soll doch seinen Hut nehmen!)

    Aber man muß sehen, daß Sie trotz der Gebührenerhöhung 1984 in die Verlustzone geraten. Daher ist jede Mark, die Sie heute sparen, von großem Vorteil, nicht zuletzt auch mit Blick auf die Postangehörigen.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Ich komme zum Schluß. Bei allem Verständnis, das man für menschliches Versagen haben muß, ist das, was ich soeben erwähnt habe, sicherlich nicht zu rechtfertigen. Auf der anderen Seite möchten wir aber auch feststellen, daß die große Masse der Bediensteten bei Bahn und Post ihre Arbeit selbstverständlich leistet, ohne daß Kritik angebracht wäre. Aber man kann Menschen auch unvernünftig beschäftigen. Hier sind die Politiker angesprochen, daß dies nicht geschehen darf.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Ich möchte dem Rechnungshof nochmals danken und ihn bitten, baldmöglichst hier in Bonn — ich sehe den Herrn Präsidenten oben — eine Dependance einzurichten, damit wir mit qualifizierten Leuten des Rechnungshofs notfalls zeitnah in aktuelle Beschaffungsvorgänge eingreifen können, bevor das Kind in den Brunnen gefallen ist. — Schönen Dank.

    (Beifall bei der CDU/CSU)



Rede von Richard Stücklen
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)
Das Wort hat der Herr Abgeordnete Kühbacher.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Klaus-Dieter Kühbacher


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ich denke, dem aufmerksamen Zuhörer ist nicht entgangen, wie unterschiedlich im Temperament und auch in der Aussagekraft sich die beiden Kollegen der Opposition, Herr Gerster und Herr Dallmeyer, von dem substantiierten Vortrag von Herrn Dr. Friedmann unterschieden haben.

    (Sehr wahr! bei der SPD)

    Bei Herrn Friedmann fielen keine Worte, Herr Gerster, wie Verschwendung, Verschleuderung und solche Vokabeln, die einfach nicht in diese sachliche Diskussion gehören.

    (Gerster [Mainz] Der Kollege Friedmann hat einige ganz wichtige Aussagen gemacht, die auch auf fruchbaren Boden fallen werden. Aber wer wie Sie hier mit solchen Vokabeln arbeitet, läuft Gefahr, nicht ernstgenommen zu werden. Ich denke, wir sollten als Haushaltsausschußmitglieder alle durch sachliche Kritik ernstgenommen werden wollen. (Beifall bei der SPD und der FDP — Gerster [Mainz] [CDU/CSU]: Bestreiten Sie die Verschleuderung?)


    (Beifall bei der SPD und der FDP)

    Ich will ein grundsätzliches Wort zur Frage der Effektivität der Beratung über Bemerkungen des Rechnungshofes voranschicken. Herr Präsident, was den Kontakt von einzelnen Berichterstattern
    Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 71. Sitzung. Bonn, Freitag, den 4. Dezember 1981 4161
    Kühbacher
    des Haushaltsausschusses zu den Beschäftigten des Rechnungshofes angeht, so kann man sagen, daß er zum Teil sehr gut und zum Teil sehr mangelhaft ist. Bei den Beratungen über die einzelnen Etats bekommen wir bereits im Vorfeld sehr gute Hinweise. Andere Hinweise stehen erst in den Bemerkungen; ihnen hätte zum Teil schon längst entsprochen sein können. Ich kann Sie nur bitten, uns als den Berichterstattern bei den ganz diffizilen Gesprächen frühzeitig Hinweise zu geben, uns anzuregen, nachzufragen, weil das unsere gemeinsame Arbeit effektiver gestaltet. Ich hoffe, daß die Kontaktstelle in Bonn dazu beitragen kann. Herr Kollege Esters, an Sie als Vorsitzenden des Ausschusses und, an uns selbst gerichtet muß ich sagen, daß wir darauf achten müssen, daß uns die Beanstandungen, zu denen wir gesagt haben, daß so oder so verfahren werden solle, bei den nächstjährigen Beratungen immer wieder unaufgefordert vom Büro auf den Tisch gelegt werden. Zu jedem Einzelplan müßte es eigentlich einen Vorspann geben: Bemerkungen des Rechnungshofs, Aufgabe noch nicht erledigt oder erledigt. — Ich glaube, dies sollten wir vorwegschicken.
    Ich will einige Punkte dieses Rechnungshofsberichts ansprechen, die in der Öffentlichkeit Beachtung gefunden haben. Es gibt einen wunderschönen Artikel in einer Zeitung über die Beanstandungen des Rechnungshofes zum Thema Landwirtschaft. Herr Kollege Schmitz, ich kann Ihnen das nur zur Lektüre empfehlen; Sie sind ja Berichterstatter. „Wir nennen sie Nullbetriebe, sagte mein Freund."

    (Haase [Kassel] [CDU/CSU]: Das stand in der „Frankfurter Rundschau", nicht wahr?)

    — Das ist ein phantastischer Artikel, der plastisch vor Augen führt, worum es geht, wenn man Kritik an einzelnen Beschäftigten übt.

    (Schmitz [Baesweiler] [CDU/CSU]: Herr Kollege, Sie können davon ausgehen, daß ich ihn gelesen habe!)

    Ich möchte vorweg eine grundsätzliche Bemrkung machen. Ich danke Ihnen dafür, Herr Kollege Friedmann, daß Sie ausdrücklich gesagt haben, daß die Ministerien und die Minister so gut wie die nachgeordneten Beamten sind. Ich sage das hier einmal so pauschal; der eine oder andere wird sicherlich die Debatte nachlesen. Die Beschäftigten in den Ministerien, in den nachgeordneten Behörden müssen die Sensibilität entwickeln, die beim Umgang mit fremdem Geld, nämlich mit dem Geld des Steuerzahlers, angebracht ist.

    (Beifall bei der SPD und der FDP)

    Hier gibt es wirklich einige Bemerkungen, die einem den Ärger nur so hochschießen lassen. Ich nehme einmal die Anstalt in Dortmund, die angesprochen worden ist. Dort wird auch über die Humanisierung des Arbeitslebens gearbeitet und geforscht. Das ist eine gute, eine vernünftige, eine richtige Sache. Aber wenn dort die Leitung der Anstalt und die erwähnte Abteilungsleiterin durch ein Verhalten Anlaß zur Kritik geben, das nicht beispielhaft ist — dort ist sofort ein Disziplinarverfahren eingeleitet worden —, dann müssen diese Damen und
    Herren draußen merken, was sie politisch anrichten, wie sie eine gute Sache, nämlich die Anstalt in Dortmund, politisch in Mißkredit bringen, wenn sie den Minister derart unter Druck setzen, daß so etwas in den Bemerkungen steht.

    (Beifall bei der SPD — Grobecker [SPD]: Solche Albernheiten!)

    — Der Kollege Grobecker hat völlig recht, das sind Albernheiten. Der Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung wird an einer Stelle angreifbar, mit der er überhaupt nicht befaßt ist. Es geht um die Ausstattung eines Dienstzimmers. Es ist ärgerlich und schlimm, wie Behördenleiter und nachgeordnete Leute die Bundesregierung in Mißkredit bringen, weil sie das Gefühl für das verloren haben, was Geld bedeutet.

    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU — Zurufe von der SPD)

    — Ich denke, wir sollten das deutlich machen. Das kann jedem Minister zu jeder Stunde passieren, wie wir das auch an anderer Stelle gemerkt haben.
    Ich spreche einen weiteren Punkt an, der im Bereich des Bundesministers für Arbeit und Sozialordnung liegt, aber ganz weit weg ist. Er ist in dem Bericht bei den Nebentätigkeiten aufgeführt. Wir zahlen, wenn ich mich richtig erinnere, an die Bundesknappschaft zur Deckung des Defizits 8,5 Milliarde DM aus Mitteln des Steuerzahlers. Wenn man die Bemerkungen aufmerksam durchliest, stellt man fest, daß es in den Krankenhäusern der Bundesknappschaft Ärzte gibt, die 1 Million DM und mehr Nebeneinnahmen haben.

    (Dr. Riedl [München] [CDU/CSU]: Pro Person!)

    — Pro Person! Der Bundesrechnungshof hat sehr gut auf diesen wunden Punkt hingewiesen, der allgemein angesprochen werden muß. Ich frage die Herren Ärzte bei der Bundesknappschaft, ob sie nicht einen ganzen Versicherungszweig in Mißkredit bringen, wenn sie ihr Nebenamt wichtiger als ihre Hauptbeschäftigung nehmen.

    (Beifall bei allen Fraktionen)

    Ich spreche einen weiteren Punkt in diesem Bereich an, wo, wie ich meine, in einem anderen Ministerium des Guten zuviel getan wird. Da gibt es eine gemeinsame Flugvermessungsstelle, die im Moment beim Verkehrsminister ressortiert. Dazu sagt der Bundesrechnungshof: Dort fliegen die Flugzeuge — ich glaube, acht an der Zahl — so zahlreich herum, daß man bei präziser Aufgabenstellung im Jahr 5 Millionen DM einsparen kann. Merken denn die Damen und Herren in dieser gemeinsamen Flugvermessungsstelle nicht, daß das den Steuerzahler wurmen muß, daß hier offensichtlich das Fliegen und das Bereithalten von Flugzeugen wichtiger ist als die eigentliche Aufgabe, die sie zu erledigen haben?

    (Gerster [Mainz] [CDU/CSU]: Also doch Geldverschwendung!)

    — Natürlich! Aber doch nicht der Regierung, sondern an dieser Stelle von Leuten, die meinen, ihre
    4162 Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 71. Sitzung. Bonn, Freitag, den 4. Dezember 1981
    Kühbacher
    Aufgabe so aufblähen zu müssen. Der Rechnungshof sagt zu Recht: Was ihr erledigen sollt, kann man mit sehr viel weniger Flugzeugen mit sehr viel größerer Effizienz machen.

    (Glos [CDU/CSU]: Sehr richtig!)

    An dieser Stelle muß Kritik angebracht werden. Wir werden der Sache nachgehen.
    Ich spreche einen weiteren Punkt an, den ich an die Damen und Herren des Bundesrats abgeben muß. Die sind nicht hier. Der Bundesrechnungshof hat im Rahmen seiner Prüfungsmöglichkeiten bei den Finanzverwaltungen festgestellt, daß die Koordination der Steuerverwaltung — in den Ländern, wohlgemerkt — sehr zu wünschen übrigläßt, ja eigentlich ein Skandal ist. Da gibt es 13 Oberfinanzdirektionen, die ihrerseits die Art und Weise der Prüfung von Steuervorgängen so uneinheitlich gestaltet haben, daß es zu Steuerungerechtigkeiten führt.
    Ich .bin jetzt bei dem Thema Schätzung von Einkommen aus der Landwirtschaft. Hier gehen dem Fiskus über die Jahre Millionenbeträge verloren. Das ist das eine, was zu kritisieren ist. Aber für mich noch viel schlimmer ist: Es kommt Steuerungerechtigkeit auf. Es wird in dem einen Bundesland so und in dem anderen Bundesland anders verfahren. Wie kann denn der Bürger noch Vertrauen zum Staat insgesamt haben, wenn die Oberfinanzdirektionen — was Landwirte angeht, in dem einen Bundesland mit dieser, in dem anderen Bundesland mit jener Ideologie behaftet — so uneinheitlich verfahren?

    (Schmitz [Baesweiler] [CDU/CSU]: Sind daran die Bauern oder die Beamten schuld? — Haase [Kassel] [CDU/CSU]: Das liebe Vieh!)

    Ich kann den Bundesfinanzminister nur ermuntern, hier auf eine einheitliche, für den Fiskus und den Steuerzahler gerechte Behandlung zu drängen. Es geht nicht an, daß wir in einer solchen Frage 13 oder 4 unterschiedliche Meinungen haben. Ich bitte ganz ausdrücklich, im Interesse aller Steuerzahler hier auf Gerechtigkeit, Transparenz und natürlich auch tatsächliche Steuerzahlung zu drängen.
    Es gibt zwei, drei weitere Bemerkungen, die sich mit dem Steuerrecht beschäftigen. Zum einen geht es um die private Nutzung von Kraftfahrzeugen. Da werden dem einen 20 %, dem anderen 25 % unterstellt. Da gibt es Finanzämter, die in einem Einzelfall einem Arzt zur dienstlichen Verwendung drei Kraftfahrzeuge zugestehen.

    (Haase [Kassel] [CDU/CSU]: Dem Arzt des Finanzamtsleiters!)

    Wie kann ein einzelner Mann drei Kraftfahrzeuge gleichzeitig fahren?

    (Schmitz [Baesweiler] [CDU/CSU]: Bei Bundesministern genauso! — Weiterer Zuruf von der CDU/CSU: Überall so!)

    — Natürlich!
    Herr Haase, worauf ich hinaus will, ist dies: Es liegt bei den Ländern, für den vollständigen Eingang von Steuergeldern zu sorgen. Ich versuche jetzt mal, mit einem Scherz deutlich zu machen, worum es mir hier geht. Wir reden über die Finanzverteilung zwischen Bund und Ländern. Der Bundesrat beklagt sich an vielen Stellen, daß die Einnahmen der Länder nicht ausreichen.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Zu Recht!)

    — Zu Recht! Ich empfehle dem Bundesrat oder einer Reihe von Ländern im Bundesrat, sich ein neues Wappen zuzulegen. Wir haben den Bundesadler. Die sollten sich ein Nilpferd zulegen. Warum sage ich das? Auch diesen Bundesländern steht das Wasser bis zum Hals; aber sie reißen das Maul so weit auf und machen in der Sache nichts.

    (Beifall bei allen Fraktionen — Zuruf von der CDU/CSU: Wo ist der Unterschied, Herr Kollege?)

    Ich spreche einen weiteren Punkt an, und zwar zum Bereich der Deutschen Bundesbahn. Bei der Deutschen Bundesbahn, Herr Kollege Friedmann, ist das, was Sie angesprochen haben, völlig zu Recht beleuchtet worden. Was uns im Bereich der Bundesbahn fehlt, ist eine ergebnisbezogene Erfolgskontrolle. Das ist der entscheidende Mangel. Nur, ich erinnere mich an viele beredte Worte des Staatssekretärs Ruhnau im Rechnungsprüfungsausschuß und im Haushaltsausschuß mit der Zielrichtung, dies ändern zu wollen. Nur, Herr Kollege Friedmann, wir sollten uns auch selber nicht bemogeln.
    Zum Teil ist der Umstand, daß im Bereich der Bundesbahn nicht noch effizienter gearbeitet werden kann, darin begründet, daß dort Strukturen vorhanden sind, die diesem modernen Dienstleistungsbetrieb nicht mehr angemessen sind. Das ist der entscheidende Punkt.

    (Beifall bei allen Fraktionen)

    Zum Teil — ich sage auch das — liegt es an dem starren Beamtenrecht, daß Sie aus einzelnen Maschinenämtern, aus Zwischenebenen nicht versetzen können, nicht umsetzen können, um effizient zu arbeiten. Wir sollten also, wenn wir Kritik an der Bundesregierung oder am Bundesbahnvorstand anbringen, immer im Hinterkopf haben, daß auch wir, die wir im Parlament sind, es durch unterschiedliche Auffassungen über öffentliches Dienstrecht verhindern, daß dort erfolgsbezogen gearbeitet wird.

    (Beifall bei allen Fraktionen) Dieses sage ich hier mal so.

    Auch an dieser Ecke will ich einen Punkt herausgreifen, weil es geradezu ärgerlich erscheint, wo dort Geld, weil die Strukturen so sind, ausgegeben wird. Sie haben die Autos des Bundesbahnvorstandes angesprochen. Ich will die Wohnungsdienstanschlüsse ansprechen, eine Segnung, die die ganze Öffentlichkeit wahrscheinlich gar nicht kennt. Es wird Beamten erlaubt, auf Kosten des Steuerzahlers bei sich privat zu Hause ein Telefon zu haben, weil sie ja in Notfällen auf Kosten der Bundesbahn erreichbar sein sollen. Der Vorstand der Deutschen Bundesbahn hat sich mit dieser Frage tatsächlich selbst beschäftigt: Wie viele Wohnungsdienstanschlüsse wann und bei wem? Ich frage mich: Hat denn dieser Vorstand nichts Wichtigeres zu tun, als sich mit dieser Nebensächlichkeit zu beschäftigen? Sind denn
    Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 71. Sitzung. Bonn, Freitag, den 4. Dezember 1981 4163
    Kühbacher
    die Beamten, die Wohnungsdienstanschlüsse haben, nicht sensibel genug, um festzustellen, daß das überflüssig ist? Da sitzen Herren in der Hauptverwaltung in Frankfurt, wohnen in Nürnberg, in München und in einer noch weiter entfernten Stadt.

    (Haase [Kassel] [CDU/CSU]: In Kronberg wohnen die alle!)

    — Nein, nein, es wohnen einige so weit und lassen sich in München einen Wohnungsdienstanschluß bezahlen — oder in Nürnberg —, damit sie in Notfällen — zum Beispiel ein Bahnarzt — bereit stehen — ein Bahnarzt, der wahrscheinlich nur Gutachten macht. Ich kann nur lachen. Diese Herren sollten ihre Anschlüsse freiwillig zurückgeben. Daß sich das Parlament, daß sich der Rechnungshof damit beschäftigen muß, sagt doch etwas über die Qualität der Mittelebene und die Sensibilität dieser Herren aus.

    (Beifall bei allen Fraktionen — Zuruf von der CDU/CSU: Sehr gut! Der ist heute Klasse!)

    Ein Punkt scheint mir bei der Bahn grundsätzlich zu kritisieren zu sein. Es gibt dort auch ein Personalbemessungssystem, Herr Friedmann, was Sie bei der Bundespost kritisiert haben. Davon verstehen Sie sehr viel mehr. Ich lasse mich da gern belehren und will da in unseren Sitzungen nachfragen. Ich lese hier aus der Kritik des Bundesrechnungshofes zur Frage der Effektivität der Bahn, daß es vielfach dazu kommt, daß ein Besitzstandsdenken besteht und Anlagenmengen auf das Personal angerechnet werden. Das heißt, je mehr Anlagen mit höheren Preisen von bestimmten Arbeitsebenen im Bahnbereich verwaltet werden, desto mehr Personal und desto höher dotiert werden die Herren. Das führt dann dazu, daß Gleise mit Überlängen gebaut werden, daß zuviel Geld ausgegeben wird,

    (Zuruf von der CDU/CSU: Wie in der Sowjetunion!)

    weil sich daraus die persönliche Bezahlung ergibt. Dies ist ein abenteuerlicher Vorgang. Daran müssen wir etwas ändern. Wir können nicht deshalb jemand nach A 14 bezahlen, weil er möglichst viel Geld ineffektiv ausgibt.

    (Beifall bei allen Fraktionen)

    Hier muß Leistungsbezahlung rein. Ich gehe jetzt so weit — ich will hier nichts versprechen —, zu sagen, man müßte sich überlegen, ob man nicht einem besonders sparsamen Beschäftigten des öffentlichen Dienstes dann eine Zulage zahlt, wenn er besonders wirtschaftlich arbeitet, solche Zulagen von Zeit zu Zeit aussetzt, wenn das im Ergebnis nicht mehr stimmt, anstatt — —

    (Grobecker [SPD]: Akkord einführen!)

    — Ja natürlich, oder so: Akkord einführen, bei Effizienz, bei hohen Dienstleistungen Zulagen, und diese immer, wenn das Ergebnis schlechter wird, wieder reduzieren.

    (Lachen und Zurufe)

    Ich glaube, dies würde zu einer höheren Eigenverantwortung führen können.