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ID0803130400

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    Plenarprotokoll 8/31 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 31, Sitzung Bonn, Mittwoch, den 15. Juni 1977 Inhalt: Botschaft des Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika aus Anlaß der 5. Wiederkehr des Tages der Gründung der Deutschen Marshall-Stiftung . . . . . . . 2227 A, Begrüßung der Präsidentin des Unterhauses und einer Delegation des Ober- und des Unterhauses des isländischen Althing . . 2227 D Eintritt des Abg. Kolb in den Deutschen Bundestag 2228 A Verzicht des Abg. Dr. Nothhelfer und des Abg. Dr. Wallmann auf die Mitgliedschaft im Deutschen Bundestag . . . . . . . 2228 A Bestellung des Abg. Franke und des Abg. Rawe als ordentliche Mitglieder sowie des Abg. Dr. Häfele und des Abg. Dr. Lenz (Bergstraße) als stellvertretende Mitglieder im Vermittlungsausschuß . . . . . . . 2228 A Absetzung eines Punktes von der Tagesordnung 2228 A Amtliche Mitteilungen ohne Verlesung . 2228 B Große Anfrage der Fraktion der CDU/CSU Energiebedarf und friedliche Nutzung der Kernenergie — Drucksachen 8/156, 8/569 — in Verbindung mit Große Anfrage der Abgeordneten Stahl (Kempen), Egert, Konrad, Dr. Meinecke (Hamburg), Meininghaus, Dr. Spöri, Urbaniak, Wolfram (Recklinghausen), Dr.-Ing. Laermann, Dr. Graf Lambsdorff, Wolfgramm (Göttingen), Hoppe und der Fraktionen der SPD, FDP Energiepolitik — Drucksachen 8/188, 8/570 — Dr. Riesenhuber CDU/CSU . . . . . . . 2228 D Schmidt (Wattenscheid) SPD . . . . . . 2234 C Dr.-Ing. Laermann FDP . . . . . . . . 2241 D Dr. Friderichs, Bundesminister BMWi . . 2247 C Dr. Narjes CDU/CSU . . . . . . . . . 2256 B Wolfram (Recklinghausen) SPD . . . . . 2284 B Schmidhuber CDU/CSU . . . . . . . 2288 B Zywietz FDP 2295 D Matthöfer, Bundesminister BMFT . . . 2300 A Dr. Freiherr Spies von Büllesheim CDU/CSU 2305 D Dr. Gruhl CDU/CSU . . . . . . . . . 2309 C Stahl (Kempen) SPD . . . . . . . . 2311 B Schwarz CDU/CSU 2314 A Wolfgramm (Göttingen) FDP 2317 D Gerlach (Obernau) CDU/CSU . . . . 2319 D Schäfer (Offenburg) SPD 2322 A Dr. Dr. h. c. Maihofer, Bundesminister BMI 2324 D II Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 31. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 15. Juni 1977 Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der SPD, FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung schadensersatzrechtlicher Vorschriften — Drucksache 8/108 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 8/563 — Beschlußempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses — Drucksache 8/562 — Dr. Arnold CDU/CSU . . . . . . . . 2328 B Frau Dr. Däubler-Gmelin SPD . . . . . 2328 D Engelhard FDP . . . . . . . . . . . 2329 D Dr. de With, Parl. Staatssekretär BMJ . . 2330 B Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung der Bundesärzteordnung — Drucksache 8/205 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Jugend, Familie und Gesundheit — Drucksache 8/536 — Dr. Hammans CDU/CSU . . . . . . 2331 B Jaunich SPD 2332 A Eimer FDP 2332 C Beratung der Beschlußempfehlung des Innenausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht über den Einsatz von Wahlgeräten bei der Wahl zum 8. Deutschen Bundestag am 3. Oktober 1976 — Drucksachen 8/94, 8/443 (neu) — . . . 2333 A Fragestunde — Drucksache 8/571 vom 10.06. 1977 — Anregung des Wohnungsbaus durch Abschaffung der im neuen Mietgesetz geschaffenen Vorschriften zum Schutz des Mieters MdlAnfr Al 10.06.77 Drs 08/571 Frau Simonis SPD Antw PStSekr Dr. de With BMJ . . 2264 C, D, 2265 A, B, C ZusFr Frau Simonis SPD 2264 C, D ZusFr Conradi SPD 2264 D ZusFr Dr. Schneider CDU/CSU 2265 A ZusFr Dr. Kunz (Weiden) CDU/CSU . . 2265 B Konsequenzen aus der Untersuchung des Deutschen Städtetags über die Arbeit kommunaler Wohnungsvermittlungsstellen MdlAnfr A2 10.06.77 Drs 08/571 Dr. Schneider CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Haack BMBau 2265 D, 2266 A ZusFr Dr. Schneider CDU/CSU . . . . . 2266 A Überprüfung des Verbots der Zweckentfremdung von Wohnraum MdlAnfr A3 10.06.77 Drs 08/571 Dr. Schneider CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Haack BMBau . . 2266 B, D, 2267 A ZusFr Dr. Schneider CDU/CSU . . . . . 2266 D Beschneidung der Selbstverwaltungsrechte der Hochschulen durch mißbräuchliche Berufung auf Bestimmungen des Hochschulrahmengesetzes MdlAnfr A4 10.06.77 Drs 08/571 Thüsing SPD MdlAnfr A5 10.06.77 Drs 08/571 Thüsing SPD Antw PStSekr Engholm BMBW . . . 2267 B, C Teilnahme von Mitarbeitern des BMZ an einer Konferenz in Bolivien, auf der über eine Umsiedlung deutschstämmiger Bürger aus Namibia nach Bolivien gesprochen worden ist MdlAnfr A6 10.06.77 Drs 08/571 Böhm (Melsungen) CDU/CSU Antw PStSekr Brück BMZ 2267 D, 2268 A, B, C ZusFr Böhm (Melsungen) CDU/CSU . . 2268 A, B ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 2268 B ZusFr Spranger CDU/CSU 2268 C ZusFr Wohlrabe CDU/CSU . . . . . 2268 C Termin für den Besuch des „Umweltbusses" in Berlin MdlAnfr A7 10.06.77 Drs 08/571 Wohlrabe CDU/CSU Antw PStSekr Baum BMI . . . 2268 D, 2269 A ZusFr Wohlrabe CDU/CSU . . 2268 D, 2269 A Sterblichkeitsstatistiken für Beschäftigte in Kernkraftwerken und Wiederaufbereitungsanlagen MdlAnfr A10 10.06.77 Drs 08/571 Dr. Laufs CDU/CSU Antw PStSekr Baum BMI . . . . . 2269 B, D ZusFr Dr. Laufs CDU/CSU . . . . . 2269 C, D Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 31. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 15. Juni 1977 III Anzahl der Schutzplätze entsprechend den Richtlinien für den Grundschutz für die zivile Bevölkerung sowie Anzahl der bis 1979 fertiggestellten Schutzplätze MdlAnfr Al1 10.06.77 Drs 08/571 Dr. Möller CDU/CSU MdlAnfr Al2 10.06.77 Drs 08/571 Dr. Möller CDU/CSU Antw PStSekr Baum BMI . 2269 D, 2270 A, B, C ZusFr Dr. Möller CDU/CSU . . . . . 2270 B, C ZusFr Ey CDU/CSU 2270 C Paramilitärische Übungen der Jugendorganisation des kommunistischen Bundes Westdeutschlands MdlAnfr A13 10.06.77 Drs 08/571 Dr. Hennig CDU/CSU Antw PStSekr Baum BMI . . 2270 D, 2271 A, B ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 2271 A ZusFr Spranger CDU/CSU 2271 A Ermittlungen über den Weg der Akten im Fall Traube zum „Spiegel" MdlAnfr A15 10.06.77 Drs 08/571 Spranger CDU/CSU Antw PStSekr Baum BMI . . . . 2271 B, C, D, 2272 A, B ZusFr Spranger CDU/CSU 2271 C, D ZusFr Dr. Kunz (Weiden) CDU/CSU . . 2271 D ZusFr Ey CDU/CSU 2271 D, 2272 A ZusFr Broll CDU/CSU . . . . . . . 2272 A ZusFr Dr. Schäfer (Tübingen) SPD . . . . 2272 B Zahl der Anhörungen aufgrund der Anhörungspflicht der Bundesregierung gemäß § 47 des Kreditwesengesetzes MdlAnfr A16 10.06.77 Drs 08/571 Ey CDU/CSU Antw PStSekr Offergeld BMF . . 2272 B, C, D ZusFr Ey CDU/CSU . . . . . . . . 2272 C, D Freistellung der Beförderung von Personen im Inselverkehr an der deutschen Nordseeküste von der Mehrwertsteuer nach Inkrafttreten der sechsten EG-Mehrwertsteuerrichtlinie MdlAnfr A19 10.06.77 Drs 08/571 Schröder (Wilhelminenhof) CDU/CSU MdlAnfr A20 10.06.77 Drs 08/571 Schröder (Wilhelminenhof) CDU/CSU Antw PStSekr Offergeld BMF . . . . 2273 A, B Zuweisungshöhe des Brennkontingents für Kartoffelgemeinschaftsbrennereien im Jahr 1977/78 sowie Einfuhr von Agraralkohol im Jahr 1976 MdlAnfr A24 10.06.77 Drs 08/571 Dr. Kunz (Weiden) CDU/CSU Antw PStSekr Offergeld BMF . . 2273 B, C, D ZusFr Dr. Kunz (Weiden) CDU/CSU . . 2273 C, D Förderung von Investitionen in Höhe bis zu 33 % im Zonenrandgebiet MdlAnfr A29 10.06.77 Drs 08/571 Dr. Kunz (Weiden) CDU/CSU Antw PStSekr Grüner BMWi . . . . 2274 A, B ZusFr Dr. Kunz (Weiden) CDU/CSU . . . 2274 B Gefährdung von Arbeitsplätzen im Lebensmitteleinzelhandel und Steuermindereinnahmen durch die erneute Genehmigung sogenannter „Butterfahrten" MdlAnfr A35 10.06.77 Drs 08/571 Lampersbach CDU/CSU MdlAnfr A36 10.06.77 Drs 08/571 Lampersbach CDU/CSU Antw PStSekr Gallus BML 2274 C, D 2275 A, B ZusFr Lampersbach CDU/CSU . . . 2275 A, B Verwendung der Mittel zur Förderung der Landwirtschaft für die Erhaltung einer gesunden Landschaft MdlAnfr A37 10.06.77 Drs 08/571 Ey CDU/CSU Antw PStSekr Gallus BML . . . . . 2275 B, D ZusFr Ey CDU/CSU . . . . . . . . . 2275 C Rückgang des Milchverbrauchs an Schulen zugunsten anderer Erfrischungsgetränke MdlAnfr A39 10.06.77 Drs 08/571 Kuhlwein SPD Antw PStSekr Gallus BML . 2275 D, 2276 B, C ZusFr Kuhlwein SPD 2276 B ZusFr Dr. von Geldern CDU/CSU . . . 2276 C ZusFr Müller (Schweinfurt) SPD . . . 2276 C Niederländische Raubfischerei in den deutschen Küstengewässern MdlAnfr A40 10.06.77 Drs 08/571 Dr. von Geldern CDU/CSU Antw PStSekr Gallus BML . 2276 D, 2277 A, B ZusFr Dr. von Geldern CDU/CSU . . . 2277 A, B IV Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 31. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 15. Juni 1977 Arbeitserlaubnis für vor dem 1. Januar 1977 im Wege der Familienzusammenführung nachgereiste Jugendliche aus Nicht-EGLändern und Verfügbarkeit dieser Arbeitskräfte z. B. für das Gastgewerbe MdlAnfr A41 10.06.77 Drs 08/571 Frau Hoffmann (Hoya) CDU/CSU Antw PStSekr Buschfort BMA 2277 C Beeinflussende Faktoren für die Entwicklung der Beitragseinnahmen in der gesetzlichen Rentenversicherung sowie Anteil der freiwilligen Beiträge im Verhältnis zum gesamten Beitragsaufkommen MdlAnfr A42 10.06.77 Drs 08/571 Höpfinger CDU/CSU MdlAnfr A43 10.06.77 Drs 08/571 Höpfinger CDU/CSU Antw PStSekr Buschfort BMA 2277 D, 2278 A, B ZusFr Höpfinger CDU/CSU 2278 A Entwicklung der Beitragseinnahmen in der gesetzlichen Rentenversicherung auf Grund der voraussichtlichen Lohnentwicklung und der durchschnittlichen Arbeitslosenzahl MdlAnfr A44 10.06.77 Drs 08/571 Kraus CDU/CSU Antw PStSekr Buschfort BMA 2278 C, D, 2279 A ZusFr Kraus CDU/CSU . . . . . . . . 2278 D ZusFr Müller (Berlin) CDU/CSU . . . . 2279 A Verhinderung eines Mißbrauchs der Arbeitslosenunterstützung MdlAnfr A50 10.06.77 Drs 08/571 Dr. Friedmann CDU/CSU Antw PStSekr Buschfort BMA . . . . 2279 B, C ZusFr Dr. Friedmann CDU/CSU 2279 C Bekanntgabe der Kosten des Flugs des SPD-Vorsitzenden Brandt nach Tel Aviv MdlAnfr A57 10.06.77 Drs 08/571 Dr. Voss CDU/CSU Antw PStSekr Dr. von Bülow BMVg . . . 2279 D, 2280 B ZusFr Dr. Voss CDU/CSU 2280 A Rücknahme der Genehmigung der Prüfungsordnungen für die Hochschule der Bundeswehr in Hamburg sowie Verlegung der im Herbst fälligen Staatsexamen der in Hamburg studierenden Offiziere an die Hochschule der Bundeswehr in München MdlAnfr A58 10.06.77 Drs 08/571 Damm CDU/CSU MdlAnfr A59 10.06.77 Drs 08/571 Damm CDU/CSU Antw PStSekr Dr. von Bülow BMVg 2280 B, C, D ZusFr Damm CDU/CSU 2280 C, D Erfolgsquoten bei den vom Bundesminister für Jugend, Familie und Gesundheit finanzierten Raucherentwöhnungsmethoden MdlAnfr A60 10.06.77 Drs 08/571 Jaunich SPD MdlAnfr A61 10.06.77 Drs 08/571 Jaunich SPD Antw PStSekr Zander BMJFG . . . . . 2280 D, 2281 B, C, D, 2282 A, B ZusFr Jaunich SPD . . . . 2281 A, B, 2282 B ZusFr Kuhlwein SPD . . . . . . . . 2281 C ZusFr Lampersbach CDU/CSU . . . . . 2281 C ZusFr Frau Eilers (Bielefeld) SPD . . . . 2281 D ZusFr Spitzmüller FDP . . . . . . . . 2281 D Abfassung der den Medikamentenpackungen beigefügten Beschreibungen in verständlicher Form und in für Sehbehinderte lesbarer Schrift MdlAnfr A63 10.06.77 Drs 08/571 Frau Eilers (Bielefeld) SPD Antw PStSekr Zander BMJFG . . . _ 2282 C, D ZusFr Frau Eilers (Bielefeld) SPD . . _ _ 2282 D Gesetzesvorlage über die Neuordnung der Ausbildung nichtärztlicher Heilberufe sowie Reform der Hebammenausbildung MdlAnfr A66 10.05.77 Drs 08/571 Frau Dr. Neumeister CDU/CSU MdlAnfr A67 10.05.77 Drs 08/571 Frau Dr. Neumeister CDU/CSU Antw PStSekr Zander BMJFG . 2283 A, B, C, D, 2284 A ZusFr Frau Dr. Neumeister CDU/CSU . 2283 B, C, 2284 A ZusFr Jaunich SPD . . . . . . . . 2283 D Nächste Sitzung 2333 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . 2335* A Anlage 2 Staatliche Verbilligung von Trinkmilch für Kindergärten und Schulen MdlAnfr A65 20.05.77 Drs 08/458 Frau Geier CDU/CSU ErgSchrAntw PStSekr Gallus BML auf ZusFr Susset CDU/CSU 2335* C Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 31. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 15. Juni 197? 2227 31. Sitzung Bonn, den 15. Juni 1977 Beginn: 9.00 Uhr
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    Berichtigung 30. Sitzung, Seite 2190*, Anlage 16 und 17: Statt „Antwort des Staatssekretärs Haunschild" ist „Antwort des Staatssekretärs Dr. Hauff" zu lesen. Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Adams*' 17. 6. Dr. van Aerssen * 17. 6. Dr. Aigner * 17. 6. Alber * 17. 6. Angermeyer 24. 6. Dr. Bangemann 24. 6. Dr. Bayerl * 17. 6. Blumenfeld * 17. 6. Breidbach 17. 6. Fellermaier * 17. 6. Flämig * 17. 6. Dr. Früh * 17. 6. Dr. Fuchs * 17. 6. Haase (Fürth) * 17. 6. Hoffmann (Saarbrücken) * 17. 6. Hoppe 24. 6. Dr. Jahn (Braunschweig) * 17. 6. Jung * 17. 6. Dr. Jaeger *** 16. 6. Dr. Jobst 15. 6. Katzer 24. 6. Dr. Klepsch * 17. 6. Klinker * 17. 6. Kunz (Berlin) * 17. 6. Lange * 17. 6. Lemp * 13. 6. Lücker * 17. 6. Dr. Marx 24. 6. Dr. Müller ** 16. 6. Müller (Mülheim) * 17. 6. Müller (Wadern) * 17. 6. Dr. Müller-Hermann * 17. 6. Reddemann ** 16. 6. Frau Dr. Riede (Oeffingen) 24. 6. Schmidt (München) * 17. 6. Schreiber * 17. 6. Schwabe * 17. 6. Dr. Schwencke (Nienburg) ** 17. 6. Dr. Schwörer * 17. 6. Seefeld 24. 6. Sieglerschmidt * 17. 6. Dr. Starke (Franken) * 17. 6. Dr. Staudt 15. 6. Frau Steinhauer 24. 6. Stommel 15. 6. Frau Tübler 17. 6. Dr. Vohrer ** 17. 6. * für die Teilnahme an Sitzungen des Europäischen Parlaments ** für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates *** für die Teilnahme an Sitzungen der Nordatlantischen Versammlung Anlagen zum Stenographischen Bericht Abgeordneter) entschuldigt bis einschließlich Frau Dr. Walz * 17. 6. Wawrzik * 17. 6. Dr. Wendig 24.6. Würtz * 17. 6. Zeyer * 17. 6. Zywietz * 17. 6. Anlage 2 Ergänzende Antwort des Parl. Staatssekretärs Gallus auf die Zusatzfrage des Abgeordneten Susset (CDU/CSU) zur Frage 65 der Frau Abgeordneten Geier (CDU/CSU) (Drucksache 8/458 Frage A 65 29. Sitzung, Seite 2075 A) : Ihre Zusatzfrage „Herr Staatssekretär, könnten Sie, nachdem Sie den Betrag, den die EG zur Verfügung stellen würde, auch die Höhe der Mittel angeben, die vom Bund oder den Ländern zur Verfügung gestellt werden müßten, um diese Schulmilchverbilligung in attraktiver Weise durchführen zu können?" beantworte ich wie folgt: Die Kosten der Verbilligungsaktion, die von mir am 26. Mai 1977 für die Bundesrepublik Deutschland mit 31,8 Millionen DM pro Jahr und 159 Millionen DM für das gesamte Fünfjahresprogramm beziffert worden sind, basieren auf folgenden Überlegungen: In der Bundesrepublik Deutschland beträgt die Zahl der Schüler, die für die verbilligte Abgabe von Milch in Frage kommen, ca. 10,8 Millionen. Unterstellt man optimistischerweise eine Schülerbeteiligung von 50% und eine Verwendung von Vollmilch bzw. Vollmilchkakao, so ergibt sich für 190 Schultage ein Gesamtmilchabsatz von 214 700 t im Jahr. Bei einem Richtpreis von derzeit 59,20 Dpf/ Liter bedeutet dies, daß in der Bundesrepublik Deutschland insgesamt aus Mitteln der öffentlichen Hand 31,8 Millionen DM im Jahr und 159 Millionen DM in 5 Jahren zur Schulmilchverbilligung bereitgestellt werden müßten. Der Gemeinschaftsbeitrag würde sich auf 63,55 Millionen DM im Jahr bzw. 317,5 Millionen DM für die gesamte Laufzeit des Programms stellen. Nach vorliegenden Erfahrungen dürfte allerdings zumindest in der Anlaufphase eine Beteiligung von nur 30 °/o der Schüler und ein hoher Anteil von teilentrahmtem Kakao - bei dem wegen des geringeren Fettgehalts der Verbilligungsbetrag niedriger ist - zu unterstellen sein. Damit würden sich die Kosten für die öffentliche Hand in der Bundesrepublik Deutschland erheblich reduzieren.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Werner Maihofer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Wenn diese Problematik nicht gelöst wird, gibt es keine Genehmigung. Ja, er sagt sogar, daß dann eine erteilte Genehmigung zurückgenommen werde. Ich stimme dem zu. Aber dann müssen Sie, Herr Bundesminister, auch selbst rechtzeitig etwas dafür tun, damit wir diese Probleme in den Griff bekommen. Wenn es zu einer solchen Situation kommen sollte, dann wäre es bereits zu spät.
    Lassen Sie mich noch ein letztes Problem ansprechen, das uns vor dem Hintergrund der Ereignisse der letzten Zeit bedrücken muß. Dabei geht es um die Frage der Sicherung nach außen. Ich will nicht so sehr in die Materie eintreten. Es gibt ein altes Sprichwort, daß man schlafende Hunde nicht wekken soll. Daran will ich mich halten. Aber ich glaube, die bestehenden Schutzkonzeptionen müssen auf den neuesten Stand gebracht werden. Das ist unsere Forderung. Wenn das nicht erfolgt, werden wir die eventuell zu erwartenden Terrorfälle nicht in den Griff bekommen können. Wer mit der Situation vertraut ist, weiß, was ich sagen will.



    Gerlach (Obernau)

    Ich möchte zum Abschluß feststellen: Diese Forderungen, die ich jetzt in Kürze vorgetragen habe, hat die Bundesregierung bis jetzt in keiner Weise erfüllt. Es sind Andeutungen, erste Schritte gemacht worden. Aber diese ersten Schritte sind bereits vor Jahren versprochen worden. Es muß endlich eine klare Konzeption erarbeitet werden; denn nur dann ist das, was wir auf dem Sektor der Atomreaktoren tun, nach menschlichem Ermessen wirklich ohne Risiko. Es muß vermieden werden, daß gerade die Konzeptionslosigkeit dieser Regierung zum größten Risikofaktor unserer friedlichen Nutzung der atomaren Energie wird.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Konrad [SPD] : Nun haben Sie sich unseren Beifall verscherzt!)



Rede von Dr. Hermann Schmitt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Wir fahren in der Aussprache fort. Das Wort hat der Abgeordnete Schäfer (Offenburg).

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Harald B. Schäfer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich wollte meine Rede eigentlich mit der Feststellung beginnen, daß sich auch hier im Parlament seit der letzten großen Energiedebatte des Bundestags am 26. Januar 1976 etwas geändert habe, geändert haben sollte, nämlich die Interessenlosigkeit des gesamten Parlaments an dieser für die Zukunft unseres Landes wichtigen Frage. Leider kann ich diese Behauptung hier nicht aufstellen. Trotzdem, meine Damen und Herren, ist festzuhalten, daß sich seit der letzten Debatte eine zunehmende Sensibilisierung, ein neues Energiebewußtsein in weiten Teilen unserer Bevölkerung entwickelt hat. Wichtige gesellschaftliche Gruppen in unserem Lande, z. B. die Kirchen, die Gewerkschaften,

    (von Hassel [CDU/CSU] : Die Kirchen besonders!)

    beteiligen sich aktiv an der energiepolitischen Diskussion. Auch die politischen Parteien haben zwischenzeitlich die überragende Bedeutung energiepolitischer Entscheidungen erkannt, zumindest die sozialdemokratische und die freidemokratische Parten. Es ist unbestreitbares Verdienst der Bürgerinitiativen, durch ihren hartnäckigen Protest gegen Kernkraftwerke die Probleme der Energiepolitik, insbesondere der Kernenergie, ins öffentliche Bewußtsein gerückt zu haben. Dafür gebührt den Bürgerinitiativen unser Dank.

    (Beifall bei der SPD und der FDP)

    Meine Damen und Herren, nach Carl Friedrich von Weizsäcker sind die kommenden Jahrzehnte eine Zeit erhöhter Gefahr für die Menschheit.

    (Lenzer [CDU/CSU] : Nach Hermann Kahn sind das die guten Jahre!)

    — Das ist der Unterschied zwischen Ihnen und uns.

    (Dr. Hammans [CDU/CSU] : Zwischen von Weizsäcker und Ihnen!)

    Es besteht Hoffnung, auch in der Gefahr die richtigen Wege zu beschreiten. Das setzt freilich voraus,
    die erkannten Gefahren offen und öffentlich zu nennen und die entsprechenden Lösungsmöglichkeiten zu verwirklichen. Die Energiepolitik kann aus meinem Verständnis zum Testfall dafür werden, ob wir diese Herausforderung meistern. Sie ist insofern nur ein Teilausschnitt der grundsätzlichen Frage nach der Qualität zukünftigen Lebens. Immer mehr Menschen in unserem Lande erkennen diesen Tatbestand. Sie erkennen auch, daß angesichts der hohen Umweltbelastungen, der damit verbundenen ökologischen Anfälligkeit und der Endlichkeit der nicht regenerierbaren Rohstoffe ein bloßes Fortschreiben der Zuwachsraten der Vergangenheit keine Zukunft, zumindest keine menschenwürdige Zukunft ergibt.
    Oberstes Ziel der Energiepolitik muß daher die Verringerung der Energieverbrauchszuwachsraten sein. Der in diesem Zusammenhang von der Bundesregierung angekündigte Maßnahmenkatalog ist zu begrüßen. Er muß freilich erweitert werden. So müssen die Wärmedämmung in Altbauten und der Einbau energiesparender Regeleinrichtungen für Heizungssysteme durch Steuervergünstigungen, Zinsverbilligungen und gesetzliche Vorschriften rasch vorangebracht werden. Mehr als 70 % des gesamten Energieverbrauchs gehen in die Heizung. Schon mit geringen Maßnahmen können hier vergleichsweise hohe Einsparungen erzielt werden.

    (Dr. Hammans [CDU/CSU] : Das haben wir doch schon gehört!)

    Wir sind der Bundesregierung dafür dankbar, daß sie hier den richtigen Weg geht. Wir müssen den Stromtarif neu gestalten und Schluß mit dem Unfug machen, daß derjenige, der sich energiebewußt verhält und Energie spart, dafür einen höheren Preis pro Energieeinheit bezahlen muß, während er bei hohem Energieverbrauch einen pro verbrauchte Energieeinheit geringeren Preis zu entrichten hat.

    (Beifall bei der SPD)

    Einer der teuersten Teile der Energieversorgungssysteme, meine Damen und Herren, ist das Vorhalten der Spitzenlast, d. h. des höchsten Energieverbrauchs. Durch Einführung eines Sondertarifs für alle Stromabnehmer, die Spitzenlast verbrauchen, können über den Preis ein Teil der Spitzennachfrage abgebaut und damit die schwankenden Stromnachfragekurven stabilisiert werden. Gleichzeitig damit muß eine breite Verbraucheraufklärung darüber einsetzen, wann die Spitzenlastzeiten sind, damit sich der Verbraucher entsprechend darauf einstellen kann.
    Ein anderer Punkt rationeller Energieverwendung: Meine Damen und Herren, das heutige System der Kraftfahrzeugsteuer besteuert den Besitz, jedoch nicht den Energieverbrauch und die Umweltbelastungen. Eine Erhöhung der Mineralölsteuer bei gleichzeitigem Wegfall der Kraftfahrzeugsteuer würde über den Preis zu bewußterem Energieverhalten führen und damit nachfragedämpfend und energiesparend wirken.
    Bei einem Kernkraftwerk werden nur etwa 30 °/o, bei einem Kohlekraftwerk nur etwa 40 % der erzeugten Primärenergie genutzt. Der Rest belastet als Ab w arm e, als Abfallwärme, die Umwelt in unerträglicher Weise. Anerkannte Wissenschaftler



    Schäfer (Offenburg)

    sprechen von einer Aufheizung der Atmosphäre, die in 60 Jahren — oder, je nach Einschätzung, früher oder später — zu einer nachdrücklichen Veränderung der natürlichen Lebensvoraussetzungen führen kann. ist es eigentlich so abwegig, vorzuschlagen und einzuführen, daß die Stromerzeuger, die die Umwelt als große Abwärme-Mülltonne betrachten, nach dem Muster der Abwasserabgabe eine Abwärmeabgabe zu zahlen haben, um damit zu einer besseren Abwärmenutzung zu gelangen? Neben einer Umweltverbesserung würde dadurch auch ein verstärkter Anreiz für energiesparende Wärmekraftkopplung und andere Möglichkeiten der Abwärmenutzung geschaffen werden.

    (Dr. Hammans [CDU/CSU] : Und der Strompreis steigen!)

    — Der Strompreis steigt dadurch nicht, weil, verehrter Herr Hammans, das einzelne Kernkraftwerk auf Grund einer besseren Ausnutzung mehr Energie anbieten kann, weil der Verlust nicht so stark ist wie jetzt. Das ist ein mathematischer Vorgang; das kann man vergleichsweise einfach — notfalls mit einem Computer — nachrechnen.
    Nach dem Bericht der Monopolkommission ist kein Bereich der deutschen Wirtschaft derart monopolisiert und konzentriert wie die deutsche Elektrizitätswirtschaft. Eine Novellierung des Energiewirtschaftsgesetzes ist unumgänglich, um eine bessere Nutzung der vorhandenen Energie zu ermöglichen.
    Als weitere Maßnahmen bieten sich — stichwortartig aufgezählt an: Einführung einer Geschwindigkeitsbegrenzung, die Pflicht zur Einführung von Gürtelreifen, was immerhin 15 °/o des gesamten Einsparungspotentials im Verkehrsbereich darstellen würde, und schließlich eine stärkere Verlagerung des Werkfernverkehrs von der Straße auf die Schiene.

    (Zustimmung bei Abgeordneten der SPD)

    Meine Damen und Herren, den Verfechtern dieser konzentrierten Energieeinsparungspolitik wird oft vorgeworfen, sie würden damit Arbeitsplätze gefährden. Auch heute ist dieses Argument von Oppositionsrednern gebraucht worden. Es wird mit der Behauptung gearbeitet, daß 1 % Primärenergiezuwachs Voraussetzung für 1% Zuwachs des Bruttosozialprodukts sei. Diese Relation ist nicht haltbar. Sie ist nicht starr, sie ist veränderlich; die Bundesregierung weist zu Recht darauf hin. Eine Global-analyse für die Jahre von 1950 bis 1975 in der Bundesrepublik Deutschland weist die Relation zwischen Primärenergieverbrauch und Wirtschaftswachstum mit 0,7% aus.
    Ähnlich verhält es sich auch mit der undifferenzierten Hypothese, höherer Energieverbrauch schaffe automatisch Arbeitsplätze. Unbestreitbar ist, daß erhöhter Energieeinsatz Arbeitsplätze durch Rationalisierung ersetzen kann. Das gibt übrigens mit erfrischender Offenheit eine Genehmigungsbehörde eines Landes — des Landes Baden-Württemberg —in einem ersten Teilgenehmigungsbescheid zu; da steht in der Begründung — ich zitiere wörtlich —:
    Danach ist deutlich erkennbar, daß ein zunehmender Strombedarf vor allem infolge der wei-
    teren Rationalisierung in der Industrie (Ersatz von Arbeitskräften durch verstärkten Einsatz von Strom) ... notwendig wird.

    (Hört! Hört! bei der SPD — Konrad [SPD] : Das Erbe der Staufer!)

    Nun, meine Damen und Herren, angesichts der knappen Zeit einige wenige Worte zur Kernenergie. Die Bundesregierung legt in ihrer Antwort dar — es ist darauf hingewiesen worden —, daß sie eine Ausbauleistung der Kernkraftwerke in der Größenordnung von 30 000 MW für 1985 für energiepolitisch wünschenswert hält. Sie räumt gleichzeitig die Möglichkeit ein, daß die Kapazität in dieser Größenordnung im Jahre 1985 unter Umständen noch nicht voll zur Verfügung stehen könne, da diese Abschätzung 'der quantitativen Entwicklung lediglich eine Orientierungshilfe, also eine bloße Tendenzaussage, und nicht eine exakte Planzahl darstelle. Dies ist angesichts der Unsicherheit der Prognosen und der Tatsache, daß die Bundesregierung schließlich keine Kernkraftwerke baut, eine vernünftige Feststellung.

    (Zustimmung bei der SPD)

    Sie hebt sich wohltuend von früheren Behauptungen ab, wonach in der Bundesrepublik die Lichter ausgingen, wenn nicht Kernkraftwerke mit einer bestimmten Megawattleistung bis 1985 gebaut seien. Die Behauptung beispielsweise eines führenden Vertreters der deutschen Energiewirtschaft Anfang Dezember 1974 vor dem Innenausschuß des Deutschen Bundestages, wir hätten hinsichtlich des Ausbaus der weiteren Kernkraftwerkleistung auf 45 000 bis 50 000 MW gar keine andere Wahl, um weiter „als Staat und in Freiheit existieren zu können", mutet heute wie ein schlechter Witz an.
    Ich will und kann nicht verhehlen, daß viele Mitglieder meiner Fraktion die 30 000 MW Kernkraftwerkleistung für 1985 aus, wie mir scheint, guten Gründen nicht akzeptieren können. Bei vielen steht dabei des Problem ,der nicht gelösten Entsorgung im Vordergrund ihrer Ablehnung. Angesichts der Tatsache, daß es weltweit keine in großtechnischem Maßstab arbeitende Anlage gibt, die hochgebrannte Brennelemente aufarbeitet, daß das Problem der Konditionierung ,der hochradioaktiven Abfälle allenfalls als lösbar erscheint, aber jedenfalls noch nicht gelöst ist, daß die Zurückhaltung von Krypton 85 noch nicht gelöst ist, und der weiteren noch offenen Fragen im Zusammenhang mit der Entsorgung bis zu den Gefahren der Plutoniumwirtschaft werden — wie mir scheint, zu Recht — die in der Antwort der Bundesregierung genannten Kriterien für eine hinreichende Lösung der Entsorgungsproblematik als nicht ausreichend bewertet.
    Als Mindestbedingung wird von vielen meiner Fraktionskollegen die Forderung des DGB-Bundesvorstands vom 5. April 1977 angesehen, wonach — ich zitiere — „vor der Erteilung einer Baugenehmigung für die Wiederaufarbeitungsanlage keine Baugenehmigungen für neue, jetzt in der Planung befindliche Kernkraftwerke erteilt werden". — Andere vertreten die Auffassung, angesichts der ungeklärten Entsorgungssituation und der weiteren noch offenen Probleme sei ein Ausbaumoratorium bis zur Klä-



    Schäfer (Offenburg)

    rung der noch offenen Fragen die einzige verantwortbare Lösung.
    Von seiten der Opposition hatte ich jetzt den Zwischenruf erwartet: Gespaltenheit, Nichtgeschlossenheit, Nichthandlungsfähigkeit. Wer so wie vorhin in der Debatte argumentiert, der verkennt die zur Debatte stehenden Probleme. Sie sind nämlich so komplex, daß selbst unter Einsatz von ganzen Computerbataillonen und gigantischen Expertenstäben keine Gewißheit zu erlangen ist, wie kürzlich in einem lesenswerten Kommentar der Süddeutschen Zeitung stand.
    Es ist deshalb ein Zeichen der Stärke und der Sachbezogenheit, daß über einen gewissen Zeitraum hin eine offene Diskussion geführt wird, in der die unterschiedlichen Positionen — bis hin zur Forderung nach einem Moratorium bis zur tatsächlichen Lösung der noch offenen Fragen — vertreten werden. Jedenfalls ist auch der Innenausschuß des Deutschen Bundestages der Auffassung, daß die Entsorgungsfrage noch keineswegs als gelöst zu betrachten ist. Er hat nämlich für September dieses Jahres eine öffentliche Anhörung zu Problemen der Wiederaufarbeitung und der Entsorgung beantragt.
    Ich muß es mir leider versagen, auf die vielen noch offenen schwierigen, ungelösten Probleme im Zusammenhang mit der Kernenergienutzung einzugehen. Der Kollege Gerlach und der Kollege Wolfram haben in vielem — aus meiner Sicht zutreffend — die Risiken beschrieben.
    Ich will noch auf zwei Punkte eingehen und dann zum Schluß kommen.
    Viele von uns bewegt die Frage nach der Verträglichkeit einer Plutoniumswirtschaft in großtechnischem Maßstab mit unserer freiheitlichen rechtsstaatlichen Ordnung. Wenn man bedenkt, daß Plutonium rund 24 000 Jahre lang hochgiftig und zudem uns als Sprengkörper verwendbar überlassen bleibt, gewinnt diese Frage an Gewicht. Wir müssen fragen: Welche Freiheiten des Bürgers sind durch den weiteren Ausbau der Kernenergienutzung eingeschränkt, wie politisch stabil und sozial stabil müssen Staat und Gesellschaft sein, um über Jahrtausende hinweg dieses hohe Gefährdungspotential einigermaßen verantwortbar lagern zu können?
    Ich komme, um in der Zeit zu bleiben, zum Schluß. Die SPD hält an ihrem Grundsatz fest, daß der Schutz der Bevölkerung vor möglichen Schädigungen absolute Priorität bei der Nutzung der Kernenergie hat. Das ist die Basis unseres Parteitagsbeschlusses von Mannheim. Das ist die Aussage in der ersten Fortschreibung des Energieprogramms der Bundesregierung. Es stimmt uns nachdenklich, daß die Bundesregierung in ihrer jetzigen Antwort das Wort „absolut" hat wegfallen lassen und nur noch vom „Vorrang" spricht.
    Meine Damen und Herren, wir stehen in der Entscheidung über den weiteren Ausbau der Kernenergie unter keinem sachlichen oder zeitlichen Zwang. Von einem Energieengpaß kann keine Rede sein, eher gegenwärtig von einer Überkapazität, wie ein Blick auf die Angaben über die Auslastung der Kernkraftwerke in der Antwort der Bundesregierung be-
    weist. Ein Zwang zum Weitermachen besteht jedenfalls nicht, schon gar nicht zu einem unverantwortbaren Preis.

    (Lenzer [CDU/CSU] : Das kann sich aber ändern!)

    Mit der politischen Sperre von 120 Millionen DM Haushaltsmitteln zur weiteren Förderung des Schnellen Brüters bis zur inhaltlichen Diskussion und Klärung der noch offenen Fragen hat die SPD-Fraktion einen Markierungspunkt für weiteres Vorgehen in dieser Frage gesetzt.

    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    Im übrigen ermuntern uns die Antworten der Regierung darin, unsere Sorgen in vielen Fragen noch verschärft zu formulieren. Wer die lakonische Antwort auf die Frage nach der Förderung der Schnellen Brutreaktoren liest und dabei erkennt, daß die Fragen der Wirtschaftlichkeit und der Sicherheit völlig außen vor gelassen werden, der kann eigentlich nur bedauern, daß mit einer derart lakonischen Antwort wichtige Fragestellungen gar nicht erst aufgegriffen werden.
    Wir ermuntern die Bundesregierung in ihrem Bemühen um eine konzentrierte Politik rationeller Energieverwendung. Wir wissen uns einig mit ihr in der verstärkten Nutzung der einheimischen Energieträger, vor allem von Kohle, wir bestärken den Forschungsminister darin, den 1974 eingeschlagenen Weg einer verstärkten Förderung nichtnuklearer Energieträger noch intensiver weiterzugehen, und setzen uns dafür ein, daß von der Bundesregierung eine neue Energiestrategie entwickelt wird, die auch der Möglichkeit Rechnung trägt, ohne einen weiteren Ausbau von Kernkraftwerken auskommen zu müssen.

    (Beifall bei der SPD und der FDP)