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  • tocInhaltsverzeichnis
    Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 154. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 12. März 1975 Inhalt: Überweisung von Vorlagen an Ausschüsse 10693 A Erweiterung der Tagesordnung betr. Erklärung der Bundesregierung zur ersten Tagung des Europäischen Rates in Dublin 10694 A Amtliche Mitteilungen ohne Verlesung . . 10693 B Erklärung der Bundesregierung betr. erste Tagung des Europäischen Rates in Dublin Genscher, Bundesminister (AA) . 10715 D Amrehn (CDU/CSU) 10718 D Dr. Ehrenberg (SPD) 10722 A Dr. Bangemann (FDP) 10724 A Fragestunde Drucksache 7/3335 vom 7. 3. 75 — Frage A 1 — Drucksache 7/3335 vom 7.3.75 — des Abg. Horstmeier (CDU/ CSU) : Grundbuchlich gesicherte Unpfändbarkeit von Altenteilsrechten Dr. de With, PStSekr (BMJ) 10694 B, C, D Horstmeier (CDU/CSU) . . . . 10694 C, D Frage A 2 — Drucksache 7/3335 vom 7. 3. 75 — des Abg Dr. Jahn (Münster) (CDU/CSU) : Rundschreiben des Personalrates im Bundesministerium für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau betreffend Unruhe für die beabsichtigte Umorganisation Dr. Haack, PStSekr (BMBau) . 10695 A, B Dr. Jahn (Münster) (CDU/CSU) . . 10695 A Frage A 3 — Drucksache 7/3335 vom 7.3.75 — des Abg. Dr. Jahn (Münster) (CDU/CSU) : Unterrichtung des Personalrates im BMBau bei Auflösung der Abteilung Raumordnung und deren Unterordnung unter die Abteilung Städtebau Dr. Haack, PStSekr (BMBau) . . 10695 B, C Dr. Jahn (Münster) (CDU/CSU) . . 10695 C Frage A 4 — Drucksache 7/3335 vom 7.3.75 — des Abg. Dr. Schwencke (Nienburg) (SPD) : Herausgabe einer Informationsschrift über finanzielle Hilfen zur Althaussanierung Dr. Haack, PStSekr (BMBau) . . . 10695 D, 10696 A Dr. Schwencke (Nienburg) (SPD) . . 10696 A Frage A 32 — Drucksache 7/3335 vom 7.3.75 — des Abg. Dr. Fuchs (CDU/ CSU) : Hilfen für Arbeitslose zur Tilgung und Verzinsung von Baudarlehen Dr. Haack, PStSekr (BMBau) 10696 B, C, D Dr. Fuchs (CDU/CSU) . . . . . 10696 C, D II Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 154. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 12. März 1975 Frage A 5 — Drucksache 7/3335 vom 7. 3. 75 — des Abg. Kunz (Berlin) (CDU/ CSU) : Markierung der innerdeutschen Grenze als Auslandsgrenze auf amtlichen Karten der Bundesregierung Herold, PStSekr (BMB) . . 10697 A, C, D, 10698 A, B Kunz (Berlin) (CDU/CSU) . . . . 10697 B, C Dr. Arndt (Hamburg) (SPD) . . . . 10697 D Jäger (Wangen) (CDU/CSU) . . . 10698 A Hösl (CDU/CSU) . . . . . . . . 10698 B Frage A 6 — Drucksache 7/3335 vom 7. 3. 75 - des Abg. Kunz (Berlin) (CDU/ CSU) : Anweisung an die Bundesministerien, die Grenze in Deutschland nicht als Auslandsgrenze zu markieren Herold, PStSekr (BMB) . . . . 10698 B, C Kunz (Berlin) (CDU/CSU) . , 10698 C, D Dr. Schmitt-Vockenhausen, Vizepräsident 10698 D Dr. Czaja (CDU/CSU) 10699 A Frage A 8 — Drucksache 7/3335 vom 7. 3. 75 — des Abg. Hösl (CDU/CSU) : Behauptung der Nachrichtenagentur betreffend Verweigerung der Rückgabe von Kulturgütern an die „DDR" durch die Bundesregierung Herold, PStSekr (BMB) . . . . 10699 A, C Hösl (CDU/CSU) . . . . . . . . 10699 C Frage A 9 — Drucksache 7/3335 vom 7. 3. 75 — des Abg. Dr. Becher (Pullach) (CDU/CSU) : Verweigerung eines Zuschusses für die in Lübeck und Kiel/Laboe stattfindenden Gedenkveranstaltungen zur 30. Wiederkehr des Beginns der Vertreibung von Deutschen aus ihrer ostdeutschen Heimat Herold, PStSekr (BMB) 10699 D, 10700 B, C, D, 10701 A, B, C, D Dr. Becher (Pullach) (CDU/CSU) . . 10700 A, B, C Dr. Schmitt-Vockenhausen, Vizepräsident . . 10700 B Gansel (SPD) . . . . . . . . . 10700 D Dr. Czaja (CDU/CSU) 10701 A Sauer (Salzgitter) (CDU/CSU) . . 10701 B, C Frau Berger (Berlin) (CDU/CSU) . 10701 C Stahl (Kempen) (SPD) 10701 D Frage A 10 — Drucksache 7/3335 vom 7. 3. 75 — des Abg. Dr. Becher (Pullach) (CDU/CSU) : Äußerungen der Ostblock-Presse zu den Gedenkfeiern für die Toten der Vertreibung Herold, PStSekr (BMB) . . 10702 A, B, C Dr. Becher (Pullach) (CDU/CSU) . 10702 A, B Frage A 11 — Drucksache 7/3335 vom 7. 3. 75 — des Abg. Stahl (Kempen) (SPD) : Inserat in der „Medizinischen Welt" mit der Aufforderung „Verdienen Sie an der Weltnahrungsmittelknappheit"; Möglichkeiten gezielter Öffentlichkeitsarbeit der Bundesregierung in Richtung auf mehr Verständnis für die Entwicklungshilfe Brück, PStSekr (BMZ) . . 10702 D, 10703 A Stahl (Kempen) (SPD) . . 10702 D, 10703 A Frage A 12 — Drucksache 7/3335 vom 7. 3. 75 — des Abg. Stahl (Kempen) (SPD) : Auswirkungen von Anzeigen in der „Medizinischen Welt" auf die Investitionstätigkeit im Nahrungsmittelsektor Brück, PStSekr (BMZ) 10703 B Stahl (Kempen) (SPD) 10703 B Frage A 15 — Drucksache 7/3335 vom 7. 3. 75 — des Abg. Dr. Holtz (SPD) : Einstellung der Bevölkerung der Bundesrepublik Deutschland zur Möglichkeit von Einsparungen im Budget für die Entwicklungshilfe Brück, PStSekr (BMZ) 10703 C, D, 10704 A, B Dr. Holtz (SPD) . . . . 10703 D, 10704 A Stahl (Kempen) (SPD) 10704 A Frage A 17 — Drucksache 7/3335 vom 7. 3. 75 — des Abg. Sauer (Salzgitter) (CDU/CSU) : Immissionsmessungen bei Ölfeuerungsanlagen; Autorisierung von Wartungsfirmen Baum, PStSekr (BMI) 10704 C, 10705 A, B, C Sauer (Salzgitter) (CDU/CSU) . . . 10705 A Dr. Arndt (Hamburg) (SPD) . . . . 10705 B Niegel (CDU/CSU) . . . . . . . 10705 C Frage A 18 — Drucksache 7/3335 vom 7. 3. 75 — des Abg. Polkehn (SPD) : Erhaltung und Modernisierung kulturhistorisch bedeutsamer Bauten; Mög- Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 154. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 12. März 1975 III lichkeit der Finanzierung z. B. durch eine Aktion „Kultur-Groschen" Baum, PStSekr (BMI) . . 10705 D, 10706 B Dr. Schwencke (Nienburg) (SPD) . . 10706 A Sauer (Salzgitter) (CDU/CSU) . . . 10706 B Fragen A 19 und 20 — Drucksache 7/3335 vom 7. 3. 75 — des Abg. Dr. Hirsch (FDP) : Von den Bundesländern Niedersachsen, Hamburg und Schleswig-Holstein erarbeiteter Wärmelastplan für die Elbe; von Professor Peters geübte Kritik an diesem Plan Baum, PStSekr (BMI) 10706 C, 10707 A, B, C Dr. Hirsch (FDP) 10707 A, B, C Frage A 21 — Drucksache 7/3335 vom 7. 3. 75 — des Abg. Dr. Fuchs (CDU/CSU) : Entsendung eines Landwirts als Mitglied in den Sachverständigenrat für Umweltfragen Baum, PStSekr (BMI) . 10707 D, 10708 A, B Dr. Fuchs (CDU/CSU) 10708 A, B Frage A 24 — Drucksache 7/3335 vom 7. 3. 75 des Abg. Niegel (CDU/CSU) : Pressemeldungen zum Protest der Regierung in Ost-Berlin gegen den Einsatz von Polizisten aus anderen Bundesländern in Berlin Baum, PStSekr (BMI) 10708 C Frage A 34 — Drucksache 7/3335 vom 7. 3. 75 — des Abg. Hösl (CDU/CSU) : Verschuldung Ost-Berlins im Interzonenhandel Ende 1974 Grüner, PStSekr (BMWi) . . . . 10709 B, C Hösl (CDU/CSU) . . . . . . . 10709 B, C Wolfram (Recklinghausen) (SPD) . . 10709 D Frage A 37 — Drucksache 7/3335 vom 7. 3. 75 — des Abg. Ey (CDU/CSU) : Hilfe für Städte und Gemeinden bei Schwierigkeiten durch den kurzfristigen Abzug von Bundeswehr- oder NATO-Einheiten Grüner, PStSekr (BMWi) . . . . . 10710 A Ey (CDU/CSU) . . . . . . . . 10710 A Frage A 38 — Drucksache 7/3335 vom 7. 3. 75 — des Abg. Lenzer (CDU/CSU) : Pressemeldungen über ein mögliches Scheitern des deutsch-sowjetischen Kernkraftwerkprojektes bei Königsberg Grüner, PStSekr (BMWi) . . . . 10710 B, C Lenzer (CDU/CSU) 10710 C Frage A 39 — Drucksache 7/3335 vom 7. 3. 75 — des Abg. Lenzer (CDU/CSU) : Möglichkeiten zur Verhinderung einer wirtschaftlichen Diskriminierung der Bundesrepublik Deutschland bei der Konferenz zur Überprüfung des NV-Vertrages Grüner, PStSekr (BMWi) 10710 C, D, 10711 A Lenzer (CDU/CSU) 10710 D Frage A 43 — Drucksache 7/3335 vom 7. 3. 75 — des Abg. Josten (CDU/CSU) : Unterstützung bei der Gründung, dem Aufbau oder der Übernahme eines Betriebes durch junge Menschen Grüner, PStSekr (BMWi) . 10711 A, B, C, D Josten (CDU/CSU) 10711 B, C Schmidhuber (CDU/CSU) . . . 10711 C Frage A 44 — Drucksache 7/3335 vom 7. 3. 75 — des Abg. Josten (CDU/CSU) : Broschüre der Industrie- und Handelskammer Koblenz „Ich mache mich selbständig" Grüner, PStSekr (BMWi) . . . . 10712 A, B Josten (CDU/CSU) 10712 A Frage A 45 — Drucksache 7/3335 vom 7. 3. 75 — des Abg. Dr. Wernitz (SPD) : Beachtung der Beschlüsse des Planungsausschusses vom 21. August 1974 durch die Länder bei den Anmeldungen der Schwerpunktorte zum 4. Rahmenplan der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur" Grüner, PStSekr (BMWi) . . . 10712 B, C, D, 10713 A Dr. Wernitz (SPD) 10712 C Wolfram (Recklinghausen) (SPD) . 10712 D Dr. Schulze-Vorberg (CDU/CSU) . 10713 A Frage A 46 — Drucksache 7/3335 vom 7. 3. 75 — des Abg. Dr. Wernitz (SPD) : Finanzieller Mehrbedarf bei Einbeziehung aller jetzt angemeldeten Schwerpunktorte in den 4. Rahmenplan der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur" Grüner, PStSekr (BMWi) . 10713 A, B, C, D Dr. Wernitz (SPD) 10713 B, C Hösl (CDU/CSU) . . . . . . . 10713 D Niegel (CDU/CSU) . . . . . . 10713 D Frage A 47 — Drucksache 7/3335 vom 7. 3. 75 — des Abg. Gansel (SPD) : IV Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 154. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 12. März 1975 Bemühungen, den Staat Persien an der Springer Verlags AG zu beteiligen; Konsequenzen der Beteiligung ausländischer Staaten an deutschen Pressekonzernen auf Grund der medienpolitischen Zielsetzung der Bundesregierung Grüner, PStSekr (BMWi) . . 10714 A, B, C Gansel (SPD) 10714 B Frage A 49 — Drucksache 7/3335 vom 7. 3. 75 — des Abg. Graf Stauffenberg (CDU/CSU) : Kreditzusagen des britischen Premierministers in Moskau; Folgen für die Bemühungen der westlichen Industrieländer um eine Begrenzung der Exportförderung Grüner, PStSekr (BMWi) . 10714 C, 10715 A Graf Stauffenberg (CDU/CSU) . . . 10715 A Fragen A 52 und 53 Drucksache 7/3335 vom 7. 3. 75 — des Abg. Schmidhuber (CDU/CSU) : Pressemeldungen über das Scheitern des Projekts einer deutsch-iranischen Gemeinschaftsraffinerie; Gründe für das Scheitern Grüner, PStSekr (BMWi) . . . . 10715 B, C Schmidhuber (CDU/CSU) 10715 C Nächste Sitzung 10716 C Anlagen Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . 10727*A Anlage 2 Antwort des PStSekr Herold (BMB) auf die Frage A 7 — Drucksache 7/3335 vom 7. 3. 75 — des Abg. Spranger (CDU/CSU) : Haftbedingungen in den Zuchthäusern der DDR seit dem Beginn der Ostpolitik der SPD/FDP-Regierung 10727* C Anlage 3 Antwort des PStSekr Brück (BMZ) auf die Fragen A 13 und 14 — Drucksache 7/3335 vom 7. 3. 75 des Abg. Schluckebier (SPD) : Erkenntnisse aus dem Experiment „Jugendmodellreisen" des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit in bezug auf den Tourismus in Entwicklungsländern 10727* D Anlage 4 Antwort des PStSekr Brück (BMZ) auf die Frage A 16 — Drucksache 7/3335 vom 7. 3. 75 — des Abg. Spranger (CDU/CSU) : Pressemeldung betreffend Gewährung von Wirtschaftshilfe an die Regierung in Aden aus Anlaß der Aufnahme der fünf deutschen Gewaltverbrecher . . 10728* B Anlage 5 Antwort des PStSekr Haehser (BMF) auf die Fragen A 25 und 26 — Drucksache 7/3335 vorn 7.3.75 — des Abg. Dr. Schmitt-Vockenhausen (SPD) : Entlassung von deutschen Arbeitnehmern durch die US-Army und die Verkaufsorganisation AAFES EUROPE; Besetzung der Arbeitsplätze mit entlassenen US-Soldaten; Einhaltung von Kündigungsfristen und Abschluß von Sozialplänen bei Beschäftigung deutscher Arbeitnehmer 10728* C Anlage 6 Antwort des PStSekr Haehser (BMF) auf die Fragen A 27 und 28 Drucksache 7/3335 vom 7. 3. 75 — des Abg. Dr. Zeitel (CDU/CSU) : Unterschiedliche Portoberechnung bei der Abgabe der Informationsschrift „Jetzt investieren, es lohnt sich —7,5 % Investitionszulage" durch das Bundesfinanzministerium und das Bundeswirtschaftsministerium; Ausstattung der beiden Ministerien mit Mitteln für Öffentlichkeitsarbeit 10729* A Anlage 7 Antwort des PStSekr Haehser (BMF) auf die Frage A 29 Drucksache 7/3335 vom 7. 3. 75 — des Abg. Höcherl (CDU/CSU) : Ursachen für die Vermehrung der Geldmenge im 2. Halbjahr 1974 durch die Bundesbank . . . . . . . . . 10729* B Anlage 8 Antwort des PStSekr Haehser (BMF) auf die Frage A 30 Drucksache 7/3335 vom 7. 3. 75 des Abg. Sauer (Salzgitter) (CDU/CSU) : Kosten der Aufklärungsaktion über die Steuerreform . . . . . . . . 10729* D Anlage 9 Antwort des PStSekr Haehser (BMF) auf die Frage A 31 — Drucksache 7/3335 vom 7. 3. 75 - des Abg. Meinike (Oberhausen) (SPD) : Gründe für die Nichtvorlage eines vom Finanzausschuß des IV. Deutschen Bundestages geforderten Erfahrungsberichts über die Auswirkungen des § 6 b EStG 10730* A Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 154. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 12. März 1975 10693 154. Sitzung Bonn, den 12. März 1975 Beginn: 13.30 Uhr
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    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordneter) entschuldigt bis einschließlich Dr. Achenbach * 15. 3. Adams * 15. 3. Dr. Aigner * 15. 3. von Alten-Nordheim 21. 3. Dr. Artzinger * 15. 3. Dr. Bangemann * 15. 3. Dr. Bayerl * 15. 3. Behrendt * 15. 3. Blumenfeld * 14. 3. Dr. Burgbacher * 15. 3. Büchner (Speyer) ** 15. 3. Dr. Corterier * 15. 3. Dreyer 21. 3. Erhard (Bad Schwalbach) 21. 3. Fellermaier * 15. 3. Flämig * 15. 3. Frehsee * 15. 3. Dr. Früh * 15. 3. Gerlach (Emsland) * 15. 3. Dr. Gölter 21. 3. Haase (Kassel) 15. 3. Härzschel * 15. 3. Dr. Jahn (Braunschweig) * 15. 3. Kater 31. 5. Dr. h. c. Kiesinger 14. 3. Dr. Klepsch * 15. 3. Krall * 15. 3. Lange * 15. 3. Dr. Lauritzen 2. 4. Lautenschlager * 15. 3. Lücker * 15. 3. Memmel * 15. 3. Müller (Mülheim) * 15. 3. Mursch (Soltau-Harburg) * 15. 3. Frau Dr. Orth * 15. 3. Dr. Penner 17. 3. Ronneburger 18. 3. Schirmer 21. 3. Schmidt (Kempten) ** 15. 3. Schmidt (München) * 15. 3. Dr. Schulz (Berlin) * 15. 3. Schwabe * 15. 3. Dr. Schwörer * 15. 3. Seefeld * 15. 3. Spranger 20. 3. Springorum * 15. 3. Dr. Starke (Franken) * 15. 3. Suck * 15. 3. Dr. Todenhöfer 22. 3. Dr. Vohrer ** 13. 3. Dr. h. c. Wagner (Günzburg) 22. 3. Walkhoff * 15. 3. Frau Dr. Walz * 15. 3. Frau Dr. Wex 12. 3. * Für die Teilnahme an Sitzungen des Europäischen Parlaments Für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Anlagen zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Wittmann (München) 14. 3. Frau Dr. Wolf ** 15. 3. Anlage 2 Antwort des Parl. Staatssekretärs Herold auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Spranger (CDU/CSU) (Drucksache 7/3335 Frage A 7): Ist der Bundesregierung bekannt, daß sich die Haftbedingungen in den Zuchthäusern der DDR seit dem Beginn der Ostpolitik der SPD/FDP-Regierung nicht verbessert, sondern teilweise erheblich verschärft haben, und was hat die Bundesregierung unternommen, um die totale Isolationshaft, Mißhandlungen und andere drakonische Maßnahmen als Bestandteil des sozialistischen Strafvollzugs zu verhindern? Der Bundesregierung ist bekannt, daß sich die Bedingungen in den Untersuchungshaft- und Strafvollzugsanstalten der DDR von denen in der Bundesrepublik Deutschland unterscheiden. Der Bundesregierung liegen jedoch keine Erkenntnisse darüber vor, daß sich die Haftbedingungen in der DDR in den letzten Jahren verschlechtert haben. Somit kann auch nicht von einer „erheblichen Verschärfung" gesprochen werden. Ich nehme hier auf die Stellungnahme Bezug, die Bundesminister Franke in der Antwort auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Dr. Marx, Reddemann u. a. vom 1. August 1974 zur Behandlung in den Gefängnissen der DDR abgegeben hat (vgl. Bundestagsdrucksache 7/2485 vom 15. August 1974). Die Bundesregierung nutzt im Interesse der Betroffenen alle Möglichkeiten, sich über Theorie und Praxis des Strafvollzugs in der DDR ein genaues Bild zu machen. Aufgrund ihrer Deutschlandpolitik hat sie wirksamere Möglichkeiten des Rechtsschutzes für die in der DDR Inhaftierten gewonnen. So kann sie jetzt über die Ständige Vertretung der Bundesrepublik Deutschland bei der DDR noch während des Untersuchungs- und Strafvollzuges Verbindung mit inhaftierten Bürgern der Bundesrepublik Deutschland einschließlich West-Berlins aufnehmen. Diese haben bei Gesprächen mit Mitgliedern der Vertretung Gelegenheit, auch über ihre Haftumstände zu sprechen. Die Vertretung greift berechtigte Beschwerden in jedem Einzelfall auf und wirkt auf Abhilfe hin. Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Brück auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Schluckebier (SPD) (Drucksache 7/3335 Fragen A 13 und 14) : Welche Folgerungen zieht die Bundesregierung aus dem Experiment „Jugendmodellreisen" des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit für ihre künftige Haltung zum Problem des Tourismus in Entwicklungsländern? 10728* Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 154. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 12. März 1975 Welchen Wert mißt die Bundesregierung der Erkenntnis aus dem Experiment „Jugendmodellreisen" des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit bei, daß sich die Haltung der Reiseteilnehmer während der Reise zur Entwicklungshilfe erheblich zu deren Gunsten gewandelt hat? Zu Frage A 13: Die Bundesregierung fördert nach wie vor in geeigneten Fällen durch Technische Hilfe oder Kapitalhilfe die Bestrebungen der Entwicklungsländer, ihre Einnahmen aus dem Tourismus-Sektor zu erhöhen. Sie ist zugleich bemüht, den Tourismus in Entwicklungsländern dazu zu nutzen, daß bei den Reisenden Vorurteile gegenüber den Entwicklungsländern abgebaut werden. Bisher war festzustellen, daß der Tourismus wenig dazu beitrug, das Verständnis für die wirtschaftlichen, sozialen und politischen Probleme der Entwicklungsländer zu fördern. Das Experiment Jugendmodellreisen hat — zunächst für die Gruppe der Jugendlichen gezeigt, daß es Möglichkeiten gibt, dies zu ändern. Die Bundesregierung verwertet diese Erkenntnisse bei der Zusammenarbeit mit Reiseveranstaltern. Zu Frage A 14: Aus entwicklungspolitischer Sicht sollte das bisher übliche Fernreiseprogramm der Reiseveranstalter modifiziert werden. Insbesondere werden verbesserte Vorinformationen der Ferntouristen sowie vermehrte Kontaktmöglichkeiten mit Angehörigen der Gastländer angestrebt. Um die Reiseveranstalter in diese Richtung zu weisen, hat das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit eine Dokumentation „Jugendmodellreisen Tunesien 1973/74" veröffentlicht und sie den Touristikunternehmen, Reisejournalisten und sonstigen interessierten Kreisen zur Kenntnis gebracht. Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit wird darüber hinaus Ausbildungsseminare für Fernreiseleiter in Zusammenarbeit mit der Deutschen Stiftung für Internationale Entwicklung fortsetzen, um auch auf diese Weise die Erfahrungen der Studie in die Praxis umzusetzen. Außerdem hat das für internationale Jugendbegegnungen zuständige Bundesministerium für Jugend, Familie und Gesundheit die Erkenntnisse der Untersuchung in seine Maßnahmen des internationalen Jugendaustausches einfließen lassen. Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Brück auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Spranger (CDU/CSU) (Drucksache 7/3335 Frage A 16) : Trifft die Meldung der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 5. März 1975 zu, die Regierung in Aden werde sich die Aufnahme der fünf deutschen Gewaltverbrecher möglicherweise durch Wirtschaftshilfe vergüten lassen, und gibt es — bejahendenfalls — Überlegungen der Bundesregierung, für die wirtschaftliche Zusammenarbeit mit Aden andere als die allgemeinen entwicklungspolitischen Grundsätze gelten zu lassen? Vorstellungen, wie sie in der Meldung der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 5. März 1975 vermutet wurden, sind an die Bundesregierung weder direkt noch indirekt herangetragen worden. Die entwicklungspolitische Zusammenarbeit zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Demokratischen Volksrepublik Jemen basiert ausschließlich auf den allgemeinen entwicklungspolitischen Grundsätzen. Anlage 5 Antwort des Parl. Staatssekretärs Haehser auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Dr. Schmitt-Vockenhausen (SPD) (Drucksache 7/3335 Fragen A 25 und 26) : Ist der Bundesregierung bekannt, daß nicht nur die US-Army, sondern auch die Verkaufsorganisation AAFES EUROPE, früher EES, im ganzen Bundesgebiet hauptsächlich deutsche Arbeitnehmer entlassen und mit entlassenen US-Soldaten als Touristen die Arbeitsplätze besetzen soll, die laut NATO-Truppenstatut mit deutschen Arbeitnehmern über die deutschen Arbeitsämter besetzt werden müssen? Was gedenkt die Bundesregierung zu tun, daß von den Alliierten die Kündigungsfristen eingehalten werden und den deutschen Arbeitnehmern geholfen werden kann, daß es zum Abschluß von Sozialplänen (bei Verkaufsorganisationen, die mit Gewinn arbeiten) und zur Anwendung des Schutzabkommens TV „Soziale Sicherung" kommt? Zu Frage A 25: Bei der Beantwortung der Fragen 53 und 54 des Kollegen Dr. Althammer in der 122. Sitzung des Deutschen Bundestages am 10. Oktober 1974 habe ich bereits darauf hingewiesen, daß die Bundesregierung für eine Änderung der Personalpolitik der US-Streitkräfte bei der Besetzung von Planstellen für zivile Ortskräfte eintritt und hierüber mit dem US-Hauptquartier verhandelt. Die Verkaufsorganisation AAFES-EUR ist Bestandteil der US-Streitkräfte. Die Bundesregierung hofft, daß die Verhandlungen bald mit einem befriedigenden Ergebnis abgeschlossen werden können. Die US-Streitkräfte haben sich zunächst bereit erklärt, bei anstehenden Entlassungen der Weiterbeschäftigung und Unterbringung der deutschen Arbeitnehmer — ggf. auch durch Umsetzung auf mit US-Zivilangehörigen besetzte Planstellen für zivile Ortskräfte — begrenzte Priorität einzuräumen. Zu Frage A 26: Für die Arbeitnehmer bei den Stationierungsstreitkräften gelten grundsätzlich die deutschen gesetzlichen Kündigungsschutzvorschriften. Die hierzu vom US-Hauptquartier herausgegebenen Richtlinien stimmen mit diesen und den für die Arbeitnehmer geltenden tarifvertraglichen Kündigungsbestimmungen überein. Der Bundesregierung ist nicht bekannt, daß die US-Streitkräfte die hiernach zu beachtenden Kündigungsfristen nicht eingehalten hätten. Der Tarifvertrag zur sozialen Sicherung der Arbeitnehmer bei den Stationierungsstreitkräften vom 31. August 1971 findet auf die Arbeitnehmer bei AAFES-EUR ebenso Anwendung wie die diesen Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 154. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 12. Matz 1975 10729* Vertrag ergänzenden Richtlinien des HQ USAREUR über die Zahlung eines außertariflichen Überbrükkungsgeldes an diejenigen Arbeitnehmer, die am Tage ihrer Entlassung die persönlichen Anspruchsvoraussetzungen auf Leistungen nach dem TV soziale Sicherung noch nicht erfüllen. Insoweit erübrigt sich daher der Abschluß von Sozialplänen, wie sie in der gewerblichen Wirtschaft zur Sicherung vergleichbarer Leistungen bei Betriebsänderungen nach den Vorschriften des Betriebsverfassungsgesetzes vorgesehen sind. Im übrigen gilt im Bereich der Stationierungsstreitkräfte nicht das Betriebsverfassungsgesetz, sondern das Bundespersonalvertretungsgesetz in modifizierter Fassung, das eine dahin gehende Verpflichtung nicht enthält. Anlage 6 Antwort des Parl. Staatssekretärs Haehser auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Dr. Zeitel (CDU/ CSU) (Drucksache 7/3335 Fragen A 27 und 28) : Wie ist zu erklären, daß die Informationsschrift „Jetzt investieren, es lohnt sich — 7,5 % Investitionszulage" vom Bundesminister der Finanzen völlig kostenlos unter Übernahme auch des Portos abgegeben wird (Finanz-Nachrichten Nr. 13/75 vom 26. Februar 1975, S. 6), der Bundesminister für Wirtschaft dagegen die Erstattung des Rückportos von 30 Pfennig für ein Exemplar verlangt (BMWi-Tagesnachrichten vom 26. Februar 1975, Nr. 7031) ? Ist das Folge der Tatsache, daß der Bundesminister der Finanzen mit Mitteln für die Öffentlichkeitsarbeit besser ausgestattet ist als der Bundesminister für Wirtschaft? Zu Frage A 27: Das Bundesfinanzministerium und das Bundesministerium für Wirtschaft versenden die Schrift „Jetzt investieren, es lohnt sich — 7,5 0/o Investitionszulage" in der Weise, wie sie üblicherweise Informationsmaterial versenden. Die unterschiedliche Handhabung beruht auf der unterschiedlichen Beurteilung der Frage, welche Versendungsart zweckmäßiger ist. Die Antwort auf diese Frage ist abhängig von der Art des Informationsmaterials, von dem Bezieherkreis, von der Anzahl des zu versendenden Materials und dergleichen mehr. Sie kann deshalb durchaus unterschiedlich ausfallen. Zu Frage A 28: Aus meiner Antwort auf Ihre erste Frage ergibt sich, daß die unterschiedliche Handhabung im Bundesministerium der Finanzen und im Bundesministerium für Wirtschaft nichts mit der Ausstattung mit Haushaltsmitteln zu tun hat. Anlage 7 Antwort des Parl. Staatssekretärs Haehser auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Höcherl (CDU/CSU) (Drucksache 7/3335 Frage A 29) : Ist es richtig, daß die Bundesbank auf mehr oder minder sanften Druck der Bundesregierung im 2. Halbjahr 1974 aus Nervosität die Geldmenge um 16 Milliarden per Saldo vermehrte? Die Antwort auf Ihre Frage lautet: nein. Es trifft nicht zu, daß irgendeine Größe, die als „Geldmenge" bezeichnet werden könnte, im 2. Halbjahr 1974 um 16 Mrd. DM per Saldo gewachsen ist. Wenn man — dem üblichen Sprachgebrauch entsprechend — Ihre Frage auf den Zuwachs des Geldvolumens in der Abgrenzung M 1, d. h. Bargeldumlauf und Sichteinlagen des Nichtbankensektors, bezieht, so ist diese Größe im 2. Halbjahr 1974 um 17,6 Mrd. DM gestiegen. Die Geldmenge M 2, d. h. die Summe aus dem Geldvolumen M 1 und den Termingeldern mit einer Befristung unter 4 Jahren, die inländische Nichtbanken beim Bankensystem halten, ist im 2. Halbjahr 1974 um 17,3 Mrd. DM angewachsen. Die Zentralbankgeldmenge, d. h. Bargeldumlauf plus Mindestreserven auf Inlandsverbindlichkeiten der Kreditinstitute, ist im 2. Halbjahr 1974 dagegen nur um 6,2 Mrd. DM gestiegen. Die Geldmenge M 1 oder M 2 kann von der Bundesbank nicht direkt gesteuert werden, sondern ist in ihrer Entwicklung sehr von den Entscheidungen der Banken und der Nichtbanken bestimmt. Möglichkeiten der Einflußnahme hat die Bundesbank nur bezüglich der Entwicklung der Zentralbankgeldmenge — aber auf diese scheint ja Ihre Frage diesmal nicht zu zielen. Es ist auch nicht richtig, daß die Bundesregierung „mehr oder minder sanften Druck" auf die Bundesbank ausgeübt hat, um einen bestimmten Geldmengenzuwachs zu erreichen. Abgesehen davon, daß die Bundesregierung hierzu rechtlich nicht in der Lage wäre, gab es auch keine Meinungsverschiedenheiten zwischen Bundesregierung und Bundesbank darüber, daß die Geldmenge vermehrt werden muß, um den gewünschten Wirtschaftsaufschwung zu erreichen. Ich wäre erstaunt, wenn Sie anderer Auffassung wären. Ich habe mich auch gewundert, daß Sie in Ihrer Frage von Nervosität der Bundesbank sprechen. Angesichts der besonnenen Geldpolitik der Bundesbank kann wohl von nervösem Handeln der Bundesbank keine Rede sein. Anlage 8 Antwort des Parl. Staatssekretärs Haehser auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Sauer (Salzgitter) (CDU/CSU) (Drucksache 7/3335 Frage A 30) : Welche Kosten sind der Bundesregierung bisher bei der Aufklärungsaktion über die Steuerreform entstanden? Die Aufklärungsaktionen der Bundesregierung über die Steuerreform und die neue Kindergeldregelung führten zu Ausgaben von 7,84 Millionen DM. Die Maßnahmen ergeben sich im einzelnen aus der 10730* Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 154. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 12. März 1975 Antwort der Bundesregierung vom 17. September 1974 auf die Kleine Anfrage Ihrer Fraktion (Drucksache 7/2551). Darüber hinaus hat die Bundesregierung in den Monaten Januar und Februar 1975 eine Anzeigenaktion in den regionalen Tageszeitungen durchgeführt. In dem genannten Betrag sind auch die Kosten für zwei Telefon-Service-Aktionen des Bundesmininsteriums der Finanzen enthalten. Anlage 9 Antwort des Parl. Staatssekretärs Haehser auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Meinike (Oberhausen) (SPD) (Drucksache 7/3335 Frage A 31): Aus welchen Gründen hat die Bundesregierung den vom Finanzausschuß des IV. Deutschen Bundestages für erforderlich gehaltenen Erfahrungsbericht über die Auswirkungen des § 6 b EStG bislang nicht vorgelegt? Ein Bericht über die Auswirkungen der §§ 6 b und 6 c EStG konnte bisher nicht vorgelegt werden, weil aussagefähiges statistisches Material aus der eigens dafür eingeleiteten Geschäftsstatistik in ausreichendem Maße nicht zur Verfügung stand. Um bei den relativ wenigen Fällen, die jährlich die Vergünstigung in Anspruch nehmen, eine befriedigende Aussage treffen zu können, ist ein Vergleich für mehrere Jahre notwendig. Wegen der zeitlichen Verzögerung der Veranlagung gerade solcher Fälle, die die Vergünstigung in Anspruch nehmen, konnten vom Statistischen Bundesamt erst Ende Oktober 1974 die Ergebnisse für 1970 vorgelegt werden. Die Ergebnisse für 1965 und 1966 sind unvollständig und können deshalb für eine Auswertung nicht herangezogen werden. Um über einen längeren Zeitraum zu berichten, sollten noch die Ergebnisse des Statistischen Bundesamtes für 1971 abgewartet werden. Der Bericht wird dann unverzüglich vorgelegt werden.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Hans-Dietrich Genscher


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Die irische Hauptstadt war zum erstenmal Schauplatz eines Treffens der Regierungschefs und der Außenminister der Europäischen Gemeinschaft. Dieser Europaische Rat, der erste nach der in Paris im Dezember des letzten Jahres beschlossenen Formel, ist gestern abend erfolgreich zu Ende gegangen. Das beherrschende Thema der Konferenz war, wie nicht anders zu erwarten, die Sicherung der britischen Mitgliedschaft in der Europäischen Gemeinschaft.



    Bundesminister Genscher
    Im Deutschen Bundestag hat seit eh und je volles Einvernehmen darüber bestanden, daß Großbritannien zu Europa gehört und seine volle Mitarbeit beim Bau dieses Europa notwendig ist. Ich erinnere nur an die einstimmige Verabschiedung der Beitrittsakte, die ein Beweis dafür ist, daß die Europapolitik der Bundesregierung von einer breiten Zustimmung in unserem Land getragen wird.
    Wir haben in Dublin gemeinsam eine große Anstrengung unternommen, um die beiden noch offenen Fragen zu klären, die unserem britischen Partner Sorgen bereiten: ich meine die britische Finanzbelastung und die Frage der Handelsbeziehungen in bestimmten Bereichen zwischen Neuseeland und der Gemeinschaft über das Jahr 1977 hinaus. Beide Fragen sind keine neuen Probleme für die Gemeinschaft, und wir haben in beiden Fragen in Dublin schließlich befriedigende Ergebnisse finden können.
    Zentrale Entscheidungsfrage für die erste Tagung des Europäischen Rates war die Einführung eines Korrekturmechanismus zum Ausgleich der Finanzbelastung eines Mitgliedstaates, der sich in einer — wie es heißt — unannehmbaren Situation befindet. Sie kennen den Vorschlag der Kommission, meine Damen und Herren, der in dankenswert rascher und gründlicher Arbeit nach den Leitlinien des letzten Pariser Gipfels erarbeitet wurde. Die zuständigen Ausschüsse des Hohen Hauses haben darüber schon eine erste Aussprache führen können.
    Die Bunderegierung hatte in der Sitzung des Ministerrats am 10. und am 11. Februar 1975 ihre Verhandlungsprinzipien für die Beratungen über die britischen Wünsche dargelegt. Danach sollte der Korrekturmechanismus drei Erfordernissen, die gleichermaßen bedeutungsvoll sind, Rechnung tragen.
    Erstens. Das System der eigenen Mittel, d. h. die gemeinschaftliche Finanzverfassung, sollte gewahrt bleiben.
    Zweitens. Unannehmbare Situationen sollten verhindert werden, um damit das von uns allen gewünschte Verbleiben Großbritanniens in der Gemeinschaft zu erleichtern.
    Drittens. Die finanzielle Leistungsfähigkeit auch derjenigen Mitgliedstaaten, die zusätzlch belastet werden, sollte Berücksichtigung finden.
    Das in Dublin gefundene Ergebnis ist — gemessen an diesen Prinzipien — als voll befriedigend anzusehen.
    Die Verhandlungen fanden auf der Grundlage des Kommissionsvorschlages statt. Im Sinne unserer Verhandlungsziele hatte der Bundeskanzler nacheinander drei konkrete Vorschläge eingeführt: erstens ein Modell, das die Rückerstattungsbeträge auf der Basis der Mehrwertsteueranteile an den Eigenmitteln der Gemeinschaft berechnete und zugleich degressiv auch Anteile an Zöllen und Abschöpfungen einbezog; zweitens ein Modell, bei dem die in dem Kommissionsvorschlag für die Rückerstattung vorgesehene 2/3-Grenze durch eine Neubestimmung der Gleitskala ersetzt werden sollte; ein drittes Modell schließlich: Festsetzung eines vorher zahlenmäßig festgelegten Plafonds für die Rückerstattung an
    Stelle der 2/3-Grenze. Dieses letzte Modell ist dann, modifiziert durch einen von Belgien und Luxemburg mitgetragenen Vorschlag des französischen Staatspräsidenten, die Grundlage für die Einigung gewesen.
    Meine Damen und Herren, ich habe Anlaß, hier namens der Bundesregierung diese Initiative des französischen Staatspräsidenten, die schließlich die Einigung ermöglicht hat, besonders hervorzuheben.

    (Beifall bei der FDP und der SPD)

    Die Einigung sieht wie folgt aus: Für den Korrekturmechanismus sind als Höchstbetrag 250 Millionen Rechnungseinheiten vorgesehen. Sobald jedoch der Betrag des Gemeinschaftshaushalts von 8 Milliarden Rechnungseinheiten überstiegen wird, wird dieser Höchstbetrag auf ein Niveau festgelegt, das 3 % der gesamten Haushaltsausgaben darstellt.
    Es wurde ferner eine weitere Änderung des Kommissionsvorschlages beschlossen. Falls sich zeigt, daß die laufende Zahlungsbilanz des betreffenden Landes, ausgehend von einem über drei Jahre festgestellten gleitenden Durchschnitt, einen Überschuß aufweist, betrifft die Korrektur nur noch den Mehrwertsteueranteil dieses Landes.
    Ich möchte hervorheben, daß diese gefundene Lösung unseren finanziellen Belangen, d. h. unserer eigenen finanziellen Leistungsfähigkeit, in angemessener Weise Rechnung trägt. Sie verhindert vor alle eine nicht überschaubare Ausuferung. Varianten, die eine Anpassung der Höchstgrenze der Erstattung an die Preisentwicklung vorsehen, haben wir abgelehnt, weil das praktisch einer Indexierung gleichgekommen wäre. Die Ausrichtung am Haushaltsvolumen der Europäischen Gemeinschaft, auf das wir ja Einwirkungsmöglichkeiten haben, ist demgegenüber in jeder Hinsicht die bessere, die überschaubarere und vor allem in ihren Auswirkungen von uns zu beeinflussende Lösung.
    Die zweite wesentliche Entscheidung im Zusammenhang mit der britischen Mitgliedschaft betraf die Frage einer über 1977 hinausgehenden engen Verbindung Neuseelands mit der Gemeinschaft, konkret gesprochen: die Sicherung des weiteren Zugangs von neuseeländischer Butter zum britischen Markt, zu dem aus Neuseeland traditionelle Handelsströme fließen. Hier hat der Rat eine befriedigende Lösung in Form einer politischen Absichtserklärung gefunden. Sie basiert letztlich auf einem deutschen Entwurf. Dabei haben wir Gespräche verwertet, die wir anläßlich des Besuchs des neuseeländischen Ministerpräsidenten hier in Bonn geführt haben.
    Die sogenannten Neuverhandlungen — ein britischer Ausdruck — mit Großbritannien haben damit in Dublin ihren Abschluß gefunden. Das ist das politisch entscheidende Ergebnis der ersten Tagung des Europäischen Rates.
    Hervorzuheben ist, daß alle Lösungen im Rahmen der üblichen Gemeinschaftsverfahren erarbeitet worden sind. Das war auch die Voraussetzung, unter der wir — noch unter deutscher Präsidentschaft — im ersten Halbjahr 1974 die Diskussion über die



    Bundesminister Genscher
    britischen Wünsche begonnen haben. Die jetzt gefundenen Lösungen entsprechen den Regeln unseres gemeinschaftlichen Zusammenlebens. Sie haben in einem wesentlichen Punkt, nämlich der Vermeidung einer unannehmbaren Situation eines Mitgliedstaates, ein weiteres Element der gemeinsamen Solidarität hinzugefügt. Damit hat die Gemeinschaft erneut gezeigt, daß sie auch in schwierigen Situationen flexibel genug ist, die Interessen der einzelnen Mitgliedstaaten im Geiste realistischer Kompromisse miteinander in Einklang zu bringen.
    Meine Damen und Herren, ich bin sicher, daß das auch in Großbritannien so gesehen und verstanden werden wird. Die Bundesregierung hat begrundete Hoffnung, daß die Unsicherheit, mit der die Zukunft der britischen Mitgliedschaft in der letzten Zeit belastet war, bald der Vergangenheit angehören wird. Der entsprechende Beschluß des britischen Kabinetts, dem der britische Premierminister das. Ergebnis von Dublin unterbreiten wird, soll nächste Woche fallen. Es ist dann Sache des britischen Volkes, das letzte Wort zu sprechen. Wir vertrauen dabei auf den sprichwörtlichen common sense des britischen Volkes und damit auf sein Ja zu Europa.

    (Beifall bei der FDP und der SDP)

    Wir, die Bundesrepublik Deutschland, konnten und können Großbritannien die Entscheidung nicht abnehmen. Aber wir haben getan, was wir tun konnten, um Großbritannien eine positive Entscheidung zu erleichtern.

    (Beifall bei der FDP und der SDP)

    Wir haben das im europäischen Interesse und damit auch im eigenen Interesse getan.
    Mit Befriedigung können wir heute feststellen, daß die Arbeit der Gemeinschaft durch die monatelangen Verhandlungen über die britischen Forderungen nicht gehemmt wurde. Auch das hatten wir unter unserer Präsidentschaft zur Voraussetzung dieser Erörterungen gemacht. Als Beweise seien nur einige Entscheidungen genannt, die in den letzten Monaten getroffen wurden:
    Erstens Stärkung der Stellung und der Befugnisse des Europäischen Parlaments, Treffen der Regierungschefs und Außenminister im Europäischen Rat zur Behandlung von Themen der Gemeinschaft und der Europäischen Politischen Zusammenarbeit,
    zweitens konkrete Fortschritte in der europäischen Regionalpolitik und in zunehmend koordinierten, aufeinander abgestimmten Wirtschaftspolitiken der Mitgliedstaaten mit Schwerpunkt auf der Inflationsbekämpfung,
    drittens fristgerechte Verabschiedung der Agrarpreise und Inangriffnahme der Bestandsaufnahme über die gemeinsame Agrarpolitik,
    viertens Fortschritte im Bereich der Außenbeziehungen der Gemeinschaft, insbesondere das Abkommen von Lomé mit den 46 afrikanischen, karibischen und pazifischen Entwicklungsländern, Verabschiedung des GATT-Mandats, die fast unterschriftsreifen neuen Mittelmeerabkommen und die Vollendung der gemeinsamen Handelspolitik gegenüber den Staatshandelsländern, schließlich die kontinuierliche Fortschreibung der gemeinsamen Haltung der Neun in der KSZE und die abgestimmte Diplomatie der Neun in der Zypern-Frage, bei den Vereinten Nationen sowie bei den Bemühungen zur Verwirklichung des europäisch-arabischen Dialogs.
    Ich möchte hier ausdrücklich feststellen, daß Großbritannien in allen diesen Fragen unbeeinflußt von den Verhandlungen konstruktiv mitgewirkt hat.
    Ein weiterer wichtiger Beratungsgegenstand von Dublin waren die europäische und die internationale Energiepolitik und damit zusammenhängende Fragen am Vorabend der internationalen Energiekonferenz. Der gemeinsame Wille ist bekräftigt worden, auf die durch die Energieproblematik aufgeworfenen vielschichtigen Fragen außenpolitischer, weltwirtschaftlicher, monetärer und entwicklungspolitischer Art gemeinsame Antworten zu finden. Es bestand Einigkeit, daß eine Gesamtschau notwendig ist, wenn die angestrebte Konzertierung unter Verbraucherländern und der bevorstehende Dialog mit den Erzeugerländern fruchtbare Ergebnisse zeitigen sollen.
    Vor diesem Hintergrund ist auf Vorschlag des Bundeskanzlers ein besonderer Ad-hoc-Ausschuß aus hohen Regierungsvertretern und Vertretern der Kommission gebildet worden, der in der Perspektive des Dialogs mit anderen Verbraucherländern und den Erzeugerländern die Gesamtthematik aufbereiten und dem Rat Vorschläge zur Beschlußfassung vorlegen soll. Darin dokumentiert sich die Entschlossenheit der Gemeinschaft, auch in diesem wichtigen Bereich gemeinsam zu handeln und ihren Beitrag zur Bewältigung der uns allen gestellten drängenden Probleme zu leisten. Der Europäische Rat ist darüber hinaus übereingekommen, zur Vorbereitung der kommenden Konferenz erneut zusammenzutreten.
    Meine Damen und Herren, auf dieser ersten Sitzung des Europäischen Rats wurden neben den Wirtschafts-, Finanz- und Energiefragen auch aktuelle Themen der Europäischen Politischen Zusammenarbeit erörtert. Darin kam die umfassende Zuständigkeit des Europäischen Rates zum Ausdruck, wie sie im Kommuniqué des Dezembertreffens der Regierungschefs und der Außenminister der Neun festgelegt worden war. Angesichts der jüngsten Entwicklung der Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa, deren Kommissionen seit eineinhalb Jahren in Genf an einem umfassenden Dokument über die Verbesserung des Zusammenlebens der Staaten, Völker und Menschen in Europa arbeiten, erörterte der Europäische Rat die gemeinsame Haltung der Neun zu den Zielen und Aussichten der Entspannungspolitik. Die Auffassung der Bundesregierung, daß die Rahmenbedingungen und die Interessenlagen, die der Entspannungspolitik zugrunde liegen, unverändert fortbestehen, wurde von allen EG-Partnern geteilt. Alle Regierungschefs und Außenminister stimmten darin überein, daß es notwendig ist, die gemeinsame Konzeption der Neun zur Entspannung und Sicher-



    Bundesminister Genscher
    heit in Europa fortzuentwickeln und zu vertiefen. Die Genfer Konferenz soll dabei eine erste wichtige Debatte sein.
    Ich möchte an dieser Stelle hinzufügen, daß Meldungen über angebliche Gesprächsthemen, die auch persönliche Aspekte von Staatsmännern auf der anderen Seite angehen, falsch sind.
    Meine Damen und Herren, die Diskussionen in Genf haben inzwischen einen Reifegrad erreicht, der es möglich macht, den Abschluß der Arbeiten ins Auge zu fassen. Zwar ist noch viel zu tun, um erzielte Annäherungen in Formulierungen zu konkretisieren, die alle 35 Teilnehmerstaaten akzeptieren können. Auch sind in einigen wesentlichen Punkten Kompromisse nicht in Sicht; ich nenne hier vor allem den Bereich der vertrauensbildenden Maßnahmen im militärischen Bereich. Aber es sind in der letzten Zeit substantielle Fortschritte erzielt worden, die den Europäischen Rat in Dublin veranlaßt haben, sich in einer Erklärung für einen möglichst raschen Abschluß der Arbeiten in Genf auszusprechen. Ich möchte hier ausdrücklich hervorheben, daß sich diese Fortschritte auch auf Themen beziehen, die gerade vom Standpunkt der Bundesregierung und der Bundesrepublik Deutschland besondere Bedeutung haben. In der Deklaration wird festgestellt — und ich zitiere jetzt wörtlich —:
    Die Regierungschefs äußern den Wunsch, daß alle Teilnehmerstaaten mit der gleichen Entschlossenheit wie sie selbst die erforderlichen Anstrengungen unternehmen, um in allen auf der Tagesordnung stehenden Themen ausgewogene und zufriedenstellende Ergebnisse zu erzielen. Dadurch würde es möglich, den Abschluß der Konferenz in kurzer Frist und auf höchster Ebene in Aussicht zu nehmen.
    Neben der vertrauenfördernden und friedensichernden Funktion sehen die neun Mitgliedstaaten der Europäischen Gemeinschaft in der Entspannungspolitik vor allem ein Instrument, um, wie es in der KSZE-Erklärung von Dublin heißt, zwischen den Staaten und den Völkern Beziehungen zu entwickeln, in denen den Menschen ein wichtiger Platz eingeräumt wird. Hier auch im praktischen Leben Fortschritte zu erzielen wird für die Zukunft der Ost-West-Beziehungen in Europa entscheidend sein. In diesem Sinne haben die Regierungschefs und Außenminister der Neun in Dublin ihren Willen bekräftigt, ihre gemeinsame Politik der Entspannung und Zusammenarbeit in Europa fortzuführen und auszubauen.
    Das Treffen gab ferner Gelegenheit, über aktuelle Fragen der internationalen Politik Meinungen auszutauschen. In der Zypern-Frage bestätigten die Regierungschefs die von den Außenministern am 13. Februar festgelegte gemeinsame Haltung, die Frankreich, Großbritannien und Italien im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen zur Grundlage ihrer allseits positiv gewürdigten Ausgleichsbemühungen gemacht haben. Die Neun treten für die Respektierung der Souveränität, der Unabhängigkeit und der territorialen Integrität der Republik Zypern ein und
    wollen sich weiter in den Vereinten Nationen und auf direkte Weise für einen Erfolg der Gespräche zwischen den beiden Bevölkerungsgruppen in Zypern einsetzen.
    Meine Damen und Herren, lassen Sie mich abschließend die Erfahrungen würdigen, die wir mit der ersten Tagung des Europäischen Rates gemacht haben. Die Bundesregierung ist der Auffassung, daß diese Form der Treffen der Regierungschefs und Außenminister, die an die Stelle früherer Gipfelkonferenzen getreten ist, ihre Feuerprobe bestanden hat. Hierfür gebührt zunächst der irischen Präsidentschaft ein Wort des Dankes. Die hervorragende Organisation hat zum Erfolg der Tagung in erheblichem Umfang beigetragen.
    Im Europäischen Rat ist die früher so oft als hinderlich empfundene Trennung zwischen Gemeinschaftsmaterien und Materien der Europäischen Politischen Zusammenarbeit aufgehoben. Die Dinge sind, wie es auf dem Pariser Gipfel beschlossen wurde, in einer globalen Sicht behandelt worden. Konkrete Entscheidungen wurden getroffen. Dabei war die Europäische Kommission — ebenso wie die Regierungen — durch zwei Mitglieder vertreten, und zwar durch den Präsidenten und den Vizepräsidenten Haferkamp. Die erforderlichen Sekretariatsfunktionen wurden gemeinsam von der irischen Präsidentschaft und dem Generalsekretariat des Rates der EG wahrgenommen. Dabei ergab sich insgesamt eine optimale Arbeitsteilung und Zusammenarbeit. Das Klima der Tagung war vertrauensvoll, sachlich und konstruktiv.
    Meine Damen und Herren, die Europäische Gemeinschaft verfügt in dem Rat der Regierungschefs und Außenminister nach dem Urteil der Bundesregierung über ein Instrument, das der Weiterentwicklung des europäischen Einigungswerkes kräftige Impulse geben kann. Die Bundesregierung ist entschlossen, daran mit allen Kräften mitzuwirken. Für uns ist und bleibt die Europapolitik zentrale Aufgabe unserer Außenpolitik.

    (Beifall bei der FDP und der SPD)



Rede von Dr. Hermann Schmitt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Ich danke dem Herrn Bundesaußenminister und eröffne die Aussprache.
Das Wort hat der Herr Abgeordnete Amrehn.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Franz Amrehn


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Die Entscheidungen, die der Europäische Rat gestern in Dublin getroffen hat, setzen in mehrfacher Hinsicht Richtpunkte für die kommende Entwicklung. Unleugbar besteht die wesentliche Entscheidung darin, daß durch die Einigung der acht anderen Mitglieder mit Großbritannien die Zweifel behoben worden sind, ob Großbritannien weiter Mitglied des Gemeinsamen Marktes bleibt oder nicht.
    Wenn der britische Premierminister Wilson gestern auch noch zögerte, sich zu dem Erfolg zu äußern, den er heimbringt, steht doch nunmehr fest, daß sich auch die Labour-Regierung für das Verblei-



    Amrehn
    ben Großbritanniens im Gemeinsamen Markt einsetzt, und damit dürfte auch das Referendum positiv entschieden werden. Ich meine, daß den Europäern damit eine große Sorge genommen wird.

    (Dr. Marx [CDU/CSU] : Sehr wahr!)

    Das Ausscheiden Großbritanniens hätte nicht nur die Mitgliederzahl auf acht reduziert, sondern der eingespielte Marktmechanismus wäre so entscheidend getroffen worden, daß sich weder der Zustand vor dem Beitritt wieder hätte herstellen lassen noch der Zusammenhalt der übrigen Mitglieder für die Zukunft gewährleistet wäre. Deshalb ist der Tag von Dublin ein Markierungspunkt. Er ist es auch deshalb, weil die Verständigung im Rahmen der Verträge möglich gewesen ist und nicht etwa durch eine Änderung der Beitrittsverträge.
    Indem wir dies aussprechen, möchten wir von der CDU/CSU-Fraktion trotzdem feststellen, daß die Europäische Gemeinschaft nicht noch einmal einer Belastungsprobe ausgesetzt werden darf, wie sie durch die Methoden der Wilson-Regierung kürzlich oder schon vor Monaten bis zu dieser Stunde herbeigeführt worden ist.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Es ist nicht unsere Sache, darüber zu befinden, ob die britische Regierung ihre Entscheidungen einem Referendum unterwerfen will oder nicht. Sehr wohl aber ist es unsere Sache, wenn durch die Art des britischen Vorgehens und die damit verbundenen Ungewißheiten für rund ein Jahr lang die aktuelle Handlungsfähigkeit der Gemeinschaft behindert und die Wirkungsmöglichkeit für die Zukunft beschnitten wird. Machte das Beispiel Schule, gerieten wir in einem Prozeß der Rückschritte und der Lähmung, den sich keine europäische Nation mehr für die Zukunft leisten kann.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Wir hoffen, daß mit der gestrigen Entscheidung die bisherigen Barrieren wirklich fortgeräumt worden sind und keine neuen errichtet werden, daß keine Nachforderungen kommen, daß nicht das Gelingen des einen Males zum wiederholten Male einlädt.
    Wir sagen dies auch nicht zuletzt im Hinblick darauf, daß die Zusicherung an Großbritannien, über 1977 hinaus Butter aus Neuseeland zu Sonderbedingungen einführen zu dürfen, in diametralem Gegensatz zu den Problemen des Agrarmarktes der Gemeinschaft steht, jedenfalls auf dem Sektor des Milchmarktes.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Wir sind sehr zuversichtlich, daß mögliche Schwierigkeiten, die es in der Zukunft geben mag, mit Hilfe des Korrekturmechanismus beseitigt werden können, und das ist die zweite Markierungsstelle, die wir für Dublin festhalten müssen. Wir wollen heute die Einzelheiten dieses Korrekturmechanismus nicht durchdringen. Seine Methoden der Berechnung sind auch für Mathematiker durchaus schwierig. Aber wir möchten unterstreichen, daß wir es für gut halten, wenn es der Regierung gelingen konnte, den Höchstbetrag für die Hilfen, die daraus fließen, festzusetzen und damit die Interessen aller Seiten auf Grund von festen Entscheidungselementen zu wahren, und zwar nicht nur für Großbritannien, sondern für alle Mitglieder der Gemeinschaft.
    Wir fügen hinzu, daß es auch gut ist, wenn die Entscheidungselemente jedenfalls keine Rücksicht auf die nationalen Preisentwicklungen nehmen. Hier sind wir sogar dankbar dafür, daß eine solche Überlegung — die es immerhin gegeben hat — für die künftigen Berechnungen außer Betracht bleibt und wir nicht noch mit in den Bereich weiterer Inflationierung geraten, die sich außerhalb unserer Grenzen möglicherweise stärker als bei uns weiterentwickelt.
    Voraussetzung für die Ingangsetzung des Korrekturmechanismus ist aber eine „unannehmbare Situation für ein Mitgliedsland". Hier vermissen wir, Herr Bundesaußenminister, in Ihren Ausführungen allerdings die Beantwortung der Frage: Was ist denn eine unannehmbare Situation für ein Mitgliedsland? Können Sie uns das schon erläutern? Oder ist das noch ein Vorbehalt für weitere Beratungen?
    Der dritte Richtpunkt der gestrigen Entscheidung besteht darin — hier möchte ich unterstreichen, was der Bundesaußenminister gesagt hat —, daß der Europäische Rat als Ministerrat der Europäischen Gemeinschaft mit der höchstmöglichen Kompetenz getagt und entschieden hat, die im Augenblick in Europa überhaupt möglich ist. Der Unterschied zur Gipfelkonferenz bestand eben darin, daß nicht lediglich große Leitsätze verkündet wurden, die aber ohne Ausfüllung bleiben, sondern daß gestern konkrete Entscheidungen getroffen worden sind. Insofern hat sich der Europäische Rat in der Tat als ein geeignetes Instrument erwiesen, Europa in dem augenblicklichen Krisenzustand wenigstens wieder ein ganz kleines Stück voranzubringen, wobei ich nicht unterbewertet sehen will, daß Großbritannien überhaupt Mitglied bleibt.
    Es bleibt ein vierter Richtpunkt der gestrigen Entscheidungen zu erwähnen. Wir möchten es ausdrücklich als einen Fortschritt begrüßen, daß gestern im Europäischen Rat erstmals und auf einer einzigen Tagung Fragen des Gemeinsamen Markts und Fragen der politischen Zusammenarbeit in einem Gremium behandelt und daß darüber gemeinsam Beschlüsse gefaßt werden konnten. Wir sind zuversichtlich, daß damit die Behandlung europäischer Fragen jeder Art in Zukunft erleichtert wird und daß damit der Gesamtzusammenhang all dieser Fragen besser gewahrt werden kann.
    Von unserer Regierung erwarten wir jetzt aber, daß sie die neuen Möglichkeiten voll ausschöpft, daß sie Initiativen ergreift, um keinen neuen Stillstand eintreten zu lassen, daß sie sich insbesondere für die Stärkung und Erweiterung der Befugnisse des Europäischen Parlaments und für die Durchsetzung der Absicht direkter Wahlen noch im Jahre 1978 nach Kräften verwendet oder, wenn das nicht erreichbar ist, den ersten Schritt zur nationalen



    Amrehn
    Direktwahl der Mitglieder des Europäischen Parlaments nach dem Vorschlag tut, den die CDU/CSU-Fraktion diesem Hause vorgelegt hat.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Der Minister hat mit Recht auch an konkrete Fortschritte in der Regionalpolitik erinnert. Diese Fortschritte lassen sich gar nicht anzweifeln. Aber unbeantwortet ist noch immer die Frage, in welcher Weise denn die zweckentsprechende Verwendung der von uns zur Verfügung gestellten Mittel und die Erfolgskontrolle der Verwendung dieser Mittel herbeigeführt werden. Die Bundesrepublik Deutschland wird in dieser und anderen Fragen auf Grund ihres Sozialprodukts der Hauptfinanzier bleiben, und wir wollen es auch, wenn damit Europa wirklich gebaut werden kann und vorankommt. Aber wir wollen nicht, daß mit den Mitteln, die in Milliardenhöhe bereitgestellt werden, nur Löcher gestopft werden und wir nicht wissen, wie diese Mittel verwendet werden. Dafür, daß diese Mittel auch zu europäischen Erfolgen führen, vermissen wir die Sicherungen.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Lassen Sie mich noch eine Anmerkung machen. Wenn die Bundesrepublik Deutschland bereit ist, um der Zusammenführung der europäischen Nationen willen einen ganz wesentlichen finanziellen und politischen Beitrag zu leisten, kann das nicht als Einbahnstraße verstanden werden, sondern es muß auch heißen, daß dann Rohstoff- oder Ölquellen, die einem Mitgliedstaat zur Verfügung stehen, nicht nur national ausgebeutet, sondern allen zugute gebracht werden müssen. Und das heißt auch, daß diese Ölquellen mit in die gemeinsame Energieplanung hineingehören und insoweit ein Bestandteil der gemeinschaftlichen Wirtschaft werden.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Und das muß auch heißen, daß die Bundesrepublik Deutschland dort, wo sie aus politischen Gründen Atomreaktoren zu liefern bereit ist und möglicherweise schon im Wort ist, nicht durch die Konkurrenz Großbritanniens aus dem Felde geschlagen wird, also von einem Rivalen, dem sie in dieser Situation hilft.
    Meine Damen und Herren, wir begrüßen ausdrücklich die Entschlossenheit, in Zukunft gemeinsame Energie- und Rohstoffpolitik zu betreiben. Wir hoffen sehr, daß es hier nicht bei Worten bleibt, sondern daß wirklich Taten folgen. Heute können wir sagen: Für die weitere Entwicklung ist jedenfalls das Haupthindernis aus dem Wege geräumt. Dann geht es aber erst richtig an die Arbeit, und ich möchte hier einen Satz aus der Rede von Herrn Ortoli vom 18. Februar zitieren:
    Tatsächlich wurden in den vergangenen sechs Monaten Fortschritte gemacht, die unvoreingenommen anerkannt werden müssen. Genauso ohne Selbstgefälligkeit möchte ich aber sagen, daß Europa Erfolge anderer Größenordnung braucht, um seine Ziele — Einheit und Unabhängigkeit — zu erreichen.
    Das heißt für uns, daß wir weiter bemüht sein müssen, in Europa nach außen mit einer Stimme zu sprechen. Das heißt weiter die Einbeziehung der Kooperationsabkommen in die gemeinschaftliche Außenwirtschaftspolitik, das heißt weiter, entscheidende Schritte zur Vollendung der Währungs- und Wirtschaftsunion zu tun, und das heißt schließlich die volle Anwendung der Verträge, wenn nötig auch auf dem neuen Wege des Europäischen Rates, damit alsbald ein politisches Entscheidungszentrum entstehen kann. Den gestrigen Tag möchten wir als Ansatzpunkt für eine solche Entwicklung einschätzen und die Regierung unterstützen, wenn sie diesen Weg mit Entschiedenheit, mit Initiativen, ja mit Dynamik geht.
    Um so deutlicher möchten wir aber unsere Besorgnis zu einem Teil der Ausführungen, die der Herr Bundesaußenminister zur Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit gemacht hat, zum Ausdruck bringen. Mit Erstaunen hören wir, die Konferenzteilnehmer des Europäischen Rates hätten dem Gedanken einer baldigen Gipfelkonferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa, also bereits der Abschlußrunde der Konferenz, zugestimmt. Wir müssen den Bundesaußenminister daran erinnern, daß er sich bei der Debatte über die Große Anfrage der CDU/CSU am 17. Oktober vergangenen Jahres hier vor dem Deutschen Bundestag zum Abschluß der Sicherheitskonferenz deutlich festgelegt hat. Er hat erklärt — ich zitiere —:
    Es geht um die Qualität des Ergebnisses. Um es
    klar zu sagen: Wir ziehen dauerhafte Erfolge
    einem raschen, aber nicht fundierten Abschluß
    vor

    (Dr. Marx [CDU/CSU] : Dabei wollen wir bleiben! — Zuruf des Abg. Mattick [SPD])

    Wenn nunmehr in Dublin von einem baldigen Abschluß in Gestalt einer Gipfelkonferenz gesprochen wurde, so muß man die Frage stellen: Sind in der zweiten Phase der Sicherheitskonferenz in Genf bereits wirklich jene qualitativ befriedigenden Ergebnisse erzielt, die es erlauben würden, an eine Abschlußkonferenz — und noch dazu auf dieser höchsten Ebene — zu denken?

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    In diesem Zusammenhang kommt jenem Vorbehalt besondere Bedeutung zu, der nach den Berichten aus Dublin gemacht worden sein soll: daß nämlich vor einer solchen Gipfelkonferenz noch eine Reihe von offenen Ost-West-Problemen bei den gegenwärtig in Genf stattfindenden Verhandlungen gelöst werden müßten. Bei den großen Entscheidungen über das Schicksal Europas und über unser deutsches Schicksal in diesem Europa ist es das Recht und die Pflicht dieses Parlaments, vom Außenminister klare Auskunft über den Stand der Verhandlungen in Genf zu erhalten. Nach allem, was aus Genf bisher zu erfahren ist, sind dort noch eine Reihe von wichtigen Fragen ungelöst.
    Und, Herr Bundesaußenminister: Es erscheint mir als ein Widerspruch in Ihrer eigenen Rede, wenn Sie sagen: Den Abschluß der Konferenz ins Auge fassend hat die Diskussion inzwischen einen entsprechenden Reifegrad erreicht, und dann alsbald, gewis-



    Amrehn
    sermaßen im selben Atemzug, erklären: In einigen wesentlichen Punkten sind Kompromisse noch nicht in Sicht. Wie kann man angesichts dieses Widerspruchs von einem entsprechenden Reifegrad, der bereits erreicht worden sei, hinsichtlich des Abschlusses der Konferenz sprechen!? Dieser Widerspruch scheint mir nicht ohne weiteres auflösbar.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Unseres Erachtens erlaubt der Verhandlungsstand in Genf noch keineswegs eine endgültige Entscheidung über den Zeitpunkt und den Rang dieser Abschlußkonferenz. Wir erinnern daran, daß in den Beschlüssen der ersten Runde in Helsinki kein automatischer Übergang zur dritten Phase der Sicherheitskonferenz festgelegt worden ist. Das Ob und Wie eines Abschlusses sollte erst nach den Ergebnissen der zweiten Phase in Genf entschieden werden. Nach allen unseren Informationen sind die in Genf noch strittigen Probleme keineswegs geringfügiger, nur von ganz verfeinerter oder gar esoterischer Natur, wie man neulich sogar im Westen gesagt hat. Ich weise nur auf folgende Probleme hin. Im Prinzipienkatalog sind die Prinzipien 8, 9 und 10 noch nicht einmal vorläufig registriert, und darunter ist doch immerhin das Prinzip Nr. 8, das Prinzip der Selbstbestimmung der Völker, was für uns eben entscheidend bleibt. Der Osten weigert sich bislang, auf unsere Forderung nach Gleichberechtigung der zehn Prinzipien und deren gemeinsamen Interpretationszusammenhang einzugehen.
    Am nachteiligsten hat sich aber jene voreilige westliche Zustimmung zu der sowjetischen Formulierung eines absoluten und uneingeschränkten Prinzips der Unverletzlichkeit der Grenzen erwiesen. Jetzt zeigt sich, wie verhängnisvoll es gewesen ist, auf die Durchsetzung der Formulierungen des eigenen westlichen Vorschlags zu verzichten, nach dem das Prinzip der Unverletzlichkeit der Grenzen mit der gleichrangigen Feststellung der Zulässigkeit der friedlichen Veränderung von Grenzen verbunden war. Statt dessen ist nun die sowjetische Formulierung vorläufig registriert, jedoch nicht die entsprechende amerikanische zugunsten der Möglichkeit der friedlichen Grenzänderung. Das sind meines Erachtens Punkte, Herr Bundesaußenminister,

    (Dr. Marx [CDU/CSU] : Entscheidende Punkte!)

    die doch zumindest im Ausschuß aufgeklärt werden müssen. Und die Mitglieder des Ausschusses müssen über den Fortschritt unterrichtet werden, bevor Sie hier mit den anderen verkünden, daß ein Reifegrad erreicht sei, der den Abschluß der Konferenz ins Auge fassen lasse.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    In letzter Zeit verstärkt sich sogar der sowjetische Widerstand gegen irgendeine Formulierung der Möglichkeit friedlicher Veränderung, die für das Offenhalten der deutschen und europäischen Option von vitaler Bedeutung ist.
    Es drängt sich eine weitere Frage auf. Moskau ist bereits mit dem Zustandekommen der Sicherheitskonferenz und vor allem mit der Durchsetzung seiner Formel der Unverletzlichkeit der Grenzen seinem erklärten Ziel erheblich nähergekommen, nämlich dem Ziel, die Teilung Deutschlands vom Westen anerkannt zu sehen. Dies kann doch nicht anders als vor dem Hintergrund sowjetischen Hegemonialstrebens in Ost- und Mitteleuropa auf der Grundlage der Teilung Deutschlands und der Trennung vom Westen gesehen werden.
    Die Balance der westlichen Konzessionen zugunsten einer faktischen Hinnahme des sowjetischen Besitzstandes in Ost- und Mitteleuropa einerseits und den östlichen Gegenleistungen zugunsten der humanen Dimensionen der Entspannungspolitik andererseits ist nach dem gegenwärtigen Verhandlungsstand nicht ausgeglichen. Schließlich sehen wir noch keinen einzigen substantiellen Fortschritt in den parallelen Verhandlungen über militärische Entspannungsschritte, sei es bei den Verhandlungen über die vertrauensbildenden Maßnahmen im Korb I der KSZE — das haben Sie selbst auch gesagt, Herr Minister — oder sei es über die beiderseits ausgewogene Truppenreduzierung in Mitteleuropa andererseits. Dieser Zusammenhang war ja doch die ureigenste Auffassung der Bundesregierung selbst.
    Wir fordern daher den Bundesaußenminister mit Nachdruck auf, entweder hier im Plenum oder im Auswärtigen Ausschuß zu diesen für uns wirklich lebenswichtigen Fragen Stellung zu nehmen. Für uns Deutsche steht auf dieser Konferenz so viel auf dem Spiel, daß wir nicht voreilig auf einen Abschluß dieser Konferenz eingehen dürfen. Statt eigener Darlegungen dazu lassen Sie mich nur als ganz unverdächtigen Zeugen einen Absatz aus der New York Times vom 26. Februar zitieren:
    Die Marathonkonferenz in Genf hat zweiffellos die Geduld der meisten Teilnehmer erschöpft. Aber es würde ein schwerwiegender Fehler sein, zu diesem Zeitpunkt und Verhandlungsstand mit einer Gipfelkonferenz von 35 Staaten abzuschließen, solange Moskau nicht eine bedeutende Reduzierung seiner militärischen Übermacht in Mitteleuropa akzeptiert.
    Dieser Warnung eines distanzierten Beobachters ist nichts hinzuzufügen. Die schlechten Erfahrungen mit selbst gesetztem Erfolgs- und Zeitzwang bei Verhandlungen mit der Sowjetunion sollten vor allem die Bundesregierung vor einem voreiligen Konferenzabschluß warnen, vor allem vor Kompromissen, die nur eine Scheinverständigung in Worten herbeiführen und uns Deutschen dann für alle Zukunft jene Sachinterpretation auferlegen, die der Mächtigere gibt.
    Ich hätte gewünscht, Herr Bundesaußenminister, daß wir uns heute nach der Konferenz von Dublin mit dem ersten Teil der Fortschritte im europäischen Bereich hätten begnügen können,

    (Dr. Marx [CDU/CSU] : Sehr wahr!)

    aber der Teil, den Sie mit relativ kurzen Worten über die weitere Entwicklung auf dem Gebiet der Sicherheitskonferenz angeschlossen haben, gibt uns jeden Anlaß, ja, er nötigt und drängt uns dazu, heute von dieser Stelle aus mit den eindringlichen



    Amrehn
    Worten sofort darauf einzuwirken, die ich versucht habe zu benutzen.

    (Beifall bei der CDU/CSU)