Rede:
ID0700500400

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Metadaten
  • insert_drive_fileAus Protokoll: 7005

  • date_rangeDatum: 19. Dezember 1972

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    Deutscher Bundestag 5. Sitzung Bonn, Dienstag, den 19. Dezember 1972 Inhalt: Amtliche Mitteilung . . . . . . . . . 41 A Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 1972 (Haushaltsgesetz 1972) (Drucksachen 7/10, 2/11); Antrag des Haushaltsausschusses (Drucksache 7/32) Zweite Beratung — Dr. Jenninger (CDU/CSU) . . . . 41 B Dr. von Bülow (SPD) 42 C Kirst (FDP) 44 A Entwurf eines Gesetzes zur Änderung von Vorschriften der gesetzlichen Rentenversicherungen (Viertes Rentenversicherungs-Änderungsgesetz) (SPD, FDP) (Drucksache 7/3) — Erste und zweite Beratung — Dr. Schellenberg (SPD) 47 A Dr. Götz (CDU/CSU) 49 C Schmidt (Kempten) (FDP) . . . 53 A Wagner (Günzburg) (CDU/CSU) (zur GO) 58 B Wienand (SPD) (zur GO) . . . 58 D Franke (Osnabrück) (CDU/CSU) . 59 D Mischnick (FDP) 61 A Fragestunde (Drucksachen 7/12, 7/29) Frage A 11 — Drucksache 7/12 — des Abg. Dr. Schmude (SPD) : Aufwendungen von Wirtschaftsvereinigungen im Wahlkampf zugunsten bestimmter Parteien — Absetzung von der Steuer Hermsdorf, Parl. Staatssekretär (BMF) 62 A, B Dr. Schmude (SPD) 62 B, C Frage A 12 — Drucksache 7/12 — des Abg. Dr. Wittmann (München) CDU/CSU) : Überlassung entbehrlicher Liegenschaften des Bundes im Ballungsraum München für den öffentlich geförderten Wohnungsbau, zur Schaffung von Bildungseinrichtungen und für städtebauliche Maßnahmen Hermsdorf, Parl. Staatssekretär (BMF) 63 A, B Dr. Wittmann (München) (CDU/CSU) 63 A, B Frage A 51 — Drucksache 7/12 — des Abg. Dr. Schneider (CDU/CSU) : Kosten- und Mietpreissteigerungen im sozialen Wohnungsbau Dr. Vogel, Bundesminister (BMBau) . 63 C, 64 A, B Dr. Schneider (CDU/CSU) . . . 63 D, 64 A TT Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 5. Sitzung. Bonn, Dienstag, den 19. Dezember 1972 Fragen A 58 und 59 — Drucksache 7/12 des Abg. Dr. Kreutzmann (SPD) : Bevorzugte Zulassung zum Medizinstudium bei Verpflichtung zu zehnjähriger Tätigkeit in einer Landarztpraxis Zander, Parl. Staatssekretär (BMBW) 64 C, D, 65 B, C Dr. Kreutzmann (SPD) . . . . . . 65 A, B Frage A 1 Drucksache 7/12 — des Abg. Hansen (SPD) : Senkung des Phosphatgehalts in Waschmitteln Genscher, Bundesminister (BMI) . . 65 D, 66 A Hansen (SPD) . . . . . . . . . 66 A Frage A 2 -- Drucksache 7/12 — des Abg. Dr. Dübber (SPD) : Ergebnis der Tarifverhandlungen über die Anpassung der Manteltarifverträge und des Zusatzversorgungsrechts für die Arbeitnehmer des öffentlichen Dienstes betr. den Bezug des sogenannten flexiblen Altersruhegeldes aus der gesetzlichen Rentenversicherung Genscher, Bundesminister (BMI) . . 66 B Fragen A 3 und 4 — Drucksache 7/12 des Abg. von Bockelberg (CDU/CSU) : Ergebnis der Haager Ministerkonferenz über den Schutz des Rheins vor Verunreinigung und Verhandlungen über die Aufteilung der Wärmekapazität des Rheins Genscher, Bundesminister (BMI) . . 66 D, 67 A, C von Bockelberg (CDU/CSU) . . . . 67 C Frage A 5 — Drucksache 7/12 — des Abg. Becker (Nienberge) (SPD) : Pauschalabgeltung von Mehrleistungen aus besonderen Anlässen bei Bahn und Post Genscher, Bundesminister (BMI) . . 67 D Becker (Nienberge) (SPD) . . . . 68 A, B Fragen A 6 und 7 Drucksache 7/12 des Abg. Reiser (SPD) : Versenkung dänischer Arzneimittelabfälle nordwestlich von Helgoland Genscher, Bundesminister (BMI) . 68 B, D Reiser (SPD) 68 D Fragen A 8 und 9 — Drucksache 7/12 — des Abg. Freiherr von Fircks CDU/CSU) : Vorziehen der Anpassung der Unterhaltshilfen und der Kriegsopferrenten Genscher, Bundesminister (BMI) . 69 A, B, C Freiherr von Fircks (CDU/CSU) . . 69 B, C Frage A 13 — Drucksache 7/12 — des Abg. Dr. Schneider (CDU/CSU) : Sicherstellung der Stromversorgung der Bevölkerung bei einer langanhaltenden Kälteperiode Dr. Friderichs, Bundesminister (BMW) 69 D, 70 A, B Dr. Schneider (CDU/CSU) 70 A, B Fragen A 16 und 17 — Drucksache 7/12 des Abg. Dr. Weber (Köln) (SPD) : Benzinpreiserhöhung — Überprüfung des Verhaltens der Mineralölkonzerne Dr. Friderichs, Bundesminister (BMW) 70 C, D, 71 A Dr. Weber (Köln) (SPD) . . . 70 D, 71 A Fragen A 19 und 20 Drucksache 7/12 — des Abg. von Alten-Nordheim (CDU/CSU) : Maßnahmen der Importbeschränkung und Exportförderung zur Stabilisierung des inländischen Holzmarktes — Maßnahmen zur Förderung der Wiederaufforstung der durch die Sturmkatastrophe vom 13. November 1972 vernichteten Wälder Logemann, Parl. Staatssekretär (BML) 71B,C,D, 72A,B,C,D, 73A von Alten-Nordheim (CDU/CSU) . . 71 C, 72 B Mursch (Soltau-Harburg) (CDU/CSU) 71 D, 72 C Dr. Schmitt-Vockenhausen, Vizepräsident . . . . . . . . 72 D Freiherr von Fircks (CDU/CSU) . . 72 D Fragen A 21 und 22 — Drucksache 7/12 — des Abg. Lemp (SPD) : Maßnahmen zur Verhinderung ruinöser Marktstörungen infolge des durch die Sturmkatastrophe herbeigeführten vermehrten Holzanfalls — Unterstützung der betroffenen Länder bei der Aufräumung der Schadensflächen und der Wiederaufforstung Logemann, Parl. Staatssekretär (BML) 73 A, B, C, D, 74 B Lemp (SPD) 73 C, D Mursch (Soltau-Harburg) (CDU/CSU) 73 D von Alten-Nordheim (CDU/CSU) . . 74 A Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 5. Sitzung. Bonn, Dienstag, den 19. Dezember 1972 III Fragen A 23 und 24 — Drucksache 7/12 — des Abg. Dr. Gruhl (CDU/CSU) : Ausmaß der durch den Orkan am 13. November 1972 in den Wäldern Norddeutschlands verursachten Sturmschäden und Verwendung der angefallenen Holzmengen Logemann, Parl. Staatssekretär (BML) 74 B, C, D Dr. Gruhl (CDU/CSU) 74 C, D Fragen A 27 und 28 — Drucksache 7/12 — des Abg. Geisenhofer (CDU/CSU) : Änderung der Bestimmung über Renten nach Mindesteinkommen — Einschränkung des begünstigten Personenkreises und Senkung der Mindestbemessungsgrundlage Rohde, Parl. Staatssekretär (BMA) 75A,B,D 76A Geisenhofer (CDU/CSU) 75 A, D Fragen A 36 und 37 — Drucksache 7/12 — des Abgeordneten Metzger (SPD) : Feststellungen des Bundesrechnungshofes über nutzlose Verwendung von Mitteln für die Entwicklung von kurz- oder senkrechtstartenden Flugzeugen — Geltendmachung von Schadensersatzansprüchen Berkhan, Parl. Staatssekretär (BMVg) 76 B, D, 77 A Metzger (SPD) . . . . . . 76 D, 77 A Nächste Sitzung 77 C Anlagen Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten . . 79 A* Anlage 2 Anwort des Staatssekretärs Gscheidle (BMP) auf die Fragen 1 und 2 — Drucksache 7/29 — des Abg. Damm (CDU/CSU) betr. Wegfall der pauschalierten Abgeltung von Mehrarbeit und Auswirkungen auf den Weihnachtsverkehr bei der Deutschen Bundespost . . . . . . . . . 79 B* Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Logemann (BML) auf die Frage A 18 — Drucksache 7/12 — des Abg. Höcherl (CDU/ CSU) betr. Zahl der durchgeführten einzelbetrieblichen landwirtschaftlichen Fürderungsprojekte . . . . . . . . . 79 C * Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Rohde (BMA) auf die Frage A 29 — Drucksache 7/12 des Abg. Brandt (Grolsheim) (SPD) betr. Sicherheitsvorschriften für die Verlegung von Pipelines . . . . . . . . 80 A* Anlage 5 Antwort des Staatssekretärs Dr. Sohn (BMZ) auf die Frage A 60 — Drucksache 7/12 — des Abg. Dr. Aigner (CDU/CSU) betr. Einzelschaltung deutscher Consultings in das Geschäft der Weltbank . . 80 C* Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 5. Sitzung. Bonn, Dienstag, den 19. Dezember 1972 41 5. Sitzung Bonn, den 19. Dezember 1972 Stenographischer Bericht Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlage i Liste der beurlaubten Abgeordneten Abgeordnete(r) beurlaubt bis einschl. Dr. Abelein 20. 12. Adams * 19. 12. Augstein (Hamburg) 12. 12. Buschfort 20. 12. Dr. Burgbacher * 19. 12. Flämig * 19. 12. Dr. Frerichs 12. 12. Gerlach (Emsl.) * 19. 12. Dr. Jahn (Braunschweig) * 19. 12. Katzer 20. 12. Dr. Kempfler 20. 12. Dr. Köhler 20. 12. Dr. Kreile 19. 12. Lange * 19. 12. Dr. Lenz (Bergstraße) 21. 12. Dr. Lohmar 19. 12. Memmel * 20. 12. Moersch 19. 12. Ollesch 19. 12. Pöhler ** 20. 12. Schwabe * 19. 12. Spranger 19. 12. Springorum * 20. 12. Wolfram * 19. 12. Ziegler 20. 12. Anlage 2 Antwort des Staatssekretärs Gscheidle vom 19. Dezember 1972 auf die Dringlichen Mündlichen Fragen des Abgeordneten Damm (CDU/CSU) (Drucksache 7/29 Fragen 1 und 2) : Ist zu befürchten, daß der größere Anfall an Brief- und Paketsendungen bei der Deutschen Bundespost in der Weihnachtszeit nicht mehr so schnell wie möglich bewältigt wird, weil im Gegensatz zu früheren Jahren eine Neuregelung über die Mehrarbeitsentschädigung von der Bundesregierung verordnet worden ist? Wirkt sich diese Neuregelung für die Bediensteten der Deutschen Bundespost finanziell günstiger oder ungünstiger als bisher aus? Nach den Informationen aus den Oberpostdirektionsbezirken ist nicht zu befürchten, daß wegen des Wegfalls der pauschalierten Abgeltung von Mehrarbeit in einzelnen Bereichen des Betriebsdienstes und durch die nunmehr stundenweise Abgeltung aufgrund der Verordnung über die Gewährung von Mehrarbeitsentschädigung für Beamte die Abwicklung des Weihnachtsverkehrs gefährdet wird. Der diesjährige Weihnachtsverkehr bei der Deutschen Bundespost ist bisher normal verlaufen. * Für die Teilnahme an Sitzungen des Europäischen Parlaments ** Für die Teilnahme an Sitzungen der Beratenden Versammlung des Europarats Anlagen zum Stenographischen Bericht Bis zum Inkrafttreten der Verordnung über Mehrarbeitsentschädigung wurde während des Weihnachtsverkehrs in mehreren Bereichen der Deutschen Bundespost aufgrund von Erhebungen des Jahres 1967 eine Zahl von Mehrarbeitsstunden unterstellt und mit einem einheitlichen Stundensatzpauschal abgegolten. Dieses Verfahren ist durch die stundenweise Abgeltung aufgrund der Verordnung über Mehrarbeitsentschädigung für Beamte abgelöst worden. Das finanzielle Ergebnis dieser Änderung für den Beamten kann je nach der Zahl der tatsächlich geleisteten Mehrarbeit günstiger oder ungünstiger als nach der früheren Regelung sein. Entscheidend ist, in welchem Umfang der Beamte zur Mehrarbeit herangezogen werden mußte. Das folgende Beispiel soll dies erläutern: Ein Briefzusteller erhielt im Weihnachsverkehr 1971 einen Pauschalbetrag von 185 DM. Um diesen Betrag in diesem Jahr zu erreichen, muß er im Dezember 26 Mehrarbeitsstunden leisten. Anlage 3 Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Logemann vom 18. Dezember 1972 auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Höcherl (CDU/CSU) (Drucksache 7/12 Frage A 18) : Ist die Bundesregierung in der Lage, Auskunft zu geben, wieviel einzelbetriebliche landwirtschaftliche Förderungsprojekte nach den neuen Richtlinien in ihrer ersten Amtszeit durchgeführt wurden? Zunächst möchte ich Ihnen, Herr Abgeordneter, für das außerordentliche Interesse danken, mit dem Sie die Entwicklung des einzelbetrieblichen Förderungsprogramms verfolgen. Damit kommt zum Ausdruck, daß auch bei Ihnen diesem Programm eine hohe Priorität eingeräumt wird. In einer Fragestunde im September 1972 habe ich Ihnen bereits eine sehr detaillierte Auskunft über den damaligen Stand gegeben. Damals ist ausgeführt worden, daß im Jahre 1971 von 400 Aussiedlungen ca. 88 auf das EFP von 1329 Althofsanierungen ca. 563 auf das EFP von 18 065 Wohnhausbeihilfen ca. 1428 auf das EFP entfallen. Bei der Zinsverbilligung waren 404 Fälle nach dem EFP eingeplant. Im Jahre 1972 waren bis zum 30. November bei den Banken 163 Aussiedlungen und 1342 Althofsanierungen gemeldet. Diese Daten hinken jedoch hinter den tatsächlichen Zahlen um rund zwei bis drei Monate hinterher. Im Bereich der Wohnhausbeihilfen wird mit ca. 30 000 bis 35 000 Fällen gerechnet. In der Zinsverbilligung waren bis zum 30. September 1972 ca. 4000 Fälle eingeplant worden. Über exaktere Zahlen verfügen wir bisher bedauerlicherweise nicht. 80* Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 5. Sitzung. Bonn, Dienstag, den 19. Dezember 1972 Anlage 4 Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Rohde vom 19. Dezember 1972 auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Brandt (Grolsheim) (SPD) (Drucksache 7/12 Frage A 29) : Hält die Bundesregierung die Sicherheitsvorschriften für die Verlegung von Pipelines, in denen Öl transportiert wird, angesichts der Katastrophe von Ochtrup für ausreichend, und welche Folgerungen im Hinblick auf die Gesetzgebung beabsichtigt die Bundesregierung aus dieser Katastrophe zu ziehen? Errichtung und Betrieb der von Ihnen angesprochenen Pipelines bedürfen der wasserrechtlichen Genehmigung nach dem Wasserhaushaltsgesetz und der gewerberechtlichen Erlaubnis nach der Verordnung über brennbare Flüssigkeiten. Derartige Fernleitungen sind also überwachungsbedürftige Anlagen im Sinne der Gewerbeordnung. Ihren Betrieb genehmigen die nach Landesrecht zuständigen Behörden. Dabei legen sie ihrer Entscheidung eine ausführliche Richtlinie zugrunde, die von unserem Hause in Zusammenarbeit mit dem Bundesinnen- und Bundeswirtschaftsministerium erarbeitet worden ist. In dieser Richtlinie sind insbesondere die technischen Einzelheiten für notwendige Bedingungen und staatliche Auflagen zusammengestellt. Darüber hinaus können weitere Auflagen gemacht werden, wenn es der Einzelfall erfordert. In diesem Zusammenhang darf ich darauf hinweisen, daß die von mir bereits zitierte Richtlinie 1971 neu gefaßt wurde und von einem Sachverständigenausschuß laufend dem Stand der Technik angepaßt wird. Unser Haus hat darüber hinaus den von Ihnen zitierten Schadensfall in der Pumpstation Ochtrup zum Anlaß genommen, diesen Ausschuß nach Abschluß der Untersuchungen unverzüglich mit der Frage zu befassen, ob die Richtlinie ergänzt oder geändert werden muß. Dabei werden sich die Erörterungen vor allem auf Maßnahmen zur schnelleren Erkennung von Leckagen und auf wiederkehrende Festigkeitsprüfungen der Rohrleitungen erstrecken. Anlage 5 Antwort des Staatssekretärs Dr. Sohn vom 19. Dezember 1972 auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Dr. Aigner (CDU/CSU) (Drucksache 7/12 Frage A 60) : Trifft die Pressemeldung zu, daß Staatssekretär Dr. Sohn bei seinem letzten Besuch in Washington bei der Weltbank vorgesprochen und dem deutschen Weltbankdirektor Stedtfeld und seinem Stellvertreter Athopeos sein „persönliches Interesse" an Aufträgen der neugegründeten Consulting-Firma „Neue-HeimatInterconsult" erklärt und um Berücksichtigung bei Auftragsvergabe gebeten hat? Auf Wunsch der deutschen Consulting-Verbände habe ich mich bei meinem letzten Besuch in Washington für eine stärkere Einschaltung deutscher Consultings in das Geschäft der Weltbank eingesetzt. In diesem Zusammenhang wurden beiläufig einige Firmen genannt, die sich bereits in Washington vorgestellt haben und alle Voraussetzungen internationaler Konkurrenzfähigkeit bei entwicklungspolitischen Aufgaben mitbringen.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Andreas von Bülow


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Der Haushalt 1972 ist zumindest für die Mitglieder des Haushaltsausschusses in der Tat ein fast nicht mehr zu ertragender Evergreen dieses Parlamentsjahres: im Herbst des vergangenen Jahres von der Bundesregierung eingebracht, vom Plenum und vom Haushaltsausschuß beraten, dann im Patt dieses Hauses hängengeblieben, zurückverwiesen an den Haushaltsausschuß, nach der Bundestagswahl neu eingebracht, vom Haushaltsausschuß erneut beraten und jetzt, wenige Tage vor Schluß des Rechnungsjahres, hier zur Debatte gestellt.
    Herr Jenninger, Sie haben es sich mit Ihrem „Akt der Barmherzigkeit" etwas einfach gemacht.

    (Sehr richtig! bei der SPD.)

    Die Situation war doch so, daß dieser Haushalt wie so vieles im Patt des Hauses hängengeblieben ist, das wiederum aus Anlaß des konstruktiven Mißtrauensvotums entstanden war. Es war das gescheiterte konstruktive Mißtrauensvotum, aus dessen Anlaß einige Parlamentarier in diesem Hause ihre Fraktion gewechselt haben. Hierdurch hat auch dieser Haushalt 1972 Schaden gelitten. Jetzt kommt es darauf an, das Beste aus der Situation zu machen. Damals mußte das Parlament aufgelöst werden; es mußte eine neue Mehrheit durch das Volk bestimmt werden. Das ist geschehen, und jetzt wird der Haushalt ordnungsgemäß verabschiedet werden.
    Der Haushalt war zentrales Wahlkampfthema, genauso auch sein Vollzug. Seine Konjunkturgerechtigkeit stand und steht zum Teil heute noch im Mittelpunkt der Auseinandersetzung. Dabei wird leicht übersehen, was die Bundesregierung und die sie tragenden Fraktionen der sozialliberalen Koalition mit der Vorlage dieses Etats an politischen Zielen erreichen und verfolgen wollten. In der zweiten Lesung stehen die Einzelpläne 1 bis 60 zusammen mit dem Haushaltsgesetz zur Abstimmung, und da mag es nützlich sein, sich daran zu erinnern, daß der Staatshaushalt der in Zahlen gegossene politische Wille einer Regierung und einer Parlamentsmehrheit ist.
    Vergegenwärtigen wir uns noch einmal die Schwerpunkte dieses Zahlenwerks. Der Haushalt umfaßt ein Volumen von rund 109 Milliarden DM.
    Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 5. Sitzung. Bonn, Dienstag, den 19. Dezember 1972 43
    Dr. von Bülow
    Seine Steigerungsrate gegenüber 1971 beträgt nach den neuesten Erkenntnissen des Haushaltsausschusses 10,5 %. Er ist damit allen Behauptungen zum Trotz konjunkturgerecht, was nicht von allen Haushalten der anderen Gebietskörperschaften der Bundesrepublik gesagt werden kann. Schwerpunkte mit überdurchschnittlichen Steigerungsraten liegen auf dem Gebiet des Verkehrs mit 18 %, des Ministeriums für Jugend und Gesundheit mit 20 %, des Wohnungsbaues mit 44 %, der Bildung und Wissenschaft mit etwa 14,2 %.
    Wir sollten diese beeindruckenden Anstrengungen nicht über all der Kritik, all den Diskussionen, vergessen. Wir sollten aber auch einmal dem deutschen Steuerzahler Dank dafür sagen, daß er von den Gesamtausgaben in Höhe von 109 Milliarden, DM sage und schreibe 100 Milliarden DM durch Steuern erarbeitet hat. Dieser Steuerzahler ermöglicht es dem Bund, seine Neuverschuldung in diesem Jahr auf 4 Milliarden DM zu begrenzen und die Verschuldungsquote insgesamt auf einem international sehr niedrigen Niveau zu halten.
    Nun aber zu den Vorwürfen, die im jetzigen Stadium des Verfahrens sowohl hinsichtlich der Neueinbringung des Haushalts als auch in bezug auf die Schattenhaushalte von seiten der Opposition erhoben worden sind. Nachdem die in der Sache völlig abwegigen Reizworte vom Staatsbankrott, vom Zusammenbruch der Staatsfinanzen beim Wähler wohl doch nicht so gezogen haben, wie vermutet und gehofft worden ist, bleibt es nun Herrn Jenninger vorbehalten, nach dem Motto „Spiel mir das Lied von den Haushaltsgrundsätzen" neue und schwerwiegende Bedenken grundsätzlicher Art zu erheben.

    (Beifall bei den Regierungsparteien. — Abg. Dr. Jenninger: An die Sie sich nicht halten!)

    Da ist zum einen der Art. 110 des Grundgesetzes, der gebietet, daß ein Haushalt zeitnah veranschlagt sein soll. Die Opposition hat die Aktualisierung des im November von der Bundesregierung neu eingebrachten Haushalts gefordert. In den wichtigsten Punkten, Herr Dr. Jenninger, ist — das haben Sie in Ihrer Rede gar nicht berücksichtigt — diese Aktualisierung ja gestern im Haushaltsausschuß auf Ihre Anregung und zusammen mit uns vorgenommen worden. Die im Gesamthaushalt aufzufangenden über- und außerplanmäßigen Ausgaben wurden gestern durchaus im Detail eingestellt. Gleichzeitig wurde eine globale Minderausgabe in entsprechender Höhe eingestellt. Außerdem wurden die neuesten Einnahmeschätzungen mit einer Steuermehreinnahme von mindestens 900 Millionen DM eingesetzt. Gleichzeitig wurde die Neuverschuldung des Bundes von 4,9 Milliarden auf 4 Milliarden DM zurückgenommen. Wir haben also durchaus angepaßt, soweit das sinnvoll gewesen ist. 4 Milliarden DM Schuldaufnahme so gesund sind die Finanzen des Bundes, meine Damen und Herren von der Opposition!
    Eine Aktualisierung des Haushalts in bezug auf die etwa 6500 Einzelpositionen ist die Entscheidung, die wir gestern im Haushaltsausschuß getroffen haben, natürlich nicht. Aber die Bundesregierung stand im November wie gestern der Haushaltsausschuß — vor der Frage, ob sie kurz vor Ablauf des Rechnungsjahres eine Aktualisierung bis auf die letzte Position betreiben und damit die Verabschiedung des Haushalts erst für das nächste Jahr vorsehen sollte oder ob dafür Sorge getragen werden sollte, daß der Haushalt noch in dieser Weihnachtswoche kurz vor Abschluß des Rechnungsjahres verabschiedet werden kann. Ich glaube, die Entscheidung für eine schnelle Verabschiedung des Etats war richtig. Wer sich — Herr Jenninger, nach drei Jahren Zugehörigkeit im Haushaltsausschuß sind wir alte Hasen — die Aufstellung eines Haushaltsplans vor Augen hält, der im Februar mit den Ressortverhandlungen beginnt, um dann kurz vor der Sommerpause mit der Verabschiedung durch die Bundesregierung — wenigstens im administrativen Teil — zu enden, der weiß, wie schwierig eine Aktualisierung des Haushalts innerhalb von wenigen Wochen ist. Jeder, der die Dinge realistisch betrachtet, weiß, daß eine derartige zeitnahe Überarbeitung nicht möglich sein kann.
    Es wird nun Sache des Rechnungshofes und des Rechnungsprüfungsauschusses sein, über die haushaltsmäßige Abwicklung des Jahres 1972 zu wachen und diesem Haus zu berichten.
    Nun vielleicht noch einige Worte zum Thema Schattenhaushalt. Diese Schattenhaushalte gibt es nicht. Sie sind ein Gespinst, das von der Opposition — wie so vieles — zur Verwirrung der Gemüter in Marsch gesetzt worden ist. Mit Schattenhaushalten sind Finanzierungsmethoden gemeint, die schon seit Jahren — auch unter einem Finanzminister Franz Josef Strauß — gang und gäbe gewesen sind.

    (Widerspruch bei der CDU CSU.)

    So z. B. die Finanzierung eines Teils des Straßenbaus über die sogenannte Offa, einer privaten Gesellschaft des Bundes, die am Kapitalmarkt Kredite aufnimmt, um damit Mittel für den Straßenbau zu erhalten.

    (Abg. Prinz zu Sayn-Wittgenstein-Hohenstein: Krankenhausfinanzierungsgesetz!)

    — Krankenhausfinanzierungsgesetz ist ein weiteres Thema.
    Diese Kredite erscheinen im Haushalt. Sie werden ausgewiesen einmal bei den einzelnen Straßenbaurnaßnahmen, aber auch bei den Zahlungen für Zins- und Tilgungsleistungen. Hier wird nicht am Haushalt vorbeifinanziert, vielmehr sind alle Einzelheiten im Haushalt selbst ersichtlich. Insofern ist das Wort Schatten- oder Scheinhaushalt völlig verfehlt.
    Worüber wir uns im Haushaltsausschuß unterhalten müssen, ist die Frage, inwieweit wir auch für diese Finanzierungsmethoden zum allgemeinen Prinzip der Bruttoveranschlagung übergehen sollten. Unsere Gesprächsbereitschaft wurde in der vorigen Woche vom Kollegen Haehser erklärt. Ich hoffe, wir werden zu einem sachlichen und fairen Ergebnis kommen, sofern sichergestellt ist, daß mit dem Ergebnis eines solchen Gesprächs nicht erneut Miß-
    44 Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 5. Sitzung. Bonn, Dienstag, den 19. Dezember 1972
    Dr. von Bülow
    brauch durch Irreführung der öffentlichen Meinung getrieben wird.
    Ich glaube, die Regierung, aber auch der Haushaltsausschuß haben das Beste aus der schwierigen Lage gemacht, in der sich der Haushalt 1972 befunden hat. Meine Fraktion wird dem Haushalt auch in den einzelnen Plänen zustimmen.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)



Rede von: Unbekanntinfo_outline
Das Wort hat der Abgeordnete Kirst.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Victor Kirst


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Frau Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich habe die Verabredungen, die zum heutigen Ablauf getroffen worden sind, so verstanden, daß wir uns darauf beschränken wollen, heute vormittag Erklärungen zum Verfahren abzugeben. Ich will mich im wesentlichen auch daran halten, schon damit vermieden wird, daß wir die Debatte jetzt doch noch ausweiten. Ich will also auch nichts vorwegnehmen, was nach meiner Auffassung in die dritte Lesung gehört; das wird dann morgen zu sagen sein.
    Wir sind uns einig, daß wir heute den Haushalt 1972 nach kurzen Erklärungen der drei Fraktionen in zweiter Lesung verabschieden. Wir sind uns hinsichtlich des Verfahrens einig, wenn die Motive zu diesem Verfahren sicherlich auch unterschiedliche sein mögen. Das schadet aber nichts; die Hauptsache, wir sind uns im Effekt einig.
    Ich meine, daß dieses Verfahren auch arbeitsökonomisch ist. Wir werden im Januar 1973 die Regierungserklärung der neuen Regierung debattieren. Sicherlich wäre es jetzt eine Vorwegnahme gewesen, bei der zweiten Lesung des Haushalts über viele Sachfragen zu sprechen — man spricht bei der Haushaltsberatung ja nicht nur über Zahlen, sondern auch über die dahinterstehenden Sachprobleme —, bzw. im Januar bei der Debatte über die Regierungserklärung eine Wiederholung, wenn wir jetzt eine detaillierte Beratung in zweiter Lesung zu den Einzelplänen und damit auch zu der Politik in den einzelnen Bereichen geführt hätten. Was im übrigen — das sagte ich schon — an Generellem zu dem Haushalt zu sagen ist, scheint mir am besten bei der morgen stattfindenden dritten Lesung aufgehoben zu sein.
    Nur meine ich, die Begründung des Kollegen Jenninger, das Verfahren der zweiten Lesung sei für die Opposition Grund, den Haushalt abzulehnen, ist nicht stichhaltig. Ich würde so formulieren: Es ist ja eigentlich das Normale, daß eine Opposition den Haushalt ablehnt. Insofern schiene mir eine Opposition, die plötzlich den Haushalt annimmt, fast etwas ungeheuer oder unheimlich zu sein. Insofern brauchen Sie, glaube ich, das Verfahren hier gar nicht als Begründung dafür anzuführen, daß Sie diesen Haushalt ablehnen.
    Herr Dr. Jenninger, ich möchte aber noch zwei Bemerkungen zu Ihren Ausführungen machen. Sie haben hier von einem Leichnam gesprochen. Das ist etwas widersprüchlich, denn dieser „Leichnam" lebt ja — was Sie selber kritisieren — durch den Haushaltsvollzug.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)

    Er wird auch weiterleben, und er wird, wie ich es — am Freitag war es wohl schon sagte, durch den Akt der Beschlußfassung heute und morgen nun auch noch legitimiert. Das ist das eine.
    Ein Zweites. Ich habe Ihnen ja gestern schon im Haushaltsausschuß gesagt: Wir sollten eigentlich nicht so argumentieren, wie Sie es tun. Wenn Sie aber schon wieder in dieser Weise anfangen — ich sage Ihnen das, damit Sie es morgen vielleicht nicht wieder tun , so nehmen Sie bitte folgendes zur Kenntnis. Sie haben hier davon gesprochen, so etwas an Haushaltssituation und Haushaltsbehandlung habe es in diesem Jahrhundert noch nicht gegeben. So habe ich Sie doch wohl richtig verstanden, Herr Kollege Jenninger. Sie müssen sich darauf natürlich sagen lassen: So etwas an Versuchen, eine demokratisch durch Wählerwillen zustande gekommene Mehrheit in diesem Hause durch noch so zweifelhafte Methoden

    (Lebhafter Beifall bei den Regierungsparteien — Zuruf von der CDU/CSU: Unerhört! — weitere Zurufe von der CDU/CSU)

    in ihre Gegenteil umzukehren, hat es in diesem Jahrhundert und auf der ganzen Welt auch noch nicht gegeben. Die Quittung dafür haben Sie ja bekommen.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)

    Ich sage Ihnen das gleich so deutlich, wie ich Ihnen das gestern im Haushaltsausschuß angekündigt habe, damit wir morgen vielleicht wirklich über die Sachprobleme des Haushalts diskutieren und nicht eine unnötige Vergangenheitsbewältigung beginnen.

    (Abg. Rawe: Fangen Sie doch einmal an, Herr Kirst, und reden Sie vorher nicht so viel dummes Zeug!)

    Meine Damen und Herren, die FDP stimmt allen Einzelplänen dieses Haushalts zu, und zwar als Ausdruck der von ihr bisher und in Zukunft mit getragenen erfolgreichen Politik der sozialliberalen Koalition.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)